Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 10.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188908107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-10
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
558 fischen Generalleutnant von Holleben genannt von Normann, Kommandeur der II. Division Nr. 24, der Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klasse, sowie deni königl. sächsischen Obersten von Egidy, Kommandeur des 2. Grenadierregiments Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, der Kronen orden zweiter Klasse in Brillanten und endlich dem königl. sächsischen Hauptmann von Bünau im 2. Greuadicrregiment Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, der Note Adlerorden vierter Klasse verliehen worden. — In Sachen des Musikdirektors Trenkler hat am Dienstag ein Kriegsgericht stattgefunden. Das von demselben gefällte Urteil, über dessen Inhalt noch nichts verlautet, wird zunächst von einem an der» Auditeur als demjenigen, welcher hierbei mit wirkte, begutachtet. Falls derselbe die in Frage kommendeu Gesetzesparagraphen für richtig ange wendet befindet, stellt er den Antrag zur Bestätigung des Erkenntnisses beim Divisions-Kommandeur; hat der Auditeur aber gegen die Rechtmäßigkeit des Erkenntnisses Bedenken, so erfolgt die Prüfung des Erkenntnisses durch das kgl. Oberkriegsgericht. — Eine zur Erholung in Schandau weilende Dame aus Berlin wollte mit ihren Angehörigen eine Partie nach der Bastei durch die Schweden löcher unternehmen; in den letzteren verschied jedoch die Bedauernswerte infolge Herzschlag?. Auf einer rasch zusammengestellten Bahre überführte man den Leichnam nach Rathewalde und von dort nach Lohmen. — Ein beklagenswerter und zu strenger Vor sicht mahnender Unglücksfall hat sich am Montag vormittag in Ottendorf bei Sebnitz dadurch er eignet, daß die in den 50er Jahren stehende Ehe frau des dortigen Kohlenbrenners Michel beim Einsammeln von Preißelbeeren bei dem Lorenz steine unweit der Neumann-Mühle von einem Felsen gestürzt ist und hierbei ihren sofortigen Tod gefunden hat. In der Verunglückten, deren Herauf schaffung als Leiche mittelst Seilen mit gefährlicher Arbeit verbunden war, betrauern vier Kinder ihre Mutter. — In Wilsdruff wurde der dortige Einwoh ner Domann von seiner anscheinend geisteskranken Tochter am 8. August mit einer Radehacke er schlagen. — Von zuständiger Seite geht dem „Dr. Anz." folgendes zur Veröffentlichung zu: Die Wurzener Zeitung rc. brachte in ihrer Nummer vom 17. Juli eine Korrespondenz aus Dresden des Inhalts, daß die beim Unfälle in Röhrmoos am 7. Juli verunglückten Eisenbahureisenden aus Eiben stock in Nürnberg wegen schlechten Ganges des ausge laufenen sächsischen Durchgangswagens ihre Plätze mit solchen in einem andern Wagen — demselben, welcher bei dem Unfälle zertrümmert wurde — vertauscht hätten und daß also, wenn jener säch sische Wagen nicht so ausgelaufen gewesen wäre, die Reisenden aus Eibenstock von dem Unfälle nicht betroffen morden sein würden. Mit dieser Notiz ist dann noch die Frage verknüpft: Wer trägt also indirekt Schuld am Tode der Eibenstocker? Durch die infolge jener Korrespondenz angestellten Erhebungen hat sich herausgestellt, daß die darin gebrachten Angaben auf Unwahrheit beruhen, denn die verunglückten Reisenden haben den sächsischen Durchgangswagen überhaupt gar nicht benutzt. Sie haben in Reichenbach den Schnellzug der Linie Leipzig-Hof bestiege» und ihre Plätze in einem sächsischen Wagen erhalten, der nur bis Hof zu laufen hatte. Auf dieser Endstation des sächsischen Bahnbereichs waren sie daher zum Wagenwechsel genötigt und bekamen Plätze in einem bayrischen Wagen, nicht aber im sächsischen Durchgangswagen. Da sie in letzterem überhaupt nicht gefahren sind, ist auch die Angabe, daß sie wegen schlechte» Ganges dieses Wagens in Nürnberg ihre Plätze verlassen und andere in dem später bei dem Un fälle zu Grunde gegangenen Wagen erhalten hätten, erfunden. — Der Oberlehrer Knud Christensen aus Aarhuus, der im Aufträge der dänischen Regierung die Schulen in Hamburg und Hannover besucht hat, weilt gegenwärlig in Leipzig, um sich über die Organisation und die Leistungen der sächsischen Schulen zu unterrichten. Er besuchte die neue Schule nebst der dazu gehörigen, schön eingerich teten Turnhalle in Kleinzschocher und wohnte auch 4 Unterrichtsstunden (Naturlehre, Naturgeschichte, Rechnen und Raumlehre) bei. Bei seinem Scheiden sprach er sich sowohl über die äußeren Einrich tungen, wie über die Leistungen der Lehrer und Kinder sehr belobigend auS. Von Leipzig auS geht genannter Herr nach Dresden. — Ein Maurer auS EckerSbach, welcher mit einem Mädchen in Zwickau längere Zeit ein Ver hältnis hatte, das von dem Mädchen' aber seit eini ger Zeit gelöst worden war, traf am vergangenen Sonntag die Geliebte in der Nähe der Pöblitzer Brauerei und srug sie, ob sie sich wieder mit ihn» aussöhnen wolle. Als das Mädchen dies verneinte, warf der Maurer seines Rock vom Leibe auf die Straße, ebenso seinen Hut und das Portemonnaie und sprang in die Mulde; bis an den Hals im Wasser stehend, rief er dem Mädchen nochmals zu: „Willst Du Dich nun mit mir versöhnen?" Als das Mädchen dies wiederum verneinte, verschwand der Liebhaber nicht etwa sofort in den Wellen, sondern er kletterte wieder an dem User empor und drohte nun, das Mädchen mit ins Wasser zu werfen. Das Mädchen flüchtete aber vor dem auf sie eindringenden Menschen in die nahe Erlen- mühle, wo es Schutz fand — den glühenden Lieb haber hat hoffentlich das nasse Bad nachträglich genügend abgekühlt. — In Döbeln findet nächsten Sonntag der Verbandstag des sächsischen Schuhmacherinnungs verbandes statt. Mit dem Verbandstag ist eine Ausstellung aller auf das Schuhmachergewerbe be züglicher und für dasselbe in Frage kommender Artikel verbunden. — Am Mittwoch starb nach längerem Krank sein auf seiner Besitzung, dem Rittergut Saalhausen bei Oschatz, der Land- und Neichstagsabgeordnete Theodor Günther. — AuS dem Vogtlande, 6. August, schreibt man: Früher als sonst hat man Heuer mit dem Einsammeln der Preißelbeeren begonnen, denn schon jetzt ziehen Frauen und Kinder mit großen Gesäßen in die Wälder, um diese Früchte zu pflücken. Die Händler treffen die größten Vor bereitungen zum Versand der Beeren, da diesmal eine reiche Ernte zu erwarten steht. In den Staatswaldungen wird die Beerenpflücke erst in der nächsten Woche gestattet; nur in den Privat waldungen besteht darüber keine Vorschrift. Auch von Bayern aus gehen schon einzelne Sendungen der berühmten WaldfAichte in die Welt hinaus. — Auf dem Wochenmarkte zu Meuselwitz waren am Freitag soviel Gurken angefahren, daß schließlich das Schock für 30 Pf. zu haben war. — Zwischen den deutschen Postverwaltungen ist jetzt, wie verlautet, ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem Postkarten, Kreuzbänder und Briefe, welche mit den Marken eines anderen Postgebietes ver sehen zur Auslieferung kommen, fortan nicht mehr als unfrankiert angesehen werden sollen. Doch wird das betreffende Porto am Ankunftsort einge zogen. — Recht günstig entwickelt sich die Lage der sächsischen Textilindustrie. Die Lebhaftigkeit des zeitigen Geschäftsganges hat auch die Preise be einflußt, und die Fabrikanten müssen bei der Aus führung von Bestellungen vorsichtig sein, da sowohl die Garne wie Löhne noch immer im Steigen be griffen sind. Die Erhöhung der Preise für Sei dengarne um 6 bis 8 Prozent zwingt die Fabri kanten, umständliche neue Berechnungen der Her stellungskosten vorzunehmen, und es ist nicht ein mal anzunehmen, daß die Seidenpreise schon die höchste Stufe erreicht haben, weil die Seidenernte in Italien um 30 Prozent schlechter ist als die jenige deS Vorjahres. In einigen Artikeln sind die Aufträge auch deshalb schwer auszuführen, weil es an eingeübten Arbeitern mangelt. In scharfem Kontrast damit stehen die aus den Kreisen der englischen Textilindustriellen laut werdenden Klagen. Infolge dauernden Darniederliegens des Geschäfts haben die Baumwollspinnereien von Lancashire und der angrenzenden Grafschaften mit Beginn dieser Woche ihren Betrieb um die Hälfte reduziert, und die Manufakturen dürften diesem Beispiel binnen kurzem Nachfolgen müssen. — Der Vorstand des Kriegervereins Metz wen det sich auch in diesem Jahre an alle Gönner des Kriegervereinswesens und alle Kameraden Deutsch lands mit der Bitte um Geldspenden, damit es, wie die Jahre daher, wieder möglich wird, an den Gedenktagen der heißen Schlachten vom 14. bis 18. August 1370 die massenhaften Grabhügel der für das Vaterland Gefallenen, die nun dort an der westlichen Grenze Deutschlands ruhen, ent sprich nd schmücken zu können. Die Kriegervereine von Metz und Lothringen haben bisher an den bezeichneten Gedenktagen den Zoll dankbarer Rück erinnerung im Namen Deutschlands auf den Gräbem in reicher Weise niederlegen können und sie hoffen dies auch diesmal in würdiger Weise unter der Beihilfe Deutschlands thun zu können. Alle Geld sendungen wolle man an den ersten Vorsitzenden des Kricgervereins in Metz, Breustadt, rinsenden. Tagesgeschichte. Berlin, 8. August. Aus England liegen be züglich des Aufenthalts Sr. Majestät des Kaisers folgende Nachrichten vor: Se. Majestät der Kaiser Wilhelm traf Mittwoch früh in Begleitung Sr. kgl. Hoh. deS Prinzen Heinrich von Osborne in Portsmouth ein und wurde bei der Landung von den Spitzen der Militär- und Marinebehörden empfangen. Am Landungsplätze war eine Ehren kompanie aufgestellt, von der Artillerie wurden Salutschüsse abgefeuert. Um 8 Uhr begab sich Se. Majestät der Kaiser mit Sr. k. H. dem Prinzen Heinrich mittels Extrazuges von hiernach Aldershot. Vor der Abreise hatten Allerhöchst- dieselben sich an Bord der Jacht „Osborne" be geben und dem Prinzen und der Prinzessin von Wales einen Besuch abgestattet. — Se. Maj. Kaiser Wilhelm traf am Mittwoch früh 9 Uhr mit dem Prinzen von Wales und glänzender Suite von Portsmouth in Aldershot im besten Befinden ein. Stadl und Lager waren reich mit deutschen und englischen Flaggen geschmückt, das Wetter war prachtvoll. Die Revue, an der ungefähr 30 000 Mann aller Waffengattungen teilnahmen, verlief sehr glänzend. Se. Maj. der Kaiser trug die Uniform der Garde du Korps, Se. kaiserl. Hoh. Prinz Heinrich die deutsche Ma rineuniform. Die Truppen, an deren Spitze Ge neral Wood ritt, defilierten in vorzüglicher Hal tung. Der Kaiser beglückwünschte den Herzog von Cambridge und den Kommandanten von Aldershot, General Wood, zu dem guten Aussehen und der guten Haltung der Truppen. Nach dem Manöver erfolgte gegen 2 Uhr der Vorbeimarsch auf dem Rolnping-Felde. Nach der Truppenrevue fand ein Dejeuner statt, welchem Se. Maj. der Kaiser bei wohnte. Derselbe sprach sich dabei nochmals an erkennend über die treffliche Haltung der Truppen sowohl, wie über die der Freiwilligen aus. Nach dem der Kaiser sich von dem Herzog vom Cam bridge unter herzlichen, Händedruck verabschiedet hatte, erfolgte die Abfahrt nach dem Bahnhofe und von da mittelst Extrazuges die Rückreise nach Ports mouth, von wo der Kaiser nach Osborne zurück kehrte. Der Kaiser ist so erfreut über den ganzen Empfang, daß dir Abreise bis Freitag morgen ver schoben ist. — Glücklich und wohlbehalten sind heute früh Ihre Majestäten die regierende Kaiserin, sowie die Kaiserin-Mutter aus Wilhelmshöhe, bezw. Koblenz eingetroffen. Auf der Wildparkstation hatten sich die beiden hohen Frauen verabschiedet; während sich Ihre Maj. die regierende Kaiserin von dort per Wagen nach dem neuen Palais begab, fuhr die Kaiserin-Großmutter bis Potsdam und von dort ebenfalls per Wagen nach Schloß Babelsberg. Die kaiserlichen Prinzen sind mit ihrer Umgebung noch auf Schloß Wilhelmshöhe verblieben. — Aus Kassel, 6. August, wird berichtet: Die Kaiserin empfing heute vormittag auf Wilhelms höhe den Besuch des Großherzogs von Sachsen- Weimar. Nachmittags besuchte Ihre Majestät mit dem Großherzog die Ausstellung für Jagd, Fischerei und Sport, wo der Oberpräsident und das Komitee der Ausstellung zum Empfange anwesend waren. Der Präsident der Ausstellung, Graf Altenkirchen, übernahm die Führung durch die Ausstellungsräume. Bei der Fahrt durch die Ausstellung wurde Ihre Majestät von der Bevölkerung überall mit brau senden Hochrufen begrüßt. — Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich soll die Absicht haben, demnächst eine längere Reise nach Italien anzutreten. Ihre Majestät soll ihren Aufenthalt in Rom nehmen und von dort nach Athen zur Teilnahme an der Hochzeit ihrer Tochter mit dem Kronprinzen von Griechenland reisen wollen. — Fürst Bismarck trifft mit Gemahlin am Sonn abend in Berlin ein, bleibt bis zur Abreise des Kaisers von Oesterreich und begiebt sich dann z»m Kurgebrauche nach Kissingen. — Feldmarsckall Graf Moltke reist am Sonn abend nachmittag anläßlich des österreichischen Kaiser besuches von Creisa nach Berlin. — Die englische Presse spiegelt es wider, daß man sich im Jnselreiche durch den Besuch Kaiser
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder