Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190609256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19060925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19060925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-25
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
75S bau, 15 000 Mk. sür «In« Beamten« und Arbeiter-Unter» stützungSkasse, 6000 Mk, tllr die Klrtnkinderbewahranstalt und 2500 Mk, zum BtSmarckturm aus dem Reusterberg. Außer dem wurden an dte Arbeiter der Fabrik 2500 Mk verteilt. Lagesgeschichte. Deutsche- Reich. — Der Kaiser und die Kaiserin haben mit der Prinzessin Viktoria Luise dte Reise nach Rominten angetreten, — Der Kaiser wird am Abend de» 15, Oktober, von Essen kommend, in Bonn etntriffen. Am 16, Oktober vormittag» 11 Uhr findet die Enthüllung de» dortigen Kaiser Wilhelm. Denkmal« statt. An demselben Tage wird der Kaiser wieder von Bonn abretsen. — Der deutsche Kronprinz wird am 81. Oktober in Jauer anwesend sein, um al» Vertreter de» Kaiser» der 250 jährigen Jubelseter der dortigen evangelischen Frteden»kirche betzuwohnen. — Nach Mitteilungen von gut unterrichteter Seite hat in Koburg eine längere Besprechung zwischen dem Kaiser Wtlhem und dem Fürsten Ferdinand von Bulgarien stattgesunden, welche mit der Lage aus dem Balkan im Zusammenhang stand. Der Fürst habe aus dt« Schwierigkeit seiner Stellung tm Lande htngewtesen, und so sehr er auch bestrebt sei, den Wünschen der Mächte zu entsprechen, und der makedonischen Bewegung in Bulgarien Einhalt zu gebieten, so sei e» doch unmöglich, dte dte»bezllgltchen Aspirationen der bulgarischen Bevölkerung zu unterdrücken. Die anttgriechtsche Bewegung in Bulgarien sei lediglich eine Folge der Herau-sordcrung der Bulgaren tu Makedonien von griechischer Sette, Kaiser Wilhelm habe dem Fürsten geraten, zunächst mit der Türkei in guten Beziehungen zu bleiben, da sonst Komplikationen entstehen könnten, welche sür dte Interessen Bulgarien» sich höchst nachteilig gestalten müßten. — Reichskanzler Fürst Bülow dürste, wie nach dem Ber liner Tageblatt verlautet, seinen Hamburger Ausenthalt bi« tn da» zweite Drittel de» Oktober au»dehnen und sodann nach Berlin zurllckkehren, soll» die Amtsgeschäfte nicht schon zu früherer Rückkehr zwingen. — Dte endgültige Wahl de» neuen Regenten von Braun- schwetg wird angeblich nicht vor Mitte dieser Woche stait- finden. Der Landtag wählte zunächst eine Kommisfion zur Vorbereitung der Regentenwahl, — Wi« die Berliner .Kultur-Korrespondenz' hört, ist Herr v, Bethmann-Hollweg zum Kulturminister au»ersehen, und Herr v, Studt wird demnächst die Stätte seiner Wirksam keit verlosten. Daß Herr v, Bethmann sür diese Stellung mehr Qualitäten mitbringt al» sein Vorgänger, wird fich nicht leugnen lasten, — Der General der Kavallerie v. Mastow, Präsident de» Reichrmiltiärgertcht», ist, wie dte Kreuzztg, hört, durch eine Kabtnelt»orker vom 21, d, M, ln Genehmigung seine» Ab- Ichiedtgisuche» mit Pension zur Disposition und gleichzeitig ü, Io, suits de» 1. Brandenburgischen Drogonerregtment» Nr. 2 gestellt worden, da» er in den Jahren 1885/87 kommandiert hat. — Geheimer Rat Or. Seitz, der al» Nachsolger de» Gouverneur» Je»ko v. Puttkamer noch Kamerun gehen soll, wird seinen Posten etwa tm November übernehmen, nachdem er im Kolontalamte abkömmlich geworden sein wird, wo» zurzeit tnsolge de» Personalwechsel» nicht der Fall tst. — Die Amnestie, dte der Großherzog von Baden an läßlich seine» Ehejubiläum» versügte, ist sehr umsangreich. Unter den Begnadigten befinden sich zwei seinerzeit wegen Morde» zum Tod« Verurteilte, die dann zu lebendlängltchem Zuchthau» begnadigt wurde«. — Dem am Sonnabend tn Mannheim eröffnet«» sozial demokratischen Parteitag ging eine Konferenz der sozialdemo kratischen Frauen Deutschland» voran», — Nach den bi» jetzt vorliegenden Meldungen find deutsche Kriegsschiffe bei dem Totsun in den chinesischen Gewässern nicht zu Schaden gekommen. Oesterreich - Ungarn. — Die vom Tschechifierung»veretn sür Nordböhmen ein- gelettete tschechischnationale Agitation ist bereit» so wett gediehe», daß die tschechischen Chauvinisten, dte von deutschen Sozial demokraten unterstützt «erden, den deutschen Kautleuten und Gewerbetreibenden mit dem Boykott drohen! Vor einigen Tagen wurden im Stadtteil Schönprtesen tschechische Flugzettel verbreitet, in denen die Deutschen beschimpst und einzelnen deutschen Geschästdleuten mit dem Boykott gedroht wird. Die Stützen dieser Hetzbewegung und de» Kompse» gegen dte deutsche Schule tn Schönprtesen sind die tschechischen Arbeiter der Nesto- witzer Zuckersabrik. — In Triest kamen neue Demonstrationen der Italiener und der sogenannten österreichischen Patrioten vor, obwohl ein starke» Ausgebot die Ordnung ausrechterhalten sollte. Die Polizei schritt gegen beide Demonstrationen ein und verhaftete viele Teilnehmer, woraus Ruhe eintrat. Im ganzen wurden mehrere hundert Personen verhaftet. Die meisten werden voraussichtlich wieder entlasten werden, Großbritannien. — Nach der Austastung amtlicher Kreise in Berlin handelt e» sich bet dem Meteorzwischensall in Port»mouth ketne»fall» um eine politische Angelegenheit, sür welche dte englische Re gierung hastbar gemacht werden könnte, sondern höchsten» um eine» Bocsall, der die Hasendehörde von Port»mouth bctr>fft; im übrigen sei der Vorsall noch nicht genügend ousgeklärt, E» habe de,, Anschein, al» ob aus beiden Setten mit einer ge wissen Nervosität versahren worden sei. — Die Behandlung de» .Meteor' im Hasen von Ports mouth ist immer noch nicht >tnwand»srci ausgeklärt. Nach einem Telegramm hält der Kapitän de» .Meteor' tn dem dienstlichen Bericht an die Hamburg—Amertka-Lint« dte Be hauptung über dte brüske Ausweisung au» dem Hasen von Porl«mouth und ebenso über Beleidigung durch den englischen Hasenbeamten unter Namhaftmachung von 24 Zeugen »Utrecht Da« Reuterschc Bureau dagegen meldet: Wir haben sestgestellt, daß die Tatsachen, dir mit der jüngst ersolgten Ankunft de» Hamburger Dampfer» Meteor ln Zusammenhang stehen, folgende sind: Bor allem tst die Behauptung, daß der Dampfer ange- wiesen worden sei, den Hasen zu verlassen, durchau» un begründet. Der Meteor fuhr am 17, Sept, srüh g Uhr in den Hasen ein, passierte den Ankerplatz sür Kaussahrtetschtff« und versuchte ohne Erlaubnt» die Boje Nr. 5 auszunehmen, welche eine der den Krteg»schiffen Vorbehalten«» Bojen Ist, Der Hasenmetster de» König» ließ dem Meteor sagen, daß er nicht da bleiben könne, wo er sei, sondern weiter herau»sahren müsse, womit er meinte: nach dem Ankerplatz der Handeltschiffr, Aus Empsang dieser Mitteilung fuhr der Meteor tn die Tee hinau». Diese» Vorgehen seiten» de» Meteor war unregel mäßig und gesährltch. Tatsächlich kam der Meteor nahezu quer vor den Bu de» englischen Kreuzer» Spartiate, denn der Hafen war sehr voll. Wenn e» bekannt gewesen wäre, daß der Meteor komme, würde er alle Erleichterungen, die der Hasen bietet, genossen hoben und da er tatsächlich eine Jacht ist, würde ihm rin Liegeplatz zugetetlt worden sein. E» tst zu bemerken, daß der Kapitän de» Meteor da» Schiff bei starker Flutzeit selbst hereinbrachte und «Inen Lotsen erst aus der Höhe de» Victorta-PIer nahm, wa» ein unregelmäßige» Vorgehen war. Tatsächlich verfehlte der Meteor dte Boje und mußte Anker Wersen. Italien. — Corrtere della Sero setzt tn einem Leitartikel: Jl Problem» mtlttare italiano, seinen Feldzug gegen dle Bestrebungen der Friedenksreunde fort und erklärt den englischen Vorschlag aus Verminderung der Rüstungen ol» bedeutung»lo» sür Italien. Da» Blatt verlangt eine durchgreifende Neuorganisation der italienischen Armee, deren ernste Mängel durch einen eigen» einzusetzenden parlamentarischen «uischuß untersucht werden sollen. Rußland. -- Di« Rückkehr der Zarensamille nach Peterhos steht sür den 28 oder 29, September bevor. — In der Angelegenheit der Explosion in der Villa de» Ministerpäsidenten Stolypin sind wettere 12 Personen verhastet worden, dte sämtlich ihre Mitschuld an dem Verbrechen ein gestanden haben. An der Spitze der Organisation stand eine Jüdin, dte ansang» nicht geständig war, später aber durch dte Au»sagu°g der übrigen Verhaftete» überführt wurde. — Während der Letchenseter sür Trepow sind tatsächlich 7 Personen verhaftet worden, doch ersolgten die Verhaltungen nicht wegen eine» NttentatSversuch», sondern wegen Aeußerungen über die Tätigkeit Trepow», die von den Verhafteten öffentlich gemacht worden waren. — Al« Sonnabend abend gegen S Uhr Generalgouverneur Eollohut aus der Btstoriastraße tn Riga entlang schritt, wurde au» dem Fenster eine» Hause» eine Bombe geworfen, dte aus der Straße explodierte und ein Schausenster zertrümmerte, aber keinen wetteren Schaden anrtchtete. Eine sosort ongestellte Untersuchung de» Hause» hat zur Ermittelung de» Täter» nicht geführt. — Bei einer in Ttslt» ersolgten Haussuchung fand dte Polizei im Zimmer eine» jungen Manne» eine Büchse, welche Druckereimatertal enthielt. Im Augenblick, wo dte Büchse berührt wurde, erfolgte eine Explosion, durch die zwei Sicherheit»« tnspektoren und der betgegebene Polizetkommistar getötet und mehrere Sicherheftsbeamte sowie ein Soldat verwundet wurden. Der Fußboden stürzte «tn und zermalmte ein im unteren Stockwerk befindliche» Kind und verletzte die Mutter desselben. In dem Zimmer wurden noch zwei ntchtgesüllte Bomben ge sunden. Zwei Männer und zwei Frauen wurden verhastet, Der Mieter de» Zimmer» ist verschwunden. — Bet der Prüsung der Papiere von Reservisten tn Mul- tary tm Kreise Malmysh löteten Bauern 7 Mann der Land- Polizei und verwundeten einen Gehilfen de» Landkommistar» tödlich, weil dte Polizei einen Agitator verhaftet hatte. — Au» dem tn der Peter-Pauftisestung befindlichen Artillertedepot find drei Geschütze gestohlen worden, di« an geblich nur Metallwert haben. Charakteristisch ist dabei, daß der Depotches von dem Diebstahl erst durch die Detektivpolizei benachrichtigt wurde, die zufällig aus eine» der gestohlenen Geschütze stieß, — Bet dem offiziellen Schluffe de» finnländischen außer ordentlichen Landtage» Verla» der Gcneralgouverneur ein« Thron rede folgenden Inhalt»: .Vertreter de» finnländischen Volke»! Ihr wurdet berufen zur Beratung der Entwürfe zur Re- organisation der Grundgesetze, desgleichen einiger Gesetze, denen die Bedeutung an Grundgesetzen sehlt, die jedoch dte wichtigste Seit« de» Staattleben» berühren, beispielsweise die Landtag»- Wahlordnung. Nach neunmonatlicher Arbeit habt Ihr die gestellte Ausgabe beendet. Ich habe mich überzeugt, daß Ihr dte Arbeit gewissenhaft, ruhig und unparteiisch auSgesllhrt habt. Einige Gesetzentwllrse habe ich bereit» bestätig», betreff» anderer Eure ausgesprochene Meinung tn Erwägung gezogen. Meinen Dank spreche ich Euch au» sür die mehrsach autgedrückten Ge- sllhle der Untertänigkeit, an deren Ausrichttgkett Ich nicht zweifle. Während de» jetzigen Landtage» war zum letzten mal« dte Sländevertretung versammelt. Dieselbe schließt jetzt ihre Tätigkeit ob durch dte Autarbettung de» neue« Landtag», statuier und Wahlgesetze», welche» da» politisch« Wahlrecht aus alle Bürger ohne Unterschied ourdehnt. Mögen diese Gesetze zur seste» Grundlage der wetteren Entwickelung de» Lande» tm Bereiche de» Rechte» und der Kultur dienen. An einigen Orten de» Lande» ist au» der Mitte der Arbeiter leider Un zufriedenheit über wirtschaftliche und rechtliche Angelegenheiten ausgedrückt worden. Ich hoffe, daß der aufgeregte Zustand der Gemüter und die Gärung verschwinden werden, sobald da» Volk tn der gesetzmäßigen Beratung seiner Wünsche den richtigen Weg findet zur Befriedigung seiner Bedürfnisse. Di« Re gierung wird ihrerseits gesetzgebertsche Maßregeln finden, um den Wohlstand der arbeitenden oder bedürftigen Mitglieder der Gesellschaft zu bessern. Ich erwarte, daß e» bald möglich sein wird, sür den Landtag Rcsormprojekle auSzuorbetlen hinsichtlich der wtrtschaslltchen Lage der Land- und Industriearbeiter. In einer Zeit wie dte gegenwärtig«, wo dt« geselljchastltche und staatliche Reorganisation dt« wichtigsten Setten de» Volk»leben» berührt, Ist «» notwendig, daß alle Wohlgesinnten nach besten Kräften an der Lösung der bevorstehenden Ausgabe fich be teiligen. Ich wünsche von Herzen, daß zwischen den Re- gterung»behörden und den Bürgern ein fruchtbare» Zusammen wirken zustande komme. Gemeinsam mit Euch zum Aller höchsten Gebete sendend sür da» Wohl Finnland», erklär« ich den Landtag sür geschloffen. Nikolaus.' Kuba. — Nach den neuesten Nachrichten au» Havanna haben Krtegisekretär Tast und Unterstaot»sekr«tär Bacon dte Hoffnung ausgegeben, die Streitigkeiten zwischen der Regierung tn Havanna und den Ausständtschen durch einen Vergleich schlichten zu können. Sie fürchten, daß die Entscheidung zu Gunsten einer Partei nur vorübergehend die Ruhe wlederherstellen würde und bezeichnen die Besetzung Kuba» durch dt« vereinigten Staaten al» da» einzig« Mittel, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machen. E» wird dabet nicht tn Abrede gestellt, daß der amerikanischen Intervention auch die amerikanische Herrschaft folgen müsse Südafrika. — Die Londoner .Tribüne' bringt einen Brief au» Süd- Asrtka, in welchem Jome» Henderson, in Loverdale wohnend, über da» Blutbad der englischen Truppen unter Oberst Mackenzie schreibt: .E» tst sür späterhin wichtig, sestzustellen, daß die Anklagen bezüglich der tn Natal verübten Grausam keiten der Engländer von englischen Offizteien und Soldaten herrühren. Ich selbst habe einen Ozfizter gesprochen, welcher mir bestätigt hat, daß kein Pardon gegeben werden durfte. Er sah z, B, wie in einem brennenden Hause zwei kranke Frauen lagen, von denen zwar eine entkam, dt« andere aber verbrennen mußt«. Da man annimmt, daß tm Norden Trans vaal» fich bald di« gleichen Unruhen einstellen werden wie tn Natal, so ist zu sülchten, daß ihre Ntederwersung mit äh», ltchen Mitteln versucht wird, Dte Engländer haben auch wirklich allen Grund über etwaige, ähnliche Vorkommnisse in anderen Kolontalländern, wie ln Deutschland und dem Kongo staat, zu schweigen.' vermischtes. * In der Nacht zum Freitag sind au» dem Königlichen Münzgebäude in München ungefähr 130000 Mark tn neu- geprägten 10 Mk.-Stlicken mit dem Münzzetchen ,v 1906' tm Gesamtgewicht von 60 kg gestohlen worden. Unter dem Münzgebäude fließt «tn Bach durch einen gemauerten Kanal, der gegenwärtig wegen Reinigung de» Bachbette» trocken gelegt tst. Durch diesen Kanal gelangten die Diebe an eine eiserne Türe. Sie erbrachen diese und drangen durch den Maschtnen- raum tn den Raum etn, In dem da» gemünzte Geld aus- bewohrt wird, und entnahmen einem Holzkasten die genannte Summe, In der Gold- und Gelverwahrungistätte der Münze, dte doch so hohe Werte und Summen verwahrt, hat kein Wächter nächtliche Rundgänge zu machen, meldet kein Hund den etwaigen Eindringling, da» moderne und nicht einmal zu kostspielige Htlf»mittel eleltrischer Klingel- und Alarmapparat« findet fich an keiner Tllr. Der Wondschrank vorn a« Fenster, in dem da» Gold aufbewahrt lag, war mit seinem ganz ge- «ähnlichen Fabrikfchloß gleich ausgedrückt. Da log e» nun, da« blinkende, gleißende Gold, in einem gewöhnlichen Wasch- schäffel! Eigentlich hätte e» ja nicht da liegen sollen I E» hätte tn den gewiß dtebe«ficheren Tresor gehört, dessen schwere Falltür tn den Boden eingelassen ist. Sie kann nur mittel» eine» Flaschenzuge» gehoben werden und hat «in sehr kom plizierte» Schloß, Der Vorarbeiter verwahrte tnde», da die Leute an diesem Abend später serttg wurden und ihm die Tresoröffnung zu umständlich war, da» Gold tn dem Kasten. Angeblich soll die» sonst nie der Fall gewesen sein! — Zu dem Einbruch in der Königlichen Münze wird weiter bekannt, daß außer den geraubten 180000 Mk, in Zehnmarkstücken sür un- gesähr 5000 Mk, alte» Gold und Münzen, dte umgeprägt werden sollten, gestohlen wurden. * Au» allen Gegenden Böhmen» lausen Nachrichten etn, daß tnsolge der mehrere Tage andauernden Regengüsse dle Flüsse und Bäche stark gestiegen sind. Dir Wasserfluten haben an vielen Orten Schaden angertchtrt. Besonder» stark waren die Regengüsse tm Gebiete der Elbquelle, wo 58 wm Regen gefallen sind. Dte Moldau tst aus 1.86 m über dte Normal» wafferhöhe gestiegen. Die Malisch steht bei Koplitz 2 irr über der normalen Wasserhöhe. Bei Pisek sind 57 wm Regen gefallen. * Ein holländische» Krieg»schiss tm Sinken. Nach einem Telegramm der .Nieuw» van den Dag' au» Nteuwe- diep ist der Kreuzer .Piet Hein", der tm Hasen seftgemacht hat, im Sinken. Durch da» Ventil strömt fortwährend Wasser ein, ohne daß man e» hindern kann. Der Dampskessel tst be reit» unter Wasser. * Sonnabend vormittag 10 Uhr 53 Min. wurden bet dem Haltepunkt Dedensen zwei Reservisten übersahren und sosort getötet. Dieselben find bet geschlossener Schrank« aus den Bahnkörper gelangt und von eine« au» der Richtung von Wuntdors kommenden Zuge ersaßt worden. * In der Oelsabrtk Großgerau bei Bremen brach Sonn abend srüh Feuer au», da» sämtliche dem Holzhasen gegenüber liegenden Gebäude zerstört hat. Dt« dahinter gelegenen Lager schuppen und Verwaltunglgebäude, dt« benachbarten Holzschuppen, sowie mehrere andere in der Nähe befindliche Schuppen konnten gerettet werden. Da» Feuer wütet, besonder» in den Keller räumen, noch sort; dte Feuerwehr hat jedoch dte Gewalt darüber gewonnen. * Nach einer Meldung de» Reuter-Bureau» au» Manila find die Philippinen von einem Taifun betroffen worden. Südlich von Manila sind dte Telegraphenleitungen zerstört, so daß über di« in den Provinzen angrrtchteten Verheerungen noch keine Nachrichten zu erlangen waren. Da» Arsenal tn Cavite und dt« dort liegenden Schiff- haben Schaden genommen. Do» Kanonenboot Arstal ist gestrandet, * Nach tn Ne »York etngelroffenen Nachrichten fielen dem Taifun außer den tm Hasen von Honkong zerstörten Schiffen etwa 600 Fischerboote zum Opser, so daß der Verlust an Menschenleben aus zehntausend zu schätzen tst.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder