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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-23
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1885
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- — 2272 der Lagerplätze der unverbriratheteu Seebären. sondern u»zesähc eine Zahl von 3000 au« und tretde, dieselben nun wir eine Schaf- ixerd« »ach dem bei dem Wohndors, der Eingeborene» liegenden Schlochtplvtz. Bei diesem Treiben bilden di« mühsam soribnmpelnden. machenden Thiere eine lange Reihe von vielleicht einer englischen Meile; sie widersrtzrn sich dabei nicht, erliegt» aber ost der ungewohnten An- Mengung und viele bleiben liegen, nmrrst nach einigrr Erholung oder auch gar nicht wieder ausznstehen. Sind die letzten am Ziele angrkommcn, i» läßt man sie erst sich rrholeu, denn dir »ach. solcher Anstrengung iosort Erlegten geben einen schlechten Pelz, haben sie sich aber daun abgeküdll» so treibt man sie in Partien vou 50—100 Stück zu sammen, und nun kommen Männer mit schweren Prügeln und ichtagen die Znsomiiiengcdräugten »tt Hieben aus den Kops ohne Weitere« todt, wobei man aber die in schlechtem Zustande befind- licheu Thiere entlausen läßt, während die andern durch 1 oder 2 Männer gleichsam gehütet werden. Sind ungesähr <00 getödtet, io werde» die Knüttel in Ruhestand versetzt und da« Abhäuten beginnt. In 2—b Minuten ist je ein Seebär gehäutet und sobald die« geschehen, '»erd«» die Felle nach den in der Nähe befindlichen Salzdäusern der Compagnie gebracht, wo man sie ausspannt und aus der Fleisch teste tüchtig rinsalzt, sodann beginnen damit die weiteren Behänd« InagSarten, die zu schildern hier zu weit führen würde. Der Preis, den die Aleuten sür ihre Arbeit bekommen, ist im Bergleich zu dem später» Werth ein ganz geringer, er betrug vor ungesähr 10 Jahren 1 ^l 70 ^ für da- Fell, und dürfte jetzt kau» Häher sein. Trotzdem stehen sich diese Leute ausgezeichnet, denn hier bringt eS in der That die Menge, und ohnedir« bc komme» sie Alle«, was sic brauchen, von der Compagnie zu Engros preisen von Tan Francisco geliefert. Soviel also über de» Seebären, den jetzt in der Pelzwaaren bran-che so vielgenannten Seal. Für Thiersreundc möge noch hinzu gesüat sein, daß die von Stiller dielen immerhin so braven Thiere» zngetchriebcne Sentimentalität, indem er bei ehelichen Zwistigkeiten Seebär und Seebärin leise Tbränen vergießen läßt, von unserem Gewährsmann verlacht wird. ll-drigcnS kommen aus jenen Inseln a»ch noch Walrosse, gewöhnliche Seehunde und Seelöwen vor, sind ober alle im hohen Grade scheu, so dasi mit ihnen ein so nützliches und dabei gemächliches Zusammensein unmöglich ist, eine weitere Ursache, dem Seebären in Herrn Witzleben'S Schaufenster die ver diente Beachtung zu widmen. N. u. in Sachen der Candidatenfrage wurden -war im Allgemeine» noch nicht gefaßt, wohl aber wnrden fast sür all« Kreise der- chirdene Eandidaturen in Aussicht genommen. Außerdem wurde die Euisetzuncz eines KreiS.tuSschnsse- beschlossen, dessen 8eschiiste die Vorstände der freisinnige» Bereine in Leipzig- Stadt und Leipzig-Land gemeinsam führen und in weichem Vertrauensmänner an- allen Theilen de- Bezirke- Sitz und Stimme haben sollen. Di« Thäligkeit diese- Autlschusse- soll ich nicht nur aus die Vorbereitung der Landtag-Wahlen, andern auch darüber hinaus erstrecken und in-besondere der Verbreitung freisinniger Ansichten gewidmet sein." (Bi- jetzt bat bekanntlich die deutsch-freisinnige Partei in Leipzig, die seiner Zeit mit soviel Eklat begründet wurde, nur eme» sehr geringen Erfolg zu erzielen vermocht. Wir brauchen in dieser Beziehung nur an die Resultate der Tätig keit dieser Partei bei den letzten Reichstag«,vablen in Leipzig- Stadt und Leipzig-Land, sowie an da» Ergebniß der letzten Stadtverordneten-Wahl zu erinnern. Die Redact.) * Chemnitz. 