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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188912058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18891205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18891205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-05
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144. Wochenblatt für Zschopau und Wmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^scheint Dlinstag, Doiineritag und Sonnabend und wird am Rtend »orber auigeaeben und versendet Vierteljahr«»«!» 1 Mark au«Ichli-bltch Boten- und Pofiftebühren. Donnerstag den 5. Dezember. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Lage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Auf dem die Actiengesellschaft unter derFirma: Sächsische Nähfaden-Fabrik (vormals R. Heydenreich) in Witzschdorf betreffenden Folium 89 des Handelsregisters für den Bezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, das; 1. das Vorstandsmitglied Albert Barthel ausgeschiede», sowie daß 2. der Fabrikbesitzer, Stadtrath Paul Friedrich Hübner in Zschopau Mitglied des Vorstandes und der Buchhalter und Cassircr Bernhard Curt Schmidt in Witzschdorf Prokurist der Gesellschaft ist. Zschopau, am 4. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht. ür. Meier. Banmgärtel, GS. Zwangsversteigerung. Das in, Grundbuche auf den Namen Otto Wilhelm Ferdinand von Ohlen eingetragene, am hiesigen Altmarkt unter No. 139 ge legene, brauberechtigte Hausgrundstück nebst Garten und Feld, Folium 134 des Grundbuchs für Zschopau, bestehend aus den Flurstücken No. 137 und 136« des Flurbuchs der Stadt und No. 583 8 der Flur Zschopau, aus 20535 Mark — Pf. geschätzt, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise ver steigert werden und ist Ser 12. December 1889, Bormittags '/.II Uhr, als V e rstei ge run gst cr m i », sowie Ser 29. December 1889, > Bormittags II Uhr, öls Termin zu Berkündung des Bertheilungsplans anberanmt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 17. Octvber 1889. Königliches Amtsgericht. Dl. Meier. Baumgärtel, GS. Aus Sachsen. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monate November d. I. 325 Einlagen im Be trage von 46 698 Mk. 61 Pfg. und 201 Rück zahlungen im Betrage von 32589 Mk. 66 Pfg. Die Gesamteinnahme betrug 708175 Mk. 84 Pfg., die Gesamtausgabe 677 453 Mk. 46 Pfg., der bare Kassenbestand 30 722 Mk. 38 Pfg. — Im Monat November d. I. betrug beim hiesigen Vorschuß-Verein die Einnahme 70 850 Mk. 21 Pfg., die Ausgabe 73003 Mk. 78 Pfg. und die Prolongationen 20 650 Mk. — Se. Majestät der König hat den Kammer herrn HanS Joachim Grafen von Wallwitz zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am kaiserl. und königl. österreichisch-unga rischen Hofe ernannt. — Der seit einige» Tagen hier eingetretene Winter scheint mit noch größerer Heftigkeit auch West-, Ost- und Süddeutschland, sowie Oesterreich- Ungarn betroffen zu haben, denn auf einer Reihe von Linien machten sich beträchtliche Zugsver spätungen geltend. — Bei der königl. Amtshauptmannschaft Flö ha ist neuerdings eine Anzahl Exemplare der zehnten Mitteilung an die sächsischen Pferdezüchter vom königl. Landstallamt zu Moritzburg eingegangeu und können solche an Kanzleistelle der obenbezeichneten Amtshauptmannschaft unentgeltlich in Empfang ge nommen werden. — Wie aus Chemnitz berichtet wird, gedenkt man daselbst den HauShaltungSunterricht in der Volksschule einzuführen, um zu verhüten, daß die Mädchen aus dem Volke später ohne alle Kenntnis der Hauswirtschaft in die Ehe eintretcn. Als Muster bei dieser Einrichtung, die von Ostern ab zunächst bei der 5. Bezirksschule in der Abteilung für Mädchen auS den ärmeren Klassen ins Leben treten soll, haben die Kasseler Einrichtungen gedient. — Infolge eines in letzter Stadtverordneten sitzung gefaßten Beschlusses wird in Frankenberg demnächst ein Stadtbaumeister mit einem AnfangS- gehalt von jährlich 2000 Mk. angestellt werden. — Die Stadtvertretung von Ehrenfrie ders- dorf hat