Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188401179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-17
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nach Kalla! Mudik, weicht» Namen jetzt die Ruinenstätte von Apamea l fuhrt. Apameo, angedlich von dem Stammvater der Sele»kidcn,! SeleukuS Nikaior, gegründet und nach seiner Gemahlin benannt, > war dessen größter Waffenplatz. der Ort, wo die KriegSelephanten ^ gehaltci, wurden und von wo die Heere mögen aufgezogen sein. ApaiiieaS Lage ist sehr verschiede» von der Palmyra«: mehrere! Stunden an der Seile de- OronleS im Weste» entlang verschließt i der Bergrücken den Horizont; im Osten und Süden öffnet sich eine j stäche, zum Theil m>t Dörfern bedeckte Ebene. Po» Wüste, Un fruchtbarkeit und Wassermangel ist hier nicht mehr die Rede. Hier! gedeiht wohl jede Lultur; die Viehzucht mag der holsteinischen gleiche». Die Bauer» waren eben mit der Baumwollenernte beschäftigt. Warum aber da« Land nur dünn bevölkert ist und die Menschen in Armuth! leben, erklärt ein doppelter Umstand. Einmal steigen die Bewohner de« westlichen Ansauijeh-BebirgeS wie Raubvögel hernieder, tövten die Bauern »nd treiben da« Bieh die Berge hinauf: da« andere Mal kommen plötzlich wie eine Wetterwolke von Osten her die Beduinen, erscheinen mit lausenden von Kameelen wie au« dem Nicht«, I in da« sie wieder verschwinden, nachdem sie die in der Hülle der Blüth« stehend«-» Helder adgeweidet haben. Der Bauer muß macht- lo« diesem Raube zusehe», der ihn um den Ertrag de« ganzen § Jahre« dringt und ihn mit den Seinen der HuiigcrSnoth überlieiert; e« bleibt ihm nicht« übrig als Ergebung und Festhalte» a» einem gläubigen: Mal» ist allweisel — Die Ruinen Apauiea« scheide» sich in die der Akropoli« und die der eigentlichen Stadt. Der Mauer- kranz ragt mit seinen Bastionen noch stelz empor, so daß »eben den hundert arabischen Häuser», die darin stehen, noch zweimal so viel Platz hätten. Die Bauernhäuser sind auch hier an« Ruinearesten erbaut, an denen nian griechische und lateinische Inschriften findet. § D:e Ortschaft ist immer bewohnt genesen und noch immer un bezwingbar sür die Beduine» und für die Räuber au« dem Ansai- rijekgeb-rge. Da» Bild Le- alten Stadtgebiete« ist da« einer Truinmerselde-, als wäre Apainea von einem Erdbeben gepackt worden, da- keinen Stein aus dein andern gelassen hätte. Der Zu stand mag wohl der lein, Len die letzte Zerstörung im Allerthum bewirkt. An vielen Stellen hat sich der Sand zu Hügeln angethürmt. Der »ussallendste Theil ist die große Eeatralstraße; sie hat eine dop pelte Reihe von Säulen. Hier lagen die Paläste de« Selenkn«, An- tiochn« n. s. w. Hinsichtlich der Farbe ist der Eindruck dieser Ruinen nicht so günstig wie der jener zu Palmyra. Der Kalkstein hat die Feuchtigkeit eingesogen und sich mit Flechten iiberkleidet, so daß alle Ruinen grauschivar; auSlehcn. Apamea soll 170,000 römische Bürger gehabt haben; Weiber, Kinder und Sclaven sind also dabei nicht mitgcrechuet. Diese Zählung bezieht sich auf Luca« 2, l. und fand wahrscheinlich im Jahre 7 nach Ehristo aus Beseht de- Kaiser« Alignstu« statt. — Der Herr Vortragende wohnte in einem Khan iössentliche Herberge) am Fuße der Akropoli«. Der Hos war,»it Misthaufen und verwesende» Leichname» von Kameelen und anderen Thieren bedeckt; i» anderen Ikcile» des Hause« lag ebenfall« Mist und Gewürm. Ein solcher Aufenthalt ist eine schwere Prüfung, die jedoch kein Reisender umgehen kann. Ei» zweistündiger Ritt von Apamea »ach Norden brachte de» Herrn Vortragenden an den Fuß vo» Bergen, die sich 8 Meilen in die Breite und IS Meilen in die Länge hin erstrecken. E« war die schauerlichste Gegend, die er aus seiner ganzen Reise gesehen hat. Während er zwischen psadeloseu Felsen, deren unheimliche Schluchten von Wölfen, Baren und wohl auch Leoparden bewohnt sei» mochten, sei» Pserd am Zügel dahiiiiührte. schwirrte ihm der Gedanke durch die Sinne, in ein Tollha»« der Natur gerathcn zu «ein. Er suhlte sich mit feincn Leulcn in dcr trostlosesten Verfassung, konnle nicht mehr frob werden und halte nur noch Sinn sür den eine» Gebauten: hinaus! hinan«! al« müßte er fliehen. Unheimlich ist die wasserlose Saiidwü'te; aber nom mibeinilicher und säst sin» bethörend ist die Fclscnwnste, deren Eindruck sich darin vollendet, daß er eine beständige Furcht erzeugt. — Das Gebirge von el Barn ist ein Mittelgebirge a::S Kalkstein mit tiefeiugejchnitteiicn Tkälcrn und, von wenigen Brnnuen abgesehen, wasserlo) zu nennen. Trotz dem wohnen Menschen, wo auf dünner Hnmu-schicht dcr Oelbamn und die Rebe gedeihen. Im Älterthum muß die- Gebirge sogar eine dichte Bevölkerung gehab! habe». Keine andere Landschaft ist so reich an Ruinen wie da« Gcbirg-land von Riha: überall sieht man graue Ruine» hervorraze»; alle Felsen, alle Thäler sind damit überdeckt. ES ist daher zu verinniheir, daß diese Landschaft einst eine große Rolle gespielt hat; aber von allem diciem ist nicht) bekannt: da« Gebirgsland von el Büro hat keine Geschichte! Nur zwei Anhait«puncte bieten sich der Eombination: der architeltonijche Stil und die Inschriften. Die Ruinc» stammen au« der Zeit Kaiser Eoustaiiliu'S und der nächstfolgenden Jahrhunderte: die Blüthe der Ortschaften fallt vor die Entstehung de- J-lam. Die Ruinen sind christlichen Ursprung«; da« erzieht sich an- der Anwendung de- Kreuze« und au« Inschriften. Die christliche Bevölkerung aber ist auSgerottet; die jetzige ist ausschließlich muhamedanisch. Die Ruine» haben sich oft besser erhalten al« die von Pomjeji; zur Bewohn, barkelt fehlt vielen blo« das Dach. Man sieht stolze Basiliken, Paläste. Billen, die Einrichtung der Häuser und Ställe, den Beo laus der Straßen, die alle sehr eng sind, sowie die freien Plätze. Nähert man sich einer solchen Ortschaft, so hat man den Eindruck, al« schliefen die Einwohner noch, wie in einer verzauberten Stadt. Da« Baumaterial bestand bezeichnenderweise nur au- Stein; Bau bolz ist nicht nachzinveiseii; selbst die Thüren waren FelSplattea. Die Böden ruhten aus Steinbügen. Diese sind da- Merkmal de- centralen Syrien»: selbst wo keine Mauer mehr aufrecht steht, er heben sich noch einige Steinbögen, welche der Zerstörungskraft von Jahrtausenden scheinen widerstehen zu können. St« tragen stet» da» erste Stockwerk; und diese Lonstruction hat sich erhalten in den arabische» Bauernhäusern. Wann die Zerstörung stattgesunden, ist nicht bekannt. Auch ist schwer zu sagen, wovon die Bevölkerung gelebt: der Ackerbau kann sie kaum ernährt haben, ebenso der Oel bäum; voin Südhandel ist e« ober de-halb kaum anzunehmen, weil der Weg durch fruchtbare Gegenden zu wählen war. Nebligen« hat der Hauptort de- Gebirge-, el Bära, in den Sreuzzügeo eine Rolle gespielt. ES hat in Syrien einmal ein Recht-leben pulsirt; von der Gegen wart gilt da« nicht mehr. Die Bewohner bestehen au- drei Völkern, die einander bekSinpfen: die Muhamedaner stehen gegen die Lhristen, die Ehristen gegen die Muhamedaner, und gegen alle gleichmäßig stehen die Horden der Beduinen. Der Beduine hat keine Religion, kein Gesetz, keinen Staat. Er keunt nicht die mindeste Rücksicht gegen die neben ihm Wohnenden. Die Natur hat ihn auf ein unfrucht bare» Gebiet gesetzt; er aber muß sein Leben erhalten, und wenn in der Wüste Alle» verdarrt imd verbraunt ist, dann treibt er sein« Taufend und aber Tausend Kameele aus die Ackerfelder der Bauer». Die türkische Regierung aber ist zu schwach, hat zum Theil wobl auch nicht den Willen, Ordnung und Wohlfahrt zu stiften, und so wird e« nicht ander- werde», wen» nicht eine europäische Großmacht ihre Hand aus Syrien legt und den Segen von Recht und Gesetz den Einwohnern zu Theil werden läßt. Hiermit schloß Herr Prof. Dr. Sachau seinen Bortrag, für welchen ihm die Anwesenden durch lebhaften Beifall ihren Dank ausdrückte». (Denen, welche sich weiter sür Syrien iuteressiren. zur Nachricht, daß die Reisen de« Herrn Pros. Sachau in einem stattlichen, reich illustrirten Bande 1883 bet F. A. BrockhauS erschienen sind.) Die Erziehung zur Arbeit. Sckion vor mehr als dreißig Jahren hat ein so namhafter Historiker und Politiker wie Professor Dr. Karl Biedermann in Leipzig eS für wichtig genug gehalten, di« tiefen und schweren, aber leider auch heute nur erst von Wenigen erkannten Mängel unserer Jugenderziehung in einer Scbrift „Erziehung zur Arbeit" mit ausgezeichnetem Verständniß und richtigem Blick einer Besprechung zu unterziehen, und in der That ist e« die klügste und weitest sehende Politik, sür die Bravheit und Tüchtigkeit des Nachwuchses an Staatsbürgern zu sorgen. Biedermann gab die erste Auflage seiner Schrift unter den, Pseudonym „Karl Friedrich" heran«, in der nicht »»gegründeten Vesorgniß, daß damals, ini Anfänge der 50er Jahre, also in einer Zeit schärfster politischer Gegensätze, eine etwaige Voreingenommenheit gegen den Politiker auch die unbefangene Würdigung seiner pädagogischen Reiormbcstrebungen seitens seiner politischen Gegner