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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188903124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-12
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^31. 1889. Amtsblatt » für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet Vierteljahrspreiß 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. 57. Jahrgang. Dienstag den 12. März. !, Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet 9 nur bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher- Die im Grundbttche auf den Namen Carl Reinhard Harnisch eingetragene» Grundstücke, nämlich: 1., das zum Betriebe der Landwirthschaft eingerichtete Hansgrundstück mit Stall-, Schuppen- und Scheunengebäuden, sowie Garten und Feld, Folium 40 des Grundbuchs, No. 89u, 139, 140, 623a und 623k des Flurbuchs und No. 41 des Brandcatasters für Krum- hermersdors, nach dem Flnrbnche 4 >ia 3-1,8 a — 7 Acker 257 UM. enthaltend, mit 156,38 Steuereinheiten belegt und auf 12 025 Mark — Pf., geschätzt, und 2., das Feld- und Wiesengrundstück, Folium 207 des Grundbuchs und No. 688, 689 und 690 des Flurbuchs für erwähnten Ort, nach demselben 4 ka 29,6 a — 7 Acker 229 llR. enthaltend, mit 78,69 Steuereinheiten belegt und auf 4450 Mark — Pf. geschätzt, sollen antragsgemäß im Gläser'sche» Gasthofe zu Krumhermersdorf zwangsweise versteigert werden und ist der 23. März 1889, Vormittags 4L Uhr, als V e r st e i g e r un g s t r r m i u, sowie der 4. April 1888, Vormittags S Uhr, als Termin zur Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Nangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 23. Januar 1889. Königliches Amtsgericht. Tobias. Baumgärtel, GS. Aus Sachsen. — Die ersten Frühlingsboten, die Stare, sind, wie aus verschiedenen Gegenden gemeldet wird, eingetrvffen. Auch auf unseren Fluren wurden Ende voriger Woche Stare beobachtet. — Die Lerchen, welche ebenfalls zurückgekehrt, lassen ihren trillern den Gesang ertönen. — Se. Majestät der König haben für die Feier des 800jährigen Jubelfestes des Königshauses Sonntag den 16. Juni d. I. und die folgenden Tage bestimmt. — Kaisermanöver finden beim kgl. sächs. Armee korps ini Herbst dieses Jahres und zwar in der ersten Hälfte des Septembers statt. Dieselben werden voraussichtlich in der Gegend von Lom matzsch abgehalteu werden und ist mit ihnen auch eine große Kaiserparade verbunden. — Aus dem Lehrkörper des Gymnasiums zn Chemnitz scheidet mit dem 1. April der bisherige Konrektor, Herr Professor I)r. Straumer, den schwere Krankheit leider genötigt hat, um seine Versetzung in den Ruhestand eiuzukommen. In seine Stelle als erster Oberlehrer und Stellver treter des Rektors rückt ein anderer langjähriger und hochverdienter Lehrer der Anstalt, Herr Pro- fressor I)r. Richard Nühlmann auf. — Das königl. Justizministerium hat für die Ermittelung des Urhebers des bereits gemeldeten Mordes an der Hebamme vcrw. Opitz aus Weix dorf eine Belohnung von 1000 Mk. ausgesetzt. Etwaige Wahrnehmungen sind an die Staatsan waltschaft beim königl. Landgericht zu Dresden (Herrn l)r. Gensel) zu richten. — Der Regimevtsstab des neu zu bildenden 32. Artillerie-Regiments soll, wie aus sicherer Quelle verlautet, nach Freiberg verlegt werden und wird als Kommandeur Herr Oberstleutnant von Watzdorf bezeichnet. Von den jetzt in Frciberg garnisonierendcn Batterien dagegen kommt eine Batterie nach Noßwein. — Das Landgericht zu Leipzig verurteilte am 8. März den Fleischermeister Wenzel in Lindenau wegen vorsätzlicher Uebertretung des bekannten Rcichsgesetzes betreffend den Verkehr mit Nahrungs und Genußmitteln w. zu neun Monaten Gefängnis und drei Jahren Verlust der Ehrenrechte. Derselbe hatte ein hochgradig mit der Tuberkulose behaftete Kuh geschlachtet und Teile der kranken Leber und Lunge, sowie andere Fleischstücke zn Leber-, Knoblauchs- und Knackwurst verarbeitet oder als sog. „Hackfleisch" verwendet, obwohl er erwiesener maßen über den Zustand des Tieres nicht im Zweifel gewesen war. Der Verurteilte wurde auf Antrag des Staatsanwalts sofort verhaftet. — Am Mittwoch nachmittag war in Blum- roda der Gemeindedicner beschäftigt, i» der ihm gehörigen Sandgrube die obere festgefrorene Erd schicht zu beseitigen, um zum Sande zn gelangen. Als er eine größere Scholle losgelöst hatte und dieselbe in die bereits vorhandene Grube schaffen wollte, kippte dieselbe plötzlich nach rückwärts und zerschmetterte dem Manne ein Bein und fügte ihm überdies noch derartige innere Quetschungen zu, daß der Beklagenswerte wenige. Stunden später seinen Geist aufgab. Der Verunglückte hinterläßt eine Gattin und 3 noch schulpflichtige Kinder. — Am 4. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung königlich sächsischer Staatspapiere stattgefuudcn, von welcher die 4°/o Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1847, 3°/» Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1855, ingleichen die am 1. Juli 1889 mit 9V»"/<> Prä mienzuschlag rückzahlbar werdenden 4"/» sächsisch- schlesischen Eisenbahnaktien betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapicre werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen auf merksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen wer den zugleich die in früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wiederauf gerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese un beanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekün- digt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seiner Zeit am Kapitale ge kürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regel mäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restierenden Nummern) schütze» können. Tagesgeschichte. Berlin, 9. März. Der Feier zum Gedächtnis Kaiser Wilhelm I. im Kaiserpalais wohnten die hier anwesenden Mitglieder der Kaiserfamilie, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, die in Potsdam wohnenden Prinzen und Prinzessinnen und die vor Jahresfrist und heute ini Dienste be findlichen Adjutanten und Hofbeamten bei. Auch Fürst Bismarck und Graf Moltke waren anwesend. Der Domchor eröffnet« und schloß die Feier durch Gesang. Oberhofprediger vr. Kögel hielt die Rede. Das Kaiserpaar fuhr hierauf nach Charlotteuburg, um einen Kranz am Sarge Kaiser Wilhelms nieder zulegen. Die Kaiserin Augusta fuhr mittags eben falls nach Charlottenburg. — Der „Neichsanzeiger" schreibt: Am heutigen Tage ist ein Jahr dahingegange», seit Kaiser Wil helm I. nach einem thaten- und ruhmreichen Leben ans immer die Augen schloß. Sein Andenken aber wird nicht vergehen, so lange ein Deutscher lebt. Die ehrwürdige Gestalt des kaiserlichen Kriegs- Helden, welcher Deutschland mit dem Schwerte ge einigt und dann durch 17 Friedensjahre, reich an Segen und Gedeihen für das Land und das Volk, als hochverehrter, nllgeliebter Herrscher gewaltet hat, tritt heute wieder lebendig in der Erinnerung vor uns hin. „Ich habe keine Zeit, müde zu sein", das war des Kaisers letztes Wort, der letzte Wi derhall, der Ausdruck, was seines Lebens Seele und Nerv gewesen. In dieser unermüdeten Pflicht- und Berufstreue ist er gewandelt Gott zu ehren, dem Volke zur Nacheiferung. Das letztere wird stets eingedenk sein alles dessen, was es seinem großen Kaiser dankt, und sein edles, herrliches Vorbild immer im Herzen tragen. — Auf Befehl der Kaiserin Augusta waren am Sonnabend die Thüren des Charlottenburger Mau soleums, wo die sterblichen Ueberreste Kaiser Wil helms l. geborgen sind, den ganzen Tag hindurch geöffnet, damit jeder aus dem Volke, der den Wunsch hatte, an, Sarge des Kaisers in stillem Gedenken zu verweilen, dieser Empfindung seines Herzens genügen konnte.
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