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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-19
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1885
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««» l»o «»0 »L U«d 17« a > 0 ! »Ä-,« a Wb c- !Z^o « a im«, urc, a ic« o u» cr US 0 io-«. <r Ub!-. bl s u« <1 »o io: s i« <- zur o >«>» a UN k io«« UNI. (i US o rca>6 o l» > t«>I l W« krtar. ruo SIN öbdO !I1Ub >LN IÜL- I 7740 M7b I-i-UD U>U- c-äsö U0L b47» 67 sa 7LIÄ > i db- 71» »7- 1N1» Tlluci wu- U7.lv 11b N IUI» «IN 1V7W llUbv U7« n»«u» krtor. lotd» k»R SLLi SUN U7- db- 7I8LZ bg« 6U7» »«« I24L Rw SU— I«^1 ad«»! l<i7b I1U- «ll.- 1SK.N I8NL L17' «1« uuri>» TVLIlZ im- ö47» !A1« n. jlSb- N l »« 8t»»t»n>ttl» ÜUL»«llrm1 11t. 4 V ii4»; NI'» IMS. U8>» Lb', >. !u»>u «7S, ^u« Lu«« >i»»ho BLdv so lbL di» 171 75 ^l. per Xpril- 150.50 > 42^0 all-4iUsii»t — kadat «r-O-toder Haler p« Itlmmaa-s «»tu LlXÄ > rsrlcsiUd. » 4- 2.08. « Dampscr , ttas hier er „Lepba- ralia', der r englische 1 vi» Bra« a-Dampscr ?r „Li,y es er „British Republik": Iristol, »er >c-D<mU>ser »eutsch» der «II- rächt U ^ Erscheint täglich ft«, «/.Uhr. K«t«M<« »<4 LkPeZttisn I»haa»e«qasse »S. -ftechlftiüftn der RtfttcN«: Bormitt»-s 10-12 Pyr. Nachmittag« 5—< Uhr. » » -» - »«tz»e <«r ffft «t, »stchM»1<e«<« ßmumrr »stimmten 2 User«re «» McheOt««« dt« R Atzr R<ch»tt1«M«. «»-««- »««d Krftta»»» stütz dt» '^PAtzä. 2, ft» Mfttk, ftft ktta Nirm«, U«V»er1tttt«strate 21, La»« kftchr, Katharinen^rahr IS, p »», »t« >»,. ^ 78. KipWcrIagMM Anzeiger. vrga« für Pslitik, Localgrschichte, Haudels- «ud Geschäftsverkehr. DoimevStag den IS. Mürz 1885. Auflage LS,AGO Ad»nnemrnt»prri» »intels. 4'/, inct. vrinaerloh» b Mt., durch Vir bezöge, S Mk. Jede einzelne Nummrr veie^rrmplar 1« Pi Eebüiireu für rktradeilaaea <», ragedlatt'gnrmat »esaliil ad»r PostdeUrderuug W Mk. «lt Postbesürderung «8 Mk. 3nKrall Sgchaltme Prtitzerle SO Pf. Grdhere ZchriTte» I»»t uni. Pre>«verz«ichnib Todellariiri'e'. u. gisferniah nach h-herm Tarif. Nrrlamen turter dem Rcdactio,«strich dle4gef»alt geileLOPf..vardea Aamiliennachrichtea hie SAetpakieiie geile 40 Ps. Jaterate find frei« an die Gzpediti«» za jenden. — Rabatt wird nicht gesteben. gahlung pr»a»um«r»»cko oder durcy P si oachnadme. " ' «müicher The«. Vttamlmchmit. Die Eitrinntetzardeiir« am Nruda» de« Pferdegal» ck,VL»che4 «d der kharrinsah^ a»s dem Kiostergut« stud dergeden und »erdeu daher die und«»«»« fichligtcu Herren Submittenten ihrer gesfistizen Offert«, hiermit entdundm. keiphig, a« U>. Mklrz 18SK Der Rath der Gtadt Sehtztg. Aringn stch darum handelt«, als ad nicht durch die reael Dampferverdindnna mit unseren Ealonien diese erst für nehmende hfeute Werth erhielten. Da- ist ja rtchtd vr. Ge«rgi. rinqmnth. Uff. Vrimuntmachuu-. Der al« Ndlageraagsptatz von Schnee und Ei« be stimmt gewesene Platz in d«r RLHe der «. Veztrtd- schule und derjeniae Lhett det fffixeretrplatze«, welcher zu gleichem Zwecke bestimmt war. sind dem verdate zuwider »nch zu Ablagerung vo» Schutt benutzt worden. Indem wir die» bezüglich der gedachten Plätze, welche sür die künftigen Winter auch al« Ablagerungtplätze für Lchnee und Ei« nicht mehr werden angewiesen »»erden, hier durch untersagen, bemerken wir. dast Zuwiderhandelnde Weld Nrafe dt« ,« «« Mark »Ser Haft dt« ,» L» »aaeu zu gewärtigen haben. Leippg, am lk. März 188L. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Heutschel. ^VekämitmiWl-I Nachdem Herr Kaufmann ik. Her«a»a Sehulje, Kldonienstratze äk, Part., hier, die auf ihn gefallene Wahl mm Armenpfleger ,m 23. Districtr augeuommcn hat, ist Derselbe am 13. März ». <r. durch Herrn District-vorsteber L. G. Gottwald in diese» Amt eingewirsen worden. Leipzig, den 1« März l88b. Da« Anaeudirretariu«. Ludwig-Wolf. L. Auf fei» Ansuchen ist Herr Bandagist Bernhard Schädel, Xeich-straße Rr lO hier, au« dem von ihm bereit« bekleideten Amte eine« Armenpfleger« im 2. Distrikte entlasten worden, kir sprechen ihm hiermit unseren Da«' für d,e unserem Armenwesen gewährte Mitwirkung au». Leipzig, den 14. März 1885. Da- Ar«eadirectoriu«. Ludwig-Wolf. A Da« unter dem 15. Rumifi 1-7S von der n»ter»richa«len VebSrd« ausgestellte Dienstbuch der Anna Helene Laucke au- Schkeuditz ist var längerer Zeit in hiesiger Stadt verloren gegangen und im Aus- fmdung-falle anher abzugebrn. Leipzig, den 1«. März 18«. Das Poltrrtamt der Etadt ketpztg Vretschneider. Kkslai-GymnaKum. Der Neftaet»» am Lonnadend, 2t. März, znr «orfeier de« Gedurt«ta«eS Le. MaiestSt de« Kaiser, mozu der nnterzenh- aete Rector auch hierdurch ergebenst einznlaven sich beehrt, wird knachträglicher Befiimmuig zufolge nicht um 10 Uhr, sondern) schon >« st llhr 8«r«ittagA In der Aula de- Gymnasium- seinen Anfang nehmen. Leipzig, 18. März 1885. Prof. vr. Ra^bokk. Mchtamtlicher Thetl. Nachwort zu -er Vrdatte über die Vampferssdventiou. Fünf Xeich-taagsitzungen waren erforderlich, »« di« viel berufene Postdampservorlage in der zweiten Lesnng der grdk« ren Hälfte nach zur Annahme zu bringen, aber mit Med-, heilen, »elche keine Bürgschaft dafür bieten, daß die dritte Lesung die Beschlüste der zweiten Lesung bestätigen wird. Der Antrag Rintelen, nur die ostasiatische Linie zu bewilligen, blieb zwar in der Minderheit, aber die Zahl der Gegner de- Anträge- Übrrtraf die der Anhänger nur um 16. die australische Linie wurde mit nur 11 Stimmen Mehrheit an» genommen und dir afrikanische mit nur S Stimmen Mehr heit abgelehnt. Da- sind Zahlen, welche die Befürchtung nahe legen, daß die dritte Lesung den Gewinn der zwe ien wieder m Frage stellt, je nach der Anwesenheit einer größeren Zahl von Freunden oder Gegnern der Vor lage. Da- ist ein sehr wenig erquickliche« Ergebniß, und dasselbe erscheint noch bedenklicher, wenn man er wägt» daß die Gegner der Dampfersubvention identisch sind mit den Gegnern der Colonialpolitik. Der Ver treter de« EentrumS, Abgeordneter Rintelen, sagte eS gerade heran-, daß er von der Colonialpolitik überhaupt nicht« halte, und die Abgeordneten Richter und Virchow faßten ihr Urtheil über dir deutschen Kolonien in Afrika und besonder« in Australien dahin zusammen, daß sie werthlo« seien, weil Deutsche dort nickt leben könnten. Fürs« Bismarck erwidert, darauf in seiner schl.menven Weise, daß die deutschen Kaus- leutr, welch« sich in Afrika und auf den Slidsee-Inseln an gesiedelt haben, den Tckiiy de« deutschen Reiche- für ihren überseeischen Handel nacksuckten, und daß er sich entschlossen habe, diesen Schuh zu gewähren, ohne da- Mcdicinal-Collegiun, um seine Zustimmung zu ersuchen. Vergleicht man damit ka< Ergebniß der Berathungen über den NachtragSetat sür den Gouverneur von Kamerun und di« Aufwendungen für Anqra Peqnena, so ist der Abstand augenfällig. Ä)c»n der Reichskanzler erklärte, daß die Post- dampsersudventioii auch ohne Lo'enialpolitik nvlbig erschein», ua die auf den Epport angewiesenen deutschen Industrien d«r dem Untergang zu schlitze», so lag darin eine Er munterung für die Gegner der Eoloninlpoiitik, sich hinter