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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-20
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1885
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"ftstern Aden« mrschted »ach kurzer Krankheit der Pridatwon» Herr Llltoll von«Lwta V»r»»tL t« »»llendet«» 87. Lebensjahre. Theilnrhmenben Frruude» and Bekannten Hetze» solche« nur hterdarch aa Leipzig »»d «Such, dea IS. März 1885. «te Hiuterlaffene«. Dt« Beerdigung erfolgt Sennabend, de» >l. d. Dl.» vormittag 11 Uhr voa der Leichenhalle de« Rnrdsriedyos« a»«. Wage» ftehea IG/, Uhr Gerberpraße 58 zur Berftlanng. Der Vergleich -er AtaLlgemrindr Leipzig «U dem Nicolai-Lircheuvorstau-e. * Leipzig, IS. März. 9» Leipzig ist eine vollständige Auseinandersetzung über die vermögen-rechtlichen Verhältnisse der politischen und der Sirchengemeivde bi«her nicht erfolgt, und di« schon seit einer längeren Reihe von Jahren ze rflogenen Verhandlungen zwischen dem Rathe und dem Nicolai-Kirchenvolstanve haben ein befriedigende« Resultat nicht ergebe», bi« «iblich in neuerer Zeit ein Au« gl «ich zu Stande gekommen ist, der nunmehr auch die Genehmigung der Stadtverordneten erhalten hat. Mehr al« 15 Jahre sind verflossen, seitdem der Streit und zwar in einer anscheinend unschuldig auSlehenden Weise begonnen hat. Der Lirchenvorstanb zu St. Nicolai richtete im Jahre 1870 mehrere aus da« beiderseitige Berhättniß bezügliche Fragen an den Rath, unter denen namentlich S die Cardinalpuncte bilden. Zuerst handelte e« sich um den seit Emsührung der Shnodalordnung stattgefundenen Wegfall von GehattSbezüarn, welche an die Geistlichen der Nicolaikirche au« der Stadteasse bezahlt wurden; ferner um Entschädigung-gelber, welche früher di« Geistlichen für Deputate an Naturalien au« der Stadteasse bezogen, und endlich um den Mirlhzm« von 800 jährlich für da« Grundstück Ritterslraße 3 (welche« bekanntlich in den letzten Jahrzehnten Pastor Ör. Ahlsetd bewohnte). Der Kirchenvorstand hat nun ferne Ansprüche «s »er- meintlich wohlerworbene Rechte und eingeholte RecbtSgut- achten gestützt und in der Angelegenheit die Vermittelung de« Lanbes-Eonsistorium« angerusen. Hinsichtlich do« mehr- erwähnten Grundstück« Rltterstraße S war »au im Rathe ursprünglich der Ansicht, daß da« GigeathumSrecht der Stadt an diesem Grundstücke zweisello« sei. Allein nach den wirderausgenommeae» Verhandlungen hat e« der Rath für nothwrndig erachtet, eine genaue archivattsche Feststellung der thatsächlicheo Verhältnisse stattfindeu »u lasten, welche durch Herrn vr. Wust mann ,n der eingeyeudsten Weise vorgenommeu wurde, so daß die ganze Angelegenheit neuerdings wieder im Schoße Rath« Gegenstand der Berathung Kllr äto wobltb»»nä«> boerlstboior T^wllnokm» bot cko» Dock« nnck tloe lleeräigvltL weios» docdversdrroa vLisrl! den 1- reu.-stee, st«e Herrn ^ustirrruU» LlSÄvr, eprocb« lob biersturok woiosa tlelcwpluüsteusa 1-uuü »u». l-oipnig, »w 18. Zlürr 1885. stllwi»» rvrre MK»»r»«r. E^^I^^erdigttn^tesHmImättü^l^utl 8«1ri»rT in Groiizjchochcr findet Freitag Nachmuttig 5 Uhr ssalt. 8edMim»d»»»ln av » ',.11. Momaq. Mtttw.. Freitag U. e ttoultuuu nersk.,W0nnao.o-»omp.-waoeu v.wk>iltar«ktad.»tch«,.C,tt. eß »ehwtmmbnnntu Oslo Lame»: Dien««.. Doa»er«t..L»«mb.' m. ,ost llotlenöust llll , 'i.ll, Moaiaq. Mitttvoa, Frei«, ' ^r-S. s»s Mlckeustelll, kL'L'L-'-L 5 na>NLtneK'»1> Vostsrraire 7. Lägt, geöftuet voo Morgen« in» Abend«. Liiuuom /I Ui^tLSt llSvlLU, «i, Minaa«. Wauaeneurdäder «e»a» »am nrriltcker vermdmuiL Spetjeanitalteu l. u. U. Sonnabend: Gräupche» m. Kalbst. D. V. Krauß, Hofmana ll. ihre Kosten eia neue« Hau« nach den «»«liegenden Plänen, welche« in ihrem Eiaenthnme verbleibt; sie läßt ferner den Anspruch aus ein Jayr Miethzin« für da« Grundstück Rittcr- straße Z (1582 bi« 1883)fallen; säm mtliche Puncle diese« vergleich« bilden ein Ganze«. Dahingegen erkennt der Kirchenvorstand da« Grundstück Rittrrstraße 3 al« freie« Eigenlbum der Stadt an; er verzichtet auch aus Nachzahlung der obenerwähnten GehallSbezüge und aus die Vergütung der Deputate rc. Der Herr Referent motivirt« den die Rath-vorlage zur Annabme empfehlenden Antrag der Ausschüsse rine-theil- mit dem Hinwei» auf da« Bedenkliche eine« Proceste«, bei welchem die Stadt, nach dem Übereinstimmenden