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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190608075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19060807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19060807
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
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— 620 * Da» undankbar« Pserd. Ein« humoristisch« Etroßen- sz«n« Iptklt« sich unlängst aus d«r Ploce du Morchß-Eotnt- Honorö in Pari» ab. grau Lavier, «in« noch respektabel aus- schauende Witiib, die auch über «in ansehnliche» Vermögen dersügt, ist ein« große Ttersreundin. vor ollem ober Hot sie die Pferde in ihr Herz geschlissen. Wo sie nur immer ous de« Strotzen «ine» Pferde» ansichtig werden konn, streichelt sie den edlen Renner und sliliert ihn mit Kuchen und Zucker- stückchen. So tot sie nun auch vor einigen Togen ous dem oben genannten Platz mit einem Droschkrnpserd. Allein die Rofinant« gehörte entschieden zu den undankbaren Sorten der Pserdewelt. Die dargereichten Süßigkeiten ließ sich do» Tier gesollen, dann aber wendete e» plötzlich den Kops und biß die Spenderin in do» volle und zierlich irisierte Haar. Ein Angstschrei der Passanten ertönte, da man annohm, die Dome sei von den Löhnen de» Pserde» am Kopse arg zugerichtet worden. Allein sehr bald schlug dieser Ausschret der Angst in ein unbändige» Gelächter um, ol» man sah, daß do» Pserd die Perücke seiner Wohltäterin zwischen den gähnen hielt. Unter dem Lachen und den Späßen der Menge mußte die Kahlköpfig« schleunigst verschwinden. * Eine Explosion von Schießbaumwolle In der Fabrik der Cooper Chemical Co ln Rewark (New-Jersey) zerriß sich» deutsche Arbeiter in Stücke und zerstörte «in Gebäude. Der dadurch entstanden« Brand zerstörte noch drei andere Gebäude. Tausende von Menschen gerieten in einen pantschen Schrecken, denn die Erde bebte ous anderthalb Meilen in der Runde. Tausende von Fenstern wurden zertrümmert. In einem benachbarten Park sank ein Ballspiel statt, und die blutigen Letchenstücke flogen dort unter die Menge. Frauen fielen in Ohnmacht, die Menge zerstob in Windettetle. * Die Leb«»»v«rslcherung der Millionär». Selbst wenn man sehr reich ist, muß man doch sür die Zukunst sorgen. Do» wissen die amerlkanilchen Millionäre und haben sich de», halb in die Leben»verflcherung eingekaust wie gewöhnliche Sterbliche. Au» den großen Prämien, die sie zahlen, kann man ermessen, wie hoch sie den Wert ihrer Existenz etnschätzen. George» Vanderbtlt ist mit einer Million Dollar, Jame» Celgat« mit einer halben Million Dollar versichert rc. Die höchsten Lebensversicherungen in der ganzen Welt hat die Familie de» großen Warenhautbesitzer» Wannemoker in Philo, delphia, deren Gesamtversicherung die Summe von 8866000 Dollar beträgt. Carnegie und Rockeseller freilich find auch nicht mit einem Cent versichert; sie haben denn doch ein zu seste» Zutrauen zu der Douerhastigkeit ihre» Vermögen», do» selbst durch ein paar plötzliche Unglück»sälle nicht allzusehr vermindert werden konn. * Eine zwölijährige Mörderin. Wegen »ersuchten Morde» verurteilte die Strafkammer in Storgard i. P. die 12jährige Schülerin Anna