Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188402241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-24
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rs. »» rsa LL »»4L. »47.» L L»k »«4^ L!2 WL 14».- ! i 14L» ,»«« I»« >» rUlltlt», waaooar»» w> l«P W4 «!>» »uo NkUL «Iw di, 77.» ^ r Kademe 148.75 -I 48.- X »U-L«M tldül ^«, Ll TI» «t US^>. «k»eie>>t.> Üi-X«M» atinwe». ääl. b^/.. üsäl. »»). S. Saar-, wir «>/» «ttxxt tue Z ö»ir 7. ü.-. so- eoosldu «'»> trir Kt» ZVmww »«« v Mt«. 87.000 8. t. 10.R0 wrdaAi. ! -t-187. . Kampier >l/8: »»» -Kock. lü anzssücht ich l»l» ,»»«>: , i» N«r- f >»»er< Erschetnl täglich früh 6'/, Uhr. Kr-action und Lrpr-itioa Johanne-gaffe 38. SPrrchÜnndrn -er Ardactio«: Lormilwg» 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. l »> n> m»a^»t«^«v>^«1-ntr«r v,-»u<«r^t« «acht 44 Annahme »er für dir uichstfal^,»« «»»«er »«stimmten An« »rate a, Sachen»-,en bi» » N»r Nachmittags, an Lann- und Festtagen früh dis'/,» Uhr. Zn den /Uittlrn für Zns.-Annahmr: LN» Klemm, UniverlilälSstrah» 81, "aniS Lösche, Katharinenstraße 18, p. »ur »iS '/.S Uhr NMger.TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage 18,I»0. Lttonoemriitsvrris vieneij. 4'/, Mk. tucl. Lrmgcrlotm ö Mk., durch dir Von oezozen 6 Mk. Irde »inzelve Nummer 20 Vs. Aeleqeyrmrlor »0 Ps. Gebühreu nir Exrrabeilaaea »tin» Postkriorüernng 3V Mk. mit Postveiöroerung 48 Mt. Inserate Sgewaltcne Petitzeile SO Pf. Gröbere Schrisre» laut uaserem Preis- oerzcickmiß. Tabellarischer ». Ziffcrniatz nach höher« Taris. .h? 55. Keltameu unter dem Urdactionollrich die Loallzeilt 50 Ps. Inserate sind »eis an die Ezpedittaa zu ieadeu. — Rabat» wird nichl zegevea. Zahlung praevumenuläo oder durch Pvst- naivnauin«. Sonntag dm 24. Februar 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. iltffenlliche Sitzung der Stadtver-rdneten, Mittwoch, am 27. Februar L88». Abend» «'/. Uhr, im «Laale der I. Bürgerschule. Tagetorbnuug: l Bericht des OekonomieauSschuffe» über Conto 18 „Ritter» gut Taucha". Conto 17 „Rittergut GraSdors mit Crade feld und Portitz", Eonto 18 „Rittergut Cunnersdorf mit Panitzsch", Conto 19 „Rittergitter Linden«» und Leutzsch", Conto 20 „Klostergul Connewitz", Eonto 2t „Gut Thon» berg", Conio 23 „Rittergut Stötteritz unteren Theil«", Conto 24 „Waldungen", ausschließlich Pos. 1. 32 und 55 der Ausgaben. Conto 2S „Wiesen und Tristen" und Conto 38 „Straßen und Wege", Ausgaben Pos. 41, 40—9« deL HauShallplanrS auf daS Iayr 1884. II. Bericht de» StiflungS- und Finanzausschusses über: l». EnrschädiglmgSgewäbrung für den Wegfall de» der städtischen Waiscuanslall bl-her zugesiandenen Verlags rechtes des Leipziger Gesangbuches; d. Speeialbudget „Armencasse", ausschließlich Specialconto ä. Pos. ll, Spccialcoiito 6 Ablheilung v Pos. 2 und 3, Special» conto I) III. Abtheilung 6 Pos. 4. IV. Pos. t4, Spccial- conto L Ablheilung 6 Pos. 2, Specialconto k II. Ab- thrilung L Pos. 1 der Ausgaben de» diesjährigen HauS- baltplaneS. III. Bericht dcS Ban- und OrkonomieauSschuffcs über Ver änderungen an den Wasserleitungsanlagen in der Dresdner Straße. IV. Bericht de» GaS- und BauauSschuffe» über Hrrstellung des Theer- und GaSwafferkassm«, sowie des Ammoniak- salz-FabnkgebäudcS nebst Schornstein für die Gasanstalt