beschlossen, eine Biersteuer auf fremde Biere zu erhebe». — Der konservative Landesverein hatte für den 30. v. M. einen Parteitag der konservativen Partei nach Leipzig einberufen, zu dem sich etwa 150 Personen eingefunden hatten und der sich unter der Leitung des Herrn Kammerherrn Freiherrn von Friesen mit der bevorstehenden Reichstagswahl beschäftigte. Es wurde beschlossen, zur nächsten Neichstngswahl wiederum mit der nationalliberalen Partei gemeinschaftlich vorzugehen. — Der nachstehende Straffall dürfte wohl ge eignet sein, allen Händlern, die bisweilen versuchen, schlechte und verdorbene Waren zu verkaufen, zur Warnung zu dienen. Der Fischwarenhändler I. in Zwickau wurde nämlich am 28. v. M. vom königl. Landgerichte deshalb, weil er eine halbe Tonne Heringe und ein Füßchen kleine Fische, welche gänzlich verdorben und deren Genuß die menschliche Gesundheit zu gefährden geeignet waren, wissentlich und unter Verschweigung dieses Um standes als Nahrungsmittel verkauft hatte, auf Grund des Reichsgesetzes, „den Verkehr mit Nah rungsmitteln betr.", zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten, unter gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren, verurteilt. — Die kürzlich in Zwickau unter dem Feder vieh ausgcbrochene Geflügelcholera hat sich auch in Glauchau in erschreckender Weise bemerkbar ge macht. — Aus Borna wird bezüglich der Ungiltig- keitSerklärung der Stadtverordnetenwahl, weil von 260 Abstimmenden 261 Stimmzettel abgegeben worden waren, mitgeteilt, daß es laut Stadtrnts- beschluß nur zu einer Nachwahl eines dritten An sässigen kommen wird, da die Wahl der übrigen Stadtverordneten durch eine Stimme mehr oder weniger nicht in Frage gestellt wird. — Das Schöffengericht zu Taucha beschäftigte sich am Mittwoch nachmittag mit dem seiner Zeit die ganze dortige Gegend in hohem Grade auf regenden Verschwinden des Gärtners Tauchnitz aus Taucha. T. war in Anklagezustand wegen Ver übung grobn, Unfugs (8 360, 11 des R.-Str.- G.-B.) gestellt. Aus der Verhandlung ging her vor, daß T. in einem hochgradigen Zustande von Kopflosigkeit gehandelt hat, die ihm das Bewußt sein des verübten Unfugs nicht erkennen ließ. In teressant ist die Reise des T., welcher von Leipzig nach Dresden, von da nach Wie» und Triest fuhr; daselbst ist er zur ruhigeren Beurteilung seiner Lage gelangt und umgekehrt, um zu Fuß Oester reich und Bayern zu durchwandern. In Glauchan verhinderte ein schlimmer Fuß sein Weitermarschie- ren. Tauchnitz wurde freigesprochen und die Kosten der Staatskasse auferlegt. — In Geithain hat sich am Sonnabend früh die 14 Jahre alte Tochter eines Tischlermeisters zwei Stock hoch auf die Straße herabgestürzt. Das Kind wurde besinnungslos und vermutlich inner lich schwer verletzt aufgehoben und in ärztliche Be handlung geuommeu. Dem Vernehmen nach hat das Mädchen schon länger selbstmörderische Absichten gehegt und geäußert; die Veranlassung hierzu ist noch nicht genügend aufgeklärt. — Die letzte vierspännige Post im Königreiche Sachsen fuhr am 30. November, abends 9 Uhr 15 Minuten, von Annaberg nach Schwarzenberg. Nur wenige Postfahrten werden sich rühmen dür fen, in gleicher Weise von der allgemeinen Teil nahme des Publikums begleitet worden zu sein. Die Eröffnung der neuen Eisenbahnlinie Annaberg- Schwarzcuberg, deren Einweihung am genannten Tage festlich begangen ward, hatte die Ein ziehung jener Personenpost zur Folge. Als die letzte gelbe Postkutsche von dem Postgebände aus der Klosterstraße zu Annaberg abfuhr, hatte sich vor dem letzteren eine große Menschenmenge eingefundcn, welche durch Tücher-und Hüteschweukcn ihre Teil nahme zu erkennen gab. Langsam schritten die vier treuen Postpferde vor dem Wagen einher, über den Marktplatz und durch die Buchholzerstraße zum Thore hinaus, und traurig und wehmütig klangen die Weisen des Posthorns: „Ach, wie ists möglich dann" und „Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus". Ein langer Menschenzug begleitete den
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