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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188402204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-20
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1884
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Ls»ts Liichr, Kathannenftraße 1»,p. »ur »i« '/,» Uhr Utip.;igcr.TWMatt 31. Amtlicher Thetl. Maratmichmr. In Gemäßheit tz. KI,2 der Ersatzordnung vom 28. Sep tember 1875 mache ich hierdurch bekannt. daß die bevor stehende Musterung im AuSbebungSbezirke Leipzig-Stadt de» 10.. 11.. 12.. 1».. 15.. 17.. IS. 1»., 20.. 21.. 24 . 25.. 20.. 27., 28., 2V. und 31. März. 1., 2^ S. und 4. April diese« Iahre«. die Loosung der sSmmtlichen militairpflichtigen Mann schaften de« 7. April diese» Jahre» an jedem Tage srllb von 8 Uhr im weißen Saale der Cen- tralballe — Eingang Centralstraße — aühier stattfintet. Alle in diesem Jahre zur Gestellung verpflichteten Mann schaften werden hierdurch ansgesorderl. sich pünktlich in den Mnsterung-terminen nach Maßgabe der ihnen noch au-zu- hänvwenden Vorladungen bei Vermeidung der in tz. 24.7 der Ersatz-Ordnung bemerkten Strafen und Nachthelte per sönlich zu gesirllen. Dagegen ist den Militairpflichtigen da- persönliche Er scheinen im LoosungSlermine s'reigestellt und wird für die jenigen Mannschaften. welche im locale nickt anwesend sind, durch ein Mitglied der Königlichen Ersatz-Commission da« Loos gezogen werden. Zugleich wird noch auf Folgende- besonder- aufmerksam gemacht. Jeder Militairpflichtige. sowie seine Angehörigen sind berechtigt, einige Zeit vor der Musterung und spätesten« im Musterungstcrmine unter Vorlegung von Urkunden, Stellung von Zeugen und Sachverständigen Anträge aus Zurückstellung von der Ausdebung zu stelle« und werden die daraus er- theilten Entscheidungen der Ersatz-Commisston am dritten Tage darauf Mittag« 12 Uhr al« bekannt gemacht angesehen, auch wenn der Antragsteller zur Anhörung derselben sich nicht eingesunden hat. Rekurse gegen die Entscheidungen der Ersatz-Commission müssen bei Verlust derselben binnen l4 Tage», von dem Tage abgerechnet, wo die Entscheidung nach Obigem für be kannt gemacht anzusehen ist. und zwar bi« Nachmittag» 5 Uhr de- vierzehnten Tage- im Bureou der Ersatz-Com mission, Roßplatz 11, Part, link- unter Beibringung der nöthigen Bescheinigungen angebracht werden. Anträge aus Zurückstellung bez. Befreiung von der Au«- hebnng, welche später angebracht werden, sind, dafern die Veranlassung zur Reclamalion nicht erst nach beendigtem Ersatzgeschäst entstanden sein sollte, ohne Weitere- zurück- zuweiscn. Die Entscheidungen der Königlichen Ober - Ersatz - Com mission. welche nach tz. 72,2 der Ersatz-Ordnung sogleich zu erlheilen n»d in tie rillen cinzutragen sind, gelten von und mit dem Tage dieser Eintragung al« eröffnet. Berufungen aus die Entscheidung der Königlichen Ober- RekrutirungSbebvrde oder sonstige Vorstellungen müssen binnen 11 Tagen, dem Tage der Bekanntmachung der Entscheidungen, bei der zuständigen Ersatz-Commission ein gereicht werdcn. Spätere Anbringen sind nicht zu berücksichtigen, wie denn auch gegen die Entscheidung der Ober - RekrunruagSbehörde eine weitere Berufung nicht stattsindct. Schließlich werden die Militairpflichtigen noch besonder« daraus aufmerksam gemacht, daß diejenigen, welche sich zu einer vierjährigen active» Militairdienstzeit bei einem Cavalleric-Regiment —ihre Brauchbarkeit für die betreffende Waffe vcrauögcsetzl — verpflichten wollen, die« im Muße- rung-termiue und vor der Loosung unter Vorlegung der in tz. 83.2 der Ersatz - Ordnung erforderlichen Ausweise an- zubriogru babcn. Diese Mannschaften, welche sich zu einer derartigen vier jährigen aktiven Dienstzeit Verpflichten, babcn nur 3 Jahre m der Landwehr zu dienen und werden in FriedenSzeiten in der Regel nicht zu Reserveiidungen einberufen. Leipzig, den 14. Februar 1881. Der Civil-DorKtzeade »er Köoiglichen Vrsatz-voimasisfio« de» AuShebungS-Brjirk» Leipzi^-Lta-t. 1-r. Grünler, Regierung-rath. Valdp-anM-Verkauf. Bon dem städtischen Forstreviere Connewitz können in diesem Frühjahre durch den Revierverwalter Herrn Schön Herr in Couuewitz bei Leipzig nachbenannte Holzpflanzen zu de« beigesetztcn Preisen gegen Baarzablung oder Nachnahme und Vergütung der Selbstkosten für Verpackung und Tran-port zur Bahn w. bezogen werdcn: Anzeiger. »«frag« LS,I«V. Lh«uie»r«t,»rn» Viertels. 4'/, Mt. sei. «rmaerlo»» 5 «t> b»rch vi» Soft be»o,r» 6 «t. Jede einzeln» Nummer 20 Pf. Belegeremolar 10 Df. Gebühre» für Ertrabellaae» »tz«e PostbesSrdernng 3S ML «tt Vostdrsördervllg 48 «k. IvlerM» Saefpaltene Petttzeile 20 Pf. ! Schriften lau laut unserem Vrei-» «rznckniß labellarschcr m Zifferniatz nach höher» Tarif. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiiftsverkehr. Lert««rv »nter -rm Ued«rti-i»Irich die Svaltzeile 50 Pf. Inserate stnd stet- an die Expeditia» z» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Iahlnng prnevamermxlo oder durch Post, uachuaome. Mittwoch den 2V. Februar 1884. 78. Jahrgang. Stück Holzart HSH« Meter — ff?- lück e i S -Hun dert .PW I. Lanbh-lzrr. n) Sämlinge: Isihr. Eichen, tzuerc. nednne. . 1—2jädr. Elchenbl. Ahorn, ^aer aogundo 75 30M M 50W Ijähr. Roihbuchen, e^l- rutic» . 50 MM 2jäbr. deSgl , . — 7ü 2000 8iähr.Feldrüstern, lllmu, onwpent. . ' . 1 -- MM d) verschütte; Eichen, Overc. pedunc. , . . L-3 2S SO 300 Birken, k-tula all»» .... 3-4 — M 40 — SW Elchenbl. Ahorn, äcer ne^undo. 2-4 — 2ö SO — MM Eichen lAu-schußi zu Rcmnen und Stuminelpslanziingen, kräftig u. stark bewurzelt, 2-4em stark b 3W0 N. Nadelh-lzer. > Mal elngesch. Fichte» mit Ballen za Parkanlagen . . 40 30 MW VCkFl. '/.-I'/. — 50 40 — »M l'/.-l'l. «0 50 — 500 ««»»»»»»» 8-2ft, 1 90 — «0 2», 1 I»o 120 — Leipzig, de» 14. Februar 1884. De» R«1h» Aorst-Dep»tatt»». Da- All-Heben der Schnee» uub Märzglöckchen mit Zwiebeln und Wurzeln in dcn städtischen Waldungen wird hiermit bei Geldstrafe bi< zu 30 .<» oder entsprechender Haft» träfe untersag». Gleichzeitig bringe» wir da- Verbot in Erinnerung, die taktischen Waldungen anßerbalb der gebahnten Wege zu be trete». verweisen in dieser Beziehung ans di« angebrachten Placate und bemerken, daß da« Forst- und Aufsicht-personal angewiesen ist, auf strenge Durchführung der vorstehenden Verbote zu achten. Leipzig, den 13. Februar 1884. Der Rath der Ltadt Leipzig. 1)r. Trönvlin. Krvgl. Vitlcrguts-Vrrpaihtung. Die Oekonomie des durch Kauf in den Besitz der Stadt» gemeinde Leipzig übergegangeneu Rittergute» Ldhuig mit 317 Acker 113 Oiiodr.-Nuthen -- 175 Hektar KZ.S Ar Feld (wovon ca. 53 Acker vrainirt sind) und Wiese »k. toll aus die Zeit vom s. Juli d. I. bi» zuui AI. März A»a2 an den Meistbietenden anderweit verpachtet werden und beraumen wir bicrzu im gießen Saale der Alte» Waage. Ketharincristraße Nr. 2S. 2. Etage, eine» Ler» stcigerungsterittin aus Dten»tag, Heu 4. März d. A, Vormittag» II Uhr an, welcher PÜnctlich zur angegebenen Stund« eröffnet und obald kein Gebet nicbr erfolgt, geschloffen werden wird. Die Versteigerung«- und Vcipachtuugsbedingungen liegen in »iiscrcr Orkoiiomic-Juspectivn im alten JohanmSho-pitale ur Eii'sichtiiabinr au«, wo auch sonst etwa gcwüuscht« näher« stiSkunst crtheitt wird. Leipzig, den 18. Februar 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. De. Tröndlin. Gtvß. Die Srsteber der Hölzer im Burgauer und gkouue« vnitzer Forstreviere werden hierdurch zur ungesäumte» Adjuhre ausgefordcrt. Leipzig, am 19. Februar 1884. De» Rath» Forst-Deputatt»». rhomasschnlk. Dt« Borprütung der für die Lexta angemcldeten Schüler findet Montag, den 2ä. Februar, früh 8 Uhr statt. Ta« letzte Lchut zeugniß ist initznbringen. Leipzig, am 17. Februar 1884. vr. Aungmann. Nealschule l. Srdnnng. Donner-tag, den 21. Februar 1L34, Voruiitlag- 8 Ubr: Aufnahmeprüfung. Giesel Höhere Lchule lnr Küdchc». Die Ausiiaümenrüsungeu finden Louiiabeuv» den t. März. Morgens 9 Uhr statt. Außer Papier und Feder sind die Michaeliszengntsse und etwa noch nutzt eingcüeicrlc Scheine mstzubringeu. Die für die zehnte Elaste angcmelbelcn Schülerinnen bitte ich an demselben Tage zwüchen 4 und 5 Uhr in der Schule vorznsicllen. Leipzig, de» IK. Februar 1884 Or. W. Nolöckr. veffenlllOke U3NlIe!8l«!u'3N8tA!t. Sexinu <le» 54. 8ekul^itkre» »m 21. 4p» ll <t. 4. v>« Seifer«uani»8s der ükkeren Lktkellu»? der ^a>r»Ir (drefftüri?» Our-us> vereolitios» ^uui lünsa^rix-brenvilli^endienet«. kür savtrs I.e ute, » eiche ,ieu den öereckr>x»n>s«chein in Lm.iiU>riz:-kkei«>Ili!rendleu»lt! ernordeu üitbeu, tsk em lueli- rr>»i»ea««-k»ltlle>ier turn«» von dakrmdausr bei 30 l.ehrntuudcn iu der Wachs eilljzericdter, kür velclien da» Sedulxeld 24v Nnrä vstra«rt> Lumsldnnxsn erbittet r>icd dsr lluterreiclmete in den tVoeken- taxen von 11—12'/, Ukr. I-eiprix, im kebniar 1884. Lnrl Volkraw, vireetor. Anmeldung zum Anschluß an dle Ztadt-kerntprecheinnchtung für rchrig «ud Vororte. Anschlüsse an die Stadt-Ferniprecheinrichtung für Leipzig rc., deren Herstellung im lauseuScn Jahre gewünscht wird, sind spätesten- bis zum I. März bei der Ober - Pestdircction an zumelden. Für Anmeldungen, welche nach dem 1. März einaehen, kann aus die AuSsührung in der diesjährigen Bcuper-obe mit Sicherheit Nicht gerechnet werde». Tic bereit« vorgimertren Anmeldungen werdcn entsprechende Berücksichtigung finden. Leipzig, den 1. Februar 1884. Ter Kaiserliche crer-Pasthirectar. Walter. Eutritzsch. Bei dcr Unterzeichneten Goneindeverwaltung Ist ein« itzs«. stelle als Schutzmann zu besetzen. — Einkommen incl. BeNeivnng« geld 810» Bewerber wollen ibre Gesuche bis zum 25. d. hier einreichen Eutritzsch, am 18. Febrnar 1884. Ter ötemeinderath. Thomas, Gemeindevorstand. HrunWiksverßkigcrung. Von dem Unterzeichneten Amtsgericht sollen aus Antrag der Liquidatoren dcr in Folge andauernder Krankheit eine» Theilhaber« « W. Krahttzsch in Leipzig dle dieser Da« r IN ev aufgelösten Firma v. Firma gebürigen, in Knautkleeberg gelegenen, an« Dawpi .. Oekonomie-, Wohn-, Nebengebäuden. Feld und Aieien deftchenden Grundstück, Fol. 83. 8K. 88 und 104 de« Grundbuch« Nr. 223. 288, 28S. S05. gs«. 826. 234. 235, 2«. 230, 893. 186 nnd 126»de« Flur- buch« für Knautkleeberg nebst den dazu gehörigen Maschinen nnd lebenden und tadle» Jnvrntarstückcn lm Gesammiwerth von ra. . II».»»» Mark. lowie mit den v»rbandenen Bvrrätben au« der Ziegelei »nd Oekonomie Eaunabrn». »ea 2». Februar 18bt4. II Uhr varmsttag« a» Unterzeichneter Gerteht-steÜe fretwillig «stentlich versteigert »erben. Die Beschreibung nnd Taxen der Grundstücke, Gebäude. M,. ichinen und der Inventarstücke, iowir die Brrstrlgerunaldcdingungen sind au« den im Ber»«« sche» »asthos in KuautAeeber, »nd am GrrichtSbret hier «»«hängenden Anschlägen ersichtlich. Markranstädt, de» 16. I uuar 1884. Königliche- Amt-gertcht dasel»». vr. Rodio H-Sl. g. in Nichtamtlicher Thell. Seit sechs Zehren. * E- war heul« vor sech-Jahren, erwartung-voll drängte sich ... Rom die Menge aus dem. Platze vor dem Vatikan, steckte die Köpfe zusammen und lauschte ihre Gedanken und ihre Vcrmuthungen au«. Piu« IX. war gestorben, da« Conclav« war versainmelt und man erwartete baldigst da« Ergebmß der Verhandlungen. Nicht nur in Rom und in ganz Italien, auch iu andern Ländern sah man der Entscheidung der Earbinäle mit gespannter Erwartung rntoegon und wohl am meiste« war e« da« protestantische Deutschland, welche- an kieser Neugier theilnahm. Befand sich Doch zu jener Zert die preußische Regierung aus dem Kriegssuß mit dem katholi» eben Klerus und hoffte man doch von dem neuen Papste, daß er diesem Kamps« eine andere Wendung geben werde. Da plötzlich blitzte dcr elektrische Funke durch die Länder und kündete allen Harrenden das Wort: Cardinal Pecci besteigt den Stuhl St. Peter'». Kür Manche war eS «ne Urberraschung. batten sie doch aus ganz andere Candidaten gerechnet, hatte» 1e Loch nimmermehr geglaubt, daß der milde, freundliche Cardinal von den purpurbekleideton Würdenträgern der römischen Kirche zu dem großen verantwortung-reichen Amte berufe» werden würde. Die Spannung war gelöst, da- Fieber der Erwartung ver» schwnude», man fing an. sich mit der Person de- Erwählten » beschästigcn und sich nach dem Charakter desselben zu er» ündigrn. „Versöhnlich" lautete e- überall und so gab man sich gern der frohen Hoffnung bin, daß e- nun auch in Deutschland bald auS sei mit dein Eulturkampse, daß sich auch i» Deutschland die Kucke der Staat«gewatt beugen werde, wie sie sich säst überall gebeugt, und daß daher bald die lange» Reden über die Maigesetze ein Ende nehmen und da- Centrum sich mit etwa« Andern» al- mit dem bisher beliebte« Thema beschäftigen werde. Man knüpfte froh« Hoffnungen an die Person de- Cardinal- und wiegt« sich in FrieteuSgedankcn. Heule sind seit jenem Tage sech- lange bange Jahr« ver flossen, und heut: müssen wir fragen, sind jene Hoffnungen ersüllt Worden? Die Antwort ist ein Nein, rin bekümmerte- ff« .iu.' Die, welche die Kirckengeschichte etwa- bester kannten, ödst-.-,'- in der Schule gelehrt wird, wußten, daß die Sprüche, welche vom Stuhl« Petri auSgeben» ruckt der Ausdruck der^ Gedanken desjenigen sind, welcher auf dem Stuhle sitzt, sondern daß die, welche um dcn Thron Herumsieben, Ge setze macken und daß deren Handlungen geschehen in dem Banne einer mehr als tausendjäbriaen Geschichte, daß ihre Ideen geschwängert sind von der Lust einer tausendjährigen Tradition, daß der Fels Petri ein harter Stein, an dem schwer zu meißeln ist. Deutschland hat diese Härte erproben könne» und sein kraftvoller Kanzler, dem keine Schwierig keiten zu groß sind, alö daß er sic überwinde, er hat leider hier sehen müssen, daß die Stirn der Curie von Erz ist. Die politüchcn Parteiconsiellationen der letzten Jahre haben die Schwierigkeiten gehäuft und an der Schacherpolilik des CenirumS ist so manche Angelegenheit von Wichtigkeit gescheitert, durch die Schacherpolilik dcS Ccntrums sind so manche Miß»ahmen aufgehoben oder abgeschmackt worden, welche einst die Liberalen im Bewußtsein ver Nolhwendigkeit geschaffen haben. Fallen sah man Zweig aus Zweig. Und Netzten, eine Waffe nach dcr andern hingeacben wurde, trotzdem Herr v. Puttkamcr Herrn v. Gcßler Platz machte, ein noch versöhnlicheres Regiment an- Ruder kam. die Curie und ihr Organ, daS Ccnlrum» sind unersättlich geblieben. Wird dcr heutige Tag cine Lehre sein oder wird er unbe achtet vergeben und der Staat die Reste einer freier» Staats politik den finstern Machten weiter opfern? Wie oft haben die preußischen CultnSminister betont, daß es nun da- Letzt« sei. wa« dabin gegeben werde und wie oft ist da- Wort nickt Lugen gestraft worden. Was die Curie Oesterreich gut willig gewählt, was sie Frankreich und Belgien, beide- Länder von katbolischem Ebarakler cingerttumt, Deutschland hat sie eS versagt und unsere Parkeiverhältniste haben ihre Weige rung zu einer erfolgreichen gemacht. E» ist wahr, da« deutsche Volk ist culturkampfmüde ge worden, e« sehnt sich »acb Frieden, die Protestanten ebenso wie die Katholiken, unk i», Intereste de« Friedens, im Hin blick auf die großen Ausgaben, dir noch gemeinschaftlich zn crsüllen sind, welche nur gemeinschaftlich" zum Wöhle des ganzen Vaterlandes gelöst werden können, kann ein Preis für den Frieden gewährt werden. Zu hoch darf dcr Preis freilich nickt sein und da« Entgegenkommen darf nicht einseitig ge- schoben. Wahrlich, e« wäre zu wünschen, daß nunmehr alle katboliscben Mitbürger sich besänne», daß sie nickt mir Aakbolikrn, sondern auch Deutsche sind und daß sie mit allen Fasern ihre» Lebe»« am deutschen Boden hängen und dentschc Bürger sind wie die andern, deren Vorfahren sich vor Jahrhunderten von Rom frei machten. Könnten sie sich ausichwingen zn dem Gedanken, daß in Deutschland und für Deutschland nur Deutsche denken, sprechen und handeln sollen, so wäre der Friede bald hergestellt. De« römische» Einflüsse« bar zerfiele da« klerikale Ccnlrnm in sich selbst und schaffte für neue existrnzberechtigtere Parteien Platz. Leipzig, 20. Februar 1884. * Die »Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt an der Spitze ihrer jüngsten Nummer: In der ..Post" vom 14. wird, nach einer Angabe der „National- Zeitung", aeiagt. die von Moritz Basch in seinem neuesten Werke gebrachte Nachricht, der Freiherr von lSablenz sei kurz vor dem Ansbruch de- Kriege« von 1866 von Berlin nach Wien gesandt worden, mit dem Anerbieten eine- gemeinsamen Kriegszuge-Preußen» und O sterreich« -egen Frankreich — daß diese Nachricht „eben Io alt wie salich" sei. — Freiherr ». Gable»» — so führt di« „Raiioaol.Zeiiuna" und nach dieser dir „Post" au« — habe dere,t- am 12. August 1869 in einer Zuschrift an die „Natlonal-Zeitung" erklärt, daß er niemals ein aus obig« Angelegenheit bezügliche« Schreibe» de« König- Wilhelm an de« Kaiser Franz Joses über, drccht hob«. Alt ist die »«»MorttzBnsch »er-fssntlicht«Nachricht allerding«, aber keinesweg» salsch. Do« Dementi vom 13. August 1869 stellt auch di« Thoticche eine- t» obiger Nichtung an da» -fterreichische Lahmet gerichteten Vorschlag« nicht in Abrede, sander» nur di« Ueberbringnn, eine« Schreiben« de« K»nig« Wilhelm » d« Kn'ier Fra», Joies, betrifft als, dt« Form »nd nicht die «acke. Wir wissen nicht, ob ein Schriftwechsel zwischen beiden Monarche, damals stalig.-fi>adc» hat. wäre es der Fall gewesen, " Wartet dort aus Ablösung durch die Corvette >ert", deren Ankunft am Cap noch nicht ge» : sich sicher in der Nähe befindet, um bir^ so würde der Dnst sicherlich nicht so gelautet hadra. »te dies i» eine« sächsische» Blatte im Jakire 1869 behauptet nnd sodann am 12. August dejselde» Jahre« in der „Nai.-Zm." «i, Recht dementirt wurde, von Annexion süd- oder norddeutsch«: Staate, ist weder zwischen de» Moaarchea noch zwischen de» Labiaeie» di« «ed« gewesen, sondern »nr von einem dauernde» Duaüsm,» in r«e Stellung zweier Oberseldherrrn und eine» gemeinsamen Bnndrs- kriege Beider gegen Frankreich. lir kennen da- Buch de» vr. Moritz Busch noch nicht hin« reichend gena», »m hrurtheilen zu können, ob sonstige ttialläMlich« Unrichtigkeiten in demselben enthalten sind. Aber in Bezug ans die von der „National-Zeitung" al« „alt «nd falsch" bezeichnet« Nachricht glanbr» vir, daß drr vewei« der Wahrhe» actenmißig gesührt werden kann, und daß die Erklärung de« Freiherrn von Gablenzln der „Nafionol.Zeitmig" von 1869 in keinem ihrer Theile den Thalsachen widerspricht. In dem vorliegenden Falle ist demnach die Berichtigung der „National-Zeitung" falsch; die Angabe de« Bnche« dagegen sachlich richtig. * An- den jüngsten Mittheilnngen über die Bewegungen der deutschen Krieg-schifse auf den au-wärt>ae» Stationen ersieht man. daß Ende Deeemver v. I. alle Schiffe in den chinesischen Gewässern, also die Corvetten „Siosw" und „Leipzig'' nnd die Kanonenboote .Wolf" und »Illi«" m Hasen von Hongkong vereinigt waren, doch wurde da- Kanonenboot „Wolf" am 28. Tecember nach Cantou be ordert. Daß Capitain z. S. Paschen bereit» da- Geschwader« commando von Contreadmiral Freiherr von der Goltz über nommen, ist noch nicht gemeldet, doch wird die Uebernahme wahrscheinlich schon in Hongkong erfolgt fein. Die Cor vette „Leipzig" „Prinz Avale meldet, aber Reise nach Singapore sortzusctzen. wohin Briessendungen zu diriairen sind. Auch der „Nautik»-", der nach dem Besuche in Angra Tequeua, wo die Bremer Firma Lüderitz außer der Bucht kürzlich alle- Land zwischen dem 26.* südlicher Breite wtv dem Orangestrom, 20 Meilen landeinwärts, im Ganzen ca. 900 O -Meilen aekausl hat, ist von dcr Capstadt ostwärt« getzanaen, um in Hongkong zuin ostasiatischen Geschwader zu sioxen. Auf dcr australischen Station befindet sich jetzt allein da- Kanonenboot .Hyäne", von dem man seit Ende Oktober v. I. kein« Nachricht bat, wo e« sich von Sydney nach Apia begab, doch bringt der Dauipser „Marsala", »elcher sich schon in der Nähe der heimischen Gestade befindet, die abqetösten Mannschaften von der „Hyäne" zurück. Auch d«« „Älbatroß* sind seit Anfang December, w« er von Pnnt« Arena« nach d»«estpatagonischen Gewässer» aßtzetz» wollte, leine Nachdichten e»ngelause», wird aber »aß. scheinst«- seine» Bestimmungsort Sydney schon err,' ' wohin am 5. April d. I. von Hamburg au- die Mannschaften befördert wurde». Nachdem die Corvette ^ am 14. Januar von der Grassy Bucht (Bermudas) di« Heim reise angetrrten, bleibt auf der ostamerikanischen Station »nr noch die Corvette „Freya", die sich am 28. Januar do« Kingston (Jamaica) nach La Guayra begeben und von dort ibren Cour» nach Cuba nimmt. Aus der westamerikanischen Station befindet sich die Corvette »Maria", welche Anfang- Januar von Valparaiso nach Coquimbo (Poststation Panama) gehen wollte. Die Rückkehr dcr .Sophie" von der Küste von Dahomey in Porto-Grande ist noch nicht gemeldet, ist aber täglich zu erwarten. Die .Sophie" geht von den Cap Brrbischen Inseln geraden Wege- nach Plymouth. ; * Der Antrag de« Abg. Gunzert auf Errichtung eine- etgenen Rechnung-Hofe« für Elsaß-Lothringen, welcher am Freitag den Lande-au-schuß beschäftigte, steht seinem Sinne nach nicht zum ersten Male zur Erörterung. Bereit» bei der Einrichtung des Slaat-rathS wurde der Gedanke angeregt, die Eontrole de« Rechnungswesen- mit diesem zu verbinden; doch nabm man hiervon bald wicder Abstand. Drr gegenwärtige Zustand, wie auch Unterstaats- secretair v. Mayr am Freitag auSsührte, kann nur als ein Provisorium betrachtet werden; alljährlich muß durch ein eigene« Gesetz di« Eontrole der Rechnungen von Elsaß- Lotbringen dem Rechnungshöfe zu Potsdam übertragen werden und auch für diese Prüfung bestehen keine den Verhältnisse« de« Lande« angepaßte Grundsätze. Käme es also z» einer Au-sÜhrunq de« Antrages, so würde es sich nickt nur um die Organisation de« Rechnungs höfe-, sondern auch um die schwierige Abgrenzung der Befug nisse desselben und ferner um die gesetzliche Regelung der Verwaltung der Einnahmen und Au-gaben de« Lande- (um ein sog. Rechnung-gesetz) handeln. Trotz dieser Schwierig keiten der Frage erkannte die Regierung da» Wünschen-werthe einer definitiven Regelung an und sagte eine eingehende Prüfung de- Wunsche- de- Antragsteller« zu. Der letztere hatte übrigen- seinen Antrag zu Anfang der Sitzung modificirt, indem in einer neuen Fassung desselben nur der Wunsch ausgesprochen wurde, die Regierung möge die Frage der Errichtung eine» Rechnungshöfe« studiren. E« war einigen Mitgliedern des Hause« bedenklich erschienen, direct einen Antrag aus Schaffung eine« Rechnung-Hose« zu stellen, bevor nickt alle in Betracht kommenden Umfiände. nament lich auch tie Kostensrage, eingehend geprüft und die Resultate dieser Prüfung dem Haufe milgetyetlt wären. Der Antrag steller snhrte in seiner Besürwcrtnng de- Antrages srrner au-, daß der neue Rechnungshof Gelegenheit geben würde, eine Reihe von zur Disposition stehenden Beamte« zu ver wenden; der vornehmste Gesichtspunkt sei ihm jedoch der politische: die Errichtung eine« eigenen Rechnung-Hose- würde die Selbstständigkeit de« kante« fördern, würde rin weiterer Schritt sein aus dem Wege zum völligen Au«b«u der Ver fassung. Nachdem dann noch der Adg. Grad für den An trag gesprochen und Abg. Baron von Schauenburg sich, in Anbetracht der vielleicht große» Knstrn der neuen Einrich tung. gegen denselben erklärt balle, wurde der Antrag i« der oben ntttgetheitte« motificirten Fassung vom Hans« ange nommen. * Nachdem in Serbien da- Ministerium Christi« seine Entlassung genommen hat. ist der bisherige Gesandte in Dien. Garaschanin. mit dcr Bildung eine« neuen Cabinet« brauftragt worden; dasselbe bat sich in folgender Weise ronstituirt: Präsidium und Aeußere« Garaschanin; Jnneres Nevakovic; Cultn», der bisherige Gesandte in Rom. Knjnnizic; Justiz der bi-herige Richter am Cassation-tzos. Marinkovic; Finanzen der früher« Minister de« Aeußern Pavtovic; Krieg Oberst Petrovir; Bauten Oberst Protir; volk-wirthschast Guvovic. * Au- Rom übermittelte der Telegraph Meldungen übe» ein Attentat. Der Vorfall ist jedenfalls noch nicht auf geklärt. Am Montag kam die Angclegevkeft im italienische»
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