Urtbeil der im Aus schuß sitzenden Juristen, zweisello« im Nachtheil sein werde, anberntheil« damit, daß der Anspruch de« Kirchenvorstand« aus die von der Stadt zurückbebaltenen GehailObciträge sich auf rund 70,000 beziffern würde; ferner würden bei einem ablebnenden Verhalten de« Collegium« di« alten Häuser am Nicolaikirchhos stehen bleiben, und die Stadt koinme ganz sicherlich schon sehr bald in die Zwangslage, größere und kostspielige Reparaturbauten au«sühren zu müssen. Endlich aber gelange die Stadt mit Annabme de« Vergleich« in den unbtslpränkten Besitz de« vielbesprochenen Grundstück« Ritterstraße S. für welche« bereit« eine sehr ansehnliche Summe (man spricht von 120,000 geboten worden sei. Nach alledem könne dem Collegium die Annahme de« AuS- schußontrage« aus Genehmigung de» Abkommen« uur an- empsohten werben. Herr Architekt Pommer fand an dem Bauplan di« bedeu tende Höbe de« Neubaue« in Rücksicht aus die ganz« übrige dortige Umgebung für bedenklich und empfahl dem Rath«, eine Ermäßigung der Höhe in Erwägung ziehen zu wollen. Der Herr Vorsteher vr. Schill widerlegte die Bedenken de« Vorredner« unter Bezugnahme aus bi« gutachtlichen Erklä rungen anderer baulicher Sachverständiger, während der Herr Oberbürgermeister vr. Georgi eine thunlichste Berücksich, tigung de« von Herrn Pommer »»«gesprochenen Wunsche« zusagle, im Uebrigen aber dem Herrn Vorsitzende» für da« ausgezeichnete klare Referat, zu dem er kein Wort hinzu- Cc ' — °?w°!ben'w°r; ?.°e Her«^ l jufüg-n bade, dankte und da« Kollegium au« den schon vom Oberbürgermeister vr. Georgi und Bürgermeister 1)r.Tründli» entwickelten Gründen dringend bat, die habe» seLst bezügliche Rechl-gutachien abgegeben. verale.chSverhandlungen nicht abzulehnen. Herr Zimmer. Durch die archivalischen Nachforschungen .st nun j me,sier W agner äußerte infolge der außergewöhnlichen Höhe ermittelt Worden, daß die Bestreitung der in Bezüge der Geistlichen au« den Mitteln der Sladlcasse nichl blo« m solchen Jahren, wo Ebbe, sondern auch in denen, wo en «st nun aber I Ellagner äußerte infolge der außergewöhnlichen Hö Frage kommenden ^Gebäude« und unter gleichzeitiger Bezugnahme aus r Slableaste nick» I Bestimmung m der vom Collegium noch nicht bcrathenen neu Ftuth in der Kirchencasse herrschte, stattgesunden hat. E« siudea sich jedoch auch noch andere Momente vor. welche für vi« rechtlich begründete» Ansprüche der Geistlichen sprechen, so a. A. uameutlich ein Privileg de« Herzog» Moritz. «ne neuen Localbauordaung Bedenken sanitärer Natur und zog einen vergleich zwischen den verhällnißmäßig bescheidenen Summen für da» Hau« der Geistlichen der Peter-kirche und den pro» jectirteu Neubau, bezüglich dessen man große Salon«, um nickt zu sagen Säle, schaffen wolle. Sin Diakonu« mit 3600 AnsangSgehalt würde geradezu in Verlegenheit ge- nach welche« dem Rathe der Stadt Leipzig die Einsetzung ""7" ^ rrn,angvgeya,i wuror geracezu .n «erirgenye.r ge- der Geistliche» und die Bestreitung der Ausgaben sür d,« ^"' -uSstalt-nsolle. Herr selben r«. übertragen und ur Bestreitung dieser Ausgaben Wagner stellte d-n Antrag aus Einholung eme« bez.rkSärzt- d«n Rath« wieder verschiedene Einnahmequellen zugewiesen Gutachten« über d.e angeregten sanitären B-deuken. werde», so,. B. 1800 fl.. dam.t er für die Prediger und w"rd- jedochn.cht unterstützt m.d b« der Kirchendiener sorgeunddieHäuse, »n baulichem Zuslanbe erhalte. I ^l.eßl.chen Abstimmung die Vorlage vom Collegium «t«. Auch »och andere Eoncessionen aestand die Regierung drm!'^"""'^ genehmigt. Rath« »u. so ». ' ' Anka » B. einen Nachlaß von 15.000 fl. am Kauk-» -»> Di- ----> r-»- »>i-»» tlcmilliecerc-Tonrrnt d« Fraternitäl von INI d-sti--,. ft, i»--, ^ Mogln. prei« beim Geistliche» Besoldung und Wohnung übernommen. Nach alledem mußte die Rechtsanschauung auL im Rath« ein« »adere werde». Hinsichtlich de« mehrerwähnten Grund stück« in der Rittrrstraße schien e« jedoch Anfang« so, daß die Ansprüche d«s Kirchenvorstaade«, der sich im Großen und Ganze» aus «in Herkommen berufen, al« rechtlich begründete nicht angesehen werden könnten. Der Rath hat die Ansprüche de« Kirchenvorstande« al« hinfällig bezeichnet und den Nach, weis in der zu Anfang diese- Jahrhundert« stattgesundcnen Di«membration de« Grundstücks, da« von den H.'swe» Erben al« steuerbare« Grundstück angekaust worden war. zu erbringen gesucht. Der betreffende vermerk in dm Acten über da» Stammvermögen-»Lcrzeichniß ist jedoch nach den Nach forschungen vr. Wustmann'« auch nach dieser Richtung hin als rin »rrigrr erkannt und vielmehr ermittelt worven, daß da« Grundstück in Wahrheit im Jahre lb«7 erworben war „zu einem ewigen Psarrhause zu Sl. NiclaS". Unter dem Eindruck dirser Ermittelungen ist man von Seiten de« Rathe« zur Wiederaufnahme der BergleichSver- handlungrn bereit gewesen, und diese habm schließlich zu folgendem Ergrbniß geführt: Die Stadt sorgt durch einen Neubau aus dem Terrain der abzubrechenden Predigerbäuser am Nicolaikirchhos für die Wohnung der Geistlichen und Kirchendiener. Der Bauplan ist ein combinirter, sowokl vom Kirchenvorstand, al« vom Rathe durch Herr» Baudirector Licht angefertigter, dergestalt, daß die inneren Dispositionen vom Kirchenvorsiande. die äußere Erscheinung dagegm vom Bauamte »»«gearbeitet worden sind. Diese vorau«geschicktm Darstellungen habm wir dem ein. gehenden und Narm Berichte de« Stadtverordnetm-Lorsteher» Herrn vr. Schill, welcher in der gestrigen Plenarsitzung über Vas erwähnte Abkommen im Namen de« Verfassung«-, Bau- undFwanz-Uu-schuffe« referirte. entnommen. DerHerrReserent betonte, daß, wenn man aus dm angebotmm vergleich nicht «ingehm sollte, die Stadt au« einem eventuellen Processe schwerlich siegreich hervorgrhen würde. Die übereinstimmende Ansicht der AuSschüffe gehe aber dahin, daß die Annahme der vergleich« unter allen Umständen wünschenSmerth er scheine. Hinsichtlich der Bausumme habe der Rath an dm ursprünglich« Plänen, welche zuerst aus 250,000 und dan.» aus 240,000 ^tk Aufwand gelautet. Abstriche gemacht, so baß jetzt die Bausumme sich aus 2IS.524 ^>k beziffert. Was die Einrichtung de« Hause« anlangt» so sei der Kircben- vorsiand von dem Princip auSgeaangen. daß die Geistlich:» hinsichtlich de« Raume» keine Einschränkungen gegen dir jetzigen Verhältnisse erleiden sollen. Da« Hau» soll drei Elagm und Dachräume erhalten und im Parterre außer einigen verkausslädm die Kirchen- und Pfarramts» Expedition, die Bibliothek und da« KirchmvorstandS-Zimmrr, in vrr ersten Etage zum größtm Theil die Wohnung für den Pfarrer und ein kleiner Theil dieser, sowie ein Theil der zweiten Etage für den ersten Diakonu», ein Theil der zweiten uno der dritten Etage aber jür ven zweiten Diakonu« und sonstige Räume für dm Küster rc. eingerichtet werden Al» Baustil hat man die deutsche Renaissance gewählt, da dieser Stil am besten zu den Verhältnissen der Nicolaikirch« paßt; alle Architekturmtheile sollen au« Rocklitzrr Sandstein aukgesübrt wervm, durch welchen da« Gebäude ein besonder- reizvolle« Aussehen erhalte. Hinsichtlich der Fatzade habe Leipzig, IS. März. Ungemein zahlreich war bee diesjährige Lenz-Lonveut der 1624 zu Leipzig gestifteten Fraternität der Notarien und Literaten besucht Da« an den die internen Angelegenheiten de- Verein« rasch erledigenden eigentliche« llonvrnt sich anschließend« Festmahl zählte gegen 130 Bedecke aus vier Tafeln. Die Tafelrunde bestand au« Mügliedrru der Fraternität (die Gesammtzahl der Verein-Matrikel weist jetzt 256 ordentliche Mit glieder uns) und deren Gästen. Den Vorsitz hakte der derjenige Präposttus R-'chtsanwalt L. W. Weiler. Neben ihm sungirtea al« Exprävositu« vr. weä. K. R. Heurici und al« Syndici»« Fwanz- ralh vr. siir. B. Fischer. Die TrinksprstMe, welche bald noch Eröffnung der Tafel in lateinischer und deutscher Sprache auSgebrochi wurden, hoben an mit dem Toast de- Präpositu« ans das Gedeihen der Fraterniiät und zum Gedächtnis des früheren Oberhosgerichis zu Leipzig. Zu letzterem pietätvolle» Lrinnerung-act gab der bei dieicm Conven« kreisende, vor anderthalb hundert Jahren der Fraternität als Ehren geschenk gestiftete sog. Oberhosgerichispokal die uamittelb-:rs Veran lassung, die denn auch statutengemäß eiugehalten ».'grd. Der Vorsitzende begann, wie solgt: krntren curissinii, tiospite» baue, ^loutiaaimi, viri emLius oräi- anm ll!u->tris»imi, donoralinsimi! Ven nlurura. q»»s bock.« eonventuw oortrum voeavit, ut äouuo pro wcremeoio kbaleruirati, pi» vot» faeiamu», poeulum io ra^nu» men» steckit, veueraostum üintvriao Vipistensi» monumentum, quost vero stoeet: own« rea kumao», eaze tragstles, viditquo eerti, uibil eountanti« e»»o, oi»> ipnaw wutatiovsiu! Voa paculum ut verba in «iu« ae« ioeiaa iosticant, kratcruitnU stestiaatum ent anno !lv66XI-Vl a eonnartio VXlll I-.darum qui trnrerniintem quotanni, «» so didere volueruut: „in iverementuw Ouriao Lupreiun« ?rovinvi»ü« qua« vipniao . . ksnoittat», qu»e«>. ut sts porüluntri boo justieio paeno t.« obll.lou-fta »dito uotione» quasilam conteram. Sereve^ümi krarre», stuce» 8»iovi»e Lrnortus st Alberto», auctorea awbarum linearum io ntirpo IVsttin», ». Ll0l'66l-XXXlH stua» priores ouria« aulieaa, quaruw nlteram Lrüftrstiaber^ae pro Tburinri», nlteram vressta« pro Slinni» badueruvt, in uvaw curiam Supremam colloeare eamque vipniae kuvpst junneiuot. Omnen duwlnes en vrstinv equeatri, praeäi» st »reen po»,isteutei, omosa «n orstioe oodilium omn«« qui muoere pudlioo »upsrior« tunzrebavlur, cuneti „Schriitiassen" nomioat», «t ipsu principe» Lanoniae, Ladvarr- durgia«, kutbeuiae, Lekoenkurpsiae, coram boe iustioio io iu» vocabrmtur «t-nt iu« toter pare« ckioerelur, priori t«»uoor« tre» justio« er orstioe equentri, tre» stoctoroe er nodola lOtoruw, tre« er online vobilium leeti kov tridunal korwadavt; «sriu» stua« tadiila« (latere) eraot: equituw vol uobiüuw tabula („Adelsbank et stoetorum tabula („Gelehrtenbank''), qua, um quaeque,er »a-^inre, orstiaario«, quo»staw etiam «rtraorstinario« bavedai, quißu» vuncü» Lupremu« jucken aulicu» rir er «xeot« eqneatri vodüirsim», »ut eju« vicariu« „Orstioariai" jurrstioas kacultati» er univeraitat« vipnieoni praekistebar. rieste« Ouria» vlim in »ree?Iüom^>, «eriu» in asstibu» pndliei« waoiktratug urbani vip« a« fuit, in koa cou-lavs awpliori, quost uon wulto »nt« astduc „Nichlerftube" oowmabatur. Ko» mirum, quost qui boe poculum stestioaruot, mutcuaw daboeriut «pem, perpetui buii» Lurias ioerewenti eamque quo tanni« rite promulxstaw e«»s volueriot. kieo tameo irrevocabill» temporum lapvu« praeeün-miwLL kule Ourin« pepercit eaequ« portquam per tri» «aevula et trieotem iustiiin» oll cü, kunct» erat, prunum (a. SlviüOLXXll nosiri «aeeuü) taculiatew steeernevsti cau»ae per prorocatio^sm ast eam sterolnt», »stemit. stviuue a. blVVVVXXXV »brorati« tori» priri le^iati« pevitu, »am entinnit. 3est en ruiui« eratirit vkoonin glorio«i«i«a,i veuloi von jieiamu» iu euria«. quae baute l,iv»>ae üorevt. lotuemini priwum uo«tr»m zustieium quost vrbi l-ip-iae et rooat, quost io oauii, stcküalUiwi», et »umma« iostagstnia >»» äloit »cerrimum ad »lÜictii auaeaitum, » procuratoribu, neliram, »st eowponeosta» eovtrorerma» abiqa« beveüciornm loeo uabiruml -tstsriot« hgitur ampdoraa, t'ratre« carinaimi vio» uobi« pro- kuosteute«, astsrrote pooui» attsento», aurea, astamautiv», quibu« darum Luriaruw bosti« l.ipaia« üoreatiom ^lorlam et jneolumi- tataio celsdrar« po»»im»» in omne aerumi Auls» vero »st oküciaw nobi« üopoiitum resteamu« «t ea qv» par «t odeerranti» verba, lax« no»tra praaacripta, pronuotiewu,: ^io traloruitaci» inoremantum pereon« er in raeorstatlooem qua« lüpaia« oüw üorebat Ourias 8upr«m»s l ooUistensto »o^xko» »onato, vikitel" Der heimqegnngeaeo Eonsralre« sei» dem Herbste-iovmt gedacht« der Expräposilus Vr. west. Heurici, »»dem er auhob: Vin in omniuw »rtium Uterarumqoa xenar« rersatiasimt, «on- kbarrei carinii ml! voo ckie qui ooitra« «oUamnitati stealinatu» est, uibil »ntiquiu» stueenstnw ent quam ut stetunetoruw ooo- iratruw wemoruun oelabrewu». 3aero«aocta daec len uou «oripta, »-st oata est, baoe laxam er natura ips» »rripuimu», bausiwu«. 8i uuquaw bene weritos, >>j unquam et wuoor« «t nomine insixoes cousratre» lunimu«, boo proseoto tempore wasrawus. Amisimus aalem warte qurnqa» conkratrsa. Folgten nun kurze Nachrufe für die füos Tobten, Oberlehrer vr. Johann Schueniaaa, Geh. Hofrath Pros. vr. viril, et west. Hermanu Kolbe, vr. mast, jubil. Earl Hermann Müller aus Schönau, vr pkil. Hubert Grouven (Dre-deo), Reichsgerichtsrath vr. jur. E. S. Puchelt. Ueber Kolbe sagte er: kr» stlxuitut« u» laastar« quistew qui»- qnaw «um satis oommosts poterit. In muoere »uo praersr cetera« Üoruit, uaw et prusteutisiiwu» erat io art» ebswica, wulraruiuque renrm usum babsbat, et in rebu» «stacationi» et erustitionie rirum rsr« stoeriüiimuw se praodait; evju, re» xoeta» »tque invenrae ejusqus rirtute» lls rexionidui »e terwinis quibu» mrlis eursus, eoutinevtur. älewori» taotorum meritornw non wosto »rit ür» in noerris wentibus. «est in omni um gentium »erwone ae mentidus «ewper baeredit Bei der Erwähnung Pachelt'« brückt« sich Redner solgender- maßen auS: lmperio Oerwavioo ooustito boo e«t «olnm inrentam st» quo omnes uno ore oonseotirent; »nmmnm iastioivm quost I-ip^iae »estem babeat, omni en parre »uo geosre »rnglliar« esse ae per- fectum. tzuist e>t enim quost simile populu, Vermaviou, visterit uuquam, »ut »nstierit? tzuost si cousürom Perpetuum io Oermaoi» teuusrimus, covärmo, nobi» nullum postbae malum eirü« ae sto- mssriaum »st ullam patriae partem esa« reoturum. — vekuaetum autem eool'ratrem civitatis uostra« et inxevio et juNitia prasstan- tis-imum »usteo stioer». äluita «jus et in seoaia et in toro (er in seriptis aststamu«) v«I provisa prastsnter. vsl acta eonstantsr kerebaurur; cujus usque »st «ttrewow spiritum «at proveetu prusteutia. An Schluffe eitirt» Redner die Verse: -tlor» ms» o« oaraat laeruwi», Unquamus amtet» Üaerorom, ut oeledrent kuoer» cum gemitu." E« bleib« uuS nun nur wenig Raum übrig, um an« der Fülle der anderen deutschen und lateinischen Trinklprückir die aus die Gäste (Finanzrotd vr. Fischer), den Vorstand (HosrathPros.vr. Winter), die Bola.iteu (Iustizraib Rcchitanwalt A»schütz), dir Aerzte und Lehrer (Rechtsanwalt Weiler), die Stadt Leipzig und ihre Per- Wallung (Rechtsanwalt vr. Erdmana), die Fraternität und ihre Vergangenheit (vr. Hrnrtci »nd Stabtrath Lndwig-Wols) hervorzuheden. Wie gewöhnlich zündend wirkte ei» Lrinksprnch de« Proieflor« vr. Eckstein, welcher lateinisch toastete ans die kolonisatorische Zu- kunsl d«S Reiches, indem er Kaiser Wilhelm, den Reichskanzler feiernd, ein Viva« ausbrachle der „üerwaoia eolonieatrin er ooltieatrl»" (lebhaft intonirt und mit Beifall begrüßt). Die in ieder Beziehung musterhafte Tafel »erlief iu der gemüthlich- h-itersten Weise, da nicht da» Geringste die Stimmung in ihrem höberea Wärmegrad beelnirächligte. Man trennte sich be» der Thon- pseise und Cigarre erst ln dea spülen Abendstunden. vr. Karl W. Shtstllag. Musik. Sebastian Bach. * Leipzig» 20. März. E« ist für die Deutschen «ine ationale Ehre, den mächtigen Tondichter Johann "ff" 7" rückhaltlos aoerkannl, I circumjacenridu« in, sticit, ^qnost vominamus „Amtsgericht", daß damit Herr Baudirector Licht ein ausgezeichnete« Werkst», Miis «operioridu» pra-l-otnra« iosticibns, suis practorido», geliefert habe, während man. wa» die innere Einrichtung aniangt, die etwa« luxuriöse Anlage, die großen Zimmer rc. I trilisirt habe, ebne jedoch bestimmte Anträge zu stellen, und zwar im Hinblick aus den Eindruck der Verhältnisse, unter denen man sich befind«. Ein Rütteln an diesen Plänen, ein versagen der Lu«sÜhrung heiße aus Deutsch, man lasse den Kikchenvorstand wieder au« den Händen. Die Vergleichsverhandlungen lassen sich nun in der Hauptsache dahin zvsammensassen: Li« Stabt baut aus »«-»Ebu», relerenstarüs, acabini», aeiuaru», evridis, «roeutoridu«, vuotii«. Iniucmiii! «uperiorem Curiam, qua« ampliorem Vipr>-aa pro- vineiam regit, »eolvnui« tam in causu maioribu«, q„»,u p-r pro- vocatiooem in eaw stevoluti», in causi» poeoaübu» et capitalibus, »rditrii« iuratorum jurtitiam vltricew vnorceotem; kostie nostrum jnsticiam provinciale „Lanbdericht". lutuemivi steoiqus iuaicmm 8apremuw imperii 6erwavi»e, eqjo, seste, et »est«, in urd« vostr» boe ip«r tempore prae- parautur, quost totaw Oerwaniam coram trrduoal» »uo in in« Sebastian Bach in der Erhaltung seiner Werke al« einen der gewaltigsten Heroen im Reiche der Kunst zu feiern. In«, besonder« bat die Stadt Leipzig, in welcher der größte Contra- punctist aller Zeiten seine tiefsten und erhabensten Werke chuf, die gewiß von allen Gebildeten au« innerstem Herzen lern zu erfüllende Pflicht, in der Zeit, in welcher sich 200 Jabre eit öc» Geburt de« aüverehrten Meisters ersüllen, die innigste Tbeiluahme an dem segenbringenden Wirken desselben zu be kunden. Zunächst ist den Kunstfreunden, nachdem bereit« die -ochvereyrte GewandhauSconcertvirection im Neuen Concert- Hause eu.e B.tch- und HLnoelseier veranstaltet hatte. Morgen. Sonnabend, oen 2t. Marz, Gelegenheit geboten, sich an den -kläagcn der von dem Bach-Verein und dem Thomaner chor zur Ausführung übernommenen Johannes-Passion, die bis zetzt nicht so populär geworden ist, wie die Matthäus- Passion, zu Theben und zu erbauen. Schon von Friedrich Rochlih eingeh.nd gewürdigt, haben die Bach-Specialisten unserer Zeit jene sachgemäße Würdigung im Ganzen voll bestätigt. In dem wir der zweiten Auflage der vielbändigen Bachbt-,grapbie von C. H. Bitter folgen, welcher den un gemein gewissenhafte» und einflußreichen Forschungen des tzigcn Leipziger ThomaScantor«. vr. W. Rust, einer Bach- uloril--i ersten Ranges, die wärmsten Worte der Anerkennung widmet und für diese zweite Auflage schon da« umfangreiche und äußerst sorgsam gearbeitete Werk von PH. Spitta be nutzen konnte, geben wir hier den Inhalt der Johannes- Passion, damit die mit der Schöpfung nicht Vertrauten eine Uebersicht über die planvolle Eintheilung de« Ganzen und die Erkenntniß der Formen gewinnen. Die Eintheilung de« Werks io zwei Theile weist darauf hin, daß dasselbe zur Aufführung io vrrichiedeuen Abschnitten, uämlich vor und nach der EharsreilagSpredigt, bestimmt war. Da« Evangelium selbst ist, soweit e« den erzählenden Theil be trifft, in einfach rrcstotivischer Form behandelt uns dem Trnor zu- ertheilt. Die ol« redend emgesührten Personen (Ldriftu», PetruS, Pilatu«, dessen Magd, die Diener de« Hohenpriester«) sind direct in die Haodluaq gestellt. Ebenso finde» unr die LHSre der Juden und Priefte., wie sie iu dem Evangelium Vorkommen, in charakteristischer Weise dramatisirl. Ja ollen diese» Beziehungen findet zwischen diesem Werke und der MatthäaS-Paision «i»e gewisse überein stimmend? Behandlung statt. Doch ist hier alle« euuacher, leichter läßlich. Weder in der Zeit noch m den allgemeinen Intentionen de« Ganzen worden gewisse Greozeu der organischen Gestaltung überschritten. Do« Werk beginnt mit dem, i» großem Style onSgesührten Eia« gongSrbor: „Herr, unser Herrscher!" der, nach den Worten de» Pialnnsten bearbeitet, einen EinleitungSsatz von allgemeinem religiös- christlichen Inhalt bildet. Es ,st die Bitte um den wahren Glauben, welcher, durch die Vergegenwärtigung der Leiden de« Herrn gestärlt, neu beseftigt werden soll. An der Stelle diese« Lhor« stand früher der Lboral: „O Mensch, bewein' deine Sünden groß". Bach hat diesen bei der letzten Ueber- arbeiluug des W-rieS von hier iort und an de» Schluß de« ersten Tdeil« der Matthäus-Passion verlegt, wo er «ine so großartige Wirkung dervorbringt. Ueber dem aus dem Orgelpunct in kurzen gebundenen Noten sich bewegenden Baß und dem in ernster Figur das Preis» und Dank-1 lied dcs Chor« vorbereitenden Orchester der Streich-Instrumente erbeut sich eine klagend« Melodie. Lang gehaltene Töne voa F öten und Oboen begegaeu und verfolge» sich über vr» wogende» Tomnsssen. Sir beginnen ihren traurigen Gesang von neuem mit dem Einsatz de« Chors, der noch kurzem und sestgezeichnetem dreimalig:« RuSrus: „Herr" ,n glänzender, durchweg sehr ernst gehaltener Figur die Herrlichkeit de« Herrn erhebt. Wie da« Grenzealose. Unendliche, s« schwillt e« gewalttg ans. s» hebt «» nn« empor aus de, ylnthe» d« Wasser» die ringsum nn« amschwellen. Da« Loblied »e« Herrn ertönt in Weisen, die den düstere» Charakter dsr bevorstehend«» Handlung wiederspirgelo. Ueber ihnen klingt jene Traaer-Hrmue der Fliite» und Oboen fort. Nur zweimal, bet de» Worten: „daß du der wahre BotteS-Sohn", nehmen di» klagenden Jnftrmnrnt» für eenen Augenblick dir figurirtr Bewegung de« Streich-Quartett« aus. Dazwischen tritt da« rigeutbümlich gestaltet», t» kanonische» Einsätzen sich eiusühreud« Thema mächtig ergreifend hinein. Herr, »nser Herrscher E« ist mnnögliL diesen Chor z» hären, ohne baü «an «stich, zeitig tief im Junersten fühlt, wie bange sich der Kamps, da« Ringen der Herrlichkeit de« Gottes-Sohne« mit dea Leiden, bst Un» »er- hängt sind, vorbereitet, wir »nter dem Prachtbau diese« Loblieder da« ernste Tauerspirl beginnt, dessen Entwickelung der Meister na« vor Augen >ühren will. So wie er in dem Orchester di« Gegensätze bi« zn de» Grenze» de« irgend Erreichbaren durchführt, so bemerkt man aech in der Bebaadluna de« Lhor» Züge von individueller Meister schaft. Wir wissen, daß er diesen Lhor geschrieben hat, »achvem die Matthäus - Passion beendet war und er den ursprüngliche» Einleitung« - Choral dorthin übernommen hatte. Man hat es daher mit einer Arbeit zu thuu, die vollkommen »ns der Höhe der Ausfassung steht, die diese« groß, Pasflonswerk so charakterisirt. Da« Thema de« Lobgesanae« bricht »ach 18 Toctr» ad» »m dem oben bezeichnetea Motiv« Platz zu machen, da« sich später z» dea Worten: „Zeig un« durch deine Passion" wiederholt. Mau wird die« Thema nicht hören, ohne» bet aller Berschiedeu- hrit der Melodie und der rontrapuaclischea Durchführung, doch so gleich an da«: ,Feß ihn kreuzigen" der Matthäns-Pastion ermnert z» »erden. Vach hat gewiß nicht ohne bestimmte Absicht diese Worte gerade sa gesetzt. Da er nach der Besonderheit de« ganzen Werke«, de« er diesen Chor nachträg lich bcisügte, sich anderer »nd wettrrgreisraber Mittel »ich« bediene» konnte, um d>r Znhärer recht ««»dringlich nab ernst aus dt« Leidens- geschichte de- Herr, »orzubereiten, so mußte er durch de» Charakter, den er diesem Thema »erltrh, sogleich von varnherrt» da« Bild de« Kremes vor deo Blicken der Meng» erscheinen lassen. Cr hat de» Werke durch den Choral, de» er ihm entzogen, ei» Meisterwerk ge- nonimea. Cr ho« ihn aber in vielem Chor durch ein aaderel Meisterwerk zu ersetzen gewußt, da« wahrlich jenem ebenbürttg ist. Nach dem Eingang«.Chor treten sogstich dir Worte de« Evan geliums ein. Die Recitative sind einfach geholten, nor voa der Orgel und dem Grundbaß begleitet.*) In edelster Weise, streng nach dem Wortlaut declamirt, geht ihre Eantilene uur bei besoader« her vortretendem Inhalt de« Texte« in da« ariose Element und in die Art von musikalischer Malerei über, welche Bach so eigenthiimlich ist. Diese finden wir bei der Wiederholung der Worte J-su: »Soll ich dea Kelch nicht trinke», den mir mein Vater gegeben hat?" ferner bet den in lang gedehnten Nagenden Meli«mra zweimal wiederholten Worten Petri: „Und weinte bitterlich", bei den Worten Christi: „Meine Diener würden darob kämpfen", vor Allem aber bei der Erzählung de« Evangelisten: „Da nahm Pilatu« Jesum und geißelte ihn", i» der Vach seinem Hanae zur Malerei in einer lang ge dehnten Figur über dem scharf markirteu Baß freien Spielraum läßt. Der Gesang der Worte be« Herrn ist vor dem der übrige» Recitalionen nicht avsgezeichnet. Er verbleibt überall in reinem ein fachen Recitativstql. Maithcson hatte hingegen seiner Zelt Bedenken, indem er gelegent lich der gleichen Behandlung iu der Händel'schea Passion in seiner Llueica erilio» sagt: „Man kann dea Pilatum wohl obligat machen; doch ohne andere Instrumente, al« den Baß oder da« Fundament dabet zu gebrauchen. Hiergegen, wean man Christi Worten eine erostbafte majestätisch« Symphonie zugibt, wird der Unterschied besser vernommen." . . . Auch der Evangelist ist nur recttirend einfach behandelt. Er tritt uur in dea Berse» 51. 52, Capttel 27 de« Evangelium« Matthäi in eine mehr declamatorische Färbung über, während der Baß. der do« Zerreißen de« Vorhänge« von oben bl» unten 1» der schnellen diatonischen Bewegung durch zwei Octaven bezeichnet hat, zu den Morten: „Die Erd« erbebet« »c." in andauerndem Tremol, bst Er zählung begleitet. Der gesangliche Vortrag de« Evangelium« in seinen verschieden--» Personen ist ein sehr schwieriger. Fast noch mehr «st in der Mal- thSuS»PaIsion beruht aut ihm dir Sesammtwirkung de« Werk«. De Stimmmittel, welche erfordert werden, müssen zu der technischen Ausbildung der Sänger (des Evangelisten und de- ThristuS) in voll kommenem Berhättniß stehen. Ohne vollendeten Bortrag würden diese oft sehr ausgedehnten Recitative ihre Wirkung verlieren. ES «st in jedem Falle sehr zu bedauern, daß uns über die AuS- führung der Bach'schc» Passionen unter der eigenen Leitung Le« Meister-, zumal in den Partien des Evangelisten, gar keine speriellea Nachrichten geblieben sind. Und doch sinv hier Sänger ersorderlich gewesen, wie sie sich nicht leicht z» jeder Zeit möchien finden lasse». Dem historischen Gange deS Evangelium- in dieser kritischen Bcurtheilung de« großen Werkes zu folgen, würde schwer auSsülr- bar sein. Die künstlerisch« Einsicht in dasselbe würde dadurch uicht gefördert werden. Wir gehen daher voa dem erzählenden Theist aus die diesem mit angehörigea Chöre der Juden und Priester über, in denen sich da- dramatische Element dieser ttunstsorni am lebendigsten au-drückt. Hier »ritt un« jener characteciftische Schwung entgegen, welcher in größeren Dimensionen und mit erweiterten Mitteln die LHSre der Mailhäus-Passion in so hohem Grobe auczeichnet. Man wird ab:r die Mehrzahl derselben, soweit sie nicht eben der dramatisch vorüber- ziehendcn Wirkung, der augenblicklichen Situation angehören, in einer gewissen Breite behandelt finden, welche von der gedrungenen Energie der gleichartigen Chöre der Matthäus-Passion weseutlich aüweicht. Der erste Theil deS Werke- enthält deren nur drei, von denen zwei, an sich kurz, sich in demselben Motiv bewegen, welche- außer- dem im zweiten Theist noch zwei Mal wiederholt wird. Es sind die« die Sätze der Juden, in denen sie aus die wiederholte Frage Christi: „Wen suchet ihr? antworten: „Jesum von Nazareth I" Ja rhythmischer Deklamation und mit großer Festigkeit wird diese Am- wort dingestellt, während die erste Violine, durch die Flöte der- stärkt, in lebhaster Figur sich über deo Lhorstimmen und dem übri- gen Orchester bewegt. Die Häscher leugnen e« nicht, daß sie den Herrn suchen. Aber sie sind unruhig m ihrem Innern. Denn voa der Gerechtigkeit ihres Aufträge« sind sie Nicht erfüllt. Sie führen ja den Berräther mit sich. Der andere Lhor d.S erste» Tbeik«: „Bist du nicht seiner Jünger einer?" mit seinen kurzen abgerissenen Sätzen, und dem sich durch alle Trimmen hindurchzichenden Motive ist in sugirter Weist be^ Handel». Bach mußte sein Thema vollständig au-nutzrn. Die Wort-: „Bist da nickt" werden nichl weniger als 45 Mal gesungen; der neu- gierige, schwankende und hastigr Charakter des jüdischen Volk-Hausen- stellt sich in dieser Behandlung deutlich dar. Vielleicht hat Bach hierdurch die Grundlage zu der Gegenwirkung geben wollen, die er . Kalo daraus iu der edlen uad tiefernsten Behandlung der Worte de« l Evangelisten: „Uad weinte bitterlich" hervortreten ließ. I In der zweiten Abtheilung ist, wie schon erwähnt, der Char dc« ersten TheilS: „Jesum von Nazareth" in den beiden Sätzen: „Nickt diesen, sondern Barrabam" und: „Wir haben keinen König denn den Kaiser" wiederholt. Wir finde» ferner in dem Chor: „Wir dürft» Niemand iödten" die Oberstimmen de- Orchester« (2 Flöten und Violine im unisono) in einer, dem Charakter jener Chöre sehr aahc- koinmenden Weise behandelt. Es scheint, als ob durch die wieder- holte Benutzung desselben Motivs in diesen abgerissenen kurzen Sitzen *) Ueber die BegkeitungSart der Recitative «nd Arien ist oft ge- stritten, in-besonder« die Frage aufgeworfen worden, ob bade, stete dre Orgel oder auch der Flügel in Anwendung gebracht worden st«. — Hierüber giebt die Einleitung de- U. TheilS der wahren Art de« LlavierjpielS vou C. PH. E. Bach hiurrichende Auskunft: Dort heiß« e«: P. 3. Die Orgel lft bei Kirchensachen, «egen der Fugen, starken Chöre, »nd überhaupt der Bindungen wegen unentbehrlich. Sie de- fördert die Pracht und erhält die Ordnung. P. 4. Sobald aber tu der Kirche Recitative uad Arien, besonder« solche, wo die Mittelftimmea der Singftimm». durch ei» simpel Accompagaement» alle Freiheit zu« Verändern lassen, mit Vor kommen, so muß ein Flügel dabei sein. Man hört leider zu »st. wie kahl >u diesem Falle di« Anssührung ohne Flügel ouSsälft. (AuSsllhrltch behandelt ist bst Sach« in O«c»r Paal'« Lehrbuch der Harmonik.) «, b» Muug KSCluI Eine dnmeal stelle» der Mo> l-öre: !ri»«ani .Set ge .schreck d-a Cb ein. D> n» deust freilich tändelte lehrende filier, d Shor: , 4-rakte -romati selche« seiuea e g-crigrr Dagew eicht üb »orige 2 8-rschlh kedenke kurz ab, fillgezei- Als eichtet i in «eil «weite l ie chr stimmen nehmen itdte," dumpfri Io bewr Tleigrr dieser 7 die mi» Ru, der Do knechte schnelle, lieber schlinge Glätte Ai« da ansschti- Lyraa, bricht Währ«, . Kren, Lcorte I» barer 1 E n« l Schon- Wechsel Uni i')N nn Da gelehrt Von b i-ge» geeicht, Hand, Leiden Ges^. zn Go Gegen, durch, die v«, 'ind n nicht über 1 -'«chne Forde De Jesum andere barkeil diesen Freu» m glr vslegei ich ui :er,stil stioe» eS, du welch« Eintri Heuchl Hand v-rge» tobenl welch« ankom weg « >eichn, orm Ui Herr daran Priest den s lasse» habe, angen „Sei Sann WcrH Schw, D Nock lerhas Zerrr, ans d gemal ist in Relig Hand, ungez Dir« handl lun^ Kelch wirkst Eluhi r-r s° bunt n-ird Cent Pro< i-ftst sich Mit - von auch
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