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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-22
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1885
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Erscheint täglich früh M/.UHr. RetetttM »»» Lr»etM»» J»ha»>e«gassr 33. ZPrrchtsntru -kr Kr-attism H»nnUl»q- 10—IS llhk. Nachmittag« 5—« Uhr. >»Ml RIA«», «»»irrcht, hch »«»«>»» »Ich« »«»Ulüchä : UchMtr.TaBlM »er f»r N» »t»«fel»e»»e hesRuuute« Auserut« u» U*« bis 8 lltzr Ruchwittuo«. «Ge««»««» -efti«,« früh »ts'i.S lltzr. S» de» /MalkR für Ins.-A«uatz«e: VN« Mte»», UnwersilätSstrabt »1. So»ts lischt. laihartaeustraße 18, p. »»r »ts '/,L lltzr. 22. Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- «nd keschiftsverkehr. Donnerstag dm 22. Januar 1885. AnflagO LS,7TS Ltztz»«r»ent,prri« viertelt. 4'/, tucl. vringerlohn 5 Ml., dnrch di» Paft brz»«««WL Jede emzelne «mumer SOPs. Gedüdrru skr Gxtrabetlageu (in Tmudlatt-Fsrm« aesalzt) «tzue Hvüdrwroernog M Ml. «tt Vostdesörderung S« Mk. 2»kernte «gespaltene Petitzrüe 20 Pf. Grsßer, Scdnft« la« PrnSwr^ichui^ Aadellorstcher w Zissernjatz »ach hüherm Tans. Nrrlamnc «»»er dr» Rrtzaett,»«strich dtrs^sdatt. Zeile 50 Ps. vor den Fomilienvochrichtr» d»e Ogripaltecie Zeit« «0 Pf. I» lernte ,iad irr» a» om 8xpe»ctt«« z, lende,. — Rndatt wird mcht grgthen. Hitzlun, prno»«»,r,i»«Io «der dura, Post, uachnay!»«. 7S. Zchrgang. Amtlicher Theil. Hu »er Zeit dem 1. bi« mit 1b Sann« 1885 «rlauzten da« hiesige Bürqerreckt: Mtza«, Loni« Gustav Max. Kcmftnauu. Mitzelt» Hermann Moritz, Bildhauer. Vuübtut, Carl Amator, Maler. Vetzu, Carl Heinrich Nichard, Dror«tlo»-»»ker nutz Lacktrer. A«n Berlepsch» Carl Alliin. Lederwaarrosabrikont. Venchrl. rraogvtt Aldin, vochdanbl»»««g»h»lsr. Htanl. Julia« Moritz, Kauimami. Vsitzrina. Lndwiq Otto, Kaniman». Ua»tz. Tbeodor Felix. Schriftsetzer. »tz, Friedrich «oritz. Tapeziere«. Felix Waldemar, Expedient. »an». Georg Max, Ltthograph. rich, Christian Herma»», Restaurateur, itzoru, Carl Friedrich Vletor. Buchdrucker. Gustav Robert, Kausman». der, Friedrich Ernst, Kohlenhändler. kt»O. Carl Heinrich, Schlosser, rutzle, Friedrich Gustav, Schneider, i wcheuberuer. «nftav Friedrich «ugnst. > «tntcke. I»Hanne« Friedrich Cari. K»»t» - «tmeel. Bruno August Rudolph, Rauf«« > «G»««U. Fron» Theodor, Tischlrr. Ctzue, Carl Wilhelm. Theilhaber eines Grabsteiutagers. »tzer. Moritz Rodert, Buchhalter, i >tbsch««uu, Carl Eduard, Lopist. Joseph Bernhard, Beamter der Di«evntogesrLschast. huuu August Ferdinand, Ctgarrruhsudter. Emil Julius, Bankbeamter, let. Gustav Moritz, Graveur. W, Ha»1 Max. Direktor eine« MvstAuftttuts. Carl Friedrich Bernhard, e, Daniel Edmund »r, verahard Ernst, ler. Carl Wilhelm, Schrifigießer. Mar Bolkmar, Buchhalter. Wilhelm Gustav Richard, ruck. Carl Ferdinand, Lylograptz. ^uuu, Carl August, Jnstrumenteumuchrr. lud««. Fraux Rax Richard, Elektrotechniker. Cari Gottlieb Hermann, Schiesrrdackermetstrr. . Gustav Adolph, Kaufmav». »utzr, H«i»rich Oscar. Zeichenlehrer. Gustav Adolph, Lxhuhmachertoerfxeugperfrrlig«. Friedrich Juliu«, Kansman». ,1er, Carl »nstov Hermann, Goldarbeit«. Ltzlch, Carl August. Brauzehilse. Rohster«. Heinrich Wilhelm, Tischler. Nststlemau«, Alpha,'S, Schausteller. Schiustler, Carl Oito Bruno. Maler. »Hl ' nrerror eines veunnnp lernhard, Schriftsetzer. >d Hugo. Mechaniker, st, Schriftgießer. leussi«.^Friedrich Maximilia», Carl Adam Robert. Schriftsetz«. Schmidt» Em>l Herman», Goldarbeiter. Ichmistt, Max Hngo. Kaufmann. Lchmurst«, Friedrich Hermaun, Markthelfer. Gchtzniger, Carl Gottlob, SaNI« und ^ Gchttlze, Carl Bruno, Kaufmau«. H«tztzer1, Carl «ugnst. Iulpector de« Vereüwhanses. St»««, Rudolf, Mechaniker. Ststger, Hugo Emil, GclchäftSsüheer. Etrü. Carl Otto, Kaufmann. Stichel, Ernst Otto, Kausmau». Stieger. Gustav Adolf Carl, Rotevstecher. Luunemih, Carl Rudolf Emil, Privatexp«dient. Toupet, Alfred Guido, Ingenieur. D-Psrr. Otto Emil, Buchhalter. Wagner, Felix Juliu« Georg. Schriftsetzer. M«stner. Friedrich Hermann, Schneider. »rtmaii». O»o Bruno. Schlossergrsell«. Sridner, Theodor, Glasermeister. ' ttzkUstorn, Johann Hermann, Geschäftsführrr. Heck», Heinrich Gustav, Schlosser. Vkliinntmch«»«. Nachdem wir m,t Zustimmung der Stadtverordneten „fstr dus aus der Nordseito de, Stadt Leipzig gelegene, bi« zur Flurgrenze von Gobli«, Eutritzsch, Mockau und Sckvneseid reichende «real" einen ,,Bebaaur»gspla«»" festgesteNt haben, bringen wir die« btervurch mit dem Hinweis darauf zur allgemelnen Kennliiltz, daß dieser Plan »ter Wvchen lang ru Jedermann- Einsicht auf unserem Vauamte (Tiesbau- Uhthrilung. Zimmer Nr. 14) au«liegt. sowie daß Widersprüche gegen den gedachten Bebauungsplan bei deren Verlust binnen vierwvckientiicher, vom Tage der Veröffentlichung gegenwär tiger Bekanntmachung in den „Leipziger Nachrichten" ab zu berechnender Frist schriftlich bei un» anzubriagen stad. Leipzig, den ld. Januar l88L. Der Skath der Ttutzt Potprig. vr. Georgi. Wiilsch. Ass Lrntuert wird di, unter dem 27. Februar 1884 erlassen« Bekannt, machuna, AusenthaltSermittetung de« am l. Februar 184t zu Gröoschütz geborenen Restaurateur-, jetzigen Handarbeitcr« Artotzrich August Michael betreffend. Lapzig» den 18 Januar l885>. Dor Skatk der Stadt Leipzig. (A raren anrl.^ Ludwig - Wo! Dendt Keneralvcrsammluns tzrr Ort-krankenc-affe H. für Metallarbeiter z» Leipzig und Umgegend. Behuf« Wahl des Borstaiidc» der Ort-krankencasse haben wir nach tztz. 34 und 37 de« ReichSgefetzeS vom tb. Juni 1883 und tz. 52 de» CassenstatutS Generalversammlung ans Sonnabend, de« rri. d. Mt«., auberaumt und werden deshalb die gewählten Vertreter der Arbeitgeber wie der Eaffenmilglieder gelad«, z« de« äuge- geboren Lag« Abend» 7 U»r im Etadthaufe. Obstmarkt Nr. 8 allhier, t. Obergeschoß, Zimmer lk>5 sich einrufinden. Leipzig» den 21. Januar 1885. Der Rath der Stabt Leipzig, (»rantennerstchernugsamt.) Winter. LageSorbanag: 1) Wahl de« Vorstände«. 2) Beschlußfassung Über Zutritt zu einem Localderbaud« im Sinne de- A. 46 des Reck>-resetze< vom lb. Juni t883, drtrrtzend die Krankenversicherung »er Arbeiter SiFuttrttr Anzeige zufolge hat der Dieaftknechl Arietzrich Leuts chs »»- Krippetzua das ihm unterm 81. Derrmber 1878 »o» RSdgeu au»grstellte Dienstbuch i, hiesiger biNeu, da« Buch t» AuMuduutzssi»»» a, mrs de» vristzehsrh» u> Gtudt »erlore». Wir M 17. Juuuar 1885 La» Meliptznn« tzer «Ritzt Bretschueidrr. Holj.Aucliou. stzreltag, den S8. Januar e», fallen aus dem Mittel, waldsivtage in Ablkeilung 34» und 35» des Bnrgauer Forstremer«, im sogenannten Niederholz«, bintcr dem neuen Schtltzenhanfe aus der rechten Sette der Alnthrinn« und dein Fu-«ege vom -tasenthal »ach de» Schützenhan» 27 Rmtr. Eichen-Nutzscheite, 137 » Eichen- z 47'/, « Buchen- I 12 » Rüstern- / Brrnnfchettr 8 « kmdeu- L I 4 » Elchen- - unter den öffentlich auSdän'enden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an de.i Meistbietenden verkauft werden. ZnsammeaLnnft: Früh g Uhr aus obigem Schlug« au der Klulhrinn«. Leipzig, am S. Jannar 1885. DeS Rat-S shorstdepukatlo». Hoh-Avttioll. Montag, den tt. Febraar en., sollen von Vor. mittag« S Uhr au aus dem vierjährigen Schlage im Gosen» thal zwilchen der Leibniz. und der Waldstraßenbrücke, sowie am Gohliser Damniwrge 7tt starke Abraumhanfe« und ILtt . Langhaufea gegen sofortige Baarzahlaag und unter den öffentlich au«hängenden Brbiuguagea an de« Meistbietendem verkauft werVe» Zusammenkunft: au der Leibnizbrücke. reipjig, am tv. Januar 1885. De« Nattzs Aorstbepntatio«. Holr-Auctioa. Gtzrruderger Walde de« Zwenkau» rwter« l> deu Mtt»»l»oldschlä«e» in Adtheiluug 81, Kunitzsch, und Abrheiluug 70. v«a«uttzer Hul», sollen Wiitwoch deu Ltt. Juuuar »s« I«.. p«u Varmtttag« p lltzr a» 30 eiche»e Klützrr von 10—39 «o 86 . . . 30—106 . 238 eschene . » 10—LS - 9 . . . 30—50 . 159 rüsterur » . 10—29 . 22 . . . 30—60 . 7 werßbmheue . . 10—33 . 87 erlene » » 10—22 » 8 »horue . . 10—18 . 3 lindrne . . 10—43 . 3 aSpene, maßhold, out» apsrlb. dergl. von 14 cm 90 Lw harte Brennlch'ite, 20 « » Bceniiki üppel, 3 » harte« Bruchholz, 137 » barte Sröcke, 320 » harte« Brenureistg uud 154 . harte Laugdausen Ober- bez. Mitteustörtr nutz 2—9 m Säuge . meistbietend gegen sofortige, tu der Sckmeitzer'sche« Nepaurattou »u Hstniche» zu bewirkende Bezahlung und unter den vorher de- kannt zu machende» vedingungnn versteigert werden. Lusammeutnuft aof dem Mittelwaldschlage im Kauttzfch, Mtz» ttzeUung 8l. Ksni,licheS Furftrrntamt Wurxeu «nd K-niglich« Aprftrepieruerwalt«,,, Zweuka«, de« 19. Januar 188b. vachmann. Lomler. Eolonialpositik bereits überschritten feien. Da» ist keine ehr liche Politik, das ist im Seamlheil eine Politik der Winkel- zstge und der Vordehaite, wie sie in einer deutsche« Volks vertretung gar «icht möglich sei« sollte. Natürlich mußte dieser »«rändert«» Haltung em Mäntelchen umgedänal iverdeu, um sie de« Däbler» gegenüber» di« für solche Feinheiten kein Verständniß baden, zu begründen und zu rechtfertigen. Da« geschah durch die Behauptung, daß die Eolouialvelitil nur einem geringen Tbeil de« Volke- zu Gute komme, aber von der Elesammlbe» de« Volke» bezahlt werde. Glücklicherweise blieb diese unhaltbar« Bebauptung nicht ohne die gebührend« Ant wort. Der Abgeordnete vr. Böttcher wies mit Recht daraus bin. daß eiue Vermehrung de« Exporthandel« der gesammten Bevölkerung zu Gute kommen werde. den Städtern nicht minder wie den Landbewohnern. Dir geh»n noch einen Schritt weiter und erinnern daran, daß dir Colonialpokitik in direktem Zusammenhang mit der SociaHoiitik steht. Da- Ücntrum fcbetnt ganz zu vergessen, daß v»e Vermehrung des Exports direct auf die Lage der Arbeiter zurückwirkt. Je größer der Markt für die Erzeugniffe Deutschlands wird, desto mehr haben die Fabriken zu thun, welche sie Herstellen. Die Eingeborenen Afrikas branchen z. B große Maffc« von Erzeugnissen ker Textil- und Mclallbranche; rS ist ferner als gewiß ;n betrachten, daß demnächst mit dem Bau von Eisenbahnen in Eentralasrika vorgegangen iverden muß. Welche An-sichten eröffnen sich da für die in der Eisenbranche arbeitenden Fabriken! Herr v. Heilders brachte eine Sacke zur Sprache, die so reckt eigentlich den Kerrpunct der ganzen Frage trifft: „Wenn wir un- von jeder Eolonialpolitik ängstlich zurkck- haiien, dann ist unsere Marine viel zu tbeuer. Erst wenn die Marine den Handel schützt nnd fördert, dann ist sie nützlich." Es gilt, unsere Kriegsmarine Frirdenszwecken dienstbar zu machen und dazu ist die Verwendung m den Colonien ganz besonder« geeignet. Wir können dem Ab geordneten Richter nicht beistimmen, wenn er al« Hauptgrund für die Bewilligung der für die Marine gestellten Forderungen da« Engagement der deutschen Flagge m Kamerun hinstellt, aber darin sind wir völlig mit ihm einverstanven, daß durch feste« und energische« Auftreten unserer Kriegsmarine im Ansange unserer Eoionial-Unternehmungen spätere Kampfe erspart werden Denn die Eingeborenen in Eentralasrika und in der büdsee wissen, daß Deutschland in der Lage ist, seine Rechte unter allen Umständen zur Geltung zn bringen, so werden sie keine» Versuch machen, diese Rechte zu verletzen. 4 . Aleichdiek was Herr v. Fraucknrstei» im Name» de« Len. lrumss iertlärt Kat. drr Mariueetat ist io der »o« der Eo«. " ^ Mission beschlossenen Höbe genehmigt worden uav da« Lenlnm, hat fick au der Genehmigung beiheiligt, als» hat sich auch diese Partei deu Eonseguenzen der Abstimmung vom 10. Januar nicht zu «ulziehen vermocht. Mögen die Gründe, welch« da« Eeulrum dazu bestimmt haben, sein, welche sie wollen, da« Eentrum kan» sich auch vom Zusammenhang, mit dem deutschen Volke nickt vollkommen loStösen, es «st genötbigt, der öffentlichen Meinung Rechnung zu tragen, «ud da« ist etwa», wozu sich diese Partei nur in ganz zwingender Vage versteht. Die Bewegung, welch« von der Abstim mung am lL. Decrmtrr vor. Jahre« ihr« AuSgang genommeu hat, läßt auch da« Eentrum nicht unbe rührt, e« mag sich drehen und wenden wie e« will. «S muß Farbe bekennen uud entweder sageo: ,Ma« aus Deutschland wird, ist un- ganz gleickgiltig, wenn nur die Macht der Kirche wächst", oder: „Odqicich an« die Interessen der Kirche in erster Lmi« am Herze« liege», so sind wir bock nickt dioS Katholiken, sondern auch Deutsche und deshalb dürfen wir un« nickt dem Vorwurf auSsetzrn, daß wir die Wohlfahrt des deutschen Vatertaudes den kirchliche« Interessen dintans tzen." Da« Centrum verwerst immer mit großem Geräusch auf die Tbatsache. daß auch die Wähler dieser Bekanntmachung, tzte Musst»»«»« et,,er Leiche detressend. Am 20. bk-. Mi», ist tiirrfcldst in der Luvvr der Leichnam einer ungesSlir 50 Jadrr alten FraneiiSprxson ausgefiinden worden. Der selbe war bekleidet mit grauem Kleid, schwarzem Winterpalelot, zwei grauen Untereöcken, grauen Strümpfen und etwas desecten Stiefeletten, einer schwarzen Kapuze mit blauer Schleise. Dieselbe trug einen neuen Schlüssel und ein Taschentuch, gezeichnet 0. 11, bei sich. BehusS Recognitiou w lleu Angehörige sich hier melde». Möckrru, den 20. Januar 1885. Der Gcmriiidruorstantz. vr. Eckstein. Nichtamtlicher Theil. Aus dem Kcichstage. Die Erklärung, welche der Abgeordnete v. Franckenstein in der ReichStag«sitzuog vom Dienstag abgegeben hat, erinnert un« daran, daß trotz der Bewilligung der Dampfdarkaff« und de« KüstendampserS für deu Gouverneur von Kamerun, zu weicher sich da« Eentrum angestchi« de« Engagement« der deutschen Flagge entschlossen hat, »och da« alte Derhäitniß de- Centrum» im Reichstage besteht, nach welchem diese Partei Bewilligungen nicht der Sache wegen, sondern «nr mit Rücksicht aus zu erwartende Gegenleistungen im Interesse der Kirche zu machen pflegt. Da« und nicht« Andere« war au» der geschraubten Erklärung de« Herrn v^Franckeustein zu entnehmen. „Wenn wir für den Etat der Marine stimme», so geschieht e«, um die Ehre der deutschen Flagge zu wabrea. nicht aber «ollen wir damit eine Billigung ver deutsche» Colonialpolitik ausgesprochen haben.- Für da« Cevtru« liegt die Sacke nock so. al» ob di« ReickStag«- sitzung vom 10. Jonuar nickt staNgri'unden hätte, i» weicher der Reichskanzler bekanntlich ausdrücklich er klärte. daß er die Zustimmung zur Anschaffung der Dampf» barkaffe und de- KüstrnvampicrS für de» Gouverneur von Kamerun al« Billigung der bisherigen Coloniatpolitik aus fass«. Da« Eentrum stimmte mit ganz geringen Aa-nahmeu am lS. Jauuar kür die Bewilliguug dieser Forderungen uud jetzt laßen dieselven Herren, welche dies« Willenserklärung abgegeben haben, durch den Mund de- Herrn v. Franckenstein sagen, daß fl« mit der Eolonialpolitik des Reichskanzler« nicht ein verstanden find und daß die Grenzen der ursprünglichen Partei im Jahre 1870 muthia gegen di« Frauzosen gekämpft haben. Ist e« nicht traurig, daß «in solcher Hmwei» über haupt geschehen kann- Wer deutscher Abkunst ist und in Deutschland seine» bleibenden Wohnsitz hat, würde «in Pflicht« uud ehrvergessener Mensch seiu, wenn er sich nicht mit ganzer Kraft den Vertbeidigern de« Vaterlandes cinsckließen wollte, ihm ober daran« ein Lob, einen besonderen Vorzug zu formen, da- ist doch eine gänzliche Verkennung der thatsächlichen Verhältnisse. Denn da« Eentrum der Meinung ist. daß die katholischen Wähler «in Uebnge« thun, wenn sie ihre Pflichten als deutsche Staatsbürger erfüllen, dann mag diese Partei doch ihr Heil anderswo suchen; wir werden ihr keine Thräne nachweinen, wenn sie den Staub Deutschland« von ihren Füßen schüttelt. Deutsch«, die ihrem vaterlande nur mit halbem Herzen angrhören, mögen ihm getrost den Rücken wenden, wir können auch ohne sie bestehen. Eine erfreulich« Thatsach« hat die Rrich-tag-sitzung vom 20. Jannar zu Tage gefördert und da« ist da« Einienke« der deutsckfreisinnigcn Partei in die nationalen Bahnen. E« geschieht da« freilich mit süßsaurer M ene und nicht ohne Vor behalt, aber e« weht doch ein weit frischerer Zug in diesen Gegenden» al« früher. Wenn der Abg. v. Staussenberg sagt, daß sich die dentschfrrismnige Partei durch dle dleSmalige Zu stimmung zum Marineetat noch nicht die Hände für die Zukunft binde, so ist da« doch nicht ernst zu nehmen, vollständig hin fällig ist der Vorbehalt, die Forderungen für da« Eolonial» wesen beim Mititairetat zu begrenzen; es müsse da« Gleich» gewicht zwischen Landbeer und Marine heraestellt werde». Denn da« richtig wäre, dann brauchten wir keinen Marine minister, dann reicht« der Krieg-minister auch für die Bedürf nisse der Marine vollständig au«. Nun liegen dies« Verhältnisse aber ganz eigenthümlich im deutschen Reick«, verantwortlich für die Krieg-Verwaltung ist so ivenig der Minister Dronsart d. Schellendorff wie für die Marineverwaltung der Ebrf der Admiralität v. Eaprwi. Schon die Bezeichnung Ehes der Admiralität deutet an. daß man es mit Absicht vermiede» hat, von einem deutschen Marinewinjster zu sprechen. Allein verantwortlich skr Heer und Marine ist am letzten Ende nur der ReichSkansser, weit er der einzige verantwortliche Reicd«- minister ist. Nun ist aber die Eolonialpolitik. abgesehen von allem Andern, ein Theil der auswärtigen Politik, und zur energischen Durchführung Vieler ist di« Mitwirkung der deut- Kriegsmarine unbedingt erforderlich. Vom deutschen Land- Heere läßt sich da« nickt behaupten, und deSbaib ist es nicht mögtich. dir Lotoniaipvlitik dadurch zu breinflufleu. daß man. wie der Abgeordnete v. Skauffenberg in Aussicht gestellt bat. da« Gleichgewicht ^wisclcn Landl>eer und Marin« mit Rück sicht aus die Eolonrakpolitik Herstellen könnte Unsere Marine ist gesnnd und kräftig, aber sie bat bisher noch nicht de» Umfang, dessen sie bedarf, um die deutsch« Coloniatpolitik tu der de» Bedürfuiß entsprechenden Welse znr Geltung zn dringe». Das ist aber auch vorläufig noch nicht nöthig, weil die deutschen Eolonirn selbst noch >n ihren ersten Ansäug« beariffeu find. Mit der schrittweisen Ent wickelung der deutschen Colonien muß die der deutschen Marine Hand in Hand gehen, und daß die« netdwenvig ist. dafür ist auch in den breiten Schichten der druisckrn Wähler volle« verständniß vorhanden. Daß sich Ccntrum und Deatschsreisi'nig« heute noch sträuben, die nothwendigen Folgen der Abfilmmuua vom 10. Januar anzurrkennen, ist sehr erklärlich, denn sie erlegt ibnen einen dnrchgebenden Bruch mit ihre» disberiaen Verhalten aus; aber die Erkcnnl- niß, daß es obn« diesen Bruck ans di« Dauer nicht geht, ist dennoch vorhanden, und daß sie vorbauden ist. hat der Ver laus der ReichStagSsitzunq vom 20. Januar gezeigt. Mögen di« Franckenstein uud Wmdthorst. die Rickter und Stauffen- berg sich noch so sehr hinter Vorbehalte zurückziehen, die Tbatsache» sind stärker al« die Menschen nnd die Thatsacheu verlange« eine rückhaltlose Billigung »nd Unterstützung der begönne»« Eotouialpolitik durch den Reick-tag. * Leipzig' ^2- Januar 1885. * Die Commissi»» der afrikanischen Conferenz trat im Lause de« DieuStag» Nachmittag zu einer übrigen« nur kürzeren Sitzung zusammen, in welcher, dem Bernehmeu nach, der Wortlaut des Berichts über Punct 3 de- Eonsereuz- programme« festgestell» Word« ist. * Der Abg. v. Ben da hat, »re bereit« gestern in tele graphischer Kürz« von uns erwähnt wnrde, aus eine dem Reichs kanzler Übererchtr, au« seinem Wahlkreise (Wanzleben) riu- gesandte Adresse folgende« Dankschreiben erhalt«: ,.Berli», den 17. Januar 1885. Euer Hockwohlgeboren gefälliges Schreib«, sowie die demselben beigesvgle Adresse habe ich empfang« und bitte Eie, Ihr« Wählern für diese Beurkundung ihres Wohlwollens und Vertrau«« mein« verbindlichsten Dank auSsprrchen zu wolle«. Die große Zahl der Unterschrift« unter der Adresse ist rin erfreuliche« Zeichen für die fortschreitende Erkenntniß der Gefahr, welche für die Zuknnft de« Reiche« in der Zersetzung unserer Volk-Ver tretung durch die Fractionspolint liegt und darin finde ich di« ErmuthigimL cm Kamps« gegm die seiodlicke Eoaiitwn verneinender Geister auszuharren, v. Bi»marck." * Die uatiouaNiheral« Fractioa hat jetzt ihr« Börseusteuereutwurf i« Reichstag« ecogedracht. Derselbe beruht bekanntlich aus dem Princip de« Schiußnoteu- zwoicges und unterscheidet sich von dem Wrdell-Malchow'sch« Anträge Hauptsächlich durch die Benvaudelung des procentucclen Stempel« in einen Etafselstempel uud durch eine wesentlich andere Gestaltung der Eontrolmaßreaeln Die Umsätze i» Maaren, welche von Wedel! erst ba einem Wcrthc von lic.OOO ^tk treffeu will, soll« nach dem natconailiberal« Entwurf von 5000 ^tk an der Besteuerung unterlieg«. Uebereinstimmend jedoch mit dem Wedell'schen Vorschläge sollen frlbstprodueirt« Waar« überhaupt frei bleiben. Die Stempeliätze find in de« Entwurf« wie folgt normirt: für Ccdlußuot« über 30l—1000 ^8 20 über 1001 bis 5000 ^8 40 über 5001—20,000 ^8 6V über 20,001 bi« 50,000 ^8 1 ^8. über 50.001—100,000 ^ 3 ^8, für jede »»eiteren 100,000 ^8 2 ^8 mehr. Die natconaUideraie Frak tion erhebt nccht den Anspruch, mit ihrem Antrag« die über au« schwierige verwickelt« Frage vollständig gelöst zu haben; über Einzelirag« wird man zweifelhaft sein können. Ihr Bestreben ist lediglich gewesen, siir die jetzt beginnend« parla- mentariscke Beratdung d« Versuch einer zwilchen den weit auseinander liegenden Gegensätzen vermittelnden Richtung im Wege concreter Vorschläge zu mach«. Unter diesem GeflchtS- pnncte wird ibr Vorgeh« sicherlich nicht ohne fruchtbare Wirkung bleib«. * Die nationalliberale Fractiou wird auck während dieser preußischen Landtag« - Session im Vorstände de« Abgeordnetenhaus«« durch den stell vertretend« Präsidenten von Benda und die Schriftführer Deliu« und Sachs« vertreten sein. Der Abgeordnete Sachse bekleidet da« Dcbristsührcramt feit dielen Jahren und erfreut sich allgemeiner Sympathie. Die naiionail berale Fraktion hat, auch nachdem er im Jahre 1880 der Secession sich angeschloff« hatte, beschlossen, ihm auch fernerhin den Be weis ihrerHocbachtung und ihre« Vertrank»« dadurch zu liefern, daß sic sortsuhr, ihn, wie bisher, zum Scknsisühieramte zu präsentireu. Die« ist auch in der gegenwärtige» Session still schweigend geschehen, indem einfach die Wiederwahl de« ganzen bishecigen Vorstände« beschlossen wurde. Die Fraktion war daher peinlich überrascht, al» in der FreitagS- sitzung de« Abgeordnetenhauses statt seine« Namen» der de« Abgeordneten Steffen« aus der Liste der durch Äcclamalion zu wählend« Schristsübrer erschien. Die von ihr sofort berbeigeführtr» Ermittelungen ergaben indessen, daß diese Aenderung nur die Folge eine« Mißverständnisse« war. Herr Stessen« hat, nachdem da« Mißversränbniß aufgeklärt war, mit anertennenSwrrther Bereitwilligkeit dir Ablehnung drr formell aus ihn gefallenen Wahl erklärt- Die Angelegenheit hat demnächst u, der DieoStaaSsitzung durch einstimmige Wieder wahl de« Abgeordneten Sachs« »hr« «llgeruein desnrdlgeude Erledigung geinnde». * Di« Zahl der aus d« » preußischen Lande«- Universitäten im lausend« Wintersemester 1884/85 Studirenden beträgt 12.937 gegen 12,548 im Sommer semefter 1884, 12,465 cm Wintersemester 1833/84. 12,328 in, Sommersemester 1883, 12,320 cm Wintersemester 1582 83 und 11.992 i» Eommersemestrr 1882. Die Steigerung ist also eine stetige. Wa« die Frequenz der einzelne» Univer sitäten betrifft, so ist dieselbe im Vergleich zum cvrrespondireu- den Wintersemester vorigen JakreS folgende: Berlin 5006 (4635), Halle 1631 (1544). Bre«iou >389 (1479). Bonn 1080 (1037), Söllingen 993 (1064). Kkniq-brrg 887 (909), Greistwald 856 (725). Marburg 708 (720) und K el 387 (352). Eine Zunahme Hab« also auszuweilen Berlin um 37l (8.0 Pioe^), Greis-waiv um 131 (18 1 Proc.). Halle um 87 (5.8 Proc.) uud Bona um 43 (9.9 Proc.), eine Abnabme Bre<lau um HO (7.4Proe.). Gvtling« um 71 (6 7 Proc.). Kiel um 35 (tO.O Proc.). Königsberg um 22 (2.4 Proc.) und Mar burg am 12 tt.7 Proc ). Geht mau um 4 Jahre zurück, so sindet man eine l^ekammtznnabme der Stndenf« um >13 Procrnt. Die einzelnen Universität« sind aber an dieser verichieden bethecliat. In Greii-wald studiren mehr al« vor 4 Jahr«, in Bonn 23,1. in Vrocent. Die , I Zunahme sehr » I letzt 30.9 Proc.
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