22. April. Für da- in den Tagen vom 28 bi- SO. Juli in Chemnitz-Altcndors stattfindend« v. mittel deutsche VundeSschießen werden sehr eifrige Vorkehrungen getroffen. Der Festzug am 2K. Juli, welcher ein überaus schon seit längerer Zeit krank und dienstunfähig ist, im Laufe diese» Jabre» in den Ruhestand. Damit kommt von den in DreSven-Neustadt gelegenen größeren Postanstalten, nachdem im vorigen Jahre die Postdirectoren Wermann und Roller, beide im besten Mannesalter, verstorben sind, auch die dritte Postdirectorstelle innerhalb Jahresfrist zur Neubesetzung. — Ter kürzlich ausgetretene Rechtsanwalt vr. zur. Rodert Schmidt in Dresden bat mittelst einer an daS Ministerium de- Innern gerichletcu Eingabe, welche in einein verschlossenen Couvert in seine», Schreibtische vorgesundeu worden ist, sein Mandat alS Abgeordneter der Zweiten Kammer Mr den 5. Wahlkreis der Stadt Dresden niedergelegt. vermischtes. königliches Landgericht. III. Strasta««er* I. EÄ ist ein« bekannte Thatsache, daß in sogen. „HeirathS- schwinideleieo" heutzutage noch immer ein gutes Geschält gemacht wird, za «al wenn die betreffende Persönlichkeit eine geläufige Zunge, Oberhaut«» Nontine in ihrem Fach besitzt und auSuahm« o« bei Witt- krauen anklopft, wie eS rm vorliegenden Fall geschah, wo ei» — Berlin, 2l. April. Der Kaiser empfing heute Vor mittag zu Borträgen den Hofmarschall Grafen Perponcher. den Polizeipräsidenten von Madai und demnächst den Geh. Hosrath Bork und arbeitete hierauf allein. Berlin, 2l. April. Der König OScar II. von Schweden ist heute auf der Rückreise von Konstantinopel, umfangreicher nnd sehr abwechslung-voller zu werden der-1 wohin er an daS Krankenbett seine- jüngsten Sohne-, be spricht, wird von einem berittenen MusikcorpS, der Capelle der I Prinzen Eugen, geeilt war. zu einem kurzen Besuch am in Rochlitz garnisonirenven Ulanen, eröffnet werden, ihnen soll I hiesigen Hofe eingetroffen. Die Ankunst erfolgte ll Uhr sich der Chemnitzer Ncitclub anschließen. Für den historischen ! 53 Minuten aus dem Anhaltiscben Bahnhof. Der Bahnhof Theit de- Festzuge» sind k Festwagen geplant, deren erster die I war zu Ehren de« hohen GasteS festlich geschmückt. Bor dem Scbeibengruppe enthalten wird: Schützen in historischen ! Eingang zu dem Kaiserzimmer war ein Blumenparterre aus- Kostümen werden die Königsscheiben mit sich führen. Der I gestellt. auS besten duftigem saftigen Grün sich wirkungsvoll weite Wagen soll die^ vom dramatischen Verein galante s die blaugelben schwedischen Fahne» hervorhohen. Bor dem Bahnhof selbst und den benachbarten Straßen tummelte sich eine zahlreiche schaulustige Menge. Zur Begrüßung hatten sich der Kaiser, der Kronprinz. Prinz Wilhelm, ferner die Herren der schwedischen Gesandtschaft — der Gesandte General Baron v. Bildt war dem König entgegengesahren — der Polizei-Präsident v. Madai, der Gouverneur und der Com« ünctlich zur angegebenen , >er Kaiser ging seinem »he» Gast entgegen und umarmte und begrüßte ihn auf da« rzlichste. König OScar ist von großer kräftiger Statur, da« aar säst schon ganz weiß, der Bollbart grau melket. Der König trug schwedische Uniform, das Haupt bedeckt mit dem Generalsbelm, weich letzteren ein lang wehender blaugelber zu .. Tellgrnppe bringen. Der dritte Wagen enthält die Gruppe der „Chemnitia", durch welche der altbewährte Gewerbesteiß der Stadt Chemnitz. daS Entliehen und Wachsen ihrer In dustrie veranschaulicht werden sollen. Dies« Gruppe, welcher jedenfalls auch der vom Verein der Heizer und Maschinisten projcctirte Wagen mit der Darstellung einer im Gang« be- . , . sindlichen Dampfmaschine beigesellt wird, soll eingeschlossen I Mandant von Berlin rc. eingefunden, werden von den Chemnitzer Innungen; die Baugewerke und I Zeit lies der Zug in die Halle, verwandte» Gewerbe geben dem Wagen vo«>us. während >l,vH daS Kleingewerbe ihm folgen wird. Der viert« Wagen ent hält die Gabengruppe, die vorläufig al- Felsengruppe gedacht ist. von deren Höhlen und Kuppen die verschiedenen Festgaben Der mit den Schützen verlockend entgcgenwinken sollen. grünem Tannenreisig auSzustattende fünfte Wagen führt den I Federbnscb krönte. Nicht minder herzlich als vom Kaiser hallx« Dutzead"''^^« leHgiäubiger" und hnitergangener Frauen I Zagdzug. »er von Jägern mit erlegten Thiere» gebildet wird. I wnrde der König daraus von dem Kronprinzen und dem aus der Zeugenbank saßen. DaS Kunststück, sechs Frauen ziemlich Aus dem sechsten Wagen wird eine humoristische Gruppe l Prinzen Witbelm begrüßt. Die hoben Herrschaften verweilten gleichzeiti,, den Hos zu machen, hatte der wegen Doppelehe und Bc-1 Ausstellung finden, dieselbe wird vom Chemnitzer Krastclub ! cine kurze Zeit in dem Kaiser;»,,mer, ein reitender Bote trnG lxreitS bestrafte Handarbeiter Ehregolt Ernst Herold aus j gestellt und dürste jedenfalls de- Schützen Freud und Leid > sprengte sofort nach dem kaiserlichen PalaiS, um der Kaiserin vorsührrn Kkeiasorsi fertig gebracht und zwar im Herbste v. I«. Er begann seine Bewerbungen bei einer Frau N. in Lei-uig, die er i» deren GeschästSlecal nusjuchte nud mit der direkten Frage überrumpelte, ob sie sich nicht,nieder „venhun" wolle. Für den ersten Augenblick war die Frau ov eines solche» HeirathSantrag«, noch dazu von einem «ildsrnudtn Mann und so urplötzlich gestellt, verdutzt, doch kam daS Gesprächs lxrld iu Fluß und als nun vollend« der Freier sich als ein Meerane. 21. April. Heule früh kurz vor 8 Uhr wurde die irdische Hülle de- m Dresden verstorbenen, nach bier übersührten Hern» Commerzienrath Schm jeder. Me die Aiikunst de- Königs Oscar zu melden. Brausende Hochs l ertönten. Tücker wurden geschwenkt, alS der Kaiser mit seinem hohen Gaste kurz vor 12 Uhr den Bahnhof verließ, um sich ^ im offenen Wagen inS Palais zu begeben. Freundlich bankten ^ der Kaiser und sein hoher Gast für die dargebrachten Grüße. In einem zweiten Wagen folgten der Kronprinz und Prinz Ehrenbürgers von Meerane, zur letzten Ruhestätte geleitet Kspräch lwld m Fluß und als nun vollend« der Freier sich als I ->« demselben »immer welche« der B-rewiat- krllker », I """" ä'vrnrn «vagen ,o>g,rn ver rcronpr.nz uno Prinz * Altenburg, 22. April. Ein« prachtvolle Feuer- geschildert und den tiestrauernden'Hinterbliebenen Worte! kust-l. eine sogenannte Bolide, leuchtete gestern Abend de« Tröste« und der Erhebung zugerufen hatte, setzte IMmuten nach 9V, Uhr ,n der Nähe der nördlichen sich der Leichenconvuct in Bewegung. Eine Abteilung Feuerwehr der Schmieder'schen Favrik erösfnete den Zug; dann folgten die Werksührer. Arbeiter und Arbeiterinnen mit Palmen. Kronen und Kränzen. Bor dem mit vier Pferden bespannten Leichenwagen schritt — die I««- Trank mehrere Tage hindurch bewutthet und ihm auch daS Nacht-s ^A^^onuS Stöckel den LebenSgang de- Entschlafenen lag« gewährt; ja auch die leisen Andeutungen augenblicklicher Geld- Verlogenheit wurde» Lurch bereitwilligst gewährt« „Vorschüsse" (an deren Znrchchersiattuug dKser Zeit sah am allerwenigsten Herold dachte) beseitigt. Frau R. Len stürmischen Bewerber nicht Wieder, anSgeüvmmeu in der Hauptverhandlung. Aus die gleiche Weise wurden noch süns Frauen in Grasdors, Lei-nig und Cokditz qebrandschatzt und zwar mit gleichem Erfolg; za vie derjelbe«, welche vorsichtig genug zu sein glaubte, Krone (zwischen Gemma und V DootiS) plötzlich aus und nahm ihren Weg in schönem Bogen von Ost nach West ober halb dcS Stern« Arcturu« hinweg, so wie zwischen dem Stern Bindemiatrix der Jungfrau und dem Haupthaar der Berenice hindurch, nach dem Jupiter hin, in besten Nähe sie, und zwar 1» würde w»d so vxl Lindern sei. mußte au« dem Munde de« angebliche» I Nnivers ltätS-Gesangverern« .PauluS" au« Leipzig,Lowendurch leiienPlaneten. ebenso Pivtzllch und gerimsch- we Wotte hören „und wenn Sie zwanzig Kinder hätten, dessen außerordentüche« Mitglied der Verstorbene war; un-I w,e sie austcuchtete. ",-der erlosch. Deese Bolide über- Sie doch heiratheul" Endlich wurde dem Treiben des I mittelbar hinter dem Sarge folgten da« Contorpersonal und I den Jupiter sehr weit an Große und leuchtete so bell, welcher sich überdies noch einer Draufgeld-Schwindrlei die übrigen Leidtragenden. Eine zweite Abtheilung der I w>« Venu« m ihrem größten Jrradiationsglanze; ein feuriger cht hatte, da« Handwerk gekegt und er wegen jener > Feuerwehr, sowie «ne lange Reihe von Equipagen schlosten I und anscheinend cylindrischer Funkenstreifen zog hinter der in Untersuchung und Hast genommen; er wurde wegen > ^ ^ «..„.cr:» «x»»» ik,»»» Betrug« üu wiederholten Rückfall zu 2 Jahren 9 Monaten ttha««», 690 Mark Geld- rvent. weiteren 2 Monaten Zucht- rase. b Jahren Berlust der Ehrenrechte verurihellt und eine gericht Freiberg zuerkaunte sünsmonatige Ivnate erhöht; außerdcni wurde die Stel lung Herold'« nntrr Polizeiaufsicht sür zulässig erklärt. den Zug. Aus dem Friedhöfe warteten da« Knabe», j Bolide ber und erlosch successw etwa m halber Länge ihrer Sänzerchor „nter Führung de« Herrn Cantor Brückner I ü""zcn Bahn. DaS Phänomen mochte b«lSuf,g zw« Secunden und das StadtmusikcorpS mit seinem Dirigenten des Con- dauern und der durchlaufene Bogen m semer Prozcctton zur dncteS. Unter Trauerklängen der Musik bewegte sich der l H'mmelssphäre circa 75 Grad betragen. Zug zum Grabe hin. Nachdem Herr ArchidiakonuS Stöckel I ---- Gera» 21. April. Schon wiederholt ist von der den Segen gesprochen und ein Choral gesungen war. trat I hiesigen Bürgerschaft laute Klage darüber geführt, daß sich Der bereit« bestrafte Handarbcliec Gustav Adolf Kästners Herr Bürgermeister Beutler vor, in trefflicher Rede de« f in der Stadt Gera, die nach der letzten Zählung eine Be au« Bollmar-dors war emeS TageS zu Anfaug Februar d. I. von t Entschlafenen unv seiner Verdienste um die Stadt Meerane I völkerung von mehr al« 34.000 Seelen aufznweisen hat und einem Schntzwmm in der hiestgea Reichsstraße beim Betteln betroffen I ^denkend. Hieraus rief der mitdeputirte Senior der Pauliner,! in Bezug aus ihren postalischen Verkehr im OberpostdirectionS- Herr Student Becker, dem Geschiedenen Namen« de« Corps l bezirke Erfurt an zweiter Stelle steht, nur ein einzige« U,ttMi»«ua n^Än»ma"uks^ umSäst!>?r I "" -H°b' Dank!" für die dem Verein bethätigten wohl-! Postamt befindet, mährend andere Städte, die bei weitem de!. P^l.zeÄuä zu btt!ge^ während l^s'Tcausvmics wollende,, Gesinnungen in die Ewigkeit nach, Mit Chorälen I Nicht dm Postverkehr Gera» hatxn, wie z B. Gotha, Coburg, den Beamten in gemeinster Weile beschimpft. Wegen >'»v dem Vaterunser schloß sodann die Feier, welche noch s SonderShausen u. a.. un glücklichen Besitze von zw«, za so- er erbebender wie schmerzlicher Act unvergessen bleiben wird. Ehre dem Andenken de- Heimgegangenen! (M. T.) U Markneukirchen. Der hiesige GebirgS- und VcrschöneruiigSvereia hat e« nach 5jährigem Bestehen aus circa 200 Mitglieder gebracht. Laut dem letzten Rechen- scbastsberickt steht der letzten JahreSeinlrahme von 2665 -4 an Ausgaben der Betrag von 2655.75 -E gegenüber. Außer den ind. Auch di« aus «Verstandes gegen die Staatsgewalt und Beleidigung wurde der j lange in den Herzen aller Tbeilnehnienden al- ein ebenso j gar von dret^Posiäm tern Angeklagte zu 1 Jahr Grsöa au iß vrrurtheitt. III. Die Handarbeiter«»Ehefrau Emilie Therese Herre auS Eilenburg, welche nicht weniger al» vierzehu Borbestrafuugeu und darunter längere Zuchthausstrafen erlitten bat, wurde am 13. März diese« Jahres, als sie sich in einem hiesigen Juwelicrliden ver- schiede»« Schmucksachen hatte vorlegea lasse», über der heimlichen Entwendung eiver werthvollen Damenuhrkette, die sie in die Tdicht verschwinden laffen, betroffen und angehaltrn. Hierbei stellte es sich -.—7,..—.» heraus, daß die frech« Diebin da« gleich« Manöver schon einige I Jahresbeiträgen der Mitglieder sind dem Bereine ansehnliche I "«blich Kunden lang warten muß Woche vorher in einem anderen Juwelierladen, wo sie eine Hals kette heimlich annecttrte, in Scene gesetzt hatte. Von Annahme DerGenchtSdos bestand auS d«? Herren Landgerichts-Direetor Saale de« Schütze,,Hause« abgehalten, wobei Herr Oberlehrer von Bose (Pristbent). LandgerichtS-Räthen Sieber. Dielitz,! Gun,perl die Festrede hatten wird. Am Abende soll in dem« I holte dringende Vorstellung der beiden genannten ^«Horden anze; die Anklagen führten die Herren Staats-1 selben Saale ein Festessen stattfinden. I Overpostdirection m (Gotha) si Idem hiesigen Postamte getroffenen Einrichtungen find der Art, daß sie keineswegs den Verkehr-Verhältnissen unserer Stavt Rechnung tragen. Trotz de» großen Gepäck- und Geldverkehrs ist nur eine einzige Gepäck- und auch nur eine einzige Geldannahmestelle mit einem resp. zwei Schaltern vorhanden und beide Annahmestellen sind namentlich in den NachnllttagSstundcu ost so dicht umlagert, daß man buch« al.eder sind den, Bereu,- ansehnliche Löblich stundenlang warten muß ehe man abgefertiat Sltslungen zügestoffen. Di« Anlage unv Pflege guter Fuß- wird. In Erwägung dreier name>.tlich d,e Geschäft«we»t sehr wege zwischen der Stadt und den benachbarten Orten wird! Empfindlich berührenden Mißitände hatten die hiesige HandelS- 4 et ich und vr. Kranz Tagen gleichfalls wieder Nagel mW StaatSauwaltschaftS. Aiiesjor anwillte Brückner, Bericht. II Stvaskammer. I. Di« Ablage, welch« gegen die ledige, wegen-Diebstahls bereits bestrafte Näherin Anna Bertha Albrecht auS Nadeburg erhoben morde« war, betras abermals Diebstähle, bei denen Beträge von 50 und darunter in Krage kamen. Die Verhandlung selbst sand unter Au-schluß der Oeffentlichkeit statt und endigte mit der Ber- urthettuag der Angeklagten zu 2 Jahren 6 Monaten Zucht- dau«, 5 Jahren Lertnst der Ehrenrechte und ZulLlsigkeit von Pok>iau »ficht ll Der Zimmergrsrve Johann Georg Groß au« Kleinzschocher war beschnSvigt, an« einem der Schrebergärten in der hiesigen Süd- vorstnvt sich der Entwendung eines Paares Holzschuhe lckuidig ge- macht und den Verschluß eines anderen Gartens daselbst SichlenS halber gnvoltsa« onfzubrechen versucht zu haben. Den ersten D edfialil gestand der Angeklagte offen rin, den versuchten schweren Diebstahl aber leugnete er beharrlich, er wurde jedoch auch in dieser Ae»»h»»g Kr überführt erachtet. DaS Urtheil lautete aus 6 Wochen 2 Loge Gesüngniß. III. Der Expedient Ernst Eugen Hartig aus Reichenbach war bei de« hiesigen LrantenversichcrnnqS.Amle auShilsSweisc beschäsUgt und hatte sich hierbei in einem Falle der llrkundensälschung des Betrüge«, der jedoch in den Grenzen de- Versuchs geblieben wo«, schuldig gemacht. Ja Anbetracht der Geringfügigkeit de» in Frage kommenden Beirage« und der sonstigen mildernden Umstände «rächtet« dm au« den Herren LankgerichtS-Dirertor Rem (Präsident), LandgerichtS-Räthen vr. Seidel, Adam. Siegel und Asjehor Sturm bestehend« GerichtShos eine dreiwöchige Gcsängnißstrose als ein« de» Verschulden de» Angeklagten enlsprechende Ahndung. Di« köaigl Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt vr. Nagel vertreten. Lachst«. * Leipzig. 23. April. Die .Bvssische Zeitung" laßt sich au« Peipzia Folgende« berichten: „Am Sonntag Vormittag iand tzierseldst eine ziemlich zahlreich besuchte Bersammlnng der Vertrauensmänner der dentscbensreisiunige» Partei anS der KreiShauptmannschast Leipzig statt. D>e Beisainm lang, der Herr Lehrer Beeger prästoirte, befaßte sich in erster Ltnie mit der Borbereitung zu LandtagSwahien inuerhalb derjenigen 8 Wahlkreise, die zur KreK^auptmann schast Leipzig gehören und in denen im Spätsommer d. I ErgänznngSwahlen vvrznnebmcn sind. Tcsinilive Bcschlnffc Scdn.-b-ra, 21. «prii. Der Gesangverein LiedertafelI und da« StadtmusikcorpS gedenke» nächste Woche für die hiesigen I r na-b a-ft-r» a-»aüe«n ^vr^ikr^b-scbluk Brandcalamitvse" em Wohlihätigk-itSconcert zuveranstalten ES Einvernehmen^ mit der Ha„d-lSk?!nmer w/gen w^erer snlv zwvff arme Fannften m,t 2t »„erwach enen Kindern N-..,.itt.s..„/ b«- b-iü. Ls oodachlaS geworden; dre Bewohner eme« Hauses habe» ihres ganze Habe verloren. — Bon den vom Brandunglück in Lößnitz Betroffenen haben nur 3 versichert, die übrigen 11 Calamitoscu haben fast sämmtliche Hube verloren. Der Feuerwehrmann Richter ist noch an demselben Abende seinen schweren Verletzungen erlegen. — Die Generalversammlung der »Gesellschaft sür Verbreitung von Volksbildung, Landes verband Sachsen", wird am lv. Mai in Meißen statt finden. An, Abende vorher wird eine Vorversammlung sein, welcher eine gesellige Vereinigung folgt. Aus der Tages- ordnung der Generaiversamniluncz im Saale zur »Sonne" steht unter Andern» ein Bortrag über „Armenpflege" und Vagabuntenweseu in ihrer Beziehungen! VoikSbilvung" und ein weiterer Bortraq über „BolkSseste". Nach der Bersamm lang findet ein gemeinsames Mittagsmahl statt, »ach dem selben ein Spaziergang. — An« Dresden melden die »DreSdn. Nachr.": Am vorigen Sonnabend hatten im Hotel Bellevue der Abg. vr. WindtHorst au» Berlin und der Hosrath Maxen au- Wien eine Zusammenkunft. Beide sind bekanntlich die RcchtS- bcistänve de» Herzog» von Eumberland und e« liegt nabe, anzunehmen, vaß sie sich in Dresden ein Stelldichein in An gelegenheiten de» Herzog» gaben. Gestern Morgen sind beide Vertrauensmänner veS Herzog« nach Berlin resp. Wien wieder zurückgereist, vr. Äindthorst hat in Dresden in die katholische Kirche, aber äußerster Zurückgezogenheit gelebt, keine osfinellen Persönlichkeiten besucht. Den königl. HauS- marfchall Grasen Bitzthum hätte vr. Windthorst ohnebin jetzt nicht angetrofsen. da derselbe in Sibvllcnort weilt, um mit dem preußischen Lantwirihschasl-minisier vr. LuciuS die Auseinandersetzung zwischen Sibhilenort, al« brannschweigischeS Allod und der SlanveSlierrschust Oel«, einem preußischen Kronleben. vorzunehme». — Dem vernehmen »ach tritt Herr Postdireetor Friedrich. Vorsteher de» Postamtes 7 im Leipziger Babnbofe in Dresden (früher lang- Jahre iu Leipzig), welcher infolge Nervenleiden» Berinittclung der Sache heim Reichspostamt, da« fürstliche Ministerium angegangen werde» -- Jena, 21. April. Der Lutherfestspiel-Berein zn Jena erläßt folgenden Aufruf: Die Aufführungen von Otto Devrient'« historischem Charakter bild „Luther", durch wetzhe Jena im Jahre 1883 da« vierhundert, jährige Geburtsjahr de? großen Reformators gefeiert hat, haben die Animerksamkeit der weiteste:, r:.use innerhalb Deutschland«» ja über dasselbe hinaus, aus sich gezogen. Männer und Frauen aus den verschiedensten Stünden Jenas halten sich aus den Rus des Dichter« und Lutherdarstellers hin ver- einigt, unter seiner Führung die historisch treue, von protestantischem Geiste getragene und echt volkSthümlich« Dichtung zur Darstellung zu bringe», und der Erfolg war ein unerwarteter. Bei jeder Wiederkehr der Spiele wnrde der Zudrang zu den selben ein größerer und auch ihre Wiederholung im Jahre 1884 zeigte eia wachsende« Interesse für dieselben. Auch iu der Presse und zwar der verschiedensten kirchlichen Parteiftellung fand diese An erkennung lauten Widerhall. Dabei ist wiederholt in dringender Form der Wunsch au«, gesprochen worden, die Aufführungen des Sntherfeftspiel« in bestimm ten Periode» in Jena zu wiederholen, da dieselben sür die Protests» tiiche Welt zu einem wirksamen Mittel werden könnten, die Begeisterung de- Lntherjahres 1883 möglichst lebendig zu erhalte», wie überhaupt das protestantische Bewußtsein zu beleben und zn kräftigen. Dieser Wunsch hat in Jena die ihm gebührende Würdigung gesunde». E» ist dort im Januar diese« Jahre« ein Lutherfest- spielverein in« Leben geruien worden, der sich vor Allem die Ausgabe gestellt hat, die periodische Wiederaufführung de« Devrient'- schen Luthersestspiele«, welche« der Dichter der Stadt Jena geschenkt ha«, in der Stadt zu sichern. Die wesentliche Bedingung sür diese Sicherung aber ist die Er bauung eines besondere» „Festspielhauses". Die beschränkten Vcrdältmffc dcS dic-ber benutzten Theater« lasten die Dichtung nicht zn ihrer vollen G ltnng koiniiien, verursachen für Spieler wie für Zuschauer große Unbequemlichkeiten, und durch sic wird bei dem »roßen Andrange zu de» Spielen «ine so häufige Wiederholung der selben »öthjg. daß Zeit wir Kräfte, vor allem des LutherdarslellerS Otto Devrient, aber auch der übrigen Mitspieler über olle« Maß hinaus in Anspruch genommen werden. Ein solche» Lnlherscftspielhans wird nun ohne Schwierigkeiten zu schaffen sein, wenn tue proteslaulijchc Me t in möglichst weiten Kreise« dk Vach« de- Svtherfestfplelverri»» al- die ihrige erkennt und dementsprechend thatkrästig sür dieselbe eiutritt. So wenden wir uns denn au alle Diejenigen, denen r- am Herzen liegt, daß die durch da« Lutherjahr herbeigesührte Kräftigung und Erweiterung de« protestantischen Bewußtsein« erhalten bleibe und (liaehme, und welche in der Wiederholnng de« DeorlenLscheu Luther- estspiclS mit un« ein Mittel erkennen, die« zu bewirken, mit der Bitte, durch Beitritt zn dem Luthersestspielverein die Verwirklichung des gestecklen Ziele« zu ermöglichen. Gering ist, waS der einzelne zu leisten hat. — groß, wa« durch Einigung der Kräfte erreicht werden kann. Möge e< der protestan tischen Welt Deutschland« nicht an Einsicht wie thatkrästiger Br» geistrrung fehlen, sich ohne Zcülder« i» den Dienst der großen Sache zu stellen. Die Mitgliedschaft wird durch die Zahlung von mindesten- 3 Mark Jahresbeitrag an die Tasse de» Verein- erworben. Zür die diesjährigen Aufführungen de- Lutherfest spiele- ist die Zeit vom 10. bis 23. Mai in Aussicht genommen. DaS Nähere wird dekannt gemacht werden. — Rothenburg o. T.. 17. April. Apotheker Weiß becker von hier erhielt vom deutschen Kaiser den Kroneaordeu Classe. Derselbe hat ca. 300 Urkunden, die noch auS der eit vor 141? stammen und auf daS Hau« Hohenzollern ezug haben, aufgesunden und als Llouumont» 2<»Uor»n» zusammengestellt und dem deutschen Kaiser vorgelegt. — Der König von Bayern hat der Wittwe Karl Stieler'S sein tiefe- Beileid auSdrücken lassen. — Im Großherzogthum Hessen hat man die Frage, ob auch Stammgläser geaicht sein müssen, bi- vor das Oberlande-gericht zu Darmstadt gebracht und dasselbe hat, wie vorauszusehen war, bejahend entschieden. — Schöne Vermächtnisse. Die dieser Tage ver dorbene Miß Duthie, welche schon während ihrer Lebzeiten ihrer Vaterstadt Ab erbe»« einen BolkSpark i« Werth« von 50,000 Lstrl. geschenkt hatte, hat den verschiedenen Institute» und «Mthätigkeii-anstalten der Stadt Vermächtnisse im Gesammtbetrag« vo» 10,50üLstrl (über 200.000 -ck) hinterlaflen. — Amerikanische Schießversuche mit Dynamit» aranaten. Nachdem wegen der Gefährlichkeit der Versuche ein neuer Schießplatz hatte au-aesucht werden müsse«, hat am 12. März vor dem Militair-Comitö de- Senat« auf den Bänken de- Potomac halbwegs zwischen Georgetown und der Hängebrücke em neuer Schießvcrsuch mit Granaten statt- gesunden, welche al- Sprengladung 5 Kilogramm Nitro- Gelatine (95 Proc. Nitroglycerin enthaltend) faßten. Die selben wurde« aus 914 Meter au- sechSzölligen (15 Eeuti- meter») Geschützen verfeuert und zwar gegen ei» senkrrchte- helsenriff von solidem Gestein. Die erste Granate traf den östlichen Rand de- Riff- und riß die Oberfläche de- Ge stein» gegen 9 Meter weit auf, indem sie verschiedene Tou- von Trümmern auf Hunderte von Schritten stromauf und iromab schleudert«. Die zweite Granate, welche mitten vor die Wand schlug, erzeugte eine Höhlung vo« 7.6 Meter Durch, meffer «ad 1.80 Meter größter Tiefe. Einzelne Gestein-stücke wurden fast eine halb« englische Meile (also etwa 846 Meter) weit weggeschleudert und ein Stück von 5'/, Kilogr. flog über den ganzen Stromarm hinweg, wo eS neben einem Pächter hause niederßel. Nachdem diese Versuche erwiesen haben, daß bei dem «ingefchlagenen Verfahren die Gefahr von Rohr- crepirern au-geschlöffe« ist (welche neben anderem Unglück eine totale Zertrümmerung — in Atome — de- Geschütze- zur Folge Hrb«, müßten), besteht die Absicht, 8zöllige Granaten mit 16 Kilogramm Dynamit-Sprengladung zu versuchen. Doch müßten dieselben bei der enormen Flugweite der Sprengstitcke, welche man nach den ftattgehabten Vorgängen zu erwarten hat, in vollkommener Einöde vorgenomme« werden. Die anwesend«, Militair- waren der Ansicht, daß jeder einzelne der Schüsse ein un- gepanzerte- Schiff „zum Wrack gemacht", ein gepanzertr auf- Ernstlichste gefährdet haben würbe. Wir sind der An sicht, daß gerad« »ei der Natur der Dynamitwirkung der mehr W«>erstand leistende Panzer die gründlichere Zer störung erfahren würde. Zwei Versuche haben die Gefahr losigkeit dieser Geschosse für Geschütz unv Bedienung erwiesen. Wird dieselbe durch eine Serie fernerer Versuche auf« Neue bestätigt, so ist mit diesen Dynamitgrcuiateu den Kriegsschiffen ein noch gefährlichere-, weil beherrschbarere- Zerstörnng-- mittel erwachsen, al- e- die Torpedo- schon heute sind. Auch im Befestigung-Wesen würde die Einführung von Dyna mitgranaten eine vollständige Revolution Hervorrufen, da dieselben eine verhältnitzmäßig rasche und dennoch gründ liche Zerstörung von Mauerwerk und Panzerungen ermöglichen