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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188911236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18891123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18891123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-23
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1889. ^ 13S. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtsbauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 4rs-:iit Dienstag. Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorder ausgeaeben und versendet ^ ' lsschHeßltch " Sieneljahrspreis 1 Mark aussr Voten- und Postgebühren. L7. Jahrgang. Sonnabend den 23. November. Inserat! werden mit 10 Ps. lür die aespattene KarpuSzetle berechne, und bis mittags 12 Uhr des dem tage des Erscheinens »orher- Oefsentliche Stadtverordneten-Sitzung. Montag, den SS. November 188S, abends « Uhr. Tagesordnung: 1., RathSbeschluß. die Erwerbung des auf einem im Köpel gelegenen Wiesengrundstück vorhandenen Quellwassers betr. 2., DeSgl., Beschaffung von Doppelfenstern für die Zimmer der Klcinkinderbewahranstalt im Bellevuegebäude betr. 3., Desgl., die Einfriedigung der Brandstellen No. 7l und 72 des Brd.-Kat. niit einem Lattenzaun betr. 4., Stadtkassenrechnung auf daS Jahr 1888. Raschke, Vorsteher. Aus wachsen. — Nächsten DienStag, den 26. November, wird Herr Kapitän Bade im Gewerbeverein über die deutsche Nordpolexpedition in den Jahren 1869/70, den Untergang der „Hansa" und seine 237tägige Eisschollrnfahrt einen Vortrag halten, zu welchem auch Nichtmitglieder Zutritt haben. In Nr. 120 d. Bl. brachten wir bereits eine kurze Schilderung des in Dresden von Herrn Kapitän Bade gehal tenen Vortrages, welcher auf die zahlreich versam melten Zuhörer einen tiefen Eindruck machte. Kapitän Bade, der an jener denkwürdige» Nord polfahrt als 2. Offizier des Schiffes „Hansa" teil nahm, ist, wie wohl kein anderer, berufen, seinen Zuhörern ein lebendiges Bild von den schweren Drangsalen zu geben, durch deren heldenmütige Uebcrwindung jene Pioniere der Wissenschaft daS Interesse und die Teilnahme der gebildeten Welt auf sich gelenkt haben. Eine stattliche, sympathische SeemannSerscheinung, welcher die kleidsame Kapi tänsuniform und der reiche wohlverdiente Ordens schmuck, der die breite Brust ziert, prächtig zu Gesichte steht, ausgestattet mit einem sonoren, klang vollen Organ und einer lichtvollen Darstellungs gabe, vereinigt Kapitän Bade, den überdies eine scharfe Beobachtungsgabe auszeichnet, alle jene Eigenschaften in sich, welche wir uns in einem kühnen Seefahrer und bahnbrechenden Forscher verkörpert denken. Wie farblos erscheinen nicht die gedruckten, wenn auch »och so naturgetreue» Schilderungen der schrecklichen, schier übermensch lichen Gefahren, welche jene kühnen Männer im Dienste der Wissenschaft siegreich überstanden, gegenüber dem schlichten, aber um so packender und unmittelbarer wirkenden Bilde, das Kapitän Bade von seinem unfreiwilligen Aufenthalt in den grausigen Regionen des ewigen Eises vor seinen Zuhörern entrollt. — Wie verlautet, kehren Ihre Majestäten der König und die Königin nächsten Sonntag nachmittag von Sibyllenort wieder nach der königl. Villa zu Strehlen zurück. — In dem Befinden des Finanzministers Frhrn. v. Könneritz, der bekanntlich an einer Lungenent zündung erkrankt war, ist eine erfreuliche Besserung cingetreten. — Allen denjenigen, welche sich »m das Wet tiner JubiläumSfest hervorragende Dienste erworben haben, soll noch nachträglich eine Denkmünze ver liehen werden. Dieselbe wird in Silber und in Bronze hergestellt. Dem Ministerium des Innern sind bereits die Vorschläge über die zu Bedenken den unterbreitet worden. — Die am Sonnabend, de» 16. November, in Flöha abgehaltene BezirkSversammlung beschloß u. a. die von dem Bezirksausschuß vorgeschlagene Anschaffung eines eisernen GeldschrankeS zur Auf bewahrung der dem BezirkSverbande gehörigen Wertpapiere und die Anschaffung einer Straßen walze für die Kommunikationswege, sowie die eben falls vom Bezirksausschuß in Vorschlag gebrachte Gewährung einer Unterstützung zu den Mehrkosten der Herstellung einer Fahrstraße zwischen Zschopau und KrumhermerSdorf mit eiserner Brücke über die Zschopau, und zwar in Höhe von 3500 Mk. für Zschopau und 2467 Mark für Krumhermcrs- dorf. Sämtliche Beträge sind in vem Haushalt plan deS BezirksverbandeS für 1890 vorgesehen und wird hierauf der letztere, wie er vom Bezirks ausschuß festgestellt, genehmigt. Hiernach erteilte der Herr Vorsitzende Bericht über die in diesem Frühjahre erfolgten ärztlichen Unterweisungen in Anlegung von Notberbänden bei Unglllcksfällen, welche sich nach Aussage niehrerer der dabei be teiligt gewesenen Aerzte als praktisch und bei ver schiedenen vorgekommenen Unglllcksfällen von großem Nutzen erwiesen hätten. Um nun diesen Nutzen der Samariterkurse zu einem nachhaltigen zu ge stalten. würde eS sich empfehlen, von Zeit zu Zeit die Kurse zu wiederholen. Wann und wie oft, und in welcher Weise dies zu geschehen habe, wolle er eventuell in einer Konferenz der Aerzte, welche die früheren Kurse abgehalten haben, feststellen. Die Bezirksversammlung erklärt sich mit der Fort führung der Angelegenheit einverstanden und sieht s. Z. der Vorlage wegen Bewilligung etwa weiter erforderlich werdender Mittel entgegen. — Einem Einwohner in Gornau, welcher schon wiederholt um Erlaß des auf seinem Grundstück haftenden, aus Bezirksmitteln gewährten sog. Reservistendar lehen- in Höhe von 450 Mark nachgesucht hat. wegen seiner unmoralischen Führung aber seither abschlägig beschirden worden war, werden in anbe- tracht seines jetzt besseren Verhaltens auf Befür wortung deS Bezirksausschusses die rückständigen Zinsen erlassen und, weil die ungünstigen Erwerbs verhältnisse des Bittstellers eine einstmalige Rück zahlung deS Kapitals nicht erhoffen lassen, das letztere geschenkt. — Ein in ganz Sachsen und über seine Gren zen hinaus hochgeachteter Ehrenmann, einer der treueste» Diener der Kirche und des Staates, hoch verdient um unsere evangelisch-lutherische Landes kirche, Herr Oberhofprediger vr. ttrool. et pbil Ernst Volkmar Kohlschütter, Geheimer Kirchenrat und Vizepräsident des evangelisch-lutherischen Lan deskonsistoriums, ist nach langer, reichgesegneter Thätigkeit am Donnerstag vormittag 9 Uhr in einem Alter von 77 Jahren gestorben. Die Hoff nung, die sich a» seine im September begonnene Wiedergenesung knüpfte, er werde sich wieder voll ständig erholen und nach seinem am 31. Oktober erfolgten Abgang nach einem arbeitsvollen Leben werde ihm ein glücklicher Feierabend beschieden sein, hat sich nicht erfüllt. Unerwartet rasch hat die wieder ausgebrochenc Krankheit zum Ende ge führt. Der Heimgang des Verewigten wird von den weitesten Kreise» und insbesondere von der evangelisch-lutherischen Geistlichkeit unseres säch sischen Vaterlandes tief betrauert werden. — Aus einer dem Landtage soeben vorgelegten vergleichenden Zusammenstellung der bei den in- ünd ausländischen Privat-Feuerversicherungsgesell- schasten in den Jahren 1875 bis mit 1888 im Königreiche Sachsen bestandenen Versicherungen, sowie der Einnahmen an Prämien und der Aus gaben für Brand-Entschädigungen ist zu ersehe», daß diese Privatgesellschaften in Sachsen in der genannten Zeit nicht weniger als rund 61 Millionen Mark aus Sachsen vereinnahmt, aber nicht mehr als rund 28 Millionen Mark hcrausgezahlt haben, wobei nicht bloß ihre Ausgaben für Brand- und Räumungsschäden, sondern auch ihre Beiträge zu den Ortsfeuerlöschkassen mitgerechiiet sind. Es sind diesen Privatgesellschaften also rund 43 Millionen Mark zu gute gegangen. Eine schöne Summe! Als vor einigen Jahren die Verstaatlichung des Versicherungswesens angeregt wurde, damit die großen Einnahmen, wie bei unserer sächsischen Landesdrandkasse für Gebäudeversicherung, den Ver sicherten selbst zu gute kommen und nicht in millionen- bedürftige Privattaschen fließen, da waren es be kanntlich die sogenannte» „Freisinnigen", die am lautesten dagegen zeterten, weil die „Freiheit" des Versicherungswesens dadurch bedroht sei! Der edle Name „Freiheit" muß eben zu vielen Dingen herhalten. — Die rege Teilnahme, der sich die königliche Altersrentenbank zu Dresden bei der sächsischen Bevölkerung zu erfreuen hat, rührt unter anderem von dem Umstande her, daß infolge des hohen Kurses der Wertpapiere der Zinsfuß vieler der selben heruntergesetzs, auch der von Sparkassenein lagen, hypothekarischen Darlehnen u. s. w. geringer geworden ist. Die davon Betroffenen nehmen da her Veranlassung, sich nach einem Ausgleich um zusehen und richten ihre Blicke auf die königliche Altersrentenbank, weil bei derselben Renten er worben werden, welche wegen der Staatsgarantie niemals geschmälert werden können. — Zu den glücklichen Gewinnern des zweiten Hauptgewinnes der sächsischen Landeslvtterie von 300 000 Mk., welcher am Dienstag gezogen wurde, gehören auch zwei Brüder, welche zusammen ein Zehntel des betreffenden Loses inne hatten und von denen der eine Schlosser, der andere Berg arbeiter ist. Dem letzteren wird die gewiß un erwartete Einnahme besonders willkommen sein, da er eine zahlreiche Familie zu ernähren hat. Der Vater der beiden gehörte übrigens zu den Opfern der bekannten großen Grnbenkntastrophe im Plauenschen Grunde. — Von dem nach Dresden gekommenen Haupttreffer von 300000 Mark ist auch eine beträchtliche Summe einem Aufseher des dortigen Trinitatisfriedhvfes zugefalle». — In Dresden verlor eine Dame am Don nerstag abend auf dem Wege Seestraße, Altmarkt, Wilsdruffer Straße 5000 Mark in Wertpapieren. — Die Jagd auf Hasen ergiebt diesmal in der Riesaer Gegend sehr gute Ausbeute. Die großen Treibjagden, welche alljährlich abgehalten zu wer de» pflegen, haben zwar noch nicht stattgcsimdc», so daß man »och kein endgiltiges Urteil aussprccheu kann, aber bei der großen Treibjagd, welche vorige Woche auf dem Revier des Rittergutes Borna bei Oschatz stattfand, wurden außer 100 Fasanen und ebenso vielen Rebhühnern über 800 Stück Hasen geschossen. Das Bornaer Revier steht allerdings
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