Collie» au» Sivwen zu 1*/, Jahren Betätig, ni». Da» Kind hatte eine Mitschülerin in ein Wasserloch ge. stoßen und sie zu ertränken gesucht. Da» Mädchen wurde ober gerettet. Am nächsten Tage packt« di« junge Uebeliäterin wieder da» Mädchen, wars r» Von neuem in da» Wasserloch und schleudert« mit Steinen noch dem Kind. Der Stoat»anwolt hatte zwei Jahre und sech» Monate beantragt. * Aus dem Dache eine» Eisenbohnwaggon» geköpft. Eine grausige Entdeckung wurde nach dem Eintreffen de» au» Szoimar kommenden Nachtschnellzuge» aus Station Drbreczin in Ungarn gemacht. Man fand aus dem Dache eine» Waggon» dritter Klaffe die Leichen zweier junger Männer, denen der Kops fehlte. Die sosort benachrichtigte Polizei stellte durch Nachforschungen lest, daß die Toten mit zwei B°uer»söhnen au» Div»zeg identisch find, die sich beim Militär hätten stellen sollen. Vermutlich sind sie, um da» Fahrgeld zu sparen, un bemerkt aus da» Waggondoch gekrochen und beim Passieren einer Brücke buchstäblich geköpft worden. * In der in Herne abgehaltenen Versammlung, in der Nöiy und Pruvost-Voter über die Schreckenktoge in den Courrtöre»gruben berichteten, kam e» zu einem seltsamen Zwischenfall. Der Franzose verthou, der sünsundzwanzig Tage in der Tiefe etngeschloffen gewesen war, erhob sich nach NbxyS Bortrog und ries in die Versammlung hinein: .Ich bin gekommen, um den deutschen Rettern zu danken, nicht aber, um mich sür 76 Psg. Eintritttgeld wie ein Tier sehen zu lassen I" Dann verließ verthou unter allgemeiner Verblüffung den Saal und lies spornstretch» in sein Hotel. Der Ge. sundh«it»zustand der Geretteten läßt viel zu wünschen übrig Bei ollen stellen sich, wie die .Rh.-Wests. Ztg.' schreib«, mehr oder weniger kleine Schwächen ein, sobald sie nur die geringsten Anstrengungen machen. Verthou erwähnte u. a., daß er am 22. Tage nach der Katastrophe noch zwei lebende Pserd« an getroffen habe, von denen da» eine angrkettet gewesen sei, während da» andere herumrannte und, von wahnsinnigem Hunger gepeinigt, nach ihm geschnappt habe. Erst ein de. fehlender Zuruf seinerseil» habe ,» zurückgescheucht, indessen habe er sich doch hinter einer Lusttür verkriechen müssen, da da» Tier immer wieder ous ihn etngedrungen sei. Nach Meinung und Versicherung der Geretteten ist in der Grube von Courriöre» der Brand noch nicht gelöscht. Man ist mit der Eindämmung de» Feuerherde» beschäiiigt. In unmittelbarer Nähe der Glutstell« liegen noch etwa 30 Leichen, an die man der Hitze wegen nicht heronkommen kann. Aus Sachsen. — Bei der Obstvermittelung»stell« de» Lande»<Obst. bauveretn», Dre»den, Wiener Platz 1, haben Stachelbeeren, die eine sehr reiche Ernte gegeben haben, in der letzten Woche «inen Prei» von 12 dt» 16 Mark pro 50 Ko. erzielt. Heidel. beeren sind sür 10—12—13 Mark noch angeboten. Die Ernte der Himbeeren neigt sich dem Ende zu, augenblicklicher Prei» 30—36 Mark. Auch rot« Johannirbeeren, sehr groß, reis und süß, sind noch mit 13—16 Mark verkauft worden Die Pfirfichernte im Königreich Sachsen, vornehmlich im Bezirk Dre»den, scheint allgemein eine sehr gute zu sein. Trotzdem ist ous einen so niedrigen Prei», wie in anderen reichen Jahren nicht zu