beeinträchtigen möchlc. Jetzt, da die von Biedermann schon lange verfochlene» Ideen, durch eine von außen, von »»fern skandinavische» Vellern aus gehende Bewegung, den sogenannte» Slöjd, neue« Leben gewinne», tritt auch Biedermann aus« Neue und dieSmnl niit geöffnetem Bisir hervor, indem er seine „Erziehung zur Arbeit, eine Forde rung des Leben- und der Schule", Ende des vorige» Jahre« in zweiier, völlig umgearbeiteker Auslage bei H. Mallhes in Leipzig erscheinen ließ. ES ist natürlich, daß sich seit dreißig Jahre» in dieser Frage, wenn auch ihr Kern derselbe geblieben, doch gar Manches geklärt hat, gar manche neue Erfahrung gesammelt Word.» ist. Alle« da- Hot de» Verfasser zu einer gründlichen Umarbeitung veranlaß!, so daß nun die eben erwähnte Schrift die Forderung einer Erziehung zur Arbeit ihrem ganzen Wesen und Inhalte, wie auch ihr-r geschichtlichen Eiitw-ckeliiiig »ach vollständig und erschöpfend behandelt. Wie sehr dcr Verfasser die Angelegenh-it bei der Wurzel ersaßt, zeigt sich schon in dem gewählten Mono aus Luther'- bekanntem kernigen Schreiben „An die Bürger meister und Rath-herren u. s. w.". welche- Motto mit de» Worten schließt: „....Man soll nicht solche Schule» er richten, wie bisher, da «in Snob» zwanzig Jahre hat über dem Douat gelernt, und dennoch nicht- gelernt! Meine Meinung ist, daß man die Knaben lasse de« Tages I—S Stunden in eine solch« Schule gehen und dir andere Zeit im Hause schassea oder eia Handwerk lernen, auf daß Beide- miteinander gehe." Man sieht hieraus zugleich, wie wenig neu im Grunde genommen die Frage ist und welch vorzüglicher Anwälte sie sich schon vo» langher zu er freue» gehabt hat. Da- hat ihr aber Alle- noch lange nicht zur auch nur annähernden Lösung verholse». Nach wie vor lernt und lernt untere Jugend von früh bi« Abend und wohl auch in die Nacht hinein au« dem Buche und lernt, bi« sie dumm wird, wenn die Natur, wie sie da« nicht selten tbut, sich nickt durch passive» Widerstand selbst Hilst. Daher kommt denn auch die alltägliche Er- sadrm-g. daß die dümmsten Schuljungen oft die bravsten und ge- wandtestcn n»d iin Lebe» anstelligste» Mensche» werden; die besten und prämiirtesten Musterschüler dagegen in der Regel sich später al« die praktisch »nbeliülslichsten, dabei aber anmaßendsten und aus ihre unnütze Schulweisheit poch »dste» Gesellen a»Swe>ien, die gar oft in ihren nicht unwichtigen, ja maßgebenden Lebensstellungen »ul ihren verrannten LebeiiSauschaiiunge» großes Unheil ai,richte». Aus diesem Giunde ist auch der Kemps gegen das Uebel ei» jo schwieriger und aus der ganzen KampieSlinie meist nur Stilleslaiid, wenn nicht Rück schritt. nur sehr ielte» hier und da ein Vordringen im langsamsten Tempo zu bemerke». Daß und wie lange schon und wie nachdrücklich gekämpft wird aus dem Gebiete der Forderung einer Erziehung zur Arbeit, da möge Jeder, der e« »och nicht weiß, >» dem ersten, da« Geschicht liche dcr Frage behandelnden Eapitcl dcr VieSeriiiann ichen Schrift Nachlesen. ES ist dasselbe in der neuen Auslage zu einer geschicht lichen Skizze dieser ganze» Bewegung von Luther bit aus den heutigen Tag erweitert. In de» folgenden Eapireln werden die Mängel und Nachtheile des blos theoretischen Unterricht- zunächst in der Volksschule rargelegt, die Ueberl'ürdnngssrage und da- wichtig« Verhältniß ran Schule und Leben, die Anleitung der Jugend zu schaffender Thaligkeit al« eine Forderung dcr nienschlichen und ins besondere der kindlichen Natur nachgewicic» und gezeigt, daß eine mehr praktisch« Erziehung der Jugend speciell sür Deutschland ein nationale- Bedürsnißiei. Hieraus folgt ciueBeleuchtung derpäsagogischeuVorzüge der praktische» Methode und der Einwürse gegen den ArbcitSniiterricht, sowie der Möglichkeit, daß in »»seren Schulen Raum sür Einsngung von Arbeitsstunden geschaffen werde. Naturgemäß schließt sich hieran eine Darlegung der Organisation dc« Ardeitsuiiterricht-s nach päda gogischen Grundsätze» und eine Uebersicht über die neueste Bewegung sür Einführung desselben. Eng und ergänzend an diese, man kann sagen epochemachende Schrift von Biedermann schließt sich eigentlich eine zweit« in demselben Berlage erschienene Schrift an, der Salomon'sche .Bericht über die Theorie und Praxis de- Arbeit-Unterricht- in Schweden" in der Uebersetzung und Bearbeitung von Gärlig. Ei» einsühreudeS Vorwort de« um die ganze Bewegung und ihr Gedeihen sehr verdienten Dr. Wold. Götze in Leipzig weist nach, wie man in dem schwedische» Slöjd ciue