Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-14
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SL6 Aehrerft, « der beste E d> NRLficht aus diese« künstlerisch« Unternehmen rf»lg zu wünsche». lI Leipzig, 12. Februar. Im hiesigen vergrr'sche» Mustk- iuftitut hieU gestern Frl. Alma Berger eine Prüfung ihrer Musik» scholareu ab, zu welcher sich im JastitutSlocal aus der Johanni-gasse auch die Litern der Zöglinge und die Gönner de- Institute- zahl- reich einaesuuden daiten. Wir haben eS so oft zu beklagen gehabt, dast in Musikmstulen, wie bei Prlvatlehrrrn, noch »u wenig Gewicht aus die leichteren Kompositionen unserer klassischen Meister gelegt wird, und statt dessen die Eleven der edlen Tonkunst mit den seichten Produkten ephemerer, moderner Lomponisteu «u wueve bekannt ge» macht werden, nur »eil sie damit, srrilich aas Kosten ihrer wahren musikalischen Au-bildnng, schneller ei» Wenig glönzru »ad prunken können. Gesrrut hat e« na«, daß Frl. Berger dagegen durchweg ihren Zöglingen eine gesunde mnsikalisch« Kost bietet. Wir fanden da leichtere Piecen von Mozart, Beethoven, Haydn, Vach, Weber und Mendelssohn ans dem abwechselung-reichen Programm, and onch aenereu Meistern »i« Stein ecke, Dass et und Abt, «ar daraas Rechnung getragen. Man konnte a» de» jaage» Pianisten gewahren, deß sie von ihrer Lehrerin nicht wir dir Rekrnten ans dem Exercirplatze der Musik mit dem Lorporal-flock« eiagedrillt werden stad, sonder» daß ihnen nach and nach da- junge Herz sür d» göttliche Frau Mufica geöffatt worden ist «d rin frisch«« Streben im Dienste der hohen Königin sie beseelt. Sowohl die Aelterea al- auch di« Jüngeren, deren Finger noch »ichi so lauge aas dem Felde der Llaviatnr sich heramtummela, gingen anaenirt an die ihnen gestellten Ausgaben und absolvirten ste größten TheilS zur Zusrieveuhett. L- machte sich allenthalben da- Sueben nach Reinbeit und Lorrectheit der musikalischen Partien geltend, und vor Allem war die säst durchweg sichere Tacthaltuag and di« tbeilweis» sch-o recht erfreuliche Geläufigkeit ,»zuerkennen. Selbstverständlich verlangen die zarten Finger, waS Kraft und Au-dauer de- Spiel- aalangt, auch ihren beionderen Maßstab. Jedenfalls haben die sämmllichen Eleven durch ihr Spiel bekundet, daß e- Frl. Alma Berger in vortrefflicher Weise versteht, den Kindern die Liebe zur Musik eiiuuimpstn und sie nach und nach zu geübten Scholaren heranzudilden. Neben den Pianofortrvorträgea boten dir Eleven zur Abwechieluag noch mehrere Gesang-vorträge, bei denen ste ihre jnogrn Sümmchen ganz wacker erschallen ließen. Frankfurt a. M. JmS. Museum-coucert war Herr Julia- . _ -- - ' ede-A Klengel, Bioloncell-Birtuose aut Leipzig, der Löwe de- Abend«! Gleich nach seinem ersten Solo im Lolkmann'lcheo Loneert (so de richtet der General-Auzeiarr) war sich Jedermann klar darüber, einen Künstler allerersten Range- vor sich zu sehe». Zuge geben, daß «- Cellisten giebt, die über einen größeren Ton und eine vielleicht noch inniger empfundene Lanttlene gebieten; aber, wa- die Technik betrifft, steht Herr Klengel unerreicht da. denn dieselbe grenzt an- Unglaublich«. Wir habe» sonst immer eine Abneigung arge» Pafsagengiinge and Doppelgriffe aus de« Cello; wenn dir selben aber in solch vollendeter technischer Weise und tadellos reiaar Intonation execulirt werden, so kann man sich- schon arsallen lassen. Allein nicht blos die Technik ist Herrn Klengel'S stärkste Seite, er ist auch durch und darch Musiker, dem e- oiwt genügt, nur technische Kunststücke zum Besten zu geben, sondn» der die Technik, als Mittel zum Zweck, immer in den Dienst der wahren Kunst stellt. Da- bewies der ausgezeichnete Bortrog de- Bolkmanu'schen Concert-, mit welchem der vortreffliche Künstler kolossale» Erfolg hatte. Di« beiden Goloftücke sür Bioloeirell, Nocturne und Scherzo, Hai der Virtuose natürlich für sich wenigst»»« wird da- Scherzo nicht so leicht ein anderer ', Repertoire ausnehmen, da e- fabelhafte Schwierigkeiten »ieler stellt, mtt welchen Herr Klengel aber in einer Weis» «mspraag, al- seien sie ihm eine Kleinigkeit. S« giebt eben sstr diese» Virtuosen keine Schwierigkeiten aus seinem Instrumente; er ist — selbst de» famosen Pariser Cellisten Adolf Fischer nicht «-geaomme» — der grüßte» jetzt lebende Meister des Vi»lo»e«ll-I Daß seine Solostücke ebenso, wie das Concert. den grüßte» Aoplanü davoatrngr», versteht sich von selbst; ja, da- wtthasta-mirte Publicum ruhte »ach dem Scherzo nicht eher, als bi- Herr Klengel »och eia weitere- Stück, ein „Capriccio", ebenfalls clgener Compositio». zagab. Möchte un« dieser Künstler „v o n Gotte« Suaden" recht bald Wiederkehr«»." «loumrru, »«o, geschrieben, w Cellist i» sei»! a» de» Spiel« * ga Graf wird »« IS. März »ine Overnsaiso» beginnen, Here» verlaus bi« zu« 1. Mai IS Lohengrin-Vorstellungen kranzüsischer Sprache stattstade» werden. Al- Cavellmeister ist Herr Felix Weingartner, Somponist der Oper „Sakuatala" und «-her zweiter Capellmeister an der Oper za Kö»ig-berg in Pr. «ugagirt ««den. * Da- »«« Operuhau« i» Nizza, welche« a» Stelle de- »or vier Jahre» abgebrannten erbaut ward;» ist am 8. d. in Siegen wart eine« distingnirten Publicum- mtt einer Vorstellung von „Aida" er-fi»et worden. Er ist rin schöner, nach den neuesten Prinripie» »a-gesührter feuersicherer Bau. Da- in Anwendung ge brachte System der Ventilation ist in Frankreich ne« und gegen wärtig nur in Wie» und in Gens in Gebrauch; e« scheint große Bortheile z» biete». Die Erbauung de« Opernhause« füllt eine empfindliche Lucke in Nizza au», welche« nun während der drei letzte« Saisoa- die Italienische Oper entbehren mußt«. Da- neue Theater, welche- 1500 Personen saßt, kostet 600,VW fl. * Adeli aa Patti soll bei dem im April stattstndenden Mnsikfepe ln Chicago dir Rolle der Elsa in Wagaer'S „Lohei cugria" fingen. Auszug a«« »e« Pratokalle Aber die Vits»», »es GesuntzheitS auSschuffrS »a« ». Februar 1884.») Nach Eröffnung der Sitzung durch Herrn Oberbürgermeister Or. Georgi macht Herr Stadtrath Dietel Mittheilung über die Registranden-Eingänge und bringt hierbei einen vom Comits sür Fcriencolonie» auf da- Jahr 1882 erstatteten Bericht und einen von der k. k. chemisch.physiologische» Versuchsstation sür Wein- und Obstbau z» Klosterneuburg bei Wien eingesandteu Tarif zur Kenntniß Hierauf tritt man in die Tagesordnung ein und stellt zunächst Ponct 10 derselben: „Dar Projcct des Herrn Knaufs, die Abfallswässer zu Lonne» Witz vor dem Eintreten in den Vtrcitteich mittelst Torsftreu zu minigen ", zur Berathung. Der für die Snbcommisfiou in dieser Frage refe wettende Herr Proseffor vr. Hofmann macht den Vorsts weiterer Beschlußfassung hierüber die in dem von ihm ab, Gutachten ousgekührten Fragen an Knaufs zu richten, da sich erst nach drrea Beantwortung der Betrieb genauer werde seststellen lassen im Uedriaen glaubt er die AuSjührnug de» ProjecteS für Leipzig uicüt empfehlen zu sollen, da, abgesehen von den Kosten der nölhigen Anlegen, schon die der DeSinfecliouSmass« ganz bedeutende seien andererseits sich auch für die Maste »ach deren Gebrauch schwer eine geeignete Berwerrhnng oder anch anr eine leichte Art der Wegschaffung finden tasten werde. Im Aalchlaß hieran führt der dieser Frage halber zu der heutige» Sitzung mtt zugrzogene Herr Oberingrmeur Hättasch noch werter au-, daß aach die dazu nothigcn Aulageu, Areal rc. viel zu kostspielig und umfangreich sich gestalte» würden, und e« daher so gleich tbunlich erscheine, «w» Wette«« i» dieser Sache abzusehru Man beschließt, da« Prajert aas sich beruh«, zu laste«. Zu Puac» 1 der Tage-ordnung: „Erlaß «»«- polizeilich«,, Verbote« der UuSschlachtuug kranken Bieb« zu Huadesnttar und Abdeckerrizweckrn durch Fleischer' wird nach etuzehander Debatte und. nachdem Herr Oberbürgermeister vr. Georgi heroorgehobeu, daß »or Allem die rechtliche Seite dieser Frage zn entscheiden sei. beschlossen, dir Entscheid»«, über den juristischen Standpaact der S«tio>» zu überlasten, im Uebrigen aber vom gesundheitliche» Gesicht-vuucte au- Eiuvrrstäadniß mit den be- antrogten Maßregeln zu erklär«, und zu empsehlea, der königlichen Amt-Hanptmannlchast entsprecheude Mtttheiluog zn machen. Zu Puuet ü der Tagesordnung: „Umgäbe der Leipziger-Düngrr.Erport-Aetiea.Gesellschaft, die Auiammluag »ad Abfuhr der Absallftoff« in Schlächtereien be treffend", lchkäG Reserent, Herr Medicinolrath vr. Siegel, nach Verlesung seine« diesbezüglichen Gutachten-, vor. die Benutzung von sestver- schloff«»»» To«»«» »der Kübel» zur >»ft»ahme der Schlächter«,ab- fäll« m»d die Abfuhr derselbe» - - - zu mache». Für bi« odl, gl,»dt m»n sich ostüt okmr «eitere« a»-lpreche» zu gege» «t»r gründlich« De-insectioa der Grubea für uoerläßlich und gelangt demzemäß z» de» Beschlüße, den Rath zu ersuchen, Le» kü,,»g haht» zu treffe», daß de» Schlächter» bei Räumung der Schlächterwabfillle eulhaltr»de» Grube» eine noch näher durch Herrn Bezirksamt Mebiciualrath vr. Siegel »» bestimmend« DeSinsection znr Pflicht >»»»chk werde. Uebrigea- soll den hiermit verbundenen Anträgen de« Herr» Refernttr» tzazüzNchtzes Talge- Wenfall« Rech»»»» getragen werden. Ferner bringt Herr Stadtrath Distel »ater P»»rt > zur Kennt- «iß de« AuSlchuffeS, daß aus erstattet» Anzeige hi» i» der Section-- itzung vom 11. December I8Ä, einem Gutachten de- Herrn Medicinal- ratti- vr. Stege! entsprechend, beschlossen worden sei, Bekanntmachung dadiu zu erlösten, daß Fleischer und Bastwirthe die in ihrem Ge- chist-brtriedr aogesanimeltea Knoche» nur gauz frisch oder ia der Zeichen Weise de-iastcitt verlausen dürfen, wie e- den Producteu- «äadlrr» gegenüber aageordnet wordra ist, «ud daß bei Zowider- haudluagen auch dir Besitzer der die Abfuhr besorgenden Fuhrwerke tu Strafe z» nehme» sind. Man erklärt sich mü dieser Maßregel einverstaudeu. Die not» Paart 3 der Tage-ordiuwg vom Maurermeister Vogel hier erbetene Genehmigung, »zur Anwendung einer bestimmten Mischung von Chemikalien behufs De-iaficiruag vo» Adongrubeu", beschließt mau nach dem Gutachten de- Herr» Medici»alrath vr. Siegel unter der Bedingung sür unbedenklich zu erklären, daß statt 12ch Ktlogr. Ehlormagnesium 30—35 Kilogr. davon zugesetzt werdeu. doraa-gesrtzt. daß die De-inseetiou noch einer für hiesige Stadt g». arhmigtea Methode voraenommea wird. Da» Gesuch der Herren Scheele ch Mark urtter Punkt 2 um Enoriteruag ihrer Coocessi»» z» A»«sühr»ng von Grubeullür- und De-iasection-an.agcn mit Verbeffert«» Apparat»»", u welche« Zeichnungen voriiegeu, befürwortet der Reserent Herr Redicinalrath vr. Siegel, soweit e« den verbesserten Apparat be trifft, welcher sich »ach dem llrtheile der Herren Vaurrvisorea als zweckentsvrechend und gut funNionirrud erwiesen Hab«. Dagegen kann sich Herr Reserent für da« wettere Labringe» der Gesuchfieller, einen zwischen Fallrohr und Grube auszustellendrn De-iusection-bebälter betteffend, uicht au-sprechea. Mau beschließt nach dem Gutachten. Zu Punct 8: „Stand der gegenwärtigen Diphtheriti-epidemie betteffend", referirt glrichjall« Herr Bezirksarzt Medicinolrath vr. Siegel in Anlehnung au «tue in der Medicinischen Gesellschaft stattgesundene diesbezüglich« Besprechung und knüpft daran Mtttheilungen über seine bei der RathSregiftrande 1» gestellten Anträge wegen Be. schleunig»», de- Begräbnisse« der an Dipdtheriti» verstorbenen ond wegen Zulassung der De-insertion der Effecte» aller an Diphtherie erkrankt Gewesenen in der Dt-infecüon»anstali de« Stadikranke». Hause-, sowie de« in Folge dieser Anträge Verhandelten, indem er u leyterrm Puncte beantrag«, in Bemäßhett de< Gutachten« der krankenhou-verwaltting vorzugehen. Rach längerer Debatte und nachdem namentlich noch Herr Pro seffor Vr. Heudaer seine bei der diesjährigen Epidemie gemachten Erfahrungen zur Kenntniß de« Ausschuss»« gebracht, erklärt mau sich mit den von dem Herrn Referenten vorgeschlagene» Maßregeln allenthalben einverstanden. Punct 4. 7 und S a«rd«r> von der Tage-orduung abgrsetzt. v»« L». April 1884. Roch Eröffnung der Sitzung durch Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi theilte Herr Stadtrath Dtetel die Rrgiftraaden.Eingänge mtt und brachte alsdann eine von Herrn Stadtrach Bolkmaua dem Ausschuß uaterbreiteie Druckschrift: „über die Hygieiae de- ersten Kiada-oller-, hrrau-gegebe» vom Gesundheitsamt in Brüssel", zur Kenntniß. Man beschloß, dieselbe ebenso wie S. ebenfall» vom Herrn Stadi- rath Volkmann vorgelegte, auf die Gesellschaft für auentaelttiche ärztliche Hüls-leistungr» i, Brüssel bezüglich« Druckschristeu »u Lirculation zu setze». Zu Punct 1 der Tagesordnung: „Antrag de« Herrn Stadtbezirk-arzte- Mrdleinalratb vr. Siegel aus Beseitigung der Lagerung von Schlacken und Asche au< I Feuerungen der Gasanstalt«.Retorten-Oefrn", referirt drr Herr Antragsteller selbst und beschließt man aach längerer Debatte, betm Rathe dahin vorstellig zu werden, daß die Aufbewahrung der in Red« stehenden Absälle in verdeckten Räumen vorgeschrieben werden möge. Zu Ponct 2 der Tage-ordnung berichtet Herr Stadtrath Dietel über den Entwurf zu einer Instruction für dir Milchrevisorra und bringt denselben in der von der Subcommisfion für Milchcontrole ausgestellten Faffnag zur Verlesung. Mit einigen geringen Modificatioiu» erklärt mau sich mit dem Entwurf allenthalben eiuverstandeu. Unter Punct 5 brtuat Hcrr Stadtrath Dtetel t« seinem Referat über da- Resultat der Beratbuag der Subrommiskon für Dünger- export betreffs der Eingabe drr Leipziger Dünger-Export.Actieo- Gesellschaft, verschiedene Maßregeln zur verbefftrung der finanziellen Lage dieser Gesellschaft betreffend, zur Kenntniß de- Au-schuffe«, d -ß der erste Theil de- Anfahren-, gegenüber den Eoncarrenzinstiiutea strengere Controle üben zu wollen, bereit- durch entsprechende Le» ständigung der Gesuchstrller von Sette» de« Rath« Erledigung gesuu- drn habe. Bezüglich der übrigen Puncte de» vorliegenden Gesuchs der Leipziger Dünge»Export-Actien-Gesellschaft bringt Herr Reserent da- Gutachten der Subcominijsion zur Verlesung, in welchem vor geschlagen wird, beim Rathe zu beantragen, daß, dem Vorschlag genannter Gesellschaft entsprechend, die Sladt in 7 RäumungSbezirkc getherlt und die Räumung in jedem dieser Bezirke nur an den dazu bestimmten Wochentagen gestattet werde, vorbehältlich jedoch der aus Anordnung der Behörde vorzunehmenden auch and««zeitigen Räumung einzelner Grubea. Dem Bedenken de- Herrn Stadtrath Bolkmann, daß durch gleich, zeitige Räumung eine- ganzen Bezirke- gesundheitsschädliche Berunreini. gung der Lust hervorgerusen werden könne, hält Herr Medicinolrath Bezirksarzt vr. Sieget entgegen, daß bei drr Grüße der in Aussicht genonimeneu RäumungSdezirke und da die Räumung sich keineswegs aus einzelne Straßen beschränke, eine derartige Gefahr ausgeschlossen erscheine. Er wird die Frage angeregt, ob e« nicht au»sührbar sei, die Räumung der Grubea in einem Bezirke zur vorgeschriebenen Zeit und auf erfolgte Anmeldung zur Pflicht zu machen, dabei aber der Gesellschaft zu gestatten, zu derselben Zeit auch die Räumung anderer Gruben nacd Belieben und nach Möglichkeit vornehme» zu dürfen. Aus Vorschlag de- Herrn Pros. vr. Hosmann wird dieser Theil des Gesuches an die Sudcommission zurückverwicsrn. Aus da- fernere Gesuch der Leipziger Dünger-Export-Aktien Gesellschaft um Erhöhung des zeitherioeu Tarifs für Räumung der Gruben mit WaterclosetSanlagen und der diesen gleich zu achtenden Gruben mit sonstigem Wassrrzufluß um SO*/,, also um Normirung de- betreffenden Zuschlags aus 100*/,, beschließt man, dem Bor schlage der Subcommission entsprechend, sich dem Rathe gegenüber sür den beantragten Zuschlag von 100*/. für Räumung der Gruben mit Closeteinrichtung, jedoch nur mtt Beschränkung auf diese, zu ver- verwenden. > Die Leipziger Dünger-Export-Lette»-Gesellschaft hat weiter be antragt. Punct I de« Tarif- in der Weise abzuänder», daß der Export eines Lubikmeter- Grabenmosse kostet: 1) bei solchen Gruden, an welche mit de» Pferden uud mtt de» Räumungsgeräthen gefahren werden kann, l^l 2S^ß, 3) wo die- nicht der Fall und eine längere Schlauchau-lage er forderlich ist ». bi« zu 20 Meter Auslage 1 ^ 50^1, d. von 20— 40 Meter Auslage l^l 75^ o. bei noch längerer Auslage 2^l Endlich bittet die Gcsellichaft um Gewährung eines Zuschlages von SO*/, bei Räumung von Gruben, drrea Entleerung mit de- sonderen Schwierigkeiten verknüpft ist und um Erhöhung d«S Zu- schlag» von 20°/, aus 50'/, für Räumung während der Nachtstunden und um Steigerung der Tage für Auswechselung der Latriuen- fäffer. Rach längerer Debatte wird beschlossen, beim Rath« za befür Worten, das Gefach der Leipziger Dünger-Ervorl-Actieu-Gesellschast, abgesehen von der vorläufig jedoch nur aus 3 Jahr« zu empfehlenden Erhöhung de» Taris» sür Räumuag der Grude» «t WaterclosetS, adzulehnen. Die übrig« Puncte werden von der Tage-orduaug abgesetzt. an dii ^ Etugegauge» bei de» Rebactio, am «. F«»«« 138». vo» 6. Mat 1884. Nachdem die heutige Sitzung durch Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi eröffnet worden, bring» Herr Stadtrath Dietel eine seitens des deutschen Verein- für öffentliche Gesundheitspflege er gangene Einladung zu der vom 15.—17. September 1884 in Ha» nover tagenden Jahresversammlung zur Krnatniß d«S Ausschusses uud beschließt mau einstimmig, Herrn Stadtrath Dietel und Herr» Mrdittualratb vr. Siegel hierzu zu deputireu. Hieraus tritt man in die Tagesordnung ein. Zu deren 1. Pnnctt: Anderweit« Bericht der Subcommissio» für Düogerexvori über die von der Leipzig« Dünger - Export - Actie» - Gesellschaft de- anttagie Einführung em« straßenweise«, ev. wenigsten- ein« bezirk-weisen Räumung der AboriSgrubeu hiesiger Sladt", referirt Herr Stadtrath Dietel und beantragt, nachdem er da» Re sultat der dirSbezüglichea Verhandlung»» mit dem Direktor der ilschast nannten Gesellschaft vorgettageu. ans Grund der tu d« Subcommissio» neuerdiug» über dies»« Punet gepflogenen Beeathnußeu »» de« vou der Ludcoi»»»isfloa in der Sitzung vom 22. April d. I. gemachte« Borschlägrn allenthalben sestzuhaltea. Diesem Anträge tritt man bei. Die Offerte de« Herr» Schmitz-Hübsch in Monttqny in Lothringen, Aborte durch Einftreuen von präparirtem, mit Gyps verletztem Tors. Pulver zu be-iuficireu (Puuct 2 der Tagesordnung), beschließt ma», entsprechend dem Anträge de- Herrn Referenten. Medicioalrath« vr. Siegel, ebenso, wie die unter Punkt 8 enthalten« Empfehlung d« Kieselguhr (Infusorienerde) zur DeSinficiruag der Abortgrubeu, zur Ablehnung zu empfehle». Für die uutcr Punct 3 der Tagesordnung vom Turnlehr« Herrn Leonhardt vorgeschlageue Aufnahme d«S StroßenkehrichtS in im Straßenkörp« versenkt angebrachte Gesäße kann ma» sich ebensowenig au-sprecheu. Obgleich Rrsereut, Herr Medictualrath vr. Siegel, keineswegs die Zweckmäßigkeit der vorgeschlageae» Einrichtung verkennt, so hält er dieselbe doch in Anbetracht der erheblichen, dazu «sordeilicheu Koste» »ich, sür empfehlenSwerth uud befürwortet, beim Rath« zu beautrageu, daß dem Antragsteller in geeigneter Form ablehueud ge- antwortet werde. Demgemäß beschließt mau, tritt gleichzeitig anch dem Vorschlaar de- Herrn Stadtrath Vollmauu bei, welcher Mtttheiluug dies« Sache die SttaßeartiaigungSdepuiatton für geeignet hält. Dem zu Punct 5 der Tagesordnung: „Gesuch der Schützengesellschaft um Ausfüllung zwei« i» deren Pachiareal am neuen Schützenhaose entstandenen Lachen", zur Verlesung gebrachten Gutachten der Tiesbauvcrwaltuna (nach welchem die Schützengeiellschast de-halb schon abfällig zu bescheiden weil sie sich bei Pachtung de- in Rede stehenden Areale« au-- drücklich coattoclttch verpflichtet habe, die Lachen „«»ebnen und in Nieseucultur versetzen zu lassen ") schließt man sich allenthalben a». Da« out« Punct 6 zur Berathung gestellte Gesuch Hcrr» Robert Kutscher'« vou hier um „Genedmiguag zur Anwendung der Wilbelmy'sche» De-insertion-. maff« bei den von ihm au-gejührten DeSinsectionSanlageo" oll. dem einstimmigen Beschlüsse de- Au-schusje- entsprechend, dem Ratbe zur Bewilligung empfohlen werden. Dagegen kan» mau sich für die »ach Pan« 7 d« Tage-ordnung von Herrn Emil Otto Wilhttmy erbetene Genehmigung eines weiteren System- vo» Klär- und TcSiiisectionSaulagen nicht ouSsprechen und lehnt eS aach dem Anträge des Referenten, Herrn Medicinolrath vr. Siegel, ab. da« Besuch dem Rathe gegenüber zu befürworten. Zu Punct 4 der Taqecordnung: „Anträge, welche die Stadtverordneten bei Berathung d« wegen obligatorischer Benutzung der Lrichenkallen für gewisse Fälle zu erlaffenden Bekannrmachung gestellt haben", kommt man, dem Anträge des Referenten, Herr» Medtcinalrath vr. Siegel, entsprechend, überein» sür Verlängerung der Frist zur Unterbringung der an ansteckenden Krankheiten Gestorbene» tu den Leichenhallen von 12 aus 18 Stunden sich auszusprechea. U dem weiteren Anträge der Stadtverordneten: den Transport vou Leichen genannt« Art ia Droschke» be treffend", giebt der Herr Referrut der Entschließung des AuSschuffrS anheim, ob e- sich empfehle, diesea Transport aus and«« Weift al- tu Droschken zu bewerkstelligen. Hierbei regt Herr Oberbürgermeister vr. Georgi die Frage an, ob nicht vielleicht die Mannschaften der Feuerwehr geeignet leien, derartige Transporte zu besorgen und verweist «n dieser Beziehung daraus, daß gegenwärtig in Beriiu und Hamburg Ecörtrrungeu an- gestellt werden, ob und welch« Fuhrwerke zum Ersatz der hier in Gebrauch befindlichen Siechkörbe anzuschaffen, und daß vorau-sichtlich bei dieser Gelegenheit auch sür die vorliegende Frage Erfahrungen zu ammeln seien. Man beschließt, dem Rathe anheim zu geben, nach erfolgtem Referat de- mtt den Erörterungen beaustragten Beamten auch dir vorliegende Frage mit in Berücksichtigung zu ziehen. Zum Schlüsse unterbreitet der Herr Vorsitzende die bereit- in Zrage gesommene Adändernng der Fortsetzung der nördlichen, nnter- kald der Leibnizdrückc in den Elstermühlgraben führende Vorflulh- schleuße und ein diesbezügliche« Gutachten der Tiesbauverwalruog nebst Plänen dem Ausschuß zur Berathung. Bri der Wichtigkeit dieser Frage und in Ansehung d« Höhe der rv. ouszuweiidendcn Kosten beschließt man. die Sache einer Subcom Mission zu überweisen und wählt in dieselbe die Herren Oberbürger meister, vr. Grorgi, Bezirk-arzt Medicinolrath vr. Siegel und Pros, vr. Hosmann, beschließt auch, Herrn Stadtrath Mrchler zu den diesbezügliche» Beralhmigcu zuzuziehea. vom 8. Juli 1884. Nach Eröffnung der Sitzung durch Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi rejeriri Herr Bezirksarzt Medicinairath vr. Siegel zu Punct 1 der Tagesordnung: „Besprechung der Cholcragefahr", daß die ia der Sitzung vom 31. Juli 1883 beschlossenen Maßnahmen: „Reinigung der in den Grundstücken befindlichen Schmiitzwinkel und AnsanimiungLslätten von Unrath durch systematisches Aus« suchen derselben und Einschreiten dagegen", im Gange seien, daß serner die DeSiuseciiouSeinrichtung von Schimmel L Co. im Stadtkrankcnbause eingejübri sei, und daß auch die königliche AintShauptiiinnnschast sich bereit erk.ürl habe, beim Auftreten der Cholera für Beschaffung der »üihigen Baulichkeiten zur Unterbringung der von der Epidemie Ergriffenen Sorge tragen zu wollen. Im Allgemeinen halte er. der Herr Referent, die Lholeragefahr sür nichl gerade nahe bevorstehend. Bezüglich de- demnächst stattfindendcn Schützenfeste- beräth man aus Antrag des Herrn Pros. vr. Hosmann, welcher aus eine ge regeln: und genau controlirte DeSinsection der aus dem Festplatze be finblichen Aborte große» Werth legt, darüber, ob diejenigen Aerzre welche berenZ ihre Dienste sür das Fest zur Bersügung gepellt haben ersucht werden sollten, ihr Augenmerk aus die Regelung der TeSin- sectton aus dem Schüyenplayc zu richten. ES wird aber schließlich hiervon abgesehen und die Herren Prof vr. Hosmann und Medicinolrath Vr. Siegel ersucht, sich der Controle der aus dem Swutzenplatze einzurichtenden Desinscction zu unterziehen J»i Verlaute der Debatte treten die Herren Pros. vr. Heubner und Pros. vr. Hosmann dafür ein, daß Bestimmung dahin getroffen werdeu möge, daß jeder choleravcrdächtige Krankheitsfall unverzüglich anzuzeigen je« und zwar schon deshalb, weil bei rechtzeitiger Anmel- düng geeignete Maßregeln getroffen werden könnten. Herr Geh. Medicinolrath Prof. vr. Wagner hält die Be- stimmung einer sofortigen Anzeigcpslicht sür nicht ohne Weitere« durchführbar, da «nesiheils nicht rn jedem ErlrankungSsalle ein Arzt zugczogea wcrden würde, anderntheilS auch nur der mit den Symptomen der Cholera genau vertraute Arzt das Vorhandensein dirjer Krankheit bestimmen uud in Folge dessen die sofortige An- Meldung des Falles veranlaffen könne. Auch glaub« er, daß durch eine derartige Maßregel eine unnöthige Paaik hervorgerusen werden würde. Nach längerer Debatte uud nachdem noch Herr Pros. vr. Heubner betont, daß es hierbei in der Hauptsachr daraus aakomme, durch rechtzeitige Anmeldung dem Herrn Bezirksarzt Gelegenheit zu bieten den Charakter de- gerade vorliegenden Krankheitsfalles kennen zu lernen, beschließt man auf Antrag d« Herren Geh. Med. Rath Pros, vr. Wagner und Pros. vr. Hosmaou, Herrn Bezirksarzt Mebiciualrath vr. Siegel zu ersuchen, beim «öftreren der Cholera in Deutschland und überhaupt ia Fällen, in denen er die Mitwirkung de» Ausschusses sür nöthig hält, drffea Zusammentritt zu veranlaffen. Aus Vorschlag de- Herr» Pro vr. Hosmann beschließt mau ferner, die Ausstellung eine« neue» Scdimmel'schen DeSinsection-apparaieS im Georgenhauft au Stelle des alten desecien zu beantragen. Dem Anträge, denjenigen Leuten, welch« Effecten zur DeSinsectiou nach dem Krankendause bringen, die Beibringung eine» ärztlichen Ältestes auszugeben, kann man nicht beitreten, kommt jedoch überein, beim Rothe zu befürworten, es möge Anordnung dahin getroffen werden, daß derartige Kleidungs stücke nur in feuchter Umhüllung ttanSportirt und Gebühren sür die DeSinsection uicht «Hoden werdeu dürfen. Endlich beschließt man, einem Antrag de- Hrrrn Pros. vr. Re- ckam Folge gebend, beim Rath« zu beantragen, derselbe möge durch die Baarevisoren ein Berzeichniß derjenigen AbortSonlagen hiesiger Stadt ausstellen lassen, bei welchen sich die Stoffe direct uud, ohne geklärt zu sei», in die Lloaken entleeren. Zu Punct 2 der Tagesordnung macht Herr Bezirk-arzt Medicinal. rath vr. Siegel Mitiheilung üb« die zur Zeit hi« noch beschränk ausgetretene Pockenepidemie unv giebt hierbei eine Uebersicht der einzelnen, bis jetzt in hiesiger Stadt eingetreteneu ErkrankungSsälle. Die unter Punct 3 der Tagesordnung von Friedrich L Co. hi« nachgeiuchte Genehmigung eines neuen DeSmsertionSaoparote« sür Clojet resp. Pissoir beantrag« der Reserent. Herr BezirtSarzi Medicinolrath vr. Siegel, dem Rathe gegenüber abfällig zu be gutachten, da der Apparat zu Nein sei, auch nicht genügende Sicher- h«>t bitte, daß nicht bei längerem Wasierzusloß ichon in kurzer Zeit die nur 700 Gramm betragende DeSinsectionSmaffe weggrspült werde und da serner der Blechkorb die Einwirkung des WafferstromeS aus di« Masse hindere und möglicherweise beim Mangel einer ander- weiten Ausrührung die Masse hart werde und eine DeSinsection unmöglich ma«». Dem «»trage gemäß beschließt man. Zu Punkt 4 der Tagesordnung: „Glußab, de- Vorsitzenden der Medleintsche, Geieischaft, Herr, Pros. Vr. Schmidt, um Beiordnung der ärztlichen Mitglieder de» GesuiidheilSau-schuffrS zum Zwecke der von der Mrdicinischen Gesellschaft angestrebten Moit»l»äl-st>itistik", beschließt der Ausschuß, uochdem die anwesenden Herre» Berzte sich ämniklich bereit erklärt, genannter Gesellschaft zu dem erwähnten wecke sich zur Verfügung zu stellen, den Ausführungen de« Herrn lezirkSarzte« Medicmalrath vr. Sicgel entsprechend, die angestrebte Einrichtung auch insofern zu fördern, als man zur Bestreitung der nothwendiger Weise entstehende» Au-gabcn, namentlich zur Bezahlung der Lruckkoslen und Entschädigung sür die die auSgesüllten Formulare in 14 tägigen Zwischenräumen von den Aerzlen adholeudea Boten »oa Seil-n des Ausschüsse- 600 zur Lersügung stellt. Zum Schluss« regt Herr Stadtrath Dietel noch die Frage an, wie sich der Ausschuß zu der bri dem fortwährenden Anwachsen der Geschäfte beim Düngerrxpottweien möglicherweise sich nöthig machenden Anstellung eine» zweiten Aufseher- verhalte, und gelangt man zu dem Beschlüsse, die bereit« srüher zusaminengetretene Subcommissio» ür Düugercxporr mit der Berathung über diese Sache zu beauftragen, dieselbe auch zu ersuchen, das Resultat ihrer Erörterungen io dieser Angelegenheit direct dem Rathe zu unterbreiten. Man wählt io diese Subcommission zu den bereit« darin befind- licheu Herren noch Herrn Stadtverordneten vr. Berrud au Stelle dcS au-geschiedcu,» Herrn Stadtrath Fiedler ll. vo« 14. Rovrmher 1884. Nach Eröffnung der Sitzung durch Herrn Oberbürgrrmeister Or. Georgi erklärt sich zonächst der Ausschuß aus bezügliche Anfrage de» Herrn Vorsitzende» damit einverstanden, daß die kosten de- neu beschaften Tran-vvrtwagens sür Kranke antheilig auS dem DiSpo- itton-Ionds de« GejundbeitSauSschuffcS bestritten werden sollen. Alsdann referirt zu Puuci 1 der Tagesordnung: „Heranziebung der Aerzie zu dem Kraukeudiruste bei der Gemeindekrankenversicherung". Herr Eladrrath Winter, welchrr wegen diese- Puncte» der Sitzung beiwohnte, empfiehlt die von Herrn Direktor Hasse zu dem in Rede stehenden Zwecke vorgeschlagenr Sintheilung der Stadt in 21 Distrikte. In der nun folgenden Debatte betont Herr Oberbürgermeister vr. Georgi, daß es sich in der Hauptsache wohl barm» handele, sür jeden District mehrere, und zwar dem ärztlichen Bezirksvereine angehürige und nach vorau-gega»gc»er Aufforderung sich erbietend« Aerzle gegen entsprechendes Honorar zur ärztlichen Hilfsleistung zu veipslichten, dabei denselben aver sreizustellen. event. auch in andere» Distrikten Erkrankten ihre Hilfe angedeihen zu lassen. Dieser Aus- sassung sich anschließend, beantragt Herr Stadtrath Winter, die dem Bczirksvereine ongedürigen Aerzle zunächst um Erklärung darübe: zu ersuchen, ob sie gesonnen seien, ihre Dienste betreff- der Gemeinde- kraakenversicheruug zur Verfügung zu stellen, und dann durch Be- kanulmachung die Interessenten davon in Kenntnis zu setzen, welche Aerzie in den einzelnen Districlca verpflichtet sind, den versicherten Kranken, und zwar auch währrnd drr Nachtzeit, Hilfe zu leisten. Bezüglich der Anzahl der Bezirke führt Herr Pros. vr. Heubner an», daß die Bildung von möglichst kleinen Bezirken, wie sie von anderer Seite besürworiet werde, .hin nicht empsehlenSwerth erschcme, und hält mit Herrn Medicmalrath Bezirksarzt Or. Siegel die vom Herrn Direktor Hasse vorgejchlagene Eintdeilung in 21 Bezirk« für die zweckmäßigste. Dem Vorschläge des Herrn Pros. vr. Hofmaun, daß die an die Herren Aerzte zu erlassende Aufforderung ganz generell gehalten und dabei nicht aus bestimmte Bezirke Bezug genommen werden solle, glaubt Herr Stadtrath Winter in Anbetracht :er Dringlichkeit der Angelegenheit nicht beitreten zu sollen. Nach, dem ma» sich allgemein mit der Emlheilung in 21 Districte ein- verstanden erklärt hat, beantragt Herr Prof. vr. Hosmann, die Herren Aerzte möchten ausgesordert werden, bis zu einer noch näher zu bestimmenden Frist sich darüber zu erklären, ob sie gewillt seien, für einen ober mehrere District«, bez. sür welche ihr« ärztlichen Dienste sür der Geineiiideversicherung Angehörige zur Verfügung zu stellen, daß jedoch der Rath sich dabei Vorbehalten möge, den Einzelnen für eine» Bezirk, sür welchen zu zahlreiche Anmeldungen eingegangen, abzulehnen und ihm die Anmeldung sür einen anderen anheimzugeben. Im Anschluß hieran beschließt man aus Vorschlag des Herrn Oberbürgermeisters beim Rathe zu beantragen, derselbe wolle durch Bekanntmachung die Milglieder des ärztlichen BezirkS- vereiaS auffordern, bis zum 20. d. M. zu erkläre», ob sie derei» seien, sür rinr» oder mehrere GeiiieindeversicherungSdistricte sich zu verpflichten, sich aber gleichzeitig da» Recht Vorbehalten, bei etwaigem Ueberfluß an Anmeldungen für einen District Einzelne zurückweiseu zu können unter dem Anheimgeben sich sür anvere Districte zur Verfügung zu stellen. Zu dem vo» Herr» Pros. Or. Hosmano ia Vorschlag gebrachten Wortlaut: „Mitglieder des ärzllicheu Bezirk-Vereins für Leipzig Stadl und Land" beschließt man noch den vom Herrn Oderbürger. Meister beantragten Zusatz: „im Umkreise vou 1 Kilometer". Zu Punct 2 der Tagesordnung, eine von AdolsuS Sington L Co. in Manchester anher gelangte Emps hluna von Farmer'- pateatirter Doppel.Cylinder-Maschine zur Pulvertfirung de» Kolhe«, Bluter und anderer wasserhaltigen Abfälle betreffend, referirt Herr Medi- cmalralh Bezirksarzt vr. Siegel und empfiehlt, da der in Rede stehende Apparat zwar anscheinend praktisch, aber sür Leipzig, wo das GrudenräumungSwcsen rc. schon in anderer Weise geordnet, nicht anwendbar sei. lediglich davon Kenntniß zn nehmen. Hierbei bewendet eS. Zu Punct 3, die eriolgie Anbringung von Klär- und DeSinsecttouS- anlagen an den im Stadtbezirk befindlichen WaterclosetS betreffend, referirt gleichfalls Hcrr Mebicinalrath vr. Siegel und beantragt, beim Ralbe dahin zu wirken, daß die 124 Hausbesitzer, welche nach den anaestellte» Erörterungen noch da» sogenannte alte Kasten- svstem führen, ausgesordert werden möchten, unter Aufgabe diese« Systems die Einrichtung nach einer der neueren Systeme umzu- gestalten. Man beschließt, den Rath zu ersuchen, zunächst durch einen Baurevisor noch Erörterungen darüber anftcllen zu lassen, i». wieweit die ebenerwähnten Einrichtungen nach dem sogenannten alte» Kaftenlystem mit den vorgejchriebenen Systemen in Einklang zu bringen seren. Die Anfrage seitens der L.-D.-E.-N.^l., ob ste die von ihr selbst verfertigte DeSinsectionsmaffe zur DeSinficirung von Aatcrcloset- anlagen verwenden dürft (Punct 4 der Tagesordnung), beschließt man, entsprechend den Ausführungen de» Herrn Medittualralh vr. Siegel, dem Rathe zur Ablehnung zu empfehlen, da die frag, lich« Dcsinftciionsmasse sich nicht sür jedes der conceisiontrten Systeme eigne, vielmehr bei den einzelnen Systemen lediglich auch die sür das ftweiligr System conccssionirte Masse zur Verwendung kommen könne. Für die Vorberathmig betreffs der vom Herrn Oberbürgermeister noch angeregten Frage der Erbauung von Markthallen ia Leipzig ernennt mau eine Subcommiision und wählt in dieselbe die Herren Oberbürgermeister vr. Georgi. Stadtrath Dietel, Prof. vr. Rcclam. Pros. vr. Hosmann, Medicinolrath Be- zirkS-Arzt vr. Sicgel. Bom 2V. November 1884. Nachdem Herr Oberbürgermeister vr. Georgi die Sitzung eröffnet, referirt Herr MedicinalrathBezirksarzt vr. S > c gel über das Resultat der au die Herren Aerzte ergangenen Aufforderung zur Anmeldung sür die Gemeindeversicherungsbezirke. Herr Referent bringt zur Kenntniß, daß im Ganzen 51 An meldungen, und zwar 46 von in Leipzig und 5 von in der Umgegend wohnhaften Aerzlen eingegangen seien. Darunter haben 15 ihre Thätigkeit ausdrücklich nur sür 1, jedoch von diese» auch nur wenige sür einen bestimmten Bezirk zur Verfügung gestellt, während im Allgemeinen die Anmeldungen, und zwar, namentlich von Seiten der jüngeren Herren Aerzie, aus eine größere Anzaül von Bezirken sich erstrecke«. AIS Svecialisten haben sich drei gemeldet. Di« meisten der augcmeldeteo Herren haben sich außerdem bereit erklärt, ihre Dienste nicht nur den Angehörigen der Gemeindekrankencaffe. sondern auch den in Ortskrankcncasjen Versicherten zu widmen. Da Herr Professor vr. Heubner darauf Werth legen zu müssen glaubt, daß sür möglichst viele Districte Specialärzte, namentlich sür Augen- und Oürenkrankheiten angenommen werben, ersucht mau Herr» Bezirksarzt Medicinairath vr. Siegel, sich deshalb mit den betreffenden Herren Specialisten direct in Verbindung zu setzen. Bezüglich der Verzeichnisse der Aerzte in den Versicherung« büchrru rc. beschließt man. zn befürworten, daß die sür die einzelnen Districte bestimmten Aerzte nach Namen und Wohnung im Anschluß daran aber die Namen und Wohnungen der Spccialärztr angegeben werden möchten, auch bei jedem Arzte, welcher GeburtSdelser ie>, die« in den Verzeichnissen bemerkt werde. Ferner spricht man sich, einem Vorschläge des Herrn Oberbürgermeisters entsprechend, dafür aus, daß es sich emvseyle, in jeder Polizeiwache ein Berzeichniß der DistriciSärztc auSzuhangen, in welchem jede eiwa'ge Veränderung von Seiten der Wache zu notiren sei. Herr Stadtrath Winter erklär: sich bereit, deshalb mit dem Herrn Polizeidirector in Einvernehmee za treten. Man beschließt serner. zu beantrage», daß im Vl. und Vll Districte, in welchem sich danptsächlich die Thätigkeit der von Herrn Proseffor vr. Heubner geleitete» DistrictSpoliklinik bewege, s»r die Poliklinik di« Recepte nicht unterschrieben zu sein brauchen, sondern mit einem Stempel, der den Ausdruck „Poliklinik" hat, uaterftrwpelt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder