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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-10
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1885
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t282 etwas abgeuoniiueu; sie fvnk, aus 10<X> Bewohner und ans» Jahr berechnet, von 26.0 der Vorwoche aus 26.4. Der Antheil de- Säug- lingsal!« < an der Sterblichkeit wen- iin Allgoueine» eia kleinerer a'.S in der Vorwoche. Von je 10,000 Lebenden starben 78 Kinder unter 1 Jahr, gegen 85 der vorhergegangenen Woche; in Berlin 65, in München 04. Unter den Todesursache» haben von Len Jose Iion:kca»k.)-iten Maiern, Scharlach, Diphtherie, Ruhr und Kindbetts! her etwa» mehr, Pocken, uchbnste» nnd tlivhosc Fieber etwas wütiger Todesfälle d.rvs D de: U nter führten gleich'»»- seltener, Brr-bdc: i» icke enoie lä äg . zuni Tote. Rente ei.iz-i ,l-!iche Pi.-esse der -irhinune.s.'.gru.- zrin.re» wenig Leränderungen in ihrem Vor kommen. wr. .read Lnagei.phihile« erheblich mehr Todesfälle als in der Verwache veranlaß e». Masern Iie,.schien in Liegnitz, Polsdam, Ho.inburg, Hanau, Wien, Bari», Amste-dam. London, Glasgow, Liverpool, Stockholm, Wnischau; in Berlin, München, St. Petersburg ist die Zahl der Todesfälle an Masern wenig von der der Vorwoche verschieden. — Scharlach wurde i» Vroiuberg, Halberstadt häufiger TvdeS- veranlassu g. — T r Sterblichkeit au Tiphtl^rie war in Danzig. Greisewaid, Broniberg, Dresden, Berlin, Meerane, Altona, Straß- dura, Amsterdam. Pari-, Christiania, Warschau eine etwas gröbere, m Stolp, Königsberg. München, Leipzig, Hamburg, Wien, London, Stockholm. St. Petersburg eine kleinere als in der Vorwoche. — Typhöie Fieber zeigte» sich im Allgenie.neu in beschränkter Zahl, nur an- Leipzig, Münster, Essen wurde» mehrfache Todesfälle an Dl-pha« gemeldet. — Sterbesälle an Flecktyphus kamen aus S». Petersburg 2, auS London 1 zur Mittheiliing. Der Kenchhusteu sorderte in Berlin und Amsterdam weniger, in Köln. Karlsruhe, Kreuznach, London, Glasgow, Liverpool, Ui» mingham mehr Opfer. — Sterbesälle ,n Ruhr kamen nur wenige p), an Lindbetlfieber 24 auS deutschen Städten zur Anzeige. — An Pocken kam an« deutschen Städten nur 1 Todesfall (aus Königs berg) znr Meldnng. Auch auS Zürich, Bern, Prag, Brüssel. Man chester, Bukarest wurden einzelne, auS St. Petersburg, Venedig, Alexandria, Basel, Turin, Pari-, Rom, Ödest» mehrfach« Sterbe- fälle mitgetheilt; tn größerer Ausdehnung herrschen Pocke« in Warschau, London, Wien. — In Kalkutta »nd Bombay Hot dir Zahl der Cholera-Todesfälle »m Anfang rrfp. Mitte Februar zu- geuommea, in Madras wann fl« um Mitte Februar fette«. Sachsen. * Leipzig, 9. April. Ähre Majestät die Kaiserin Augufta hat der Henriette Wilhelmine Arnold, welche 45 Jahre ununterbrochen in der Familie de« Privatmann- Hrn Christian Friedrich Seidel hier. Postflraße 4. gedient hat. für treugeleistet« Dienste ein goldene« Kreuz, sowie ein die Allerhöchste RamenSunterschrist tragendes Diplom zu verleihen geruht. Diplom »ud Kreuz sind mittelst Schreiben« de- Herrn EabinelSrakh von dem Knesebeck an den Rath der Stadt Leipzig mit dem Ersuchen gelangt. Leide« an die Arnold im Aufträge Ihrer Majestät auSzu- händigen, waS am gestrigen Tage an NathSstelle in entspre chend feierlicher Weise zur Ausführung gelangte. * Leipzig, 9 April. In unserer vorgestrigen Nummer krallten wir die Nachricht, daß die für'die Angelegenheit einer Erweiternng der Stadtwasserkunst an« Mit gliedern de« RatheS und der Stadtverordneten gebildcie ge mischte Deputation in der Hauptsache beantragt habe, da von Herrn Ingenieur T biem ringrreichtc Projccl der Wasser versorgung der Stadt Leipfig au- dem Naunh oserStaal«- forste zu genehmigen, lieber da« gesammte Project sei henke Folgende» mitgetheilt: Wie bereit« erwähnt, ist da« Master ii» Nauiihoser StaakSsvrst qualitativ vorzüglich und quan titativ in jeder Hinsicht, auch alle künftigen Eventualitäten in» Auge gefaßt, ausreichend. Die jetzige Tagesleistung ist ans 20.000 Knbikm. berechnet, di« künftige Tagesleistung wird ans 30,000 Kubiki». berechnet sein (350 Secundenliter) und kan», selbst uulcr der Annahme, daß die Wasterfastnng im Nannhoser Waide durch diesen Wasterbrzug wirklich er schöpft sein sollte, auf <5.000 Knbikm. pro Tag gebracht werken, da «cch weitere >000 Meter FasfiingSlänge zwischen Waldgrenze und Bahnhof zur Versüauna stehen. Hierdurch würde ein Bedarf gedeckt werden, der selbst den solcher Städte, wie Dresden (3l,000 Knbikm ) und München (37.500 Knbikm.). weil überflügelt. Ai« Platz für da« natürlich z» erweiternde Hochreservoir wird der jetzige, am Napoleonstein be legen- weiter benutzt werde», da rin anderer, d. h eventuell höher gelegener Platz iu praktisch brauchbarer Nähe von Leipzig nicht besteht. Der zunächst in Be tracht kommende würde der Monarchenhiigel sein, der uni l? Meter hoher liegt ak« da« Terrain am Hockreservoir, aber um 3400 Meter weiter von der Stadt noch entfernt ist. Hierdurch würde aber eine solche Lertheuernnq de« BaueS und vor Allem eine solche Benvickelung de» ÄetriebcS ver anlaßt werden, daß von der Wahl diese« Platze», der in den Kreis der Betrachtungen gezogen war, Abstand genommen werden mußte. Wa« die Leitung betrisst, so wird dieselbe vom StaatLsorst au» den Bahnhof Naunhof kreuzen, die Stadt Naunhof durchfahren, dann die Fuchshainer Höhe» erreichen, von hier in die Nähe von Groß-Pößna gehe», so dann das Dorf Liebertwoikwitz südwestlich, den Monarchen Hügel nordöstlich umschreiben und später, der Chaussee folgend, am Hochrcscrvoir enden. Die Gesammtlänge beträgt 15,966 Meter, also fast 16 Kiloi». oder über 2 Meile». Diese Länge darf nicht befremden, denn viele Städte, wie Berlin, Eider seid :c, beziehen ihr Wasser ebenso weit her. das große Pari« sogar noch bedeutend weiter. Zur Normalsüllnnq der ganzen LeituiigSstreckc sind 9200 Knb'km. (--- 9,200,000 Liter) Master erforderlich. Die TranSpvilzeit vo» den Pnmpcn am Naun- hoscr Walde biS znm Leutilschacht am Hochreservoir beträgt 6 Stunden 53 Minuten. Ter nutzbare Inhalt de» be stehenden Reservoir« ist 3150 Kubikmeter; da die künftige Leitung auch höheren Ansprüchen genüge» soll, ist die Erbauung eines neuen Reservoir« mit 8000 Kubikmeter Inhalt vorgeschlagen. Hiermit ist auch die eventuelle Versorgung der Vorort« vorgesehen. Die westlich liegenden Borstadtdörser »»erden am einfachsten, sei e« unter. Beibehaltung oder Lerlastung der bestehenden Wasserkunst, von der Stelle au- versorgt, wo diese sich jetzt befindet. Die östlich liegenden Borstadtdörser werden ihr Master durch eine Leitung beziehen, die vom Hochrefervoir der Chaussee entlang durch Thonberg bis zur Brauerei, dort recht« ab nach Nen- reiidnitz, Crottendorf und Anqer geht, von wo ab die Ver östelung de« Netze« erfolgt. Für die Versorgung der nörd lichen Borstadtdörser» die schwierigste, würde der Anschluß an der nördlichen Grenze des bestehenden Stadtrohrnetze« ge sunden werden müssen. Schließlich sei noch beinerkt, daß der Kostenbetrag aus 2.228.000 .^tk veranschlagt ist, wovon au die Canalleitunq l.160,000 entfallen; von der Deputation wiro b kannilich vorgeschlagen, die Gesammlsumme ü conto de. Anleihe de« Jahre» l884 zu verwilligen. ' Leipzig, 8. April. Seiten- der Friedhossdeputation ill über die ergangenen Verhandlungen betreffs der neuen Frievhosöaulage am Napoleonstein folgender Bericht erstattet worden, l) Die Herstellung de» Zusuhrwege« nach den vorgclcgtrn Plänen und den weiier damit im Zusammen hänge stehenden Arbeiten nach dem Anschläge der Ti.fbau- verirallnng zu genehmigen und die veranschlagte Kostensumme von I l0.'-t2 ck zu verwilligen; 2) die Ausführung der von der Hochbauverwaltung nach den vorgelegtrn Plänen Pro jektile» Baulichkeiten und damit im Zusammenhänge siebenten Herstellungen unter Berwilligung ver berechneten Koste» von 55.6>5 utk 28 ^ z» genehmigen; 3) die AuSsük einig der Wegeanlagen, -Herrscht,,ng de» Terrain». Eiusriedi gu»>>, Bepflanzung nnv sonstigen gärtnerischen Arbeiten, sowie »er Beschleuß»«» »ach den Plane de-Ratb-gärtner« und dem A> lno.rge desselben, bez. der Tiefbauverwa>ln»g mit einem §.^kNü^'ii.'>'.uce von 69.500 .ckl und 2l.806 -l 50 ^ zu ge- n'hüngen; l) die berechnete Pachtenlschädignug von 5774 52 ^ und de» Pachtzinserlaß von 23tl für die betr. Pachter zu bewilligen; 5) insgesammt 272,238 -E 30 -s für die neue FriedhosSanlagr » conto Tlaininvermöge» zu ver- willigen und hierzu allenthalben dle Zustimmung der Stadt verordnete» einzuholcn. —o. In, Lause de« verflossenen Monat» März hat der Wohlthätigkeitsverein .Sächsische Fechtschule" eine Ver mehrung von 3040 Mitglieder» erhallen, so daß der Verein ;ur Zeit 22.910 Mitglieder zählt. An Unterstützungen konnten in genanntem Monate 710 ^ an bilssbedürstige Familien und Personen vcrtbeill werde». Tie Einnahmen deS Verein» im Monat März betrugen 1650 ^ 6 ^s und die Ausgaben I N9 55 so daß der Casscubcstand am l. April l585 ich aus 4>32 .L 35 -s bezifferte. — Ucker den erwähnten Patronensund in Crimmit- chau meldet nuninehr der dortige .Anzeiger": „Im so genannte» Windsaiige de» E. Poetzsck'sche» Reslanrantö. welcher von der Straße nach dem Billardzimmer sübrt, wurde be kanntlich am Morgen de» 2. April eine mit Zündschnur ver- ebene Patrone vorgesllnten und von der hiesigen Polizeibehörde alsbald an die königl. SlaatSanwallschasl zu Zwickau zur näheren Untersuchung abgegeben. Wie wir nun auS sicherer Quelle vernehme», hat sich dabei ergeben, daß die gedachte Patrone mit Dynamit gefüllt gewesen n»d deren Inhalt, wen» nicht ein Zufall dieselbe vor dem Explodiren behütet, hiiigereicht haben würde, ein furchtbares Werk ber Zerstörung in dem erwähnten Restaurant, woselbst sich die Mitglieder de« Artillerie-Corps der Schützciigescllschast znr festlichen Be gehung deS Geburtstages de« Fürsten Biömarck besanden, anzurichten. Hoffentlich gelingt es recht bald der Behörde, den nicht-würdigen Buben, welcher La» Leben vieler seiner Mitmenschen vielleicht wegen Parteizweckc» auf« Spiel zu etzen suchte, zu ermitteln und einer exemplarischen Bestrafung entgegen zu führen.* Marienberg, 8. April. Heute Vormittag haben sich bei dem Plauen'scheu Landwehr-Bezirk-commando die zwei Ibchtigen Unterossicierschüler freiwillig gestellt, woraus sie einst weilen in Untersuchung-Hast genommen wurde«. — Eine Komödie, deren Zweck noch nicht aufgeklärt ist, spielte in voriger Woche der l?jährige Dienstknecht de» Gutsbesitzer« Fuch» in Porschendorf, Namens Fiedler au» Dittersbach. Er kam. bi« aus die Hosen entkleidet, au» dem Walde gelaufen, wo er beschäftigt gewesen war, und aab an, daß ein Raubansall an ihm verübt worden sei. Al« Thiiter bezeickinete er zwei unbekannte Männer, welche in der Richtung von ElberSdors gekommen seien, ihn seiner Kleider beraubt und dann gedroht hätten, daß sie ihm den Mund mit Erde verstopfen würden, wenn er einen Laut von sich gäbe. Es hatte sich infolge dessen der Bewohner der Umgegend eine gewisse Aufregung bemächtigt, nanientlich der weiblichen Dienstboten, welche sich jürchleteu, allein nach dem Walde zu gehen. Dieser Tage ist r« nun der Gendarmerie gelungen, den Fiedler zu dem Geständnisse zu bringen, daß er sich selbst entkleidet und die ganze Geschichte erlogen habe. Der Ueber- führtr hat au« Furcht vor Strafe sich Farbe (Olivengrün) zu verschaffen gewußt und damit eine» Selbstmordversuch gemacht. Er besindet sich infolge dessen in ärztlicher Be- Handlung. Freiberg. 8. April. Der Controleur de« städtischen LeihbauseS S. hat sich seit Sonntag ohne Urlaub auS nicht bekannte» Gründe» von hier entfernt. Unterschlagungen irgend welcher Art sollen nicht vorliegen. (Freib. Ä»z) — Herr AmtShauptman» vr. Fischer in Freiberg erließ eine össentliche Erklärung, daß seinerseits jede ihm anonym zugebende Beschwerde über Beamte, welche der Disciplinargewalt der lonigl. Amt-Hauptmannschast nnter- steheil, künftig unberücksichtigt bleibra werde. Derartige Bekantttmachniigen sind auch anderwärts ertasten worden; eS scheint sonach, al« wenn viel drnunrirt würde. U. Pirna. 8. April. Wer heute Nachmittag die Eisen- t al'nstrtckc Dresden Pirna srcquentirte, konnte beim Vorüber zahlen a» der Köniasvilta zu Strehlen auS dem Parke derselbe» fröhliches Lachen vernehmen. Wie in früheren Jahren, so hatte auch diesmal Ihre Majestät die Königin die Zöglinge tcS Iofephinen-StislS zu sich entboten und denselben nn Parke da» Vergnügen bereitet, „ach versteckten Ostereier» suchen zu dürfen, wobei e« lebhafte Freuken- auslrüche gab, wenn ein besonder« sorgfältig versteckte« Ei endlich doch an« Tageslicht gebracht wurde. Nach diesem amiisanten Eiersncben wurde die jugendliche Scbaar, mit welcher die Königin in leutseligster Weise verkehrte, mit Ehocolade uuL Kuchen bcwirthet und bann in Omnibussen nach der Stadt zurückgebracht. — Um der städtischen Polizeimannschaft eme billigere Uniform-Beschaffung zu ermöglichen, hat jetzt der Rath Beschluß dahin ge- saßt, den betreffenden Tuchstoff gleich in größeren Posten anzukausen und dann je nach Bedarf gegen Be zahlung an die Polizei-Functirnaire abzugcben. — Eine», Vorschläge unsere« Schulausschnsscs entsprechend, ist jetzt die WaisenhauS-Schule hicrselbst unter die öffentlichen Volks schulen mit ausgenommen worden. Die Collatnr an dieser Scknle will man jedoch austragSwcise der Inspektion der Waisenanstalt überlasten. — In der sogenannten „Elblcithe" sollen jetzt wieder mehrere Parcellen mit Bäumen bepflanzt werden. Aus diesen, Gebiete macht sich überhaupt bei uns eine große Rührigkeit geltend, wodurch man thunlichst wieder gut zu machen sucht, wa» in früherer Zeit in Bezug auf schonung«- losc« Abholzen gesündigt worden war. — In Sache» der Müglitzthalbahn fand am gestrigen Tage zu Glashütte wieder eine Berathung de« betreffenden „erweiterten EoinilöS" statt. Zur Beweisführung hinsichtlich der Nothwentigleit der gedachten Bahn bedarf eü keine« Eommcntar« mehr, und zuversichtlich hofft man deshalb auch aus die Erfüllung der Wünsche in nächster Finanzperiode. — Ein in vergangener Nacht zum Ausbruch gelangtes Schadenfeuer zerstörte zu Dittersdorf bei Glashütte da« dortige Erbgcricht. — Schandau, 9. April. Anton v. Werner, der be rühmte Maler auS Berlin, hat sich für einige Zeit mit seiner Familie nach Schandau begeben, um in kräftiger Lust und schöner Natur, nach Tagen rastlosen Schaffens. Erfrischung und Erhvliing zu suchen. Neben den hervorragenden land schaftlichen Reize» Schandaus, welche gerade beim Erwachen de» Frühlings entzücken und Jeden, der sie kennen gelernt hat. immer wieder von Neuem anziehen und bezaubern, bildet vor Allem der Aufenthalt in den Sendig'schcn Billen, vor nehmlich Billa Ouisisana. mit ihren geschmackvollen Ein richtungen und ihrer vornehmen und doch so idyllischen Ruhe einen Hailptanzichungspunct für die Erholungsbedürftige» der vornehme» Welt. Alle, die nach den Aufregungen einer auf reibenden BcriisStbätigkeit, nach den gesellschaftlichen Stra pazen deS Dinkers nach solchem behaglichen Stillleben sich sehnen, finde» hier, waS sie suchen. Nich!» von dem geräuscb volle» Leben und Treiben eines überfüllten Hotel», überall liebenswürdige« Eingehen aus die Wünsche de« Einzelnen Außerdem gelangten 23.959 Stück Coupon». I — Die „tioz»! (.c ^iepblenl 8o«iet/' je 30 Fahrten und 456 Abonnementskartcu zur Jahre l»«2 de» ForichungSreiseuden I. Tl a und Adaabe Misch?» der Ostküste Afrika» und de. Fahrbillet« blicher zu Ausfertigung und Abgabe. vermischtes. Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar und.Hcrr v. Katzeler, Ossiciere de« König«-Husarcuregiments. ver ließen. der „Kölnischen Zcilung" zufolge, Bonn am 4. d. M um 6 Nhr Mora^nS zn Pferde. Sie ritten über Limburg a. d. Lab» nach Frankfurt a. M, wo sie nach 19 Slunde» um 1 Nbr Morgens am 5. d. M. eintrascn. 1t Stunden wurden im Sattel verbracht, die Entfernung beträgt 222 Kilometer. Der Prinz rilt seine Vollbl»lstnte„Salanga»e", die Siegerin in verschiedene» Hiilkcrnißrenncn. Herr v Katzeler eine» preußischen Wallach. Dieser Dillanzritl ist eine her vorragende Leistung aus cavalleristischcm Gebiete. Znr rich tigen Schätzung desselben muß man freilich die über Berg uiio Thal siihreude. ungemeine Schwierigkeiten bietende alte Kölii-Franksurtcr Straße kennen. Die hohe LeistnngSsähigkeit der Pferde ist durch eine angestrengte Bahndressur während de« Winters erzielt worden. --- Aachen, 8. April. Der Kronprinz und die Kron- rinzessin von Oesterreich sind aus ihrer Reise nach Brüssel heute bier eingetrcffen und nach kurzem Aufenthalte weitergcreist. Der österreichische Gesandte in Brüssel, Gras Chotek, war dem Kronprinzenpaare bis hierher entgegen- gereist. * Lützen. 8. April. Wenn man kürzlich in Lützen noch in der angcnrlnncn Lage war, über zwei freiwillige Feuer wehren, »n Zahl von mehr als 80 Mann, verfügen zu können, o hat die Stadt plötzlich — gar keine mehr! Die Polizei- Verwaltung wollte die von den in Vereinigung getretenen Corps angenoinmeilen Statuten nur unter Hinzusügung der Bedingung genehmigen, daß dem Bürgermeister und dem Vranddirector in jeder Versammlung der freiwilligen Feuer wehr der Vorsitz eingeräumt werde. Da diese iu die Frei- >eite» des Iustilus tief einschneidende Forderung kein Gehör a»v und Verständigung sich nicht erzielen ließ, wurde eine Nkueraiversamniinng berufen, in der da» EvrpS durch eiu- timmigen Beschluß sich auslöste. — Berlin, 8. April. Die Wiedereröffnung der iJasfensammlung de« Zeughauses und die damit verbundene Ncucröfjnung der Massen sammln ng des ver- orbenen Prinzen Carl von Preußen hat am Dien-tag Üormittag stattgesunde». Dem unermüdlichsten Fleiß und der vollsten Hinqebuna der mit der Renordnunq Beauftragten ist eS gelungen, die Wasfenjammtling des Zeughauses zur reichhaltigsten und bcst-ieordneiei, aller existireu- den Lammluiige» gleichen Charakters zu gestalten. Da jeder einzelne Gegenstand mit Angabe seiner Eigenschaft und der Zeit seiner EnI- lehnug versehe» ist, so bedarf es eigentlich keines besonderen Ber- zeichnistes der Gegenstände für den Besucher; dennoch haben sich die an der Sp tze der Beiwaltunq de« Zeughauses stehenden Herren, Geh. Reg.-Nath Prot. Dr. Weiß und der Cominandant des Zeug- Hause» Oberst Ising, der Mühe nnterzogc», einen neuen Wegweiser durch die Sammlungen zu bearbeiten, in de« über einzelne Gegenstände von größerer Bedculsamkri« »ussülirlichere Nachrichten gegeben Und diese», Vorzüge, welcher Jeden vergessen läßt, daß er m der Fremde weilt, verdanke» die Sendig'schcn Schöpfungen und mit ihnen Schandau zum großen Thcile die Beliebtheit, wetcber sie sich in den bevorzugten Kreisen der Gcs.ltschast zu erfreuen haben. Dresden. 8. April. Se Majestät der König »ahm beute Vormittag kurz nach lO Uhr die Vortrag« der Herren StaaiSmii ister, des Herrn Minister» de« königlichen Hause« und des Inn-rn, v. Nosritz-Wallwitz, und de« -Herrn Cabinels rath« Geheimen Rath Bar. sowie die Rapporte re. der Herren .HosreparteinciiiSchesS entgegen. Nach Schluß der Vorträge wohnte Se. Majestät noch einer Sitzung de« Gestimmt Ministerium« bei. — Eine ersprießlich« Lhäligkeit entfaltet« i« 2«h« 1884 die Billetdruckerei der sächsischen St«»tt«i1e»» bahne» in Dresden Neustadt. Dieselbe lieferte stk N« sächsischen Staat«- und UftvnWaltete» Privatbahnei,, svwie ein g- fremd, -aHnen in-gesammt l5.t»5.000 getvHßiffiche werden sollen. Doch dürste der Katalog erst in der zweiten Hülste de« MonaiS zur Ausgabe gelangen. Die vom Prinzen Carl her- rühreiideu Gegenstände sind sehr leicht zu finden, da sowohl die einzelnen Drahlichränke, als auch jedes eüizelne Stück, das der bisherigen Sammlung einverleibt ist, ein Doppek-C mit der Krone trag«. Es find im Ganzen 1883 Stück znr Aufstellung ge langt. Davon gehören etwa 700 dem Morgenland« und die übrigen dem Abendland? an. — Gleichzeitig mit der Eröffnung der Waffen- iamittluiig des Prinzen Carl ist auch di« Herrscher Halle bis auf W iteres dem Publicum z»gä»glich gemacht worden, nachdem der Maler Geft-lschap das große Haiiptgeinälde: „Tie Wiedcrausrichliing de» dculsche» Reiches", vollendet hat. Ucberwäliigend ist der Ein druck, de» der Anblick dieser Halle aus de» Befticher anSnbt. Wahr haft großartig und bewunderungswürdig ist der um die Glaskuppel ich ziehende römische Triuniphziig desselben Meister». Ta- neueste Bild desselben pellt den Kaiser Barbarossa dar, in schneeweißem Bart und langem, weißem Gewände, von goldenen Strahlen umgeben, ans einer Wolke stehend, seine Genien nach rechls und link« ausseiidend. Bon diesen letzteren schwingt die eine da- Reichsiidwert, eine andere, als Symbol der Kraft, mit einer Löwenhaut umhüllt, eine Keule, während die dritte, di« Weisheit darstellend, in der Hand die Fackel trägt. Unterhalb derselben erblick! man eine Münnergestalt mit den Zügen des Kran Prinzen, das Haupt mit einen, Lorbeerkranze geziert, ,»»geben von drei allegorischen Fraueiigestallen, von denen zwei die Provinzen Elsaß und Lolhringen darstelle» sollen; zur Seite steht als dritte Bade», die Hand aus die Schultern der Genossinnen legend und ihnen reuiidschaftlich zuredend, mitzuhelsen am Wiederausbau des deutschen Reichs. Die seitwärts stehenden Gestalten sollen die Provinzen Schleswig Holstein und die beiden Großherzogthümer Mecklenburg- chwerin und -Strehlitz versinnbildlichen. Ein im Vordergründe in grünem Bewand« sitzender Knabe hält die Schilder der einzelnen Landcstheile. Bon den drei Gemen, welche nach rechts hin cnlschweben, trägt die erste Reichsapfel und Sceptcr, die »weite das Reichsgesetzbuch und die dritte die Friedenspalme. Im Vordergründe erblickt mau die mit Lorbeer geschmückte Bavaria hellblauem Gewandt, einen Löwen zu Füßen und einen Schi-d in den bayerischen Farben tn der Hand hallend, dahinter die Königreich« Württemberg und Sachsen mit den üchsüchkii Heizogttiüinern. Tie drei Männer rechts seitwärts tragen die Züge des Reichskanzler- Fürsten Bismarck, des Gias-m Mellke und des Krieg-ni'iiisters Grasen Roon; alle in den Trachte» der alte» Germane». Rechts unter diesem Bilde sieht niai, die „Kaiie vroclamaiii,i zu Versailles" vo» A. von Werner. Die linke Seite, »och »nausgesüllt, soll die „Errichtung deS König-reich Preuße»", ebenfalls von A. vou Werner, ausuehmen. Der Platz zwischen und zu Seiten der beiden letzteren Gemälde ist für eine Bicloeia und »wei Idealfiguren, sämmtlich in Marmor, bestimmt. Ihnen gegenüber befindet sich da- dritte und vierte der Hauptbilder der Kuppelhalle, „Die Huldigung der schlesischen Stände zu Breslau von Eamphaujca und der „Ausruf an Mein Volk zu Breslau" von Bleibtrcu. Bon den zwölf Schlachtciibildern in de» nngrenzenden Herscherhallen sind „Die Uebcrgab« von Sedan" von Steffeck. „Der Sturm aus St. Privat" von Bleibtrc», „Die Begegnung deS Kaisers mit dem Kronprinzen bei Küniggrütz", und „Die Schlack, bet Fehrbellin" von Jansen sertiggestellt. Eine vo» dem Lehrer Ficlitz zu Neustrelitz ron struirte Lesemaschine hat in einer Zuschrift de« Professor« an der Nostvcker Universität von Zehen der, Specialisten der Augenheilkunde, eine sehr anerkennende Bkurtheilung ge suuden. »Ihre Idee", so äußert sich der geiianute Gelehrte gegen den Erfinder, „die angeiiverderbende» Fibeln durch eine sogenannte Lesemaschine entbehrlich zu macken, finde ich vor trefflich und durchaus zeitgemäß. Da« anhgllende Nabesehcn in frühester Kindheit — darüber sind alle Augenärzte einig — ist e« ja gerade, wodurch so manches Schillerauge leben- länglich geschädigt wird. Ihre Maschine beseitigt nicht nur diese Gesahrca. sie nvthigt sogar zu einer dem Auge heilsamen und wohllhiiendeu Hebung im Fernsehen,.-. Tie Er fahrungen. welche hier (iu Rostock) nach einjährige!», versuch- weise», Gebrauch Ihrer Lesemaschine gemacht worden sind, haben aber auch deren vorzügliche Brauchbarkeit in päda gogischcr Beziehung klar gelegt. Nach Dem, wa» bisher hier über bekannt geworden, wird der Leseunterricht erheblich ab gekürzt werden können, weil di« Kinder durchschnittlich nur ungefähr die Halste der bisher aus de» Leseunterricht ver wendeten Zeit bedürfen, um zu gleich guter Lesesert gleit zu gelangen." Am Schluffe der Zuschrift wird noch benrerkt: »Berjnchslreise ist Ihre Maschiue hier auch schon sür den Unterricht im Rechne,, verwertbel worden". — Xi o ns, « April. (Poscner Zeitung ) Am 4. d. M. Abend« 9 tthr wurde von ruchloser Hand nach den, Propste Kubeczak in seiner Pfarrwohnung vou dem propfteilickcn Gartea au» gcschoffeu. Der Schuß ging fehl, nur der l'.jährige Reffe de« Propste» wurd« vor Schreck ohuimtchtig, kam aber »ach emigen MinuU» nffrder zu sich. Au Kaffer« Geburtstage Hei tz«r Jll««i„atio» wurden »n, Propste zwei große Scheiben «it »iu«o> IV. Psnud schweren Sterne ««geworfen und di« MrßtzschaAirjn de« Propste« von tz«m Steine empfindlich ge «nffe» »v verfttzt. in London hatte im hoi»so» beauftragt, das dem Victoria-N ja »za- See gelegene Masai-La»d zu eröffne», dnS bisher den wieecr- holten Versuchen kühn r Asrika-Reisender, wie Straps und Rebmami 1847—40), von der Decken und Thornlou (1862) und zuletzt Johu- lone und Fischer unzlie.üiiglich geblieben war. Einige halten berciis die Berg- Kenia und kiliiiiandscbaro. Gipfelpunkte des Coniiiieni. und gleichsam die Vorposten deS Maiaigebiele», erreicht. Aber da, Verdienst, da-Z verborgene eigentliche Masai-Land endlich enthüllt zu haben, gebührt Joseph Thomson. Es gelang ihm mit sichtbarem Erfolg, seinen Auurag zu vollziehe» und im Zcitranine vo., Mmz 1883 bis M'.i >884 da» ganze Gebiet in seiner weilen Ausdehnung durch fünf Breite,,rode (4° s- Br. bis l" u. Br.) zu durchforschen und znm ersten Male in dieser Nichlung vom Indischen Ocean bis zu den Usern des große» Aeq»a!orial-SeeS vorzndriiigen. Eine der demerkenswerthest n Entdeckungen dieser Forschungsreise sind, wie :e Münchener „Allgemeine Zeilung" miitheilt. die Ligonschl-Höhleii, welche »ugesahr eine» Grad nördlich vou» Aequator, an der Nord grenze des Kawirondo-Landes, liegen und eine höchst räthselhaße Erscheinung in diesem Gebiete ausweisen. „ES sind dies zahl- reiche künstlich- Höhlen, aus festem Bulkangestcin gehauen, vou 12 iS tö Fuß hoch, nach verschiedenen Richtungen und in uube- innter Ausdehnung bis in da- Herz deS Gebirge» sich erstreckend und einige groß genug. um zahlreiche Gemeinden summt ihren Heerde» auszunehiucn." Diese Ligonschj-Höhlen siebe» ohne Zweifel als die einzigen Monumenlalwerke da, welche in einem Gebiete des dunkle» Eibtheilö zu Tage gekommen sind, das außerhalb deS Ein- InsseS der Eulturvölker de- AllerlhumS liegt. Andere Entdeckungen >oa kauni geringerem Interesse stehe», wie eine ausführliche Be- prcchunq des Werke- in der „Academy" andeutet, dem Reisenden i» Aussicht, der e» »nterninniit, Thomson» Forschungen i» nörd licher Richtung nach Kaffa und Abessinien sortzuletzen. In diesen» Gebiet, das bi- jetzt aus unseren Karten eine völlige Lücke bietet, hörte Thoaison von dem großen Somburn-See, 20 bis 30 Meilen breit, aber von unbekannter Lange und von steilen, uiehrcre Tausend Fuß hohen Gebirgen umschlossen. Obgleich Salzwaster, soll er eine erstaunliche Menge von Weißfiicheu nebst .Krokodilen und Hippo- potamen" enthalten. Ebenio solle» dort dichte Nrwölder sei», wo- elbst Tlephaiitenzähne auS Mangel an einem Markt ans dem Boden wrsaulei», und wiederum dicht bevölkerte Gegenden, deren Bewohner sjerlenschmuck von einer de» europäische» Händlern uiibetnnnten 'lrt tragen. .^Offenbar", bemerkt Thomson, „ist dort ri» Gebiet, besten Erforschung den muthige» Reisenden reich belohnen wird, und wo der zu beneiden ist, welcher zuerst di« Bahn bricht." — Pari«, 6. April. Der ,Te>np»- berichtet: »Heule fiat in der Ecolc de Mödecine die erste Session de« Eon» gresse« der französischen Chirurgen begonnen. Dieser Ccngreß, welcher den Zweck hat. aste Chirurgen französischer Sprache zu versammeln, zählt bereit« an zwcihiiiiderlsüiifzig Mitglieder, darunter neben den meiste» Chirurgen von Paris und den Departement« viele Elsaß-Lothringer, mehrere Schweizer, Belgier, Italiener und sonstige Fremde. In den, Augenblicke, da Deutschland so große Anstrengungen macht, de» Einfluß aus dem wissenschaftlichen, wie aus kein politischen Gebiete ganz an sich zu reißen, ist das itiikerilehmen, da« so viele Franzosen und Freunde Frankreichs in einem gemeinsamen Streben vereinigt, ein hervorragend patriotisches. Sein glänzender Anfang sichert ihm eine» kaneinden Erfolg. Herr Zrofessor Eh. Trvlat (ans Paris) wurde zum Präsidenten de« Congrcsses, Herr Professor Ollier (auS Lyon) zum Vice- Präsidenten und Herr Ltr. S. Pozzi zu», Geucralsccretair ernannt." — lieber die Bibliothek de« DaticanS macht Itr. Holtzinger in der „Wescr-Z.ftung" folgende Mittheilungcu: Nur der geringste Bruchtheil aller Raiusiilirer pflegt den Tbeil des päpstt'ch«,, Palastes sich als Ziel seiner Wa:id,in»q zu setzen, der die kostbarste uab reichste Bibliothek der Welt enthält. Wer die Statuen- und Geniäldclammlungen des Vatikans b>f'ichligt bat, pflegt wohl mit stummem Staunen auch die Räume der Bibliothek z» durchwandern, aber was hier sein Auge fesselt, ist lediglich die äußere archileklonische und decvrative Prichi, der Glanz des gewaltige» HauplsaaleS und der rieienhaftcn, 948 Faß langen Galerien »uit ilirem reichen Säulen- und Farbenschinuck, ein Anbttck. der i» seiner Eigenartigkeit allerdings wohl einzig ans Erden ist In diesen prächtigen Räumen glauben wir in üppigen Prunk gemächern oder in einem Museum, nicht aber einer Bibliothek nach modernen Begriffen zu wandeln. Nirgends trifft unser Auge ein Buch oder eine Schrift- Wie die Wölbungen der Decke, so sind auch die Wände n»d die Pfeiler fast ganz mit buntsarbigen Fresken geschmückt. W rihvolle antike »nd kostbare »lodern; Vase», unter letzteren zwei Prachtstücke der Berliner Por- zcllanmanusactur, Geschenke Friedrich Wilhelm'- deS Vierten an Pio Nono, sind auf de» vorspringendcn, etwa mannshohen unteren Wandtheilen ansgestellt. lt»d diese scheinbar rein archüekionilchen lheile bergen in ihrem Innern hinter doppeltem Berichluß gegen 24,000 der kostbarsten Manuscripte, Schriften des Alicrtlmms, Mittelalters und der Renaissanccperiode, darunter 2164 orientalische, 3853 griechische und 17,059 lateinische Handschriften. Früh schon, in großen. Umfange, aber besonders zur Zeit Sixtus des Vierten (1471—1464), begann man diese Schätze »n aussührlichen Katalogen zn inventarisiren. Die Arbeiten des siebzehnten Jahrhunderts über- holten das aus diesem Gebiet Geleistete, acht Folianten stillten sich mit dem Inventar der lateinischen Codices, drei andere nut dem der griechischen Handschriften. Bald wurden Erweiterungen dieser Kata loge nölhiq in Folge der großen Bereicherung der Bibliothek durch die Schenkungen, die ihr vom Kurfürsten Maximilian von Bayern mit der LibliaUwea kalariua vo» Heidelberg, von der Königin Christine von Schweden mit der tiililiatkeea .älLrnmliina (darin unter Andern» viele in Bremen aufgekauste Werke, wie die Goldast- schen Manuskripte) und endlich mit der Viblioihek der Herzoge von Urbino zugewendet wurden. Für die Kenniniß der hninanistiichen Strömlingen an den italienischen Höfen des 15. und 16. Jahrhunderts sind schon die urkundlichen Belege in diese» Katalogen von höchstem Interesse; ich verweise als Probe nur auf das Inventar der Hand- schrifteiisammlung, welche die Herzöge vo» Mouteseitro in Rasiael's vciniathSstadt mit erstaunlichem Eifer zusainmenqebracht. Neu« Kataloge erforderten die literarische» Bestände, die im Lause des 18. Jahrhundert- dem Vatikan eiuverleibt wurden, wie die Biblio theken des Kardinals Ottoboni, des Marchese Capponi »nd andere Alle diese Kataloge blieben bis ans den hentigcn Tag Mannser-p» Erst Leo Xlll. hat vor fünf Jahren de» großen Plan gesoßt, der ihm den Dank der Gcsehrten aller Länder eintragen wird, die ge sammten, wistcnschaftlich ansgearbeiteten Kataloge der ersten Biblio thek der Wett durch den Druck zu veröffentlichen. Eine hierfür unter dem Vorsitz des CardinalbibliothckarS Pitra eingeietzte Commission hat ihre schwierige Arbeit Mit rastlosem Eifer be gönnen; eine»« ihrer Hauptmitglieder, dein grös-l:» Gelehric» der Jetztzeit jenseits der Alpen, Giovanni Bottista de Rosst vcrda cken wir die interessante Bekanntmachung des Programms, das dieser Riesenarbeit, der ersten in ihrer Art, zu Grunde gelegt ist. In diese Schrift, welche de» Titel trägt: l,a !>ib!ioieoa >!el' > 8>ü«> »pojitoli-.a eck i eattrlopi <Iei «.uoi maiw^riiti. l p;nbiu, ici >li oggxetti cli soiburc- naburali, »rtä ock »roliealoxi» annczei :rlla liili- liotee-r vnkioava, hat der genannte Forscher zugleich Untersuchungen eingeflochten über de» Ursprung »nd die Geschichte der vaiieani'che > Bibliothek und des päpstlichen Archivs. Das hierbei aus den maii-iig sachste», oft entlegenste» Quellen geschöpfte Material hat de Roisi in seiner gewohnten Meisterschaft der Darstellung zu einem Sinkt Cnltiirgcf'chichte zu formen gewußt, des aller Lrtcn das Interesse auf das Höchste fesseln wird. — Selbsterkeiintinß. „Sie behauplen also, daß die Hunde mehr Geist und Menschenverstand haben, als il>re Herren?" sraate ei» Kassel,au-gast seinen Nachbar, und dieser enviderle daraus: „Gewiß, wenn es auch selten Vvrkvmmt; ick aber habe einen solchen Hund l" Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Ju> Gcschäslsbereicbe des cdangelisch Intherifchev 2 »de cottsistoriums sind oder w-rdrn Leinnäclist folgend» Stellen r ritdigl: das Pfarramt zn Laiigenwo'mSdors (Pirna). Lollator: da> >oa!iq,;.-<h lutherische Landesconsiftortnai; das V<arv ain! zn B!.,i kenilein Meist»), Eollator: der Besitzer des Ritter gutes Rutdichrfti!erg: da - mit dem Ephoralaa» verbundene Psai eens z» Oel-. nitz, CoNator: da'evangetiich lutherische Lnudeteoiifistsi»,» Tagege» wnroen augrstellt, bez. befördert: Guido Seil- »au», Diakonatevicar zn Glauchau, als Pfarrer lpr ArnokbSgrü« (Oelsnitz): Emil Julius Gruse, DiakvnuS z» Reichenbach i. A. »IS P'arrer zu Eickdoit -Pirna): Paul Theodor Merz. Predig« aniiecar.didat, als 2. Tiakon-i- zu Schia-fild ^-'-'i'z'g ll)
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