Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190605297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19060529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19060529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-29
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
422 gern und viel besuchte Rath,Wälder Mühle, ein sehr beliebter Kaffeeschank, zerstört. Die Wände der Häuser sind eingedrückt, da« Inventar vom Wasser sortgeiührt oder vernichtet. Der schöne RestaurationSgarten ist ein wilde« ChaoS; vor dem Hause hoben sich meterhohe Holztrümmer, die da« Hochwasser miltlihrte, auigeiürmt. Die Wirtrleute und Sommersrischler der Mühle konnten ihr Leben nur durch schleunige Flucht retten Der schöne Amselgrund bi« zum Amselsall ist jetzt «tue Wildnis. Die bekannte Amselschenke am Amselsall ist mit ihren Vorräten und Inventar soft ganz vernichtet. Von dem Gebäude stehen nur noch ein paar Wände. Bei den mit oller Gewalt herunterflürzenden Wassermassen konnten die Wirtileute und da« Dienstpersonal nicht« wie ihr Leben retten. In ge> walltgen Wengen stürzten und ergossen sich die verheerenden Wassermassen auch aus die an den südlichen Hängen der Hoh- burker«d»rter Höben sich erstreckenden gutanstehenden Frucht- selber, aus die reichliche Ernte versprechenden Wiesen und aus die grünenden, im herrlichsten Frühlingsschmucke prangenden Wälder. Große Strecken weit wurden die Getretdeselder von der ungeheuren Wucht de» Wasser» erdrückt, zerschlagen und an vielen Stellen von den sich sortwälzenden Wcss-rmaffen ttes durchsurcht, zerrissen. Strichweise sind die Kartoffeln herou». gewühlt, die Ackerkrume weggeschwimrnt, Bäume untergraben und zerschmettert. Der Weg von Rathen durch den Amsel grund noch Rathewalde, sowie auch durch die Schwedenlöcher nach der Bastei ist bet Umgehung einiger Hindernisse passierbar. Auch von Wehlen au» durch den Wehlener Grund rc. nach der Bastei wirb der Fußverkehr in vollem Umsange ausrecht er halten. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Da» Leipziger Togebl. schreibt: .Do» ReichSkolonial" amt obgelehnt!' Eine größere Ueberroschung konnte die letzt' Sitzung de» Reichstage» so kurz vor seiner Vertagung nicht bringen, ol» die Ablehnung de» RetchdkoloniolamteS in der dritten Lesung! Echten da« Schicksal dieser neuen, dringend notwendigen Organisation zur Leitung unserer Kolonialpolttik auch vor der Abstimmung tn der zweiten Lesung ungewiß, so konnte man doch nicht erwarten, daß nach dieser sonst stet» ent scheidenden Abstimmung die dritte Lesung noch die Ablehnung bringen werde. Ein politischer Affront wie er skandalöser kaum denkbar tsti Die Verantwortung trägt da» Zentrum. Sein Schuldkonto tn nationalen Fragen wird damit bi» zum Bankerott seiner national-politischen Haltung belastet. Der Sieg ErzbergerS zeig», wa» diese Partei an politischer Zuverlässigkeit wert ist. Und da» ist die .regierende Partei', der aus Stritt und Tritt ein Entgegenkommen über da» andere von der RetchSregierung gewährt wird, ous deren Launen und Stimmungen vom Reichs kanzler an dl» zum letzten Geheimrat die Ministerien tn Berlin Rücksicht nehmen. Erst hat sein Widerstand bet der Finanz- resorm diese tn die unheilvolle Bahn gedrängt, bei der man ihr leider auch von nattonalltberaler Sette nicht die Wege wie». Und nun quittiert e» mit der Ablehnung de» Neichkkoloniol- amte», mit einem politischen Streich, der die Reich»regierung wie ein Peilschenschlag treffen muß. Da» ist da» Zentrum, wt« er letbt und lebt, wie e» ober leider immer noch nicht tn seiner jesuitischen Politik an den Stellen durchschaut wird, die da meinen, mit ihm zum Wohl de» Deutschen Reiche» regieren zu können. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht ein Gesetz, betreffend die Aenderung de» Artikel» 32 der Retchrversossung und ei» Gesetz betreffend Gewährung einer Entschädigung an Mitglieder de» Reichstage», beide vom 21. Mot 1906. — Eine Beschreibung de» Sprembergrr Eisenbahnunglücks hat der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten den Eisenbahndirekiionen zur Benutzung beim Unterricht de» Be trieb». rc Personal» zugehen lasten. E» wird darin noch gewiesen, daß nicht weniger ol» süns Beamte de» StotionS- und Fahrdienste», sowie mehrere Schrankenwärter gegen ganz klare und bestimmte Dtenstvorschrtsten verstoßen haben. Auch habe sich gezeigt, daß die Beamten mit dem Nachrichtendienst bet Untällen wenig oder gar nicht vertraut waren. So wurden die Telegramme an die Preste, an die Direktion und den Minister viel zu spät, zum Teil erst am Nachmittage de» folgenden Tage», ausgegeben. Auch versagten in der dem Un fälle lolgenden Nacht die Telegraphenstalionen zwischen KoitbuS und Berlin vollständig, indem sie sich ous den Anruf nicht ein- ftellten. (I) Nus da» naheliegende AuSkunstSmittel, die Tele gramme zunächst an Station Koltbu« und von dort durch den ReichSIelegraphen wetterzugeben, verfiel in Spremberg niemand. Auch die Wctterbetörderung der bei dem Unfall nicht oder nur leicht verletzten Reisenden hat zu berechtigten Klagen Anlaß gegeben. Der Zug, der diese Personen befördert, ist erst 1 Uhr nacht» in Berlin eingetrofsen, obwohl der Unfall vor 6 Uhr nachmittag« stattgrsunden hatte und die Fahrzeit sür Schnell züge nur 2'/i Stunden beträgt. Trotz der langsamen Be förderung ist aber den aus» äußerste crschöpsten und erregten Reisenden keine Gelegenheit gegeben worden, sich zu erfrischen; weder Koffer, noch Bier und Brötchen wurden ihnen angeboten. .E« hat tn dieser Beziehung an jeglicher Umsicht und Fürsorge der beteiligten Dienststellen gefehlt.' — Da» ist ein Harle», aber gerechte» Urteil; hoffentlich dient der beklagenswerte Un fall zur dauernden Warnung. — Die Wllwe Eugen Richter» ist Freitag obend In Kreuz nach, wo sie bet ihrem Sohne weilte, an Typhus gestorben. — Ausländische Zeitungen haben da» Gerücht verbrettet- daß bet den Lteserungen, welche tn Kapstadt für die illdwest- osrtkantsche Schutzlruppe abgeschlossen wurden, Unterschleise tn Höhe von Millionen vorgekommen seien. Die sofort seilen» der Regierung bet dem Generalkonsulat tn Kapstadt eingezogenen Erkundigungen ergaben, daß e» sich um Denunziationen von Konkurrenten handelt, die bei Vergebung der Lieferungen au» verschiedenen Gründen keine Berücksichtigung gesunden haben. Jrdcnsall« sind an amtlicher Stelle Tatsachen, welche den Ver dacht rechtfertigen könnten, daß bei den Lieserungen in Kap stadt Untirichleis« vorgekommen seien, nicht bekannt worden. Oesterreich - Ungarn. — Der Kaiser Franz Joses empfing Freitag vormittag 11 Uhr den Ches de» preußischen Großen Generalstab» General leutnant v Molike mit seinem Adjutanten Rittmeister v. Domniel i» besonderer Audienz. Die Audienz dauerte eine halbe Stunde. Nachher stattete der General dem General leutnant Grase» Paar und Freiherr» Bolsrcc von Ahuenburg Besuche ab. — An die unerwartete Rückkehr de» Kaiser» noch Wien und die Absage der Truppeninspizierung in Bruck werden die verschiedensten Erläuterungen geknüpft. Unterrichtete Kreise erklären, daß die Rückkehr de» Kaiser» schwerlich mit politischen Vorgängen im Zusammenhänge stehe, da der Kaiser, wenn un aufschiebbare Entschließungen sich al» notwendig ergaben, die Minister stet» noch Bruck beschied. Auch ein TodeSsoll an Genickstarre, der sich im Brücker Lager ereignete, wird nicht al» ausreichende Erklärung der plötzlichen Aenderung de» kaiser lichen Programm» angesehen. General v. Mollke geht infolge der Absage der kaiserlichen Inspizierung ebensoll» nicht noch Bruck Man glaubt, eine Erklärung der Absage darin z» finde», die Inspizierung den Kaiser zwingen würde, im Gebtrgk- terroin stundenlang zu reiten, wo» unmittelbar nach der Budo- pester und unmittelbar vor der Wiener FrübjahrSparvdc zu große physische Ansorderungin an ihn stellen würde. E« ist übrigen» seit 38 Jahren zum ersten Male, daß der Kaiser die Truppeninspizierung in Bruck wieder absagen ließ. — Der Chef de» preußischen Generatstob» Generalleutnant v. Moitke besichtigte am Sonnabend in Begleitung de» öster reichischen GcneralstobSches» v. Beck da» militärgeographische Institut. Freitag abend fand beim Kaiser in Schönbrunn Tafel statt. — Die tschechische Presse Prags richtet an .alle Patrioten' die Aufforderung, an der Pfingstsonntag statlfindenden festlichen Eröffnung de» tschechischen Notionalhause» in Bodenbach teil zunehmen. In kompslustigen Artikeln wird die Bedeutung der .mutigen tschechischen Minderheit' in Bodenbach hervorgehoben und ous die Notwendigkeit, diese wichtige Position der Tschechen tn Nordböhmen zu stärken, htngewiesen. — Die zwischen Ungarn und Oesterreich ousgetauchten Schwierigkeiten sollen in der Weise behoben werden, daß Ungarn zunächst gesetzlich die Fortdauer der Zollgemeinschast bi» zum Ablause der Handelsverträge anerkenne» wird. Frankreich. — 60 Witwen von Bergleuten in Courrivre» richteten ein Schreiben an den .Matin', worin sie erklären, daß sie seit Karfreitag keine Unterstützung au» den bereitstehenden Fond» erhalten hätten. Er sind sür die Hinterbliebenen tn CourriSie» etwa 6 Millionen etngegongen, deren Verwaltung ein große» Komitee unter dem Vorsitze von Loubet führt. Diese» Komitee, zu welchem die ersten Persönlichkeiten de» Staate» gehören, arbeitet leider mit einer skandalösen Langsamkeit. Rußland. — Die Beantwortung der Abrisse der Reichsduma durch den Ministerpräsidenten Goremykin eriolgte am Freitag nicht, da, wie verlautet, dem Ministerpräsidenten die Genehmigung de» Kaiser» noch nicht zugegangen war. — Bezüglich der am 27. d. M. zu erwarienden Amnestie verlautet tm Polizeidepartement, daß lebhatt dafür gearbeitet wird, tn die Amnestie auch die Preßvergehen einzuschließen; die noch tm Gang befindlichen Gerichtsverfahren wegen Preß- vergehenk sollen niedergeschlagen werden. Die Amnestie soll ferner in Krast treten sür solche, die zum Streik angeregt hoben. Personen, die bereit» deswegen mit Verbannung in entsernte Gouvernemeni» bestraft sind, sollen zmückkehren dürsen. Die AuSsührung der Amnestie soll innerhalb 24 Stunden voll zogen werden. Da« Polizrtdiparlement muß täglich dem Minister de» Innern über den Gang der Vorarbeiten zur Amnestie eingehend berichten. — Nachrichten von furchtbarer Hungersnot sind in Petersburg au» dem Gouvernement Kasan einget,offen. In vielen Dörfern irren die Leute halbverhungert umher; Mütter und Kinder sind zu Skeletten abgemogert. Viele Erwachsene sind vor Hunger todkrank. Kinder lausen elternlos umher. Viel Vieh geht vor Hunger ein. Da« Brot, wovon die Menschen ihr Leben fristen, enthält oft schädliche und ekelhalte Bestandteile. — Al» die scharfen Reden gegen da» Ministerium »nd die Ministerialerklärungen andauern, ergreift der Justizministcr, anscheinend spontan, dar Wort und gibt zu, daß die betr. Gesetze Mängel und Löcken hätten, sie seien jedoch Gesetze, nach denen man sich richten müsse, bis neue Gesetze gegeben seien. Da» Ministerium könne nicht zugeben, baß ein gesetz loser Zustand platzgreift. Er hoffe, mit der Duma die neuen Gesetze ouszuorletten. DaS Hau« nahm die in versöhnlichem Tone gehaltene Rede mit tiefem Schweigen aus. — Die Duma beschloß säst einstimmig eine Resolution, welche die Entlassung de» Ministeriums sordert. — In Warschau drang «Ine bewaffnete Bonde tn die B»nk der Industriellen ein In der Absicht, einen Raub au«, zusühren. Es kam z» einem Kampfe, bei dem ous beiden Setten zahlreiche Revolverschüsse gewechselt wurden. Zwei Personen wurden getötet und drei Beamte, sowie süns Bank besucher verwundet. Die Räuber entkamen, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. — Wie jetzt bekannt gegeben wird, sind in Rußland in 38 Kreisen von 24 Gouvernemeni» ungesähr 2b Millionen der Bevölkerung durch die letzie Mißernte betroffen. Jetzt sind tn diesen Gegenden Hunger, Skorbut und Tyvhu» ou»gebrochen. Im Frühjahr wurden die Felder überhaupt nicht bestellt. Alle» schreit noch Brot. Da» Stroh von den Dächern wird zu Vtrhsutter verwandt. Da» Vieh krepiert in Mafien. Eine große Agrarbewegung ist bereit» tn den Gouvernemeni« Charkow und Poltawa im Gonge. Die aus den Güter» patrouillierenden berittenen LandschaslSpolizisten werden von den Bauern mit dem Tode bedroht, infolgedessen reichen sie ihren Abschied ein. Die Gutsbesitzer sind schuhlo». Türkei. — Professor von Bergmann ist, wie bereit» kurz gemeldet, nach Konstantinopel berufen und zwar, wie jetzt bekannt wird, um an einer Tochter de» Sultan», die an einer Blinddarm- Entzündung erkrankt ist, eine Operation vorzunehmen. Prosefior von Bergmann hat bereit» mit zahlreichen ittrkischen medizinischen Auiorilälen eine große Konsulalion im Uädlz-KioSk obgehalten. Die Vornahme der Operation wurde aber zunächst noch hinau»- geschoben. Aus Deutsch Südwcstafrika. Die Beruhigung im Hererolonde macht Fortschritte, ober welche Schwierigketlen iür den eisten Anfang zu überwinden sind, da» zeigt sich tn Oijrharnona z B: Die angekommenen Herero sind meist sehr heruntergekommen, mager und schwäch- lrch; teilweise müsst» sie halbwegs zurückbleiben und können die Station nicht erreichen Die vom Missionar Dlehl jun. ongebauten Gartensrüchle sind willkommene Nahrungsmittel. Da» Sammeln geschieht mittels bewaffneter Eingeborenen- Patrouillen, die »st bei den Widerspenstigen aus hartnäckgen Widerstand stoßen, sodaß <» oft zu Kämpfen kommt; einzelne Eingeborene haben dabei ihr Leben einbüßen müssen. Do» Nosobgebiet, wo ehemals die Häuptlinge Mambo und Kajata ansässig waren, machte einen großartigen Eindruck, da» Gra« reicht den Pferden br» an die Rippen. Unter den Gescmmelten befinden sich auch einige Großmannen der Herero, so der Ovlimbandjeru - Häuptling Nekanor, der großen Einfluß in günstigem Sinne ouSübt, ebenso Golllieb, der frühere Lehrer von Okasewa. Da» Gebiet wurde Anfang April vom Gouver neur bereist. Er hielt eine Ansprache, worin er seiner Freude Ausdruck gab, daß sie seinem Ruf so willig Folge leisteten und dem Gerüchte rntgegentrat, daß die Kriegsgefangenen in Windhuk schlecht behandelt würden. Die Worte fielen ous günstigen Boden, denn e» meldete» sich sofort 30 Männer frei willig sür den Bahnbau tu Lüderitzbucht. Aus Deutsch-Ostafrika. Hauptmann Nigruann meldet au» Jcinga (Veulsch-Ostasrika), daß bi» jetzt sieben Hruptansllhrer der Aufständischen de« Be zirk» auf der Station festgesetzt worden sind. ES fehlt dort nur noch ein Rädelsführer. Zahlreiche kleine Unterwersungen mit Waffenabgabc finden dauernd statt. Insgesamt haben sich bisher 900 waffenfähige Männer srctwillig unterworfen. Au» Mahenge wird berichtet, daß die Jumben der Ulanga-Ebene sich zum größten Teil unterworfen haben. Ebenso schreitet die Unterwerfung in den Sultanaten Jiakona und Kiderege fort. Offener Widerstand wird zurzeit nur noch in der Landschaft Mgenge geleistet. vermischtes. ^ * Wieviel Billett» gebraucht man zu einer Welt reise? Wer je Gelegenheit hatte, sich im Reisebureou der Hamburg-Amerika-Linie eine Zusammenstellung von Fahrscheinen sür eine Reise »m die Welt auShändigen zu lassen — erst kürzlich befanden sich die Teilnehmer an der vom genannten Bureau arrangierten „Weltreise 1906' in dieser beneidens werten Loge — der wird erkannt habrn, in wie einfachen Bahnen sich heute bereit» der Weltverkehr bewegt; denn nicht mehr als 5 Fahrkarten nimmt der Weltiourist sür seine Reise in Empfang: Ein Billett sür die Fahrt von Hamburg nach New-Ao.k, ein zweil-S für New Dark bi» Varcouver, ein dritte» für die Strecke Var couver-Hongkong, ein vierte» sür Hongkong-Genua, ein sünsle» für den Nest der Reise Genua- Hamburg. Dabei hat der Tourist natürlich die Freiheit, die Reise beliebig zu unlerbrrchen und nach ollen Orlen, die er besuchen will, Abstecher zu machen. Die unscheinbaren Billett», die dem glücklichen Touristen den Schienen- und Schissahrtsweg um den Erdball erschließen, sind; bi« ous ein» nicht größer als die Hälfte einer deutschen NeichSpostkarte und können bequem in der Westentasche untergebracht werden. * 10000 Dollar sür eine große Fron. Augustu» Barth, ein reicher Danke«, macht gegenwärtig in Amerika viel von sich nden. Augustu» Barth ist nicht nur reich, er ist auch noch jung und möchte gerne heiraten. Allein er kann keine Fron finden, die ihm paßt, richtiger: die zu ihm paßt. Denn Augustu» Barth ist nicht nur reich und jung und heiratslustig, er ist überdies ein Riese. Von der Sohle bi» zum Scheitel mißt er sieben volle Fuß. Und während sonst hochgewachsene Männer sich häufig in niedliche, kleine Frauenzimmerchen ver lieben — die Gegensätze berühren sich gerne — kapriziert Augustu» Barlh sich aus eine Frau, die ihm an Größe ebenbürtig ist. Er führt keine heim, die nicht wenigstens 6 Fuß 7 Zoll mißt. Einmal halte er sich so weit herabgelafien, sich um die Hand einer Dame zu bewerben, die bloß sechs Fuß maß. Die Ver- lobungsriuge waren schon gewechselt, da lauste Augustu» sich mit einer schweren Summe lok, denn er genierte sich, mit dieser kleinen Braut, die ihm nur bi» an die Schulter reichte, ous di« Gaffe zu gehen. Nun sucht er in ganz Amerika eine, die um sieben Zoll größer ist. Warum gerade um sieben Zoll, ist sein Geheimnis. Aber Frauen dieser Größe sind selbst im Weltteile, in de», alles in» Riesenhaste wächst, nicht leicht zu finden. Da alle» Suchen bisher vergeblich blieb, hat Augustu« Barch sich enischlvssen, eine Belohnung von 10 000 Dollar sür denjenigen auSzusetzcn, der ihm die Frau gewünschter Länge liefert. Sklrgrame «nd fehle Ucheilhlkii. 28. Mai 1906. Falkenstein (Vogtland). Im benachbarten Elleseld hat sich in der letzten Nacht in einem Teiche die 24jährige Ehe frau de» Stickmaschinenbesitzer» Dussel auS Beerhaide mit ihrem dreijährigen Töchterchen ertränkt. Da» Motiv zur Tat ist bi» jetzt noch nicht ersichtlich. Berlin. Der Oberkellner Möbiu» au» Magdeburg brachte nach einer erregten Eifersuchtsszene aus der Straße seiner Frau vier lebenSgesährliche Stiche bei Er wurde verhaslet. Die Frau starb nach ihrer Einlieserung Im Krankenhause.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder