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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188911058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18891105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18891105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
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Amtsblatt für die Königliche Amtshanptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 57. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet ÜiertelsahrSpreis 1. Mart ausschließlich Boten- und Postgebühren. Dienstag den 5. November. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags ^12 Uhr des dem ^age des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Nachdem die unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Carl Richard Wolf, des Wirthschastsbesitzers Carl August Müller sind des Guts besitzers Johann Hermann Steinert, sännutlich in Dittersdorf, ausgebrochene Maul-und Klauenseuche als erloschen auzuseheu ist, wird die über deren Ge höfte am 30. September, bez. 4. und 15. vorigen Monats vorhangene Sperre hiermit wieder aufgehoben und die deshalb erlassenen Bekanntmachungen von vorgedachten Tägen — vergl. No. 117, 1l9, 124 dieses Blattes — hierdurch außer Kraft gesetzt. Königliche Amtshauptmannschnst Flöha, am l. November 1889. w Gehe. Fischbach. Bekanntmachung, Viehseuchen b e t r. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche wird anordnungsgcmäs; den Besitzern von Gehöften und Stallungen, insbesondere auch den Gasthofsbesitzern, die ihnen nach Z 9 des Reichsgesetzes, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, voni 23. Juni 1880 obliegende Anzeigepstikht noch besonders mit dem Bemerken eingeschärft, daß in Znwiderhandlungssttllen ans Grund von Z 65, 2 des vorge- dachtcn Gesetzes gegen die Betreffenden unnachsichtlich eingeschrittcn werden wird. Indem weiterhin aus die durch ß 17 des obengednchtcn Gesetzes unter Z 8b der Sächsischen Ausführungsverordnung von, 9. Mai 1881 in Verbindung mit der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 3. Februar 1882 ungeordnete, auch dermalen noch in Kraft be stehende bezirksthierärztliche Untersuchung znsammengebrachter Viehbestände auswärtiger Viehhändler aufmerksam gemacht wird, ordnen die Unterzeichneten Behörden ans Grund der obengedachten Bestimmungen hiermit auch bezüglich der einheimischen Händler an, daß auch deren zu sammengebrachten Ninderbestände von jetzt ab und zwar vor Beginn des Verkaufs durch de» deshalb zuzuziehenden BezirkSthierarzt Kunze in Flöha und die etwa verbleibenden Ueberstände nach Verlauf von 7 Tagen durch denselben wiederholt untersucht werden müssen. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht die Strafbestimmungen in F 65 flg. deS Neichsgesetzes vom 23. Juni 1880 einschlagen, mit Geld strafe bis zu l50 M. — oder entsprechender Haft geahndet. Alle Polizeiorgane werden veranlaßt, die vorstehend angeordneten Maßnahmen auf das Strengste zu eontroliren und jede Zuwiderhandlung an die zuständige Behörde (Amtshanptmannschaft oder Stadtrath) anznzeigen. Flöha und Zschopau, am 26. Oktober 1889. Königliche Amtshanptmannschaft. Der Stadtrath. v. Gehe. Kretzschmar, Brgrmstr. Fischbach. Aus wachsen. — Die gestrige Kirchenvorstandswahl, bei der auS der Stadt von 265 angemeldeten 185 Wähler ihre Stimmen abgaben, hatte das Ergeb nis für die Stadt, daß sämtliche vier ausscheidende Herren wiedergewtthlt wurden, und zwar Landtags- abgeordneter Fabrikbesitzer Moritz Werner mit 162, Kirchenrendant Hermann Martin und Niemermeister Gottlob Schmidt mit je 148, Oberlehrer Kontor Uhlmann mit 118 Stimmen. Die nächstmeisten Stimmen erhielten die Herren: Gustav Haase (65), Lehrer Kliche (28), Stadtrat P. Hübner (26), während sich die übrigen auf verschiedene Namen zersplitterten. Ei» Stimmzettel war unbeschrieben. — Gleichzeitig sanden die Wahlen für die drei eingepfarrte» Ortschaften statt, welche ebenfalls Wiederwahl der bisherigen Herren hervorbrachten; in Witzschdorf erhielt Gemeindevqsstand G. Wünsch 14 Stimmen von 16 abgegebenen (36 Wähler hatten sich angemeldet); in Gornau Werk führer Hermann Richter 16 von 18 abgegebenen (26 angemeldet), und in Schlößchen-Porschen- dorf Gemeindcvorstand Karl Wenzel 13 von 16 abgegebenen (31 angenieldet). Die sämtlichen Herren nahmen die Wiederwahl dankend an und werden nach gesetzlicher Vorschrift künftigen Sonntag vor versammelter Gemeinde nach -er Predigt für ihr Amt eingeführt und auf weitere sechs Jahre ver pflichtet werden. — Nächste» Mittwoch, den 6. November, abends 8 Uhr, veranstaltet die Deutsche Kolonial gesellschaft (Abteilung, Zschopau) in Ver