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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188907235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-23
- Monat1889-07
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. L7. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet BiertelfahrSpreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. Dienstag den 23. Juli. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Warnung. Unter der Bezeichnung Carbon-Natron-Oefen sind in den letzten Jahren Heizvorrichtungen auf den Markt gebracht und mit dem Hin weis darauf empfohlen worden, daß dieselben ohne Erzeuguug von Rauch und Geruch Wärme liefern und daher für Räume ohne Schornsteinanlagen zu verwenden seien. Wenn nun sowohl die Erfahrung als wissenschaftliche Untersuchungen festgestellt haben, daß gedachte Oefen trotz der an ihnen angebrachten Ab- zugsvorrichtungcn behufs Abführung sich etwa entwickelnder Gase, als gefährliche und unter Umständen todtbringende Heizvorrichtungen zu be zeichnen sind, so wird hiermit vor Verwendung der Carbon-Natron-Oefen zu Beheizung geschlossener Räume, welche zum dauernden Aufenthalte von Menschen dienen, insbesondere von Schlafräumen, ausdrücklich gewarnt. Fliiha und Zschopau, am 10. Juli 1689. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Der Stadtrath. v. Gehe. Krctzschmar. Lsso. Aus wachsen. — Se. Majestät der König speiste am 18. Juli abends im Schloß Wilhelmshöhe bei dem Ober präsidenten, besuchte am Freitag vormittag die Jagdausstellung und nahm dort ein Frühmahl ein. — Der Besuch des Kaisers von Oesterreich bei den königl. Majestäten in Schloß Pillnitz dürfte Anfang August erfolgen und sich auf die Dauer eines Tages erstrecken. — Die Extrafahrt nach Berlin von Marien berg aus geht nunmehr mit Einverständnis der kgl. Generaldirektion der sächs. Staatsbahnen den 11. August früh 6 Uhr. Für Fahrlustige von hier und Umgegend ist der Zug früh 7 Uhr 35 Minuten in Flöha, II. Kl. 14 Mk. 50 Pf.. III. Kl. 10 Mk. 10 Pf. bei freier Rückfahrt und 8tägiger Giltigkeit zu benutzen und werden jetzt schon bis 1. August Karten bei Herrn Eichmeister Schönherr in Marienberg gegen Einsendung des Betrages versendet. Da der Zug also Sonntag abgeht, ist es vielen jedenfalls möglich für so Billiges Berlin einen Besuch abzustatten; bietet ja unsere Reichshauptstadt neben der großen Unfall verhütungsausstellung geradezu nur Großartiges. — Im Monat Juni sind bei der königlichen Altersrentenbank zu Dresden 264526 Mk. in 452 Einlagen eingezahlt und dadurch 27 219 Mk. an Rentenanwartschaften erworben worden. Da von entfielen 140 Stück auf Verzichtseinlagen und 309 auf Vorbehaltseinlagen, während 3 Ein zahlungen zur Erwerbung von Zeitrenten zu ver zeichnen waren. Hinsichtlich des Geschlechtes der Versicherten kamen 290 Einlagen auf das weib liche und 162 auf das männliche Geschlecht. Was die Verteilung der Einlagen in den Bezirken des Landes betrifft, so stehen obenan die Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz, ihnen schließen sich die Amtshauptmannschaften Dresden-Neustadt, Freiberg, Meißen und Plauen an, während die Amtshauptmannschasten Glauchau, Marienberg und Oelsnitz die wenigsten Einlagen erzielten. — In der Nacht zum 17. d. M. waren einer auf der Rosenstraße zu Dresden wohnhaften Frauensperson aus einem mittelst Nachtschlüssel ge öffneten Sekretär von einem unbekannten jungen Mann über 4000 Mark entwendet worden. Es lag hier den angezeigten Umständen nach ein wohl überlegter Diebstahl vor. Mag nun die Furcht vor Entdeckung oder sonst welcher Grund die Ver anlassung gegeben haben, kurz, die Bestohlene er hielt am 18. d. M. durch einen Dienstmann das gestohlene Geld mit der schriftlichen Empfehlung, künftig vorsichtiger zu sein, zurückgeschickt. — In Potschappel ist in der Nacht zum 19. Juli in der Hofmühle eingebrochen worden. Der oder die Diebe sind vom Hofe aus durch ein Fenster in das Kontor gestiegen, haben in demselben und im Verkaufslokale Pulte und Kästen erbrochen, die Papiere durchsucht und die darin Vorgefundenen 40 Mk. Kupfer- und 30 Mk. Nickelmünzen, sowie eine Lupe mitgenommen. Der eiserne Kassenschrank scheint von den Dieben nach eingehender Besich tigung für uneinnehmbar befunden worden zu sein, denn außer einigen Stearinflecken waren keinerlei Zeichen eines Angriffs vorzufinden. — Der Stiefelfabrikant Carl Franke in Ehren- friedersdorf hatte anläßlich des 800jährigen Wettin-Jubiläums ein Paar hohe Jagdstiefel von Kalbleder, den Fuß mit behaartem Leder gefüttert, fertigen und Sr. Majestät dem König Albert über reichen lassen. Hierauf ging am 17. d. ein vom Minister des kgl. Hauses, v. Nostitz-Wallwitz, Unter zeichnete«,. vom 12. d. M. datiertes Antwortschreiben ein, in welchem die Annahme des Industrie-Er zeugnisses seitens des Königs und dessen Dank für diese Darbietung dem erfreuten Absender ausge sprochen wird. — Der Festzug des 12. deutschen Bundesschießens in Plauen i. V. ist am 21. Juli bei schönem Wetter glänzend verlausen. — Die Zahl der in Crimmitschau bei dem Hagelwetter am 12. Juli eingeschlagenen Fenster scheiben wird nicht unter 50 000 betragen; denn Zahlen von 2000, 1500, 1200, 1000, 700, 500, 400 rc. in den verschiedenen einzelnen Fabriken summieren sich sehr schnell. Infolgedessen ist die Nachfrage nach Glas in der Zwickauer Glasfabrik eine ganz beträchtliche. Ganze Wagenladungen von Glas gingen nach den betreffenden Orten Glauchau, Meerane, Crimmitschau. Auch Dach ziegel sind ein begehrter Artikel. Der Preis der selben, sonst 30 Mk. für das Tausend, ist bereits um das Doppelte und Dreifache gestiegen. — Der 18. Juli wird für Pausa ein unver geßlicher Tag bleiben. Vormittags fand die ärzt liche Oeffnung der auf die scheußlichste Art und Weise am 15. Juli ums Leben gekommenen Hulda Ranft statt. Hierauf erfolgte nachmittags unter einer großen Beteiligung deren Beerdigung und vielleicht eine Stunde vor dem Begräbnis die Verhaftung des Ziegelstreichers Friedrich Gottlieb Stückig von dort, welcher jener ruchlosen That dringend verdächtig erscheint. Stückig ist 40 Jahre alt, verheiratet und schon mehrfach bestraft. Seine Ehefrau ist 62 Jahre alt. Es trat unter den dortigen Einwohnern eine gewisse Beruhigung ein, nachdem dieser Mensch hinter Schloß und Riegel war. Stückig wurde vom Kreisobergendarm Rothe, Obergendarm Schuber und zwei Gendarmen ver haftet. Sein Verhalten war ruhig, er erschien aber etwas gebrochen. Mehrere Zeugen, sowie die beiden fünfjährigen Knaben, in deren Gesell schaft sich Hulda Ranft befand, wollen den Stückig als denjenigen wieder erkannt haben, welcher an der betreffenden Stelle gesehen worden ist, von welcher aus die Entführung des Mädchens statt fand. Auch sollen sich an den beschlagnahmten Kleidern Stöckigs Spuren gesunden haben, welche auf jenes Verbrechen hindeuten. — Unterhalb der Haltestelle Cunnersdorf mußte der am Dienstag nach Wilkau fahrende Mittags personenzug bei Kilchberg Halt machen, da in folge eines kurz vorher stattgehabten Sturmes ein großer Baum gefallen und der Stamm desselben sich quer über den Bahnkörper gestreckt hatte. Durch das Führerpersonal und andere handfeste Leute des Eisenbahnzuges wurde das Hindernis beseitigt, worauf der Zug planmäßig weiter ging. — Ein böhmischer Fabrikarbeiter aus Warns dorf suchte mit einem in derselben Fabrik be schäftigten Mädchen aus Großschönau ein Verhält nis anzuknüpsen. Da er wiederholt abgewiesen wurde, so suchte er an einem der letzten Abende das Mädchen in der elterlichen Wohnung auf und und lud es zu einem Spaziergange ein. Sein Wunsch wurde ihm nicht gewährt, und darauf er schoß er sich unmittelbar an gedachtem Wohnhause mit einem sechsläufigen Revolver, in welchem sich nach der That noch 5 Kugeln vorfanden. Man nimmt an, daß das Mädchen auch erschossen worden wäre, wenn es der Einladung folgte. — Mit dem 7. deutschen Turnfest ist, wie ge wöhnlich, eine Sitzung des Ausschusses der deut schen Turnerschaft verbunden, die am 26. Juli im Rathause zu München stattfindet. Auf der Tages ordnung befinden sich außer vielem internen Ge schäftlichen eine Anzahl Anträge, u. a. von vr. Götz-Lindenau : „an die Reichsregierung das Ge such zu richten, der deutschen Turnerschast einen jährlichen Beitrag für die Stiftung zur Errichtung von deutschen Turnstätten" und die Förderung des Turnens überhaupt zu gewähren, ein Antrag auf Beschaffung von Ehrenurkunden für verdiente Turn genossen bei Feier ihrer 25jährigen Mitarbeit, ein Antrag von Bier-Dresden auf Einführung gemein samer Abzeichen von Metall an Stelle der bisher gebräuchlichen Bändchen mit dem Namen der Kreise, Gaue und Vereine. — Für junge Leute dürfte die Mitteilung von Wert sein, daß die Truppenteile schon jetzt Drei jährig-Freiwillige für den Herbst in Dienst nehmen. Die Freiwilligen haben sich bei dem Truppenteile, in welchen sie eintreten wollen, persönlich, mit Meldeschein versehen, zu melden. Den Meldeschein erhalten die jungen Leute auf Grund einer schrift lichen Einwilligung des Vaters, bezw. Vormundes, eines behördlichen Führungsattestes und des Ge burtsscheines auf dem Rathause. Bei guter Füh rung können auch Dreijährig-Freiwillige nach zwei jähriger Dienstzeit zur Disposition beurlaubt werden. Tagesgeschichte. Berlin, 21. Juni. Se. Majestät der Kaiser ist, wie aus Tromsoe berichtet wird, gestern nach mittag 4V, Uhr südwärts abgereist. — Kaiser Wilhelm hat laut offizieller Mittei lung die Einladung der Provinzialstände von West falen für eine im letzten Drittel des August zu veranstaltende Festlichkeit angenommen. Laut Mit-^ teilung des Hofmarschallamts bleibt die Anwesen'
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