02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300325026
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930032502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-25
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V«. Ar. i« «»entAns»«»» Virnstag, U. «Srz ISS« ree-ta«tck»eIN: Nachricht«« Dresden Sernlprechcr-Lammelnummei! üSill Nur für RachigeiprLche! Nr. saott SchrtlUettung u. HauvtgelchLftestell«: Dresden-». », «artenkr-dc »»/»» Gegründet 1SSS «esussgeda-, »o« «s »t. «Lr, w« »et »sgltch »wetmall««, AnfteN»«, f«t -«» ,.7« DN. Doftbe,ug«prels für Monat MLr, ».«« MI. etntchl. SS Dt,. Vostgedtchr (ohne Vost,ufte»ung«gebahi>. Einzelnummer »o Vt«. vnzetaenpreile: Die «nzeigen werde« nach «oldmarl berechnet! di« ein- tpaltige »o mm breit« Zelle »» Big., tür auewlirt« «o Wg. AamiUenanzeige» und TteNengeiuche ohne N-bat» I» Psg.. »uherhald »» Big., die »o mm breite NeNamezelle «00 Big., aubechald »so Psg. Lllertengebühr so Vlg. «uswbriig« «uftrbge gegen Sorausbezahlung Druck ». Verlag: Lieptch ck Neichardt, Dresden. Postscheck-ttto. los« Dresden Nachdruck nur mit deutl.Quellenangabe (Dresdn. Nachr-lzulchlig. Unvertangte Echriitstllcke werde« nicht aulbcwahrt Die „Europa" bricht -en Wantittekorb ScbttsM io 1 Tom 17 Stmdtn 7leoyork. 25. März. Die ..Europa" ist 5.54 Uhr amerikanischer Zeit vom Amb rose-Feuerschiff gesichtet worden. Sie hat den Lltlantikrekord gebrochen. Die für die Ueberfahrt benötigte Zeit beträgt 4 Tage. 17 Stunden. 6 Minuten, während der Rekord der .. Vremen " vom 22. Juli v. I. 4 Tage. IS Stunden. 17 Minuten betrug. Hierzu drahtet unsere Berliner Schristlettung: Gestern abend meldete die „Europa"', daß sie am Montag- mittag. Standortzeit, sich aus 82.38 West und 41.14 Nord. d. h. etwa SIS Seemeilen vor Sandy Hook lAnibrofe-Feuerschiss», befunden und daß ihre durchschnittliche Geschwindigkeit am vierten Fahrtage 28,16 Knoten betragen habe. Da die Stand ortzeit am gestrigen Montagmittag sich von der Nenyorker Zeit noch etwa um drciviertel Stunde unterscheidet, mußte das Schiff also unter Berechnung des Zeitunterschiedes etwa heute früh 6 Uhr amerikanischer Zeit s12 Uhr mittag MEZ.) ihr Ziel erreicht haben. Es hat den Anschein, als ob die Durchschnittsgeschwindigkeit der „Europa" etwa um Knoten höher ist, als die der „Bremen", die zwar am letzten Fahrttag seinerzeit eine außerordentliche Geschwindigkeit <29,5 Knotens heransholtc. Das ungünstige Fahrtwetter hat die „Europa" bis an die amerikanische Küste verfolgt, denn die Schissslettung meldete wiederum sehr starke» Gegen wind und grobe Dünung. Man kann prophezeien, daß im Verlaufe des Frühjahrs das eigentliche Wettrennen zwischen der „Bremen" und der „Europa" um das Blaue Band des Atlantik erst richtig beginnen wird, zumal bis jetzt auch aus der „Bremen" noch niemals die l c tz t e » K r a s t r e s e r v c n aus den Maschinen hcransgeholt worden sind. Die „Oeeana" wieder flott Hamburg, 25. März. Wie die Hamburg-Amertka-Linie nritteilt, ist der vor einigen Tagen bei der Insel Tenedos des nachts im dichten Nebel auf Grund geratene Ver- gnügungsdampser „Oceann" wieder slott geworden. Das Schiss, das keinerlei Beschädigungen erlitten hat, befindet sich aus der Fahrt nach K v n st a n t i n o p c l. Die Maschinen sind vollkommen in Ordnung. Der geplante Zeppeltn-Aeberseedienft Neuyork, 25. März. Der Vorsitzende der National City Bank gibt bekannt, daß nach Rücksprache mit Dr. Eckener zwischen der Bank und mehreren Firmen ein Ueberein- kommen über die Errichtung eines Zeppelin-Dienstes zwischen Amerika und Deutschland erzielt worden sei. Nenyork» 25. März. Der Vertrag, den Dr. Eckener. wie bereits gemeldet, in den Vereinigten Staaten abgeschlossen hat. um einen Zeppelin-Transatlanttkdienst einzurichten, ist a. a. getätigt worden mit der im letzten Jahre in Delaware gegründeten Zeppelintransportgesellschaft, mit der National Ctty-Co., mit der Goodyear--Zeppelingesellschast, mit dem Luftschiffbau Zeppelin, mit der Carbide and Carbon Chemi cals Co., einem Unterkonzern der Union Carbide Co., mit der United Aircraft-Company. dem größten Flugzeugkonzern der Vereinigten Staaten, und der Aluminium-Company os America. Die Unterzeichnung wird als Beweis dafür aufgefatzt, daß der Plan eines Zeppelin-Transatlantikfluges nunmehr einer baldigen Anssührnng entgegcngeht. Die Beteiligung der United Aircraft-Company bezetchnete Dr. Eckener als be sonders bedeutsam, weil Flugzeug und Luftschiff bisher gfs Rivalen betrachtet worben seien, nunmehr aber durch zwei ihrer größten Organisationen sich an der gemein same» Unternehmung beteiligten. Dr. Eckener erwartet den Abschluß der Vorarbeiten für die Ausnahme des Transportdienstes zum Ende dieses Jahres. Auch nach -er aus Anlaß der Vertragszetchnung ausgegebenen offizielle» Erklärung soll die Organisierung -es Dienstes noch in diesem Jahre vorbereitet werden. Die Luftschiffe werden in Deutschland und in Amerika gebaut. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Internationalen Zeppelin-Transportgesell schaft ist Deeds, der Vorsitzende des VerwaltungskomitccS der United Aircraft, die ei» ausgedehntes Flugnetz von Kanada bis Mexiko besitzt, und zum Präsidenten Litchficld, zugleich Präsident der Goodyear Rubber-Company, ans ersehen. Neubelebung -er Flottenkoriferenz Sock ein StcherhettSpakl nach französischem Geschmack? vraktdorlobl unseres pariser Norrosponckontvo Paris, 25. März. Die Londoner Konferenz scheint nach den französischen Londoner Berichte» aufs neue zum Leben erweckt werden zu sollen, nachdem man schon ihr bevorstehen des Ende angekünbigt hatte. Die Absicht, sich mit einem bloßen Treimächtevertrag zu begnügen, ist ausgegeben, und Hoover scheint gestern aus Anfrage seiner Londoner Vertreter per Kabel geantwortet zu haben, daß er jetzt bereit sei, doch noch über eine Art Sicherheitspakt mit sich reden zu lassen, um auf diese Weise Frankreich entgegenzukommen. Neuer dings wolle Hoover nicht mehr, als bloß die Verpflichtung, im Fall eines drohenden Konflikts eine gemeinsame Beratung der Paktmilglieder vorzunchmcn. Das soll das äußerste sein, was er im Kongreß durchsetzen werde. Grandi und Macdonald sollen gestern wieder über fran zösisch-italienische Ziffern gesprochen und die Engländer sollen das Verhältnis 2:3 für Italien und Frankreich vorgeschlagen haben. Anderseits hat Grandi selbst vorgcschla- gen, man solle die ganze Konscrenz aus sechs Monate vertagen. Inzwischen würden Frankreich und Italien in einer weniger geladenen Atmosphäre Zeit habe», sich über ihre gegenseitigen Streitigkeiten zu verständigen. Die Antwort Japans wird sür heute erwartet. Sie soll bei aller Zähigkeit, mit der die Japaner ihre Forderungen ausrechterhalten, wenigstens die Fortsetzung der Konferenz ermöglichen. Für diese neue Wendung der Dinge scheint auch das Gerücht zu sprechen, daß Briand morgen oder übermorgen wieder nach London zu- rückkehrcn werde. Bestätigt wird dieses Gerücht amtlicherseits noch nicht. Es ist auch nicht gut einziisehen, wie Briand bei Beginn der Aoungdcbatte von Paris abwesend sein soll. Die Pariser Vouns-ebatte verzögert Obstruktion gegen Laröieu Vradtdorlvd« unseres pariser Lorrosponcksaten Paris, 25. März. Der ganze Fortgang der Parlamentärs ichen Arbeiten zeigt, daß die Opposition fest entschlossen ist, der Regierung Tardieu ans Schritt und Tritt Prügel zwischen die Füße z» werfen. Die K a m m c r hat zwar gestern, was selbstverständlich mar, für die von der Ueberschwem- m u n g s k a t a st r o p h e betroffenen Gebiete die Summe von l Milliarde Franken bewilligt. Im Senat aber, der erst die allgemeine Debatte über das Budget abgeschlossen hat, geht die ganze Budgetberatung langsam vorwärts, und der der radikalen Opposition angehörcndc Finanzbcrichtcrstattcr Clomcntel erklärte ausdrücklich, der Senat laste sich keines seiner Vorrechte rauben, so daß man auch ans seiten der Regierung schon damit rechnet, daß das Budget nicht am 1. April erledigt sein wird. Man wird sich also mit einem provisorischen Monats- zwölftcl Helsen müssen. Die Finanzkommission des Senats hatte gestern, nachdem sie den Ministerpräsidenten Tardieu gehört hat, die Kredite für die nengeschasfcnen Minister- und Unterstaatssckretär- posten mit 16:l4 Stimmen abgelchnt. In der Kom mission war man sich ganz klar darüber, daß diese Ablehnung rein politischen Kampscharakter hat. Die auswärtige Kommission der Kammer hat gestern den Bericht ihres Berichterstatters Sullier über den Aoung- plan gehört, der die Annahme des syoungplans empfiehlt. Die Kommission hat aber noch keinen Beschluß gefaßt, sondern sie will erst abwarten, bis der Bericht gedruckt und unter die Abgeordneten verteilt wird. Auch hier liegt deutlich ein Obstruktionöversuch der unter dem Vorsitz des Abgeordneten Paul Boncour tagenden Kommission vor. Man will die allgemein sür heute nachmittag erwartete Debatte im Plenum der Kammer über den Boungplau hinanözögern. Die Debatte wird daher kaum vor Donnerstag vormittag beginnen können. Die Oppositionspartei, die gleichzeitig durch einige Teilerfolge bet Ersatzwahlen für Kammer und Senat, die am Sonntag stattsanden, ermutigt ist. feiert diese sich häufenden parlamentarischen Mißerfolge Tardiens. In der erwähnten Sitzung der auswärtigen Kommission der Kammer ist gestern auch milaetcilt worden, daß die Regierung gleich zeitig mit der GesctzcSvorlage über Annahme des Zloung- planS und der Haager Verträge die Ratifizierung des deutsch-französischen LigntbattonSabkom. , , menb, das am 81. Dezember unterzeichnet ist, verlangen BüngcrS die Absicht habe, > werde. Den Bericht über dieses Abkommen wird der Ab geordnete Duboit, der frühere Vorsitzende der Reparattons- kommtssion, erstatten. Sieben Lo-esopfer -er Trichinose Berlin, 25. März. Die Mastenerkrankungen an einer eigentümlichen Form der Trichinose in Stuttgart, hervor- gernsen durch den Genuß von Bärenfletsch, erforderten heute morgen ein siebe ntesOpfer. Der Edelsteinhändler Vretzlcr starb heute morgen im Stuttgarter Krankenhaus. Auch seine Frau bcsindet sich in ernster Gefahr. Auch die übrige Liste der an Trichinose Erkrankten zeigt bereits die bestürzcnd hohe Ziffer von 60 Kranken. Inzwischen ist auch die Herkunft des kranken Fleisches genau ermittelt worden. Beim letzten Gastspiel des Zirkus Sarrasani in Mann heim in der zweite» Hälfte des Januar ging ein großer drci- cinhalbiähriger Eisbär aus der Dresturgrnppe an einem Augenleiden ein. Der Kadaver wurde von Sarrasani ord nungsgemäß der Abdeckerei übergeben, ist jedoch aus Um wegen nach Stuttgart gelangt, wo das Fleisch im Restaurant KönigShof als besondere Delikateste angeboten wurde. Unter den einheimischen Wildartcn ist, wie vom Preußischen Landcsjagdverband mitgeteilt wird, eine Trichinenverseuchung nur bei Wildschweinen möglich. Stk AuMmigsmitnis m dkl» Landtag AWmmnag aas die atiAfte Schling «rschoden Dresden, den 25. März 1S30 Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung stehen als wichtigste Punkte der kommunistische Antrag auf Auf lösung des Landtages und die Wahl des Mi nisterpräsidenten. Die öffentlichen Tribünen sind dicht besetzt. Das Interesse der Besucher scheint aber ebensosehr den Anträge» auf Herabsetzung der Minister- und Beamtengchälter zu gelten, die heute zur Beratung kommen sollen, falls der Landtag nicht aufgelöst wird. Zunächst werden einige Abstimmungen nachgeholt, die am Schlüsse der letzten Sitzung, offenbar versehentlich, unterblieben waren. Das Alterögrenzengeseh und die Vorlage über die Zuschläge zu den Gerichtsgebühre» werden an den Ncchtsausschuß vermiesen. Der Antrag der Deutschen Volkspartet, die im Etat ein gestellten Mittel für Bauten sofort z» verwenden, sinket einstimmige Annahme. Mit den Stimmen der Linken und der Nationalsozialisten wird ein sozialdemokratischer Antrag ans restlose Ver wendung der Mietzins st euermittel für den Wohnungsbau angenommen. Die Vorlage für das SchuländerungSgesctz geht ohne Aussprache an den Rechtsausschutz. Dann werden die Wahle« für die Gemeindekammer erledigt. Während die Auszählung der Stimmzettel durch dir Schriftführer vorgcnommen wird, erhält Abg. Renner (Komm.) das Wort, um den Antrag auf Auflösung -es Landtags zu begründen. Der Zweck, de« Antrages sei der, die tertmSregierung zu beseitigen, dt« nach dem Sturze so lange »te «Sgl jltch fortzmvursteln, Der Wählerschaft müsse gezeigt werden, worum es bei dem Kuhhandel eigentlich geht. Als der Redner ans Thüringen zu kommt und die Natiionalsozalistcn angreist, werden dt»se unruhig. Abg. Kunz ruft: „Renner, du mußt mal eine andere Walze auslcgcn. Egal derselbe Mist!" Präsident Wecket bittet, derartige Ausdrücke nur außerhalb des Hauses zu gebrauchen. sHeiterkeit.) Dann beschäftigt sich der Redner mit den Sozialdemo kraten, die noch nicht den Mut gehabt hätten, ein Regterungs- programm ausznstcllen. Abg. Böchcl <Soz.j wendet sich gegen den Vorredner. Der ganze Aerger der Kommunisten sei darauf zurückzusühren, daß ihnen die geschlossene Front der Sozialdemokraten gegen überstehe. Die Kommunistische Partei befinde sich organi satorisch in de» größten Schwierigkeiten. Man müsse sich über die Anmaßung wundern, mit der diese Herren hierhertreten und den Sozialdemokraten die Taktik vorschretben wollten. Seine, des Redners, Partei bekämpfe den kapitalistischen Cha rakter dieser Republik, sie benutzten aber hierzu die Mittel, die ihnen die Demokratie an die Hand gebe. Erst wenn die Koaltttonsverhandlungen ergebnislos blieben, könne der Appell an die Wähler erfolgen. Die sozialdemokratische Fraktion lehne in dieser Situation den Auflvsungs- antrag der Kommunisten ab. Seine Partei würde, wenn es zur Großen Koalition komme, in dieser die Mehr heit haben. Die Sozialdemokraten forderten infolgedessen vier Ministersttze. Konzessionen gäbe cs in dieser Frage nicht. Eine Linksregie- runa sei nicht möglich, da beide Parteien zusammen nicht die Mehrheit hätten. Daher bliebe nur die Große Koalition übrig, vorausgesetzt, daß die Demokraten nicht umficlcn und keine Regierung nntcrstiitztcn, die von den Nationalsozialisten abhängig sei. Da ein Antrag aus Schlntzberatnug nicht vorliegt, kan» die Abstimmung erst in der nächste« Sitzung erfolgen. lvet Schlutz der Redaktto» dauert -te Sitzung sortt KW
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