bindung mit dem Gewerbeverein in, Saale des „Deutschen Hauses" einen Vortragsabend. Es spricht Herr Hauptmann a. D. von Hake über eigene Erlebnisse und Erfahrungen in Ostafrika. Derselbe ging im Mai 1887 nach Deutsch-Ostafrika, war seit dem am 2. August 1887 erfolgten Tode deS Baumeisters Wolfs Chef der Eisenbahnexpeditivn, rekognoszierte resp. tracierte mit derselben die Linie in Usaranio, Useguha, Ukami und Usagara bis zur großen Regenzeit 1887. Als demnächst der Zollvertrag andere Maßnahmen in den Vordergrund stellte, wurde er Chef der tech nischen Abteilung. Er widmete sich den auszufüh renden Hochbauten und hatte Gelegenheit ans der „Barawa-Reise" vor dem Aufstande alle Küsten- pnnkte kennen zu lernen. Als er in Pangani die Zollgebäude ausführen wollte, wurde er als Gast der Station mit von den Aufständischen umzingelt. Später war er zweimal zur Zeit der Buschiri- Kämpfe in Bagamoyo, ohne jedoch zur Aktion zu kommen. In Dar-es-2alam jedoch, wohin er sich Anfang Januar zur Einleitung der Befestigungs arbeiten begab, nahm er an den Gefechten teil und verblieb daselbst, bis Hauptmann Wißmann diese Stationen übernahm. Da die deutschostasrikanische Gesellschaft die technische Abteilung auflöste, begab er sich nach Haus. Zuvor jedoch stattete er Bri- tisch-Jndien einen Besuch ab, um sich über den dortigen Eisenbahnbau zu informieren. — Wir machen an dieser Stelle noch darauf aufmerksam, daß auch Nichtmitgliedcrn obiger Vereine gegen Eintritt von 50 Pfennigen Gelegenheit gegeben ist, diese» höchst interessanten Vortrag zu hören. — Im Monat Oktober betrug beim hiesigen Vorschuß-Verein die Einnahme 79 792 Mk. 60 Pfg., die Ausgabe 71018 Mk. 30 Pfg. und die Prolongationen 18190 Mk. — Ihre Majestät die Königin ist Sonntag vormittag, von Sigmaringen zurückkehrend, auf dem Böhmischen Bahnhofe zu Dresden wieder eingetroffen und hat sich nach der königl. Villa in Strehlen begeben. — Das anhaltend schöne Wetter der vergangenen Wochen hat die Arbeiten an der Annaberg- Schwarzenberger Bahn soweit gefördert, daß deren Eröffnung bestimmt noch in diesem Jahre, und zwar aller Voraussicht nach am 1. Dezember stattffnden wird. — In Einsiedel stellten.^ ag> 30.^Oktober nachmittags 3 Uhr von den ^00 ArbeNcrn der Strumpffabrik von Wex u. Söhne infolge von Lohndifferenze» 385 männliche und weibliche Ar beiter die Arbeit ein. Dieselben haben ihren Ar beitgebern folgende Bedingungen gestellt: 1. 15 Proz. Lohnerhöhung für Maschinenarbeiter und 10 Proz. für Arbeiterinnen; 2. alle Decknadeln und pro Woche 25 Stück Stuhlnadeln sind an jeden Arbeiter umsonst zu liefern; 3. wenn die Maschinen wegen Vornahme von Reparaturen stehen, pro Stunde 30 Pfg. Tagelohn; 4. eine halbe Stunde Vesperpanse und 5. bessere Gasbeleuchtung und Einrichtung der Ventilation, wie solche durch gesetz liche Verordnung vorgesehen ist, in den Arbeits sälen. Noch ehe die Antwort des Geschäftsin habers auf diese Forderungen einging, stellten die Arbeiter die Arbeit ein und wollten eine Versamm- lnng im „Kaiscrhofe" abhalten, die aber, weil nicht vorher die Erlaubnis hierzu cingeholt worden war, untersagt wurde, worauf die Streikenden ruhig auseinandergingen. — Am Nachmittage des 3l. Oktober ist im Kalkwerke zu Herold ein lediger Arbeiter durch einen Schuß derart verletzt worden, daß der Tod sofort eintrat. Der junge Mensch war vor einigen Wochen erst vom Militär entlassen worden. — Am Freitag abends ^8 Uhr verunglückte in Chemnitz ein Geschirrführer dadurch, daß er beim Einfahren mit einem mit zwei Pferden bespannten und mit Scheitholz beladenen Wagen in ein Grund stück im Thorweg von dem Wagen direkt gegen die Wand gedrückt wurde, sodaß er nach wenigen Minuten verstarb. — Kurze Zeit später, gegen 8 Uhr, ereignete sich in Chemnitz ein zweiter Un glücksfall, indem in einem Hause an der Poststraße ein 6jähriges Kind aus einem Fenster der 4. Etage hinab in den Hof stürzte. Das unglückliche Kind war sofort eine Leiche. — In Hohenstein stellten am 30. Oktober nachmittags sämtliche Arbeiter in der Strumpf warenfabrik von Fr. Börner, sowie in der von Clemens Müller die Arbeit ein. In der Börner- scheu Fabrik nahmen dieselben, nachdem der Bür germeister, I)r. Ebeling, persönlich mit den Ar beitern verhandelt hatte, die Arbeit ohne Lohn erhöhung wieder auf, während Müller 8 Prozent zulegte,- worauf die Arbeit auch hier sofort wieder ausgenommen wurde. — Der am Sonnabend vormittag 8 Uhr 5 Min. in Dresden vom Leipziger Bahnhofe abgehende Personenzug nach Riesa-Leipzig hat in der Nähe von Borsdorf ein mit Mehl beladenes Last fuhrwerk überfahren. Der Unfall hat für den
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