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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190609208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19060920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19060920
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
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746 schuldigte er sich und zuckle dabei sehr beredt mit den Achseln. Tante Cany sagte kein Wort. Sie entledigte sich schnell der Pelzschuhe, wars den Radmantel ad und trat dann schnell in da» Eßzimmer, in dem heute audnahmdweise wenig sremde Tischgäste sich auihlelten. Borwurs»volle Begrüßungen von allen Leiten und dazwischen «In .Mein Sott, wie spül," tönten ihr entgegen. Niemand sand r» der Mühe wert, «in Wort der Entschuldigung vor- zubringen, daß sie mit dem Essen nicht aus die Haudherrtn gewartet hatten. Nur der aalglatte alt« Edelmann hielt«» sür ge boten, nicht alle Rücksicht gegen die Freundin sollen zu lasten. Er unterbrach seine Beschäftigung, «inen Serviettenzipsel zwischen den Haldkragen und de» selten Halb zu stecken, um Tante Carry — die noch immer nicht zu Atem lammen konnte — den Stuhl vom Tisch zu rücken. .Füll' doch einer schnell aus!" gebot Buena ungeduldig. .In einer halben Stunde wüsten wir sertig sein. Der Tischler und der Tapezierer warten aus und, und um sieben Uhr müssen wir spätesten« ansangen, un» anzukleiden.' Herr von Schwarzenort bemächtigte sich eiligst de« mäch tigen Schöpflöffel«, und al« gleich eine groß« Morchel au» der Terrine htneingeriet, fischte er sie ungeniert mit seiner Gabel herau», ließ sie unter seinem dichten Schnurrbart verschwinden und legt« die beringte Rechte im Au»druck höchster Wonne aus die Herzgegend. .Hm," schnalzte er und fuhr sort mit dem Busschöpsen der Suppe. Bevor er ober selbst zu essen begann, wischte er sich den Schnurrbart, nahm sein Gla», verbeugte sich vor Tante Cany und sagte mit verbindlichem Lächeln: .Lasten Sie mich dem Wunsche Ausdruck geben, meine teure Freundin, daß un« noch viele so freundliche Stunden in Ihrem gastlichen Hause beschteden sein mögen,' dann stürzte er da« Gla« hinunter, während Tante Cany In stummem Grimm ihre Suppe löffelte. In diesem Augenblick klingelte e« an der HauStür, und kurz daraus brachte der alte Gcoßkops einen umsangreichen, ein geschriebenen Brief an Ludolf, der ihn mit einem zufriedenen Lächeln entgegennohm und in die Tasche steckte. Gleich nachher brachte der alte Diener noch einen Brief von dem Vorgesetzten Ludolf«. Ludolf sollte sich sogleich in Vertretung de« erkrankten Amttrichter« Schmiedletn noch Schloß Falkenhorst begeben, um dort ein Testament auszunehmen. »Na, da» wird nett," ries er und wars dt« zusammengrballt« Serviette aus den Tisch .Habe ich recht gelesen? Ja, ich muß ausbrechen, denn der Zug geht in einer halben Stunde. Da« fehlte gerade noch, an den entlegendsten Punkt unsere« Gericht»bezirke» geschickt zu werden. Unser Gättersest wird dadurch wahrscheinlich zu einem unterbrochenen Opsersest gemocht werden. Nim, geben die Götter nur, daß ich wenigsten» Eisenbahnanschluß finde, um noch zur Nacht wieder hier zu sein." .Sie werden doch nicht gehen?' sagt« Buena lebhaft und legte ihre juwelensunkelnde Hand fest aus die seine. .Ich «erde wohl wüsten,' meinte Ludolf lächelnd. .Sie werden nicht!' protestierte sie mit heißem Blick. .Herrendienst geht selbst vor Gotte«-, in diesem Fall Göitinnendirnst,' scherzt« er neckend. .Wersen Sie doch den alberne« Dienst beiseite,' ries sie scharf. .Werden Sie um die elenden paar Pfennige, die der Kram Ihnen einbringt, Ihr« Freiheit