II. Gewölbe-vcrmirtliimg. DaS z. Z, an Herrn Kaufmann Seydcwitz vermiethete Gewölbe im Erdgeschosse de» hiesigen Börseu- gebändc», an der Ccko keS SalzgäßchenS und NascbmarklcS lskalhhausseite) nebst Niederlagsraum unter der Terrasse; soll vom I. April d». IS. an gegen etnhalbiähc» ltchc Kündigung Dienstag, den 2S. -. MtS. Vormittag» 11 Uhr aus dem Ratbhause, l. Etage Zimmer Nr. 17. an den Meistbietende» anderweit vermietbet werden. Cdendasebst aus dein großen Saale liegen die Ver- miethnngS» und Bersteigerungobedingungell nebst Inventarium deS zu vermiethenden Gewölbe» schon vor dem Termin zur Einsichtnahme auS. Leipzig, am 13. Februar 1884. Der Rath der Ttadt Leipzig. vr. Georg». Stöß. Vekanntmaitzuilg. DaS AuSheben der Schnee- unk Märzglöckchen mit Zwiebeln und Wurzeln in den städtischen Waidungen wird bicrmit bei Geldstrafe bi» zu 30 oder entsprechender Hast strafe untersagt. Gleichzeitig bringen wir da» Verbot in Erinnerung, die städtischen Wallungen außerbalb der gebahnten Wege zu be treten, venveisen in dieser Beziehung auf die angebrachten Placate und bemerken, daß das Forst- und AussichlSpersonal angewiesen ist, aus strenge Durchführung der vorstrhenden Verbote zu achten. Leipzig, den 13. Februar 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Trkndlmn Krbgl. Vkkainilnillchilng. Nach den Messungen de« Herrn Geh. Rath Prof. vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgase» im Monat Febrnar dieses Jahre» bei stündlichem Consum von 150 Liter da« 15fache von der der NormalwachSkerze. Sein specistschr» Gewicht betrug 0.45. Leipzig, den 23. Februar 1884. DeS Raths Deputation znr Gasanstalt. Erledigt hat sich die am 8. lfd. Mon. bezüglich de« Schneiders Johann Heinrich Kott« erlassene Bekanntmachung. Leipzig, am 18. Februar 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) Ludwig»Wolf. Werner. Dekllniilniachlmg. Der am 27. Mai 1849 zu Döoitz bei Taucha geborene und bis lang >m hiesigen Georgenhause detiniri gewesene Handarbeiter und Pol>,e,observa! Friedrich Hermann Aörtsch Hot sich durch Weg» bleiben von einem ihm au» 7. d. Mi», versiaiteteu A»«gange der Correciion und Polizeiaufsicht entzogen. Wir bitten, deo re. Förtsch, der wahrscheinlich ln der Umgebung Leipzig« al» Knecht Stellung «sucht haben wird, tm Betret»ng«falle lestzunebmen »nd ihn mittelst KwaiigSpafse« anhrr zu weisen. Leipzig, am 18. Februar 284. Das Paiswtamt der Ltadt Seiprta. Hreischneider. Wagler, Rsdr. Lr!rdi-t hat sich unsere Bekanntmachung vom 3V. November 1883, betr. den Verlust de« der Anna Setma GöttschiNG gehörige» Dienstbnche», durch Ausfindung dessrlüen. Leipzig, am 18. Fmruar 1884. Da« Vaklzeiaml der Ltadt Leipzig. Hretschneider. Wagler. Rsdr. LSnigliche Akademie der bildenden Nün-e und LnnSgewerbesltznle zu Leipzig. Di« Studien im Tommersemefter 1884 beginnen Dienstag, de» 2S. April ». o.. die Tageskurse früh 7 Uhr. die Adcndcursr um 8 Utzr. Der Lehrplan umsastt alle UnterrlchtSgrdiete der dtlden- drn Künste niid de» Sunstgemerbe» »nd brrücksichtigt sprctell die Ausbildung tu den graphischrn Künsten. Anmeldungen zur Ausnabmc sind in der Zeit vom 18. Februar bi» mit I. Mär; dss. Ars. i» der Lzpedilio» der Akademie, tvestl. Flügel der Pleistcilburg 2. 8t.» Nachmittag» zwischen 4 und 5 Uhr zu bewirken. Leipzig, den 4. Februar 1884. Der Dlrectar: vr Lndw. Rieprr. Ncalschult ll. Srdnung. sNordstraitr 21.1 Aufnahmeprnsung: Mittwoch, d. 27. Februar, stütz 8 Uhr. sZapier und Feder mitzubringe». vr. F. Pfalz. TlMlistchnle. Die Vorprüfung der sür die Sext.i angemrldeten Schüler findet Montag, de» 25. Februar, früh 8 Uhr statt. DaS letzte Schul- zeugnitz ist mitzubringen. Leipzig, am 17. Februar 1834. vr. Aungmau». Sliidlischt körMdnngslllillle lör Mädchen. Anmeldungen neuer Tchülcripnen sür Oster» nimmt der Unler- j eichnetr Touilerötag, de» 28. Februar, und Freitag, dra kV. Febrniir, Borm. von 10—12 Uhr unv Nachm, von 2—5 Uhr lm Tirrciorzimmrr der I. Bürgrrichule sür Knaben entgegen. Prospekte stehen jederzeit zur Verfügung. Leipzig, den 23. Februar 1884. Dir. C. Reimer. Israelitische Aeligionsschule. Die Anmeldungen neuer ELüler und Schülerinnen sür da« tm April beginnende neue Schuljahr werden Montag und Dienstag, de» 23. und 28. Februar» Bormttlag, von »—11 Uhr. im Kanzleizimmer der Synagoge cntgcgengrnoinmen. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werde«. vr. «oldschmtdt. . l Tirrclor. Veklmntmachuilg. Die Lieferung der sür die hieiige i varuisaH-Auftaltr», da« Garnison - Lazarrtp und Vr«»t»ukamt m drr Zeit oom 1. April 1884 bi« ult. März 1885 erforderlichen Materialien an circa: 558 cbm Weichbolz. 13,220 bl Braunkohlen (Dnxer Mttelkohle II), 19,000 kg Pelroleüm, 505 m Dochiband, 5 Ke Slcarinlichte, 600 kl Streusand, 100 kg; Talgkcrnseist, 400 - Elalnseile, 500 - grüne Seist, 4000 - Soda oll an den Mindestfordernden vergeben werden. Reflektanten haben die im Bureau der Unterzeichneten Ver waltung — Schloß Pleißknburg. Thurmhau« I. Etage — au«, liegenden Bedingungen einzuleben und zu unterschreiben, und die PreiS-Lfferien bis zum 4. März o. Vormittag« 11 Uhr versiegelt und portofrei unter der Ausschrlst: „Submission auf Materialien- Lieferung brtr." daselbst adzugeben. Leipzig, am 20. Februar 1884. Königllche Garnison-Verwaltung. Nichtamtlicher Theil. Der Fall von Tokar. Veklmntniachllns. Die Aafuhre drr Stein- und Braunkohlen für dl» hiesige» Lae- lüon.Anstaltrn, da« (tzarnison-Lazarrth und da« Proviantamt soll «ns die Zeit vom 1. April 1884 bis ultimo März 1885 aa drn Mindestfordernden vergeben werden. Bewerber hoben die mr Bureau der Unterzeichnete» Verwaltung — Schloß Plelßenburg, Thurmhau« Nr. 15 — au«li«arndea B<' dm gingen etnzasehen und zu unterschreiben und dir Offerten ver> siegest und poNostei unter der «usichrist: „Lnbmtssi«« auf Ltktu- »nd Vrauukahlenfuhrcn betr. ^ bi« zum S. Warz «., BornUNag« 11 Uhr dasttbst obzugebe i. Leipzig, am 2V. Februar 1884. K-ntgs'che Garutsou-Berwaltung. Am Donner-tag ist nun auch Tokar in di« Hände der Aufständischen gefallen, die Festung, zu deren Entsatz der Feldzug Baker Pascha'- hauptsächlich unternommen fwurde. Da» Schicksal der Garnison scheint etwa- günstiger zu sein als da» der Vertbeidiger von Silikat, welche fast sämmttich von den Rciterschaaren OSMkm Digma'» niedergemacht worden sind, denn Tokar ist nicstt genommen worden, sondern hat sich ergeben, die Angreifer yniten also keine Verlust« ru rächen. Aber drr moralische Erfolg Digma'» ist um fo größer, weil die englische Regierung seit der Nachricht vom Falle Sinkst», die sie am 12. Februar erhielt, große An strengungen gemacht hatte» um Tokar ru retten. Gladstoue selbst scheint nur geringe Hoffnung gehabt zu haben, diese* letzte Bollwerk am Rothen Meere, abgesehen von Suakim. nördlich von Maffaua den Aufständischen streitig zu mache», denn er verhehlte seine Besorgnisse schon vor 14 Tagen im englischen Parlamente bezüglich Tokar» nicht, England werde Tokar zu Hllje kommen, wenn es sich halten könnte, fügte er auSdrückliw hinzu. Seit dem 4. Februar hat England drei Niederlagen am Rothen Meere erlitten. Baker Pascha wurde zwischen Trinlilat und Tokar aus- Haupt geschlagen und rettete mit Mühe sein Leben und vie Hälste feiner Truppen in gänzlich demorallisirtem Zustande und unfähig zu weiteren Kämpftn; eine Woche daraus siel Sinkst, und wiederum zehn Tage später, am 2l. Februar, ergab sich Tokar dem Feinde. Li« englische KriegSlcitung konnte also nicht einmal in 1« Tagrn so viele Truppen nach Suakim schaffen, um einen Angriffs auf OSman Digma zu wagen gegen Beduinen, die e« vtwfchmähen, von der Feuerwaffe Gebrauch zu machen »nd die ihnen entgegen gesandten Truppen nur mit der blanken Waffe nieder machten. Eine schmachvollere Lage sür eine große meerbeberrschrnde Nation wie vie Engländer ist gar nicht zu denken, unv nach solchen Erfahrungen könnt« e» kaum überraschen, wenn auch noch Suakim den Aus ständischen zur Beute würde, an Vorbereitungen dazu bade» ste e» nicht fehlen lallen. Freilich würben sie diese» Be- ststes nicht lange froy werde», d«u Suakim ist den Kanonen der englischen Schiffe erreichbar, ein Bombarde ment würde die Stadt ebenso leicht und schnell zerstören, wie vor anderthalb Jahren Alexandrien; es fragt sich zedoch, ob die Engländer die Wiedereroberuag um diesen Preis wünschen werden. Vorläufig wird General Graham alle Hände voll zu thun haben, um sich in VertheidigungSzustand zu setzen Außerdem ist auch noch Kaffala von den Truppen de« Mahdi eng eingeschloffen, und r» wäre sehr möglich, baß auch dieser wichtig« Punct schon i» de» Besitz seiner Partei gänger gekommen ist. Gladstone hat entschieden Glück gehabt, daß die Nachricht vom Falle Tokar» nickt am Tage der Abstimmung Uber da« MißtrauenSvotuin Northcote'S in London eingetrvfsen ist, wäre Da» geschehen, so würde die Mehrheit sich doch vielleicht noch in die Minderheit verwandelt hadcn. In weicher Ver legenheit sich der englische Premierminister befindet, beweist seine am Freitag aus eine Anfrage Nvrlhcote'S ertheilte Ant wort: Die Regierung halte e» im öffentlichen Interesse sür nothwciidig, täglich zu erwägen, wa« über die Schritte und Erklärungen Gordon'S mitzutheilen oder wa» zurückzulialtrn sei. Er Halle noch binjusügen können, daß diese Geheim haltung auch im Interesse der Sicherheit Gordon'S geboten sei, denn diese erscheint trotz seiner begeisterten Aus nahme in Rkartum sehr gesälirdet. WaS wollen alle se>ne Maßregeln in einer Stadt besagen, die jeden Augenblick von den Truppen de» Mahdi überfluthel und zer stört werden kann? Mit der Zahlung der rückständige» Steuern wäre cS dann so wie so zu Ende, »nd für die Ge- sangeuen Kälte dann auch die BesreiungSNunde geschlagen, die vielleicht zugleich ibrc Todesstunde geworden wäre. Es soll damit nur angedcntct werden, daß die Berkällniste iin Sudan prrlärer Nalur sind, und daß der Criolg der Be- mUyungen Gordon'S lediglich davon abhängt. ob die Araber» stäinme im Sudan sich zur Bekämpfung de» Makdi vereinigen werden oder nicht. Einstweilen ist daS nock sehr zweifelhaft, und wahrscheinlich bandeln die europäischen Bewohner Kbar- tumS a»i klügste», welche die Gunst des Augenblickes benutzen, um Leben und Eizenthum zu reite», so lange eS noch Zeit ist. Alle Nachrichlc». welche auS dem Sudan hierher dringen, sind u:izuvcrlässig, daS bat rer Fall von Tokar grlehrl, nach dem kurz zuvor die Meldung von einem siegreichen Ausfall der Garnison verbreitet worden war. Auch der Niederlage HickS Pascha'» bei El Lbeid ging eine SiegeSdepeschc voraus, es ist deshalb erlaubt, daran zu zweifeln, ob wirklich, wie vor Kurzem berichtet wurde, der Mahdi von den inelsten seiner Truppen verlassen worden, weil sie zu Hause ihre Felder bestelle» müssen. Diese Arbeit wird verinntblicb, wie die Verhältnisse im Sudan liege», auch ohne ihre Beihilfe von der zurückgebliebenen Bevölkerung uno von Sciavcn besorgt werden. Dcnn so weit geht der KampscSeiser auch der sana- tisirtrn Araber und Neger nicht, daß die ganze wehrfähige Bevölkerung sich dem Mahdi angeschloffen haben sollte. Die Terrainschmierigkeiten, die Breite de» Nil» bei 'Khartum '- » bisher der wesentlichste Schutz Khartum» gewesen, und datznn Werden auch die Anstrrngungcil dcS Mahdi vor aussichtlich noch eine Zeit lang scheitern, aber al s dir Dauer "nicht. «4 sei denn, da« dine ihm gewachsene HcereSmacht d>« Gunst lftr örtlichen Verhältnisse zu seinem NeLtdeil auö- beutet. Woraus man mit Sicherheit allein sichen kann, find' die Tbatsachcn, weiche sich seit dem 4. Nov., dem Tag« der Vernichtung der l 1,000 HickS Pascha'», vollzogen haben. Der große Haufe hält e» ersahrunaSmäßig mit dem Sieger, da» ist in civllisirten Ländern so und noch weit mehr in uncivilisirten. Gordon'S moralischer Einstuß mag noch so groß sein, so kann er doch nicht die kriegeri schen Erfolge de» Mahdi auSglcicben. So lange Gordo» mit den Araberhäuptlingen persönlich und ohne gegen wärtige Gefahr sür sie und ihre Krieger verkehrt, mag ich die Sache ganz gut anlaffen, aber wenn die HeereS- haufen sich heranwäizen, siegeStrmlkcn und von der Idee der Herrschaft de- J»lam Uber die Ungläubigen beherrscht, dann wirb alle Beredtsamkeit und persönliche» Ansehen Gordon'S vergeblich sein, dann satten alle die mühsam für da» englische Interesse gewonnenen Häuptlinge dem Mahdi zu. Hat doch auch OSmair Digma drr Besatzung von Tokar vor drr Ueber- aabe erklärt, daß er nicht gegen die egyptischc Regierung, sondern nur für den Islam kämpfe. Diese» Zauberwort ist es, wa» alle Bemühungen Gordon'S im entscheidenden Augen blicke zu Nichte machen muß, denn Gordo» ist und bleibt den Mohamedanern ein Giaur, und alle materiellen vortheile, welche er ihnen verspricht, wiegen da« Vollgefühl der Be friedigung nicht auf. welche« ihnen die Aussicht aus die Ver treibung der Fremden und die Wiederausrichtung der Herr schaft de» Iölam über die Ungläubigen verschafft. Leipzig, 24. Februar 1884. * Zur bevorstehende« Wiederkehr de» Tage», aus dessen Anlaß unser Kaiser den russischen Georgen-Orden erhielt» wird, wie schon gemeldet, ein Mitglied de» russischen Kaiserhauses und eine Deputation jene« russischen Regiment« Kalnga in Berlin eintresien, dessen Ches Kaiser Wilhelm seit dem 15. Februar 1818 ist» und in dessen Mitte aus blutigem Schlachtfeld« der damal« noch so jugendliche Prinz seine erste milltairische Au«zcitbnung sich erworben hat. Da» Statut de« russischen Georgen-Orden« schreibt al« Bedingung für die IV. Elaste vor: „Wer augenscheinliche Gefahr nicht scheut, mehr als seine Pflicht thut. Beweise heldrnmüthiger Unerschrocken heit, Geistesgegenwart und Selbstverleugnung aiebt, und eine Kneg»tbät au»sübrt, deren Nutzen äugen, scheinlich ist." — Ein von un» aus die historischen Vorgänge zene» denkwürdigen 27. Februar lSl4 geworfener Rückblick zeigte, wir Prinz Wilhelm diesen Bedingungen de» Orden», ttatut» gerecht geworden ist. —Da« Statut schreibt vor, daß der St. Georgen-Orden nie abgelegt werden darf, so daß da« Kreuz auch am Ueberrock getragen werden muß. und auch dieser Vorschrift bat Kaiser Wilhelm, wie da» Buch „Erdient «nd Verdient" constatirt, stet» getreu entsprochen, und wie da« Eiserne Kreuz so auch Vas Gcoraenkreuz stet« im Knopfloch de« Ueberrocke» getragen. Die Form de« Orden» ist seither verändert worden, der Kaiser hat aber da» im Jahre 18l4 erhaltene Kreuz sorgfältig ausbewahrt und soll dasselbe auch wieder angelsat haben, wenn Deputationen de» Regime»« Kaluga nach Berlin kamen, nm den hohm Cbes des Regiment» zu den Jubiläen Seiner Ernennung ^u beglückwünschen. Eine lang« Zeit verstrich. 55 Jahre vergingen, ehe der Kaiser da» Kreuz von Bar sink Aube mit einer Höheren, und zwar tzleich mit per höchsten Elaste de« berühmten Militairorden» Zu deekaufGcn berufe« wurde: bei drr Feier de« Georgeu- Orden«-F«Hiham8.Drcember lstOOverlieb Kaiser Alexanderll. seinem kaiserlichen Oheim die l. Elasie de» Georgen-Orden«, dessen einziger lebender Ritter dieser Elaste unser erhabener Kaiser damals gewesen ist. Zugleich telegrapkirte Kaiser Alexander nach Berlin, daß „dir Verleihung im Namen aller Ritter de» Orden«, und zwar noch dem Statut von Recht» wegen geschehen sei. daß alle Ritter stolz seien, drn König von Preußen mit dem großen Bande de» Orden» geschmückt zu sehe», und daß der König darin nur einen neue» Beweis der Freundschaft erbkickr» möge, welche, aus die Erinnerung an die für alle Zeiten merkwürdige Epoche gegründet, wo die russische und die preußische Armee vereint sür ein« heilige Sache gekämpft, beide Souveraine verbinde." * Au« der jüngsten Verhandlung de» Bunde-rath» eht hervor, daß auch die im vorigen Sommer gesch>it,rlc» ension«- und Reliclengesetzen k>vürse sür Mili- tairpersonen sowie auch die bekannte Abänderung deS ReichScivilbeamlengesetzc« wieder vvrgelegt werden. Der Bunde-rath beschloß bereit«, dieselbe» sofort nach deren Drucklegung den zuständigen AiiSsibnste» zu überweise». Ferner wird auch die revikirte ElbschissfabrtSacte, welche >n der Session vou 1880 wegen ihres Zusammenhang» mit der Hamburger Zollanschlußsrage soviel Erörterungen herbei- sühne, dem Reichstag wieder vorgelcal werden. — Im Juni 1882 wurde von Mitgliedern der liberalen Parteien (Wölsel und Gen ) ein Gesetzeniwurs im Reicks lag eingebracht, welcher bestimmte: „Stimmzettel, welche im Wege der Vervielfältigung hergesiellt sind und nur die Bezeichnung der zu wählenden Person enthalten, gelten nichl als Druck- Icbristen im Sinne der Reich»- und der LaiideSgesetze". Ter Gesetzeniwurs wurde vom Reichstag am 3l. Januar vor. I. mit großer Mehrheit angenommen. Er war vor nehmlich durch die ConfiScation socialdemokratischer Stimm zettel auf Grund de» SvcialislengesetzcS (namentlich in dem Hänrl'sche» Wahlkreise) veranlaßt worden. Die Wahl» prlisungSeomwissivn hatte dies Verfahren sür unstatthaft und die Häuel'sche Wahl au» diesem Grunde für ungiltig erklärt, obgleich daS Reichsgericht in einer Entscheidung vom l5. März 1882 gedruckte Stimmzettel als Druckschristen im Sinne der tztz. 2 und 6 deS Reichrpreßgeseke« unv darum die tztz 24 und 25 de» Socialistcngesetzc« auf solche Stimm- zettel für auwendbar erklärt hatte. Der Bunde-rath bat diesem Gesetzentwurf seine Zustimmung ertheilt. — Ueoer die am 21. Februar stattgesundene Plenarsitzung deffelb«» verweisen wir noch auf den folgenden specicllen Bericht: In der uvtrr dem Vorsitze des Siaatsministrr« von Boetttcher am 21. Februar obgehalieuea Plenarsitzung de« Bundes- rath» wurde der Antrag, betreffend die Vergütung für Tran<vort der Postsendungen aus der im Fürstenthum Schaumburg-Lippe erbauten Strecke der Hannovrr-Mindener Eisenbahn, wegen inzwiichen eingetreiener Erledigung desselben zurückgezogen. Den zuständige» Ausschüssen wurden zur Vorberathung überwiesen: Der Entwurf eine« Ersetze« über den Feingehalt der Golbf/ünd Silberwaare», sowie der Antrag, betreffend die Abänderung de» Etat« drr Aal!« verwal'tuigstosten für da« Königreich Baver». Hinsichtlich der I in Aussicht steh,»drn Gesetzentwürfe, betreffend die Färsovae Kr di« Witlwe» und Waisen vou Angehörigen de» Reichi- deere» und der kaiserlichen Marine, und betreffend di» Ab- äuderung de» Miliialrpensio»«gesetze« vom »7. Juni 1871 »nd dt« Abänderung de» Sielch»d«amleoaeietz«» wnrde beschlossen, dieselben sofort nach deren Drucklegung aa die zuständige» Ansschöffe »nr Har- berathnng zn überweisen. Der vonchend« theilte der versa«orknng mit, daß dir am 7. März 1880 zu Wie» »alrrzeichnete. unter de» l». April 1880 dem Reichstage vorgelegte revidirtr Elbschifffahrt», acte nebst Schluhprotokoll, welche in drr damaligen Session nicht»»! verfassungsmäßigen Beiidlußnahme gelangt ist, i» Fotge einer zwischen den vertragsschließenden Regierungen stailgehabten Verständigung'in ungeänderter Gestalt abermals den zur verfassungsmäßigen Zu- stiinmung berufenen Vertretungen der bclheiligten Länder werde vor- gelegr werden. Nach einer weileren Mittheilung des Vorsitzenden ist au« den Berathungen zweier, in den Jahren 1882 und 1888 zn Poris unter Teilnahme deutscher Delegirter abgehattene», inirr» nationalen Conserenzrn zur Ueratbung der Frage de« Schutz«» der unierseeiichea Kabrl drr Entwurf einer Eonvention hernor- aegaagen, welcher beizutreten die RcichSveiwalrung sich bereit erklärt hat. Die Vorlage de« Vertrage- an den Bundesrath bleibt bi« »ach ersolgter Unterzeichnung desselben Vorbehalten. Ablehnend beschieden wurde» Eingaben, betreffend dir Aolllaristrung von Teppichen; die Abstandnahme von Einführung eines EingangszollcS auf Mineral- Schmieröle; die Rückerstattung von Zoll für Talg. Drr vau d«n Reichstage in der Plenarsitzung vom 1. September 1888 ange nommenen Resolukiou, betreffend die Ermäßigung de« Zolle» was La«, in Bohnen, gab die Versammlung keine Folge unv erachtete durch diese Beschlußlaffung h„ düierhalb vorgelegten Eingabe» für erledigt: in Betreff einer dieser Eingaben wurde dem Harro Reichekanzler gleichzeitig zur Luvägung gestellt, ob e» nicht augezetgt sein möchte, den Eiugangtzoll sär Lacao ln ge brannten Bahnen angemessen zu erhöhen. Mit dem Abschlüsse eine« Vertrage« mit Belgien wegen gegenseitiger Bestrafung der von Angehörigen de- einen Theil« aus dem Gebiete des anderen Theil« begangenen Forst-, Feld-, Fischerei- und Jagdfrevel erklärte sich dle Versammlung einverstanden. Auch ertheilte dieselbe zu dem Ab- schlaffe einer Ueberrinkunft mll der Schweiz wegen gegenseitiger Zulassung der in der Nähe der Grenze wohuhatten Medicinalperfoneit »ur Praxi«, sowie dem von dem Reich«iage i» der Plenarsitzung vom 81. Januar v. I. angenommenen Entwurf» eine- Geietzes, betreffend dl« Stimmzettel für öffentliche Wahlen die Zustimmung. * Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß in der dem Reich»tage vorzulrgendrn Marine-Denkschrift die Stellung der Admiralität zur Frage oeS Nord-Ostsee- Canal« erörtert werden wird. Die Mariiiebrkördcn haben sich in dem letzten Jahre eingehend n»t dieser Angelegenheit befchästigt und die Sache drängt jetzt zu einer Entscheidung. Kann sich die RcichSregierung nicht dazu entschließen, den Bau de« Canal» aus Rechnung de- Reichs in Vorschlag zu dringen und will auch der preußische Staat sich mit dem Unternehmen nicht befassen, so ist kein Grund mekr verbände», da» deutsche Privalcapilal zu Verb»,kern, de» Canal zu bauen. ES wird immer wieder vergessen, daß der Regierung ia ein positiver Vorschlag und die Bille cur Conceskon de« Baues vorliegt. Schon im Iadre l88l Kat Herr Dahlsirvm in Hamburg, dem ein Jahr vorder dieErlaukuiß ,»m N vellement ertheilt war, sein Proiccl mit delaillirten Vorschlägen und Erläuterungen drr «laatSregierung übersendet, aber ein« Entscheidung ist noch nicht erfolgt. In Marinekreisen findet diese» Projekt lebhafte Sympathie Nach dem Tahlström'» fchen Plane würde da» Profil deS CanalS von 58 Mir. odar« Breite, 22 Mir. Tohlenbreite und 8 Mir. Wafferttefe sein. Die Herstellungskosten sind aus >07,400.000 unter der VorauSsctzung veranschlagt, daß der Canal im Stande sein müsse, den gepanzerten Eorvetten. di« den sür die Ostsee kehr drdcntcndrn Tiefgang von 7 Meter haben, den Durchgang zu gestatten. DaS wäre immerhin wichtig, wenn e» sich darum hanteln sollte, die Schlacht» ßvtte in der Nordsee zu vereinigen, wo di« P^hsltuiss, »aßen der günstigen RuckzugSIinien sür imS am vorIdeitstaFesten liaae«. Dagegen würde er bei einer Daffertiese von 8 Meter mcht möglich sei», die Panzerfregatlen durch den Canal zu brinaen. Bei dem vorhandenen Schiff-material wäre e« also unthunlich. bei einer Sperrung des Belte» z. B. dir Panzersregatten von Wilhelmshaven nach Kiel zu zirheu. Aus dies« mehr oder weniger veralteten Schiff» ist ludessea kaum da» eut- scheidende Gewicht zu lagen. V« wird sich bei de, Gutfckeidem« über die Canattiese, msdesondere um di« Krage handeta. a»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite