Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188909038
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890903
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-03
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^S104. 1889. Wochenblatt für Ifchopa« und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Hcscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgcgeben und versendet vierteljahr-prei» 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. 57. Jahrgang. Dienstag den 3. September. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuözeile berechnet und bis mittags 12 Uhr'des dem Lage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Die letzten öffentlichen unentgeltlichen Impfungen für dieses Jahr werden in, hiesigen Orte Mittwoch und Donnerstag, de» 4. und S. September dss. Jhrs., Nachmittags S Uhr im Saale des hiesigen Webermeisterhauses erfolgen. Diejenigen Eltern. Pflegeltern und Vormünder, welche der cm sie ergangenen Aufforderung ungeachtet mit ihren in diesem Jahre impfpflichtigen Kindern uiA Pfleglingen in einem der anberanmt gewesenen Impf- und Revisionstermine nicht erschienen sind, auch, daß sie der Jmpfpflicht genügt bez. davon befre^ts durch ärztliche Zeugnisse noch nicht uachgewiesen haben, werden hiermit aufgefordert, ihre impfpflichtigen Zöglinge in einem der obigen Schluß termine zur" Impfung bringen zu lassen, oder bis Ende dieses Jahres die ärztlichen Befreiungsnachweise bez. Bescheinigung über die erfolgte Impfung bei dem Unterzeichneten Stadtrathe vorzuzeigen, widrigenfalls sie nach Ablagf dieser Frist in Gemäßheit Z 14 des Jmpfgesetzes vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen unnachsichtlich werden bestraft werden. Zschopau^ am 28. August 1889. Der Stadtrath, i. v. Weber. H. Bekanntmachung. Von dem diesjährigen Reichs-Gesetzblatt ist No. 20 und 21 erschienen. Dieselben liegen zu Jedermanns Einsicht an hiesiger Rathsstelle ans und enthalten No. 1869. Verordnung, betreffend das Bergwesen im süd westafrikanischen Schutzgebiet von, 15. August 1889 und No. 21. Konvention zwischen dem Freistaate Salvador und dem Deutschen Reiche vom 12. Januar 1886. Zschopau, am 29. August 1889. Der Stadtrath. i. v. Weber. S. ^Oeffentliche Stadtverordneten-Sitzung, Mittwoch, am 4. September dss. Js., Abends « Uhr. Tagesordnung: 1. RathSmittheilung, die für die Fortbildungsschule auf das laufende Jahr gewährte Staatsunterstützung betr. 2. Rathsbeschluß, deu Aufwand für den Chemnitzer Kreisfeuerwehrverbandstag hier in Zschopau betr. 3. Desgl., die Anbringung einer Blitzableitung auf dem Bellevuegebäudc betr. 4. Desgl., die Einfriedigung der Brandstätten Cat.-Nr. 71 und 72 betr. 5. Desgl., die Herstellung einer eisernen Rohrleitung für das Quellwasser nach der äußeren Königsstraße und den deshalb^ mit den Mitbe sitzer» dieses Wassers abgeschlossenen Vertrag betr. 6. Desgl. die Ueberweisung eines Betrages zum Schulfestfond betr. Hierauf geheime Sitzung. Raschke, Vorsitzender. Aus wachsen. — Der Sedantag gestaltete sich in unserer Stadt auch heute zu einem Festtage. Schon am Tage vorher hatten einige Gebäude Flaggenschmuck an gelegt und in der Kirche ^wurde die Mitfeier deS SedanfcsteS begangen. Am Festtage selbst ertönte früh Weckruf durch das Stadtmusikchor in Be gleitung der Schützcngilde. Vormittag fand öffent licher Schulaktns in der Turnhalle der Bürger schule statt. Hieran schloß sich Konzert des Stadt musikchores auf dem Marktplatze. In der zweiten Nachmittagsstunde versammelten sich die Lehrer, Schüler und die Kinder der Üebungsschule des königlichen Seminars am Kriegerdenkmal, wo, unter Absingen patriotischer Lieder, von sechs Mäd chen das Denkmal bekränzt wurde. Nach diesem sinnig ernsten Akte zog der Cötus mit den Uebunos- schülrrn unter Musikklängen nach dem Seminar zurück, woselbst Schulfest stattfindet. Auch voni Militärverein war am Kriegerdenkmal ein Kranz mit Schleife niedergelegt worden. Abends wird im „Deutschen Hause" vom Stammtisch zum Kreuz großes patriotisches Konzert, sowie in Königs Restau ration vom Militärverein Festkommers abgehalte». Auch werden abends die beiden Marktplätze durch Gaspyramiden erleuchtet. — Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August wird auf seiner sechsmonatlichen Reise, die er Mitte Oktober unternimmt, außer von dem Adju tanten, Hauptmann Freiherrn v. Wagner, von einem Gelehrten begleitet sein. — Se. Maj. der Kaiser wird am 2. und 3. September den Manövern deS Gardekorps bei JeSnitz und Langheinersdorf beiwohnen und bei dirse^Gelegenheit auch Leipzig besuchen. Se. Maje stät kehrt noch am 3. September nach Berlin bezw. Potsdam zurück. — Bei der Parade, welche der Kaiser kürzlich in Straßburg über die gesamte Garnison abhielt, stand auch das 6. königl. sächsische Infanterieregiment Nr. 105 in Front. Dasselbe war kommandiert vom Oberst v. Sichart. Die ganz besondere und lebhafte Aufmerksamkeit des Kaisers erregte hierbei die altehrwürdige Fahne dieses Regiments. Die Fahne ist ganz durchlöchert und besteht eigentlich nur noch aus Fetzen, ein Zeichen, daß sie im Kugel regen manchen Sturm erlebt hat. — Ein bedeutendes Schadenfeuer hat in der Nacht zum Sonnabend in Frankenberg stattge funden. In einer massiven Scheune an der Ahorn straße, in der Nähe des Winklerstiftes, brach kurz nach Mitternacht auf noch unermittelte Weise ein Brand aus, welcher mit so großer Schnelligkeit um sich griff, daß bald auch die übrigen, ohne be sondere Brandmauer in einer Linie an einander gebauten vier Scheunen in Hellen Flammen stan den. Es war unmöglich, auch nur das Geringste aus den Gebäuden zu retten. Wie verlautet, haben die vier Besitzer der Scheunen, welche' reiche Vor räte an Getreide und Futter enthielten, nur zum Teil versichert. — In Annaberg kam in der Nacht zum 30. August kurz nach V,12 Uhr in dem Holländer saale des Hauptgebäudes der Annaberg-Buchholzer Pappensabrik von Eli Uhlig Feuer aus, welches, wie es heißt, dadurch entstanden sein soll, daß eine Petroleumlampe explodierte und durch ihren bren nenden Inhalt die zahlreich in dem Saale aufge häuften Papierspäne so schnell in Brand setzte, daß der Saal in einem Nu einem Feucrmeere glich. Nach wenigen Minuten durchschlug eine gewaltige Stichflamme das hohe Dach und setzte alsbald den ganzen Fabrikkomplex mit Ausnahme einiger Anbauten, die WohnungSzwecken dienten, in Brand. Von da griff das Feuer auf den großen, anstoßenden Fabriksaal der Schaftstiefel fabrik von Gustav Schönfelder u. Co. und die Privatwohnung Schönfelders über und setzte auch diese in kurzer Zeit vollständig in Brand. Bei dem raschen Umsichgreifen des Feuers und der hohen Brennfühigkeit der ergriffenen Objekte war an eine Rettung der Etablissements nicht zu denken, und die zahlreich erschienenen Feuerwehren mußten ihre Thätigkeit darauf beschränken, eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Die großen Räumlichkeiten sind vollständig ausgebrannt. Die Dampfmaschinenanlage, sowie die Holländerei der Pappenfabrik sind gänzlich zerstört, wie auch ziem lich bedeutende Vorräte an fertigen Pappen dem Feuer zum Opfer gefallen sind. Die Schaftstiefel fabrik hat gleichfalls den Verlust sämtlicher zum Teile ziemlich teueren Maschinen zu beklagen, während der Verlust an Vorräten und fertiger Ware, die in großen Partien in einem Keller- raum aufbewahrt waren, im Vergleich zu dem ersteren Falle nicht so erheblich ist. Schij„felder u. Ko. haben bei der Assekurazioni Generali zu Triest versichert, E. Uhlig aber hat außer den Gebäuden, die gesetzlicher Bestimmung gemäß bei der Landesimmobiliarbrandkasse eingeschätzt sind, nichts versichert, da die betreffenden Verhandlungen mit den Versicherungsgesellschaften noch nicht zum Abschlüsse gelangt sind. Sehr zu bedauern ist, daß durch den Brand etwa sechzig Arbeiter brot los werden. — Dem Musikdirektor Trenkler ist der Rest der ihm zuerkannten Festungshaft im Gnadenwege
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