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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188909175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-17
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^ 110. 1889. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet ViertelsahrSpreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. 57. Jahrgang. Dienstag den 17. September. Inserate werden mit 10 Pf. für die aespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 1? Uhr des dem Lage des Erscheinens vorher gehenden Tage- angenommen. Bekanntmachung. Der Fleischer Karl Louis Richter in Dittersdorf beabsichtigt, in dem unter Nr. 896 des Brandvcrsicherungs-Catasters für Ditters dorf gelegenen Grundstück eine Viehschlächterei, in welcher auch Rindvieh geschlachtet werden soll, zu errichten. In Gemäßheit Z 17 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung vom 1. Juli 1383 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, voni Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Die Zeichnungen und Beschreibungen der Anlage liegen hier zur Einsichtnahme aus. Königliche Amtshaupt Mannschaft Flöha, am 12. September 1889. I. V. Lossow, Bezirksassessor. U. ^ "Das Schulgeld auf das IN. Quartal 188S ist spätestens bis zum 30. dieses Monats an unsere Schulkassenverwaltung abzuführen. Zschopau, am 13. September 1889. Der Stadtrath, i. v. Weber, Stdtrth. H. Aus Sachsen. — Nachdem am gestrigen Sonntage bei zeit weiligem heftigen Regen und Graupelwetter die Tem peratur bis auf 5 Grad N. zurückgegangen war, zeigte das Thermometer abends 9 Uhr nur noch 3 Grad und nachts 1 Uhr 1 Grad Wärme. Am heutigen Morgen waren die Dächer bereift und auf stehendem Wasser hatte sich eine starke Eisdecke gebildet. — Se. Mas. der deutsche Kaiser hat an Se. Mas. den KöM folgendes, vom „Dresdner Journal" veröffentlichte Allerhöchste Handschreiben gerichtet: Durchlauchtigster Großmächtigster Fürst, freundlich lieber Vetter und Bruder! Es gereicht mir zur aufrichtigen und herzlichen Freude, bei Beendigung der diesjährigen großen Herbstübungen des XII. (königl. sächs.) Armeekorps, meiner schon bei der Parade und an den einzelnen Manövertagen aus gesprochenen lebhaftesten Befriedigung und vollsten Anerkennung gegen Ew. Majestät nochmals beredten Ausdruck.zu geben. Das Armeekorps befindet sich in jeder Beziehung in einem durchaus kriegstüchtigen Zustande und vollkommen geeignet, in dem Heere unseres deutschen Vaterlandes die Stelle einzuneh men, welche sich für Söhne dieses schönen Landes mit seiner glorreichen Vergangenheit gebührt. Ich spreche Ew. Majestät meinen herzlichen Glückwunsch zu solchen Leistungen des Armeekorps aus, welche erkennen lassen, daß das bewährte Soldatenauge seines Königs die Ausbildung aller Teile mit un ermüdlicher Sorgfalt überwacht. Euer Majestät bitte ich, auch Ihren Truppen und deren Führern — insbesondere aber dem Generalfeldmarschall und kommandierenden General, Sr. königl. Hoh. dem Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen — Kenntnis vpn meiner lebhaften Anerkennung geben zu wollen. Gleichzeitig bitte ich, meinen wärmsten Dank ent- gegcnzunehmen für die meinem Herzen so wohl- thuende liebevolle Aufnahme, die mir und der Kaiserin, meiner Gemahlin, in Euer Majestät Hause und Ihrem Lande bereitet worden ist. Mit der Versicherung der vollkommensten Hochachtung und aufrichtiger, warmer Freundschaft verbleibe ich Euerer Majestät freundwilliger Vetter und Bruder gez. Wilhelm. I. N Dresden, den 10. September 1889. — „An des Königs von Sachsen Majestät." —: Aus allerhöchsten Befehl ist das vorstehende allerhöchst«: Handschreiben, soweis dasselbe die Ar mee betrifft, allen Behörden unb Truppenteilen derselben bekannt gegeben worden. — Se. Maj. der König hat nachstehenden Ar meebefehl erlassen: „Besondere Befriedigung ge währt es Mir, allen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften Meiner Truppen, welche an den heute beendeten großen Herbstübungen teil genom men habe», für die von ihnen auch bei dieser Ge legenheit bewiesene Ausdauer, Findigkeit und fleißige, ergebnisreiche Friedensarhxit und für das geschickte und planvolle Zusammenwirken aller Waffengat tungen ini Gefecht Meine volle Anerkennung hier mit aussprechen zu können. Ich verbinde mit dieser Anerkennung des zeither Geleisteten die bestimmte Erwartung, daß Meine Armee auch in Zukunft in Krieg und Frieden, in guten und bösen Tagen jederzeit allen an sie herantretenden Anforderungen in vollem Maße Genüge leisten werde. Das Kriegsministerium hat das Vorstehende zur Kennt nis aller Behörden und Truppenteile der Armee zu bringen. Dresden, am 10. September 1889. Albert. — An das Kriegs-Ministerium." — In die größte Verlegenheit haben sich am Sonntag die Bewohner deS SpitzgrundeS bei Meißen gebracht. Als Kaiser Wilhelm und König Albert in CoSwig eintrafcn und sich von da im Wagen nach Moritzburg begaben, hatten die An wohner der Straßen festlich geflaggt und Ehren pforten erbaut. Am Spitzgrunde stand auch eine Ehrenpforte, welche oben in der Mitte eine mäch tig große Papptafel trug, auf der die Worte stan den: „Heil Kaiser Wilhelm!" Der Kaiser freute sich sichtlich über diese Aufmerksamkeit der biederen Dorfbewohner, die so viel Geschmack entwickelt hatten, und drehte sich nach dem Durchfahren im Wagen herum, um sich die Ehrenpforte auch von der andern Seite anzusehen. Doch wer beschreibt jetzt die Heiterkeit des hohen Herrn, der alsbald niit herzlichem Lachen auch unfern König Albert aufmerksam machte, daß aus der Rückseite der Papptasel zu lesen stand: „Doppelbier, L Flasche 15 Pfg. Brauerei Coswig." — Der Hornist Ullrich von der 1. Kompanie des 139. Infanterie-Regiments (Garnison Döbeln) blies am 7. d. M. beim Abbrechen des Manö vers das Signal „das Ganze halt" so rein und schön, daß Se. Majestät der Kaiser seine besondere Freude hieran hatte. Der oberste Kriegsherr ver lieh derselben sofort Ausdruck, indem er auf den Signalisten zuritt, ihm seine Anerkennung aus sprach und außerdem eigenhändig ein Zehnmark stück verabreichte. — Aus der Güterbahnhofstraße in Dresden sind am Freitag vormittag gegen 8 Uhr die Pferde eines mit Stroh beladenen Wagens dadurch, daß der Kutscher mit einer zum Sitzen benutzten Schütte abglitt und auf die Deichsel fiel, scheu geworden und durchgegangen. Ehe die Tiere aufgehalten werden konnten, haben sie einen Knaben im Alter von neun Jahren, sowie zwei Frauen umgeriffen und überfahren. Der Knabe erlitt so schwere Ver letzungen, daß er alsbald verstarb; eine der Frauen hat mehrere Rippenbrüche, die andere eine schwere Armquetschung davongetragen. Auch der Kutscher verunglückte schwer. Krumhermersdorf. Gestern fand hier das Jah resfest des Marienberger Kreisvereins für innere Mis sion statt. Eingeleitet wurde die Feier durch den 3 Uhr stattfindenden Gottesdienst, der trotz der Ungunst des Wetters zahlreich besucht war und in welchem k. Wolf-Zschopau durch seine hcrzerweckende Pre digt an der Hand des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter Wesen und Umfang der inneren Mission klar kennzeichnete. Die an den Kirchthüren ge sammelte Kollekte ergab einen Betrag von über 13 Mark. Die hierauf folgende Nachversammlung fand ini oberen Gasthofe statt, war ebenfalls gut besucht und wurde mit gemeinschaftlichem Gesang eröffnet, k. Zabel-Zöblitz als stellvertr. Vorsitzen der des Kreisvereins sprach sodann in längerer Rede über die geschichtliche Entwickelung der Ver eine für innere Mission, vom Jahre 1848 aus gehend. hebt rühmend die Verdienste Wicherns, des Vaters der inneren Mission, hervor und definiert die letztere als „die freie Liebesthätigkeit in gesell schaftlicher Form", die, obgleich die Neuzeit die Liebe zum Gesetz erhoben, — er erinnert in dieser Beziehung an Krankenkassen-, Invaliden- und Al tersrentengesetz u. s. w. — imnier noch Raum ge nug zu ihrer Entfaltung habe. Weiter gehend kommt er sodann zu sprechen auf die Gründung des nur 10 Jahre in Segen bestehenden Marien berger Kreisvereins, widmet deni nun in Ruhestand tretenden Ephorus 8up. Schaarschmidt, der leider am Feste nicht teilnehmen konnte, als bisherigem Vorsitzenden herzliche Worte der Anerkennung und gedenkt in seinen Schlußworten ganz besonders der beiden Pflegekinder des Vereins, des Rettungshauses „Friedrich-August-Stist" in Waldkirchen und der Herberge zur Heimat in Marienberg. An das letztere anknüpsend geben die beiden folgenden Redner k. Wolf-Zschopau und k. Nikolai-Lauter bach einen Bericht über die Herberge zur Heimat, stellen die Vorteile derselben ins rechte Licht und empfehlen dringend die Unterstützung und — die Benutzung derselben. In gleicher Weise referiert ?. Türke-Waldkirchen über das Rettungshaus, schildert die segensreiche Thätigkeit desselben, Waisen und verwahrloste Kinder zu brauchbaren Gliedern der menschlichen Gesellschaft heranzubilden, kann aber zum Schlüsse nicht verschweigen die augen blicklich ungünstigen Kassenverhältnisse der Anstalt. Helfe drum, wer helfen kann. Das Schlußwort
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