rechnen, da die Konserven-Fabriken au» Mangel an Aprikosen, die in diesem Jahre säst ganz versagt haben, groß« Mengen Pfirsich« verlangen. Zurzeit werde» 80—36 Mark gezahlt. Frühe Birnen erscheinen jetzt in großen Mengen aus dem Markte, zu« Teil sehr Nein, Früchte, sür die nur 7 Mark pro Zentner gezahlt wurden, während gute, genuß. reise Frühbirnen mit 18—20 Mark verlaust werden. Wie von Züchtern berichtet wird, werden viele Birnensorten trotz de» fruchtbaren Wetter» die Größe wie in anderen guten Jahren nicht «,»eichen. Die Apselernie im Königreich Sachsen scheint ein« sehr gute zu werden. Der weiße Klor-Apsel, unser« früheste Apselsorte, scheint immer noch recht spärlich verbreitet zu sein, denn er wird weder bet der Vermittlung», stelle, noch in den Markthallen in nennen»werten Mengen an- geboten. Er erzielt jetzt den Prei» von 18 bi» 20 Mark. Chorlomow»ky, viesoch zu srüh obgeerntet und de»holb ziemlich sauer, wird schon in giößere» Mengen zum verlaus angeboten. Besonder» schöne Früchte sind mit 22 Mark bezahlt worden, kleinere Früchte mit 16 bi» 16 Mark, alle» Pro 60 Kilo. — Ein Aussehen erregender Preßbeleidigung»prozeß de» sächsischen Juflizminister» Or. O»o gegen den Schrtststeller Erich Köhrer-Herz au» Berlin beschäftigte am Sonnabend die 2. Stroskanmer de» Dr«»dner Landgericht». Im Mai d.J. ersolgie aus Grund von Londt°g»b«lchlliffen di« Ernennung einer großen Anzahl sääflscher Richter. E» wurden 6 Ober. landi»g«richt»rLte, 4 Landgerichitdirekioren und 31 Land» und Amlirichter vom Justtzminifter Or. Otto befördert und diese Ernennungen sollen in Richterkreisen nach einem in der Nr. 28 der .Dresdner Rundschau', deren svirantworilicher Redakteur der Angeklagte ist, erschienenln Srtikel .Zurückgesitzie R chter' viel böse» Blut gimacht haben. In dem inkriminterten Artikel, der jetzt Gegenstand der Anklage btldete, wurde angeblich von einem Richter behauptet, daß bet den vom Juflizminister vor- genommenen Ernennungen von höheren Richtern in der Ge. halttklaffe von 6600, 6000 und 6400 Mk. nicht weniger vl» 166 übergangen worden seien. Die sür die höheren Stellen neuernonnten Richter seien meist jung, obwohl sich unter den aus einmal kaltgeflellten Richtern sehr viele befänden, die schon seit Jahren bauernd oder zeitweise den Vorsitz in Zivil', Stras. und Handelskammern svhrten. Da» Bersahren de» Justiz- minister» bedeute eine schwere Kränkung einer Anzahl pflicht getreuer Beamten; e» sei auch geradezu ein« Schädigung der Rechtspflege. Verbitterung unter den Richtern, Unruhe und Sorge in den Familien wurde durch da» Vorgehen de» Ministe,» hervorgerusen.' Dem letzteren wurde serner Korruption», und Protektionlwirtschast vorgeworsen und e» dürft wohl Pflicht de» Landtage» sein, vom Juftizwinister Or- Otto Rechtserligung sür sein Vorgehen zu sordern und die Grundsätze, nach denen er sein« Beförderungen vorntmmi, sich darlegrn zu lass,« Staatsanwalt Petri beantragte, ous Gefängnitstrose zu er kennen, da in jenem Aritkel Beleidigungen gröbster Natur gegen den Justizmtntster, dem Brsttchlichkeit vorgiworsin werde, ent halten seien. RichlSonwolt Or. WcchSner-Berlin plaidierte sür Freisprechung. Da» Gericht erkannte gegen den Angeklagten aus eine Gefängnirstrase von 6 Monaten. Dem beleidigt,« Minister wurde Publikativnttbesugni» zug,sprach««. — Im Barackenlager zu Zeilhatn ereignete sich am 22. Juni d I. ein schwerer UnglückSsall. Die erste Batterie de» 48. Feldartillerie-Regiment» hielt dort Schießübungen ab, und vor Beginn derselben am 22. Juni entlud sich morgen» in der achten Stunde ous damals unaufgeklärte Weise ein Geschoß, welch,» ous dem eiuige Schritt« hinter der Rohr mündung stehenden vorderen Sottelpserde de» svlgende« Ge schütze» krepierte und diese» Pserd tötete. Heruv fliegend« Ge- schoßtetle trafen dann unglücklicherweise einen vor den ersten Pferden stehenden Fahrer Namen» Dcmschk« so schwer, daß der Soldat kurz noch seiner Uebersvhrung in da» Lazarett starb. Andere Sprengteile de» krepierten Geschrsse» traft» drei weitere Pserde de» danebrnftrhenden Geschütze». Auch diese Tiere wurden getötet. Jetzt hotte sich da» Kriegsgericht der 23. Division zu Dretden mit jenem tragijchrn UnglückSsall zu beschäftigen. Die Schuld an dem letzteren wurde dem Kanonier Karl Friedrich Pötzschke beigemeffen, der sich infolge dessen wegen sahrliijfiger Tötung zu verantworten hotte. Der angeklagte Kanonier halte e» nämlich sür seine Pflicht gehalten, da» durch vorher niedergegangenen starken Regen über und über naß gewordene, geladene, ober gesicherte Geschütz von der daraus befindlichen Nässe zu besreien. Er benutzte hierzu «inen dem Laseitenkosten entnommenen Lappen, mit dem er do» Berschluß- stück adwischte. Um auch zu den schwerer zugänglichen Stellen de» Verschlüsse» zu gelangen, zog er den Lappen zwischen Rohr und Abzugrstlick hindurch. Zur selben Zeit trat da» Gespann um einen Schritt zurück, wodurch da» Geschütz «inen Stoß erhielt, der sich ous den am Verschluß de» Geschütze» hantierenden Kanonier übertrug. Dieser blieb mit dem Wischlappen am Verschlußstücke hängen, sodoß diese» hirunlerg,drückt und auch der Sicherung»hebel umgelegt wurde. Plötzlich ersolgie die Entladung, und da» oben geschilderte Unglück war geschehen. Obgleich der Kanonier wußte, daß da» Geschütz geladen war, hätte er vorsichtigerweise der Sicherung-Vorrichtung sein bleiben müssen. Da» Unglück ist jedoch aus einen unglücklichen Zusoll zurückzusühren, denn wenn nicht zufällig di« Pserde ongezogen hätten, wäre der Etcherungthebel nicht heruwgekloppt und da» Geschütz nicht zur Entladung gebracht worden. Etne Kette un glückseliger Umständel Der Kanonier zeigte übergroßen Dienst- eiser, wobei er sich einer Fahrlässigkeit und Unvorsichtigkeit schuldig machte. Lus Grund dieser Erwägungen erkannte do» Kriegsgericht ous die zulässige mildeste Straft, nämlich ous 44 Tage Feflungihost. Ferner wurde beschlossen, sür den Kanonier, der sich den tragischen Tod seine» Kameraden sehr zu Herzen genommen hat, «in Gnadengesuch beim Könige ein- zureichen. — Ueber da» Vermögen der Kommanditgesellschaft Sächsische Bankgesellschast vormal» Ouellmolz L Co. In Dretden mit Zweigniederlassung in Leipzig ist Antrog ous Eröffnung de» Konkurkversahren« gestillt worden. Demzufolge ist der Ge sellschaft bezw deren Vertretern jede Veräußerung de» Gesell- schafttvermögen« untersagt. Wie wir kürzlich meldeten, ist Bankier Ouellmolz am 30. Juli infolge eine» Schlaganjolle» verschieden. Er war Vorsitzender de» Aussicht«»»!» der Werk- zeugmoschtnensabrik Sondermann L Stier in Chemnitz, der Internationalen Elekirizität». und Alkumulotorensobrik, Aktten- gesellschost in Berlin, serner Mitinhaber der Leipziger Musik werke Phönix, Schmidt L Co., Leipzig-Gohlt». — Wenn jemand Lacksttesel trägt, dann setzt man vor,»», daß er auch ganze Strümps« onhat. Umgekehrt — wenn ,» jemand nicht bi» zu einem Paar ganzer Strümps« bringen konnte, sind auch die Lacksttesel überflüssig. Dieser allgemein üblichen Ansicht ist auch die Dr«»dn«r Polizei. Um so mehr befremden mußte e» neulich einen Krimtnolgendormen, der i« Interesse der Sicherheit der vielen harmlosen Spaziergänger die Dre»dn«r Heide ein klein wenig obsuchte, daß im König Albert-Park zwei äußerst elegant gekleidete Herren lagerten von denen der eine die Lacksttesel ou»grzogen hott« und nun seine schmutzigen zerrissenen Strümpfe zeigte. Die beiden Benllimen hatten sich'» nämlich dort zwischen schattigen Laub- dvüwen recht bequem gemacht, Röcke und Westen au»g«zogen, die modernen Stehkragen mit noch moderneren Krawatten ab- gelegt und schlieft» fest. Kein Mensch, selbst kaum da» wach- scme Auge «ine» Vigilanten Kriminalbeamten, Hölle in den beiden friedlich Schlummernden^etwa» Gemeingefährliche» ge wittert oder «iwo» Verdächtige» an ihnen zu bemerken ver mocht, — wenn nicht der etne der eleganten Schläfer eben so unvorsichtig gewesen wäre, sich seiner Lacksttesel zu entledigen. Der Kontrast war bet näherem Hinsehen geradezu mißtrouen- erwickend. Ein paar solcher Sirümpse hätte der ganz leise hirangelchlichenr .Geheim«' denn doch nicht bet den seinen Herrn erwartet, der da so friedlich schlummerte. Und daneben die schworzglLnzenden Leckftiesel — e» war eine htmmel- fchretend« Ironie. Hier mußt« Klarheit geschafft werden. .Aufstehen, meine HerrenI' Ebenso höflich wir entschieden wurden die beiden sitzt geweckt. Ganz verwundert und schließ lich mißmutig erkundigten sich die Geweckten nach dem Grund der höchst unliebsamen Störung. Natürlich gab «» nun erst «ine ziemlich diplomatische Auseinandersetzung von beiden Seiten, ehe e» so wett kam, daß sich die beiden Herren mit ous die Polizeiwache bemühten. Und siehe da — die belack- flieselten Gentlemen entpuppte« sich dort al» zwei längst von der Berliner Polizei gesuchte berüchtigte Einbrecher. Die beiden gehörten einem Einbrecherkleeblatt an, da» in Berlin in letzter Zeit mehrere rasfinierte Einbrüche ouögesührt halte, und von dem der dritte Beteiligte in Berlin bereit» hinter Schloß und Riegel sitzt. Der dort Festgenommene hat sogar seine beiden Miikonpltcen denunziert, weil sie ihm da» im Berliner Tiergarten vergrabene Geld entwendet hotten. — Um den Zigarrenverkaus tn Gastwirtschaften ist «in heftiger Kamps zwischen den Zigorrenhändlern und den Gast wirten entbrannt, an dem da» Publikum auch erheblich in teressiert ist. Durch eine Gerichtttinlscheidung wurde kürzlich sestgestellt, daß in Gast- und Schankwirtschasten zum sofortigen Genoß nur je etne Zigarre oder Zigarette verkauft werden darf. Die Ztgarrenhändler, die die Konkurrenz der Wirte schon seit Jahren unliebsam empfinde», begrüßen diese» Urteil gewissermaßen al» rettende Tat und denunzieren nun flott daraus lo», um die Gastwirte davon abzubringen, wie bi»her Zigarren und Zigaretten tn beliebigen Quantitäten an di« Gäste zu veräußern. Verschiedene Ztgarrenhändler-Vereine haben ihren Mitgliedern zu diesem wenig schönen Mittel geraten, um die Nusmerkscmkrit der Regierung aus die Tatsache zu lenken, daß sür den Gastwirt ein unbeschränkt,» Verkaus»r«cht vot Händen ist, während der Ztgarrenhändler an Sonn- und Festtagen und obend» noch 9 Uhr schließen muß. Eie wollen eine Entscheidung dahin piovozieren, daß sür die Wirte entweder ein gesetzliche» Verlöt de» Verlaus» von Taboksabrtkalen oder wenigsten» eine Beschränkung aus die angegebene Zeit «tngesührt wird. Die Wirte anderersett» drohen damit, daß sie engesicht» der .gehässigen Agitation' der Ztgarrenhändler künstig den Bedarf an Zigarren und Zigaretten nur beim Grossisten decken und die Zigvrrenhiindler davon vutschließen wollen. Viele Wirte sind sitzt schon ängstlich geworden und vrrabsolgen dem Raucher, der darob nicht wenig erstaunt ist, nur eine Zigarre zum sofortigen Genuß. — Trotzdem man in dem unweit Zschieren au» der Elbe gezogenen Leichnam den Raul Mörder Michel au» Hertigkwalde erkannt haben will und ungeachtet der Festnahme der drei Individuen ous der Dretdner Vogelwiese und tn Neustadt t. S., die ol» Berüber der übrigen Raubansälle tn der Sebnitzer Gegend in Frage kommen sollen, wollen die Gerüchte über räuberische Ansälle noch immer nicht verstummen. So wollte ein Fabrikarbeiter au» Polenz, der tn Sebnitz arbeitet, zwischen Neustadt und dem .Stillen Fritz' angeschoffen worden sein. Die Gendarmerie hat sofort eingehende Erörterungen angestellt und dadurch ermittelt, daß die ganze Sache erfunden ist. Der Anzeigeerstatter sieht nun selbst seiner Bestrafung entgegen. Marktpreise tn Chemnitz vom 4. August 1S06. Weizen, srembe Korten, sächsischer. niederländisch sä- Roggen, preußischer hiesiger fremder Berste, «rau-, sremde sächsische. Kutter. Hafer, sächsischer preußischer, . . . , , »»»ländischer » » 60 - - 9 - — » »0 Ko. Erbsen, Koch- Erbsen. Mahl. u. gutlrr- ' eu, alt eu, neu -trotz Flegeldrusch Stroh Maschinendrusch Langstroh Stroh Maschinendrusch Krumnrsiroh Kartoffeln, Butter 2 . 40 . . » . 60 . 1 «o. 9 u» 70 M bi, io 20 R 8 96 s 20 8 8 16 8 8 16 8 » n , 8 , 16 , 8 - 20 - - 8 - 36 » - - - - 6 36 7 8 26 9 60 8 «6 8 90 » 60 9 9 76 10 26 8 26 9 3 10 3 «0 2 <0 2 80 9 - 40 » - 2 » 70 » r . 16 . - 2 - 40 - i 80 2 10 2 76 3 26 - 2 40 - - 2 - 60 Turngeleaenhetten tn de, StSdt. Turnhalle: Allgem. Turn verein (D. T.)r Für ältere Herren: Dienstag» abends von 8 Uhr an. Für Jünglinge und junge Männer: Dienstags und Sonn abend». Für erwachsene Mädchen und Frauen: Freitag» 7—ä Uhr. — Tarnllub (D. T.)r Montag« und Donnerstag« abends von r/,S Uhr an Mitglieder- und Zöglings-Turnen. Verantwortlicher Redakteur A. Raschle in Zschopau. — Druck und Verlag von F. A. Raschle, Paul Stcebelow» Nachfolger in Zschopau.
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