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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-25
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1885
- Autor
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Ibb !27UV IM 7b U4H) SM b.» S1« I7«iO 184 7b >/» Lni»«> ,d»N» MUD. <x» 155 die 17050 ^l. per kpril- i 151ck0 w 43 30 ^ cknU-Lu^uot — iiudv! iü 58.— i ^prü-älai rt. <8rsr« LUmmullL - a»to 10,000 sa vvrÜLiikt. »r. »ei« schmal. l»a: 4- 0 30. ivfer „E.iia" ölovddampfer xandrien; in lüste Afrikas; Postdampier mburz-omeri- ed-Gtar-Line- t-ntsche Post- bedeckt; dir i» biadurch ui offen. Grscdeint frü'i 6'/,Uhr. sseö>ir>,un und LrordMon auueSgasse 33. Apnchlsüildrn der Kedackio». ül- in l log? 10—12 Uhr. .»'Mtlags 5—6 Uhr. l.<? .»d, emseiandler Nl»»uicn»t» l > >8«d»cuoll inchl «nbmdiich. Anflaqe ^'.lllnuemklitsiirris viertel;. 8 MX. Sinn, ckuie der für die «ächitf«l>e»de dinnl.uer drstimmten Inserate an Aachen,aarn b'S L Uhr Aackmitta»«, ml Sonn- und Aesttagr» früh bis '/,S Utzr. 2n >en /ilialrn für Ins.-iXnnahme: Ltto Klemm, NmvrrsilSlöstrave 21» 1'ouis Lösche» Itaihannrnsirabe 18, p. uur bis '/,L Ubr. Anzeiger. 56. Uttl. Bruigerlolm 5 2)ik., hlivch Llk Post brjogrn 6 Ml. Jede rliizrlilr Nummer 20 Ps. Bclrqrrcmpiur 10 Ps. Lrbüdrc» sür Exirabeilaaea (in Togcblaü-^v.'niar gesalzt) ohne Postdesörbermig 39 Mk. «tt PostbeslirSerung 43 Mk. Inserate öqeipaitcne Petit^?il- 2'^ Irr. Grützrre Lchristen lau: uns. Pre an.izc lljUlg. Ladcllarijcher u. Zissernsav »ach hühcrm Tarif. iirrtamrn »ater dem RedactionSstrich dietgelvalt. Zelle 50 Ps.. vor de» Aamilien Nachrichten die Kgeipaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind uns an oic (>^pcüitl0li zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasnuwerauiio oder dura, P:st. Nachnahme. Mittwoch dm 25. Februar 1885. 79. Jahrgang; Amtlicher Theil. Dtklmnlnmchimg. Trotz der Vorschriften in tz. 4, Absatz 2 der revi- dirten Sparcaffenordnuoq vom 24 Juni 1877, wonach die bei vcr diesigen stüvtifchen Sparcasie aus ein und daffelb.' Sparcassenbnch depcnirten Beträge die Summe von 1401» Mark nicht übersteigen dürfen» baden die (Inhaber einer größeren Anzahl von Sparcassenbüchern, deren Nummern nachslchcnd unter verzeichnet sind, durch zum Ihcil während längerer Zeit unterbliebene Abhebung der Zinsen, ihre Einlagen über den Betrag von 1500 Mark anwachsen lagen. Unter Hinweis aus die obengedachte statutarische Be stimmung, svwie daranf, daß rüeksichtlich der über ISOV Mark überschiestenden Betrage die Ver zinsung weggefailen ist, sordern wir demgemäß die Inhaber der leii.ssenven Sparcasscnbhcher aus» die ent sprechenden Mclubel.äge ebebalvigst zurllckzunehmen. Leipzig, den 10. Zedrnac l885. Der Nath der Gtadt Leipzig. Ur. (Seorgi. Freygang. D Serie I. Nr. 0011 14826 >5394 23051 23169 27557 SN21 3351, 37838 40957 41219 5,626 52243 52404 57258 581,1 63303 67364 68934 74294 75673 76442 80122 91015 92658 97198 93932. Serie H. Nr. I3IS 1730 4243 6063 6383 7094 13315 ,4430 ,59,1 16134 16281 17005 20353 25932 27896 23071 95276 36860 44115 48254 51402 58154 69021 72144 72811 77564 77915. Generalversammlung der Ortckkrankoneassc für OrtSkraukencasse X zu Leipzig und Umgegend. BebusS Wahl des Borstaiide» der OrlSkrankencasse haben Wir nach tztz. 34 und 37 des NcichSgesctzcS vom 15. Äuni 1883 und H. 52 des Easien-Statulö Generalversammlung ans Donnerstag den 2«. Jebrnar I8SS anbersumt, uno werten deshalb die gewadllen Vertreter der Aroeilgcder wie der Eassenmitglieder" geladen, zu dem an gegebenen Tage Abends 7 Uhr im Stadthause. Obstmarkl Nr. 3 allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 111, sich einzufinden. Leipzig, den 14. Februar 1585. Der Rath der Ttadt Leipzig. (ÄrankeuversicheruagSamt.) Winter. Tagesordnung: 1) Wabl eine? Vorstandes; 2- Beschlußfassung über Zutritt zu einem Local-Derbande im Sinne des k). 46 de? NeichSgesetzcS vom 15. Juni 1380. betr. die Krankenversicherung der Arbeiter. Nutzklötze, sowie MH- und Vrrnnllolj-Auction. Montag, de» 2. März sollen von Vormittags 9 Uhr an un Forstreviere Evnnewih, Abthlg. 6», 7r», 9a und 10k ca. 63 Eichen Nutzklötze von besonderer Stärke und von vorzüglicher Qualität, ferner 10 Buchen« 4 Aborn- 3 El'chen- 5 Rüstern- und 1 Linben- 6 Eichen- und Aborn-Schtrrhölzer, 16 Rintr. Eichen Nntzschette, 61 - Eichen Brennscbeite, 33 Haufen starker Abraum, 10 - Schlagreifig und 20 Bund Dornen unter den am Versammlungsorte auShängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und nach dem Meist geböte verlaust werten. Zusammenkunft: an der Apitzschbrücke, unweit der Hcheu Biücke bei Connewitz. Leipzig, am 19. Februar ,885. DeS NathS Forst-Depatation. Nichtamtlicher Theil. vie Mnikerkrisls in Rumänien. * Für Diejenigen, welche die Verhältnisse Rumänien» und die öffentliche Llimmung in diesem jungen Königreiche genau kennen, war der Bestand de» bisherigen Ministerium« schon längere Zeit ein unlösbare- Räthsel. Die Träger der ver schiedenen Portefeuilles gehörten nämlich durchaus nicht einer einheitlichen politischen Richtung an, sondern gingen bezüglich ibrer Anschauungen und Parteiltellung wesentlich auseinander. Dennoch gelang eS gewissen äußeren Einflüssen, diese nach rechts und tinkS schwankende Regierung eine Zeit lang im Amte zu erhalten, was aber von der Mehrheit der Bevölkerung keineswegs mit Befriedigung ausgenommen wurde. Ganz besonders stand die Leitung der auswärtigen Politik Rumäniens unter Slourdza nicht im Einklänge mit cer Partei« stellung der übrigen Minister und noch weniger mit den Wünschen der Mehrheit des Lande-. Stourdza wußte sich nämlich, man weiß nicht recht auS welchem Grunde und wofür, in Wie» und Pest zu einer peraana grut» zu machen, waS ihm natürlich keineswegs die Geneigtheit der groß« rumänischen Partei zuwende» konnte, die jedensallS im Lande als die lonangebenve politische Majorität bezeichnet werde» muß. lieber die Art un» Weise, wie sich Ttaurdza, trotz der heftigsten Opposition, im Amte erhalten konnte, gehen schon lange verschiedene Gerüchte, die indeß durch keinerlei khat» fachen zu erweisen find; eS mag indeß immerhin nicht unwahr scheinlich sein, daß. wie von verschiedenen Seiten dedauptrt wird, die bisherige auswärtige Politik Rumäniens «lS ei» vom König darot pers.'nt, h versuchtes politische« Erverim»1 za betrachten ist, welches Stourdza nur mit seinem Mimster- Porteseuille zu decken hatte. Daß diese« Experiment schließ lich nickt gelungen, davon gicbl die vor einigen Tagen in Bukarest startgefnubcue Minislerverschiebung ein sehr greif bares Zeugniß. Ohne oaß eine eigentliche MiuisterkrifiS vorhergegangen wäre, meldete plötzlich der Telegraph, daß zwischen den gegen wärtig im Amte befindlichen Miliislern em Tausch der Porte feuilles stattgesunden habe. Slourdza, der Minister der aus wärtigen Angelegenheiten, bat das Cu.luSministerium und CampineNno, bisher Handel-- und Ackerbaiiininister. da- Portefeuille dcS Auswärtigen Übernommen; in der Leitung der Ministerien der Finanzen und VeS Krieges ist kein Wechsel oder Tausch eingetrelen. Ganz auSgeschieden an- dem Cabinet ist nur der Zustizm nister Wojnow, nachdem er mit den, Oberstaatsanwalt Maurokorvato eine sehr heftige Scene gehabt haben soll. Dabei soll eS zwischen beiden Herren, nach Bukarester Telegrammen in den Wiener Blättern, sogar zu Tdätlichkeilen gekommen sein, was aber von den rumänischen Journalen entschieden in Abrede ge stellt und als eine böswillige Erfindung bezeichnet wird. Ob dieser Conflicl zwischen dem Iustizmimster Wojnow und dem Oberstaatsanwalt Maurokorvato politischer oder persönlicher Natur ist, darüber habe» bisher die Tele gramme auS der rumänischen Hauptstadt keine zuverlässigen Millheitungen gebracht. Dagegen fehlt es. keineswegs an Gründen, welche die Ministcrverschicbung zwischen dein Aus wärtigen Amte und dem Handels- und Ackerbauministerium erklären. Der Eintritt dcS bisherigen Handels- und Ackerbau ministers Campineano in daS AnSwärlige Amt hängt nämlich in erster Linie mit dem österreichisch-rumänischenHanoelSvcrtrag zusammen, der in den nächsten Monaten ablänft. Die Opposition im Vereine mit den maßgebenden rumänischen HandclSkrcisen wollte eS aber unter allen Umständen ver hindern. daß der beiden, wegen seiner Neigung zu Oesterreich- Ungarn tief verhaßte Minister dcS Auswärtigen, Stourdza, seinen Eiusluß bezüglich der Einleitung und des Abschlusses deS neuen österreichisch-rumänischen HandetSoerlragcS ausüben könne. Die politische und wirtbschastlicke Opposition Rumäniens arbeitet deshalb schon lange Zeit an dein Sturze Stourdza'S, den die extrem oppositionellen Bukarester Blätter geradezu als von den Wiener und Pester Rcglerniigskrciscn „gekauft" darstellen. So zog die Opposition in der Hauptstadt und im ganzen Lande immer weitere Kreise, ja im Lause der ju.iastrn Wochen gesellten sich zu dieser Bew<-gung auch noch dedent'ame Kund gebungen seitens de- rumänischen HandclsstandeS, der sowohl in Bukarest wie in den übrigen Handelsstädten de- Landes einhellig erklärte, daß der bisherige Vertrag mit Oesterreich- Ungarn die wirthschaftlichen Interessen Rumänien- lies ge schädigt habe, wesbalb der Oesterreich freundliche Stourdza unter keiner Bedingung den neuen Handelsvertrag mu Oester reich-Ungarn absckließcn dürfe. Um Slourdza von diesem Abschlüsse auszuschließen, mußte er natürlich als Minister deS Auswärtigen entweder von der Opposition gestürzt oder sonst zu seinem Rücktritte gezwungen werden. In formeller Beziehung ist zwar weder da- Eine noch daS Ändere geschehen, aber Slourdza hat dennoch dem starken Drucke der össeullichen Meinung weichen und sein Portefeuille dem opvvsitwuetl angehauchten Handels- und Ackerbanininistcr Campineano übergeben mnsicn, um sich mit dem politisch wenig wichtigen Cullusportesenille nicht sehr rukmvoll auS der Asjaire zu ziehen. Diele Ministerverschiebung ist also jedenfalls als ein Sieg der rumänischen Opposition zu bezeichnen und wird sich auch alS solcher, besonders Oestcrreich-Uugarn gegenüber, schon in der Nächstreit äußern. Die Einleitung und der Abschluß dcS neuen österreichisch-rumänischen Handelsvertrages dürften also unter solchen Umständen auf nicht unerhebliche Echwicrigk-iten stoßen. Indeß ist eS nicht die handelspolitische und wirthschastlichc Arage allein, welche in Rumänien die Oesterreich feindliche «tinimung erzeugt. Diese Bezeichnung ist eigenllich nicht reckl zutreffend, weil sich der politisch-nationale Widerwille und Haß der Rumänen weit weniger gegen Oesterreich oder die cisleikbanische Negierunm wobt aber ganz Ipeciell und nachdrücklich gegen die Pester Regierung und ihren gervalt- thätigen MagyariSmuS kehrt. Dieser ist eigentlich der wunde Pnnct, welcher die internationalen Beziehungen zwischen Oester reich und Rumänien nickt zur Ruhe kommen läßt. T ie Buka- rcstcr Blätter wimmeln fortwährend von bitteren Klagen und sehr nachdrücklichen EntrüstungSkundqebungen seiten- der Rumänen Siebenbürgen- und SübungarnS über die dort herrschende, ganz unerträgliche magyarische Vergewaltigung. Proteste, welche leider nur zu begründet sind. Auch Conflicie an der rumänisch-ungarischen Grenze, zu denen fast immer der Hochmuth und die nationale Ueberbebung rer magyarischen Beamten Veranlassung geben, gehören nicht zu den Selten heiten und verbittern natürlich die Stimmung in Rumänien nur noch mehr. Mit dem eigentlichen Oesterreich bat letztere wenig zu schaffen und so muß das Wiener NnSwärtige Amt in dem ganzen unerquicklichen Handel eben die Folgen tragen, welche ihm daS staatliche Curiosum, Dualismus genannt, bescheert hat. In Osen-Pesl zuckt man lächelnd die Achseln dazu. Leipzig, 25. Februar 1885. * Unter den welsischsu RcichltagSabgeordneten scheint eine kleine Secession und Abrückung vom Centrum stattgesunden zu haben. Die „Germania" berichtet: ..Vom Bureau de» Reichstag« wurden die Abgeordneten von Estorts und den Alten bisher «l- HeSpitanten de« Centrum« aus- geführt. Dieselben sind zum Eentrum in diese« Verbältniß thalsächlich nicht getreten, sendern gehören zu der Gruppe Langwerth von Eimmern. Die Zahl der CentrumSmilglievcr ist demgemäß von 10» aus 107 zu reduciren." * Die Einrichtung, daß Mannschaften, deren Beruf von Hau« au« nicht seemännisch ist. ihrer Militairpslicht bei der Marine ,l< vierjährig Freiwillige genügen können, un» die Verfügung de« Ehest der Acmiralttät, alles Taugliche einzustellen, wa» sich sür den Marinedieust meldet, bat den Marinestatianen der Nord- und Ostsee bereit« einen sehr erheblichen Zuwachs an Mannschaften zugeführt, st daß die »»rhantrnen Easernement» »er N»r»seeftati»n, tretz »er -tationirung ein« grdjere» Zahl »»n Schiffen in außer- heimischen G«»ässern. nicht «ehr «uSretchen. alle Mann schaften zu faste». Man hat stch »»her aensthigt gesehen, da« frühere Artillerieschulschiff Linienschiff „Rrnown" als Easernenkchiff einzuricklen und mit Mannickaslen zu bele-eu. Es befinden sich zur Zeit 400 Mann an Bord de- SchifteS, 200 von diesen sind Mannschaften der zweiten Matrolen- Tivision, während die übrigen zu einer sechswöcheultichen Ucbung eingezogeue Ersatzroservisten sind. — Zur Aus bildung aller Reserven deS Maschinenpersonals im Torpevo- dicnst wcrden beständig Mannschaften deS Leurlaubten- staiideS zu einer mchrwöchentftchen Uebung ringezogen. ES ist zu diesem Zweck »nauSge'etzt da« Torpedoboot „Kühn" >»i Dienst und hält Dampsproben und UebinigSfabrlen in Sec ab. Es ist erklärlich, daß man aus die Ausbildung deS Maschinenpersonals im Torpebomescn einen so hoben Werth legt, da nur die vollkommene Beherrschung dieser Waffe durch tüchtige Specialisteu einen Erfolg sichert. So jung vaS Tor- pedvwesen in der Marine auch ist, so hat e» voch grade in den letzten Iabren einen bedeutenden Aufschwung erfahre». Nickt allein, daß die Beschaffung einer großen Zahl vorzüg licher Torpedoboote alS Noihwendigkeit erkannt wurde, son dern daß die FischlorpcdoS auch alS ein wesentliche» Element dcS Angriffs und VerlhciViguugSmillel eines jeden grötzeien Schiffes anzusehen sind. Es werden daher und sind schon zum Theil lämintlickc größere Schiffe, selbst die älterer Elaste, mit einer Torpcdo-Armirung verleuen. Al» jüngstes Beispiel hierfür gilt das Panzerschiff „Friedrich Karl", welche- bereits 1868 vom Stapel tief und daher keineswegs mehr ans der Höhe eine« modernen Schlachtschiffes steht. Zur Zeit besiudet sich die Panzcrfregakte .Kronprinz" ini Umbau und wirb ebenfalls mit einer starken Torvedv'Ariuirung ausgerüstet. » * * * Nack einer Depesche de« „Journal du Iura" befindet sich der Schweizer BunteSrath im Besitze der Namen der zwei Anarchisten, welche den Bnndespalast in die Lust sprengen sollten. Das Attentat sei unterblieben, weil die beide» Individuen aus der Liste Derjenigen stanken, die neulich auSgewiesen wurden. Dem „GencvoiS" schreibt man über die gleiche Angelegenheit: „Die ersten Warnungen, die der BundeSratb erhielt, kamen nicht, wie hartnäckig behauptet worden, vom AuSlande her, sondern durch anonvine Briefe, die :n der Schweiz ausgegcben worden waren. Diese Briese enthielten sehr bestimmte und klare Angaben, die nur von einem Milverscdworenen herrühren konnten, den die möglichen Folgen de- geplanten Attentates abgeschreckt hatten. Die Möglichkeit einer bloßen Mystifikation war ausgeschlossen, weil jene Angaben mit den bei den jüngsten NnarchistenanS- weisiingen gemachten Ermittelungen sowohl, al« mit späteren vssic:k>len Berichten überoinstimmten Am Bestehen ein^ anarcolstischen Complot — der natürlichen Frucht der Mord- uni. Brandartikel in der Most'schen „Freiheit" — dürfte also nicht gezweifclt werden." * Die parlamentarische Situation in Oester reich bietet immer noch das unveränderte Bild vollständigster Zerfahrenheit. Tie wichtigsten Regierungsvorlagen wurden ihatsäcblich n<I not» gelegt, und nur die „kleinen Fragen", Dinge ohne jedwede politische Tragweite, werde» in schleppen dem. trägem Tempo verhandelt. Für die zu Ende gchenke, jetzige NcictiSralhojession ist die Actionsfahigkeil der Regierung jedenfalls tabin gelegt. Nichtsdestoweniger bricht sich nach dem ersten Siegeslauniel unter den Deutschen Oesterreichs dennoch die Neberzengung Bahn, daß ve.S gegenwärtige Re- giernngSsvstcm durchaus nicht erschüttert sei. Die öster reichische Regierung ciklärt sich nicht als eine parlamentarische Regierung, sic erhält sich vorgeblich „über den Parteien"; zudem weiß diese Regierung, daß die deutsche Opposition auS dem bevorstehenden Wahlkampfe nothwendiger Weise ge» schwächt hervorgchcn werde, so daß sic in der kommenden ReichSralhSsessivn so peinliche Ueberraichungen, wie sie ihr in der letzten Zeit zu Tbeil wurden, minder zu furchten haben wird. Daß die Regierung aber von selbst zur Einsicht