Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-12
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IZ7« N-e!che ga», unbttleidtt -»1 der Schlösergnipp« MiffLdrt «ud de« Veieblrns de« heißhungrig»,, »der durstigen Herrn Folge leiste». Der größte Theil de« Volke» ist ackerbautreibend, doch ist jeder La.ideSangehürige verpflichte», aus jedesmalige« Aufgebot seinem Vorgesetzten »u» Feld »» solgeu, welch« Gelegenheit eia Jeder sehr her »willig ergreist» da sich ihm dadurch die Möglichkeit biete», einen Selap-n oder einen Trupp Schafe oder Ochsen zu erlangen. Ob zu Haiile oder im Felde, ist ein Ronielmier stet» von einem zahlreichen «ejolqe amgeben »ad »e nen Augenblick laßt man ihn allein. Für den Fremde» ist vieler >l»!ng iehr lästig. Er ist nie sein eigener Herr, einig ist ,l>m ei» Dutzend nackter Eingeborener a» der Leite. Zeder Eindringling ergreift den ersten besten Gegenstand, der ihm »ater die Hand« komm». Zur Esseii«zeit oder wenn ein hoher vejucher sich aumclden läßt, drängt sich der ganz« Dirnerschwarm, »iS zun, Gürtel entblößt, »nter dem Vorwand, seiaem Herr» Ehr« anzutbun. in, Zimmcr, »» dte Nragier »u befriedigen, vesmhe werden hertöminliq Vormittag» adgestattet, »nd man hölt r» für »»schicklich, einen. Fremde» zur rssen«ß»»d« i»« Ha»« »» komme», »eil die landelüdlicye HSslichkintSsitte da» «»dietra von Ersrisch»»gtn sardert, and deshalb eia solcher unzeitiqer Zasprach de« verlang«», dergleichen za erhalte», brigemesse» wird. Ehrerbietung bezeigt man durch Niederwerfung z»r Erde. d»rch Neigung de« Angesicht« i» de» tiesste. Staub uod durch Eniblößmig he« Oberkörper«, «ege» Seinesgleichen oerschiebt man aber n»r a»f eia« Weile den Zipfel de« Gewände«. Wa« ei»e» Die»«r llber ge beu wird, muß dieser «ft beide» Hände» i» kriechender Haftung «utgegeunehmeu. »ad wird ihm eia Geschenk grretcht, s» wird da» chm allemal der Boden zma Dankt geküßt. Mahlzeiten werden de« Tage« zweimal eingenommen, Mittag« »ad »ach Sounennntergang. M-oner and Weiber setze» sich zu- lammea zu Tische »ad holen »om gemeinschaftliche» Gericht die er lesensten Bisse» weg, »ad stecke» sie einander aas Lrmsläag« i» de» Mund, indem sie di« Finger an den Brodslächen «basische», welche »l« Platte» diene», u»d nachher vo» dea Dienftbote» verzehrt Werden. Da- Saue» wird mit ei»cm lauten Geschmatze begleitet, «tu »aerlöbliche« Zeichen »»» Aohlerzoqenhrft. Rohe« Fleisch bildet tzi« Hauptlebe»«»ahruag; der Ochse «>r» an der Thür des Speise- danse« z» Boden geworfen, mit de« Säbel, unter Anrufung de voter», de» Sohne» «ch de« heilige» Geiste« wird chm der Kops nahezu vom Rumpf« getrennt, »ad schon wird da« rohe, noch Pickende, warme Fleisch »am Schmause «»fgetragen. Dazu wird sauere« Brod au« Gerste, Ties oder Weizen mit einer scharsreizenden Brüh« vo» rothem Pfeffer, Salz »ad Zwiebel» gegessen, und Honigwein (bei den Vornehmeren) oder Bier (im Volke) »achgetruukea. W« viel rin Abhjsinier vo, diesen Getränken (haupt- Lchlich vo» Vier) zu sich »rhme» ka»:i, ist wahrhaft zom Erstanne». In jede« Hause werde» allabe»dl,ch mehrere große Gesäße oer- maucht. »,d z» »ft geht diese Zecherei »ft «i»e« ernstliche» Tumult au«. Da« Lobakraucheu »ud Schaupfe» ist in ganz Abyssiuieu »nter her Svafe de« Rase-, beziehuugLweij« Lippeuabschueideu« strengste»« »erboten. Die Abhfsioier fasten sehr oft. Außer den Mittwochen »ud Freitage» i« ganzen Jahre giebt es »och andere hundert Fasttage, da» deuea da« voräsrerlich« Fasten sechsuudsunszig Tage dauert. Während dieser Tage ist jede Beschästianog untersagt» Fleisch darf nicht genossen «erden, u»d zu trinken ist erst »ach Souuennntergaug gestattet. Der vorgerückten Stund« halber brach der Redner feine» interessanten Vortrag hier ob, »m selben ln der Maisitzung de« Anthropologischen Verein« zu Ende zu führe». resp. über die kirch- Ache» »ud politischen Znßänd« Abyssinirn«, dte in Abhsfiaüu vor- herrschenden Krankheiten» die Industrie und Kunst de« Lande« z» berichten, sowie eine autsührllchue Schilderung de« Laude« uud Volke« der Galla zu gebt». pädagogische Gesellschaft. Werk de« Gesetze« sein «d «soll, «e " Der ösfinMche Unterri»» ^ ^ ^ diesem »nterworfeu bleiben, wenn er gedeihe» soll. Dir vorb«. reiiuag »ud Bildung der Lehrer, der G. «arme Worte widmet, soll sich neben dem wichtigen theoretischen Unterrichte über Lrziehuag vor allem erstrecken aus dir moralische Veredelung, de« der Mensch ist Da«, wa« er ist. weit mehr durch da« Herz als durch den Verstand. Innige Liebe zur Kindheit, tiefe Selbstachtung u»d rechte Sclbstschätznng werden den Muth der Lehrer zu besserer Ve- kämpsung aller Hindernisse unterstützen und der Verachtung ein Ende machen, die aus einem Stande liegt, dessen Werth und Würde so Viele nicht kenne». ^ Sterblichkeitsdericht. B. Leipzig, 11. März, wir berichten nachstehend über die Sitzung am 7. März. Bor Eintritt i» die Tagelordunna erklärte Ach Herr Oberlehrer Werner bereit, nachdem die Gesellschaft ihre Zustimmung zu seiner Anfrage, ob sich die Pädagogisch« Gesellschaft » eine Besprechung einlassea «olle über eine Toatrole, die die Schule auSznüben Hab« über di« Schüler, welch« im Genüsse von Freistellen in verschiedenen Volksschulen sich befinde», gegeben hatte, tu der nächsten Sitzung ei» diesbezügliche« Referat zo übernehmen. Hieraus ergriff Herr Oberlehrer Keusche da« Wort z» seinem Vor- trage: „Pater Girard'« Gedanken über Erzkehaug und Unterricht." Referent wie« zunächst daraus ht», daß e« nicht Zweck seine« Bottrag« sei» solle, ei» zusammenhängende» System z» gebe», er wolle durch die aphoristisch« Daestellang der zerstreute« Gedanken Girard'« über Erziehung u»l> Unterricht die Aufmerksamkeit «us denselben lenke» »»d »or eine» veittag zur Würdigung eine« Manne« liefern, der r« »scht verdient Hab«, baß seiner nicht einmal kuSchmid'« Enchklopädle gedacht wird; erst Semmig (Lultnr- and Literaturgeschichte der Schweiz) erwähnt Girard'« Thätigkett in Ahmender Weise, »nd Sander (Lexikon »er Pädagogik, 1883) »ennt ihn znm ersten Male einen einflußreichen Pädagogen. Iran vaptiflr Girard ist geboren am 17.Dereurber 1783 (nach Sander 1765) tu Frriburg t. d. Schw., wo sein Vater Handelsmann war. Sri»«« erste» Unirrricht genoß er tm elterliche» Hanse wie seine Vierzehn Geschwister »nter der Leitung seiner frommen Mutter, dte ihn als Lehrer seiner jüngeren Geschwister verwendet«; ür goß in feine Seele die milde Gesinnung der Toleranz, die er selbst später die Theologie der Matter nannte. Znm Besuche der lateinische» Schule, in die er «ft de» 10. Jahre trat, ward er dnrch eine» Hauslehrer vorbereitet. 1781 trat er in den FranziskanerttJrdeu »ud legte nach dem Probejahre t» Luzern l 782 da- Klostergelübde ad. Rach Deutschland mich ick», um in den Wissenschaften sich zo vervollkommnen, ßuditte er in Würzburg Theologie. 1783 nach Freiburg zurückgetehtt, verwendete ma» ihn al« Vertreter ans Landpsarrrien. Zum zweiten Male stade» wir ih» i» Deutschland, und zwar al- Professor am Gymnasium zu UeberNnge»; doch schon »ach Jahrr-srift kehrte er k» sei« Hetmathstadt und in sein Kloster zurück. Di« Zeit der StaatSnmwälznngr» trieb ih» znm Studium der Arzneikunde, dnrch dt« er sich aäthtgr» Fall« sein Brod erwerben wollte. Hier ft» Men Kloster entwars er «ich eine» Plan zur Umgestaltung de« Unterricht«. 1798 erhielt er ttnen Nus tu da« Varran de« Miaiste- rtnm« zu Lnzera, w«rd 1799 Psarrer zu Bern und gewann flch «uh hier wie aller Orte» dnrch seine HerzenSgüt« Aller Herzen. 1804 übernahm er die Leitung der französischen Schul« in Kreidurg. 1809 erhielt er den Auftrag, mit Abel Merian, Mttgl«d he« Kleinen Rathe« de« Canto»« Basel, und Friedrich Trechsrl, Prosessor der Mathematik t» Bern, Pestalozzi'« Erziehungs anstalt zv Jffrrten »n revidtrr». Den Berich» dieser Com- Mission, von Girard in französischer Sprach« versaßt und »nter den Augen Trechsel'« t» die dentsche Sprach« vortrefflich übersetzt, ließ die Schweizerische Togsatznng im Druck erscheinen, und zwar 100 Exemplare in bentscher und HO in sronzöstlcher Sprache. 1828 legte er sei» Amt nieder, »m de» Anfeindungen der Jesmte» zu entgehen. 1824 ward er Vorsteher eine« Institut« zu Luzern; von 1827—34 finden «tr ihn aus dem Lehrstuhle »er Philolovhtr da selbst; er ging wieder ta sein« Vaterstodt zurück, in welcher er am 8. März 1850 »erstarb. — Uebergehend ans die pädagogische Vrdcntung G.'«, rrklitt Resrrent nur l»fe Blätter gebe» z» können, bereu vereinsgnng »och viel Vvchr» «nd Arbett verlange; »ameatllch ans dem oben erwähütra Berichte Hab« er st« gesammelt «nd »ach verschiedene» Gesichtspunkte» grorvutt. Al« Ziel aller Erzieh»»« gilt G. „die Hervorhebung der große» Züge a»d Charakter« der »eischlichen Notar, womtt »»« Gott al« sei» Lbrubilb a»s Erde» bezeichnet", aber »»1er Beobachtang d«r Verschiedenheit«» der menschliche» Jadividueu. Die Erziehung hat all« Reiz« de« Zrtthnm« abzuschwäche» »nd dw ewige» Gr»»dsätze der Wahrheft ttes rtnzupräge». Hanptzweck alle« Unterricht« bleibt die Bildung zur Richtigkeit, damit der Zögling di« Wahrheit finde, «d zur Stärke, damit er st« ergreife »nd srsthatt«. Kein Unterricht I,,» hie Phantasie »»d das Bedächtaiß »»»schließe», ab« eö muß allemal dir Vorsicht gebraucht werde», dem Gedächtnisse nicht« a»zud«ttrnnen, »a« der Verstand »icht zu gleich sich anzueignen vermag. Btt dem St»die»pla» (Lehrplan) stad 3 Dinge vor Allen, ,, berücksichtigen: Die Lehrgegenstäad« »ach ihrem Wese», »ach ihre« gegenseitige» Verhältnisse z» einander v»d dir A»ieina»d«rs»lg« derselben. Da« Leben »nd stta vedürsniß, »icht dir Wissenschaft »nd t^e Forderung soll hier di« Auswahl leite». G. warnt vor Uebera»ftr«,g,»g der Zöglinge; kleine Kinder »nd ihre Anstrrngnngen sind mit keine« großen Maßftabe z, «essen. BedeuNich erschein» ihm das stete Sitzen der Kinder während der Lthrß»»de». Belohnung und Strafe müssen soviel al« möglich wrmiede» werde»: «an wirft am besten durch beständig« Srmuthigung »nm Guten «» durch Erregung de« Krastgefühl« beim Fort- Meilen. Bezüglich der Lehrbücher zeigt sich G. vertrant mit den Bestrebung«» d«r Dentsche». eine« Francke, Basedow, Herzog Ernst; he« Erster«» Religionsunterricht charaftettsirt er dahin, daß er ent- »eder z»r frommen TSadeltt oder zum Aberglauben führ». Die Orsichttpuutte» mtter denen G. einzelne UnterrichtSgegenftände betrachtet, »te Geographie »nd Geschichte, Lesen. Rechnen »nd Mathematik, könne» »och heute ja der Schule Verwendung finden. Gemäß de» Veröffentlichungen de» kaiserliche» Gesundhetts- amte» find ,» »er 8. Jahreswoch« von je 1000 Bewohner», ans den Jahre«durchschnitt berechntt, al« gestorben gemeldet: in Berlin 25.2, in vre«lao 26.4, m Königsberg 27^, in Köln 28.5, t» Frank- snrt a. M. 21V, ta Hannover 15.4, i» Kafftt »57, t» Magd^ barg 23.4. in Stettin 22.4, in Altona 30.1, in Straßdnrg 27.7, in Metz 25V. in Münch«, 36.4. in Nürnber, 87.9, in AngSbur, 41V. t» Dresden 25.8, i» Leipzig 21V, in Stnttgatt 225, t» Brannschwttg 80.0, in Karlsruhe 2?.H m Hamburg 24V, in Lübeck —, » Wien 32.0, i» Budapest 34.8, i» Prag 82.8, in Triest 88.4. t» Kraka» 88.2, i» «aftt 20.4, iu Brüssel »7V. tu Amsterdam 27.4, in Patt- 28.7, in London »HO, i, Glasgow ^9.1, in Liverpool 25 7, in Dublin 31.3, in Ldindurg 18V, in Kopenhagen 20V, in Stockholm 35.0. in Lhrtsttania 18.2, t» St. Peter«bnrg 87.1, ia Warscha» 80.7, in Odessa 38.4. i» Rom 27.7, i» Turin 35V» i» Bukarest 29.6, in Madrid —. in Alexandria 4L1. — Ferner in der Zeit vom »4. bi« 31. Januar: i» Rrw-Fori 26V» t» der Zeit «om 1. bi« 7. Februar: t» Philadelphia 24.9, t» Lhirog, —, i» St. Louis in Liattu- uati —, i» So» Francisco 21,8, t» Bombay 24.7, t» Kalkutta 34.9, in Madras 53V, Beim Brgin» der Bettchtswoch« Herrichtens i, Breslau and München schwach» »ördliche »»d »ordöftlich«, o» den übrigen Station«, »sttiche a»d südöstliche Lnftstrümungen, die ober scho» am 23. an de» mttftra Stationen. mit Ausnahme von Köln, wo diese Wt»d« bi« zu« Schluß der Woche bllebea, »ach Süd uub Südwrst drehte». In Berlin. Breme», Karlsruhe war al«da»n dte Windrichtung eine überwiegend südliche »nd südwestliche, i» Beeil» vorübergehend auch ri»e südöstliche, ia Karlsruhe eine »ordöstliche. Ja Könitz, Breslau, Hriligenftad» nad Müucheu herrschte» t» der 2. Wochenhälftr »stliche und südöstliche Windrichtungen, die in Könitz and Breslau am 26. vorübergehend nach Nord »nd Rordweft, t» Münch«» am Wochen- schloß nach Rordoft drehten. — Di« Tnnperatnr der Luft war, bo- sonders von Mitte der Woche an, eine höhere als di« normal«. Nachtfröste wurden jedoch, »ameatlich au« de» ersten Lagen der Woche, an» allen Stationen gemeldet (ans Berlin vom 22. —14.0° L.). Ntederschlägr erfolgte« selten »ad spärlich, nur in Karl«r»he regnete es am Schluß d« Woche heftig. Der btt« Wocheubegiu» hohe Druck der Luft »eigte i» der ersten Woche»Hälfte wiederholt mehr- fache erheblich« Schwankuuge», vom 24. bi« 25. Februar sank da« Barometer tiefer, stieg am 26„ sank «a 27. »o» Neuem »nd zeigte auch «» Schluß der Woche «, de» «eiste, Stationen keine Reiguug zm» Gtttgen. Die Sterblichkeit-Verhältnisse der meisten Großstädte Europa« zeige» tu der Verichtswoche keine wesentliche Veränderung. Auch dt« allgemttoe SlerblichkeilSverhältnißzahl für die deutschen Städte zeig» eine nur uaerdeblich« Abnahme; ne sa»k a»s 25.6 von 25.7 der Vorwoche pro Mille uud Jahr berechnet. Der Anthttl de« Läuglingsatter« a» der Sterblichkttt war ei» wenig gesteigert, der der häkeren Attertclassk (über 60) etwa« vermindert. Bo» 10,000 Lebenden starben pro Jahr berechntt 81 Säuglinge gegen ?S der Vorwoche, i, Berlin 75. i» München 122. Unter de» Lodetursachen »rate» die Jnsection«kr»nkh«Iteu meist ein we»ig znrück, »ur Sterbesälle a» Keuchhusten. Kiudbettfieber »nd Pocken wurde» etwa« häufiger. Acate entzündliche Proccsse der Aldm»»g«orga»e und Luugenphthisea sührteu i» gesteigerter Zahl zum Tode. — Maseru haben iu Berlin, München, Pari«, London, Glasgow wenige», i» Potsdam, Kopenhagen, Stockhot« mehr Tode«, säll« hervorgeruseu; auch i» New Kork herrschen Masern i» großer Ausdehnung. — Di« Sterblichleit au Scharlach war ia lauzig, Elbing. München, Hagea, Amsterdam, Kraka», Stockholm «iu« größere, iu Berlin eiae geringere. — Diphtherie »ad Croup brdmgte» i» Königsberg, Danzig, Hamburg, Barmru» Pari«, Loudon. St. Petersburg weniger, in Berti», BreSlau, Müucheu, Stnttgatt. Nürnberg, Dretdeo» Fraalsurt a. O., Mühlhausen i. Th.. Köln. Amsterdani, Stockholm. Warschau u. a. mehr Sterbesälle. — Typhöse Fieber traten ziemlich allgemein iu beschränkter, nur i» Wie» in etwa» gesteigerter Zahl al« Todesveranlassung aus. — Au FleckiypuS kam a»r 1 Todesfall au- St. Petersburg zur Anzeige. — Der Keuch husten forderte io Vre-lau, Dresden, Erfurt, Wie», Amsterdam, Loudou mehr, iu Berti» weniger Opser. — An Kindbettsteber werde, au« deutschen Städten 22 Todesfälle gemeldet. — Darmkatarrhe und vrechdurchsälle der Kinder zeigen keine wesentliche Veränderungen in ihrem Vorkommen. Ruhrsälle blieben vereinzelt. — Todesfälle au Pocke» wurde» an« deutschen Städten 3 (au« Thon». Berlin, Köln je 1) gemeldet; auch au« Liverpool kam 1. au« Pari«. Birmingham, St. Petrr«darg. Warschau, Venedig, Alexandria mehrsache Pocken- todrlsälle zur Meldung. In größerer AuSdehnnng herrschen Pocke» ta Wieo, Trteft, London, Odessa. — Ja Bombay. Kalkutta, Madras trat die Cholera um di« Milte Jaaoar ia beschräakter Zahl auf. Sachsen. * Dresden, kV. März. Der 70. Geburtstag de« Fürsten Bi«marck, Mittwoch, den l. April, wird durch einen iroßen Festcommer« gefeiert werden, an welchem alle datriotea theilnehmen und ihr« Verehrung für dm großen Staatsmann Deutschlands kundgeben könne«. In einer nächsten Donnerstag stattfiudenden Bersaminlnng angesehener Männer verschiedener politischer Parteistellung wird alle» Nähere sestgestellt werde». Meißen, 10. März. Da« öffentliche Aushängen der Listen böswilliger Struerrestantrn hat gutm Erfolg; «an zahlt, and eS verschwind» mehr und mehr Namen von dm Liste». — Wie durch Uukenutniß manch« werthvolle Alter« thümlichkeit verlor» geht, konnte man jüngst wieder bestätigt find«, vei eine« Hering« Händler auf hiesigem Wochen- markte fand «in hiesiger bekannter Alterthumösammler ein« „echte Nürnberg er Bibel" vom Jahre 1568 mit Kupfern, welche noch im besten Stande war und zum Eniwickeln der Heringe demnächst verwendet werden sollte. Derselbe beeilt« sich, da« werthdolle Buch durch sofortigen Kauf von dem Untergänge zu retten und hat sie feiner Jedermann zugäng lichen AlterthumSsammlung einverleibt. — In einer gemeinschaftlichen Sitzung des Stadtrathü und der Stadtverordneten zu Neustadt o. St. wurde der Beschluß gefaßt, einen juristisch gebildeten Bürgermeister anzustellen und die neue Bürgermciperstelle sofort mit SSOO Vl Gehalt auözuschreibm. — Da« vautzuer Laudgericht hat «um 12'/,jährigen Schallnahen au» Reichma« mit einer einjährigen Ge- fäugnißstras« belegt, «eil derselbe «um faustgroßen Stein aus di« Schimm der Secondärbahn gelegt hatte, um iu sehen, ob de, her«umahmde Persoumzug den Stein zer drücken werde. — In Ehrmuitz ist der Vorschlag ansgelaucht, aus de» Schillerplatz eiae Bismarck-Büste zur Ausstellung zu bringen. Der bezügliche Aosrus schildert die großen Ver dienste de* Kanzler» um da« deutsche Volk mit beredten Dorten. — Die am Sonnabend Abend im Saale de« .Elysium»' von dem Verein für demokratische Social» resor» abgehaltene öffentliche Versammlung war sehr schwach, vielleicht von 130 Personen besucht. Der aus den Plakate» angekllndigte Referent Fritz Görcki au« Berlin war nicht erschienen uud hatte der Buchhändler Bruno Sommer da» Referat über das Urbeiterfchutzgesetz über nommen. Die Versammlung wurde gegen 9 Uhr dom Vor sitzenden eröffnet und gegm II Uhr geschloffen. Anuaberg, 10. März. Die Sammlung zur BiSmarck- spen de ist nunmehr abgeschlossen. Im Ganze» sind >385 5» Vk von 999 Gebern eingcgangen. Der Netto-Ertrag der Sammlung ist vom EomitS an die Central - Eassenstelle in Berlin ein- gesendet worden. Im benachbarten Milden«« ergab die Sawmluna zur Ehrengabe für de» Fürsten Reichskanzler 285 Unterschriften und 40 Vl haar. Netzschkau, 10. März. Di« Sd«, sst» «i« Bismarch« stistung ist wie allerort«, s» «MH hi» kreudiß hsgrßßt wvrdm. vir «na st. d. M. geschloffene Sammlung zn Gunsten dieser Stiftung hat 302 st2 ergeben. Dle Zahl der Geber hat sich auf ca. 450 belaufen, di« größte Gabe hat 50 Vk uud die kleinste 5 ^ betragen. Plauen, 10. März. In seiner gestern Abend abgehaltenen Sitzung hat der Kircheuvorstand mit lS Stimmen Herrn DiakonuS FranzKess«lrinain Zwickau zum ArchidiakonuS für Plauen gewählt. 8 Stimmen fiele« auf Herrn Pfarrer 2 auf Herrn Psarrer Pöschmann. — In die durch die Wahl de« Herrn Landdiakonu» Schmidt zum Pfarrer in Lößnitz im Erzgebirge zur Erledigung kommende Stelle eine« LanddiakonuS für Planen »nd PzarrerS zu Straßberg wurde Herr Gy»rnasial-Obe»lehr«r Ernst Emil Hermann NoSke in Chemnitz gewählt. Zu dem Zwecke der letzteren Wahl nahmen dir Kirchenvarstandsmitgfteder don Straßberg an der Sitzung Theil. ** Plane» l. v.. tt.März. voraestern Abend fand hier «iu, von socialdemokratischer Seit« «inberufen« Versammlung, die ziemlich gut besuch» war, statt. La« di« Zahl der Be sucher anlangt, so meint der „Bogtl. Anzeiger", e« seien 300. die „Dogtl. volk-zeitung". welche mtt den Eiuberufern sympatbistrt, e» seien 500 Personen auwrsend gewesen. Wahr scheinlich hat weder di« ein« noch die ander« Redaction die Anwesenden gezählt. Der Abg. Wieme» sprach gegen Getrttdezvlle, wärmte da< vertheuertr Brod, da« mm allniälig altbacken wird, auf, verwies die Bauern darauf, daß sie selbst durch die GetreidezSlle geschädigt würden M und meinte zum Schluß, daß r« «icht mehr btt ferneren Wahlen heißen würde „für BiSmarck. für AntibiSmarck", sondern „für Zoll, gegen Zoll". Der Strom der Ned« war verrauscht, mau hätte nun eigentlich schließen können; denn daß die Bauern, welch« für Zoll prlitiooiren, sich von Herr« Niemer nicht bekebren lassen» ist doch ttuleuchtend, allein ein wenig Dis kussion gehört dazu, wie da» Feuerwerk zum Fest, u»e das Salz zur Supp«. Ein Vortrag ist schließlich lange nicht so interessant al« eine Debatte und eine recht lebhafte auimlrt rum Wiederkommen, da« ist die Hauptsache. Und der Haupt spaß kam. Es wurde eine Resolution «ingcbracht, welche klar und bündig auSdrückte, daß di« „Bersammlung rhr Miß fallen darüber auSsprecbe, daß sie der Resereut habe ver dummen wollen". Parlamrntärisch war nnn diese Reso lution nicht, aber jedenfalls humoristisch, zum Mindesten ist sie nicht lächerlicher, als wenn Herr Wicuier den Bauern einredet, ihre güusliac Meinung sür den G lreivezoll sei Unsinn. Der Verfasser der Resolution bekam selbstverständlich einen Sturm der Eutrüstung zu hören, und gegen eine Stimme wurde die sonderbare Resolution verworfen. Nachdem der Zwischenfall mit dem nvlhigen Applomb erledigt war, trat ein Redner vor (eS scheint die» jetzt Mode zn werden) und erklärt«, daß er durch die Worte de« Herrn Wiemer au» einem SauluS der Socialdemokratie ein Paulus geworden sei. So endete schließlich die Versammlung, weiche auch unserer .Volk-zeitung* Gelegenheit gegeben hat. wieder einmal die eigene Tinte »n einem langen enthusiastischen Artikel zu verbrauchen. Vermischtes. — Berlin, IO. Marz. Der Kaiser hörte im Laufe de« heutigen Vormittag« die Borträge de« Hofmarschalls Grasen Perponcker und de« Polizeipräsidenten v. nahm hieraus die persönlichen Meldungen zahlreicher MilitairS entgegen und arbeitete Mittag« mit dem Militaireabinet. Nach- mittag« conserirte der Kaiser mit dem Oberstkämmerer und stellvertletenben Minister de» königlichen HauseS Grasen Otto zu Stolberg-Wernigerode. --- Berlin, 10. März. Da der Geburtstag Sr. Majestät de« Kaiser« Alexander UI. mit dem der Königin Luise, seiner Urgroßmutter, aus einen Tag zusammen- trifft, und dieser in der königlichen Familie immer noch in stillem Gedenken gefeiert wird, so wurde die Feier dc« Ge burtstage« de» Großneffen Sr. Majestät de- Kaiser« Wilhelm am hiesigen Hose einen Tag früher begangen. Zu dem Goladiner waren 52 Gäste um Ihre Majestäten im blauen Speisrsaal und ia dem nächsten Gemache ver sammelt und zwar: Ihre kaisrrl. und könial. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin, Ihre königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Wilhelm, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl. Prinzessin Victoria, Prinz und Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein, Ihre Durch lauchten Prinz und Prinzessin Friedrich von Hohen- rollern; ferner der Reichskanzler Fürst BiSmarck. der Oberstkämmerer Graf zu Stolberg-Werniaerode, der Oberst marschall Fürst zu Salm-Reifferscheiet-Tyck. der Obersttruchfeß Fürst zu Putbu« uud der Oberstschenk Fürst von Hatzfeldt- Trachenberg. der General »Intendant der löniglichen Schau spiele von Hülsen, die Einführrr der Botschafter und Gesandte». Ober-Ceremonirnmttster Gras zu Eulenburg, Ober-Küchenmeister von Röder, der Commandirende de« Gardrcorp«. General der Infanterie v. Pape, der Comman- veur de« Kaiser-Alexander-Regiment«, Oberst v. Unruh. Generallieutenant d. Oppel und Major v. Wißmann und die persönliche Umgebung Ihrer Majestäten. Die am hiesigen Hose beglaubigte russisch« Botschaft war durch den Bot- schast-rath Grasen Morawitts, durch die BotschastSsecretaire Baron Budberg, v. Arsiuirft und Herrn v. Bacharacht ver- berttt» zweimal wegen Ausschank» verdorbenen Viere» besftast wurde, 1 Monat Gesängmß. die Berlheidigung. da die dorbenhrit de» Biere« nicht sicher erwiesen sei, die Freispreäüw, seines Clienten, rvent. eine Geldstrafe wegen FahrlässiM beantragt hatte, wurde Hofmann zn l« Tagen Gesanzaiv verurlheilt und au-gesprcchen, daß da» UrtheU im „Schmadder Amtsblatt" bekannt zu geben sei. — München, S. März. Ueber den Brand im Hos, theater meldet noch die »Allgemeine Zeitung* ausführlich« Folgende»: .In dem iu der zweiten Etage des königl. Hr>- thealerS gegen die Maximilianstraße gelegenen Arlciiszimniet de« königl. Obermaschinenmeistcr« kautrnschläger war heule Nachmittag halb 8 Uhr der Arbeiter Strobl unt einem Feuer- werkSkörper beschäftigt, al- dieser explodirte. Die -xploss«, fügte zunächst dem Arbeiter schwere Brandwunden zu. und derselbe lief brennend aus die Bühne; de« dort mit drin Spritzenschlauch ia der Hand postirke Feucrwächter löschte die de» Arm« umgebend« Flamme. Strobl wurde »lSbalv verbünde» uud ia da« städtische Kranleuhau« »erbracht. Die Explosion versetzte auch die Einrichtung de« ArbeitvocalS m Brand. Ein zweiter Arbeiter schlug, uw »Nanu zn mach«, das nach der Maximitiansstraße gehende große Fenster durch, wurde aber hierbei au der rechten Hand nicht unbedeutend verletzt. Ln Lllarm gelang und «au eilte nm» bereits auch »om Z»an>- raum de« Theater« herbei. ES wurden die Lvschttnrichtuugei, blitzschuell in Thätigtttt gesetzt; fünf Minute» nach der Ällai- mirung war Hilfe am Platze, «ud e« knate der lttchtbegiuunide Braud nach kurzen Minute» iu seinem EntstebnngSorle erstickt werken, ohne daß die weiter ttnlressenden Mannschaften der freiwilligen Feuerwehr in Thätigkttt zu treten hatten. Eine größere Ausdehnung de« Brande« würde zunächst den Coulisse»- raunl bedrobl haben. E« war aber, an« un» versichert wird, Alle« auf seinem Platze und in bester Ordnung» wa« oe- gebtnenf^llt- zur Lösch- «nd Bergung»«,rbttt niitzuwirkri, be stimmt ist. Am Brandorte trafen fast gleichzeitig mit der städtischen Feuerwache der Eommandant der Feuerwehr, Bau rath Zeuetti, der köuigl. Polizttdirector Frhr. v Pcchmann, der l. Bürgermeister De. v. Erhard!, dann der königl. Staat«. minister Frhr. v. Fttlitzsch und der Major vom Platze eia. Berittene Gendarmerie und da« Piquet der Gendaiinenemache sperrten di« Straße, unterstützt von der OrdnungSmannschasl der Feuerwehr, ab. und hielte» die Ordnung besten« aufrecht." — Ein amtlicher Bericht ergänzt diese Mittheilnngen, wir folgt; .Bei diesem Brande worden zwei Hilfsarbeiter des kömgl. Obe, mafchinenmkistcrS, nämlich der ledige Jvbam, Dehn von Neuburg a. D. und der verheirathete Willibald Strobl von Eichstätt ziemlich schwer verletzt. Debil ver brannte sich an den beiden Händen und im Gesichte; Strobl, welcher mit einer Hand eine Fensterscheibe hinauSs-blug. durckschnitt sich eine AVer und verlor dabei sehr viel Blut. Beide mußten in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Nach ihrer noch gestern Abends daselbst gepflogene» Vernehmung ist dieser Brand aus folgende Weise enlstandc»: Dehn wollte an« der im Arbeitszimmer keS königl. Ober- maschincnmttsterS befindlichen eisernen Cassette. in welcher die zum sofortigen Gebrauche nothwendigen Feuer werkSkörper aufbewahtt sind, eine Rakete herauSnehnien. und während er nach einer solchen in dieser Fassette suchte, explodirte plötzlich ein FeuerwerkSkörper, und bei dieser Gelegenheit erhielt er die vorerwähnte» Brandwunden an seinen Händen und im Grsichte. Dieses Lorkommniß vcranlaßte den Strobl zum Einschlagen des Fenster«, um de» durch die Explosiv» ent standenen Ranch abzukeiten. Der Brand ist demnach lediglich einem unglücklichen Zufall zuzuschrttben. Die Feuerwache war rasch am Platze, und e« hat sich namentlich auch die für die hiesige Gendarmeriemannjchast für einen Brand im königl. Hvslhrater bestehende Instruction in vollkommenster Weise beivährt. Die Verletzungen der beiden Arbeiter bieten nach ärztlichem AuSspruche zur Zeit keine Lebensgefahr.' --- München. 10. Marz. In München soll am 28. März eine volk-thUuiliche BiSmarck-Feier begangen werden. Die Münchener .Neuesten Nachrichten*, welche den Heyse'schcn Hymnu« mittheilen, schreiben darüber: „Nach den Be schlüssen de« ComitLS wird für den Abend deS Festtags unser schöner König-Platz mit seinen antiken Tempelbauten in ein großartige« Forum verwandelt werden. RingSum und boch oben aus den Propyläen wird von mächtigen Treisußsackeln und elektrischen Bogenlampen der Platz tagbell erlcncblet werden; den Mittelpunkt der Decoralio» aber wird eine Kvlofsalbüste de« Kanzlers bilden, inokellirt von Meister Riieniann nach den verschiedenen Portrait« von Lenbach. Ter eigentliche Festact wird in einer kurzen Wttherede, im Niedcr- legen von Kränzen seitens der verschiedenen Vereine und Corporationen und im tausendstlmn.ige», durch ein Riescn- orchester unterstützten Gelange deS HymnuS bestehen. Da« Eomith hatte Paul Heyse um einen solchen gebeten; der Dichter stellte nach einiger Zeit dem CoinitL die Wahl zwischen zwei Dichtungen, unter denen man sich für die nachsolgende entschieden hat. Die wirkungsvolle Melodie dazu hat Jos. Giehrl coinponirt; heute schon geht dieselbe sämintlichei, Gesangvereinen der Stadt zu". — Der Hymnu« lautet: BiSmarck-Lied, für dle am 28. März aus dem KöniaSplcitz ln München stattfmdeiide BiSmarck-Feier, gedichtet von Paul Hcyse, componitt treten, ferner durch den StaatSrath v. Kumanin, den Bevoll mächtigten de« Finanzministerium«, Baron von Knoring, durch den Militairbedollmiichtigten Fürsten Dolgoruky und den Oberstlieutenant v. vutakoff. Se. Majestät der Kaiser trug die Uniform de« kaiserlich russischen Grenadier-Regi- ment« Friedrich Wilhelm lll., de«glttchen waren Se. kaiserl. und königl Hoheit der Kronprinz und Ihr« köuigl. Höhnte« Prinz Wilhelm und Prinz Friedrich Karl in der Uniform ihrer russische» Regimenter erschienen mit dem Bande de« Andrea-orden-, die übrigen Militair« in Paradeuniform ohne Schärpe, die GroßwÜrdenträger de« Hose« ia Gala. Fürst BiSmarck trug die gestickt« General-uniform mit dem Baude de« Andreaöorden«. Zu einer Robe von lichtblauem, mit Blumen eingestreutem, schwerem Seiden stoffe. zu reichem Schmuck« von Diamanten und Rubinen hatte Ihre Majestät die Kaiserin und Königin den russischen Katharmenordea angelegt. Denselben auch die Frau Kroiivttnzessin zu einer Robe von weißen Spitzen mit eine« urberwurse von taubengrauer Seid« und Sam met und zu reichem Brillantschmuck. Da« rothe silber geränderte Band trug Frau Prinzessin Friedrich Karl aus einer Robe von weißem Atla«, Frau Prinzessin Wilhelm von weißem, golddurchwirktem Stoffe. Ein zarte« lichtblaue« Stoffkleid schmückte die Gestalt der Prinzessin Victoria »md weiße Spitzen und kostbarer Stoff war die Toilette der Frau Prinzessin Friedrich von Hohenzollern. Bei der Tafel trank Se. Majestät der Kaiser und König aus da« Wohl Sr. Majestät de- Kaiser« Alexander UL — Nürnberg, S. März. Die Strafkammer derhandrlte heute gegen den Bierbrauer Hosmann von Spalt wegen vergehen« wider da« Nahrungsmittelgesetz, weil er am 28. September v. I. an seine Gäste Bier ver- schänkte, welche« nach den eingeholten Gutachten der Gesund heit schädlich war. Der Angeklagte giebt zu. daß LaS be treffend« Bier zwar sehr leicht und neu gewesen sc» und noch nicht hätte auSgttchänkt werden sollen, daß er sich aber nicht ander« Hab« belfen können, da er kein alle« Bier mehr ini Hause gehabt habe und gerade viele Gäste anwestnd gewesen seien; auch gesteht er zu. »ur „Erfrischung" de« Biere« Natron hinzu» gefügt zu haben. Durch die Zeugen wird constatirt. daß da» fragliche Vier sehr jung, etwa« trübe und von einem geradezu widerlichen Geschmack gewesen sei. und BezirkSarzt Med.-Noll, Or. Merkel «evt sein Gutachten dahin ad, daß doS Vier «ute» alle» »»stäub« gtt,ndhttt»schädlich war. Nachdem bi« Sttttsbehörd« «it Rücksicht daraus, daß Hosuiann von Jos« Wem lost da« Lied erklingen? Dem Mann, dem Keiner gleich» Der in gewalt'aem Ringen Ua« ne» erschuf da« Reich, ga Schanden ward der Feinde Lift, Versöhnt der alte Bruderzwist — Der da« aetha», wir bringen Den Dank ihm sreudenreich. Wem soll da« Lied erklingen? Dem Mann ans hoher Wacht, Der Elsaß »nd Lothringen An« Reich zarückgebracht» Der Trotz und Hohn der welschen brach Uud Rach« nahm sür lauge Schmach, Dir preisen ihn und snigcu Von sttuer Größ' und Macht. ^-r Wem soll da« Lied erklingen? Dem besten Mann der Zeit, Den zu so boheii Dinge» Sei» Genius geweiht. Wo Dentsche >e beisainmensteh». Soll frohgemut!» sein Lob ergeh» Ilud trag' aus Adlerschwiugen Ih» Z»r Unsterblichkeit! An« München wird un« ferner mitgetheilt, daß »vrsteh Frst-Hymnu» in stylvoller Ausstattung mit Clavierbegleil» ,z in einigen Tagen zum Einzelprtt« von lO § uud für Massen absatz per Hundert um 5 .ck in der Buck und Kunstdnickerei von Knorr <k Hirth in München erscheinen und dnrch dieselbe zu beziehen sein wird. Der Ertrag ist für die BiSmarck-Spende bestimmt. — Die gescheiterte ostasrikanischr Expedition de« portugiesischen Major- Serpa Piato soll demnächst von der Küste von Mozambique au« wieder in» Werk gesetzt werden. Jbr Ziel ist bekanntlich. Uber den Tanganjika-Ser nach dem Kwango vorzudringcn, um dort der andere» von der Westküste auSgegangenc» portugiesischen Expedition die Hand zu reichen. Da« Scheitern der erstm» Unternehmung wurde durch Mangel an Lebensmitteln hervttgesührt. Der Gouverneur von Mozambique hatte ein Schiff anßgeschickt, mit dessen Hilfe es gelang, die in größter Noth befindlich« Ex» V7ditieii onizi'sinden und zurkckzuvriugrn. Enqläi Iu,erricht. ? Istule dieses i bei e >' Illl« von i «.ehrt. Wem soll das Lied erklingen? Dem weisen Friedenshort. Der Diploiiiatcnschlingen Zerhaut mit blankem Wort. Das denljch« Reich, das Herz der Welt. Hat er «ur Hut dc« Recht« bestellt, Gott laß' e« ihn» gelingen In Treuen fort und fortt Wem soll da« Lied erklingen? Dem Helfer in der Noth, Der w ach: Ich will erringe» Der Arbeit Schuv »nd Veodt Ihn lüftet nicht noch eitlem Glanz, Da? Voüowohl ist jttn RnhuceS- k anz; So lagt ihn unZ umringen Mit Liebe bis zum Todl » tzi« AnSl. > Adr. m, I "FZ kaxlisb 1 Izüwüies As gnnmnsire. Iftewre. C«nv> ssr»i. S»gl ßinlergärt ,-I. April s. g. Id-s.hosmann. 8olr Junge Mädcl Itzntl.. geicllsd sknstiquiig d. l strau Pa «el I stunde»thec Inlkdrt.Anrti ji. -tage rech Aründl.llntc IZriidn. unentg Junge Mädö Iji» gründlich e !MK L lüI.Ab.-omu.b Iiugklegenheil I lölam., Bertri M.M! Ik-ll, i. allen B l ieuienstr. 8, d> I mde.i In diSc I».v. KSt» e Gedichte, I triße 1. 1. > Nedick Mchlc, 1'lunal Str. Wind LOphaö un «ich außer der «beit ltteft. 1 Tapeziere« j irdenen gnt » Alle Tape, Huber anögesü Bitte. Lin ^ br. iüchtiger L »rehrlen Herr! i'kller Bedienu Lss. unter 8. Dumps Betts.-? kii»"' Da I Ingen bei A. Garten in KI>»üdriis, Zur Anlage prien empste tzäiNicr. Thor Ü»L-' " Wäscherei je Anr neu an »rrl-iht I-h kr iLäisc mit L vc>n 1 L Durch S Cauadis- schwinden antöor, I leii. «»ttll keit uin n» scwie all« ! weg« bekimi Jede tziga Sk sliederlage Haupt-Tepi keipzig. jilos >»Ltip;igbeiI i fternckt ö ll. Itar^ner, tzlicuiniftbeil wd 1Il»sl'»1 ll kslheubei 100 ge. »°r. I'ou»»»« in der L «»u allen Schi bcanvuch«. S Ü-Schl« 2 50)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder