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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188901291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-29
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" Wochenblatt " für Zschopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Srschrint Dikn«Ia<i, D-nn-rita, und Eonnabrnd und wird an, Abend Vorher audgeacben und versendet Vlertelsahrbpreir 1 Mark auischlleßllch Baten- und Pos,Gebühren. L7. Jahrgang. Dienstag den 29. Januar. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehende» Tages angenommen. Auf Foliuni 152 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Albin Telle in Zschopau und als deren alleiniger Inhaber der Kaufmann und Posamenten-, Weiß- und Strumpfwaarenhändler Herr Albin Selle daselbst eingetragen worden. Zschopau, am 26. Januar 1889. Königliches Amtsgericht. Forker. Baumgärtel, GS. Konkursverfahren. In dem Konknrsverfahren über das Vermögen der Firma Albitt Meyer in Zschopau und des alleinigen Inhabers derselben, deS Droguisten und Colonialwaarenhändlers Eduard Albin Meyer daselbst, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Ein wendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigende» Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 21. Februar 188S, Vormittags V, 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Zschopau, den 25. Januar 1889. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Baumgärtel. Aus wachsen. — Der Geburtstag Kaiser Wilhelms II. wurde in allen Kreisen unserer Stadt auf das feierlichste begangen. Am Sonnabend vormittag 11 Uhr wurde unter gleichzeitigem Einläuten des Festes in der städtischen Turnhalle ein Schulaktus abge halten. Abends folgte Retraiteblasen durch den Militärverein und am Morgen des Geburtstages Weckruf durch das Stadtmusikchor. Der Festgottes dienst in festlich geschmückter Kirche war infolge des am Morgen eingetretenen Schneefalls nicht so zahlreich besucht, als man bei besserer Witterung hätte erwarten können. Di« begeisternde Rede des Herrn Pastor Wolf machte auf die andächtigen Zuhörer einen tiefen Eindruck. Am Abende fand durch Pyramidenbeleuchtung des Marktes und Ge sänge der hiesigen Gesangvereine vor dem Rathause der festliche Tag einen würdigen Abschluß. — Auch in benachbarten Dörfern wurde der Geburts tag Kaiser Wilhelms II. i» festlicher Weise gefeiert. In Witzschdorf fand ein Festzug statt, dem sich ein Familienabend anschloß, bei welchem Herr Lehrer Böhme eine patriotische Festrede hielt und Schulkinder das Festspiel „Krieg und Frieden" zur Aufführung brachten. Glieder dortiger Ver eine beteiligten sich durch musikalische und dekla matorische Vorträge und turnerische Gruppen stellungen. Ein Ball beschloß die frohe Feier. — In Krumhermersdorf veranstaltete der dortige Gesangverein eine öffentliche patriotische Feier. Gleiche Feierlichkeiten fanden in Gornau und Hennersdorf statt. — Bei der heutigen Stadtvrrordneteinvahl wur den die von dem Bürgervcrein vorgeschlagenen Bürger zu Stadtverordneten gewählt. Es erhielten Ansässige: Heinr. Oehme 160, Herrn. Reichel 160, Heinr. Schöne 153, Dover 152, Kühne mann 134, Hommola 130, Pfoh 127, Kleinhans 125 Stimmen. Unansässige: A. Höfer 160, Wölfel 158, Müller 157, Peters 129, Klaffen bach 127 Stimmen. — Se. Majestät der König hat sich am Sonn abend nachmittag von Strehlen aus mit Hofzug auf der Berliner Bahn über Zossen nach Berlin begeben. Die Rückkehr erfolgt voraussichtlich an, Sonntag Abend. — Esner ernsten Gefahr ist am Montag den 21. d. abends gegen °/i7 Uhr der von Gelenau nach Wilischthal fahrende Personenzug bei der Halte stelle Venusberg entgangen. Dicht vor dieser Haltestelle befindet sich neben der Bahnstrecke ein mehrere Meter hohes bergiges Terrain, auf wel chem sich längs der Strecke ein Fahrweg hinzieht. Auf diesem Fahrwege befand sich um die angegebene Zeit der Gutsbesitzer Oestreich ans Gelenau mit einein mit Kalk vollgeladenen Wagen, welchen zwei Pferde zogen. Plötzlich stürzte der schwer beladene Wagen, der bei dem unebenen Wege wahrschein lich auf der einen Seite Uebergewicht erhalten hatte, um und auf die Bahnstrecke hinab. Der Wagen wurde völlig zertrümmert, während die Pferde anscheinend mit leichten Verletzungen davon gekommen sind. Durch die Umsicht des Lokomo tivführers und des Zugpersonals ward der Per- sonenzng noch rechtzeitig vor der Unfallstelle zum Halten gebracht. — Ein überaus frecher Postdiebstahl würde am Freitag morgen in Thum ausgeführt. Kurz vor Abgang des Personenzuges, nachdem der Post schaffner die Postsachen übernommen und die Thür des Postwagens wieder geschlossen hatte, um sich für wenige Minute» vom Zuge zu entfernen, da mit er den Postkarren mit den Berg hinaufschieben helfe, nahte sich von der Rückseite des Zuges ein Mann, ergriff durch das Postwagenfenster einen dort liegenden Beutel mit 1100 Mk. Inhalt und entfloh in der Richtung nach Ehrensriedersdorf. Trotz sofortiger Verfolgung gelang eS nichr, den Thäter zu fassen. Soviel sich in der Dämmerung erkennen ließ, trug der Dieb eine Militär- oder Postbeamtenmütze; seine Füße waren, den Abdrücken im Schnee nach zu urteilen, mit Filzschuhen be kleidet. — Seit einigen Tagen wird auf den Bahn strecken Leipzig-Reichcnbach-Hof und Chemnitz- Reichenbach bei den Schnell-, Expreß- und Kurier zügen die Luftdruckbremse in Anwendung gebracht, wie solche bei den schnell fahrenden Zügen der Linie Dresden-Wörlitz, sowie auf den preußischen Bahnen schon seit längerer Zeit und seit kurzem auch in Bayern eingeführt ist. Auch auf den Linien Dresden-Chemnitz, Leipzig-Riesa-Dresden, Dresden-Bodenbach und Dresden-Röderau soll dem Vernehmen nach die gleiche Einrichtung in allernächster Zeit Platz greifen, sodaß alsdann alle Züge der sächsischen Staatsbahnen, welche mit größerer Geschwindigkeit als 60 Kilometer in der Stunde, ist gleich 6000 Meter in der Minute, Verkehren, mit durchgehender Bremse entsprechend den Vorschriften des Bahnpolizeireglements ausge rüstet sein werde». Bei der Luftdruckbremse wird verdichtete Lust als Bremskraft verwendet und ist die Möglichkeit geboten, den ganzen Zug von einer Stelle aus zu bremsen. Die Bedienung liegt dem Lokomotivführer ob, der durch einen auf der Loko motive angebrachten Apparat in den Stand gesetzt ist, sämtliche Fahrzeuge des Zuges sofort anzu halten und andererseits die Bremsklötze wieder zu lösen. Außerdem können aber auch die Zugsbe amten und die Reisenden durch einfache Hebel stellung im Falle der Not den Zug sofort zum Stillstand bringen, zu welchen! Zwecke an den Wagen innen und außen entsprechende Vorrichtung angebracht ist. Die einzelnen Wagen sind mit einander durch Schläuche und Bremsapparate ver bunden, in welche von der Lokomotive aus die Luft eingepreßt wird. Entsteht ein Defekt an dieser Leitung, so wirkt die Luftdruckbremse selbst- thätig, bei Zugstrennungen und sonstigen Unfällen wird daherderZug sofort von selbst zum Stillstand ge bracht. Mißbräuchliche Benutzung dieser Bremsein richtung ist strengstens verboten und wird hart geahn det; das Zugspersonal ist sofort in der Lage, zu er kenne», von welchem Koupee ans eine Handhabung der Bremse erfolgt ist. — Die Direktion der Dresdner Straßenbahnen hat nunmehr eine Einrichtung getroffen, die gewiß von vielen willkommen geheißen wird. ., Von heute Montag ab beträgt nämlich bis aus weiteres der Preis für eine Fahrt zwischen dem Neustädter Markt einerseits und der der Brücke zunächst ge legenen Haltestelle am Theaterplatz, sowie der Haltestelle am Gcorgenthvr andererseits nur 10 Pfennige in allen fahrplanmttßen Wage» dieser Linien. Diese neue Einrichtung wird namentlich von denjenigen gern benutzt werden, welche aus Gesundheitsrücksichten besonders bei schlechtem Wetter nicht den Weg über die Brücke zu Fuß machen wollen. — Aus manchen Gutswirtschasten Sachsens lasten bäuerliche AuszngSleistnngen, Abgaben, welche das Kind an die Eltern als Ausgedinge zu zahlen hat, wenn es den Hof noch bei Lebzeiten der Eltern überkommt. Diese Abgaben, an und für sich schon äußerst drückend, können unerschwinglich werden, wenn infolge von Mißernten und schlechten Zeiten der Er trag des Hofes nur ein geringer gewesen ist. Der davon Betroffene sucht dann auf jede Weise seinen Verpflichtungen nachznkommen, und es ist nicht selten, daß er bösen Wucherern in die Hände fällt; mancher sucht aber seine Last loS zu werden und es giebt schreckliche Fälle, wo Kinder an ihren Eltern zu Mördern geworden sind, nur um sich jener Abgaben zu entledigen. Sparsame Gutsbe sitzer werden nun zwar den Ueberschnß, den sie in guten Jahren erzielen, ansammel» und zinsbar vielleicht in Sparkassenbüchern niederlcgen, um im Alter versorgt zu sein und den Kindern das Ka pital zur selbständigen Wirtschaft zu überlassen. Indessen in den wenigsten Fällen dienen diese Ersparnisse zur Erleichterung der späteren Aus- zugSleistungen, da sie meistens in zu bequemer Weise wieder zurückgezogen werden können. Da her sollte jeder Landwirt danach streben, durch
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