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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-30
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1885
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KgNch »»/.Uhr. im» Lr»e»««» J»hal"»eSaaßr 8. IPrechS»»»r» -er Xr»«1i«n 8or»utag« 10—l2 Uhr. N-chmittaqS 8—8 Uhr. M» LLLk 9» Or 91e ^ flsktt»»««» z. Irrst« A«chr»«»^» »I« 8 Stzr x,ch»itr«»s» „LM—«» i^ru«««D srt» tt«'/,» Ut». 2> t« fKr Aff.-L»«ch«: vtt, «E». UKwerfitätSftratze 1. >s«ts Löfttze, Kixharineoftr. 2^ tz. m» »t« ',.8 »W. 89. UrMM TilMalt Anzeiger. LkM fSr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. »WslMO» LSFOS LV«lN«rHilpert, viertelj. 4'/, 4M. ,»cl. Brinaerl»ha 5 Mk, tz,rch tzie Pvst bez«ge» 6 Mk. J«ve eruzetne «»»«er NO Vf. velegafemp'-ir 10 Pf. Gebühren für Exlrabetl««e» (in Tas»llati.sn>rnuu aesatzt) «tzue Posidesöroer»»» 38 Mt. «U »»«bef-rder»»« «8 «. Zierate SqespaltrrwPettttzril« 80 GrShere Schotten l»«t u»s. Pr Tstzttlsttscher ». ffifiernsatz, Ueklamr« »ater de« Nedacttvnssirich dte8«V»lt. ZellebOPf., vor den FamNie»»achrtcyte» die ügefpolteae Zelle 40 Pf. Jvseraw stad stets aa dte Erpetzttt«« M feadeu. — Rabatt »ird nicht gegeben. Zahlung prnoaumornull« »v« durch P«P- «uhnahm». ipii.«« Montag vm 30. MLrz 1885. 79. Jahrgang. Zsr sksNisev Peachtung. Um bei Ausgabe der LegitimationSkrten zum Lbholeu des Tageblattes beim Quartalwechsel den Lvdrang möglichst zu beschränken, haben wir sie Einrichtung getroffen, daß Karte und Rechnung bereits von heute au in Empfang genommen werden kvnnen. LxpväMoi» des I^elprlxvr l'Lxedlsttes. Amtlicher Theil. Veklmninuchil«-. Da» von un» mit Zustimmung der Stadtverordneten er richtete OrtSstatut, betreffend die RechtSverhällnisfe der Ge- «einde-Unterbeainten und städtischen Angestellten, ist, uachdem z» der durch H8 2, 17. 19 und 27 desselben bedingten Ab änderung von Punct IV und V» de« die Vermattung der Sicherheitspolizei in Leipzig betreffenden Rescript» von, S0. März 1831 Seine Majestät der König Genehmigung ertheilt haben, vom Königlichen Ministeriu« de» Innern be stätigt worden. Wir bringen die» mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß das Statut und zugleich mit demselben ein von un» mit Zustimmung der Stadtverordneten festgesetztes Regulativ, die Tagegelder und Reisekosten der RalhSmitgliedcr u»d städtischen Beamten betreffend, vom 25. lausende» bis S. künftigen Monat» zu Jedermann« Einsichtnahme in unserer Ru»tiatur aus dem Rathhause ausliegen werden. Leipzig, den 21. März 1885. Der Rath der Ltadt Leipzig. Di-. Georgi. Hentschel. VrlranlltmchUllS. Die bei Erbauung der Pferdestallgebaude auf den Rttter- Mern Cunnersdorf und GraSdorf, sowie dem Klostcraule Connewitz erfvrdrrlichen Lchneiede- »»- Schlaffer- arbeite« haben wir den Muidestiordcrnden übertragen und werde» die unberücksichtigt gebliebenen Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 24. März 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. ttrumbiegel. Kenerslvtrlammlllng der ivrtS-rankencaffe XVI für die Hilfsarbeiter de» Handel- ra Leipzig «ud U«gegend. Behuf« Wahl de« Vorstände« der Ortökrankencaffe haben w« »ach KZ. 34 und 37 deS Reich-gesetze» vom 15. Juni 1883 «G tz. 52 de» Cafsen-Statuts 8eneral»ersa««rl»»g aas Dienstag, de» SI. Mar; I88S, aaberaumt, und werden deshalb die gewählten Vertreter der Arbeitgeber wie der Caffenmilglieder geladen, zu dem an gegebenen Tage Abend» 7 Uhr i» Stadthause. Obstmarkt Nr. 3 allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 111, sich einzufindrn. Leipzig, den 16. März 1885. Der Rath der Stadt Lripztg. (Krankenperffchernn gSa mt.) Winter. Tagesordnung: 1) Wahl eine- Vorstände»; * 2) Beschlußfassung Uber Zutritt zu einem Local-Vcrbande im Sinne de» tz. 46 de« ReichSgesetzeS vom 15. Juni 1888, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter. rsmgl. Varrgciverkenschule zu Leipzig. Die A»»ste»«»a der LwmleriNlckkiten findet «»»tag. »en 89. Mär; van 9—5 Mw, und LtenStUU, den 81. Mir; da» 9—1 Utzr stlttt, wo»» Eltern «w Bormünder, sonie Areand« »nd Etauer der Aust all ergebenst eingelaben werde«. B«s LehrereMepin«. vie tlge«ei«e Lus-eLung vo» Echülerzeichmmgen der fi-dt. Schulen: Thomas-, Nicolai, und Realgvmnasinm, Reaffchvt«, höhere Schule für Mädchen. Fortbil- ' daoasechule, 1. bi« VII. Bürgerschule, I. bi« VII. BrzirkSschulr nnd Rathsfreijchnlk, ist gcSffnet Vat»s«>uUaa Nachmittag 2 bis 6 Uhr, Montag und Vteustaa von Irüh 9 l»s Nachm. 6 Uhr in den Räumen der I. Vürtz—schule für »naben 1 Dreppe. K. itzti»;«r. fiüdt. Zeicheninspector. Der im hiesigen Neorgenhause detinirt gewesen« vorwalige Hand- lungSeommiS Franz Ferdinand Vrgantzt aus Leipzig ist von dem ihm am 23. »oriaen Monat» bewilligten Ausgange nicht zurückge- kehrt und treid« sich jedensall- wieder liederlich nmher. Sir bllte», denselben i,n Betreiungtsale seftzanrhme» and u»< ungesäumt Mitlhellung hiervon zu machen. Leipzig, den 26. Niclrz 1885. Las Pchtieigen« der Stadt Leipzig. Lretschneider. S. Nichtamtlicher Theil. Ver mter»a1iONtle Aamttvrattz i« Esypte«. * Scho« i» Jahre 182». unter Mehemed Ali, wurde in Alexandria die Einsetzung eine» internationalen Sanität»- rat»«« gegen di« Emickleppung ansteckender Krankheiten be schlossen. welche sich, besonder» die gesürchlet« Pest, von der Türkei au» in Egypten zu verbreiten pflegten. Der Dienst dieser GesunbheilSbehördc stand ursprünglich unter der Leitung der europäischen Generalconsulate, denen auch di« Aerzt« und übrigen Beamte» untergeordnet waren. Diese» Berhältniß dauerte di« 1839, indem sich plötzlich ein Conflict zwischen Mehemed Ali und den europäischen Vertretern in Alexandria ereignete. Den Anlaß dazu gab der Umstand, daß ein von Smyrna angekommen«« türnsche» Schiff der Ouarantaine untrrworsen wurde, während ein au» demselben Hasen ringelausenes österreichische« Fahrzeug von jener gesund- beitSpoiizeilichen Maßregel verschont blieb. Mehemed Ali benutzte Viesen Zwischenfall, um di« Leitung de» Sanität^ wesenS an sich zu ziehen, wiewohl dagegen die fremden Eonsuln nachdrücklich protestirleu. Der dadurch entstandene Eonstict währte bi» 1843. in welche» Jahre Mehemed Ali auf den Rath de» französischen Generalkonsul» einen Au-gleich »er tgi , , , , . Rußland, Oesterreich, Preußen, Sardinien und Griechenland im SanitätSrath« vertreten sein sollten, aber nur mit be» rathender Stimm«. Anfänglich machten Oesterreich und Preußen von dem ihnen zugestandenen Rechte keinen Gebrauch, entschlossen sich abn späterhin, im Jahre 1850. auch ihre Consulate durch Delegirte im egyptischen SanitätSrath« de». treten zu lassen. Derselbe führte von nun ab die Bezeichnung „lutsackanco LgLiUüro" und errichtete auch in Kairo eia« Zweigbehörd«. Im Jahre 1855 trat abermal» eine Ver änderung in der Organisation de» SanitätSratbe» und in der Bcfugniß seiner Mitglieder ein. E« erschien nämlich «in Decret deS damaligen Licekönig» Said Pascha, welche» ver ordnet«, daß die Delegirten der Consulate im SanitätSrathr auch eine beschließende Stimme haben sollen. BemerkenSwerth ist, daß die Engländer nach Eröffnung de« Suez-Canal- ihrer Abneigung gegen den Bestand de» internationalen Sanität»- rathcs offene« Ausdruck gaben «nd sein Wirken für den eng lischen Handel und Verkehr «ll» vexatorisch «nd hemmend bczeichneten. Was nun die gegenwärtig bestehende Organisation de» internationalen SanitätSrathr» betrifft, so ist dieselbe neuer dings durch zwei am 3. Januar I88l erlaffene Dekrete ge regelt worden. Da» eine bestimmt, daß ein „6on,oll äo «Unt at «i'kgiöna pnbligno*, mit dem Sitze in Kairo, den inneren Sanitätsdienst zu Übernehmen habe, während da» andere die äußere SanitälSbebörde unter dem Titel -Oonsvil aanltnira maritime et gaarantenaire" reorganisirt. Die egyptisch« Re gierung ist in diesem Rathe vertreten durch 1) den Präsi denten, 2) den Äcncralinspector, der aber ein europäischer Arzt sein muß, 3) den SanitätSinspector der Stadt Alexandria, 4) den Oberarzt de« allgemeinen HoSpital», 5) einen Unter- arzt desselben, 6) den thlerärztlichen Inspektor Uoteregypten», 7) den Generaldirector der egyptischen Mauthen, 8) den Generalcontrolcur der Häfen und Lcuchlthürme und 9) den Controlenr des Hafens von Alexandria. Die europäischen Mächte dagegen sind in dein Rathe durch Sanilätödelegirle der verschiedenen Generalkonsulate vertreten, wozu noch ein türkischer Sanitätsdclcgirter kommt, der vom Kvn>tantinopcler Sanitätsrathe nach Egypten gesendet wird und in der Regel ein Arzt zu sein pflegt. Diese Organisation sowie die gaiize'Wirk- samkeit des Sanilätsratheö wird aber in neuester Zeit durch den Einfluß der Engländer in Egypten und ihr Willkürliche« Vorgehen in Frage gestellt. Ueber diesen neuesten Conflict, der di« englische Ein- Mischung in alle Verhältnisse Egyptens herausbeschwört, läßt sich die Münchener „Allgemeine Zeitung" sehr ausführlich aus Alexandria berichten. Da wird vor Allem in dieser be merkenswertsten Corrcspvndenz daraus hingewiesen, daß fick die Verhältnisse und Befugnisse de» SanitätSrathr» seit der englischen Herrschaft in Egypten ganz wesentlich geändert haben. Die im Conseil sitzenden Beamten, welche angeblich das egyplischc Interesse melreten, können nicht mehr als EgYPter oder als egyplischc Beamte gelten, welche eS al» ihre Psluht ansehen, dem egyptischen Interesse und den Zwecken zu dienen, zu welchen das „Lonssil ^auitLiro maritämv ot gnUrUntenairo^ eingesetzt worden ist. Tie meisten sind an und für sich schon Engländer, und die anderen können nicht wage», eme den Engländern nicht genehme Ansicht zu äußern. Sie wissen recht gut, daß man nur nach Vorwänden sucht, um sie, wie e» meistens geschieht, ohne Pension und ohne Entschädigung de» Amtes zu entsetzen und die Stelle einem stet« daraus har renden Engländer zu geben. Sie wissen aber auch, daß Eng- land keine Ouarantaine» mag und dieselben vorläufig mög lichst illusorisch machen will, bi« sic sich gänzlich abschaffen lassen. Dies sollte man sich nmrken und danach handeln. Da» ^Oovrdil sLnitairo^ in seiner heutigen Zusammensetzung mit der Ueberzaht sogenannter egyptischer, aber thatsächtich englischer Stimmen kann demnach nicht mehr at» rin unbe- sangrae«. unabhängiges, inlernaticnateü Organ betrachtet werden. Der Präsident, ein sonst sehr fähiger und schneidiger Engländer, war srüher englischer Biceconsul hier und SanitätS- delegirter deS englischen Generaleoniulat« und wurde. atS der eingeborne egyplischc Präsident, Di. Hassan Pascha Mahuwud, glücklich beseitigt werden konnte, an dessen Stelle ernannt. Gencralinspector ist noch immer vr. Arvouin Bey, ein Fran zose, den man schon «nmal aufgefordert hatte, abzutreten, wa» er aber standhaft verweigerte. Der SanitätSinspector der Stadt Alexandria iß der «in- geborrue Dr. Risky. der als geschickt gilt. Der Oberarzt de» Hospitals ist der in Alexandria geschätzte Arzt Dr. Varenhorst Bey, den man durch allerhand Schliche vom HoSpital weg- zubringen suchte, was bis jetzt nicht gelungen. Der General- direclor der Mauthen ist ein Engländer, der Geueralcvntro- Icur der Häjen und Leuchtthürme ist ein Capitain Bloomsield. ein Engländer, und der Controleur des Hasen» endlich, Herr Dixon Bey, ist ebenfalls wieder ein Engländer. Jedem Un befangenen leuchtet ein, daß solche Sanilätspersonen bei all ihren sonstigen Verdiensten und guten Eigenschaften als Be amte in ihrem Fache, wie als äußerst ehreuwerthe Privat leute. sich nicht zu egyptischen Sanitätsdclegirten de, einer Behörde eignen, welche bestimmt ist. Quarantaine-Maßregeln in Anwendung zu bringen, wenn die Cbolera in Indien er scheint. Daß England die Quarantainen für überflüssig, ja schädlich hält, ist eine offen bekannte Thatsache, und daß e» den egyptischen Oo»>ceiI 5»nitatr« maritim« et gunrantsnUtre zu untergraben und abzuschaffen sucbl, ist ein offene» Ge heimnis. Weiß man ja dock, daß vom Präsidenten unter den, Vorwand« «mer Tarifrevision der Vorschlag gemacht wurde, die Taxen, -die in Zeilen der Epidemie er hoben werden, zu erniedrigen «nd thcilweise abzuschaffen und dagegen diejenigen, welche in gewöhnlichen Zeiten die Schifffahrt treffen, zu erhöhen, wobei die egyplischc Regierung von der ihr obliegenden Verpflichtung freigrsprochen werden sollte, die in Zeiten der Epidemie nötbigen Lazarethe und Quarantaine-Anstalten zu bauen. Die Tendenz dieser Vor schläge ist offenbar und mußte auch dem Blödesten die Augen öffnen. Sind keine Anstalten da, um Schiff« und Pastagiere in Zeiten der Epidemie in Ouarantaine zu setzen, und werden keine Taxen dafür mehr erhoben, so find auch keine Ouaran- taiuen möglich. Werden aber in Zeiten, wo kein« Epidemie herrscht, höhere Taren erhoben, um eine Sanitätsbehörde zu unterhalten, die in den Zeiten, wo sie ernstlich in Wirksam keit treten soll, al» unzulänglich den Dienst versagt, so ist damit auf die Uebcrfiüssiqkeit deS Institut» hingewirsen. Da nun die »eisten Eonsulardeiegirten diesen Plan schon durchschaut haben, so ist zu erwarten, daß die betreffenden Mächte dies« Vorschläge nicht annehmen werden. Man sieht au« dem Vorhergehenden, daß England, weiche» bei seiner Entfernung von den Ursprungsorten der Cholera wenig davon zu fürchten hat, da diese Entfernung thatsächlich die Wirkung einer Ouarantaine ausübt und e» schützt, anderer seits Ouarantaine» in Egypten, da» jetzt auf seinem Haupt- verkehr«weg nach und von Indien liegt, ai» ein Hiaderniß betrachtet. Für die anderen Mächte, namentlich aber für die »« da» Mittelländische Meer liegenden Länder und für den europäisch« Tonlinent, gestaltet sich bei der kürzeren Ent fernung und der ununterbrochenen Landverbindung die Sache ganz ander»; für diese habe» zeitweilige BerkehrSunter- vrrchungrn weniger Belang und treten in den Hintergrund gegen da» überwiegende Interesse, da» Land gegen die Ein schleppung de» Nebel» zu schützen. Egypten ist aber erfahrungsgemäß gerade der Punct, wo die Krankheit durch zeitig angewandte Quarantaine-Maßregeln ausgehalten werden kann, «nd die Geschichte der letzten Jahre hat noch gezeigt, daß, wenn die Krankheit einmal in Egypten Fuß gefaßt hat. dieselbe auch bald und unaufhaltsam nach Eurova dnngt. E» ist die-auch beiden vielen Verkehrswegen, sowohl zu Land al< zur Ser, die sich fächerartig von hier uachEuropa undAsien ausbrriten,leicht erklärlich. Die Ausstellung undBeibehattung eineSOrganS.wclche« zur Ausgabe hat, da« EingangOthor, durch welche- di« Krankheit noch Europa dringt, zu überwachen and zeitig zu schließen, ist also für di« europäischen Mächte von der größten Wichtig keit. Die gegenwärtige internationale Sanitätsbehörde bietet aber m ihrer Zusammensetzung nicht hinlängliche Garantien dafür, daß diesen Anforderungen Europa- Rechnung getragen werde. Die englischen Mitglieder derselben verfolgen nicht nur eine ganz entgegengesetzte Richtung, sondern suchen auch da. wo in Folge de« Statut- und der Beschlüsse de» Saa»- tätSconseilS Quarantainemaßregetn verbängt werden müssen, ^-selben illusorisch zu machen, indem diese zu spät »der nn- vollkommen und nachlässig in Anwendung gebracht werden. Hoffentlich wird e» aber den im internationalen Sanitäts rathe vertretenen europäischen Mächten noch rechtzeitig ge lingen, England von seiner Einmischung abzubringen, einer Einmischung, die. wie manche andere, durchaus nicht im Interesse der übrigen enropäijchen Staat« liegt. Leipzig, 30. März 1885. * Auf^die Glückwunsch-Adresse der Berliner Kaufmannschaft zum Geburtstage des Kaisers ist folgende Erwiderung ergangen: „Mit gleichem Wohl gefallen wie in früheren Jahren habe ich die Adresse empsangcn, welche mir in geschmackvoller Ausstattung von den Aeltesten der Kaufmannschaft unterbreitet worden ist, und welche wiederum sehr herzliche Glückwünsche zu meinem Geburtstage enthält. Ich danke Ihnen aufrichtig dafür, wie für den Ausdruck Ihrer treuen Gesinnung, welchen ich immer wieder gern vernehme. Mit besonderer Befriedigung begrüße ich mit Ihnen den glückliclicn Erfolg, welchen die kürzlich versammelt gewesene internationale Cönfereiiz gehabt hat. Ich werde mich freuen, wenn aus den veremvarten Grundlagen eine neue Entfaltung der nationalen Kräfte Deutschland« und ein neuer Ausschwung in Handel und Industrie erblüh« wird. Berlin, 26. März 1885. Wilhelm." * Da» Weißbnch, betreffend die Verhandlungen wegen Einberufung der afrikanischen Conserenz nach Berlin, sowie die Verhandlung dieser -letzteren selbst und mit der Inter nationalen afrikanischen Gesellschaft, dürfte der Reichstag unmittelbar bei feinem Wiederzusammeutritt bereits vorgetegt finden. * Di« in der letzt« Session gescheiterten PenfionS« und Relietengesetzentwürse sind bis jetzt im Reichs tag »och nicht wieder eingebracht worden. Wie eS scheint, ist auch keine Aussicht vorhanden, daß eS noch geschehen werde. E» wird wehl nicht gelungen fern, in der Frage der Communalbrsteucrung der Ossiciere Zugeständnisse an den Standpunct der Rcictzstagsmehrheil zu erwirken, unv ohne solche wäre freilich «n erueuteö Bottegen dieser Gesetzent würfe unfruchtbar. * Der letzte Bericht Ver WahlprüsungScommission (über die Wahl deS Abg. Penzig) ist von dem Abg. Lieb knecht erstattet. Es dürste Vas erste Mal sein, daß ein derarttge» osfici «les Schriftstück einer RelchStagseommffston von einem Sozialdemokraten »ersaßt ist. * Wir lesen in der »Nativnallibsralen Eorrespondenz-: ,E» ist schon wiederholt anerkannt worden, daß daS Auf treten der socialdemokratischen Abgeordneten in der gegenwärtigen NezchütagSsession für ihre Ge wohnheiten und Verhältnisse unerwartet maßvoll und besonnen gewesen ist. Die Verdoppelung der RrichslagSmandate, welche den Socialdemokratcn die jüngste» Wahlen «»gebracht haben, hat nicht die Wirkung gehabt, ihr Auftreten herausfordernder zu machen, sondern hat ihnen offenbar da- Gefühl der Ver antwortung verschärft; sie haben sich darein gesunden, ihre weltumstürzenden Ptän« mitunter beiseite zu stellen, praktisch Erreichbare- in« Auge zu fasten und die Arbeiterinteresten in der heutige» Gesellschaftsordnung, wie sie nun emmal besteht unv noch lange beüehen wird, nach ihren Auffassungen zu vertrete». Dem Ärbeiterschutzentwurs. den sie «iagebrachl Hab«, hat man vo» keiner Seite die Anerkennung versagt, daß er sich a»s einem Boden bewegt, aus dem ancb staalö- erhaltend« Parteien sich in eine ernstliche DiScussion «inlasteu können, mag auch manche» Unzweckmäßige und Undurchführ bare dann entbalten sein. Auch an andern socialpolitischen Arbeiten de« Reichstags haben sie sich eifrig und nützlich betheiligt. Gegenüber der Dampsersubvenlzonsvortage haben sie na« ziemlich entgegenkommende Haltung eingenommen; sie warm sogar zur Bewilligung der a»f d«» Festland be» ustralischu, Linie schränkten australischen Lime bereit »nd haben ihre Haltung mit dem sehr verständig« Gesicht-punct be gründet, sie erwarteten dadurch lohnenden Verdienst für zahlreiche Arbeiter, wenn auch dm Capitatistm und Unternehmern der größte Theil de« Gewinne» zusallm werde. Dieser Gesichtspunkt zeugt von dem fortschreitenden Bestreben, auch unter dm beutigen Erwerb-Verhältnissen praktische Arbeiterpolitik zu treiben, und berechtigt zu der Hoffnung, daß auch diese Partei mit der Zeit aushören werde, ihr einzige Ausgabe in der Erregung von Mißvergnügen und Haß gegen die bestehende Ordnung zu erblicken. Die Zeilen eine» Most und Hasselma»» sind offenbar für die deutsche Socialbemo kratie vorüber. Wenn die anarchistische Bewegung auch in Deutschland ihr Wesen treibt und von Zeit zu Zeit vurcb große Frevelthaten die Welt erschreckt, so sind wir doch nicht verrchtigt, eine kleine Verschwörerbande, die ihre Weisungen von den Revolntionairen deS Ausland«» empfängt, schlechthin mit der deutschen Eocialdemokratie zu idmkificire«, in deren Thatm dm Ausdruck der Gesinnung der socialdemokratischen Arbeiterwelt ru erblicken. Wenn die Leiter der Social demokratie sich entschiede» d«gege» verwahren, mit de» Männern der Anarchie »ud de» gewaltsamen Umstürze» zu- sammmgewors« zu »erden, so hat man nicht da» Recht, die Wahrheit diese» Proteste» auzuzweiseln. Die würden auch bei einem großm Theil der jetzt socialdemokratisch ge sinnten und wählenden Arbeiterschaft allen Bode» verlier«, wenn sie sich mit solchen wahnwitzigen und verbrecherischen Bestrebungen abgeben wollten. Zum Theil ist m« fort schreitende Mäßigung der socialdemokratischen Beweg«»« ganz unstreitig eine wohllhätige Wirkung de« Socialipmgesetze». * Nach der „Neuen Zeitung" wäre der Ptan, die Zahl der Geschworenen aus di« Hälft« herabzusetzen, nicht nur für die gegenwärtige NeichStagssession, sondern Überhcmpi ausgegebm. Wenn der Plan schon unter den Regierungen entschiedenen Widerspruch gesunden hat, so wäre sei»« 8»f- nahme i» Reichstag schwerlich freundlicher gewesen. * Dm Herren v. d. Heydt-Kersten und Söh»« in Elberseld ist laut der „Elbcrselder Zeitung" fvtGwcke« Schreiben zngegaugen: „Verl«,. «. ««r, I8M. „Nachdem der NeichStaa bei der dru»« Lei»-" de« Etat» tz<, für las Auswärtige Amt ^forderte» Metten Lir.^rpe" n bei I hat, entsäül die Verwruduag, wetcher die »a» E«. Hochwohlc, > «iaguandte Epeuoc i» erster Linie bestimmt war. Der Neutzstau^ec beabsichtigt, die ihm da» Ihnen »nd ia gleicher Weise v«» anderer Seite zur Beringung gestellten Mittel zu einer Stiftung zu gestatten, aus welcher bedürftige Beamte des Auswärtigen LlnstcS alljährlirl' ia Betrügen von 100 zu unterstützen sein würden. Ke. Durchlaucht glaubt mit dieser Art der Verwendung den Absicht« oer Gel'« zn entsprechen und würde Euer s- hwehlgeboren sur dm gestUSgen Ausdruck Ihres LiaverstSndaisse^ zum Dank verpflichtet sein. zgez.) Gras W. Bismarck." * Die Nachricht, daß dem Fürstentitel de» Bi»m«teck- schen Hause» eine Erweiterung zugedachl sei. indem der älteste Sohn de» Fürsten dm Titel führen sollte, ist mit solcher Bestimmtheit uud unwidersprochen ausgetreten, das; auch wir Notiz davon nehmen zu sollen glaubten. Nicht vesto weniger ist, wie die .Nationalzeitung- >etzt mit positive Bestimintheit versichern kann, an der Nachricht nicht« — sic ist rein au» der Lust gegriffen. * Kürzlich wurde aus Berlin gemeldet, daß in dm maß gebenden preußischen Kreisen seit längerer Zeit Verhaut lungm darüber gepflogen würden, ob es nicht zweckmäßig fr!, »m die Schaffung neuerMonopolwertbe von Apotheke» zu verhindern, unter Aushebung der Circular-Berfügung vorn 2l. Oktober 1846, die Circular-Berfügung vom 13. Äugu i 1842 wieder einzusilhreii. Hierzu bemerkt die „Vosstfck- Zeitung" Folgmde«: „In Preußen wurde im Jahre 184 ! zwar em Anlaus genommen, die freie Verfügung de« Staates Uber Apotheken-Concessionen wiedcrhcrzustellen. indem durch königl. Erlaß vom 8. März 1842 — ausgehend davon, daß bei Erledigung einer blcs persönlichen Concesston zur Anlage einer Apotheke dem abgchenkc» Apotheker oder besten Erben ein Vorschlag de« Nachfolgers in dw Concefsivn nicht zu gestatten — bestimmt wurde, daß dem neuen Coucesiionar zwar die Nebernahme Ver Officin- Einrichlung seine« Vorgängers für einen tarmäßigen Preis, nicinat« aber die Uebcrnahme bcS für die Apotheke c'Ngerie'. tcten Grundstücks zur Bckinaiing der Coriccssions-Ertheilui.z gestellt werde» dürfe. Indessen diese« Verfahren, welch-S allerdings nicht nur den künstlichen Mvnopolwerth der Co. - cessio», sondern zugleich den natürlicher KundschaslSwerN) deS Geschäfts außer Conrö setzte und selbst daü Bctriebs- grundstück im Werlhe hcrunterdrücke» konnte, trat in eine» Herden Gegensatz gegen die hergebrachte Auffassung und V - Handlung der ConcessionSapolhekcn und wurde von Len V lheiligten so lebhaft angesochlc», daß die Regierung schon rui Jahre 1816 den entgegengesetzten Grundsatz anerkannte, dai; nämlich beim Ausscheiden eines nicht privilegirtcn Apotheker anS seinem Geschäfte die Cvnccssiv» der von ihm oder seim u Erben präsentirten Geschäflsnachsolger. sofern derselbe vo schriftsmäßig qualificrrt ist. für seine Person zu crkheilcn. Es wird zwar ur jede dieser Concessioncn die Klausel cinaerücft. daß .die Wiedereinzichuiig der Conccssivnen beim dcreuistige» Abgänge deS Inhaber« Vorbehalten bleche", allein in b>- Praxis gilt dies pro non seripto. In dieser Lage befind, l sich die Sache noch jetzt. Die freie Deräußerlichkeit der Apotheken-Concessionen ist in Preußen dermaßen anerkannt, daß selbst bei der Subhastation derjenigen Grundstücke, in denen eine coiieessionirte Apotheke betrieben wird, das Gericht befugt ist, die Versicherung zu «rtheilen, daß der Meistbietend,. seine Befähigung vvrauSqcsctzt, die Eouccssion zur Fort führung der Apotheke erhalten werde. In neuerer Zeit ist nun vielfach Klage darüber geführt worden, daß die srei- Beräußerlichkeil der Apotheken - Concessioncn viele Mißständ - zur Folge gehakt, insbesondere zu «iner Vertbcurung der Ap' thekcn, zu einer Schuldenüberlastnug der Käufer und souii. zu einer Beeinträchtigung der BcstaiidSsähigkeil der Apotheken geführt hat. Dies soll, wie verlautet, die Regierung jetzl zu dem Entschluß veranlaßt haben, eine andere Verwaltung. Praxi» auf Grund der bestehenden Gesetzgebung ciiitreleu zu lassen, da von der reichsgesctzlichcn Regelung der Apotheke, frage namentlich wegen der tiefgreifenden Verschiedenbelt der Auffassungen in den bctbeitigten Kreisen bi» aus Weiteres Abstand genommen worden ist." * Der Prinz von Wale« hat sich, wieder „Hamburg > Correspoudent" vernimmt, bei seiner letzten Anwesenheit i» Berlin privatim auch über die englisch.russischen Ver
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