dies» Deckung zurückiuzieben; aber ankcrseit« ist der Zu sammenhang zwischen Dampfersubvention und Eolonial- Pvl't'k 'o ünzweifriba^. daß e« den Gegnern jener schwer »erden »ird, ihren Gablern den Unterschied zwischen ikrer Abslimmuaq über da- Pauschquantum von 218.000 Mark und Uber ei» Dainpjersubventio» klar zu machen Da« Hauptargume.i» der Gegner ist die geringe Zahl der Deutsch««, welche« bi« Dampserverbiudung «ach Australien uud »ftcka vorläufig zu Gute kommt. Al« ob eS lmäßige ür untrr- rtchtig. daß uns«« Eolonien erst i» Entstehen begriffen sind ; aber dadurch «erden Gamenkvrner doch nicht znm Keimen uud znr Ent faltung gebracht, daß man ihnen da- Master entzieht, oder daß man sie in unzureichenden, Boden verkemincn läßt. Di« Dampserverbiudung ist für unsere jungen Eolonien daffelbe, was taS Wasser und der gute Boden sür keimend« veaetabilien sink, anv de-daid ist e- inconlequenk. wenn ein Dbeit der ReichStag-abgeordnelen, welcher sür das Pauschquantum stimmte, die Dampfersubvention abgelehnt hat. Mit solchen Gründen. wie sie Windthorst, Richter und virchow gegen die Dampfersubvention vorgebracdl haben, wird sich da- deutsche Volk nicht abspeisen lasten. In diesem iebl die Urberzeuzunq, baß die Eolonien sur Deutschland eine Wohlthat, ein« Rothwendigkeit und eine Einrichtung sind, die eine große Zukunft hat. Da- Beispiel von de» Eisenbahnen ist zwar schon oft gebraucht, aber eS giebt keine passendere Vergleichung. Wenn die Eisenbahnunternehnier mit gleicher Aengstlichkeit vorgegangen wären, wie die Opposition im Reichstage in der Colonialsrage, dann wäre Deutschland noch heute ohne Schienenneh Durch dir Rede des Reichskanzler« klang eine schmerzliche Empfindung durch Über den Mangel an Rationalgesühl ,m Reichstage. Er hatte von dieser Vertretung de- deutschen Volke- sich eine andere Vorstellung gemacht, er glaubte, daß der Reichstag dem neu gegründeten Reiche zur Blülbe ver helfen und alle« da- aussuhren würde, wa« zu seiner Wohl fahrt und seinem Gedeihen nolhwcndig ist. Statt Vesten schließen die Männer, welche sich liberal nennen, eine» Bund mit den Römlingen, den Polen und Welsen, um der deutschen Einheit Schaden zu bereiten und da- Werk von >870 wieder zu zerstören. Da- ist allerdings eine überaus trübe Erfahrung, die der Reichskanzler kurz vor Vollendung seine- siebzigsten Lebensjahre- machen muß. Der Abgeordnete Riester verweist trininphirend auf da- Tabakmonopol und erinnert die Gegner desselben auf confervativcr Seile, daß sie ja damals auch zur Opposition gekörten. Da- ist eine Angelegenheit, weiche niemals Gegenstand der nationalen Begeisterung sei» konnte. Auch die Schutzzollpolitik ist eine Krage, über welche verschiedene Meinungen bcstc>'in ,'nd a-ch ferner bestehen »vorben; aber dis Eoloniilpolitik und »'2 Socialpvlitik find Makeri-n, deren sich die Sympatkie des deutschen Volkes bemächtigt hat, und aus kiesen beide» Ge bieten ist die Opposition ein Unglück, welches der deutschen Einheit gerade so gefährlich ist wie die Bestrebungen der Römlinge, Deutschland unter da- Scepter des PapüeS zu bringen, imd der Welsen »nd Polen, da- tcnlsche Reich z» zerstückeln. Da-, wa- in der DampscisiibventionSdcbatte mit besonderer Klarheit uyd Schärfe bervortrat, ist die Zersahrenbeit und Zerrissenheit der Parteien. Der Geist deS Sonder- interesie« bat über die nationalen Inlcresi n die Oberhand gewonnen, und da« geht so weit, daß darunter auch die au- wärtigen Beziehungen leide». Der Abgeordnete Windthorst hat gut sagen, daß der Reichstag den, AnSlandc gegenüber einig sei' wen» eS daraus ankommt, diesem angeblichen Linbeits- drange Ansdrnck zu geben, dann bestellt der rnlnnredige Herr die Probe nicht. Und fast ebenso schlimm steht es init den Dentschtrcisinnigen. Sie haben sich »nler dem Commaudo Richter'« gesammelt, dem Fürst BiSmarck selbst da- Ze»gniß ausstellt, daß er die Parteigenossen sämmtlich um Hauptes länge überragt, daß ihm keiner das Wasser reich», wie der Reichskanzler sich ausdrückt. Fürst BiSmarck hielt e« der Mühe Werth, in an-führlicher Red« auseinanderzusetzen, daß die verwandtschaftlichen Be ziehungen der Dynastien untereinander niemals maßgebend sein kvnnen für die Gestaltung der Politik. Man Vars e« dem Abgeordneten Richter aus« Wort glauben, daß er mit der Aeußerung, welche Kürst Bismarck auf ihre Wirkung prüfte, nicht im Entferntesten die Absicht gehabt hat, die auswärtige Politik deS Kanzler- zu kreuzen, aber der Erfolg ist doch der von diesem behauptete gewesen. Wir haben eben in Deutschland durchaus andere Berbältnisse al- in England, und daß dieser Unterschied bestckl. kan» uns nur freuen; Venn ohne denselben hätte Fürst Bismarck schon längst den Führern der Opposition, Richter und Windthorst. da« Feld räumen müssen. Wa» aus Richler paßt in Bezug aus seine Ministerqualität, paßt noch m höherem Maße ans Windthorst, weit dieser noch eine größere Zahl von Hintermännern hat. Nun denke man sich einmal ein Ministerium Windthorst-Ricbter in Deutschland, und man wird nicht umhin könne», die gegenwärtige Gestalt der Ver hältnisse al» die bessere anziierkeiiiien. Wiiidlborst würde die Wiederherstellung Hannover« auf „friedlichem Wege" an strebe«, eine seiner ersten Tbaten al- Reichskanzler wäre die Berufung des Herzogs von Cnmberland ans den Thron von Braunschweig und die Ziirückbenisnng von Melcher- und LedochowSki auf die Erzbischossssuhle von Köln und Posen- Gnescn. Richter würde da« Heer redueireu und den Frei handel wiederberstellen, und um die Verwirrung voll zu macken, sämmtlickr Eolonien an England abtrclen. Wir nirinea, da- deutsch« Volk würde sich für solche Politik be danken und froh sein, wenn Fürst Bismarck wieder die Zügel der Regierung ergriffe. » Leipzig, 19. März 1885. * Der im neuesten Monat-beste znr Statistik de« Denk scheu Reich- enkhalkenen Statistik der letzten R- ichs- tag-wa hlen entnehmen wir, nachdem die allgemeinen Zainen bereits au- der dem Reichstage »nlgetbellten Z»sam»ien- strllting kürzlich bekannt grworde» sind, folgenoe Zahlen über die Wa hlbethei lignng : Im ganzen deulschen Reiche beiheiligten sich an den ersten ordentliche« Wahlen M.8 Proc., an den entscheidenden Wahlen 88.2 Prve. aller Wahlberechtigten 1881 kalten an den ersten Wahlen nur 58.8, an den entscheidenden W, hlen 58 8 Proc. oller Berechtigten Tbeil genoininen, so das; die Belheliigung bei den letzten Wahlen eine regere war. Sie entspricht ziemlich der lheilnahme an den Wahlen 1877, bei denen 8o.8 öe,w 8I.S Procent aller Wahlberechtigten zur Urne kamen, wäh-end die nach Ans öinng des Reichstages l878 »latimivriide» Wahlen mit 88.:! bezw. 88.7 Proc Betbciligung die höchsten Ziffer» zeigten. Berücksichtigt man die ersten Wahlen der letzte» Wahl- campagne, so hat von den Einzelstaaten Lübeck mit 77.8 Proc. die gr-ßt« Wabkdetheilignng, da,« folge, Gchaumbarg-Lippe mit 75.7, Sachsen.Memtngen «* 74. l, Hambnrg «it <6.6, Waldeck «it 65 7, Hessen mit 65 5, Bad«, ml» <5 4 »nd Bremen mit 65 3 Proc, während in Prruste, 61.5, tn Sachsen 58ck, in Bayern 56.1, in sachsen-Welmar 53 6, in Oldenburg 5- 5, in Braunichweii 45.3 und tn Lippe nur 441 Proc. aller Wahlberechtigten »ur Wahl ginge,. Bei den entscheidenden Wahlen stieg in Lübeck die Be- »Heiligung aus 82.0, in Preußen 62.4, in Sachsen ans 6l S. in Bayern auf 87.6 «nd in Bcaunichweiq auf 5l.8 Pror. Preußen steht also bezüglich der Wahlbctheiligiing etwa« über dem allgemeinen Durchschnitt des Reiche«. Behl man ans die einzelnen Regierung«- bezirke zurück, so findet man bei den ersten Wahlen die stärkste Be- lheiliguiig ini Regierungsbezirk Martenwerder mit 73.2 Pioc. dann folgen Bromberg mit 72.9, ArnSberg mit 71.7, Posen mit 70.2. Berlin mit69.5 und Stralsund mit 69.0Proc., di« schwächsteBetheilig.mg snud statt in den Regierungsbezirken Köln mit 55.7, Magdeburg m i 55.8, Stettin mit 54.5, Eö'liii mit 50 5 und Tigmarinaen mü 46 5 Proc. Bei den eniichcidcnden Wahlen stieg die Beiheiltgung in Marien- Werder aus 75.3 und in Arn-berg aus 74.6 Proc. Ja de» einzelne» Wahlkreisen war die Veiheiligung eine außerordentlich verschiedene. Bei 22 ersten und 18 Lclatzwahlen betrug sie über 75 bi« SO Prm., bei 9 ersten und 10 Ersatzwahlen sogar über 80 Proc. Die gr-ßte Betbeiligung sond statt in Ottweiler kt. Wendel mit 83.2 Proc., in Rosenbera-Löbau iWeslvreußen) mit 83.8 Proc., in GcrmerS- heim (Pfalz) mit 84.5 Proc., tn Kekl - Offeaburg <Er!atzwahl) mit 8«.5 und in Wirsitz-Schubin mit 86 8 Proc. Diese außer ordentlich starke Betbeiligung war überall die Folge von an- nähernder Gleichheil zweier Parteien. In anderen Wahlkreise« war die Zahl der zur Urue gekommenen Wahlberechtigten sehr gering. Bei 41 ersten und 4 Ersatzwahlen betrug sie 40—49 Vroc., bei 11 erste» »nd 1 Nachwahl (Berlin S) »nter 40 Proc. Di« geringste Wahldelheilignug fand statt tu de» Wahlbezirke» Neu- steitin mit 33.0, Pasta» mit 30 8, Deggendorf iNiederbayeru) mit 30.7, Naugard-Regenwalde mit 30 4 und Wolsrnbüitel-Helmstedt mit 26.8 Proc. Die ans die gewählten Abgeordneten geiallrueu Tlimmen bei den entscheidenden Wahlen betrugen 6S.6 Proc. iimmtlicher abgegebenen gilttgeu Stimme« und 39.4 Proc. der Stimmen sämmtlicher Wahlberechtigten. Rur 50 Abgeordnete haben mehr al- die Hälite der Stimme« sämmtlicher Wahlberechtigten ihrer Bezirke aus sich vereinigt; 11 hiervon haben über 60 Proc. lü Lentrum, 1 Pole, 1 Elsässer) und 1 75.9 Proc. (WahlkreiS Lrkelenz-Hein-bcrg) der Stimme» aller Wahlberechtigte, erhalten. * Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt an leitender Stelle: Der „Kurier pozna n-ki" bringt die Nachricht, daß mehreren galizischeu Blättern aus Rom folgendes Lelegramm zngcgange» sei: „Die Augclegenheit wegen Boetzung des eribüchöstichcn Ltuhl« zu Posen ist im Princip bereits entschiede». Der Vatikan nimmt ;edoch Anstand, den für diese Würde vo» Preußen oorgeschlagenen Deren Waujura zu acreptiren, weil er ihn. der au- dem Bürger- stände bervorqegangen ist, al« z» wenig Einfluß besitzen» anslkhi. Rach der Ansicht de» Batlcan« wäre e« besser, gar keinen Bischof zu haben, al- einen Mann ohne Vertrauen und Ansehen. Di» i'äpstliche Curie wünscht ihrerseits als Nachfolger LevochowSksss irgend ein Mitglied de« polnischen Adel«." Ein ähnliches Telegramm ist dem genannten polnischen Blatte zufolge dem „Dzienuik polek," au- Wien »«gegangen. Dasselbe be sagt, daß nach Nachrichten an« Rom der Vatikan sich mn der Er nennmig des Tccaiis Wanjura zum Erzbiichos vo» Posen nicht ein verstanden erklären könne, „weil derselbe nicht von Adel ist und daher nicht genügenden Einfluß haben würde". Alle d-ese Mitthi'iliingcii, ivelche, wie getagt, nach dem Zngefiänd- niß der polnischen Pr>sie aus Rom stammen, werfe» ein charakie- ristii'chee Licht aus die Erwägunge», welche im Vatikan für die Be- sctzung des SlubleS des heiligen Adalbert maßgebend find. Der Dccan Wanjura wird als ein Mann ohne Vertrauen und Ansehen und deshalb »IS »ichi geeignet für den erzbisch-sltchen Stuhl ledig sich um desseniwille» hingestellt, weil er bürgerlich ist. ES wird rundweg erklärt, daß nur ein Mitglied de- polnische» Adel« Nach folger deS Grasen LcdochomSki werden könne. Danach kann kein Zweifel mehr darüber sein, daß die Beietzung de- erzbischöflich«, Stuhle« in Posen nicht mit Rücksicht aus dre religiösen und morali- scheu Bedürfnisse der Erzdiöcese, sondern lediglich al« eine politische Angelegenheit im Vatikan behandelt wird. Sin polnischer Adliger soll Erzbischof werden, damit die polnisch« Propoganba wiederum einen Führer erhalte. * Osficiö« wird au» Berlin geschrieben: .DieNovelle zur Strasproceßordnung, ivelche die Einführung der Berufung gegen dir Urthrile der Strafkammern bezweckt, beabsichtigt zugleich, eiuige andere Mißständr z» beseitigen, welche in der Prapi« bei dem Straf- proceß »ich herau-grstelt haben. Die Wiederherstellung der Bestimmung, nach welcher der Zeugeneid an, Schluß der Vernehmung zu erfolgen bat, ist im preußischen Abgeordneten bause angeregt und vei der Verhandlung von allen Seiten al» dringlich anerkannt worden, i«rit da« jetzt l>estebcnde Ver fahren. wonach die Vereidigung dem Zciigenverhör voran geht, in Preußen vielfach Meineide zur Folge gehabt hat. Nicht daS gleiche Bedürsniß znr Abänderung bestand in einige» süddeutschen Bnnde-staaten. in denen dir vorgSngige Abnahme de- Zeugenride- längst bestehende« Recht ist. an weiche va» Publicum gewöhnt ist und da« zu Unzuiräglicbkeiten nicht geführt hat. Ein Vorschlag, dort da« bestehende Recht auf zuhebeii, würde daher nicht mit Unrecht in den belheiligteii Kreisen übel empfunden worden sein. Wenn die Reichsjustiz Verwaltung so vor der Frage stand, entweder in eine», er heblichen Thciie Deutschland« ohne zwingenden Grund in liebgewordenr Einrichtungen einziigreisrii, oder in diesem ^inen Nebenpuncte von brr Einheitlichkeit der Institution ab zugeben, so mußte sie die letztgedachte Alternative wählen und die Abnahme de« Zeugeneide« in den verschiedene» Theilcn Deutschland« so ordnen, wie die« der dort herrschenden Sitte entspricht." *DieZahl der inPreußen vorbandenen Assesso ren beträgt zur Zeit 1014, da» Tausend wurde Anfang» diese« Monat« überschritten. Da wöchentlich fast ohne AuS nahm« vor der Iustizprüfung-commisfion S Prüsuugen statt finden, au- denen 12—18 Assessoren hervorgeben, die Zahl der zur Anstellung gelangenden oder zur R'cht-anwaltAaft gehenden Assessoren aber sellen 10 in der Wvch« übersteigt, ergicbt sick. daß die Anzahl der vorhandenen Assessoren stetig steigen muß Wenn man bedenkt, daß vor 7 Jahren kaum 3sto, vor 5 Jahren etwa 400 und vor 2 Jahren 750 Assessoren vorhanden waren, kann man fick eine Vorstellung machen, wie sich die Aussichten der jungen Jurist«» ver- schlechten baden Ein« Besserung dürste, da d,e Zahl der bei der Iustizpriisu»g-eomMission eingehenden PrÜft>ng«aus träge noch jahrelang zieiütick dieselbe »leiben wird, kaum in den nächsten Jahre» eintrete». * Au« Braunschweig. 18. März, wird der .National- Zeitung" geschrieben: „Die Stimmen in der deutschen Presse, welche die neuliche diplomatische Erklärung de« Grafen Ävrtz-Wri-berg vor ver braunsckweiger LandeS- versammlung sür gar zii vage und nickissagend erklärten als daß sich die politische Vertretung de« Herzogthum» damit zufrieden geben könnte, scheine» bei Letzterem doch Eindruck * Wie der 7S. Jahrgang. irmacht zu habe». Die Berfassunglc omm issio o de- 'andtag- beschäftigt sich derzeit vertraulich mit der Thron- olgesrage', und e« ttl ziemlich bestimmt zu erwarten, daß gegen den Schluß dieser Session von der Lande-versaminluiig oder doch au- der Mitte derselben heran« an den Regcut- chast-rath eine Anregung dahin erfolgen wird, die Ungewiß heit über die Zukunft de« Lande« nach Möglichkeit ab;»ikiirze„ Man beabsichtigt, dem Vernehmen nach, den RegentschaslS- ratb zu ersuchen, vom Herzoge von Eumbrrland eine bindciidc Erklärung zu fordern, ob er gewillt sei, sich in Berlin über eine Erbfolge aus Grund der Re cheversassung zu verständigen Sollte, wofür die Wahrscheinlichkeit spricht, eine ungenügende Antwort erfolgen, so sei die Reichsgewalt »nzugebe», da durch da- RegenkschastSgesctz drohende ewige Provisorium durch Schaffung eine- Definitiv»,,,- hinwegzuräumen, dem Lande also einen neue» Herzog und keinen Regenten zu geben. Eine solche Initiative der Lande-vcrtrctiing würde vo» der weitaus größten Mehrheit der Bevölkerung sympathisch begrüßt werden." « » * Grasbdanin" gerüchtweise mitlheikt. erwarte! Adel zum bevorssebendeu „Jubiläum de« Adel«briefe»" die Realisation einer R uhe von Wünschen. Der „PeterSb. Herold" führt unter diesen nur folgende zur Charakleristik derselben an: 1) Bnfbedung der Bestimmungen, nach denen der Adel durch Rang und Orden erlangt werdei kann. 2) Abschaffung der obligatorischen Wehrpflicht sür de» Avel. da letzterer e« ja sür eiu« Ehre hält, in den Reihen der Arme« zu dienen. 3) Da- Recht, ein besondere- Zeichen der Auszeichnung z» tragen. 4) Da» Recht de« ausschließlichen Eintritt» in die Eadettencorp« 5) Die Befreiung de« Adels von der Pflicht. Geschworner zu sem, wobei die Richter aber Adelige sein mitfsen. 6) Gewährung eine« billigen Credit« sür die Gutsbesitzer." Wenn diese Wünsche auch schwerlich alle in Erfüllung geben werbe«, so sieht man a»< beuselbei dock, daß der ruftische Adel immer anspruchsvoller wird. Die frenzösischen Behörden Hallen auf den Anarchi-mu- fortgesetzt ei« wachsame» Auge Borued« lich kommt Pari« in Betracht, woselbst der Polizeipräsec: demnächst ein Verbot gege« di« öffentliche demonstrative Ent faltung rotber Fahnen erlaßen wird. Letztere wurde »och aus der am Sonntag stattgehabten Anarckistenversammlung i» üblicher Weise verherrlich». E» «nvesender deutscher SoBal- demokrat machte bei dieser Gelegenheit die für ihn und seine Gesinming'carnosse» charaklcristttche Mittbeilung. daß die deutschen Lceialiste» den französischen bei Gelegenheit der nächsten allzcmeinen Wahlen Gelder senden würde». * In Italien ist am 3. December 1884 vom Senat der Vorschlag zu einem neuen Pension-gesetze angenommen, welche« den Generälen und StabSofssrieren »ach SV, den anderen Osficieren »ach 25 nnd den übrigen Personen des SoldaleiistandeS nach 26 Dienstjahren gestaltet, ihre Ansprüche ails Ruhegehalt geltend zu macken, wenn sie gleichzeitig at« Generalc und Generallieutenant- mindesten« 60, als General major« 5», al- StabSosfirierr 52, in den niederen Osficier« grad.'» 45 Jahre alt geworden find: für dir übrigen Mili- lair« ist eine Anforderung in Betreff de« Leben-alter» nich! gestellt, sie haben m»r dir Bedingung jener Dienstzeit zu erfüllen. * In der großen Tabaftabrst zu Madrid, dir t«,0vv Arbeiterinnen beschäftigt, kam e«, wie die »Allgemein« Zcitnno" von dort meldet, am 11. d. M. zu »inrm offenen Aufruhr ver Eigarrenwicklerinne«, welche sich de« falschen Gerückte zufolge, dir Direekian der Anstalt gehe damit um, in derselben Äickelmafchinen einzuführen, einvitdetrn, daß sie dadurch brodlo« würden. Die« hatte die Gemüther gewaltig aufgeregt, und am frühen Morgen versammelten sich die Arbeiterinnen, statt an ihre Beschäftigung zu gehen, in den Fabrikhösen und beschlossen, die vermeintlich schon in den Borratd-kammern bereit liraenden, ihrem Erwerb« Verderb lichen Triebgeräth« hrrvorznsnchen »nd si« zu zerstören In n, VI rühen > ihre l loffen. it lirm 'vorznsi drohender Haltung und unter dem Ruse:'.Man will un« vcihnngern lassen!" drangen sie in alle Räume und hielten, Kiste» und Kästen öffnend, genaue Nachsuckc — jedoch vergeb lich ; denn jene Maschinen, von denen man ihnen gesagt hatte, daß damit stündlich 6000 Cigaretten angefertigt werden, waren gor nickt vorhanden. Dagegen dcrmuthclcn sie von gewissen anfgesundenrn geschnittenen Tabaksorten und Wickel papieren, dieselben seien für die neue, ihre Handarbeit ersetzende Herstellung-weise bestimmt, und vernichteten sie, damit einen Scbakcnverlust verursachend, der auf 75,000 Peseta« gescl'ätz! wird. Andere AuSschrertungen liefen nebenher. Ring- um da« im Jahre 1790 erbaute, 426 Fuß lange und 239 Fuß breite Gebäude hatten sich BolkSbausen angesammcll, die bereit waren, den im Inneren einvvrte» Arbeiterinnen lhät kräftig beiznsiebe». Dir herbeigeeilten Behörden und Vor stände ver Fabrik wurden verhöhnt, der Staktgouvcrneur selbst mit Gtoinwürsen empfangen, ebenso die Gendarmerie, vi» eS endlich der reitenden sielang, die Straßen zn säubern. Daraus kam eS noch zu einem erbitterten Kampfe inncr- und außerhalb der Fabrik, wobei von Messern, Säbel» und Schußwaffen Gebrauch gemacht .wurde. Au- Furcht, von den Gendarmen ergriffe» zu werde», fluchtete schließlich eine Anzahl Arbeiterinnen, eine Wand durch dreckend, in- Freie, während der zur Verniitlrlung her- beigekoninienc Finanzminister EoS-Gayon den Hanptbos der Farrik gewaltsam öffnen ließ und die ergrimmten Weiber ansprach, indem er die Versicherung abgab, daß die verhaßten Maschine» nicht augeschafft worden seien, eS auch nicht in der Absicht ver Regierung liege, sie rinzusübren, daß eS sich vielmehr nur um die Anschaffung von Tabakschneidemaschinen handle, die der Hausarbeit keinerlei Eintrag Ihn». Dir An sprache de« Minister- trug wesentlich zur Beschwichtigung bei Leider sind nickt wenige Verwundungen aus beiden Seiten vorgekomme». Lieutenant Ruiz wurde schwer am Kopfe ver letzt. Ter Anlaß zu dem unheilvollen Gerücht scheint in dem von einem Herrn Bla-co gemachte» Vorschläge zu liegen, durch ein verbesserte« Verfahre,i in der Bearbeitung der Cigarren, da- aber die Handarbeit keine-weg- au-schlirße, der kgl Tabaksabrik einen erweiterten Absatz z» verschaffen, wodurch also eber eine »och größere Anzahl von weiblichen Arbeitskräften Verwendung fände. * Der Petersburger „Nowolc Wremja" zufolge ist die 40. Division, Saratow, bestimmt, nach Türkest an nbziigeben .Wedomosti" bezeichnen den Artikel der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung", worin behauptet wurde, e- liandie sich nur um Weideplätze im Turkmcnenlande, al- eine höchst naive Au-lassung. Nach Privatmeldungen soll mit
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