Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-04
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- Deutsch
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auigcgeben »nd versendet. NicrielsaßrspreiS I Mark 20 Picnnig, ausschließlich Buten- »nd Postgebühren. Bestellungen werben IN unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «ihklllllltt Inserate swerden mtt 10 Pfennigen fU> die t-sgespaltene KorpuSzcile berechne! und bl« mittag» >2 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage« angenommen, Für Nachweis und Offerten-Annadme 10 Psennige Extragebiihr. Fernsprech-Anschluß Nr, >>. für Zschopau WAund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 117. Donnerstag, den 4. Oktober 1906. 74. Jahrgang. Die Königlich Sächsische Regierung hat mit den Negierungen von Preußen — ausgenommen für die Hohcnzollernschen Lande — Sachsen-Weimar, Oldenburg, Brann- schwcig, Sachse»-Meiningen, Sachsen-Altcnburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Anhalt, Schwarzbnrg-Rudolstadt, Schlvarzburg-Soiidershauscn, Waldcck, Rcuß ä. L-, Rens; j, L,, Schaumburg-Lippe, Lippe, Hamburg, Lübeck und Bremen eine Vereinbarung getroffen, das; alles Fleisch von Schweinen, das innerhalb des Gebietes der beteiligten Staaten in Verkehr kommt und ans einem dieser Staate» stammt, als auf Trichinen untersucht angesehen wird, weil in allen Vertragsstaatc» die Untersnchung »ach im wesentlichen gleiche» Grundsätzen vorgcschrieben ist. Für den in Z 31 Abs. 1 der Sächsischen Verordnung zur Ausführung der Schlachtvieh- und Flcischbcschaugesetzc vom 27. Januar 1903 zugelasscnen Nachweis, das; das Fleisch bereits amtlich auf Trichinen untersucht worden ist, genügt mithin die Feststellung, das; das Fleisch aus einem der Vertragsstaatc» stammt. Der Nachweis des Herkunftsortes wird a) bei Bahn- und Postsendungen ausreichend durch das Bcglcitpapicr der Sendung (Frachtbrief, Postpakctadrcsse), d) wenn das Fleisch von Personen mitgcsührt wird, durch den Nachweis von deren Herkunftsort geführt. Ebenso sind amtliche Zeugnisse, die die Herkunft des Fleisches ausreichend »ach- weisen, als genügend anzuschcn. Die Untersuchung des in das Gebiet der Vertragsstaatc» cingeführtcn Fleisches hat an dem Orte zu erfolgen, an dem zuerst die Möglichkeit besteht, das Fleisch in Verkehr zu bringen. Erfolgt hiernach eine Wetterführung innerhalb des Vertrags- gcbictcs, so ist cs weiterhin gleich Fleisch aus einem der Vertragsstaatc,i zu behandeln. Für Schweinefleisch, das aus einem an der Vereinbarung nicht beteiligten Bundes staate oder den Hohcnzollernschen Landen stammt, oder bei dem der Nachweis der Herkunft ans einem der Vertragsstaatc» nicht mit der genügenden Sicherheit gcsührt erscheint, oder sonst der Verdacht vorlicgt, das; cs »ach der Einfuhr in das Bertrags- gebict noch nicht der Trichinenschau unterlege» hat, ist nach wie vor ein ausdrücklicher Nachweis für die erfolgte Trichinenschau zu fordern oder das Fleisch in Sachsen zu untersuche». Diese Vereinbarung tritt am 1, Dezember dieses Jahres in Kraft. Orlsgcsctzc »nd Regulative der Gemeinden über die Trichinenschau sind hiermit in Einklang zu bringen. Dresden, am 26. September 1906. Ministerium des Innern Ergänzungssteuerpflichtige können beantrage», statt von der Enischätzungskommissivn von der Ergänzungsstcner- kommission veranlagt zu werden. Dieser Antrag ist bis zum I. November bei der Bezirksstcnereinnahme schriftlich anznbringen, mus; die Erklärung des Bei tragspflichtigen enthalte», daß er bereit sei, mindestens 40 Mark Ergänzungssteucr zu entrichte», nnd soll mit genauer Angabe des Wohnortes »nd der Wohnung (Straße und Hausnummer oder Brandkatastcriiumincr) des Antragstellers versehen sei». Der Antrag gilt nur für die nächstfolgende Einschätzung. Königliche Bezirksstenereinnahme. Die Besitzer und Züchter von Obstbäuincn werden erneut auf die großen Ge fahren aufmerksam gemacht, welche den Obstbäuincn durch das Auftreten der Blut laus entstehe». Besonders im März und Oktober ist cs notwendig, alle Obstbäume einer ein gehenden Untersuchung zu unterziehen und die geeigneten Vcrtilgungsmittcl anzuwenden. Eine Beschreibung der Blutlaus und das Vcrtilgungsverfahren kann auf hiesigem Rat- Hanse cingcsehcn werde». Da eine zweckentsprechende Vertilgung dieses schädlichen In sektes nur durch ein allgemeines Vorgehen zu erreichen ist, erhalten alle Besitzer von Obstbäumen rc. die Anweisung, die hiernach nötige» Vorkehrungen zu treffe». Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder entsprechender Haftstrafc geahndet. Zschopau, am 2 Oktober 1906. Der Stadtrat. I. V.: Moritz Drechsler. Das 12,, 13. und 14 Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungs blattes, sowie die Nummern 40 bis 43 des diesjährigen Reichsgesetzblattes sind cingcganacn nnd liege» 14 Tage lang im hiesigen Rathause, Zimmer Nr. 3, zu jeder manns Einsicht aus. Der Inhalt derselbe» ist im Rathause aus dem Anschläge au der Tafel für amt liche Bekanntmachungen zu ersehen. Zschopau, den 3. Oktober 1906. Der Stadtrat. I. V.. MoritzuDrechsler. Die Leitung von Fuhrwerken in der Niihe von Eisenbahnen betreffend. Die in der Nähe der Eisenbahn, vor allen Dingen bei Schienenübcrgüngcn für jeden Wagenführer so notwendige Vorsicht wird leider nur zu oft außer acht gelassen, und cs werden dadurch nicht selten Ilnglücksfälle herbcigcführt. Wir weisen deshalb hierdurch wiederholt darauf hin, daß Geschirrführcr für in der Nähe von Eisenbahnen, namentlich von Schicnenübcrgängen begangene Zuwider handlungen — abgesehen von etwaiger strafrechtlicher Verantwortlichkeit nach Z 316 des Rcichsstrasgcsctzbuchs, sowie abgesehen von der Verbindlichkeit zum Ersätze aller infolge von Verletzung von Personen oder Beschädigung von Tiere» und Sachen ent- stehende» Schäden auch strengste polizeiliche Bestrafung, in der Regel mit Haft, zu gewärtigen haben. Zschopau» am 2. Oktober 1906. Der S t a d t r a t. I V.: Moritz Drechsler. Aus Sachsen. Zschopau, den 3, Oktober 1908. — Da» Ministerium de» Innern veröffentlicht soeben die Bericht« über den Besuch sächsischer Arbeiter in der Ständigen Ausstellung siir Arbeiterwohlsahrt in Charlottenburg tm Jahre 1904, U. a, schreibt ein Drechsler und Holzbildhauer: ,. . . In Arbeiterkreisen geißelt man ost schroffe Klassen unterschiede, nicht genügende Berücksichtigung der arbeitenden Bevölkerung ,c. Während unsrer Reise haben sich diese ost fanatisch versochtenen Ansichten al» haltlos erwiesen. Für mich war «S eine große innere Beiriedigung, aus» neue erfahren zu haben, daß der »»ständige Arbeiter der Fürsorge und de» Wohlwollen» der Regierung sich stets erfreuen kann." In einem anderen Bericht heißt eS: .... E» wäre nur zu wünschen, daß die» auch vom Arbeiterftand anerkannt und die dargereichte Hand nicht Immer wieder zurückgestoßen würde." Ein dritter Bericht schließt: .Es sind von den deutschen Regierungen An stalten getroffen worden zur Erhaltung de» Arbeiterstande», welche ein großartige» Wohlwollen der vundetstaoten in sich bergen." — Sonnabend nachmittag gegen k Uhr wurde im Saale de» Europäischen Hose» in Mittweida die diesjährige Birtreterversammlung de» Sächsischen Lehrerveretn» durch den Borfitzenden, Herrn Oberlehrer Leuschke-DreSden, eröffnet. Der Jahre»bertcht wurde genehmigt. Der Kassenbericht wie» nach dem Stande vom 4, September 1906 solgende Ver- mögenlbesiände aus: Haupikaffe 10130,6b Mk. DitteSsttitung 30 737,67 Mark. Kaffe sür Hastpflichtschutz 24643,99 Mark Der Voranschlag sür da» Verwaltung» jahr 1906/07 läuit mtt 26585,70 Mk. Bedarf und 30130 6b Mk, Deckungimitteln au», darunter I9b00 Mk. Steuerbeiträge von 13000 Mi,- gliedern. Für verschiedene Stiftungen und Einrichtungen de» Verein» wurden Bethilsen verwtlligt. Der Vorstand schlug dazu vor lbOO Mk, sür die Ditle»stistung, bOOO Mk. sür Haslpflichtichutz, 800 Mk. sür di« Coineniurftistung, lbOO Mk sür di« akademischen Ferienkurse, 300 Mk. sür da» Schul- museum, sowie kleinere Entschädigungen an die Vosttzenden der verschiedenen Kommissionen. Au» den Berichten der Kom- Missionen ist zu erwähnen, daß der Hastpflichtschutz künftig aus die NadrlarbeitS- oder Kochunterricht erteilenden Familien angehörigen der Verein»milgiieder au»gedehnt wird. Die LandeSmilitärkommisflon zur Unterstützung einjährig-freiwillig dienender Lehrer klagt, daß die Zahl der freiwillig dienenden Lehrer in Sachsen nicht recht wachsen will; 1900; 17,6 Proz., 1902: 24,9, 1903: 31,4, 1904: 27.S, 190b: 24,4 Proz. Die Kommiiston für akademische Ferienkurse klagt über den Rückgang der Teilnehmerzahl. Der Hauptgrund liegt wohl darin, daß die Kurse in die HaupterholungSzeit gelegt werden müssen. Vom Lehrmittelausschuß de» Sächsischen Lehrerverein» wurden über da« vor zwei Jahren begründete Schulmuseum Satzungen ausgestellt, die die Zustimmung de» Verein» gesunden haben. Darnach ist da» Schulmuseum Eigen tum de» Sächsischen Lehrerverein». Selbständige Abteilungen de» Sächsischen Lehrerverein» bestehen zurzeit acht Der Landesverein Sachsen sür Naturkunde zählt in 68 Bezirks vereinen 2660 Mitglieder und außerdem 12S Einzelmitglieder, in Summa 278b Der KrankenunterstützungSverein sächsischer Lehrer zählte am 31. März am Schluffe seine» Sb. Geschäst»- jahre» b112 Mitglieder. E» ersolgten 1848 Neuanmeldungen. 144 Mitglieder verlor der Verein durch Tod, Au»tritt und öu»schluß. An Unterstützungen wurden aus 1889 Kranken, bericht« 43061,03 Mark gewährt. Die Gesamteinnahmen de» Verein» beliefen sich aus 100789,84 Mark, die Ausgaben aus 96408,13 Mark. Dar BereinSvermögen lautete am 31. März diese» Jahre» aus 44987,33 Mk. — Gestern vormittag 10 Uhr wurde in Dre»den die Tagung der achten evangelisch-lutherische» Landeisynode durch den StoatSminister von Schlieben mit einer bedeutungl- vollen Ansprache eröffnet. In dieser sagte er u. a.: Wir leben in einer ernsten Zeit: die Anhänger der Umsturzpartei be kämpfen di« christliche Kirche aus da» erbittertste, in wissen schaftlichen Kreisen wird heiß gestritten über die Ergebnisse der historischen Forschungen, in der neuen Kunst und Dichtung wachsen die irreligiösen Stoffe und Probleme; Sekten und Gemeinschasten glauben den religiösen Sinn neu beleben zu müssen, — kurzum Zweifel und Streit überall. Unser Volk steht gottlob den religiösen Fragen durchau» nicht sremd und kühl gegenüber. Trotz der großen politischen und wirlschast» lichen Kämpfe der Gegenwart um Besitz, um Macht hat da» Gemütileben unsere» Bolle» da» v-dürsni», in einem be friedigenden versöhnenden Verhält»!» zu Gott stehe», von den berufenen Vertretern unserer lieben evangelisch-lutherischen Lande»kirche aber erwartet e» nicht nur Fürsorge sür die äußeren Einrichtungen, sondern auch eine klar« Stellung in den Fragen, die da» innere Leben der Kirche berühren. E» erwartet Belehrung, Anregung, Hilfe in dem Kamps« um die ewigen Wahrheiten de» Christentum», der gegen die Feinde der Kirche mit Entschiedenheit und Krast, gegen die Ander», gläubigen und Schwachen mit Liebe und Nachsicht geführt werden muß. Zum Verzagen liegt kein Grund vor. Da» Evangelium hat sich trotz allen Wandel» der Zeiten in allen Anschauungen stet» al» eine erfrischende und verjüngende Krast tm Leben de» einzelnen und der Völker erwiesen und wird sich al» solche» weiter erweisen. An der Unterstützung de» Ktrchenrrgiment» soll e» Ihnen nicht fehlen. — Die Königlich sächsisch« Regierung hat mit den Regie- rungen von Preußen — «»»genommen für die hohenzallernschen Lande — Sachsen-Weimar, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen- Meiningen, Sachsen-Allenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Anhalt, schwarzburg-Rudolstadt, Echwarzburg-Sonderthausen, waldeck, R-uß ä L., Neuß j. L„ Echaumburg-Lippe, Lippe, Hamburg, Lübeck und Bremen ein« Vereinbarung getroffen, daß da» Fletsch von Schweinen, da» innerhalb de» Gebiete« der beteiligten Staaten in Verkehr kommt und au» einem dieser Staaten stammt, al» aus Trichinen untersucht angesehen wird, weil in allen Bertrag»staoten di« Untersuchung nach tm wesentlichen gleichen Grundsätzen vorgeschriebe» ist. Stehe auch die Be kanntmachung im amtlichen Teile dieser Nummer. — Die Zunahme der Einwohnerzahl von Chemnitz und die damit verknüpfte Steigerung der schulpflichtigen Kinder zwingen die Stadt abermal» zur Erbauung weiterer größerer BezirkSschulen. Mit einem Kostenaufwand« von rund 1 Will. Mark soll aus dem Andröplatz zunächst ein« DoppelbezirkSschul« erbaut werden. In der letzten Sitzung bewilligte der Rat nun die 9S9S84 Mk. betragenden Baukosten, die sich zusammen« setzen au» 889880 Mk. sür Gebäude, 88l00 «k. sür innere
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