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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188901244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890124
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- Ausgabe
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 57. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auögegeben und versendet VierteljahrSpreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. Donnerstag den 24. Januar. Inserate werden mit 10 Pf. für die aespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben sollen künftigen 28. Januar 188S Vormittags ll Uhr in dem Kluge'schen Gasthofe in Krumhermersdors die in dortiger Flur gelegenen, zum Nachlasse des Maurers Karl August Mauersberger gehörigen Grundstücke 1., das Haus- und Gartengrundstück No. 24t des Flurbuchs, Folium 112 des Grundbuchs — 33 OR. — 2., das Feldgrundstück No. 278 o. des Flurbuchs, Folium 189 des Grundbuchs für Krumhermersdors — 1 Acker — um das Meistgebot verkauft werden. Man ladet daher Kauflustige ein, in diesem Termine zu erscheinen. Die Grundstücksbeschreibung und die Ver- steigerungsbedingungen können an Amtsstelle und im Kluge'schen Gasthofe eingesehen werden. Zschopau, am 4. Januar 1889. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Forker. Bekanntmachung. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaiser Wilhelm II. am 27. Januar dss. Js. ist nachstehendes Programm festgesetzt worden: 1., Am Tage vor dem Feste Vormittags 11 —12 Uhr Einläuten des Festes. 2., Am selben Tage (Sonnabend Vormittags 11 Uhr) Festschulaktus i» der städtischen Turnhalle. 3., Am Abende des Sonnabend Netraiteblaseu durch den Militärverein. 4., Am Morgen des Geburtstages Weckruf durch das Stadtmusikchor. 5., Vormittags 9 Uhr Festgottesdieust mit Aufführung einer Motette in festlich geschmückter Kirche. 6., Nach dem Gottesdienste Konzert vor dem Rathhause, wenn cs die Witterung erlaubt. 7., Am Abend Pyramidenbeleuchtung des Marktes und um 9 Uhr Gesänge vor dem Rathhause durch die hiesigen Gesangvereine. Unsere Mitbürger laden wir zu zahlreicher Beteiligung an diesen Festlichkeiten ein und fordern dieselben auf, durch Beflaggung und Schmückung der Häuser auch äußerlich ihre Theilnahme au dem Feste zu bekunden. Zschopau, am 21. Januar 1889. Der Statdrath. Kretzschmar. S. Aus Sachsen. — Der Geburtstag Sr. Majestät Kaiser Wil helms II. wird in unsrer Stadt nach dem im amtlichen Teile vorliegender Nummer veröffent lichten Programm gefeiert werden. — Heute Mittwoch abeud 8 Uhr findet in Liebmanns Restauration die Hauptversammlung des „Vereins zu Rat und That" statt, worauf wir hierdurch noch besonders aufmerksam machen wollen. Die Tagesordnung wurde ini Inseratenteil der vorigen Nummer bekannt gegeben. — Zu den verschiedenen sächsischen Städten, die sich rüsten, das 350jährige Jubiläum der Einfüh rung der Reformation in würdiger Weise zu feiern, gehört auch Meißen, welches bis zum Jahre 1539 eine Hochburg des Katholizismus war. Der Meißner Domherr Hieronymus Emsor schreibt 1512, daß im Dom zu Meißen täglich von mit tags 12 Uhr bis zur nämlichen Stunde des fol genden Tages ununterbrochen Gottes- und Heiligen dienst gehalten und daß in ganz Deutschland, ja selbst in Rom nicht den Engelharmonien gleich Gott gepriesen morden sei, als in Meißen. Der plötzliche Tod des kinderlosen Herzogs Georg des Bärtigen, welcher ei» erbitterter Gegner von Luthers Lehre war, brachte für das ganze Herzog tum Sachsen einen lange ersehnten Umschwung der Dinge. Der Nachfolger Georgs, sein jüngerer Bruder Heinrich, welcher der Reformation von Herzen zugethan war, führte alsbald in seinen, Lande die Reformation ei». Bernhard Freydinger, Geheimsekretär des Herzogs Heinrich, ein geborener Meißner, berichtet über die damals in Meißen herrschende Stimmung folgendes: „In der Stadt war Trauern und Freude untereinander gemengt. WaS der alten Religion war, also Mönche und Pfaffen und ihr Anhang, waren betrübt; der ge meine Mann lobte Gott, und wurden viel Ge waltige alsbald bekehrt, welche zuvor geschworen hatten, ehe denn sie lutherisch würden, wollten sie eher aus dem Lande ziehen, welcher