würden. (Eingesandt.) Da» „Eingesandt" in der MontagSaommer d. Bl. berührt eine Frage, die geradezn eine brennende aenannt werden muß. Wir meinen aber nicht die Verbindung de« König-Platze« mU dem Schlrtterplatze durch Fortsetzung der Kramerstraße, wenn »ir uch eine solche dterecte Verbindung für wünscheuswetth hakten «ud e« bedauern, daß eine derartige Straßenanloge iu Leipzig« neuester Bauperiode hat geschaffen werden können, wollen vielmehr einen Pnoct heranSgreisen, den Einsender nur gestreift hat. E« betrisst die dirrcte Verbindung der inneren Stadt mit der Westvorftadt dnrch Reichel'« Garten, resp. durch die Dorotheenstraße. Hier bestehen noch antediluvianische Zustande, wie man sie in einer Stadt wie Leipzig nicht für möglich halten sollte. Der weitaus bedeutendste Verkehr der Eity mit der volk reichen »rstvorstadt wird vermittelt durch die Dorotbeenstraße, an deren Ende derselbe link« »ach der Lrdinanustraße (Weststraße), recht« nach der Elsterstraße getheilt und durch di« Tolonnadenftraß« direct sortgeführt wird. Die dritte Westftraße hat selbstverständlich den größeren Fohr- iuSbes. den ganzen Lastfahrverkehr, kann sich ober bezüglich de« Fußverkehr« mit der Dorotheeustrobe nicht messen. Die Lentrolstraße kommt jenen beiden gegenüber kaum in Betracht; sie ist todt. Wer sich einen Begriff von dem kolossalen Personenverkehr der Dorotbeenstraße machen will, den bitte« wir, nur einmal früh, sobald die Geschäfte geSffnet werden und die Schulen ihre Thätigkit beginnen, oder Abend« nach BeschSftSschluß diele« Zllsammenftrömen von Menschen zu beobachten. Ein« zu dieser Zeit veranstaltete Zählung würde ein für Biele überraschende« Resultat ergeben. Und alle diese Meuschenmassen müssen (e« wäre lächerlich, wäre e« nicht so ernst!) dnrch zwei gerade feasterbreitr, nur einzeln z» passirend« Durchlässe, von denen der eine — daher der Name „Passage!" — einen großen Theil de- Jahre« Kr da« Publicum g-schloffen ist; wenn e< sich nicht der Gefahr auSsetze» will, von herein- und hinanSfahrenden Wagen oller Art nmgeriffen zn werde». Kaum ist der Wanderer der Scylla entronnen, so bedroht ihn die Charybdl- mit neuen Gefahren: e« ist der lebensgefährlich« Üeber- gang über dir überaus schmale, fortwährend reparaturbedürftig« hölzern c Pleißrnbrüike, die mit Wegen zugleich kaum betreten werde» kann. Im engen Thorwege de« Mittelgebäube«, dem auch noch die Setten- gäuge fehlen, wiederholt sich dann da« obig« Schauspiel zum zweite« Male. Da- sind Zustände, die unserer Stadt nicht würdig sind und sogar aus woljlsahrtSpolizeilichen Gründen nicht länger geduldet werden sollten. Zu alledem kommt noch die bereit« wieder holt i» diesem Blatte beklagte schlechte Beleuchtung, welche be sonders in den frühen Abendstunden die Unsicherheit aus dieser ganze» Strecke noch vei »lehrt. Wir wissen, daß die hohe Behörde uaserrr Stadt schon früher mit den Besitzer» der hier in Frage kommenden, den Verkehr und die Entwickelung eine- weiten Stadtgebiete« hemmen den Grundstücke in Unterhandlung gestanden. Ihre Bemühungen sind ohne Frucht geblieben. Seitdem sind wieder Jahr« dahin- gegauge». in denen Vie Westvorskadt sich immer weiter hinouSgestreckt hat, im Inner» immer d chtec bebaut worden ist. Sollen, könne» bei der io riesig gewachsenen Scclenzahl, bei dem tagtäglich sich steigernden Bei kehre solche Zustande weiter bestehen? Wir antworten aus diese Frage m r einem entschiedenen Neinl und wissen, wir hoben nicht nur die Bewabi-cr der Westv.-rstadt, sondern die ganze Einwohnerschaft Lemzig) buiter un«. Unsere lieb« Stadt, di« »Nter der u»isichUa->i F,-r arge ihrer Oberleitung jetzt in eine Phase herr licher Eniwii I'.iig eiagltreten, wird eine Umgestaltung an dieser Stelle, d«te„ Rotdiveiidigkett seit Jahrzehnten erkannt »nb di« unscre,» Leipzig zur Ei>re und z»m Segen gereichen würde, «tt Dank und Frend« begrüßen. Sie ist unzweiselbast viel dringen- der als die neuerding« von Einige» gewünschte Fortsetzung der Kramerstroße. Möchte unsere herzlich« und dringend« Bitte ge- neigtet Gehör und baldige Erfüllung finde»! L >1.
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