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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 26.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188911268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18891126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18891126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
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^ 140. Wochenblatt für Zschopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet 3ierteljahrSpreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. »7. Jahrgang. Dienstag den 26. November. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeise berechnet und bis mittags 12 Uhr des^ dem Lage des Erscheinens vorher- Vorladung. In der Strafsache gegen den Tagelöhner Franz Dvlla und Gen. ist der Schmiedegeselle Johann Carl Joseph Ender, geb. den 30. Ja nuar 1862, bis vor Kurzem in Weißbuch aufhältlich, jetzt unbekannten Aufenthalts, als Zeuge zu vernehmen. Derselbe wird hiermit geladen, zu diesem Zwecke in der den 2S. November 188S, Bormittags S Uhr, vor dem Königlichen Schöffengerichte zu Zschopau anstehenden Hauptvcrhandlung pünktlich zu erscheinen. Zschopau, den 23. November 1889. Der Königliche A m t s a n w a l t. Wilde. Bekanntmachung. Die gärtnerischen Arbeiten in den Anlagen am Königsplatz, Schlohberg und Tchillerlinde sollen demnächst anderweit auf 3 Jahre vergeben werden. Schriftliche Angebote sind bis spätestens den 3. Dezember d. I. bei dem Unterzeichneten einznreichen. Die speziellen Bedingungen können im Rathause eingeschen werden. Zschopau, den 23. November 1889. Der B a u a u s s ch u ß. G. Vogler, Stadtrat. Bekanntmachung! Mittwoch d. 27. November 1889 N. 3 Uhr sollen im Gute No. 49 in Krnmhermersdorf 2 Kühe, l Kalbe u. 1 Schwein gegen so fortige Bezahlung versteigert werden. Gerichtsvollzieherei Zschopau. Hering. Aus Sachsen. — AuS Anlaß des Totenfestes, welches am gest rigen Sonntag gefeiert wurde, sind die Gräber der auf unserem Friedhofe ruhenden teuren Entschla fenen überaus reich geschmückt worden und war auch der Besuch der Grabstätten ein sehr zahlreicher. — Das „Panorama international" bietet uns Sehenswürdigkeiten ersten Ranges, doch ist der Besuch immer ein schwacher, und bekundet derselbe so wenig Sinn der Bewohnerschaft für Natur schönheiten, wie es selbst in noch kleineren Ort schaften selten der Fall ist. Die abwechselnd aus allen Weltteilen zur Ausstellung gelangenden Ansichten, die sich durch Natnrtreue auszeichne», verdienen wohl mehr Beachtung, als man ihnen bisher hier zuteil werden ließ. Die bis Mittwoch abend noch ausgestellten Bilder von .Oberösterreich mit Tirol anzusehen, sollte bei dem billigen Eintrittspreis niemand versäumen. — Am Sonntag nachmittag 3'/« Uhr kamen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften wieder aus Sibyllenort in Dresden an. Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Albert erfreu ten sich augenscheinlich des besten Wohlseins und fuhren alsbald nach Strehlen bezw. nach dem PalaiS auf der Langestraße. — Von der großen Reise Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August, die er bekanntlich kurz nach Beendigung des Manövers in dem Jncognito eines Grafen von Weesenstein angetretcn hat und die zur Zeit nach dem südlichen Spanien geführt hat, treten nur wenige, vereinzelte Mit teilungen in die Oeffentlichkeit. Mitte nächsten Monats soll die Reise von Gibraltar über Tunis, Malta, Sizilien nach Egypten fortgesetzt werden, wo die Ankunft auf Mitte Januar in Aussicht genommen ist. — Vergangenen Dienstag nachm, gegen 3 Uhr wurde eine verheiratete Frau aus Hohndorf auf der von Zschopau nach Hohndorf führenden alten Marienberger Straße unweit der sogenannten Gans häuser von einem Unbekannten angefallen. Der selbe versuchte, der Frau eine am Arm hängende Lcdertasche zu entreißen, wurde aber, nachdem die Ueberfallenc laut um Hülfe gerufen, von einem hin zugekommenen großen Hunde gepackt, so daß die Frau sich entfernen konnte. Noch am selbigen Tage wurde der Thäter in einem Gasthofe in Hohndorf durch die Gendarmerie in der Person des sich arbeitS- und wohnungslos umhertreibenden Klemp nergesellen Fischer aus Lommatzsch ermittelt und in das Amtsgericht zn Zschopau eingeliefert. — Die Sozialdemokraten der Zweiten Kammer unseres Landtags haben den Antrag eingebracht, diejenigen, deren Jahreseinkommen den Betrag von 600 Mark nicht übersteigt, von der Einkommen steuer freizulassen, die Mittelklassen wie bisher zu besteuern, die Einkommen über 5400 Mk. anstatt wie bisher mit 3, künftig mit 3V», bez. 4 und 5 Prozent zu besteuern. Eine Befreiung der unter sten Einkommenklasse war von unserer Regierung vorgeschlagen, als das Einkommensteuergesetz zuerst beraten wurde, aber der Landtag beschloß anders. Seitdem ist öfter, namentlich von konservativer Seite, die Befreiung dieser untersten Steuerklassen angeregt und dieselbe erst ganz kürzlich im konser vativen Landesorgan „Vaterland" in Aussicht ge stellt worden. Für eine solche Befreiung spricht der Umstand, daß die Erhebung der Steuer in den untersten Klaffen eine Menge Hin- und Her schreiberei und Arbeit verursacht und daS Gesamt ergebnis aus diesen Klassen nur einen äußerst ge ringen Teil der Staatsausgaben zu decken vermag. Auch eine Erhöhung der Steuer für die großen Einkommen wurde im Landtage angeregt, aber wegen der Befürchtung, daß gerade die besten Steuerzahler alsdann ihren Wohnsitz über die Grenze hinüberverlcgen würden, wieder fallen ge lassen. — Der des in Chemnitz stattgefundenen Raub mordes dringend verdächtige und in Untersuchung befindliche böhmische Maurer Schneeberger leugnet trotz der schweren Beweise seine Schuld beständig ab. Das geraubte Geld bestand u. a. in der Haupt sache auS 4 Hundertmarkscheinen der sächsischen Bank. Bei der Verhaftung Schn, führte derselbe nur über 80 Mk. bei sich; dagegen wurde ermit telt, daß derselbe am Sonnabend, dem Tage des Raubmordes, einen Hundertmarkschein wechseln ließ. Die fehlenden 3 Hundertmarkscheine blieben unauffindbar. Dem fortdauernd stattgefundenen Nachsuchen blieb eS Vorbehalten, diese drei Scheine am 21. d. in einem Eisenbahnwagen vorznfindcn und zwar in dem Falz, in welchen das Kvnpee- fenster hineingelassen wird. Aus Furcht vor Ent deckung scheint der Mörder diese Scheine in den Falz geschoben zu haben-, wodurch sie alsdann von deni herniedergchendcn Fenster zn Boden gedrückt wurden. — Die Eröffnung der Annaberg-Schwarzen- berger Staatseisenbahn und derZweigbahn Schlettau- Obercrottendorf ist endgiltig auf den 1. Dezember sestgcstellt worden. — Die in Lin den au befindliche große Leip ziger Baumwollspinnerei, die durch Errichtung einer Feinspinnerei im nächsten Jahre ihre Räume we sentlich vergrößern wird, hat auch in Süddentsch- land 2 große Spinnereien mit zusammen 80000 Spindeln in Betrieb gesetzt und ist im Begriff, eine neue Spinnerei in der Nähe von Ulm mit weiteren 75 000 Spindeln erbauen zu lassen, die im Juli betriebsfertig sein soll. Durch diese Aus dehnung wird die Aktiengesellschaft in den Besitz der größten Spindelzahl von ganz Europa kommen und in der Baumwollenindustrie ein gewichtige- Wort mit zu reden haben. — Nachdem von wagehalsiger Seite verschiedene Male hohe Türme bis zur Spitze erstiegen worden sind, hat man es neuerdings mehr auf Erkletterung von Essen und Fabrikschloten abgesehen. Schon zum zweiten Male ist jetzt die Riesenesse der säch sischen fiskalischen Halsbrückencr Hütten an den außen angebrachten Steigeisen erstiegen worden. Erst vor kurzem hatte der Schornsteinfeger Kubasch den Esscnkopf zum Ziele seiner Luftwanderung aus erkoren und dieser Tage stieg sogar ein verwegene? Mädchen in diese höheren Regionen, in denen der widerstandsfähigsten und schwindelfreiesten Mannes natur angst und bange werden möchte. Jedenfalls ist der hvchlnstwandelnden Schönen die Mvdckrank- heit der Frauen, die Nervosität, fremd gewesen. — In Riesa wurde am 22. November nach mittags 4 Uhr 35 Minuten ein prachtvolles Meteor (Feuerkugel) in seltener Größe beobachtet. Dasselbe erschien am nördlichen Himmel in einer Höhe von etwa 50 Grad über dem Horizonte, besaß große Lichtstärke von blendend weißer Farbe, nur wenig ins Gelbliche spielend, ging geradlinig in schräger Richtung, einen Schweif nach sich ziehend, etwas
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