komme» sollte, baß ihr System nicht allein die verheißene B rsöknimg nicht sordere. sondern geradezu die nationalen Gegensätze aus» Aeußerste hcrauSsorbere. daran ist doch auch nicht zu denken, sonst hätte ihr diese Einsicht schon in den letzten Jahren oft genug kommen müssen. Daß G>as Taasse nach wie vor an seinem Gcunksatze, aus dem einmal eingescbtagenen Wege die „Dvlkerversohnung" durcb- zuftihren, sesthält, beweist auch der ttnistand. daß er mit rnivortrosiener Mühe ans der Suche nach einer national ge schlechtslosen Mittclpartei ist, ans die er unter allen Umständen rechne» könnte. Daß er heute von diesem Ziele woitcr ent fernt ist alS zum Beginne seiner Negieruiig-Iausbahn, ist klar; denn seither hat der nalionale Gedanke in allen slawi sche» Fraktionen, wie bei der deutschen Opposition einen dominirende» Emfliiß gewonnen. Bleibt also Graf Taasse «IN Ruder, was doch das Wahrscheinlichste ist, so wird er fick ohne die ersehnte Mittelvarlei weiter behelfen müssen, da« heißt: da« System, ans Kosten der Deutschen sich bald dieser, bald jener slawischen Frackicn, bald auch den Klerikalen willfährig zu erweisen, die übertriebensten Forderungen aber nicdcrziihalten, wird in Permanenz erklärt. Die Negierung sieht sich da zu Mitteln gezwungen, die ein verschuldeter Kaufmann anwendct, um seinen Ruin abziiwenden ober ihn möglichst weit hinauSzuschieben. Ei» Lock wird zugestopft, indeß man ein andere» öffnet. Daß diese traurigen kaus- »lÄnnische» Erempel just an dem Teutscbtbum und an der RcichSeinheit von Oesterreich statuirl weiden, ist zu beklagen. * Die österreichischen Bischöfe tagen gegenwärtig zu Dien. Ihre VerbauLtungen sind in da» strengste Gr- heimniß gehüllt. Das deutsch-österreichische Volk bat sich daran gewöhnt, nur trübe Folgen von den BischosSeonserenzen zu erwarten. Nickt ohne Grund legt man auch der die« maligen Conserenz eine weittragende pclitische vedeutuag hei. Mehr «tS einmal hat sich der KleruS in Oesterreich in den letzten sechs Jahren als Herr der Situation gefühlt, die hockfliegendsten Träume nach Wiederaus«cktunz der ent schwundenen ConcordatS. Herrlichkeit wurden affen ouS- gesprochen; Kleriker deutscher Nation Helsen mit. sür die Gegengabe der Verstümmelung der modernen Schule an der Unterdrückung de« eigenen VolkSlbumS zu arbeiten; wa» soll nun der KleruS verlangen, um cer Regierung und der ReickSraty«majorltät weitrrzuhelsen? Die Situation ist günstig; durch die letzte bedeutsame Abstimmung der deutschen Klerikalen gerieth der gekämmte RegirrungSapparat in« Stack««; a» den deutschen Klerikalen liegt eS m erster Reibe die Regierung-Maschine wieder in Gang r» dringen. Wa« wird var Allem da« aufgeklärte deutsche Holk in Oesterreich sür diesen Liede«»,rnst zu zahlen haben? Aus der Bischos«- k»nsrre>z »erde« de« Fernere« auck die Symptom» wähl abgewogen werken, welche a»ff da- Dackftn de- natiaaalen Bewußtseins unter den deutsch klerikalen Bauern hindeulen. Sind dies« Symptame so stark, um irgend welchen be stimmenden Einfluß auf die Taktik deS KleruS zu üben? Wie will sich der römische KleruS de« wachsenden, aus »akionater Grundlage beruhenden Deutsch- oder AtlkalhoticiSinuS in Nordböhmen erwehren? Man sieht, daß die diesmalige Bischossconferenz und ihr Verhalten zu den genannten Fragen von eminentem Interesse sür die Deutschen Oesterreich« sind. * Ueber da» jüngste Gefecht bei Abu Klea berichtet der dortige Special-Corrrspoudent de« „Daily Telegrapb" unterm 18. Februar: Abu Klea ist wiederum der Schauplatz einer ernstlichen mili- tairischcu Lage. Nachdem am 16. d. der Wagenzug mit den Kranken und Leiwuiideten abgegangen war, kamen um 3 Uhr Nachmittag» längs der Straße nach Mctammeh Araber in Sicht. E »e Compagnie der berittenen Infanterie und eine kleine Abtheilung der Royal Jnsh wurden ihnen entgegeogesandt. Ter Feind zeigte eine Neigung, niijere Flanken zu umgehen und den 4 Meilen in unierem Rucken gelegenen Paß zu schließe». In der Frühe deS TageS hatte General Butler die grobe Vorsicht gehabt, mit der Verstärkung seiner Position vorzugehen. Schon seit einiger Zeit exisorle in Klea ein Harke- kleiner Fort, und hier wurden Lord Charles Beressord, die Blaujacken, Gardner-Beschütze und Sappeur- placirl. Nahe dem Wasserlaus baute eine Abtheilung deS Sussex-Regimenls ei» andere« Fort von einigen 20 Meter« im Geviert, uugesähr 200 Meter ün Rücken der Blaujacken, und die genannte Ab- theilung bezog auch dasselbe. Die Royal Irish waren angewiesen, ein weiteres Fort im Wasserdette anzulegen, und die berittene Infanterie wurde zu einem LarrS sormiri und angewiesen, sich mit einem ürdwcrt zu umgeben. Um 3 Uhr zeigt» rin langer Saum von Rettern da- Borrücken de» Feinde» an. Sie kamen zo Dreien und Fünfen und nahmen auf beherrschenden Anhöhen innerhalb 1600 Meier von nn- eine Stellung Um 4 Uhr dehnten sich etwa 100 Reiter, eia jeder von einigen Kriegern zu Fuß begleitet, vor unserer Front au«. Da jede Minute ihre Anzahl größer wurde, io rückten die Royal Irish »ud die berittene Infanterie mehrere Hundert Meter vor, um mit dem Feinde anzubinden. Zwei Salven ron den Royal Irish leerten einige arabische Sättel und machten den Feind davontcaben. Tr stellte sofort das Borrückcn seine- linken Flüg-tS ein und rottete sich mehr gegen die Hügel im Nordosten zusammen. Die Echarmützler der berittenen Infanterie brachten dem Friede weitere Verluste bet, als er vor ihrer Fronr vorübereilte, und Lord L. Bercstord begrüßte ihn auS den Bardnere, al» er stch oben aus dem Somme zeigte. Bi« jetzt hatten die Araber kaum veriucht. unser Feuer za envidrrn, uud tue Arbeit der Fertig- stellung der Forts wurde eifrig betrieben. Bon einem Hügel aus konnten wir v:e Stellung und Anzahl de« Feinde» iiberiedc». Hinter seiner Tavallerte stand eine ebenso lange Reihe von Schützen. Zur Linken deS Feinde« marschirten in anscheinend militairischer Ordnung viele Colonnea von Infanterie, Speerträger», Schwertträgern und Schützen, di« «in halbes Dutzend Fahnen schwenkten. Bold uach fünf Uhr schivärmte die arabische Infanterie läng« deS Kammes der Aadöhcn auf der Straße nach Berber. Schnellsüßig kamen sic d:e Abhänge herab näher u»d näher. Einige der Snssex-Mannschasten und der berittenen Infanterie rückten vor und eröffneten ein Feuer ans di« nächsten Araber, da« indeß uur schwach erwidert wurde. Wie wir lehr» konnten, war der Feind hart an der Arbeit, um niedrige Steinwälle auszuwersen, wie wir die« vor einem Monat selber gethan batten. Um 5'/, Uhr rühtrien dir Araber plötzlich und ganz unerwartet aus 500 Remington« ein äußerst wohlgezieltes Feuer aus unS; und dieses scharst Feuer wurde fast bis Sennen- Untergang fortgesetzt. Die ganze Nacht hindurch belästigte unS der Feind mit einem Rottenseuer, da» gelegentlich mit kleinen Salven abwechselte, womil er zeigte, daß er sich schnell eine gewisse Kcnnt- niß der modernen Kriegführung aneignet. Diesen Bericht ergänzt ein Londoner Privatkelegramm der ..Vofflscticn Zeitung" durch Miklheilung der Vorgänge am folgenden Tage. Dasselbe lautet: „Am t7. Februar gelang es dem General Buller, den Feind von den sein Lager in Abu Klea beherrschenden Anhöben zu vertreibe» und dieselben zu besetzen. Der Feind .elinrte in der Richtung am Mctammeh; man glaubte jedoch, er werde bald in größerer Anzahl zurückkehren, gleichwohl wird nickt mehr gefürchtet, baß eS ihm gelingen könne, die Coloiine Buller'S von Gadkul abzuicbneiven. Der britische Verlust beträgt 4 Tobte und 25 Verwundete." — Daß General Buller an die Möglichkeit gedacht bat, von Gadkul abgeschmttcn zu werden, illustrirt die bedenkliche Lage der Engländer, auS vcr sie wohl nur befreit werden, wenn die von Gadkul abgesendeten Kamele rechtzeitig ankommeu. * Generalmajor Sir Herbert Stewart, der seiner in dem Treffen bei Gubat erhaltenen Wunde erlegen ist, war einer der auSg-reichnetste» Ossicicre der britischen Armer. Er wurde am 30. Juni >843 geboren und trat >863 c>!S Fähnrich in da- 37. Infanterieregiment. Zehn Jahre spater ließ er sich zur Cavallerie versetzen und wurde dem 3. Garde- dragoner-Neüment attackirt, zu dessen Obersten er 1882 avancirte. Er machte den Zulukrieg im Jahre 1879 und den Feldzug gegen die Transvaal-Bauern im Jahre 1881 mit. In letzterem sungirte er alS Adjutant und Gencral- yuartiermeister deS in der Schlacht aus dem Madsckuba-Hüget gefallenen General» Collcy. In dem egypttich n Feldzüge im Iabre 1882 wohnte er den Treffen bei E.-Magfar. Tet-at Masuta und Kaffassin, der Schlacht von Tel-el-Kebir und der Einnahme von Kairo bei. Für diese Dienstleistungen wurde er zum Adjutanten der Königin ernannt und erhielt das Ritterkreuz de« Bald-Orden«. Als Cvmmaudeur der Ca- valleriebrigade von General Grahaui'S Expedition gegen L-man Digma zeichnete er sich in der Schlackt von Tamsff au- Al- ec seine TodeSwunde empfing, befebl'.gle er die ans Kkartum verstoßende Colvnne der unter Lord Wolseley's Beseht gestellte» Nu-Expedition. * Nachrichten der „Hamburgischen Börsenkalle" von der Westküste Afrika« zufolge sind in Ouitlah ernstlich? Unrubcn auSgebrocken. Die Eingeborenen haben sich gegen die Engländer empört. Der Gouverneur von O-uitial, wurde, wie wir hier wiederboten. durch 4 Schüsse, von denen einer durch die Lunge ging, verwundet, nachdem die Neger feine 40 farbigen Soldaten überwäiligt Hille». 60 Weiler'- Soldaten unter Führung eines jungen OfsieierS Hessen die Stabt »nd das Fort gegen einen wetteren beadficytigtcu An griff vertheivigen zu können. Afrikanische Couferen). * Berlin. 23. Februar. In der heutigen Sitzung der Bevollmächtigten der Afrikanischen Conserenz, welche di« nach « Uhr Abend« dauerte, wurde der Bericht der Com. missian. welchen wir ia seinem wesentliche» Inhalt Weiler unten geben, verlesen nn» sodann die „Generalac'.e der Eonferonz »vn Berlin" seft-estestl, deren Grundzstge in dem unten folgenden Berichte milgelheilt »erden. * Ter Schtnßberickt der Commission der Afri- konischen Conserenz führt den officielten Titel: „Bericht 1
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