verkaufen!' ,E« ist mir nicht um di« elenden Pfennige zu tun. Donna Buena, sondern um den Berus, den Wirkungtkret«, den ein Mann meine» Alter» notwendig haben muß. Wer «inen Berus hat, der muß sein« Pflicht erfüllen,' sagte er ernst. .Ein schöner Berus,' «ntgegnete sie im Ton« höhnischer Berachtung, .der nicht fünfhundert Dollar einbringt!' .O, wir toxteren hier zu Lande nicht alle» nach dem, wa« «» einbringt,' meinte Ludolf, noch immer ganz gelosten. Er schien di« entsetzten Augen seiner Tante gar nicht zu bemerken. (Fortsetzung folgt.) vermischtes. * Magyarische Wirtschaft. Au» Broßwardein wird dem .Pester Tageblatt' geschrieben: vor kurzem kam der hiesige Obergespon aus den Einfall, die Bureau» der Oberstuhlrichter zu besichtigen. Dieser soaderbare und ganz gegen die lande», übliche Bmt»eIIkette verstoßende Entschluß zeitigte jedoch einen merkwürdigen Erfolg. Nach der Besichtigung langte« nämlich ausfallend viele Penfionierungdgesuch« der Oberstuhlrichter ein. Die Geschichte eine» solchen Penfionlerung»salle» verdient in der Bureaukratengeschichte besonder» vermerkt zu werden. E» war an einem sonnigen Bormittag, al» der Obergespon, staub- bedeckt, so wie er vom Wagen stieg, in Begleitung seine» Sekretär» da» Bureau eine» Oberstuhlrichter» aussuchte. Im Borhofe sand er den .Husaren', der mit einer weißen Schürze angetan, eifrig Erdäpfel schälte. .Wo ist di« Kanzlei, lieber Freund?' fragte der Obergespan. Der schneidig« Husar ließ sich jedoch in seiner Arbeit nicht stören, und ohne den Gruß zu erwidern, wie» er mit der Spitze seine» Messer» über dir Schulter aus eine Tür hin. Der Obergespan ging zu der be- zeichneten Tür und klopfte an. .Hereingekrochen!' erscholl «ine heiser« Stimme gemütlich au» dem Innern der Stube. Die beiden Herren traten ein. In der Fensternische saß ein Mann, der da» Mundstück einer riesigen Pseiie zwischen die Zähn« gepreßt, fieberhaft die Tosten einer Schreibmaschine be arbeitete. Er beachtete den Eintretenden gar nicht. Den Gruß erwiderte er mit einem gnädigen Kopfnicken. Endlich fragte er: .Wa» wollen Sie?' Dem Obergespon stieg vor Zorn da» Blut in» Gesicht. .Pardon, da» ist keine Manier! Wenn Sie mit Herren so grob umgehe«, wie behandeln Sie dann die armen Bauern?' Der Mann mit der großen Pfeife machte eine Bewegung, al» wollt« er wütend ousspringen. Der Fremde kam ihm jedoch mit sanften Worten zuvor: .Bemühen Sie sich nicht! Ich bin der Obergespan.' Die Szene, di« hieraus folgte, möge sich der Leser in der Phantasie au»malen. Der zu Tode erschrockene Mann stellte sich stammelnd al« .Schreiber" vor und erbat sich demütig dt« Befehle de» gnädigen Herrn Obergespan». .Ich suche den Herrn Ober stuhl,Ichter.' — .Der Herr Oberftuhlrichter «eilt, ich ditt« ganz ergebenst, schon seit einer Woche bei der Hochzeit seine» Bruder» in Szabol«».' .So? und der Herr Stuhlrichter?' — .Auch er ist nicht zu Hause. Seit Sonntag ist er aus der Jagd.' — .Aus der Jagd? Und wo Ist der ver- waltungrpraktikant?' — .Der Herr Praktikant, bitte, ist in Ostende.' Da» Erstaune» de» Obergespan» nahm von Minute zu Minute zu. .Sagen Sie, Herr Schreiber, «er holte gestern die Gendarmerie?' — .Gendarmerie? Gendarmerie? Herr Obergespon, wir holen keine Gendarmerie.' — .Und wenn Sie Gendarmerie benötigt hätten?' — ,A, Herr Obergespon,' lautete die Antwort, .wozu hoben wir denn die Formulare?" Damit hatte der Obergespon genug. Er nahm mit dem .Schreiber' ein Protokoll aus und verließ hieraus die Kanzlei. — Da» Penstonterung»grsuch de» Herrn Oderstuhlrichter» wird demnächst erledigt werden. * Weidmannsheil! Ein Nimrod in dem bayerischen Ort« Gangkosen schoß aus der Hühnerjagd gleich zwei Ochsen und eine Bouerätochter an. * Ueber die Explosion Im Fort Montsaucon «erden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Unter den Getöteten be findet sich der Landwirt Farny, welcher in einer Entfernung von 250 Meter vom Fort jagte und dem durch einen Fel»- biock der Kops zerschmettert «urde. Nunmehr heißt et, daß 80000 Kilogramm Pulver in die Lust flogen. Bon de» Kasematten, deren Mauern «inen Meter stark und die von einer zehn Meter starken Erdschicht umgeben waren, ist keine Spur mehr vorhanden. Der angerichtet« Schaden betrögt an- nähernd 2*/, Millionen Franc». — Wie verlautet, ist die Ur sache der Explosion aus dem Fort Montsaucon tu der mangel haften Beschaffenheit de» Blitzableiter», der zurzeit au»gebestert wurde, zu suchen. Steine, ganz« Fel»blöcke rc. wurden über 1500 Meter weit vom Fort weggeschleudert. Die Wohngebäude innerhalb de» Fort» wurden vollständig zertrümmert. Di« Trümmer bedecken den Hos de» Fart» in einer Schicht von säst vier Meter Höhe. * Bei dem Etsenbahnunsall bei Pörtschach wurde die Amt»richter»gattin Elisabeth Heinz au» Neustadt in Sachsen schwer verletzt. Aus Sachsen. — Bor einiger Zeit wurde von einigen .Genossen' Paul Gvhre» Schrift; .Die Heimarbeit t« Erzgebirge und ihre Wirkungen' von Hau» zu Hau» getragen. In dieser Schrift bespricht der Berfaffer die Lohn- und Arbeitlverhältniste der Spielwarenmacher, der Textilarbeiter und der Arbeiter in der Posomentenindustrie. Daß unser Erzgebirge dabei nicht im rosigsten Lichte erscheint, ist w.hl von vornherein einem jeden klar, der weiß, wie ein sozialistischer Agitator aus die breiten Masten «inzuwirken sucht. Am 29. und 30. September wird Herr Abgeordneter Ztmmermann, der aus Beranlastung de» Reich»trea«n Verein» in Hasel doch, Reisland und Wünschendors Vorträge halten wird, Gelegenheit nehmen, aus dies« Schrift Göhre» näher «tnzugehrn. Diese Versammlungen dürften deshalb ein erhöhte» Jnterrste gewinnen, da speziell die Verhältnisse unsere» engeren Kreise» beleuchtet werden. E» wird sich zeigen, inwieweit Söhre» Behauptungen der Wahr heit entsprechen. — Mit der Feriensroge wird sich auch die Ende Sep tember in Mtttweida tagend« Versammlung der Sächsischen Lehrerverein»vertreter beschäftigen. Der Vorstand de» Stichs. Lehrerverein» wird der Lertreterversammlung nachstehende Sätze zur Beratung »orlegen: 1. Da» Schuljahr ist so zu »er- legen, daß e» mit den Sommrrserien schließt und nach ihnen ansängt; 2. der Beginn de» Schuljahre» erfolgt bei den Volks schulen und bei den höheren Schulen zu gleicher Zeit; 3. die Ferien der Volksschulen sind mit denen der höheren Unterricht-anstalten zu den drei hohen Festen Weihnachten, Ostern und Pfingsten völlig gleich zu legen; 4. die jetzt sür die höheren UnterrtchtSanstalten zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten festgesetzten Ferien sind bei einer etwa erfolgenden Neuregelung sür die Volksschulen beizubehalten bezw. einzusühren, und 5. die sogenannten Sommer und Herbstserten sind sür die Volksschulen aus sech» Wochen zu bemessen und in den einzelnen Schulgemeinden den örtlichen Bedürfnissen entsprechend zu verteilen, doch so, daß in Orten mit höheren Unterricht»anstolten die voltlschulserien mit denen der höheren Schulen zusammensollen. — Die Wählerversammlung in Döbeln, mit der am Sonntag di« Freisinnige Bolktpartei in den Wahlkamps im 10. sächsischen Reich»tag»wahlkrei» eintrat, war von ungefähr 600 Personen besucht. Am Vorst«nd»tische Hollen außer dem Landtaglabgeordneten Günther, der die Verhandlungen leitete, Professor Kellerbauer, Bankdtrekior Hüfner, Fabrikant Fried- Heim, Kaufmann Ziegenhtrt und Herr Fischer, einer der Führer der Döbelner Aewerkvereine, Platz genommen. Auch die frei sinnigen Landtag»abgeordn«ten Bär-Zwickau und Roch-Annoberg waren erschienen. Reich»tag»ab,eordneter Kopsch hielt die Agitation»«»«; der Kandidat Lehrer Beck begnügte sich mit einer kurzen Ansprache, in der er Sachsen» innere politische Lage vom freisinnigen Standpunkt au» beleuchtete. Seine eigentliche Programmrede will er erst in einer zweiten Ber- sammlung vom Stapel lasten. — Eine Ditkusflon sand nicht statt. — An die Stelle de» kürzlich mit Tod abgegangenen Herrn Forstmeister» Jäßing in Ltchtrnwalde tritt der KIntgl. Förster Herr Scheinpflug au» Lohmen, der da» Amt unter dem Titel .Sräfl. Rentmeister' verwalten wird. — Eine Lande»de»tnf«ktor«nschule hat Dresden ab 1. Oktober. Der um da» öffentlich« Wohl hochverdiente Geheime Kommerzien rat Ltngner hatte vor zirka zwei Jahren in Dre»den eine De»- insektion»anstolt gegründet, die nunmehr durch ministerielle Ver fügung staatlicher Aussicht unterstellt und al» Lande»de»insektoren- schule weiter auSgebtldet wird. Zweck der Schule ist Au»- bildung geeigneter Personen in der Praxi» der Derinsektion. Der Unterricht ist unentgeltlich. Der Schüler erhält nach be standener Prüfung da» Recht, sich al» .geprüfter Desinfektor' zu bezeichnen. Auskünfte an Gemeinden, die geeignete Per sonen aulbilden losten wollen, erteilt die Direktion der Landel- deStnsektorenschule, Dre»den-A., Fabrikstrabe 6. — In der unter Vorsitz de» Herrrn Amtthaupiwann» Dost am 12. September stattgesundenen Bezirk»au»schuß-Ver- sammlung ist beschlossen worden, zur Stiftung von Preisen au» Anlaß der am 18., 14. und 1b. Oktober 190S im Gasthose Flöha statifindenden Obst - Au»st«ll«ng de» Vezirk»- obstbauveretn» im amtrhauptmannschoftlichen Bezirk Flöha 100 Mk. au» Bezirk»mitteln zu bewilligen. Erwähnt sei noch, daß die Beteiligung jedem vereinlmitgliede und Ein- wohner de» Verwaltungsbezirke» der Amtlhauptmannschast Flöh, einschließlich der Städte sreisteht. — Ein Bewei« sür die nachhaltig« Wirkung de» In Chemnitz schon bald drei Monate lang mit der größten Hart näckigkeit geführte« vierkriege» ist in einer Klageschrift zu er blicken, die den Leitern de» Bierkriege» zugestellt wurde. 80000 M. Entschädigung fordern die zehn Chemnitzer Ring- brauereten unter Vorbehalt weiterer Forderungen I Eine weitere Verschärfung de» Bierkriege», eine Folge der letzten vollständigen Ablehnung de» Anträge» der Vertreter der Wirtevereinigungen — 50 Prozent Ermäßigung der Preiserhöhung betreffend — ist insofern zu verzeichn«», daß sich die Wirtevereinigungen, die früher auf seiten der Brauereien standen, jetzt mit dem Akilon»au»schuß der Konsumenten solidarisch erklärt haben; da»- selbe taten auch die Floschenbierhändler. Gegenwärtig wird in Chemnitz sehr viel ringsreie» Bier «ingeführt und verschänki; täglich mehrt sich die Zahl derjenigen Wirte, die sich der Kellerkontroll« de» Aktionsausschuss!» unterwirft und ringsreie» Bier zu alten Preisen verschänki. Während der Zeit de» Bier- kriege» soll eine der größten Chemnitzer Ringbrauereien 11000 Hektoliter vier weniger al« im Vorjahre umgesetzt haben. — Ein» der größten Dre»dner Etablissement», dt« ,Dre»dner Blumensäle', In denen u. a. die große sozialistische versamm- lung im Dezember 1905 staitsond, deren Teilnehmer zu jener bekannten Ausruhrszene am Zeughautplotz« anläßlich de» Scheitern» der Landtag»-Wahlrechtsreform führte, kommt am 8. November zur