ich viele ge kannt habe." Nach der Beisetzung Georgs in der^ dortigen Domkirche ordnete Heinrich eine allgemeine Kirchenvisitation an. In Meißen erfolgte diese Visitation unmittelbar, nachdem dieselbe in Dresden und Leipzig stattgesunden hatte. Anfang Juli kamen die Visitatoren, darunter Justus Jonas und Georg Spalatin, hier an. Am 14. Juli erschien Herzog Heinrich mit seinen beiden Söhnen Moritz und August und seinem Hofprediger Paul Lindenau, sowie der Kurfürst Johann der Beständige mitGefolge in Meißen. Sie wurden von der dortigen Bewohner schaft mit Hellem Jubel empfangen. Nachdem das Grabmal des „heiligen Benno", bis dahin ein vielumlagerter Wallfahrtsort gläubiger Katholiken, auS der Domkirche entfernt worden war, fand dort am folgenden Tage, am Dienstag, den 15. Juli, unter Anteilnahme sämtlicher dortselbst versammel ten Fürstlichkeiten und Visitatoren, der erste evan gelische Gottesdienst statt. Die evangelische Be wohnerschaft Meißens würde also am 15. Julid.J., dem „eigentlichen Reformationstage der Stadt Meißen", das 350jährige Reformationsjubiläum zu feiern haben. — Die Gußarbeiten zu dem König Johann- Denkmal, das bekanntlich zum Wettiner-Jubiläum auf dem Theaterplatz in Dresden enthüllt werden soll, werden äußerst fleißig betrieben. Um den Termin einzuhalten, läßtdieDresduer Firma Vierling Sonntags arbeiten und fügt der regelmäßigen Tagesschicht noch mehrere Uebcrstunden bei. Ge lingt alles nach Wunsch und Vorschrift, so kann das imposante Denkmal im Mai fix und fertig stehen. Der Guß ist in allen seinen Teilen beendet bis auf den gewaltigen Rumpf des Pferdes. — Eine Versammlung von Direktoren und Fachlehrern von 13 sächsischen Realschulen fand am vergangenen Sonntag im Hotel „Stavt Gotha" in Chemnitz statt, um über die einheitliche Ein führung eines für diese Anstalten geeigneten Lehr buches der französischen Sprache zu berate». Unter den Anwesenden ist auch eine Einigung er zielt und die Empfehlung eines geeigneten Buches zur Einführung beschlossen worden. — Am 18. d. M. ist in Dorfchemnitz bei Sayda ein 16 Jahre alter Müllerlehrling infolge eigner Unvorsichtigkeit bei seiner Beschäftigung in der Mühle von einer Welle erfaßt, aufgewickelt und erdrückt worden. Der Tod erfolgte sofort. — Wie die übrigen Städte des ehemaligen Herzogtums Sachsen, so begeht auch Annaberg in diesem Jahre das 350. Jubelfest der Einführung der Reformation. Der Gegner der neuen Lehre, Herzog Georg, war bekanntlich im April 1539 gestorben, worauf sein Bruder und Nachfolger Heinrich die Durchführung der Reformation ener gisch betrieb. Am Sonntag Kantate hielt N. Paul Lindemann in der dortigen Hauptkirche die erste evangelische Predigt, ebenso wurde durch Georg Messerschmidt an demselben Tage die erste deutsche Messe nach Ordnung der lutherischen Kirche ge sungen und zwar bei ansehnlicher und volkreicher Versammlung. Die erste Kirchenvisitativ» fand im Juli 1539 statt. Die hierzu von Herzog Heinrich verordneteu Visitatoren waren JustuS Jonas, Propst zu Wittenberg, Melchior von Creytzen, Hauptmann zu Colditz und Leisnig, Georg Spalatin, Hof prediger des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, Kaspar von Schönberg zu Reinsberg und Rudolf von Rechenberg. Von Lengefeld kommend, trafen sie am Annentage, den 26. Juli, abends gegen 6 Uhr, in Annaberg ein und begannen am anderen Tage mit der Visitation. — Wie aus Dresden gemeldet wird, steht nunmehr endgiltig fest, daß der Landeskulturrat des Königreichs Sachsen am 31. d. M. zu einer zweitägigen Plenarsitzung zusammen treten wird. Zur Beratung liegen eine Reihe für die Land wirtschaft wichtiger Fragen vor. Am ersten Tage soll über die Einrichtung von Kartoffel-Kultur stationen, wovon die eine im Gebirge, und über den Anschluß der sächsischen Versuchsorte an die deutsche Kartoffel-Kultnrstation in Berlin beraten werden. (Berichterstatter Prof. l)r. Nobbe-Tharant.) Weiter wird das Plenum Stellung nehmen zu der beim königl. Ministerium des Innern angeregten Auflösung der landwirtschaftlichen Winterschule zu Annaberg; die Kommission (Berichterstatter Hähnel-
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