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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-18
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1885
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Erste Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. .>« 49. Mittwoch den 18. Februar 1885. 7S. Jahrgang. Noch schlimmer steht eS aber mit der Erwesterunz der Thakigkeit teS Wiener Deutschen Schulverein« in Arain. dem adriatischen Küstcnlande und in Tirol. In den zwei erst, genannten Ländern hat der Lerein mit der erdrückenden slawischen Mehrheit zu kämpfe», während in Tirol da« ganz unter dem Einfluss» de« KlerikalisninS stehende Landvolk sich an den Bestrebungen da« Deutschen Schulverein» so aut wie gar nicht bethciligt. Die Landleute und auch viele Städter erblicken in dem Verrücken der italienischen Sprachgrenzen keinerlei nationale Gefahr, ja e» ist in Tirol schon seit langer Zeit üblich, daß wohlhabende Städtebewvbner und Landleute ihre Söhne nach Südtirol zur Erlernung der für Handel und Verkehr uvtbigen italienischen Sprache schicken. Unter solchen Verhältnissen ist e» wobl einleuchtend, daß die Thätigkeit de» Deutschen Schulverein« in Wien sich Haupt- sächlich aus Böhmen beschränken muß. So dürste also auch die nächste, i« Teplitz zusammentretende Hauptversammlung de» Verein« sehr zahlreich besucht sein, wa« alle Deutsch. Oesterreicher auch ausrichtig wünschen. Aus dem Reichstage. Die Hauptversammlung Leo Vrutsch-Oesierrrichischen Schulvereius. * Wie au« einem Rundschreiben hervorgeht, welche» die Centralleiluna de« Deutschen Schulverein» in Wien an sämmt- liche Ortsgruppen-Vorstände versendet, wird die nächste Haupt versammlung de» Tenlschen Schulverein« in Wien in diesem klayre, während der Psingstfeiertage, 24. und 25. Mai. zu Teplitz in Böhmen stattlinden. Die beiden jüngsten Hauptversammlungen de« Verein», heißt es in dem Rundschreiben, haben im Gebiete der deutschen Alpenländer stattgesunden. Die triftigen Gründe, welche für die Wahl der Vororte Linz und Graz maßgebend waren, wurden allseitig gewürdigt und zahlreich erschienen die Ver treter au» den nördlichen Kronländern, in denen der größere Tbeil unserer Ortsgruppen seinen Sitz hat. Sie scheute» nicht die weit» Reise und die nicht unbeträchtlichen Kosten, um bei der Rechenschaftslegung der BereinSleitung ihre Stimme abzugeben und an den Arbeiten der Hauptversammlung persöu lichen Antheil zu nehmen. Begreiflicherweise wird jedoch der Wunsch laut, daß die nächste Versammlung aller Ortsgruppen, wie ja wiederholt in Aussicht gestellt wurde, im Kronlande Böhmen abgehalten werde. Dort bezeugt da» dichte Netz der Ortsgruppen, deren Zahl in Bvhnien säst die Hälste der Ge» i gksetz,-,'z„gegnngen. Der Gefitzenlivurs ist von geringer Wichtig- sammtzahl der Ortsgruppen de« Bereu,« beträgt, daß bereit« > kj». es Hand,» sich um ein. Aendeiung bezüglich der «u-hebung»- in den weitesten Kreisen sich die Ucbcrreuzung Bahn gebrochen I behSrden. Die Bestimmung des Miliiiurgefitze-, nach welcher da von der hohen Bedeutung, welch« die Einigung aller Deutschen I militnirische Mitglied der für den Aushebung», bezw. Infanterie. Oesterreich« gegen die immer drohendere nationale Bedränaniß I brigciLebezirl mit den ständigen Geschäften der Heeresergänzung be- desitzt. So glaubt die DcreinSleltnng. fährt da» Nundschretben I trauten Behörden - Ersatz- bezw. Ober-Eiiatzcommilsion - der damit auch dem Gefühle nationaler Gemeinsamkeit aller StammcSzenossen neue Förderung angcdeihen zu lasten. Bei der Wahl de« Ortes dursten, um nicht, allerding» unbe rechtigtem, Vorwurfe Nahrung zu geben und ei« durch keinerlei Rücksichten aus ander» Nationalitäten gehemmte« Auftreten de« Vereines zu ermöglichen, nur Städte mit über wiegend deutscher Bevölkerung in» Auge gefaßt werden. Nachdem jedoch der Besuch der Hauptversammlungen von Jahr zu Jahr stieg und in Böhmen mit Rücksicht aus die geringeren Ent fernungen eine ganz bedeutende Bctbeiligung seitens der Ortsgruppen in Aussicht steht, war für die weitere Ent scheidung vor Allem eine möglichst leichte Unterbringung der Mitreisenden Vertreter und das Vorhandensein entsprechender, m der Stadt gelegener oder von derselben jederzeit leicht erreichbarer Versammlungsräume zu berücksichtigen. Sorg Brrtla, 16. Februar. Dem Re ich »tag ist der Entwurf eine» Besetze», betreffend die Aenderung de» Reich-mtlitair» eiiizelncn Fällen an Stelle der vorbezeichneten Personen andere Lsficiere regelmäßig mit den ftändigrn Geschälten der Heere« ergänzung zu betrauen. Für letztere» Verfahren soll durch die vor- geschlagene Aenderung die ersorderliche gesetzliche Ermächtigung herbei geführt werde» Die ReichStagScommlssto» zur Berathung der Vorlage über Au-dehuung de- Uusall- und Krankenverstchrrungs- gesetzes aus da» LranSportgewerbe trat beute in lste zweite Lesung des Gesetzentwurfs «in. ß. l wird unverändert angenommen, 2, 3 und 4 mit einigen redactionellen Aenderungeu, welche vom g. Wichmann beantragt worden. Unveiändert werden die §8 5 bi- 14, mit redactionellen Aenderunaen die 88 15 und 15» (H 16) unter Berücksichtigung der dazu gestellten Anträge Mchmann an genommen, nachdem die aus die gleichen Aenderungcn abzielenden Anträge die Abgg. B»hl und Gebhard zmückgezoaen sind. H. 16 (8- 17) wird mit einem Abänderungsantrag des Abg. Beiel, dem ... . , . - . - „ »zufolge die Regierung in den Stand gesetzt wird, die aus die sättige Erwägungen in dieser Richtung bestimmten nun die I Krankenversicherung bezüglichen Bestimmungen schon vor denen aus Acrein-leiluna zu dem Beschlüsse, die Einladung de» OrtS-1 die Unfallversicherung ^bezüglichen in Kraft treten zu lassen, ange gruppe Teplitz anzunebmin und die nächste' Hauptver sammlung an diesem Orte in den Pfingsttagen (24. und l 25. Mai 1885) abzuhalten. Indem wir dir geehrten! Ortsgruppen davon vorläufig in Kenntniß setzen und un versichert halten, daß dieselben unsere Gründe für diese Wahl billigen werden, machen wir darauf aufmerksam, daß nack den Satzungen die ordentlichen Jahresversammlungen der Orts gruppen in den ersten drei Monaten des Jahre- abzuhaltcn sind und bei denselben womöglich di« Wahl der Vertreter für die Hauptversammlung vorbenommen werden soll. Bezüglich de» Näheren verweisen wir aus den Vorgang im Vorjahre, sowie aus die im Mürz erscheinende Nummer der „Mit- »Heilungen". Die für die Anmeldung der Vertreter bestimmten Dilicksorten, sowie da« ausführlich» Programm und die Tagesordnung werden den geehrten Vorständen rechtzeitig zngestellt werden. So weit da« Rundschreiben. Wer zwischen den Zeilen desselben zu lesen versteht, wird sofort entnehmen, daß der Verein ganz vorwiegend in den deutschen Gegenden Böhmens nommen. Der Abg. Schräder gicbt dabei die Erklärung ab, daß cr sich der Stellung von Anträgen zur zweiten Lesung enthalten habe, da er sich überzeugt habe, daß die Commission der Annahme von Anträg«« abgeneigt sei, welche primipielle Acnderungcn des Gesetz- entwursS bezweckten. Es wird beschlossen, schriftliche» Bericht durch den Abg. Buhl zu erstatten ** In die Commission zur Berathung der Jndustrlezvkle treten von naticnalliberaler Seite die Abgg. Oechelhäuser, Feustel und Penzig; an des Ersteren Stelle wird indessen in der erste» Zeit Abg. Drvndlla treten. In die Commission für die Holzzülle delegirt dt» nationalliberale Partei die Abg. Haupt, Holtzmaun und K tu mpp. Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, 18. Februar. Die Commission de» Abgeord- netenhauses für di» Borberathung de- Bolk-schulledrer- peusionsgeseheS hat bislang drei Sitzungen abgchallen. In der ersten Sitzung fand eiu» Generaldiscussion statt, bei welcher sich zeigte, daß die StaatSregierung im Ganzen eine reservlrte Haltung daß fl« dir holländischen «,bette» über Gebühr vernachlässigt«, and unbeachtet ltaße». von den von von Rosenberg durchwanderten Gebteten ist e< »ament- lich Neu-Guineo, welche« im gegenwärtige, Augenblick« unsere Auf merksamkeit aus sich lenkt und wohin un- einige der schönsten Aqua rell» de- Reisenden versetzen, der vorzug-weise die vüdwest« und Nordostküste der Insel besucht hat. Ganz besonder- müsse» uu- dl» Menschentvpen interesslren, von welchen unS von Rosenberg mehrere au» verschiedenen Theile» der Insel vorführt. Dieselben gehören der Papuantschen Rare a« »nd haben eine dunkelbraune, mehr oder «eniger in» Graullch- schwarze spielende Hautsarb«, sie sind von kurzer Gestalt, mehr leischig als muskulös. Uiiverhällnißinäßig dünne Beine bei sonst wohlproportiouirtem Körper sind gerade nicht selten. Da- Haar ist nie wollig, auch sonst findet sich wenig Aehnlichkeit mit den Negern. So ist die Stirn de« Papua höher, der Hiuterkops mehr abge rundet, dir Nase nicht so platt und mehr hervorspringeud, der ganze Körperbau übrigen- nicht so kräftig wie beim Neger. Boa Farbe ist das Haar schwarz, zuweilen auch, namentlich in den Spitzen ins FuchSrvthe spielend, in, Alter wird e» weiß und bildet dann mit der dunkeln Hautfarbe einen starken Toutrast. Da- Haar ist, wie schon bemerkt, nienial- wollig, wird rin und elahalb Fuß laug und jedes einzelne derselben bi- zur Spitze psropfenzieherälmlich gewunden, steht loihrecht aus der Kopfhaut. Als ein Spiel der Natur sieht man übrigen- zuweilen Personen mit herabhäiigmdci» Haar. Männer und Frauen lassen eS gewöhn lich in voller Länge wachsen und kämmen e» stet- von innen nach außen, wodurch der Kops da- Ansehen einer enormen Kugelbücste bekommt. Der Gesichtswinkel beträgt durchschnittlich 66 Grad, da- Antlitz ist rund, die Nase meist klein und hat weite Flügel. An den Schläfe» ist der Schädel oft etwas eingedrückt, die Jochbogen Iretrn hervor, der Mund ist groß, mit dicken, mehr oder weniger wulstigen Lippen versehen, das Kinn klein, zurückweichend, die Zähne gut ge bildet un^ perlciiweiß. Die Gesichtszüge tragen in vielen Fällen ein ausfallend jüdisches Gepräge. Im Affekt, wenn die in de» wilden Bewohner» schlummernde» Leidenschaften erwacht sind, erglänzt das Auge de-Papua in einem unheimlichen Feuer. Koniml er aber i» Lagen,wo er aus seinem normalen Zuslaiid gerissen, unter fremdem Einfluß handeln soll, dann zeigt daS Auge Unruhe und Mangel an Selbstvertrauen, während bei Mittheilungen ihm saßücher Begriffe dasselbe Erstaunen und Neugierde ausdrückt. Mit lang ausgckämmten. gleichsam zu Berge stehenden Haaren, welche, weit nach vorn überstehend. einen dunkele» Schalten aus Stirn und die mit unheimlichem Feuer darunter hervorlcuchtenden Augen werfen, zeig» sich der Paw a aus seinen Raub »nd Mortzllgen a>S ein wahrer Dämon seines Landes, dessen urplötzliche Erscheinung überall Augst und Schrecken erregt. Dies die Schilderung, welche von Rosenberg in Wort und Bild von den jüngst in der Südsee erworbenen deulschcn Unlerlhanen giebt; allerdings ein nicht viel verheißende- Bild, welche» unS da über die Neu Deuttche» entrollt wird. Was spcciell die Bewohner der Humboldt-Bal an der Nordküste Ne» Guineas aubelaiigt, so sind dieselben im Allgemeinen schwerer, größer und stärker gebaut als die Papuanen vom nordwestlichen Ibeste der Insel. Die Waffen derselben bestehen in Bogen und P'elen, Lanzen und Dolchen. Die Fahrzeuge sind auSgehöhlte B-umstämme von 15 bi- 30 Fuß Länge und oben so eng, daß, um darin stehen zu können, man gcnölhigt ist, da» eine Bein vor das andere zu setzen. Uni da- Umschlagen zu verhindern, haben alle an einer Seite einen Flügel oder Auslieger von Holz, wovon der über der Oeffnung befindliche Theil eine Decke von geflochtenem Bambus trägt, um daraus zu sitz-», Feuer anzulegen, Waffen, Früchte und dergl. mehr daraus imterzubrinaen. Die Ruder, mit ivelchen in sitzender und stehender Haltung gerudert wird, sind 5 Fuß lang und meist mit Schnitzmerk verziert. Auch am spitz zulausende» Vorder- und Hinte, theile der Cannes siebt ina» die bunldemalte Figur eines Vogels oder Fisches. D eje Fahrzeuge führen einen 8—jo Fuß hoben, an der Spitze öfters mit einem Büschel von Caiuarfidern verzierten Mast Während eine von Pairdurassaser» geflochtene Matte als Segel dient. — Die Häuser der Eingeborenen stehen aus Psählc» in Reihe» nebenelnunder, mit den Tbüröffnungen nach ein und derselben Seite und zwar auswärts gerichtet. Die Kochgerälhe. Döpse und Pfannen von rother Erde und Holz werden von de» Papuanern selbst ge fertigt. Bedürsniß für Kleidung haben dieselben nicht und gehen Männer, wie Frauen nackt, mir ein Lcudenschurz Wird hier und da getragen, sowie verschieden» Schmuckjachen. Nachdem noch Herr Heitmann einen in Berlin vorgekommear» fall, bei welchem bei einem infolge mangelnder Treppenbeleuchtung orgekommei'e« Uusall« seiten- der maßgebenden Behörde ein sree« prechrude« Urtheil erfolgte, mitgetheilt hatte, ersolgt« um 11 Uhr »er Schluß der Versammlung. die größte Tk,-ilnahme besitzt. Weil kort allein von einer l zum Gesetzentwurf einnahm. In der zweiten Ätzung kamen die wirklich alle GesellschastSschichlen erfassenden deutschiiatioualen > Bewegung die Rede sein kann. Da» Rundschreiben weist des halb aucy geradezu auf da» dichte Netz der Ortsgruppen Vereine in Böhmen hin, deren Zahl fast die Hälste sämint- ticher Ortsgruppen in ganz Oesterreich-Ungarn beträgt. Was die jüngsten Hauptversammlungen des Vereins in Linz und Graz betrifft, so waren diesewen, wie auch das Rundschreiben bemerkt, allerding» zahlreich genug besucht, allein die statistischen Auszeichnungen de- Verein» und andere lhatsäcbliche Wahrnehmungen beweisen dennoch, daß das nationale Programm de» Vereins weder in Obervsterreich, noch in der Steiermark in die breiten Volksschichten, am allerwenigsten aus dem Platten Lande, nachhaltig einzudringen vermochte. ES läßt sich nämlich keinen Augenblick leugnen, daß die Landbevölkerung Obervsterreich» und der Steiermark noch ganz unter welchen ein Lehrer pensionirt werden kann. Dieselben lehnen sich durchaus an das Staatsbeamtenpensionsgesetz an. Der Para graph erhielt einen einstimmig angenommenen Zusatz durch den Antrag von Schenckcndorff: „Bei Lehrern, welche das 65. Lebens, jahr vollendet haben, ist eingetretene Dienst»,isähigkeit nicht Vor bedingung des Anspruchs aus Pension". 8. 2 fand hinsichtlich des echzigstel keinen Widerspruch. Eine sehr lebhafte Debatte führte jedoch die Festsetzung einer Minimalpension von 450 .4 herbei. Hierzu lagen zwei Anträge vor: 1) Antrag Gras Clairon d'Haiisso». ville, der daraus hlnzielte, die Festsetzung einer Minimalpension überhaupt zu streiche», und 2) Antrag von Schenckendorff-Zaruba, die Minimalpension von 450 aus 500 ^l zu erhöhen. Der erstere Antrag fand mit einer Stimme die Majorität: hierbei war auffällig, daß der Fortschritt, der im Plenum stets noch sür eine Minimal- pension, sogar bi- 600 ^l, eingetreten war, hier sür den Antrag Clairon d'Hauffonville stimmte. In dieser Sitzung trat auch eine verschiedenartige Berechnung der Emeritenzahl nebst der Pension-. L7Ä'LiL°^r LLcS"W Ist "ab» '«mm. »Sn b7n"Ze7.re°.er°. dT'CustL-7 u7d' F.na'n^m'.'st^ strei.gen ^«itung der Landgeistllchkeit steht. Diese ist aber, j h^iwi:, die sehr weit auseinander ging. Abg. v. Schenckendorff leitete hieran» die verschiedenartige Stellung dieser beiden Ministerien aus die Winke des hoben österreichischen KlrruS hin, der er klärteste Feind de» Deutschen SchulvereinS und macht gegen diesen mit den Slawen gemrinschaslliche Sache. Die Geist lichkeit und die slawischen Agitatoren reden der Landbevölke- rung jener Provinzen fortwährend ein, der Deutsche Schul verein verfolge keinen anderen Zweck, als ganz Oesterreich .preußisch" und .lutherisch" zu machen und erhalte seine Winke und Befehle thatsüchlich au« Berlin, wo die preußische Regierung mit dem Deutschen Schulverein unter einer Decke stecke. Wenn man weiß, welch» Abneigung unter der österreichisch«, Lcmbbevvlkärung gegen Alle«, wa» .preußisch und „lutherisch" herrscht, so wird man sich kaum wunder» dürfen, wenn dort die klerikale Agitation einen fruchtbaren Boden gefunden hat. So kündigte auch seiner Zeit da» Grazer ullramontane „Volksblatt" die Hauptversammlung de» Deutschen SchulvereinS iu der steiermärkischen Hauptstadt mit den Worten an, Graz werde in einigen Tagen der betrübende Tummelplatz einer „nichtsnutzigen preußischen AgitationSbandc" sein, deren „lande»- und religionSseindliches Treiben" jeder gute Oesterreicher und glauben-treue Katholik mit alle» Kräften bekämpfen müsse. In Mariazell, einem vielbesuchten obersteiermärkischen Wallfahrtsorte, eiferte sogar ein Geistlicher von der Kanzel gegen den Deutschen Schul verein, weil jener in Erfahrung gebracht hatte, daß zwei Beamte auS einer benachbarten Eisengießerei die Hauptver saminlung de» Verein» in Graz besuchen wollten. Ter deutsch-feindlich z-lolischc Eifer der Klerikalen Mariazells, die in jener Gegend sehr einflußreich sind, brachte eS auch wirklich dahin, daß die Vorgesetzten jener zwei Beamten diesen die Theilnahme an der Hauptversammlung des Deutschen Schulverein» in Graz verboten. Ganz ähnlich verhalten sich gegenüber dem Deutschen Schulverein die Landgemeinden Oberösterreich». Dort hat der kürzlich zu Linz verstorbene, sür Nom und die politische Reackion stets streitbar gewesene Bischof Rudigier mit Hoch druck gearbeitet »nd im Vereine mit dem Klern« über daS ganze Flachland ein wchlcrganisirteS »ItramontaneS Agita- tionsnctz geworfen. So ist eS auch zu erklären, daß gelegent lich der Haiiplversammlittig des Wiener Teulsche» Schul derem» in Linz L>e Betbeiligung and den Landgemeinden eine sehr geringe war, während zu den, Begräbnisse des Bischofs Nudigier Tausende von Kleinbürgern und Landlenten, von ihre» Pfarrern geführt, nach der Stadt strömten, worüber natürlich die »tttramoutcuien Blätter in große» Entzücken gerietst»». zum Gesetzentwurf her. In der dritten Sitzung zeigte sich aber augenscheinlich ein weit größere- Entgegenkommen der Regierung-- coinniissare, das dem Fallenlassen de- Peusivi,-Minimum- zuzuschreibe» sein dürkie. Es stand zunächst 8 3 zur Di-cussion, welcher angiebt, was zu dem Diensteinkommen gerechnet wird. Dazu lag ein Antrag Lückdoff vor, welcher auch die AlterSzulaaen zum pcnsionSsähigen Diensteinkommen rechnen wollte. Dieser Antrag fand Annahme mit allen gegen 1 Stimme. Der Geldwerth der Naturalbezüge soll gleichzeitig hinzuaerechnet werden, und wurde außer Wohnung», und JeuerungSentichSvigung aus da- Einkommen aus Dienstländereirn hinzugefügt. Der ganze wettere Passu», welcher die Pension eines Lehrers regelt, der gleichzeitig eiu Kircheuamt versieh», wurde aus dem Entwurf gestrichen und durch Annahme des Antrag» Echiiiidt-Laaan undknörcke ersetzt. Derselbe lautet: „DieseVorschriften gelten auch sür die Berechnung der Pension eine- Lehrer-, mit dessen Schulamt ein kirchliche» Amt vereinigt ist, dergestalt, daß der Be rechnung da» Diensteinkommen der vereinigten Stelle, ohne Rücksicht daraus, au- welchen Quelle» solche- oder einzelne Iheile desselben fließen, als eüiheitlicheS Stellene.nkommea zum Grunde." Der ganze Paragraph wurde demgemäß angenommen. Statt de» 8. 4 sollen alle bezüglichen Bestimmungen aus dem Staalsbeamlenpeusioiisgesetz in diesen Entwurf einzeln ausgenommen werden, so daß eine Bezug- nähme aus jene- Gesetz ganz sortsällt. Endlich saus g. 5 seine Erledigung, der die Streilverhältnisse regelt. Museum für Völkerkunde. Var«« 8. v. H. v«» N-srnßer«'- vri-inalaquarrle. * Leipzig, 18. Febr. Wie schon io diesen Blättern kurz erwähnt worden ist, hat das ..Museum sür Völkerkunde" dem hiesigen Verlagsbuchhäiidler Herrn Gustav Weigel eine Sammlung ethno- graphiich sehr interessanter und auch in künstlerischer Beziehung werth- vollrr Aquarelle zu verdanken gehabt, die gerade im gegenwärtigen Augenblicke Angesicht- der Vorgänge in der Südse« eine erhöhte Be deutung erlangen. Dieselben sind von dem bekannten, gegenwärtig in Holland lebenden Reisenden Baron von Rosenberg an- geserligt und haben den Illustrationen al- Vorlage gedient, welche dessen Wcrk „Der Malayische Archipel" zieren. Dasselbe ist eia Ergcbnißeines dreijährige» Ausenthallesin den holländisch -ostindischen Coloiiien, während welcher Zeit der Verfasser Sumatra, Celebes, Java, den Moliikkijchcn Archipel uud Neu-Guineo bereist und Land u»d Leute genau bat kennen lernen, so daß sein Werk mit zu dem Besten gehört, was wir über jene Gegenden besitzen, wie auch der bekannte hol- ländi'che Gelehrte Professor P. I. Bath in Leiden offen bekennt, der zugleich auch so vorurtheilSsrei ist, wa» man bet unseren stamm- verwandten Nachbarn sonst selten findet, die großen Verdienste der deulschcn Wissenschaft uneingeschränkt anzuerkenoe», wen» er auch nicht umhin kann, den Deutschen daraus einen Vorwurf zu machen, Allgemeiner Hausbesitzer-Verein. cm. Leipzig, 17. Februar. Die gestern Abend recht zahlreich besuchte Monatsversammlung wurde im Saale des Herrn Tr > etschler de», neuen Vereiiislocnle. abgehalten und von Herrn Heitmann mit Begrüßung der Erschienenen eröffnet. Der erste Punct der Tag -ordnung betros ein an den Reichskanzler zu richtendes Dank und Anerkennungsschreiben, sür das Wohlwollen, welches derselbe dem gelammten Grundbesitz gezeigt habe. Nur Herr Bolkening sprach und' stiinmle hiergegen. Das Schreiben, beste» Abfindung gegen eine Stimme beschlossen wurde, lautet: „Durchlauchtigster Fürst, hochzuverehrender Herr Reichskanzler? Nächst unserem erhabene» kaiserlichen Herrn verdankt Deutsch land Eurer Durchlaucht nicht nur seine jetzige Größe und Welt stellung, sondern auch einen gesunden und wohltbucndcn Auf schwung auf dem Gebiete der WirthschastS- und Steuerpolitik. Schon oft hat Ew. Durchlaucht im Reichstage und bei anderen Gelegenheiten anerkannt, daß der Grundbesitz erheblich mehr zu den öffentlichen Lasten herangezogen wird, wie das mobile Capital, und daß es eine Art ausgleichender Gerechtigkeit wäre wenn auch das letztere mehr wie bisher zur Erhaltung de- Reich- und der Euizelstaaten beiträgt. Indem der unterzeichnet« Hausbesitzer-Bereln Eurer Durchlaucht für die bisherige Fürsorge gegenüber dem Grundbesitze den wärmsten Dauk ausspricht, drückt der Beretu zugleich sein leb haste» Bedauern darüber au-, daß die gegenwärtige Rcich-tags Mehrheit Ew. Durchlaucht sowohl iu ebengedachter Richtung, als auch aus anderen wirthschaftlichen Gebieten die so sehr nolh wendige Unterstützung versagt. Der Unterzeichnete Verein gestattet sich Ew. Durchlaucht die vollste Sympathie zu dem dem Reichstage vorliegenden Ent Wurfe einer procentualen Börsensteuer anszudrücken uud Ew Durchlaucht zugleich ganz unterthänigst zu bitten, im Interesse der deutschen Grundbesitzer für da- Zustandekommen des ge dachten Gesetze- im Reichstage und Bundcsrathe wirken zu «olle». I» größter Verehrung Eurer Durchlaucht der Allgemeine Hausbesitzer-Verein zu Leipzig." Der zweite Punct der Tagesordnung betraf die Durchberathung der 88 52, 53, 54, 55, 56, 57 und 58 der neuen Bauordnung. Bon Herrn Bautzmann und Genosse» wurden hierzu Anträge au theilweise Aendeiung. Streichung einzelner Abschnitte oder völlig Beseitigung einzelner der genannten Paragrapben gestellt. Es schlo z sich hieran eine äußerst lebhafte und lange Debatte, bei welcher Herr Ri-chlSanwalt Lauh» energisch sür die Aenderung, bezieheuilich Beseitigung der beanstandeten Paragraphen, als in die Rechte der Hausbesitzer einschneidend, eintrat, mähren» Herr Architekt Poninie eine-lheilr die Unschädlichkeit und anderutheilS die Nothwendigkeit der einzelnen Paragraphen nachzuweisen suchte. Nachdem Herr Obersecretair Jähne daraus hlngewlefin, da, diese Bauordnung nur eia Entwurf sei, der bei den städtischen Be hörden ooch zur eingehenden Berathung gelange, und daß der Haus besitzer-Berein mehrere Jahre brauchen würde, ehe er mit der Durch berathung der vielen Paragraphen der neuen Bauordnung fertig sei. beantragte derselbe, nach dem Vorgehen der Berliner Hausbesitzer, ein« Petition an den Rath zu richten, in welcher dir Wahrung der berechtigten Jnteresfiu der Hausbesitzer beantragt wird. Die diesem Zwecke von Herrn Obersecretair JSHne verfaßte Resolution „Der Entwurf einer neuen Bauordnung, welcher angen- blicklich einer Commission von Sachverständigen vorliegt, ist sür den HauSbesitzei'Veiein nicht annebuibar und wird der Vorstand beauftragt, aus wesentliche Umgestaltung bezüglich der alten Bauordnung mit allen Krästea hinzuwirkea und zu diesem iwccke eine Commission zu bilden, welche in nächster Vereins amt« Belicht erstattet, welch« Schritte der Verein in dieser ngelegenheit beschlossen hat." wurde nach kurzer Dl-cussion, bei welcher! Herr Jahrmarkt für wettrr» verathnug, aber nur der Paragraphen, welche einschneidend Wirke», sich ««-sprach, von der Versammlung angenommen. Ornilhologischer Verein. * Leipzig, 17. Februar. Am vergangenen Mittwoch, dem gewöhnliche» Bersammlung-abend unserer Leipziger „Freunde der gefiederte» Welt uud de- Vogelschutzes" hielt He»r 1>r. Marshall wiederum einen seiner interessanten Vorträge über Themen au- der Eutwickelungsgeschichle der Vögel. Dem vor vierz.hn Tagen ge haltenen Vorträge über die Farbenaupissung bei den Vögeln folgte diesmal eine Erörterung über da- Capitel der geschlechtliche» juchtwahl in der Vogelwelt, speeiell über die oft so merk würdig disferireiide Befiederung der Geschlechter der Vögel und über deren mnlhmnßliche Ursachen. Es läßt sich von vornherein erwarten, daß die geschlechtliche Zucht wahl in einer körperlich und geistig so hoch beanlagten Thiergruppe, wie die Vögel sind, eine wichtige Rolle spielt. Die bunte Färbung der Vögel ist ü» Wesentlichen eine Schutzfärbung, namentlich die der Weibchen. Nach Darwin erscheint die Färbung der Weibchen als der frühere ursprüngliche Zustand beider G schlechter, da auch die Männchen IM Jugcndgefieder dem Weibchen gleichen. Es zeigt sich auch liier da» bivlogische Grundgesetz, daß jedes Individuum in seiner persönliche» Euiivickelung in gedrängter Kürze alle die Entiv ckelungsstuse» wiederhole, die seine Art in einer Reihe unendlicher Gcnerationea durchlaufen habe. Das Gewöhnliche ist, daß da- Gefieder der Männchen bedeutend auffallender, sctiöiier uud prächtiger ist, als Ka der Weibchen. Wallace, der große Kenner der austral-asiatischen Vogelwelt, suchte de» Grund hirrsür darin, daß bei Lüget», luenig- lens die in offenen Nester» brüten, die eüisache Färbung die Weibchen beim Blüten im hohen Grade den »achstellenden Augen der Feinde entzöge. Bei den meisten Vogelarte» sind die schmückenden Zeichen der Männchen in der Fä-bung der Weibchen auch angedeutel. Ost ton,ntt das Gefieder der letzteren dem prächtigen der Männchen auch ziemlich gleich, wie z B. bei den Spechten und auch bet vieleu Papagciarien. ES giebt ferner eine nicht unbedeutende Anzahl von Vögeln, die in ein offenes Nest bauen und bei denen sich beide Gatten beim Brutgeschäil bethei>igen. die aber doch iu der Färb« rech, verschiedr» sind. Ost zeigen gewiss« Federn an sehr verschiedene» Theücn det Köipcrs »nd bei sehr vcrjchi-denen Vögeln eine gleich« Enlwick. uiig. Eine „s-.hr beliebte Mode" bei den Vögeln sind z. B. kahle Schäfte, di« am Ende eine platienartige Fahne tragen; so aus dem Kops mancher Hüdnervöeel, vor Len Llien eines schöne» Paradiesvogels einer indischen Trappe; auch finden wir sie wieder ini Schwanz von Ziegenmelkern, Ei'vSgeln, Koiibris, Papageien, indischen Würgern re. Ueberhaunt sind es besonders die Schwanz- federn, aus welche die geschlechttiche Znchiwah! eiiigewirkt hat. Mit stolze», Bewußtsein trägt drr Haushaha seinen Sichiljchwanz, dünkel haft schlägt der Piau sein Rad de, der Brautwerbung. Jeder inLnnliche Vogel ist bestrebt, ieine Schönheiten, die bei manchem sehr versteckt, wie bei gewissen Papageie» aus der Jnucu- seite der Flügel liegen, in ein möglichst gi!i»li >es Licht zu fitzen. Sehr znhireicht Vögel erhalten die Pracht des Gefieders überhaupt nur sür die Zeit der Biaulwerbung, sie haben ein sog. „Hochzeit-- gefieder". Und das ist jedenfalls daS ursprüngliche Verhalten, den» es wurde zn diesem Zwecke überhaupt erworben, aber mit der Zeit traten durch gesteigerte Vererbung dies- Geschlecht-Unterschiede in der Färbung als bleibend aus. Interessant ist es, daß der männ liche Häniling, der bei uns bios im Fiii .-ah» seinen herrlichen Rosenaiislug aus der Brust erhält (daher Biiiihansling), aus Madeira diese Färbung jahraus jahrein zeigt. Biewelleii wird der Schmuck verhäiigmßvoll für den Träger, es leide« gewissermaßen die Sicher heit durch die Eitelkeit. To ist der männliche Argusjaia» nicht im tande zu fliege» ; doch ist er in so hohe», Grade geschickt sich zu ver- dergeu, daß er pur äußerst selten zum Schuß kommt. Et sind aber nicht blos Federn, die im Interesse der geschlecht lichen Zuchtwahl eine Veränderung erleiden; auch andere äußer« sichtbare Theile des Körpers könne» k-urch sie wesentlich beeinflußt werden. So treten häufig am Kops und Hals häutige, fleischigeh auch knöcherne Protaberanzen aus, manchmal nur eine Anschwellung der lebhaft gesärbte» Wachshout, manchmal als eine Art Haube oder Holle oder ei» Fleischkamm aus dem Scheitel. Für die Unterschiede der Färbung je nach Alter und Geschlecht hat Darwin folgende Reihe von Gesetzen formulirt: 1) Wenn das erwachsene Männchen schöner oder ausfallender ist als das Weibchen, so sind die Jungen beider Geschlechter im erste» Kleid dem Weibchen sehr ähnlich, oder die jungen Männchen sind dem Weibchen doch viel ähnlicher als dem alten Männchen, jo z. A. bei dem Pirol, Gimpel, HauSjperling rc. 2) Wenn da- erwachsene Weibchen von ausfallenderem Gefieder ist als das Männchen, so gleichen die Jungca im ersten Gefieder i» beiden Geschlechtern den unscheinbareren Männchen. Diese Eischeinuag ist seltener, doch findet sie sich z. B. bei Regenpfeifern, Kasuare» und einigen Wachteln. 3) Wenn da» erwachsene Männchen dem erwachsenen Weibchen ähnlich ist, so haben die Jungen beider Geschlechter eia unter sich gleiches, aber von den Allen abweichende- Kleid (z. B. bei Roth- kehllben). 4) Ja einigen wenlgeu Fällen weiche» die Jungen im ersten Ge- fieder in beiden Geschlechtern von einander in der Art ab, daß die lungen Männchen mehr oder weniger den alten Männchen, dir jungen Weibchen aber mehr oder weniger den alten Weibchen gleiche». Eia neuer Erklärungsversuch der Berschiedenarligkeit des Ge fieder- der beiden Geschlechler, von Reichenau gemacht, ist der, daß man annehmen müsse, das Männchen erhalte nicht dir bunten oder sonst auffallenden Unterscheidungsmerkmale durch einen Zufall, welcher durch Liebhaberei der Weibchen eine bestimmte Richtung bekommen habe, sondern durch feine „überschüssige Lebenskraft". Dies zeige sich namentlich bei denjenigen Vogelarten, wo die Männchen durch besonders prachivollcs Gefieder, oder durch Kämme. Sporen, verlängerte Federn oder dergl. ausgezeichnel sind. Freilich stimmt dies nicht in allen Fällen, da manche einer anderen Er klärung bedürscu, wie z. B. die Fälle, wo die Weibchen bunte- Gcfieder haben mit starkem Piguicntgekalt, die Männchen dagegen kraftlos weiß erscheinen, also de- Pigmente- in den Federn voll ständig entbehren. Rach Schluß de» Vortrag- erläuterte Herr vr. Marshall noch an einer größeren Anzahl von zum Theil sehr prachtvollen Bälge» in und a»rländischer Vogelorten, welche der Vorsitzende de- Verein-, Herr l)r. Reh, auS seinem Privatmuseum sreundlichst zur Ver- sügung gestellt hatte, die auffallenden Unterschiede zwischen den oft überaus prächtig gesärbtru und auch meist größere» und stärkere» Männckien und den schwächeren, kleineren und einsacher gefärbte» Weibchen derselben Bvgelarten. Auch fehlten die Beispiele nicht sür die umgekehite seltenere Erscheinung, wo die Weibchen größer uud auffallender gefärbt sind als die Männchen, j. B. beim Sperber rc. Zum Schluß dank!« der Vorsitzende dem Herrn Redner im Name» des Verein-, welcher Herrn vr. Marshall sür sein reges Interesse an den Bestrebungen des Vereins »nd für die immer sehr bereit willig übrrnoniinenen Vorträge nicht besser danken zu können glaubte, als dadurch, daß er ihn zu seinem Ehrenmitgliede ernannte und ihm ein wohlgelnngene-, von Herrn Pros. Göring sinnreich entworfine- und künstlerisch au-gesührtes Ehrendiplom überreichte, was von dem überraschten Herr» Bortragendeo mit freudigem Danke angenom men wurde. Sachsen. * Leipzig, l7. Februar. Der in brr ersten Parade der Polizeischutzmannschaft unter der tüchtigen Direktion de« Herrn Weiß bestehende Gesangverein „Eollegialität" hielt gestern Abend im rothen Saale de- KrhstaNpalasteS sein siebente« Stiftungsfest ab. welche» auch Herr Polizei- director Bretschneidrr mit seiner Gegenwart beehrte. Ein von einem Porstandömitgliede gesprochener Prolog kam recht gut z»m Vortrag und wechselten hieraus Ehorlicder mit den Couccrtullmmern der Capelle deS Hauses ab. Ist auch der vorgcdachlc Gesangverein z Z. nicht so stark, wir der der „Kaiucradschaft" in der zweite» Parade, so verdiene» seine Leistungen doch alle Anerkennung. Den Borträgen folgte ein ungemein belebter Ball. Bemerkt sei noch, daß Herr Dekorateur Hanickc so liebenswürdig gewesen war, auS Anlaß dieses Stiftungsfestes die prächtige, von dem Feste
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