Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188403017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-01
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I«« UUL -2L LL <>IL »O- iM- luwic «d. WM ltdaak m»«w ?ttor .. «iS «L- urcs ! Mb K-ac iew. ;».- M.IIII W-/- rrUvr 0L-- WUbi > 74K / Erscheint tL^lich MH S'/, Uhr. Le-«sim> mlt Lrvköitio, F»das««qafie 3». SPrechlianhrn der Ledartiru: Bormniag- 10—12 Uhr. Aachmitiag- 5—8 U!rr. kür tt>K»-».d> »>--j«i.i>ri»r V,MU»icri»t» »Ht HG »« Neb.cr-0» »ch> der kür »1» n»»M«l,end« A>»««r drs«i»«te» Inter nie an >»che»t«»»> di» 3 lldr Nnchmittan», ,,L»n»' ua» Festtagen srütz br» '/,v Uhr. Z> den /Uialr« sKr Zif.-Axiatzme-. ktl» Klemm. Unioerütäi-straße 21. 1!i»>1 Lösche. Katdarinepürase 18» v. nur bi« ',.3 vhr ^-81. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschiiftSverkehr. Sonnabend den 1. März 1884. AnflnHe LN.NVV. LK»mu««Nr»rn, viertelj. 4'/, Mk. mct. Hrm^rtad» « ML. dnrck di» Voü dqoge, 6 ML grd« -mzelne Nummer 20 Vl- Lclegercmvlar 10 VL Ge-Üdreo tür Lktrabrilaar» »Kur PoftbetSrdernng 3b ML »u Pisrvesürderuag 48 ML Anitrhtr «-eivaltrue Petitzeilr 30 Pf. »rSher, Echcikte» kmt »jrnm Urei». verHrndaih. kadallanschn mM-rniotz »ach höher» Dans. Lala»rn »rrter de» Xrd«N»»»ßr4ch die Loallzerle SO LL Jnierare sind »»r« ,a die GhhcMtia« t» lenden. — Rabatt mmd ,nhr ^geden. Zablung pnmoawerauck, oder durch Voll, aacvna.ime. 78. Jahrgang. l, !i - >«.- llklL > «'-I ÄID i ktL ISit» un.r: ML ISS« Wat I .I'LL li»a> ^IrUemUÄi isaw laue !»!>«> I-dL er« »r. «' i»« 4'/, — SS» lAU »'/. - »'^»4 2: i»«D ii Ü.-X L »- lwr,i>-ui> f»dr. " -iol>> >«tt> nl„ l«l> -V. «- ilL- OiL jÄ M- M-S v. 14» 1«» L- äL I'edemr 7.7b > 110 al -lorr» sül li« l kk»a- 100.7Ü vnlla. M ». 1»M -rlc-mü. s-Ul a,W Zur gchlligeu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 2. März, Bormittags nur bis 1-S Uhr geöffnet. LxpelUtlon äes I^IpLlxer 1'»8ed1»1lH8. Amtlicher Theil. Regulativ. da« Kabafahre» auf dea i« Bezirke der König lichen Amtshauptmannschaft und der Ltadt Leipzig befindlichen Gewässern betreffend. Nachdem sich die Nolhweucigkell hercnrSgeslellt dat. die m der Bekanntmachung vom 31. Juli 1882 veröffentlichten Bvrsibristkil über da« Kahnsahren aus den im Bezirke der A-n^liLen Amtshauptmannschaft und der Stadt Leipzig de» sindüchm Gewässern in mehrfacher H,„siebt zu ergänzen, haben kie Unterzeichneten Behörden beschlossen, an Stelle inier Vckannlmachung vom I. März 1884 an die nach stehenden regutatchmäßigen Bestimmungen treten zu lassen. . 8 l. >u jedem auf den gedachten Gewässern benutzten Fahr zeug«. mag dasselbe auSichließlich zu Personenbeförderung oder auch zum Transporte von Sand, KwS und dergl. bienen, ist an der linken Vorderseite rin Schild mit dem Namen und dem Wohnorte de« Eigenthiimrr« in deutlich lesbarer Schrisk auzudnngen. Die zum Dermiethe» an da« Publicum bestimmten Boote find lrbcrdicS an der rechten Vorderseite mit einer vom Polizeiamie zu bestimmenden Nummer, ebenfalls in deutlich teilbarer Schrift, zu versehen. 8 2. Die Voore, welche dem letztgedachten Zwecke dienen solltn, find vor ihrer Ingebrauchnahme, sowie außerdem ein Mal in jedem Frühjahre durch da« Polizciamt in Gcmein- fchast mir der Königlichen Wasserbauinspection einer Prüfung aus ihre Tragfähigkeit zu unterziehen. E« ist bet dieser Prüfung seilzustellen, welche Pcrscncnzahl die höchste zulässige Belastung des BooleS bildet und hat der Eigenthümer als dann eine die- HuSdruckcnde Ansschrist an der inneren Waw düng de« Boote« anbringcn zu lassen. Mehr Personen, al« diese Aufschrift besagt,' dürfen da» Boot gleichzeitig nicht benutzen. tz ». Be>itzer von Booten, welche au« dem Dermiethcn der selben an da« Publicum ein Gewerbe machen, haben alljähr lich und zwar spätesten« bis zum 15. März jeden Jahre« dem Polizeiamte anznzcigen. wie viel Boote sie in Betrieb stellen wollen. Eine nachlrägliche Veränderung im Bestände ist ebenfalls und zwar sofort zur Anzeige zu bringe». Da« Polizeiamt führt über diese Boote ein besonderes Verzeichnis. 8 4. Ln Kinder unter 14 Jahren und Personen, welche de« Kahnsahrens nicht kundig sind, dürfen Boote nicht vermiethet werden. Insbesondere sind solche Personen, deren Unersahren- heit im Rudern sich erst beim Abfahren berauSstellt, vom Lermicthcr veS BooleS zurückzuruscn und sind dieselben ver- pslichict, einer solchen Weisung unbedingt Folge zu leisten. Betrunkene sind unter allen Umständen vom Kahnsahren autzuschließen. 8- S. Nach l0 Uhr Abend« dürfen Boote seiten« der Dermicther zur Benutzung an da« Publicum nicht mehr abgegeben werden. Boote, welche bereit« vor tv Uhr Abends von den Standplätzen der Vermietbcr abgefahren sind, dürfen die Fahrt auch über 10 Uhr ausdehuen. Beim Fahren auf dem Wasser sind folgende Dorschristen zu beobachten: »> Bei Fahrten nackt eingetretener Dunkelheit und bei Nebel haben die Boote an der Dorderkaffe und am Steuer eine nach vorn bez. nach rückwärts leuchtende Laterne zu sübren. von denen erstere Wrisse«, letzter« aber rothe« Licht zeigt. Boote, welche zum Bermiethen an da- Publicum bestimmt sind, müssen an der vorderen Laterne die Bcot-nummrr (vergl. tz. l) in deutlich erkennbarer Weile führen. h. An scharfen Krümmungen dcS Flusses haben die Boote langsam zu fahren und sich durch ein kurzes aus einer Pseise gegebene« Signal ober durch vernehmlichen Zuruf den Entgegenkommenden bcmerklich zu machen. Oeves sonstige Avgcben von Pseisenügnalen ist untersagt. L Tie Boote haben rechlS zu fahren. Entgegenkommenden rechts auszuweiche» und das Vorfahren an der linken Seile teS Voraussahrendcn zu bewirken. Ans Boote der hiesigen Fischer>n»ung, welche beim Fischfang verwendet werden, leidet dir Vorschrift »ub » keine Anwendung. 8- 7. Da« Anlegen der Boote und AuS'ieigen von Personen außerbalb der gewöhnliche» LandungSplähe ckne Genehmigung der betreffenden Grundstücksbesitzer ist nicht gestattet. 8. 8- Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern aus dem Wasser obae hierzu eingeholtc polizeiliche Genehmigung ist verboten ß- ». ' . ^ E« ist streng untersagt, irgendwelche Hindernisse im Fahr Wasser zu bereiten, durch welche für die dasselbe benutzende» Boole Gesalir licrbeigesührt werden kaiw. Macht cS sich „ölbig. die zum Anlegen der Baggerkähnc dienenden i» vc» Grund gerammten Pfähle auch Nacht- im Fahrwasser zu belassen, so sind dieselben durch eine hcll- lruchlende Laterne zu kennzeichnen. 8 lv. Alle Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen de» gegenwärtigen Regulativs werden, vafern nicht noch allge »nnen strafrechtlichen Vorschriften «ine höhere Strafe ei»;» treten hak, gemäß tz. 368'* des ReichsstrafgesetzbuchS mit Geldstrafe bi- zu 80 ^ oder mit Hast bi« zu 14 Tagen bestraft. Derjenige, welcher durch da» in ß- l erwähnte Schild al» Eigenthümer rine» Fahrzeuges bezeichnet wird, ist für jede Ueberlreluug versteh nder Bestimmungen verantwortlich, welche von Seiten der da« Fahrzeug benutzenden Personen begangen wirb; er kan» sich jedoch durch Nennung des eigenklichcn Urheber« der betreffenden Uebertretung von dieser Verantwortung frei machen. - 8 " Die Ueberwacknmg der gehörigen Handhabung gegen wärtiger Anordnungen liegt außer den zuständigen Polizei organen auch den Flußaussicbts- und Wasserbaubeainten ob. dieselben sind namcnllich auch angewiesen, solchen Personen, die in Geiabr drohender Weise Unkrnntmß und Unsertigkeit im Kahnsahren bekunden, das letztere und zwar auch dann, wenn diese Personen Eigenthümer der Fahrzeuge sind, ohne Weiteres zu untersagen. Den Anweisungen dieser Beamten ist unbedingt Folge zu leisten. 8 12. Den vermiethern von Kähnen aller Art wird hiermit zur Pflicht gemacht, einen Abdruck gegenwärtigen Regulativs an den Ausstellung-Plätzen ihrer Kähne an einer sosorl in die Augen sallcnven Stelle auSzubängen. Leipzig, den t5. Januar 1881. Die Königliche 41u»t«hanpt«a««schaft. vr. Platz mann. Der Rath «nd da« volizeiamt daselbst. Dr. Georgi. Brctschneiker. vr. Wangemann. Waldpüanrcn-verkauf. Von dem städtischen Forstreviere Connewitz können in diesem Frühjahre durch den Revierverrvaltcr Herrn Schön- hcrr in Connewitz bei Leipzig nachbcnannte Holzpflanzeu zu den beigesetzten Preisen aegen Baarzal'lung oder Nachnahme und Vergütung der Selbstkosten für Verpackung und Transport zur Bahn re. bezogen werden: Höhe Meter Drei» Stück tz»l,«rt 4L tück -Hu der ^l a- t I. Laub-Slzer. ») Sämlinge: l 2000 3000 ljähr. Sichen, <ja»rc. rrrckrmc. . 1—2 jälrr. Eschenbl. Ahorn, -teer « » 5000 ncxurSa ljälir. Noihbuchra, k»gu» yl- V s * SO — 50 5000 2jähr. deSgl — 75 2000 2 jähr.Feldrüstern, Lllom« auvxset. . . . 1 — d) verschütte: 5000 Eichen. Ouerc. poclimo. . . . 2-3 — 25 20 — Ü00 Buken, Kekula »16» .... 3-4 — 50 40 -- bM (Ischenbl. Aliorn. Leer ircsnnclo. Eiche» (Ausschuß) zu Remise» und 2-4 — 25 20 —» öOOO Stuinimlpsta".ziingen, kräftig u. stark bewurzelt, 2-4 om stark , S —» II. Nadelhölzer. 3000 2 Mal eingesch. Fichten mit Balken zu Parkanlagen . . '/.-IV. — 40 30 — 3000 »»»»,»«,, V.-1V« — 50 40 — 2'00 dercrl. 1',.-1'/. — 60 50 —- 500 2-2',. 2V.-3 1 —- 00 — 200 dergl 1 SO 120 — Leipzig, den !4. Februar 1841. De« Raths Forst-Drpatation. Bekanntmachung. Bei der hiesigen städtischen Berusüfluerwehr sollen einige Feuerwehrleute angestclll werken. Berücksichtigt werden nur Bauhaudwerker, vorzugsweise Zt»««,erleute, welche nicht über 26 Jakre alt, geiunv und kräftig sind und beim Militär tadellos gedient haben. Bewerber wollen sich Vormittags von 8 bis 12 Uhr oder Nachmittag« von 2 biS 7 Uhr im Bureau der Feuerwehr im Depot am Fleischerplatze melden, wo die Bedingungen der Anstellung eingesehen werden können. Leipzig, am 28. Februar >884. De« Rath« der Stadt Leipzig Deputatio« zui« Löschwese». Bekanntmachung. Erstatteter Anzeige zufolge ist das der Henriette Schulze geb. Nintrr au« Schkeuditz unterm 31. Mai 1882 hier ausgestellte Dienstbuch tn hiesiger Stadt abhanden getomm«». Wir bitten, da« Buch im Aufstndung«salle an uns obzulirfer». Leipzig, am 26. Februar 1884. Da« Palizeia«» der Stadt Leipzig. Bretschneider. W WolaWinliastum. Ansiiahmrprülung für Sexta Sonnabend, den 8. März, von g Ubr ab. Schreibmaterialien und die letzte Schulcensar sind mit zubringen. Lcivzia. den 28. Februar 1884. vr. Db. Vogel. Üessenilleliv Uauitc!8le!tiun8tnll. Sexsuu cke« 34. 