Zwangsversteigerung. Da» Grundstück ist aus 307692 Mk. ,«schätzt. — In Pirna war der erschütternde Fall zu konstatieren, daß ein« an den dortigen .Anzeiger' gerichtete Tode»anz«ige die eigenen Echriftzüge de» Verstorbenen trug, von der Todes ahnung erfüllt, hatte Kausmannn Lemberg, ehe er sich einer Operation unterzog, dt« Anzeige von seinem Hinscheiden selbst zu Papier gebracht. — Die dem Bezirk-Verein Leipzig-Land und dem Herzog tum Altenburg anglhörenden vuchdruckereidesitzer und Zettung»- »erleger richteten an ihr« Tarisvertreter da» Ersuchen, bei den demnächst in Berlin beginnenden Beratungen über die von den Gehilfen beantragt« Revision de» Buchdruckertaris» gegen folgend« Forderungen der Gehilfenschaft Stellung zu nehme«: 1 gegen die Verkürzung der Arbeii»zel», 2. gegen die zu weit gehende Erhöhung de» Lohne» um 15 Prozent und gegen die Erhöhung der Entschädigung sür Ueberstunde«, 3. gegen Abänderung der Lehrling»skala. — Daß die bekannten Beradiamanten von echten nicht zu unterscheiden wären, glaubte wahrscheinlich auch ein in einer Nervenheilanstalt in Leipzig.Thonberg angestellter Kranken. Pfleger. Eine» guten Tage» vertauschte er den 250 Mark werten Brillantring «ine» Patienten mit einem ihm täuschend ähnlichen Beradiamaniringe, den er sür 50, vielleicht 75 Psg. kurz vorher gekauft hatte. Aber da» anfängliche Gesunkel de» Beradiamanten ließ bald nach, er wurde matt und glanzlo» und sein Besitzer, der die merkwürdige Verwandlung seine» Ringe» zuerst mit Staunen betrachtet hatte, kam dem Schwindel schließlich aus die Spur. Der Brtllantenliebhaber aber bekam drei Monate Gesängni». Schlacht- und Viehhof «hemnitz am 17. September 1906. Auktrte»; 388 Rinder (und zwar: 72 Ochsen, IS Kalben, 222 Kühe, 78 Bullen), IOS Kälber, b77 Schafe, ISIS Schweine, zusammen 2883 Tiere. Gegenüber dem »orwöchenilichen Hauptmarkte 44 Rin der, 7 Kälber, 74 Schafe, ZS8 Schweine mehr. Unverkauft blieben zurück: 4 Rinder, 7 Schafe, 13 Schweine. »reis«: Ochsen: vollsleischtge, auSgcmästete, höchsten Schlachtwerter dir zu S Jahren 88—88 junge fleischige, nicht auSgemäftete und ältere «uSgemästete 82—8» mäßig genährte jung« und gut genährte ältere 77—81 gering genährte jeden Alter» 70—78 »«lden nn» Kühe: vollsleischtge, auSgemäftete Kalben höchsten Schlachtwerte» . 85—88 vollfleischige, auSgemäftete Kühe höchsten Schlachtwcrte» bi» zu 7 Jahren 80—83 ältere aurgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 7b—7S mäßig genährte Kühe und Kalben 88 —74 gering genährte Kühe und Kalben »8-87 Bullen: vollfleischige höchsten Schlachtwcrte» 78—77 mäßig genährte jünger« und gut genährte älter« .... 74—7» gering genährte 70—73 Rinder I». ausgesuchte feinste Oualttät — Oesterreichische Rinder 74—88 »äl»e*i feinste Mast- (Vollmilch-Mast ) und beste Saugkälber . . 53—»8 mittlere Mast- und gute Saugkälber 48—52 geringe Saugkälber - 43—47 Schafe! Mastlämmer und jüngere Masthammel 4» ältere Masthammel 41—44 mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . 3L—40 Schwein«: vollfleischige der setneren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu I >/. Jahre« 73 ausgesuchte feinst« Oualttät — ca. 10 Monate alt — . . — fleischige 70-72 gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 8b—8« Bei Schweinen verstehen sich die Lebendgewichtsprctse unter Ge währung von 20—2» leg Tara sür je 1 Schwein, die Schlacht- gewichtspretse ohne Schwergewicht. Verantwortlicher Redakteur A. Raschle in Zschopau. — Druck und Verlag von F. A. Raschle, Paul Strebelow» Nachfolger in Zschopau.
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