Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190605179
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-17
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeben und versendet, BicrteljahrSpreiS t Mark 20 Psennige auSschllkßlich Boten- und Postgebühren, Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «ihkilllllltt Inserate swerden mit lü Pfennigen für die «.gespaltene KorpuSjetle berechnet und bis mittag» >2 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Lage» angenommen. F ir Nachweis und Offerten-Annahme t0 Psennige Extragebiihr. rnsprech» Anschluß Nr. t2. für Zschopau sssund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 58. Donnerstag, den 17. Mai 1906. 74. Jahrgang. Oeffentliche Stadtverordneten-Sitzung Freitag, den 18. Mai 1906 abends 8 Uhr. Hübner, Vorsteher. Tagesordnung: 1. Bericht des I. Ausschusses, über Ratsbeschlus;: n,) bctr, Erhöhung des Zinsfußes für Sparkasseneinlagen, d) bctr. Bewilligung von Mitteln zur Schmückung aus Anlaß oes Heimatfestes. 2. Bericht des II. Ausschusses, über Ratsbcschluß, betr. Reparatur der Hcizungs- anlage in der Bürgerschule. 3. Desgleichen, betr. Ausbau eines Raumes im Dachgeschosse des Gasanstalts- Verwaltungsgebäudes. 4. Bericht des I. und III. Ausschusses: a) Ratsbeschluß, bctr. Gehaltserhöhung des Schulhausmanncs, d) Ratsbcschluß, betr. Lohnerhöhung des Schulhaus- feucrmanncs. b. Bericht des IV. Ausschusses: u) Ratsbcschluß, betr. die AuSbezirkung der zum Dittcrsdorfcr Forstvczirk erworbenen Parzelle a. d. Gemeinde- und Armen- vcrbande der Stadt, b) desgleichen, betr. Naturalisationsgesuch des Schneiders Vinzenz Ferdinand Horn aus Duppau, Böhmen. Das 5. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, sowie die Nummern 21 bis 23 des diesjährigen Reichsgesetzblattes sind cingegangen und liegen 14 Tage lang im hiesigen Rathause, Zimmer Nr. 3, zu scdcrmanns Ein sicht aus. Der Inhalt derselben ist im Rathausc aus dem Anschläge an der Tafel für amt liche Bekanntmachungen zu ersehe». Zschopau, am 14. Mai 1906. Der Stadtrat. Rudolph. Heimatfest. Während bei Heimatsester Ist ln unserer Bürgerschule eine Ausstellung von sehenswerten Altertümern, die sich im Besitze unserer Mitbürger befinden, geplant. Der Ber- anstaltungSaurschuß richtet daher an unsere Behörden, Innungen, Berelne re, ganz besonders aber an Privat« die dringende Bitte, sich an dieser Veranstaltung beteiligen zu wollen. E» haben sich einige Herren in uneigennütziger Weise in den Dienst dieser Sache gestellt; diese Herren werden in den nächsten Togen kleine Zettel aurtrage», woraus die Inhaber von sehens werten Altertümern dt« betreffenden Gegenstände notieren sollen; die gezeichneten Gegenstände werden später, einige Tage vor der Ausstellung, abgeholt werden. Die Gegenstände selbst, die zur Ausstellung gelangen, werden gegen Diebstahl und Feuer», gesahr versichert und außerdem so unter Aussicht und in Schutz genommen, daß Verluste, Beschädigungen, Defekte rc. auk- geschloffen sind. Zur vuSstellung eignen sich: Stadtpläne. Bilder von Zschopau, von Teilen der Stadt, der Umgebung, Feuerordnungen, Dokumente der Innungen, Laden derselben, Bilder alter Häuser (Schulen, Kirchen, Herbergen, Brauereien, Brücken), alte Wochen blätter, Zeitschriften, Tafeln von Druckproben, alt« Kleidungs stücke au« ehemaligen Druckereien und Färbereien, Urkunden aller Art, Diplome, Widmungen, Schetdegrüße, Lehrbriefe, Ehrenzeugniffe, Wanderbücher, Patenbriese, Bürge,scheine, Ab- laßzettel, Zeugnisurkunden, ministerielle Verfügungen, Gedenk- tafeln, Sesellenbriese, Familienakten, alt« Bücher, wie Bibeln, Chroniken, Kalender, Echreibebllcher, Wirtschaftsbücher, Manuale, Wareninventarien, Gesangbücher, alt« Lieder re. re. Sehenswert sind weiter: Waffen, Kriegserinnerungen. Kanonenkugeln, Degen, Hirschsänger, Lanzen, alte Huseisen, Schützen- und Kriegersahnen, ginnkannen, Leuchter, Lampen. Wagen, Schüsseln, Pokale, Kessel re Fernen können ausgestellt werden: Schnitzereien, alte Handarbeiten, Spielwaren, Posament arbeiten, Beutel, Börsen, alte Webereien, Muster re. Ganz besonder» geeignet sind: Münze», Orden, Porzellan- gegenstände, Denkmünze», Ohrringe, Pretiosen, Fingerringe, Photographien, Porträt», Gruppenbilder rc. re. AuSstellbar sind auch: Goldwagen, Körbe, Uhren, Peitschen, Spinnräder mit Zubehör, Stöcke, Handmangrln, ArbettStaschen, Regenschirme, Sanduhren, Siegel, Petschaft« rc. rc. Zuletzt sei noch ganz besonders daraus ousmerksam gemacht, daß der Herr Teigwarensabriksnt Uhlmonn, der ü Jahre Polizeiinspektor in Ostosrika war, seine kostbare Sammlung ostasrtkonischer Sehenswürdigkeiten selbstlos dem Veranstaltung», auljchufse zweckt der Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Der veranstaltungSauSschuß. Aus Sachsen. Zschopau, den 16. Mai 1906. — Bei der sächsischen StaatSeisenbahnberwaltung werden Statistiken gesührt über Unfälle und Betriebsstörungen, die durch Verschulden von Beamten und Arbeitern de» äußeren Dienste», insbesondere durch eigene Unvorsichtigkeit der dabei Verletzten, herbeigesührt worden sind. Diese Statistiken werden halbjährlich gesührt und di« letzte, vom 1. April 1905 bi» mit 80. September I90S, ist gegliedert in Verletzungen des Per sonal» und In Sonstige Betriebsunfälle und Betriebstörungen. Bei den Verletzungen de» Personal» kommen In Frage, 20 Fälle beim StationSpersonol, 10 Fälle beim gahrpersonal, 9 Fälle beim Bahnunterhaltung», und BahnbewachungSpersonal und 1 Fall beim Maschinenpersonal. Weitere 7 Fälle kommen aus Betriebsunfälle und Betriebsstörungen. Davon hatten einen üblichen AuSgang zwei Fälle und erheblich« Verletzungen er litten 15 Bedienstete. Mit der Bekanntgabe der Unfälle beim Personal in halbjährigen Pause« beabsichtigt die StaatSeisen- bahnverwoltung, da auch jeder Unsoll in seinen Ursachen skizziert ist, aus die Gefahren, die dem Personal Im Dienste drohen, htnzuweisen, eine Einrichtung, die hoch onzuerkennen Ist. Durch sie werden die Unsälle durch eigene» Verschulden sicher ab- nehmen, womit in erster Linie dem Eisenbahnpersonal, in zweiter Linie der Verwaltung gedient ist. — Zu der unausgekiärten Mordassäre In Zöblitz meldet da» «Erzg. Nachr. - Blatt": Am vergangenen Freitag gegen Abend ist der Ehemann der Ermordeten, GaSmetster Graß, zum zweiten Male verhaftet worden. Es müssen sich also im Lauf« der letzten Tage neue Verdachtsmomente gegen ihn er geben haben. — Weiter« 870000 Mk. bewilligte der Rat zu Chemnitz zur vollständigen Herstellung der Wafferzusührung von der neuen großen Talsperre Neunzehnhain nach den Chemnitzer Wasserwerk«- und Tolsperrenanlagen bei Einsiedel. Damit dürsten dann die Arbeiten der Baue» der großartigen neuen Wosserwerklanlagen der Stadt Chemnitz, die viele Millionen Mark Kosten verursachten, dem Abschluß nahe kommen. Der Rat bewilligte noch 500 Mk. für da» Marthaheim und 1500 Mark sür Einführung obligatorischer Jugendspiele. — Bei einer vor einigen Tagen veranstalteten Revision der Kaffe der König! KreiShauptmannschast Chemnitz wurde sestgestellt, daß der dort angestellte Kassierer seit längerer Zeit erhebliche Unterschlagungen von Kaffengeldern verübt hat. Nestler ist verhaftet worden. — Am Montag weilte der frühere König!, preußische Handelsminister Exzellenz Möller in Freiberg. Seiner Amts tätigkeit verdankt die dortige Gerberschule, die einzige ihrer Art im Deutschen Reiche, «ine ihr vom preußischen Handelsministerium aus süns Jahre bewilligte Beihilfe von jährlich 5000 Mk. Seine Exzellenz benutzte die Anwesenheit in Dresden au» Anlaß der Eröffnung der Deutschen Kunstgewerbe-AuSstellung zu dem Be such in Freiberg. Der hohe Besuch, der von dem Vorsitzenden de» Schulvorstande», Herrn Kommerzienrat Vierling aul Dresden, begleitet war, wurde aus dortigem Bahnhose von Herrn Bürger meister Blüher empfangen und nach der Anstalt geleitet, in der Herr Gerberschuldireklor Proieffor Or. Hänlein di« Führung übernommen hatte. Der Besucher nahm mit sichtlichem Inter esse von allen Einrichtungen Kenntnis und sprach hierüber seine volle Anerkennung und Besriedigung au». Daraus besuchte Ee. Exzellenz die Deutsche Versuchsanstalt sür Lederindustrie, wo Herr Or. Paeßler, der Vorstand der Anstalt, di« Führung hatte. — In einer Montag vormittag in Dresden abgehaltenen, von etwa 2000 Personen besuchte« Versammlung der Former und Gteßereiarbeiter wurde beschlossen, In die am vorigen DtenStag abgebrochenen EinigungSverhandlungen wieder «In- zutreten. AuS der bisher tätig gewesenen Zehnerkommisfivn wurden drei Mann gewählt, die aus Grund der ursprünglichen Arbeitersorderungen mit einer ebenso starken Kommission der Gießeretbesitzer verhandeln sollen. — Montag früh In der dritten Stunde entstand in folge UmsallenS einer brennenden Lampe i« Etallgebäude der FuhrwerkSbrfltzer» Wilhelm Heise in Hohen lau st bet Roßwein Feuer. Do» Vieh konnte noch rechtzeitig geretiet werden. — Sonnabend früh in der dritten Stunde fiel in Elleseld I. B. in der Schlaftrunkenheit die 18jährige Lina Siebel, Mitglied de» Tegernseer Bauerntheater-Ensemble», in dem Gast haus«, in welchem sie logierte, zwei Stock hoch in den Hof hinab und erlitt dabei zwei komplizierte Brüche beider Beine und wahrscheinlich auch noch Innere Verletzungen. Da» ver unglückte Mädchen wurde nach dem KreiSkrankenstist Zwickau übersührt. — In Zittau wurde der Oberlehrer Ludwig, welcher in seiner Eigenschaft al» Kassierer de» LehrerdarlehnS- und vor- schußkaflenverein» etwa 23000 Mk. unterschlagen hat, von der Strafkammer de» Landgericht» Bautzen zu drei Jahren Gesängni» und süns Jahren Ehrenverlust verurteilt. — Bletgrau särbte sich am DtenStag gegen 4 Uhr nach mittag« der Himmel über Leipzig. Zwei schwer« Gewitter zogen über Leipzig. Ein dritte» ließ sich nur von sern ver nehmen. Dar «ine kam von Dösen her. GS war «in schwere», Verderben drohende». Da» andere kam von Gohli« her, zo, aber bald, von dem ersten verdrängt, wieder seitwärt» ab. Gewaltig waren die Entladungen de» ersten Gewitter», da» eine lange Zeit über Leipzig schwebte. Und «in Hagel prasselte nieder, der hunderttausend Blüten und Blätter und Aestchen von den Bäumen riß. Dächer und Trottoir» waren aus kurze Zeit weiß wie im Winter. Die Straßen aber wurden sörmltch zu Flüssen. Inwieweit da» Hagelwetter in der Umgegend Leipzig» Schaden angerichtet hat, läßt sich bi« jetzt noch nicht ermessen. Jedensall» aber wird e» manche Hoffnung de» Land wirt» und Obstpflanzer» vernichtet haben. Blitzschäden hat da» Ungewitter, soweit wir ermitteln konnte», keine ang,richtet. Dagegen hoben die starken Wassermengen, die uiedergiagen, nicht nur mehrfach zu Kellerüberschwemmungen, gesührt, sonder» im Keller der Grundstück« Markt Nr. 7 in L.-Neustadt wurde durch dar Wasser ein Pfeiler derart beschädigt, daß er nachgab und da» Kellergewölbe hieraus zum Teil einstürzte. Da auch da» Parterre in Mitleidenschaft gezogen wurde, so wurde gegen Abend die Feuerwehr nquiriert, die da» Hau» abstützte, um «eiteren Schäden vorzubeugen. — Der von dem Mordbrenner Thoß durch «ine« Re« volverschuß in dl« Brust schwer verletzte Gastwirt Hermann Reichest in Plauen I. V trägt die Kugel, die ihn bekanntlich am 24. März in der Jößnitzer Straße getroffen, immer noch mit sich herum. Kürzlich wurde der Verletzt«, der im übrige» wieder ganz hergestellt ist, einer nochmaligen eingehende« Unter suchung unter Zuhilfenahme von Röntgenstrahlen unterzogen. Da» Ergebni» war günsiig. Die Kugel hatte ihren Sitz i« Rücken und ist leicht zu entfernen; die» wird wahrscheinlich schon in der nächsten Woche geschehen. Darüber, ob gegen Thoß wegen der von ihm verübten Untaten die Hauptverhandlung eröffnet oder ob er als geisteskrank erklärt werden wird, ist noch keine Entscheidung gefällt. — Au» San Franztlk» treffen jetzt von den Angehörige« deutscher Familien nähere Nachrichten in der alten Heimat ei». So hat Vrauereiousseher Richard Mocker «u» Kalifornien an seine beiden Brüder in Plauen, den Schlossermeister Paul und Vorarbeiter Albert Mocker, die Nachricht gesandt, daß er mit seiner Familie der schrecklichen Gesahr glücklich entronnen ist. Mocker schreibt weiter: Mein Hau» ist nur leicht beschädigt. Klara, Helene (die beiden Schwestern de» Mocker) und ihr Mann sind obdachlo», aber gesund und ebensall» unverletzt. Bon den anderen Verwandten weiß ich nicht», da «an nirgend» hin gelangen kann. E» ist ein surchtbare» Unglück, wie e» die Welt noch nlemal» gesehen hat. Geld hat keinen Wert «ehr. E« kann nicht» verlaust werden. Alle Eßwaren werden von Militär an Reiche und Arme verteilt. — Der Brief kam ohne Freimarke an. — Der Deserteur vom .Potemkin", von welchem jün,st in den Blättern wiederholt die Rede war, ist, nachdem er sich in Plauen i. V erholt und grkrästigt hotte, bereit» wieder au» dem Krankenhaus« entlassen worden. Er hat seine Wande rung nach der österreichischen Grenze fortgesetzt. Wie In Alten- burg, Gera, Greiz und Plauen hat der Mann auch in Eger Bekanntschaft mit der Polizeibehörde gemacht. Aus der dortigen Wache wurde sestgestellt, daß der Russe Matrose und «och Ttsli» zuständig sei, daß er Stellung alt Kellner gesucht, aber
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