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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190807066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080706
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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154, 6. Juli 1908. Nichtamtlicher Teil. «S-Inidiatr s. d. Dtschn. «Ulhh-Nd-I. 7367 Nachdem dem Humor die Tore geöffnet waren, bot die Deutsche Verlagsanstalt der Tafelrunde eine liebens würdige Überraschung dar, indem sie durch ihren Herrn Alberti in pointenreichen Versen, welche Vorkommnisse im Stuttgarter Buchhandel schilderten, der Gesellschaft ihr neuestes Verlagswerk: »Das deutsche Herz«, von Schmitt- henner, überreichen ließ, eine Gabe, die sich bei näherer Be sichtigung als eine — Bonbonniere erwies und mit ihrem süßen Inhalt auch den beim Feste fehlenden Damen eine freundliche Erinnerung an die Tage der Junimesse erweckt haben wird. — Nägele-Stuttgart bringt das Hoch auf einen Siebzigjährigen, Hofrat Baur-Blaubeuren, aus, worauf Direktor Goßrau - Stuttgart den fünfundsiebzigjährigen Senior der Festversammlung, Buchhändler Körb er aus Bern, leben läßt. Letzterer dankt für die ihm erwiesene Ehrung, worauf Petters-Heidelberg in humorvollster Weise sämtliche Redner Revue passieren läßt und sie einer ein gehenden Kritik unterwirft, die manches Zwerchfell erschüttern läßt. Zum Schluß spricht er zum Lobe der deutschen Frau und widmet ihr ein begeistert aufgenommenes Hoch. So verlief das Festmahl in anregendster Weise. Zur Erhöhung der Stimmung trug ein hübsches, sehr beifällig aufgenommenes Tafellied von H. Wildt-Stuttgart bei. Auch der aufmerksamen Überreichung eines hübsch ausgestatteten Notizblocks durch die Firma Heinrich Koch, Groß- Luchbinderei in Stuttgart, sei hier gedacht. — Die Junisonne war längst zur Ruhe gegangen, und noch immer hielt die harmonische Stimmung die Gesellschaft beisammen, bis man schließlich das Lokal wechselte und im Hotel Viktoria noch ein Stündchen beim Glase Bier in heiterster Unterhaltung zubrachte oder nach einer Autofahrt den herrlichen Sommerabend im »Stadtgarten« beim Militär konzert weiter genoß. * In den Vormittagsstunden des andern Tages, Diens tag den 17. Juni, fand im großen Saale des Bürger museums die übliche Abrechnung statt, die sich schnell und glatt abwickelte. Danach trafen die Herren im Garten des Hotels Textor wieder zusammen. Petters-Heidelberg, der mit Recht ein Apostel für Notleidende im deutschen Buchhandel genannt werden kann, stellte seine hervor ragende Rednergabe wiederum in den Dienst einer guten Sache: der Mildtätigkeit. Seine beredten Worte trafen das Herz und öffneten die Börsen, so daß die für die not- leidenden Standesgenossen veranstaltete Sammlung eine recht hübsche Summe ergab. Nachmittags 5 Uhr führte eine stattliche Anzahl Fest genossen, unter der der Jungbuchhandel am stärksten ver treten war, einen Spaziergang von der Eugenshöhe nach der Geroksruhe aus, einem am Waldesrande gelegenen Aus sichtspunkt, der einen entzückenden Blick in das gesegnete Neckartal darbietet. Mit Recht nennt Ulrich von Hutten Stuttgart einen »paradiesischen Erdenfleck«. Keiner aber hat die ganze Szenerie innerlicher empfunden und besser das beschrieben, was Stuttgart so schön macht, als der Dichter der »Palmblätter«, Karl Gerok. Er sagt in seinem Gruß an Stuttgart (»Blumen und Sterne«): »Da liegst du nun im Sonnenglanz, Schön, wie ich je dich sah, In deiner Berge grünem Kranz, Mein Stuttgart, wieder da, Liegst da vom Abendgold umflammt, Im Tale hingcschmiegt, Gleichwie gefaßt in grünen Samt Ein güldnes Kleinod liegtl» Hier oben entwickelte sich ein munteres Waldfest, das die Teilnehmer mehrere Stunden in fröhlichster Stimmung beisammen hielt. Als Schluß der diesjährigen Meßfestlichkeiten hatte der Vergnügungsvorstand einen Familienabend im Fest saal der Liederhalle in das Programm ausgenommen, bei dessen Vorbereitung bester Wille mit weiblicher Anmut Hand in Hand gegangen war. Das Fest wurde mit einem Musikstück durch die Stuttgarter Dragonerkapelle eingeleitet. Dann folgte eine Feerie mit Gesang und Tanz: »Das Zauberbuch«, verfaßt und inszeniert von Hermann Förtsch, bei dem die Beziehungen nicht allzu deutlich und die Symbolik etwas dunkel und unklar war. Schließlich aber kam der zu gründe liegende Gedanke doch noch verständlich zum Ausdruck, und man lachte herzlich über die Parodie, die ein in der letzten Zeit viel besprochenes buchhändlerisches Unternehmen zweifelhafter Art zum Gegenstand hatte. Der choreographische Teil, arrangiert vom Hofballettmeister Scharf, gefiel ganz besonders. Was der Aufführung Reiz verlieh, das war die Anmut, mit der sich eine jugendliche Mädchenschar der Aufgabe entledigte, durch graziöse Reigen und farbenprächtige Tanzbilder das Auge zu erfreuen. Im Verlaufe des Abends mußte auf allgemeines Verlangen der Tanz wiederholt werden, und noch einmal huschten die flatternden Gewänder über die Bühne, noch einmal neigten und beugten sich die lieblichen Mädchengestalten. Die musikalische Leitung lag in den bewährten Händen des Herrn Musikdirektors G. A. Nack. — Ein allerliebstes Genre bild »Landwehrmann Schwitzgäbele« nach Louis Schneiders »Kurmärker und Picarde«, in schwäbische Mundart über tragen von Karl Remshardt jun., bearbeitet und inszeniert von Hofschauspieler Schwarze, gab Fräulein Minna Wolf und Herrn Erps reiche Gelegenheit, ihr schauspielerisches Talent in ein recht günstiges Licht zu stellen; die erstere war eine zierliche und kokette Französin, der letztere ein echter und rechter Schwabe in seiner gutmütigen und überaus drolligen Derbheit. — Gesangvorträge der Sängerrunde »Schimmelklub« unter Leitung ihres Dirigenten Höschele, die mit ihren wohlgeschulten Stimmen lebhaften Beifall er rang, waren in das Programm eingeflochten. — Bald rüstete man sich zum Tanz. Die Musik setzte zu einer flotten Polonaise ein, und lustig schwang man sich mit lobenswertem Eifer bei hochsommerlicher Hitze von 25 Grad im rhythmischen Wirbel herum. * So verliefen die Meßtage mit ihren Festlichkeiten in wohlgelungener Weise. Dem Vergnügungsvorstand, Herrn Karl Berkhan, gebührt herzlicher Dank für die diesjährigen Veranstaltungen, der ihm in liebenswürdiger Weise durch Herrn Petters-Heidelberg unter lebhafter Zustimmung der ganzen Versammlung dargebracht wurde. Fritz Eisenhart. Die sechste Tagung des Internationalen Verlegerkongreffes. Madrid, 26.-30. Mai 1908. (Vgl. Nr. 16, 31, 48, 118, 126, 129, 131, 146, 151, 152, 153 d. BI.) (übersetzt aus -Droit ä'Lutsur-, Nummer vom 15. Juni 1908, S. 69—79.) (Schluß aus Nr. 151, 152, 153 d. Bl.) Anhang. I. Beschlüsse der Madrider Tagung des Internationalen Verlegerkongreffes. Literarisches und künstlerisches Eigentum. Revision der Berner Übereinkunft. I. Der Kongreß spricht den Wunsch aus, die mit der Revision 959'
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