höchst dankenSwcrthe posi tive Schöpfung besitze, die der Keim zu einer weiteren fruchtbaren Entwickelung der Erziehung zur Arbeit zu werden verspreche. Adolf Wei-Ie. vermischtes. Schmölln (Altenbnrg), *1. Januar. Heute Vor mittag '/,11 Uhr verschied »ach längerem Leiden unser verehrter Bürgermeister Herr Justizrakh Hase. Der Ver ewigte, der ein Alter von 65'/, Jahren erreichte, hat seit 34 Jahren seine Kräfte dem Wöhle unterer Stadt gewidmet und in dieser Zeit viel zur Hebung Schmölln- beigetragen. Sein Gerechtigkeitssinn und milde Handhabung der Gesetze sichern ihm ein dauernde- Andenken. — Oberbaurath Durin, Milglied der Baucommission sür da» Heidelberger Schloß, beginnt in den, Central- blalt der Bauverivallung mit einem länger» Anssatze über da- genannte Bauwerk »nb knüpft daran die Frage, in welchem Sinne die Wiederherstellung desselben ersolgen solle? Eine Wiederaufführung des Schlosses in dem alten Glanze de- Jahre- 1688 würde viele Millionen erfordern; eS wäre eine schöne, ideale Ausgabe, bei welcher leider die Gefahr nicht ausgeschlossen zu sein scheine, daß vielleicht eine spätere Zeit, weniger begeistert als wir. auf halbem Wege dieselbe liegen lasse. Das aber soll angestrebt werden, keinen Umbau zu Da- Schloß soll, soweit die« -ethan, daß maa weiß, welchen Feind man zu bekämpfen hat. Die nächste Ansgab« würde sein, wie Herr Prosessor Leuckart mein,, mit dem Herrn Dr. von Linstow über diese» P»»c> Briese wechselt, zu versuchen, die Organismen außerhalb de- Kredi-S zur weiteren Entwickelung zu bringen. Dadurch würde onck die Art und Weise klar gelegt werden, aus welche die Organismen in den Krebs hinein gelangen und dessen einzelne GewebStheile durchsetzen. Wen» nun von manchen Seiten gefragt wird, ob es bei der großen Verbreitung der Krankheit überhaupt noch gerathen sei. Krebse zu ess-n, da man nie wissen kan», — wenn nicht eine mikroikspische Unlersiichung er folgt — ob nicht bereit- erkrankte Exemplare zum Verkauf aus- geboten werden, io wird man aiinehine» können, daß in dein Itzenuß solcher Krebse keine Gesahr liegen dürste, den» zu den mciischliche» Parasiten gehören di« besprochenen Parasiten nicht. UeberdieS wird die Lebensfähigkeit durch da« Kochen sicher zerstört. ---- Der Gorilla-Jäger v. KoppenselS. Ein ge borener Mecklenburger, ging er aus eigene Hand vor etwa zehn Jahren um die Zeit der Güßfeldsclien Lvangv-Expedi- lion nach Afrika, um „den schwarzen Erdkbcil" als Jäger zu erploriren, wo vor ihm Du Ehaillu den Gorilla gejagt hatte. Er war einer der kühnsten Jäger und tüchtigste» Sammler, mit De Brazza »nd Wißmann befreundet. Fast zehn Jallre bat er am Oyowe da- Waidwerk betrieben, und zwar unter Schwierigkeiten, wie sie kein anderer Asrikarciscuver zu be steben halte, indem ihm, dem bei seiner Abreise bereits vier zigjährigen Manne, die unentbehrlichen Kenntnisse »och gänzlich fehlten und er sich dieselben, so gut eS gehen wollte, wäbrenv seiner Fabrten erst erwerben mußte. Trotzdem hat v. Kop- peiifelS ganz Hervorragendes geleistet nnd besonders viel zur Bereicherung der Kenntniß de» miltelasrikanijcheii Thierlebenö beigetrage». Es sind u. A. sämmtliche erwäbnenswerkhe Gorilla-Exemplare, die entweder auSgebälgt oder al- Ske lette innerhalb der letzten neun Jahre von den verschiedenen europäischen Museen und öffentlichen Sammlungen erworben wurden, von KoppenselS persönlich erlegt und präparirt wor den. Vor ungefähr drei Jahren ater wurde er im Kampse mit einem von ibm angeschosseneu Büffel, den er erst mit dem Messer den Garaus machen konnte, derartig verletzt, daß er seitdem nicht wieder gesund geworden. Äber »och aus Krücken schleppt« der unermüdliche Jäger sich in sein Boot, um wenigsten- sitzend noch Flußpferde schieße» zu können. Endlich unterlag er den zunehmenden Schmerzen und dem Fieber, und ohne eine von dem deutschen Consul in Gaboon. Herrn E. Schulze, zur Aufsuchung de- bereit- verschollenen Reisende» abgesandlen Erpedition wäre KoppenselS in Ur wäldern einsam zu Grunde gegangen. — Gegenwärtig be findet sich dcr invalide Asrikasorschcr in der Klinik i» Berlin, wo Professor v. Bergcmcinn eine Rescction de« rechten Ober- schcukelkopscS an dein Patienten vvrzenomine» hat. Der Ver laus de- HeilungsprocesseS ist bis jetzt eia befriedigender. — Königin Victoria wird sich, wie der ..Manchester Guardian" meldet, AnsängS März aus der königliche» Pacht OSbornc" vo» Portsiuonlb nach Messingen einschiffen; vo» dort begicbt sich die Königin nach ihrer Villa in der Nähe Vo» Baden-Baden und reist AnsangS April nach Darinstadt, um dcr Vermählung ihrer Enkelin, dcr Prinzejsin Victoria von Hessen, mit dem Prinzen Louis von Battenberg beizu- wvhne». Der Prinz und die Prinzessin von Wales werden der HochzcilSfeier gleichfalls beiwohnen. Von Darmsladt be geben sich die königlichen Herrschaften nach der Riviera und kehren erst gegen Ende April nach England zurück. (Nach Berlin pflegt Ihre Majestät niemals zu kommen.) — Ueber die protestantischen Kirchengemeinden in England und Wale-, welche der SlaalSkirche nicht angehöre», bringt die letzte Nummer de- „Nonconsormist and Independent" einige Miltheilungen. Die zehn hauptsächlichsten Seelen: Baptisten, Eongregationaliste». die verschiedenen Methodisten (6), die Ouäker und Presbyterianer zählen 8996 Prediger und 12,900 Kirchen und Kapellen. Die Zahl der zahlenden Geine»ide»iitglieder beträgt 1.500,000, waS einer Persvnenzahl von 4,500,000 bei einer Gesanimtbevölkerung von 25,068.000 Seele» gleickkomml. Die jährlichen Ein nahmen beziffern sich bei den Baptisten aus 163,763 Lstrl., Eongregatioiialisten 229.024 Lstrl., Wesleyanern 289,902 Lstrl. Die Beilra^Sleislung zur Kostcnbestreiliing beziffert sich bei andern Zwecken vorzunehmen -vao Tauog,ou, ,owe,i °>c» lallen zehn Seelen aus jährlich 8l6.,22 Lstil. Die freiwilligen eben nach den vorhandene,, Mitteln aus,ührbar. auch wirklich Beiträge zur Bestreitung der K.rchcuanSlagen in Großbr.ta- al« Schloß wieder ausgesnhrt werden, und man mag dann berechnet da, genannte Blatt für da- Jahr 1833 auf erst sehen, wie e» am Besten seine Verwendung findet. Die s g Millionen Lstrl. RepräsentationSränme im Erdgeschoß dc- Otto-Heinrichs baue- und die Schloßcapelle de- Friedrich-baue- müßten gleichen Zwecken wieder gewidmet, andere Räume dagegen zu Museum-- oder Versamnilui'gSzwccken eingerichtet werden, je nach dem Umfange de- später» innern Au-baueS. Die erste Arbeit aus diesem Wege wäre nun die Wiederherstellung de« Otto-Heinrich-baueS. de- Friedrich-baueS und des neuen Hofe- mit dem Glockenthurme al- einer zusammenhängenden Gruppe, wobei insbesondere auch die Erneuerung de- reichen Figurenschmuckes inS Auge zu fassen sein würde. Für die angegebenen Arbeiten ist ein ausreichende» Material schon vorhanden oder durch da» Bureau in der Sammlung be> griffen. Zum Thema der„KrebSpest" bringt die ..Schlesische Zeitung" die folgenden interessanten Mittheilungen: Die Krebspest, welch« seit etwa 6 Jahren in den Gewässern von Deutschland. Oesterreich und Frankreich grassirt, ist sei« dem Jahre 1880 im Flnßstebiet der Oder aufgetreten, und zwar mit einer Hestigkeit, daß sie, wie auch an anderen Orten, den ganzen Krebs bestand zu vernichten droht. Die Erscheinungen sind dieselben, wie sie auch von anderen Beobachtern geschildert sind. Auch hier »»ändert die Krankheit stromaufwärts; die Krebse lverden unruhig, gehen an'S Land, verlieren oft Schecren und Fuße, lege» sich aus den Rücke» und sterbe» dann. Der Insertion-,floss haftet am Wasser; denn wenn man von bisher nicht von der Pest berührte» Orten gesunde Krebse kommen und sie in Gewässer aussetze,, läßt, in denen die Krankheit herrscht, so erkranke» sie bald sämmtlich und gehen in kurzer Zeit zu Grunde. Untersuchungen über da« Wese» der Krankheit sind bereits verschiedentlich veröffentlicht, ohne daß, wie es scheint, die wirkliche Ursache der KrebSpest bis dahin ergründet worden wäre. Vor wenig:» Monaten nun übergab der berühmte Fischzüchler Rittergutsbesitzer Max von der Vorne ans Berncuche», als in der ihm zugehörende» Strecke eine« Neben- flussc« der Over die KrebSpest auSgebrochen war, eine Anzahl hieran erkrankter oder gestorbener Krebse an mehrere Gelehrte, u. A. an den Stabsarzt Dr. von Linstow in Hameln behufs Ermittelung der Ursache der Krankheit. Der von dem genannten Herr» er stattete Bericht wird im letzten Rundschreiben des deutschen Fiichereivcreins soeben veröffentlicht. Es wird darin u. A. Folgende» gesagt: Meine Aiismerksamkcit war zunächst aus einige, von aiiderer Seite als Ursache dcr KrebSpest angegebene Parasiten gerichtet; ich habe dergleichen Thiere jedoch in keinem einzige» der zahlreichen, auf« Sorgfältigste untersuchten Krebse gesunden. Die Vermiilhnng lag i»i» nahe, den Krankbeilserreger in einem Spaltpilz zu suchen, wie ja »iiierdings alle AusteckniigSlrankbeiten de« Menjchc» aus eine» solchen zuriickgesiiort werden. Die hieraus gerichtete» Unter suchungen hoben aber keinen AnNcilt sür die Ve.imckhmig ergeben. Dagegen sind alle Organe, die Wandung des Herzens, des Rücken grsäßee-, LeS Magen», de« Darm«, der sogena»i»ei> Krebssteinhöhlen, der Ncivenstraiig, die Mnekel», der Fcttkörper, die Kiemen von einer Unsumme kleiner eiförmiger Zellen durchsetzt, die oft so dicht siehe», daß sie sich einander berühren und alle Organe mürbe »nd zerrcißlich machen, so daß das Abfallen der Glieder hierdurch erklärlich w:rd. Durchschnittlich sind sie '/^> Milli meier lang »nd Millimeter breit: sie sind körnig und enthalten oft einen glänzenden Kern; mit Pikrokarminsäure färben sie sich roth. An einigen Exemplaren bemerkt man eine endogene Zellen Vermehrung, bei andere» eine O.»ertheilu»g. Wie nun diese Körperchen in die Organe des Krebse« hineingclangcn, ist »och »ich! ansgekiärt Auch bei ganz frische» Exemplaren solcher Zellen, die eben gestorbenen Krebsen entnommen wurde», bemerkt man keine Bewegungen. Beim Verwesen des gestorbenen Krebses müssen die Zelle» massenhaft in da! Wassee gelange» und werden hier wahrscheinlich eine weitere organische Eiitwickeluug durchwachen. Daß sie t hie risch er Natur sind ,:»d zu denVrotozoen gehören, steht außer Frage; vermulhlich gehöre» si: in d:e Entw ckeliingsrcilie einer Gregarinen- oder Amöbenspecie-, Die Frage nach der He.knnst dieser Organismen und nach den Mitteln, sie von den Krebse» fern zu Hallen oder unschädlich »u machen, ist also ciugw' len noch «»gelöst; indessen ist doch ein wichtiger Schritt damit die „Zeitung dc» Verein- deutscher CisenbaßnbcNvaltnngen" berichtet, eine englische Gesellschaft im vorigen Jahre „ich einem neuen Systeme ven dritten Theil der ChampS Elysöe« mit Holz gepflastert; dieses Pflaster hat sich so vorzüglich bewährt, daß die Stadt Paris beschlossen hat. dasselbe im großen Maßflabe aiiSzusühren. ES wurden bereits danach mit Holz gepflastert: die Rue de Rwvli, die Boulevard- Faubonrg St. Germain und der Rest der Ehamps ElysöcS. — Ueber einen vor Kurzem aus den Ni ko baren (im Golfe von Bengalen) an einem anS Kicl gebürtigen Deutsche» verübten Mord lesen wir im „Hamb. Evrr.": Die Andaman- und Nikobar-Jnseln werden von der indischen Regierung al» Dcportation-orte für etwa 10,000 Strafgefangene, unter denen sich eine Anzahl der schwerste» Verbrecher befindet, benutzt. Ter junge Deutsche Roepstorff stand nn Dienste der indischen Regierung als Eommissar aus der genannten Insel gruppe. Eine Ablheilnng dieser Gefangene», clwa 200 Man», ist in Kamorta, dem Hanptorlc dcr Nikobare», stationirk, wo die Verbrecher von einem aus 30 Man» ringcborener Jn- ianlerie vom Madras-Regiment bestehende» Pilet und einer ebenso große» Äuzabl Polizcicvustabler bewacht werden. Eine» Tage- nun war ei» Sergeant der eingeborenen Truppen bc- chuldigt worden, einige EeceSiiüffe gestohlen »nd einen Aufseher mißhandelt zu haben, weshalb erverbaslet wurde. DiescrMann :ke von Roepstersf einem Verhör nnkcnvorse», da- jedoch, da einstweilen nichts Gravirendes zu ermitteln war, b:S znm nächste» Tage onsgeschoben werden mnßle. Als R kurz »ach Beendigung des Verhöre» an der Jnsanteriecaserne vorbcireitet, fällt plötzlich ei» Schuß, der. zwischen den Schütter» treffend, den Arglosen dahinstrcckt. Zum Tode verwundet sinkt R. in die Arme seiner Begleiter, die er bittet, ibn nur rnbig slcrbeu zu lassen und seine Fra» in Sicherheit zu bringen, da er auch sür sie ein gleiche» Schicksal bcsürchle. Letztere eilte jedock', da sic sich zufällig in der Näbe befand, sofort zu dem sterbenden Gatten, den» sie noch gerade die Augen zudrückeu konnte. Ter Mörder, jener Sergeant, batte gleich nach Verübung jener Uulbat sich selbst eine ziveite Kugel durch den Kepf gejagt. Wie sich begreifen läßt, gestaltete sich die Lage der ihre- Gatten beraubten Wiltwe zu einer schrecklichen. Im Umkreise von .100Meilen verstand kein Mensch die englische Sprache; dazu kam. daß die zu Kamorta befindlichen 200 Verbrecher, sür welche keine Gefängnisse vorhanden waren, allein durch die ein- zeborene» Wächter, unter denen sich eine starke Gährnng wmerkbar machte, im Schach gehalten werden soltten. In dieser kritischen Situation entwickelte Frau R. eine seltene Eharakterstärke. Sie ließ zunächst den Leichnam dcS er- mordeten Gatten i» ibre Behausung bringe» und dann dcr Erde übergeben. Daraus entsandte sic zwei Polizciconstabler nach Port Blair, dem Sitze der Regierung, um dort Meldung von dem Geschehenen zu machen. Inzwischen übernahm die mutbige Fra» den Beseht über di« Station