8vdaU»lire, am 2l. 4prll ck. 4. vi« lt-ikermiirni«« 6er dvliorea 4>itkeIIu»u 6ir .Irn-talt silttsiadrixer 6ur„i<) lioreclitilten rum k!iizjttbnit-k're>vlI1iron6iou»ts. kiir ^unx« Leute, «eiche «icn 6e» Lereciilh-unue'chew rum LinMri>s-kreiniIlixei»>ien,k« erworben I,al>en. lfk ein kaeb» «rlnneuuehaktlleker Lurnui ron 3»kre«6i»uer bei 30 Lel rstnocken ln 6er Woclio eingerichtet, siw welchen 6a« 8cduIxeI6 240 ätaril betritt. >nmel-Iunc-eo erbittet aick 6«r Uoterreiclivete in 6en Wocken- laxen von 11—12'/, vkr. Leiprix, im kebrnar 1884. karl IVolsrom, vireetor. Umbau des poßgebSndcs am Auguknsplatze in Leipzig. Diejenigen Unternehmer, welche für ibre Arbeiten und Liescrungen beim Umbau de« Postgedäude« am Bugustusvletz« hiersclbst noch nicht oder nicht vollständig Hadluag empiangcn kabm sollten, werden mit Rücksicht aus dea unmittelbar bevorstehende» Rechnniigsab'chlutz auigeiorbet, ihre Forderungen ungesäumt nnd spätestens inner- hald 8 Tagen bei der Ober-Postbireelion schriftlich anjumelden. Leivzia, 27. Februar 1881. Der Saiserltch« Dder-Paftdirectar. Walter. Loa dem Unterzeichnete« Amtsgerjchte soll »cn IS. «irz »884 ^ ^ ons Antrag das Herrn Maurer Frlctzrich Wilhelm Benz In >r«tz',sch»cher zugehörige, vasklbit an der nach illrtntschocher Ü-rr»dr»Hanptstrasic gelegene Olrundstück Nr. 132 X deSLrand- eotasterS, Nr. <28 de- Flurbuchs und Folium 287 de- Grund- und Hypothekenbuch-- für Großzichochcr, welche- Grundstück am 26. Februar 1884 ohne Berücksichtigung der Oblaftrn ans S7VO Mark eewürdert worden ist. unter den in der Gericht-schretbrrei d«< künig- lcheu Amt-gerichts Leipzig. Abtheilung II, as-licgcnden Bedingungen i« Gasitzase zum Trampeter tn Gratzzschacher retMUliger Weile versteigert werden. Leipzig, am 27. Februar 1884. Da« königliche Amtsgericht das , AdttzeUnag IL Strinbcrgrr. Günther. Versteigerung. «antaa, den 3. Mir, l Ä , van l l Uhr vormittag« an «erden PelerSstraße 35, 5. Etage. Ausgang Drepve .V Mädel. Damcnkteider. Fedridetten, Pretiosen, ttüchrngrräth und knchengcschirr aus einem Nachlasse versteigert. Leipzig, den 26. Februar 1884. Birlsi, Auktionator. Llrahensperrnng in Lonnewi- betr. Wegen gründlicher Instandsetzung bleibt die Bornaischr Straße «m sogenannten Kreuz bis an die Eisenbahnstraßc vom S. Marz 1884 ab auf mindestens 3 Wochen gesperrt. Der sür diese Strecke bestimmte Wagenverkehr Wird ans die Leipnger-, König«, und Eisendahnstraße verwiesen. Lounewitz, den 28. Februar 1884. Der Gemeinderath. Eule »stein, Gememdcvorst. Noßmarkt in Zwenkau indet bil auf Weitere- alljährlich am Freitag nach lorooarlt statt. Der die«jLhrige Aovmarkt wird Freitag den 7. Mär» «bgebalten. Amenkan, de» 7. Fedruar 1884. Der Stadtrath. In Vertretung: Kodemaaa. MchtamMcher Theil. Apanien. ^ Der von ver'chirdenen Seilen angekmidigle Militair» aufstand der Äiibänger Zorilla'S und anderer lln.zusricvener ist nickt zuin Ausbruch >zcko»:»lcn, im Gegenthcil sprechen augenfällige Thalsacken dafür, daß sich die Monarchie »» Spanien unter der klugen und geschickten Negierung dcs »ngen Königs mehr und mehr befestigt, ohne daß starke Mittel zur Anwendung gebracht werden müßte», »m die zum Umsturz bereiten Elemente im Zaume zu batten. König Alfonso ist in der glücklichen Lage, die Verhältnisse seine« HeimatlilaneeS mit unbesaugencn Augen anzusehen. Ei» sreundlichcs Geschick hat >h» vor der Erziehung, welche seinen Ahnen regelmäßig zu Tbcil geworden ist, bewahrt, seine guten natürlichen Anlagen konnten sich ungehindert cnl wickeln, Voreingenemmenbeil und systematisch aiierzogenc RegierungSgnliidsätze haben seine a»gebo>cnen Bcrstandeskräske nickt beeinträchtigt. Gerade vaS Ereigniß, welches ihn von der Thronfolge auSzilschlictzen schien, die Entthronung scinerMutler im September 1864. also zu einer Z it, da cr nock nickt sein elftes Lebensjahr vollendet balle, haben seiner Entwickelung eine andere, in ihren Wirkungen sehr nützliche Richtung gegeben und ihn au« dem beschrankte» Kreise herauegerissen, inner halb dessen die Jugend seiner Vorfahren zu verlausen pflegte. König Alsonso bat Welt und Meiilcken kenne» gelernt, wie sie sind, nicht wie sie ihm von eigenS dazu eingesetzten Hof meistern dargestellt wurden. Slatt der Erziehung durch Jesuiten hat er seine wissenschaftliche Vorbildung im There sianum zu Wien, einer mit Reckt als vorzüglich geltenden Bildungsanstalk, genossen. Dadurch ist die Kluft, welche die Könige Spaniens vom Volke trennte, bei dem König Alsonso auSgesüllt worden, cS ist ihm vergönnt gewesen, die Ideen, welche unsere Zeit heherrscken. in sich auszunchmen. die wahren Bedürfnisse des spanischen Volkes kennen und verstehen zu lernen und seine RegiernngSweise danach einzurichlen. Auch da« war ein Glück für Alsonso, daß ihm in CanovaS dcl Castillo von seinem Regierungsantritt an ein Mann zur Seite stand, dessen Nathschlägcn er vertrauens voll folgen konnte. Canovaö ist a»S dem Volke her vorgega.jjen, durch ernste Studie» hat er sich den Weg zu dem hohe» Staalsamte gel'abnt, welches er versieht, nicht durch daS Anrecht, welche» die Geburt verleiht. Man bat dem spanischen Miinskerxräsideiilen mit Unrecht den Vor wurf gemacht, daß er dem Absoluti-ZinnS zuneige und die Ver fassung zu einer leeren Form herahzukrückeil bestrebt sei Keine von den Vorhersagungc», welche besonders von Frank reich her nach dem 18. Januar verbreitet wurde», sind ,n Erfüllung gegangen, Spanien wird heule nach denselben Grund sätzen regiert wie unlcr Martincz CampoS, unter Sagasta und Posada Hcrrera; der einzige Unterschied zwischen den leitenden Ministern von ehedem und von heute besteh! in dein höheren Maß von Geschicklichkeit, welches CanovaS sür sich gellend machen kann. Es gebt ein demokratischer Zug durch da» Spanien des Königs Alfonso. der König bcawprucht nicht eine Stelle über kein Volke, sondern er will mitten unter dem Volke leben, getragen von dessen Zuneigung und Achtung. Tie neu sten Vorgänge in Spanien haben sür diese wichtige Thatsachc mehrfach sprechende B lege geliefert. Als König Alsonso von seiner Reise nach Oesterreich, Deutschland. Belgien und Frankreich zurnckkehrlc, bercilele ibm bekanntlich da- Volk eine» in Spanien unerhört herzlichen Empiang. Tie Ant wort aus dieses Entgegenkommen bestand seitens A-sonso'S darin, daß er die Räume seines Schlosses dem Volke ö'snele. Wcbl 36,000 Personen machten von 1er Lieben», würdigkci, deS Königs Gebrauch und zogen, begeistert von so viel Freundlichkeit, herzlich grüßend an dem jungen Königs- Paar vorüber. Es war das nicht ganz nnbedenk ich. wenn man sich erinnert, daß einige Wochen vcr der Abreise de« Könias neck der Auiruhr an einige.! Puncten Spanien- gegen die Monarchie külm sein Haupt erhob. Aber solcher wahr haft königlicher Haltung gegenüber verstümmle» die revolu- licnaircn Leidenschaften und an die Stelle deS HasseS gegen den Träger deS monarchischen PrincipS trat die Zuneigung. Don Alfonso machte auch den ehilichen Versuch, sich dem Volke politisch zu nähern und feinen Wünschen nachzugeben, die Berufung von Mitgliedern der dynastischen Linken i'n da« Ministerium, die Annahme eine« fortschrittlichen Regierungs- Programm- war eine so ungewöhnliche Tbat sür einen panischen König daß sogar viele Lchcrale über da« allzu bereite Entgegenkommen Ton Alfonso'« stutzig wurden. Aber kie Ueberschrcilung der durch die Verhältnisse gezogenen Grenze fand ihre Zurückweisung durch die Volksvertretung etbst; bi« zur Einführung de- allgemeinen Stimmrechts und der Verfassung-rcvisioi, wollten selbst die eigentlichen Ver treter de- liberalen Gedanken- in Spanien sich nicht vor wagen. Da« Ministerium Posada fiel und der König griff in diesem entscheidenden Moment auf den bewährten Rath- eber seine« KöniathumS. CanovaS del Castillo. zurück. Der schrei, daß die Reaclion in Spanien ihren Einzug halte, welcher von Frankreich her erscholl, fand keinen Widerhall, die schüchternen Versuche der republikanischen Partei, die Ab- ickten de- neuen Ministeriums zu vertächtigcn. sanken durch die Thatsachen ihre beste Widerlegung, und ein Monat reichte hin, um daS spanische Volt darüber zu beruhigen, daß seine Gesetze und Rechte Lurch die neue Negierung ebenso wenig angetastet werden würben al- unter de» vorhergehenden. Jetzt geschah sogar etwas, wofür mau noch heute im republikanischen Frankreich vergeblich nach einer befriedigenden Erklärung sucht: Emilio Castelar, der Führer der gemäßigten Republikaner, der sogenannten Possibilisten, welche sich di« constilutionelle Monarchie al- UebergangSstuse gefallen lasser, näherte sich dem leitenden Minister CanovaS del Castill« und setzte ihm seine Ansichten auf einen, längeren Spazier gange ausführlich auseinander. Die Thatsacke ist telegraphisch gemeldet worden mit der Bemerkung, daß der politisch« Spaziergang der beiden Gegner allgemeine- Aussehen erregt habe. Aus Tod und Leben kann der Kampf pveier Geguer, die friedlich mit einander spazieren geben, natürlich nicht e» Reise'Don Alfonso'« ein Fehler war und d«ß em innig«! Bündniß Spanien« mit Frankreich allein GewSbr für eln« gedeiblicbe Zukunft jene- Lande« leiste. Aber di« avweichendea Ansichten aus Seite der Regierung sind nicht so absolut mit dieser Auflassung unvereinbar, daß nicht ei« mockuo rtr«ockl gesunden werden könnte. Don Alsonso geht festen Schritte« aus dem Wege zur Be» estignng der conftituttvuellen Monarchie in Spanten Witter, und al« eiue der wesentlichste» Grundlagen derselbe«,betrachtet er da« gute Einvernehmen, den persönliche» Verkehr zwisch-M König und Volk. Der Carneval hat dem König willkommen« Gelegenheit geboten, den persönlichen Verkehr, welchen er mit dem Volke anstrebt, ausS Nene zu fördern, dem Volke den Beweis zu liefern, daß die Monarchie nicht den Zweck zu haben braucht, da« Volk zu erniedrigen, wie c« die unver- öhnlicbcn Republikaner, die Socialisten und Anarchist«» darzustcllcn bestrebt sind, sondern nur die zweckmäßigste und beste Form zu sinken sür die EntwickelungSstuse der Gegen wart. deren Ziel die Gleichheit vor dem Gesetze unter Aner kennung verdienter und durch Hcrkomm-n befestigter und ge heiligter persönlicher Würde ist. Nur in der Versöhnung dieser vermcinllichcn Gegensätze beruht da« Heil der Zukunft» nickt in der absolnlcn Gleichmacherei und der Vernichtung aller wohlerworbener und begründeter socialer Verschieden heiten. ? Leipzig, 1. März 1884. * lieber die verschiedenen, in neuerer Zeit angeregten Fragen zur Reform der deutschen Justizverhält nisse hat sich vor einigen Tagen in der badischen Zweiten Kammer der Justizminislcr N okk eingehend verbreitet. Diese Anregungen werden ohne Zweifel auch die bevorstehende ReickStagSscssion wieder beschäftigen und cS ist daher von Interesse a»S Regicruiigskreiscn darüber ein Urlheil zu hören. Nach der „Karlsruher Zeitung" äußerte Herr Nokk u. A.: Was die Gericlnskostenfrage e> Hange, so könne Redner dem Hanse millbeilc», daß zur Zeit da» gesammle Material, auch soweit cs sich ans die Anwaltsgcbülire» be ziehe, bei dem Rcicbsjustizamte beruhe, um dort einer Revision unterzogen zu werden Tic Erörterung, welche die Frage der Ein führung der Berufung gegen die Urtlieile der Slras kammern erfahre», sei für die großh. Regierung darleue- werth, welche gerade in Beziehung ans tiewn Gegenstand eine besondere Verantwortung trage, nicht weil sie geivincrmaßeii kie Aiistiilerin gewesen, das; diese) Lüchlciniltel keine Aus nahme in die Strasproecßerdnuiig gesunde» habe, sender.i weil sie in hohem Grade vorsichtig sein müsse, eine Einrich tung. welche in Baden während zwanzig Jahren ohne jeden erheblichen Tadel bestanden habe, als nicht gelungen zu be zeichnen. Bezüglich der Entschädigungöirage siebe Redner »ickl an, zu erklären, daß die großh. Regierung mit Freuden einem Gesetze zustimmen würde, welches ti Ent schädigung unschuldig Vcrinlhciltcr. die in Folge der Wieker- aufnayme de» Verfahrens sieigesprocken worden, sestsetze. D-e großh. Negierung könne dies um so mehr Ihn», als ipeciell in Baden nur äußerst wenige Fälle von Verurthe>lll»aen Uii!-1uldigcr vor-'.ekoii'ine»seien. Das Ziistandekommcil des bürgerlichen Gesetzbuches werde d ie großbcn zogt icke Negierung nach Krästen z» befördern bemüht sein. Eö sei zu Hessen, daß da- große Werk in nicht allzu ferner Zeit zum Ablchlnß gelange» werde. Bedeutende Fortschritte seien inSbeiondere seit l44l zu ver zeichne». Fertig aestellt sei bcreil» Vas Lbligalicnenrecdt und der allgemeine Theil mit Ausnahme der Lehre von den juristischen Personen. Es fehle also »eck Sachen-, Familien- nnv Erbrecht, sowie das EmsühniiigSgesetz. Tie Dheilent« würfe seien bereit« znn: Abschluß gebrach«. Es dürfe nach dem Gange, den die Arbeiten seil dem Herbst 1841 genommen, wohl vermulbet werden. Saß in drei Jahren die erste Lesung in der Commission beendet sei» werde. An diese würde sich dann die Bekarnitgebung des Werkes zur Beurtheilung von Seiten zuständiger Kreise n»z»re>hen habe». * Die man börl. gedenkt der Reichskanzler kurz vor der Ercssi ring des Reichstags nack Berlin zu kommen. L>b er die ErössnungSseicrlichleil vornehmen wird, steht in dessen noch nick! fest. — Es wird der Plan angeregi. im Reichstag ein Dankesvotnm sür die LaSker-Reso- lution de« amerikanischen RepräientantenhanseS zu bean tragen. Bei der dermalige» Zusammensetzung deS Reichstag« ist die Annahme dieses Antrags überaus zweiselhaft und aü« dielem Grunde wird die Zweckmäßigkeit des angeregteu Schritte« doch noch sorgfältiger Prüfung bedürfen. 1 > Ii
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite