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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 16.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188904167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-16
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1889. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 57. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend Dierteljahrspreis 1 Mark ausschließlich Boteu- und Postgebühren. Dienstag den 16. April. j. Inserate werden mit 10 Pf. i'ür die gespaltene Korpuszeile berechnet j unc, bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher- j gehenden Tage» angenommen. A» Bezahlung SeS SchiilgclScs auf sas I. Quartal 1889 wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen nunmehr das Zwangsverfahren eingeleitet werden wird. Zschopau, am 12. April 1889. S t a d t r a t h. Krctzschmar. Der H. Ans Sachsen. — Zum Geburtstag Sr. Mas. des Königs, der bekanntlich auf den 3. Ostcrfeiertag fällt, wird dieses Jahr keine Parade über die Dresdner Gar nison und die der benachbarten Städte abgehalten. Früh 6 Uhr findet indeß große Ncvcille statt. Die Wachen und Posten tragen tagsüber den Paradeanzug. Die Musikchörc des Leibgrenadier-, Gardereiter- und 1. Feldartillerie-Regimcnts bringen früh um 9 Uhr vor der königl. Villa in Strehlen eine Morgenmnsik dar. Gegen 12 Uhr nimmt Se. Majestät von den Generalen der Garnison und von den Kommaiidcnren der drei genannten Regimenter, deren Chef König Albert ist, im Re- sidenzschlossc die Glückwünsche entgegen. — Ihre königl. Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinz Max, welche die Universität Freibnrg beziehen, haben sich am Freitag vormittag in ihrer Eigenschaft als Offiziere bei Sr. Maj. dem König abgemeldet. Der Aufenthalt Ihrer königl. Hoheiten in Freiburg ist auf ein Jahr berechnet. — Ihre Durch!, der Prinz und die Frau Prin zessin Friedrich von Hohenzollern sind am Don nerstag abend von Dresden nach Berlin zurück- gcreist. — Die maßgebenden Sähe der Staats-Ein kommensteuer sind folgende: Steuer klasse 1 von Jahreseinkommen 301— 400 Mark Mark 50 Pf. 2 401— 500 1 3 „ 501— 600 2 „ — „ 4 „ 601— 700 3 „ — „ 5 „ 701— 800 4 „ — „ 6 „ 801— 950 6 „ — „ 7 „ 951— 1100 8 8 „ 1101- 1250 11 „ — „ 9 „ 1251— 1400 14 „ — „ 10 1401— 1600 17 „ — „ 11 „ 1601— I960 22 „ — „ 12 „ 1901— 2200 30 „ — „ 13 „ 2201— 2500 38 „ — „ 14 „ 2501— 2800 48 „ — „ 15 2801— 3300 59 „ — „ 16 „ 3301— 3800 76 „ — „ 17 3801— 4300 94 „ — „ 18 4301— 4800 114 „ — „ 19 „ 4801— 5400 136 „ — „ 20 „ 5401— 6300 „ 162 „ — „ 21 6301— 7200 189 „ — „ 22 „ 7201— 8400 „ 216 „ — „ 23 „ 8401— 9600 „ 252 — „ 24 „ 9601—10800 288 „ — „ 25 „ 10801—12000 „ 324 „ — „ 26 „ 12001—14000 „ 360 „ — „ 27 „ 14001—16000 420 „ — „ 28 „ 16001—18000 480 „ — „ 29 „ 18001—20000 „ 540 „ — „ 30 „ 2O001—22000 600 „ — „ 31 „ 22001—24000 660 „ — „ 32 „ 24001—26000 720 „ — „ 33 26001—28000 „ 760 34 28001—30000 „ 840 „ — „ 35 30001—33000 900 36 „ 33001 — 36000 „ 990 „ — „ Bei allen weiteren Steuerklassen beträgt die Steuer 3 vom Hundert desjenigen Einkommenbe- > träges, mit welchem die Klasse beginnt. Die Klassen steigen von 30 001 bis zu 60 0ou Mark um je 3000, weiterhin um je 5000 Mark. — Die Zeit der Reisen und Sommerfrischen naht, und glücklich ist der zn nennen, dem es ver gönnt ist, sich auf einige Zeit dem Gewühlc des Alltagslebens zu entrücken, um in ländlicher Stille in Berge» und Thälern Erholung und Stärkung zu suchen. Unser herrliches Erzgebirge und Vogt land mit seiner gesunden und würzigen Waldluft, welches sich ivic keine andere Gegend zur Aufnahme von Sommerfrischlern eignet, ist seither leider vom großen Publikum immer noch nicht genügend ge würdigt worden. Erst in neuerer Zeit ist erfreu licherweise eine stärkere Frequenz von Sommer frischlern und Touristen zn verzeichnen, und dies dürfte namentlich dem segensreichen Wirken des Erzgebirgvereins mit seinen Zweigen zu verdanken sein, der sich fortgesetzt bemüht, weitere Kreise auf unser Gebirge aufmerksam zu machen. Wie man uns mitteilt, beabsichtigt auch der in Dresden be stehende Zweigverein, die Landsmannschaft Erzge birger und Vogtländer, in diesem Jahre wieder mehrere Auskunftsstellen für Sommerfrischen zn er richten, um dem Erzgebirge und Vvgtlande wieder neue Freunde zuzuführen. Damit die voraussicht lich zahlreich eingehenden Anfragen in befriedigen der Weise erledigt, werden können, wendet sich die Landsmannschaft an alle diejenigen Gastwirte und Privatpersonen, welche Sommerfrischler bei sich aufznnehmen gedenken, mit dem höflichen Ersuchen, ihr nähere Mitteilungen über Lage des Hauses, Anzahl der Zimmer, Preise n. s. w. unter der Adresse des Vcreinssekretärs Alwin Scheidhauer, Dresden-N., Alaunstraße 42 zukommen zu lassen. — In Hennersdorf wurde am vorigen Sonn abend von dem Trichinenschauer aus Schellenbcrg bei seiner geschäftlichen Anwesenheit daselbst auch daS Fleisch eines erlegten Fuchses untersucht und in demselben Trichinen in eingckapsrltem Zustande gefunden. Da ein dortiger Einwohner die Absicht hatte, das Fleisch jenes Fuchses sich zn einer Mahlzeit zuzubereitcn, so ist durch die Auffindung der Trichinen wahrscheinlich deni Unheil einer Trichinose vorgebcugt worden. — Am Sonnabend morgen wurde in Leipzig von der Polizei ein Pistolendnell verhindert, wel ches zwischen mehreren jungen Herren stattfindcn sollte. Die Waffen wurden zum Teil beschlagnahmt. — In Zwickau leben gegenwärtig zwei Frauen, die noch im vorigen Jahrhundert geboren wurden und verhältnismäßig noch geistig frisch sind. Die eine Frau ist am 26. Dezember 1789 geboren, also 99V» Jahre alt, die andere ist am 13. De zember 1795 geboren, also 94V» Jahre alt. — Der erst 19jährige Expedient Albert Paul Uhlman» aus Zschopau, welcher znm gemeinen Dieb und Betrüger herabgcsnnken ist, u. a. auf dem Postamte zu Zwickau für dortige Firmen Geldbriefe unbefugt erhob und darüber quittierte, wurde zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. — Bei dem am Donnerstag nachmittag 4 Uhr auch in Werdau ausgetretenen schweren Gewitter, das von großer Dunkelheit und schweren elektrischen Entladungen begleitet war, schlug ein Blitz in den Kirchturm, ohne jedoch Schaden anzurichtcn. — Am Dienstag früh wurde der Schuhwaren händler W. Scholz in Löbau in dem an seine Wohnung anstoßenden Verkanfslnden von seinen Angehörigen tot aufgefnndcn. Derselbe hat am Abend vorher noch ein tüchtiges Feuer in den Ofen gemacht und ist infolge der ansströmendcn Kohlengase in dem kleinen Laden, in welchen» er schlafend zngebracht hat, erstickt. S. hinterläßt eine Frau und sieben znm größten Teil unerzogene Kinder. — In Döbeln erschoß sich am Freitag früh 3 Uhr kurz vor seiner Ablösung der Posten am Pulverhans mit seinem Dienstgewehr. — Indem böhmischen Grcnzorte Weipertist am 11. April früh ein grauenhafter Mord und Selbstmord begangen worden. Ein Schuhmacher geselle, welcher bis vor kurzer Zeit in Annaberg in Arbeit stand, einer schlimmen Hand halber aber seine Arbeit anfgeben mußte, kehrte vor einigen Tagen nach Weipert zurück, woselbst ihn seine Braut erwartete. Bei der Aussichtslosigkeit, sich und das Mädchen, welches gleichfalls leidend und teilweise arbeitsunfähig war, zu ernähren, beschloß der Geselle, sich und seine Braut zu töten. Er feuerte ans einem mit Schroten geladenen Re volver einen Schuß auf das Mädchen ab, welcher dasselbe in den Kopf traf. Der Mörder flüchtete darauf und brachte sich gleichfalls einen Schuß in den Kopf bei, welcher seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Das Mädchen, welchem ein herbei gerufener Arzt acht Schrotkörner aus der Kopf haut löste, ist so schwer verletzt, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Tagesgeschichte. Berlin, 14. April. Am Montag, kurz vor Mittag, wird der Kaiser, von Oldenburg kommend, in Wilhelmshaven eintreffen und sich direkt an Bord der Kreuzerkorvette „Alexandrine" begeben, dieselbe zu besichtigen. Später wird der Kaiser sich an Bord des Flaggschiffes Stosch begeben und mit dem Schulgeschwader die Rückreise nach Wil helmshaven machen. Dort ist die Besichtigung der neuen Torpcdowerft und des neuen Kreuzers „Sperber" geplant. Um 7 Uhr nimmt der Kaiser teil an dem ihm zu Ehren im Marinekasino statt- findendcn Diner und kehrt um 9 Uhr mittelst Extrazuges nach Berlin zurück. Da der Besuch des Monarchen aus rein dienstlicher Veranlassung erfolgt, findet auch kein offizieller feierlicher Em pfang statt; desto großartiger wird die private Be grüßung ausfallen. — Ans Oldenburg, 14. April, wird gemeldet: Se. Majestät der Kaiser traf heute früh unter Salutschüssen, Glockengelänte und enthusiastischem Jubel der zahlreich herbeigeströmte» Bevölkerung ein. Am Bahnhof wurde Se. Majestät vom Groß herzog empfangen, welchen Allerhöchstderselbc durch zweimalige Umarmung begrüßte. Am Eingänge der Heiliggeist-Straße, wo eine Ehrenpforte er richtet worden war, hielt der Oberbürgermeister eine Ansprache. Auf dem Wege bis zum Schloß bildeten Truppen, Kriegervereine, Innungen, andere Vereine und Schulen Spalier. Die Stadt ist prächtig geschmückt. Nach dem Gottesdienst in der Garnisonkirche, welchem Se. Majestät der Kaiser beiwohnte, erfolgte eine Rundfahrt durch die Stadt. Nachmittags findet Galadiner im Palais, abends Fackelzug der Bürgerschaft und glänzende Illu mination der ganzen Stadt statt.
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