und verstand die Bewohner derselben bi-1 zur Ankunst von Unterstützung in bester Ordnung zu halten. Nach Verlaus von 6 bis 7 Tagen lras letztere, bcslcbcud in einem Major, einen Priester und einer Anzahl von Beainlo», zn Kamorta ein, um die kühne BcsebiShaberin von ihre,» schweren Posten abznlösen. Frau Roepstorff wurde nach Port Blair ge bracht. wo sie noch eine Zcitlang zu verweilen gedenkt, »m ein Wörterbuch der Nikobarsprache, das sie mit ihrem Manne zusammen auSgearbeilet bat. zn beende». Herr R. bat außerdem bereits da« Reue Testament in die genannte Sprache übersetzt und werthvolle Beiträge anderer Ait über die Bevölkerung der Nikobar- nnd Andamangruppe» geliefert. Literatur. - London, 14. Januar. Ein mysteriöser Todes fall versetzt London abermals in Aufregung. Al» gestern Abend um S Uhr ein von Dalston kommender Zug in der Station von Broad-strret einsuhr, bemerkte der Locomotiv- sührer Blutspuren an den Rädern. Ein gleich darauf an- kommender Zug zeigte gleichfalls an den Rädern der Loco molive Blulipure», und bei näherer Untersuchung fand man in den Speichen eine« Rades ein menschliches Bein. Die Strecke wurde sofort untersucht und bei Shoreditcb fließ man aus die verstümmelte Leiche eines Manne-, der bald daraus als ein Mr. Pritchard erkannt wnrde. Der Verstorbene war ein vermögender Mann, dcr als Rentier im Norden der Stadt wohnte und um 8 Uhr von Dalston aus nach der City gefahren war. Da man bei der Leiche weder Uhr. noch die Geldbörse fand, so liegt die Vermulhunq nahe, daß in mitten der Stadt, aus der belebtesten Bahnstrecke ein Raub mord vollsührt worden ist. Auf derselben Strecke fand vor Jahre» der sensationelle Mord statt, sür welchen der deutsche Schneider Müller die Todesstrafe erlitt. — Am ersten WeihnachlSseiertage fand, wie alljährlich, rm OueenS College zu Oxford die altberühmte Eber Feier statt. Als Professoren und Studenten nach Derrich tung de» Tischgebetes Platz genommen, öffneten sich die Tbüren de» langgedchnten SpeiscsaaleS, durch welche sich ein statt licher Z»g bewegte. Voran schrillen zahlreiche Chorknaben unter Absingung'deS lateinischen Liede»: Oazmt apri «loforo, reckckoim Iiruckeg Domino. (Des EberS Haupl bring ick>, den, Herr» Lob sing ich.) Tann folgte die gesammte Dienerschaft der Anstalt, aus einer kolossale» silberne» Sck'üsscl einen reich verzierten Ebcrkopj tragend. Nachdem die Verzierungen an die Cborlnabc» »nd Diener zur Vcrtbeilnng gelangt, begann daS Mahl. Mit dieser Cercmonie bat eS. »ach einer Mil tbeilung der „Köln. B.-Ztg,", sclgcnde Bewandliuß: Ter Ucberlicserniig zufolge war einst ein edler Jünger des Aristo tele» mit dem Studium der Werke dcS großen Wiltiveisen im nahen Walde von Shotorer beschäftigt. Plötzlich erschien ein Eber und war eben im Begriff, aus ihn loSzuslürzen, da sprang der Student aus nnd ries mit Stentorstimme: „Orac; cum estff' (.„DaS ist Griechisch!") Die Bestie stutzte »nd machte Kehrt. Zum Andenken an die Entschlossenheit de) Jünger- dcr Wissenschaft bat sich die Eber-Feier in dem g nannten College eingebürgert nnd bis heute erhalten. — Paris (Voss. Zlg.) Pari» erhielt erst in de» letzten Jahren Pser> ebahn-Verbindungc» mit seinen Vor orten. Tie Wirkungen derselbe» sangen jetzt an. sich bemerklich zu machen. Bei jedem Mielhwechsrl ziehen Pariser Familien zu Hunderten nach de» Vororten. Bei dem letzten Quartal, am 8. Januar, sind au- den Wohnungen über l<>00 Fr. 4560 HanShallmigen aus-, aber nnr 3234 cingezoge». Da höchstens 200 Familien nach anSwärlS verzogen stnd, so haben die Vororte reichlich tausend Familien aus Kosten von Paris gewonnen. In» letzte» Jahrfünft war die Zunahme der Bevölkerung in den Vororten doppelt so stark al- in PariS; in dem jetzigen Jahrsimst wird der Unterschied, wenn c» so sortgeht, noch viel stärker sein. Würde das Startbahnnetz hcrgestcllt, wozu sreilich noch wenig Aussicht vorhanden ist, so würde diese Auswanderung der Pariser noch großartiger werden. Deshalb kommt auch jetzt die Frage der Ein verleibung der Vororte in Fluß, wodurch die Ausdehnung der Stadt Paris mehr al- verdoppelt werden würde. — Nachdem di« früheren Versuche, die Straßen von Pari» mit Holz zu Pflaster», gescheitert waren, hat, wie Deatsche Wochenschrift. Organ sür die gem einsame» nationale« Interessen Oesterreich« und Deiiijchlands. Herausgeber De. Heinrich Friedjuug. Redaktion: Wie», Teinsaltstraße lt. Inhalt von Nr. 2: Die galizische Frage. Die Eteuerresorm in Preußen und ihre politischen Folgen. Bon Dr. Otto Arendt. «Schluß.! — Die administralive Trennung Böhmen- im historischen Lichle. (Von einem Mitgliede de« böhmischen Landtags.) 11. — Eduard Lasser. Bon Karl Pröll. --- Theater. Kunst und Literatur: Tie neue Aspasia. Bon Ferdinand von Taa>. — „Der Versuchte". Ludwig Anzengruber s erste« Drama. Skizze von Dr. F. v. Radler. — Zeichnungen zu Heine'« Gedichien. — (-dnard. Novelle von Ferdinand Knrnberger. — Feuilleton: Ei» Bries Ana tasiu- Grlln'S an Eduard voa Bauernseld — Miscelle». — Staat-- und VolkSwirthschast: Cocialgesetzgebung. Soeialpoütiscke Rundschau. VH. * * « „niges der Militär-Zeitung für die tieierde- und Landwehr-t-fsiciere. Verlag vo» R. Eisenschmidt in Berlin 4V. redigirt vom Haupt,na»» a. D. Oettingcr, hat folgenden Inhalt: Betrachtungen über Wehrversassunge». Vo» Fr. Kr. — Die Ausbildung der Einjährig Freiwillige» zu Oisiciere» de- BeurlallbtenstandeS. — Statisliicye Angabe» über die rngli'che Armee. — Die Mode nnd der Anzug i» der Armee. (Forisetzung folgt.! — AuSdeni Armee-VerordnuiigS Blatt. —Aus dem Marine Verordnungs- Blatt. — Buchericha». — Personal - Veränderungen. — Kleine militärische Mittheilungen. — VermischleS. » * Deutsches Dichterheim. Organ für Dichtkunst und Kritik. Her- ausgegebe» von Paul Heinze in DreSden-Striesen. Die soeben er schienene Nr. 14 vom 4. Jahrgang bietet abermals eine» überall» reichhaltigen und anrezenoeu Inhalt und zwar Gedichte vo» Karl Bartsch. Karl Zettel, Walter vo» Eichsorst. Karl Woern.ann, Kvnruo NicS-Norveck, Alfred Friedman», Alben Moeicr. Friedrich Frevelt, Johannes Schlaf. Marie Meißner, F. W. Lost, Karl August Huck:,,g- han«, Leo von Stür, P. Paren und Karl Heidt. — Unter'», allen Baum. (Fortsetzung.) Novellistische Skizze von Konrad Telmami. — Offener Sprechsaal. — Korrespondenz. Diese sorgsam redigirte Zeitschrift sei allen poesiesreundlichcn Kreisen aufs Beste empfohlen. Neapel mid seine llmgebiing, geschildert von Ru». Kleinpaul. Mit ca. 150Illiistrationen. Jn Iö Hcslen ä 1 .>? Leipzig, Schmidt Sc Günther. I» den Hcste» 5 bi» 7 jnhrt unS der Verfasser nach dem Kloster 8»» Slariim', bekannt durch seine Kiinffschütze und seine scköne Aus sicht, nach dem Dom, in welchem das Bl»! de« heiligen .lamiari», (italienisch 8au Otmiaro) auibcwahrt wird, dessen Ges.hichie ja sehr besannt ist, dann besuchen wir »och einige interessante Kirche», auch den reale, mid Icnle» snr längere Zeit »»sere Schritte nach dem großartigen äluseo Xaninunle, früher Iliikea Lorbvmeogeheißen, Lesse» w-llbcrübinle Kunffschayc uns i» Bild und Wort vorgesiilirt werde», wir erwähne» von den Marino, statue» nur den bekannte» sarnc- sischenltc rvule!>,dic i- l»ra, die fai n-sischeiu»». die Gruppe des Ilarnn-äinz und .Vri-wjeeiton, die bekannte Venu« (Äiiipz'Ms, die.-Zmueoiii-, d,c ^ccrippina. die Venus von t'apua. die I'->xei,s von Oapua. die Statue des .ZcZeliine-,, dann da« weltberühmte Moiaik die Alexanderschlacht, von welchem Goethe so sehr schwärmte. Daraus folgen die hoc! ge Ich atzten Bronzen: der Kerenr, dcr tanzende b'a»», ticken, die Knöchcl- spieleri», der schöne Xareio-, und eine große Anzahl der interessante», sogenannten kleine» Bronze» »nd Goldsackcn aus Pomveji, wie Kandelaber, Tische. Spiegel. Nrinspange». Ringe, Kochgeschirre rc. Daraus folgt der Abschnitt über die Pompejanischen Wandge- mä lde, von denen uns die besten auch im Bilde vorgesührt werde», wie die bekannten Tänzerinnen, da- Opfer dcr Jphigenia, Kaust Liebesgötter rc. Dcr Text ist interessant, die Illustrationen unge mein zahlreich und vorzüglich, wir glauben, daß die Freunde Neapcl- einc aufrichtige Freude über diese- schöne Werk haben werden. Aus dem Geschäftsverkehr. k Die halbe Welt erobert habe» sich die überall hochgeschätzten, nur au» rciiiem Säst und Zucker bestehende» Spitzwegerich-Bon bon« von Victor Schmidt Sc Söhne in Wien Kein Mittel gegen Husten, Heiserkeit. Verschleimung, Katarrhe hat sich bis heute so vorzüglich bewähr! wie die au« der heilsamen Spitzwegerichpslanze von obig r Fiema hergestelltcn und wegen ihrer sicheren und sckmcllen Wirkling jetzt in ganz Deulichland, Oesterreich »nd Ungar» hochberühmtcn Bonbon). DaS r. iil liein» steht ratblo« vor einem ganze» Heere nutz- loscr Heilmittel, ein Versuch mit den Victor Srhmidt'schen Stütz' wegerichbonbi':,- wird Jedem die Uebcrzeiignng geben, daß diese in siberee und schneller W-iitnug einzig dastchen. (Siehe heutige« In serat.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder