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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-25
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1885
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2S2S tag-: Lanccrt lu der evaaaektschen StadtNrch«; Sonnabend. 30. Mil, vormittags: Kanmlermnstkconcert in derEinttnckt; Abends: Orchester, concert im Muicum; Souniag, 31. Mai, Nachmittag«: Große- Lchlußconcerl ia der Festhalle. Da- Ehrenpräsidium wird 0r. Franz von Liszt sichren, als Festdirigent Hoscapellmeister Felix Mottl sungiren. Solo-Partic» haben übernommen: Frl. Fides Keller- Frankfurt a. M., Fräulein Loch-Berlin, Frau Montiguy-Remaury- Pan-, Auer-P-ier-burg. Frieddeim-Petersdurg, Neust.Karlsruhe, i.amille Sattu-Sosa-» Paris, Lader Scharwenka»Berlin, Zajic- S'.rastbura, Dresvencr Streichquartett (Lauterdach. Grützmacher), Foseph Staudigl-Karlsruhe, sowie mehrere Mitglieder des groß- herzoglichen Hostheaters. Den Lbar bilden der grostherzogliche vostheaterchor, der Philharmonische Verein» Cäcilienverein, die Kircheuchöre, sowie Karlsruher Gänger und Sängerinnen (600 Per- tonen). Der Knabencoor wird 150 Stimmen stark sein. Das ürostherzogl. Hosorchester wird durch auswärtige Musiker, Mitglieder der Capelle de« badischen Leibgrenadierreaiments Nr. 109 und des Karlsruher Jnstrumentalvereins verstärkt. Zur Aufführung ge- langen u. A. solgrude Chorwerke: Requiem von Berltvz, Chöre zu Herder'« „Prometheus" vou F. Liszt, Kaisermarsch von Richard Wagner und die nachstehend bezeichnet«» Orchesterwerke: Dante- Lhmphouie von F. Liszk, Werke von Saiut-Sasos, Han- Huber, Klughart, Barghiel, Anton Bruckner u. A. Der geschäftliche Theil ist ausschließlich Herrn Karl Bregenzer, Karlsruhe, Kaiserstraß« Nr. 76, übertragen, welcher alle einschlägigen Anfrage» gerne braut» werte» wird. * lieber Fräulein Lilkt Lehmann'« jetzt viel besprochenes l^csuch um Tutiassuog an- dem Berbaudt der verliuer Hosopcr wird den „Dresdener Nachrichten" „ auS allerbester Quelle" Folgendes mitgetheilt: Fräul. Lilli Lehmann hat einen lebens länglichen Coatract mit der Berliner Oper abgeschlossen, bezieht aber im Berhältniß zu ihren vortrefflichen und vielseitigen Leistungen und namentlich im Vergleich mit einigen Lollegen eine bescheidene Hage: 18,000 und hat nur 3 Monate im Jahre Urlaub (mährend sich z. v. Herr Rothmähl nach seinem neuen Contracte aus 25,000 ^ stehtl) Ein Besuch der Künstlerin um Gagen » Auf. bc-sterung und eine» fortdauernde« viermonatige» Urlaub wurde von der Berliner Seneraliutendanz nicht berücksichtigt und so wandte sich Fräul. Lehmann an Se. Ma,estät deu Kaiser, nm ihre Entlassung aus dem Berliner Opernverbande zu erlangen. Wird dieselbe bewilligt, so macht die Künstlerin mit Wien Loutract» jedoch mit »lindesten« viermonatigem Urlaub, mn zunächst für kommende Saison eine amerikanisch« Tournöe anzutteten. An ein Engagement in Dresden soll die Künstlerin noch nicht gedacht habe», auch au ein tVastjpiel hier soll für nächste Saison nicht zu denken sein. Wir doffen dennoch, daß Frl. Lilli Lehman« in nächster Saison hierher zurückkehrrn wird, sewst wenn sie in Berlin — wie man sicher er- warten darf — festgehalten oder coutraetlich in Wien geseffelt würde. Mehrfach hat di« Künstlerin es ausgesprochen» daß sie nicht beab sichtige, irgendwo festen Contract abzuichließen, falls sie in Berlin nicht gehalten würde, sondern eS vorziehe, einig« Monate in Wien, AreSde» oder an „»denen Orten, wo es ihr eoavenable sei, zu Paftinen. * Berlin. Im Kroll'schen Theater ist der Beginn der Sonimersaison im Anzüge. Dieselbe wird mit Nicolai'« „Lustigen Weibern von Windsor" eröffnet werden. Die renuoannirte Kammer- sängerin Frl. Horsou vom Hoftheater in Weimar singt die „Frau Fluch". Kunstvereinsausstellung. ES sei heute hier zunächst ans eine sehr bemerkenswrrthe Samm» lang vou augenblicklich ausgestellten Bildern französischer Maler aus- merksam gemacht und zwar meist älterer Meister, deren Werke man hier selten genug zu sehen bekommt. Bon Loa staut Troyon (1810—1865) ist ein Landschaftsbild da, „Gegend von Fontainebleau mit der Seine im Hintergründe". Dasselbe ist ziemlich skizzenhaft, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb recht interessant. Die Wirkung dieser flüchtigen Piaselstriche ist überraschend. Die Arbeit ist »och cuS der früheren Zeit des Künstler«, wo er noch nicht zu seiner Speeialität, der schließlich zur Hauptsache ge- wordenen Thierstaffage, übergegangen war. Weiter bemerkt man »wei Sittenbilder von Gabriel Alexander DecampS (1803 bi« 1860), eine „Holzsammlerin" und einen „Enienjäger", zwei von den Sachen, die er mittenhinein und neben den ihn hauptsächlich fesselnden und seinen Ruhm begründenden „Orientbildern" malte; denn er war derjenige der dieses Gebiet für die französische Malerei eroberte und seine Motive sich an Ort und Stelle ans eigener An- schauung holte. Hier handelt es sich aber nicht um türkische Patrouillen, Bettler, Banditen u. s. >v , sondern um ein altes französisches Weib mit dem bekannten Holzschuhen und einem Reisigbündel unter dem Arme, auf einem sehr skizzenhaft hingemalten Gehölzhintergrunde nud aus den anderen Bilde um einen französischen Bauer mit der Jagdtasche über der graue» Blouse und der Zipfelmütze unter dem Hute, der dem Beschauer den Rücken zuwendend, aus einen als Ente etwas langbeinigen Vogel anlegt. Jedenfalls zeigen beide Bilder, besonders daS erstere, daß die Zeichnung Decamp'S schwache Seite war, sowie daß bei ihm die Lehre der Romantiker, voran Victor Hugo-', daß das Hkßliche der künstlerischen Behandlung ebenso würdig wäre wie da« Erhabene nad da- Schöne, bei ihm auf frucht- baren Boden gefallen ist. Ein ebenso schlechter Zeichner wie DecampS war Birgilio Diaz (1807—1876), nur legte er sich zum Glück später auf die Malerei von „WaldinterieurS'd bei denen diese Schwäche nicht zu Tage kommt. Daß Diaz aus diesem Gebiete koloristisch Bedeutendes leistete, beweist auch da» jetzt hier ausgestellte Bild, welches durch die Frische und den Glanz de- sammtartigen EoloritS und durch die wnnderbare Lichtbehandlung eine» ungewöhnlichen Reiz auSübt. Aus landschaftlichem Gebiet ist »och „Line stürmische See" von Eugen Jsabey (geb. 1804)l zu erwähnen. DaS Bild zeigt die kühne und kraftvolle Behandlung, die den Jsabey'schen Marinen eigen ist, aber auch die mit großer Pinselfertigkeit gepaarte Flüchtigkeit der Ausführung. Meisterlich ist besonders der atmosphärische Bor- gang geschildert. Line „Strandscene", in der freilich die Staffage die Hauptsache ist, ist von der Hand zweier Maler ausgesührt, nämlich von Thr. Bovcher und Florent Willems, wobei aus Rechnung de« Erster«» daS Landschaftliche, aus die der Letzteren das Figürliche kommt. An einem Strande mit Fischerbooten und Fischer» steht eine Gruppe ä la Terborch und Methu, ein Cavalier und einige Damen in der Tracht des 17. Jahrhundert» in Unterhaltung mit einem unterwürfig vor ihnen stehenden alten Bauer, der offenbar Botendienste verrichtet hat. Geistreiche Technik ohne großen geistigen Gehalt. Die gewöhnliche Signatur der Wlllems'schen Bilder. An Mrissonier'sche Malerei erinnert Eugen Fichel mit seiner „Kammerzofe", deren nette Gestalt geschickt von dem braunen SLronkhlntergrundc abgehoben ist. Reizend ist auch der „Hühner- stall" des Tdiermaler» LH. E. Jacque. DaS Hühnervolk ist mit ungemeiner Naturwahrheit in seinem Thun und Lassen geschildert, auch ist di« Färbung prächtig und durchaus nicht von der Trocken- heit, wie sie nicht selten die Jacquc'schen Bilder zeigen. Adolf Aeiske. Temperatur- mr- Mtlerungsverhältnisse im Kssenthal. * Leipzig, 23. April. Die früher zur Johannisapotheke in Reudnitz gehörige, jetzt im Roseuthal bei Kintschy be- kindliche Mineralbsunnentrinka»stakt, welche in deu Früh jahrs. und ersten Sommermonaten jedes Jahre« in de» Morgen stunden bis 8 Uhr geöffnet ist, macht eS sich nebenher auch zur Aufgabe, während dieser Zeit Temperatmr, Lustdruck und Feuchtigkeit der Lust zu beobachten und (früh um 6 Uhr) zu reqistriren. ES dürste nicht uninteressant sein, die im Jahre 1884 gewonnenen Resultate, wie die« auch früher schon geschehen, zur Kcnntniß weiterer Kreise zu bringen, weshalb nachfolgende Notizen »röffeutllcht werden. Die Beobachtungszeit erstreckt sich auf 97 Tage und zwar vom 28. April bis 2. August 1884. 1) Temperatur. Die Durchschnittstemperatur früh um 6 Uhr betrug gerade 10" 8., und zwar: im Mal 86' 8. » Juni 9.2' 8. und . Juli 12L' 8. Hiervon war die niedrigste Temperatur 4' 8. am 2. und 7. Mai ui.d die höchste 16' 8. am 16. Juli. 2) Luftdruck. r durchschnittliche Barometerstand früh um 6 Uhr betrug "<^> - Millimeter und zwar: im Mai 754.4 Millimeter , Juui 751L - uud . Juli 755.0 . Hierbei wurde der niedrigste Barometerstand 737 Millimeter am 4. Mai und der höchste 768 Millimeter am 22. Mai beobachtet. 3) Fruchtigkeit der Luft. Der relative Wassergehalt der atmosphärischen Lust ergab ftq lm Durchschnitte zu 92.5 Proc. uud »war: sür den Mai 89 0 Proc. . . Juni 93.3 « und . . Juli 93.5 . Den niedrigsten Feuchtigkeitsgehalt besaß die Luft am 9. Mai mit 60 Proc., der höchste Gehalt (100 Proc.) war an 45 Tagen vorhanden. Der Tdaupunct, also derjenige Punkt, welcher die Temperatur angiebt, bei der das gasförmig in der Lust vorhandene Wasser wieder in den tropsbar flüssigen Zustand übergeht, betrug im Durch schnitte für die Eingangs gedachte Beobachtungszeit 9.2' 8. und speciell: im Mai 7.1' 8. . Jnni 8.9» 8. . Juli 11.9' 8. Der niedrigste Thaupunct, 1.7' 8., zeigte fich am 2. Mai und der höchste, 15.1' 8., am 16. Juli. 4) Witterung. Die Beobachtung der Witterung fand allerdings nur während der Morgenstunden von 5'/,—8 Uhr statt »ad konnten Aenderungen der- selben, welche im Laufe de- Tage« eintraten, nicht berücksichtigt werden. Hiernach war unter 9? Beobachtuagstagea 8 Mal Rege», 32 Mal trüber Himmel und 57 Mal schönes Wetter d. h. Sonnen- schein; davon kommen auf den Juni die meisten Tage Regenwetter (4), ebenso die meisten trübe- Wetter (16) und die wenigsten schönen Lage (10). Den meisten Sonnenschein (22) brachte der Juli, doch stand demselben der Mai (mit 21 schönen Tagen) säst gleich ES ist hieraus ersichtlich, daß die diesigen klimatischen Verhältnisse und zwar speciell im Rosenthale denen einer sehr großen Anzahl von Cnrorten gleich sind od« ihnen doch sehr nahe stehen. Nachtrag. * Leipzig, 24. April. Die in Leipzig und Umgegend wohnhaften Reserve- uud Landwehr-Osficiere de« deutschen Heere» feierten den Geburtstag Seiner Majestät de» König« durch ein am Abend des 23. April dieses Jahres in dem Saale de« Trietschler'schen Etablissement« (Schulstraße 14 hier) abgebaltene« Fest mahl, welche« zahlreich besucht war und einen glänzenden Verlauf nahm. Den Trinkspruch aus Se. Majestät den König hielt der Landwehrbezirkscommandeur Herr Oberst z. D. von Dersdorfs, dessen von hohem Patriotismus getragene Worte bei den Versammelten den lebhaftesten Beifall hervor- riefen. Die Ausrichtung de« Mahle« fand seiten« der Fest- theilnehmer allgemeine Anerkennung. * Leipzig, 24. April. Der Verein ehrenvoll ver abschiedeter Militär« feierte den Geburtstag Sr. Maj. deS Königs durch einen im Saale des Jabin'schrn Restau rant» veranstalteten Commer«. verbunden mit Vorträgen ernsten und heiteren Inhalts. Eröffnet wurde die Feier durch ein vom Gesangverein „Wohlgemuth" unter Direktion deS errn Zerche vörgetrageneS Lied, woraus der stellvertretende ersitzende de« Verein», Herr Architekt Hülßner, die Fest rede hielt, in welcher er die hohen Verdienste Se. Maj. des König» um da» Vaterland, als Held de» Krieges und als Fürst de- Frieden» feierte und mit einem vou der Versamm lung begeistert erwiederten Hoch aus den König schloß. Ge meinsamer Gesang einiger von einem BereinSmitgliede ge dichteten Fesilieder und einer Reihe trefflicher Vorträge deS obengenannten Vereins füllten den Übrigen Theil deS Abends auS. Im Lause deS gestrigen Tage- war bereits ein Glück wunsch-Telegramm an Sc. Majestät abgesendet worden. — Der Militair-Berein „Kameradschaft", an Mit gliederzahl einer der stärksten hiesigen Vereine, feierte gestern Abend im Kaisersaale der Centralhalle den Geburtstag deS hohen ProtectorS der Militair-Bereine, Sr. Majestät deS König-, wie alljährlich in würdevoller Weise. Der osficielle Theil der Feier bestand in einigen Musikstücken und darauf solgender Ansprache durch den Vorsteher des Verein», Herrn Thörmer, in welcher derselbe der Liebe und Verehrung sür Se. Majestät Ausdruck gab. In das am Schluß der An sprache ausgebrachte Hoch auf Se. Majestät stimmten die Anwesenden jubelnd em. Der zweite Theil der Feier war dem Vergnügen der Anwesenden gewidmet und bestand in zwei Einactcrn, welche durchgängig flott gespielt wurden. Ein Tänzchen bildete den Schluß der harmonisch verlausrnen Feier. ur. Leipzig, 24. April. In althergebrachter patriotischer Weise beging der Deutsche Kriegcrverein am gestrigen Abend in seinem VereinSlocale „Eldorado" die Geburts tagsfeier unseres Königs, dessen Büste, von frischem Grün umrahmt, den Ehrenplatz im Saale, über welchem die Vereinssahne befestigt war, einnahm. Musikalische und decla- matorische Borträge, theil» patriotischen nud auf daS Sol- datenlebcn bezugnehmenden, theilS humoristischen JnbaltS bildeten die Unterhaltung de- Abends. In einer Pause hielt daS Vorstandsmitglied Herr Augustin die Festrede, in weicher in zwar kurzer, aber warm empfundener Weise der Ver dienste und Tugenden unseres erhabenen Monarchen gedacht und Se. Majestät als ein edle- Vorbild seiner Unterthanen, besonders seiner Soldaten, geschildert wurde. Mit dem Wunsche, daß unserem König noch eine lange und segensreiche Regierung bescheert sein und dessen Geburtstag noch recht oft gefeiert werden möge, brachte der Redner ein dreifaches Hoch ans König Albert aus, welches bei den alten Kriegern stür mischen Wiederhall erweckte. Den Schluß deS Festes bildete daS unvermeidliche Tänzchen, welchem sich die jüngere Welt mit ganzer Hingebung widmete, während die Aclteren sich an der gegenseitigen Mlttheilung der erlebten KriegSabenteuer ergötzten. * Leipzig. 24. April. Der hiesige Militair-Berein Jäger und Schützen beging am gestrigen Tage in dem reich decorirtrn Saale de» KrystallpalastcS sein diesjährige» Stiftungsfest in Verbindung mit der Feier deS GeburtS- tage» Sr. Majestät des König». Ausgezeichnet wurde die Festlichkeit wiederum durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Deputationen der OsficiercorpS der hier garnisonirenden Regimenter, insbesondere hatte der Verein die Ehre. Herrn Generat von Cerrini di Monte Varchi in seiner Mitte begrüßen zu können, eine für den Verein um so größere Auszeichnung, als der Herr General durch sein Er- icheinen seine Anhänglichkeit an die alte Stammtrnppe bewies. Nach Eröffnung de« von der vollständigen Capelle deS 134. Jns.-Reg unter Leitung deS Herrn Musikdirektor Jahrow auSgesührten ConcerteS sprach Herr Lehrer Schreiber einen von Herrn Vr. Friedr. Hofmann ge dichteten Prolog, woraus der Vorsteher de» Verein-, Herr Kan iß» in kurzen, treffenden Worten auf die Bedeutung de» TageS hinwicS und zu einem Hoch auf Se. Maj. den König ausforderte. Dir Anwesenden stimmten begeistert in dasselbe ei». Weiter sortsahrend, gab Redner ein kurzes Bild von der Tbätigkeit des Vereins, bat um da» fernere Wohl wollen der Herren Ehrengäste und schloß mit einem Hoch aus den Verein. Während deS dem Concerte folgenden Balle» vereinigten sich zahlreiche Tbeilnebmer zu einen« gemeinschaft lichen Essen und brachte hierbei Kam. Kaniß ein Hoch auf Se. Mai. den Kaiser und Herr Lehrer Schreiber einen Toast aus die Frauen auS. Nach Aushebung der Tafel fand der Ball seine weitere Fortsetzung und erst in den srüben Morgenstunden trennten sich die Tbeilnehmer in dem Be wußtsein einiger froh verlebter Stunden. — Am Donnerstag Abend feierte in der „Centralhalle" der hiesige Mititairverein AardecorpS das Geburtstag-fest Sr. Majestät deS König» Albert. Zahlreich, wie immer, wenn es gilt, sür König und Vaterland, sei eS im Krieg oder im Frieden, einzutretrn, waren sie wiederum erschienen die Mannen deS GardecorpS und mit ihnen ein stattlich .Häuslein Gäste. Der Vorsteher de« Verein«, Herr Kaufmann Scbrickel, hielt in der ibm z» Gebote stehenden schwung vollen Weife eine längere Festrede, in welcher er die großen Verdienste de» LandeSsürstrn in warmen z»m -Herzen dringen den Worten würdigte Jubelnd endlich stimmten sie mit ein, die Hüuen de» Gardecorps, in die Schlußworte: „Hoch König Albert!" Musikalische uud declamatorische Genüsse ernsten und heiteren Charakters hielten hieraus die Feftgenossen di» fast zum Morgengrauen in schönster Harmonie zusammen. ur. Leipzig. 24. April. Im Verein sür BollSwohl wurde die gestrige Geburt-tagsseier unsere» König» mit dem Sologesang de- Liede« „DaS Herz am Rhein" und mit dem Cborgesang „Nimm Deine schönsten Melodien" von Franz Abt eingeleitct. Hieraus folgte der Vortrag des Herrn vr. pbil. Tcchmer über „König Joban» von Sachsen in seiner literarische» Thätigkeit". An der Hand deS von Falken- stem verfaßten Werke», welches in pietätvoller Weise Leben und Charakter de» hochseligen König« behandelt, schilderte der Herr Vortragende die Jugendzeit und den EntwickelungS- gang desselben» hierbei besonders daS unausgesetzte Streben de» Prinzen nach Fortbildung und dessen Vorliebe sür alte Sprachen hervorhebend. Nur durch sein reiches Wissen aus dem Sprachgebiet. daS sich Prinz Johann durch ausdauernden Fleiß erworben, ist es ihm möglich geworden, Dante zu übersetzen. Herr vr. Techmer gab hieran anschließend ein knappe», aber über sichtliches Bild teS Inhaltes der Göttlichen Komödie und recitirte die Einleitung und einen Theil de« dritten Gesänge» derselben. Nachdem der Herr Vortragende nochmals der Tugenden de» König» Johann gedacht, wies «r auf die hervorragenden Eigenschaften unsere» König« Albert hin und schloß mit einem dreifachen Hoch aus denselben, da» bei den Anwesenden be geisterte Aufnahme fand. Bon der Sänqerabtheilung wurde sodann da» „Lied an die Deutschen in Lyon" von Mendels sohn und von Mitgliedern der deklamatorischen Abtbeilung der dritte Gesang au« Dante'« Göttlicher Komödie, sowie „König Albert und seine Armee" vorgetragen. Bortrag, Gesang und Deklamation. welche vereinigt eine der Würde de« Tage« angemessene Stimmung hervorbrachten, fanden wohlverdienten Beifall. * Leipzig, 24. April. Nachdem da« königl. Ministerium de« Innern beschlossen hat, die dermaligen Lymph- regenerativnS-Anstalten zu Jmnitz und Stöbing vom Jahre 1885 ab einzuziehen und an deren Stelle vom jetzigen Monat ab in hiesiger Stadt ein Jmpfinstitut für den Regierungsbezirk Leipzig zu begründen, so macht Solche- die hiesige königliche KreiShauptmannschaft in ihrem BerordnungSblalle mit dem Bemerken bekannt, daß die Leitung diese« Instituts dem Herrn vr. mocl. Blaß in Leipzig übertragen, und daß mit dessen Stellvertretung Herr vr. meä. Schellenbrrg hier betraut worden ist. Die Auf gabe ve» neubcgründeten Instituts besteht in der Beschaffung derjenigen animalen Lymphe, die von den öffentlichen Jmps- iirzten, den Anstalt» - Bezirksärzten und denjenigen andern Aerzten de» Regierungsbezirk», die sich wegen ihres Bedarfs an Lymphe an da» Institut wenden, zu den Erst- und Wiederimpfungen benöthigt sind. Hierbei ist die bisherige Einrichtung beibehalten worden, zufolge deren die Versorgung der öffentlichen Jmpfärzte und der ÄnstaltS-BezirkSärzte mit der benöthigten Lymphe kostenfrei zu erfolgen hat, von den innerhalb ihrer Praxi» Impfungen vornehmenden andern Aerzten aber für jede Lieferung einer zur Impfung einer Person erforderlichen Menge von Lymphe ein fixes Entgelt) zu entrichten ist. Im besonder» wird aber noch darauf auf merksam gemacht, daß da» Jmpfinstitut nur während der Monate April bis September eine« jeden Jahre- offen und zugänglich gehalten werden wird. * Leipzig, 24. April. Zu dem heutigen LicitationS- termine, betreffend die Vermiethunq eines an der äußeren Fregestraße gelegenen, circa 2200 LUMeter großen Platzes als Lager- oder Werkplatz, hatten sich 8 Bieter eingefunden und ist ein Höchstgebot von 1020 >4 gcthan worden. — Leipzig. 24. April. Nachdem sich der frühere „Ver band der Feuerwehren deS Leipziger Kreises" aufgelöst, hat sich am 20. August 1884 ein neuer Verband unter dem Namen „Feuerwehr-Verband de» Leipziger Kreise»" gebildet. Der Feuerwebrverband de- Leipziger Kreises hat einmal den Zweck der gegenseitigen geordneten Hilfsleistung bei großen Brandunglückssällen, andererseits sollen durch den Verband die Interessen des Feuerlöschwesens sür den Leipziger Kreis gefördert werben. E» werden von Zeit zu Zeit Versammlungen abgehalten, in denen alles für Feuer wehren WiffenSwerthe und Interessante verhandelt wird und Verbandsangelcgenheiten erledigt werden. Zum Vor sitzenden deS Verbandes wurde der Branddirektor von Leipzig, Herr Regierungsbaumeister Do eh ring, gewählt; Stellver treter desselben ist Herr vr. Harnapp,' Commandant der freiwilligen Feuerwehr in Plagwitz; Schriftführer ist Herr H. Kieset, Brandmeister in der BcrusSseuerwehr zu Leipzig, dessen Stellvertreter der Herr Baumeister und Hauptmanu d.Ncs. Rost, Commandant der freiw. Feuerwehr von Leipzig. * Leipzig, 24. April. Am heutigen Lage hatte sich der eitraum eines VierteljabrhundertS erfüllt, daß Herr MissionS- ircctor Hardctand hier diese» Amt übernahm und e« seit dem unerinüblich und zum Segen der Hcidenmission treu ver waltet hat. Ans Anlaß dieses Jubiläums wurden dem hochgeachteten Jubilar schon vom frühen Morgen ab auS zahlreichen Kreisen der Bürgerschaft, sowie durch Deputationen vieler Vereine rc. die herzlichsten Gratulationen, zum Theil mit prächtigen und sinnigen Geschenken verbunden, in dem mit Blumen und Pflanzen dccorirtc» Lehrsaale deS Missionshauses in der Carolinenslraße dargebracht, während i»> Lause deS Tage- noch eine Fülle von schriftlichen Beglückwünschungen und Telegrammen selbst auS den entferntesten Gegenden eintras. T Leipzig, 24. April. Am gestrigen Tage war ein Zeitraum von 25 Jahren erfüllt, feit der Schriftsetzer Theodor Hellvoigt zum zweiten Male in der Buchdriickerci von Brcitkopf L Härtel in Condition getreten war. Die Frei»,de und College» deS Jubilars hatten seinen Arbeitsplatz mit Blumen und dem ihm zuzedachlen Andenken an diese» Tag geschmückt. Ein College begrüßte ihn im Namen der Uebrigen und wünschle ihm Glück und Gesundheit zu weiterem Wirken. Aber auch von Seiten der Chef» der Firma wurde dem Gefeierten Glückwunsch und Anerkennung zu Theil, indem Herr vr. Hase ein prachtvolle- Andenken überreichte. Ein Commer» im „Typographia-Local" am Abend beschloß diese schöne Feier. — Morgen feiert in demselben Geschäft der Schriftsetzer Carl Gerbet (seit 11 Jahren daselbst in Con dition) sein fünfzigjähriges BerusSjubiläum. —m. Nach Ausweis des vom Börkenverein Deutscher Buchhändler sür daS kommende Geschäftsjahr ausgestellten Budgets ist erfreulicher Weise auch eine an die Wittwcn- und Waisencasse de» Allgemeinen Deutschen BucbhandlungS - Gehilfen-Verdande« zu leistende Unterstützung von 1000 in Aussicht genommen worden. — Im Berlage von Alexander Duncker, hier, Roß straße 13, ist dieser Tage eine neue Zeitschrift, „Die Hilfs gen o s s e n s ch a f t", erschienen, welche ein unabhängiges Organ sür alleKrcinkenccisscn. BerusSgcnosscnschasten und Vereinigungen zur Hebung der wirtbschastlichen Lage sein will. Die Zeit schrift, welche vorläufig monatlich erscheint, ist hübsch auS- gestattct und enthält eine Fülle interessanten Materials. Sie zieht nicht nur deutsche Verhältnisse in den Kreis ihrer Besprechung, sondern wird auch die socialpolitische Gesetz gebung der anderen Staaten verfolgen. Sie wendet sich somit an die weitesten Kreise und dürfte durch ihr Pro gramm zahlreiche Freunde finden. — Seit 14 Tagen haben im Circn« Corty-Althoss die Proben zu einer größeren Pantomime stattgefundcn, welche am bentigen Sonnabend Abend zum ersten Mal in Scene gehen wird; dieselbe betitelt sich; „Die sl ölten Burschen", oder „Eine Verlobung aus dem Lande", und eS ist dazu ein Aufwand von weit über hundert Personen erfor derlich. Außer der CircuS-Capelle ist noch ein zweites Musik rorps engagirt, und ferner sind zwei hiesige Gcsaugvcreinc zur Mitwirkung gewonnen worden. * Leipzig, 24. April. Der zweite Halbjahrs-Bericht der Kranke»- und Sterbecasse „Vorsicht" (ein- geschriebene HilsScasse), welcher sich ans die Zeit von End« September 1881 biS Ende diese» JahreS erstreckt, verzeichnet, einschließlich deS CassenbeslankS am Schlüsse September v. I. an 12,671 ^k» die Summe von 20.536 weicher eine GcsamnitauSgabe von 8260 61 gegenübcrslebt. so daß ei» Casseubeslanv am Schlüsse de» Halbjahres von 12,275 36 verblieb. An Krankengeld wurden im genannten Halb jahr gczahtl 6061 an Todtenopfer 885 -6 Die Zahl der in der mehrerivahnten Zeit aufgenonuiiencn Mitglieder war wiederum eine sehr ansehnliche. ) Leipzig, 24. April. Gestern Nachmittag fuhr ei« Laufbursche mit seinem Handwagen so unvorsichtig, daß er am Obstmarkt an einen Pserdebahnwagen anstieß und diesem die Seitenwand erbeblich beschädigte. — AlS heute Mittag eine HandelSsrau au» LeiSnig durch Peter Richter'» Hos ging, rollte aus einer Treppenflur ein große» Faß heran-, so daß die Frau umgeriflen wurde und bewußtlos liegen blieb. Man trug sie in die HanSstur, wo sic nach einiger Zeit wieder zu sich kam; dieselbe batte l> ) einige geringe Contusionen erlitten, nur der plötzliche k batte der Frau die Besinnung geraubt. — Gestern A . fanden in der Frankfurter, der Lützow- und der Plagw.^.r Straße Essenbrände statt, die bald beseitigt wurde». — Em vom Amtsgericht Oberweißbach wegen DicbsiablS steckbrieflich ver folgter Zlinmermann auS Gräsenrcda wurde gestern hier verhaftet, ebenso heute ein Eisengießer auS Burgund ein Literat au» Friedeburg, die wegen Vergehe»» gegen die Sittlichkeit gesucht werden. * Leipzig, 24. April. Don der zweiten Strafkammer de« hiesigen königl. Landgericht« wurde in der ersten der heutigen Hauptverhandlungen der Tagelöhner Wilhelm Christoph Ewald auS Cölleda wegen einfachen Diebstahl» zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt. in der zweiten Verhand lung aber Therese Marie Anna verehel. Gehricke hier von der Ankla« der falschen Anschuldigung (tz. 164 de« Reich«- Strafgesetzbuche«) freigesprochcn. * Thonberg, 24. April. DieFrage der Beschleußung ist eine lehr wichtige für unseren Ort. die leider wegen vieler entgegensteheuden ^Schwierigkeiten ihre Lösung immer noch nicht finden konnte. Wie wir vernehmen, ist die Angelegenheit nun so weit gediehen, daß eine Einigung zwischen dem Rathe der Stadt Leipzig, welcher die Ausführung der Arbeiten übernehmen will, und unserer Stavtgcmeinve nahe bevorsteht. ES handelt sich lediglich noch um die Genehmigung de» Kosten anschlags, dessen Einreichung in nächster Zeit zu erwarten ist. Ist diese Genehmigung erst erfolgt, so wird unverzüglich mit den Arbeiten begonnen werden. Noch in diesem Sommer bofft man hierzu zu kommen. Hiermit im Zusammenhänge steht die für unseren Ort so wünschenSwerthe Weiterlegung der Pferdebahn, welche nach Beendigung der Arbeite« mit Bestimmtheit erfolgen soll. 1- Neustadt, 24. April. Zur Feier de» Geburts tage« Sr. Majestät des König» wurde hier eine Morgen- musik, von den beiden Militair-Vereinen Zusammenkünfte mit patriotischen Ansprachen und von der Schulleitung ein Schul- actuS veranstaltet. In diesem wechselten Gesang sämmtlicher Anwesenden und Gesang der Schulkinder mit dem Bortrag einer Ode feiten« des Herrn SchuldirectorS und der Festred« de» Herrn Lehrer Gauß ab. Redner sprach fließend und eindrucksvoll Uber deS König» Geburtstag al» Tag der Erinnerung und Tag deS Gelöbnisses. — In Neustadt ist Mittwoch Abend gege« 6 Uhr ei» kleiner Knabe von 4 Jahren seinen Eltern entlaufe« und zuletzt an der Hand eine« etwa zwanzigjährigen Mädche»« in der Tanchaer Straße gesehen worden. Der Knabe kan» seinen Namen Ernst Böbme und seinen Wohnort Neustadt auSsprechen. Bei seinem Fortgehen war daS Kind mit weißem Strohhut. dunklem Röckchen, braunem Höschen und ungeschwärztcn Lederschnürstieseln bekleidet. ES ist ein auf gewecktes Kind, hat blonde Haare und blaue Augen. Die Eltern de» Kinde» sind über Vas Fortbleiben ihre» Liebling in größter Bestürzung und tief traurig, und ersuchen wir all« Die, welche über den Verbleib de» Kindes Nachricht geben können, solche an das Gemeindebureau in Neustadt oder an daS Leipziger Polizeiamt gelangen zu lassen. * Taucha, 23. April. Ein Act roher Gewaltthätigkeit wurde am 21. d. MtS. in dein nahen Dorfe Döbitz verübt. Der Rittergut-Pachter'Herr Z. hatte sich gcnöthigt gesehen, seinen Kutscher H. a»S dem Dienste :u entlassen. Letzterer begab sich nun in Begleitung des Handarbeiter» P. mit brennender Cigarre »nd einem Bierseidel in der Hand auf de» RittergntShof. Herr Z., über solcbe Ungezogenheit er bittert, suchte die Betreffenden mit dem Stocke zu vertreiben, erhielt aber einen heftigen Stoß mit dem Bierglase in- Gesicht, so daß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. —r. LeiSnig, 23. April. Der Verband sächsischer Schützengilden wird in diesem Jahre seinen BerbandS- und Delegirtentag den 14. »nd 15. Juni in unserem Ort? abhalten. DaS Königschießen der hiesigen Schützen» gesellfchaft ist daher auch auj diese Tage verlegt worden. cv Eibenstock, 23. April. Der hiesige Bürgermeister Herr Löscher, der seit 2V, Jahren hier cimtirt, ist in ge meinschaftlicher Sitzung der städtischen Collegicn auf Lebens zeit als Bürgermeister unserer Stadt gewählt worden. Wie durch die Wiederwahl, so bekundeten die Vertreter der Stadt Herrn Bürgermeister Löscher auch ferner dadurch mit größter Einmütbigkcit Vertrauen und Anerkennung, daß sic beschlossen, seinen Gebalt von 4500 auf 5000 vom I. Januar 1886 zu erhöhen. Eö erschien dies? Gehaltserhöhung um so noth- wendiger, als Bürgermeister Löscher einen Ruf nach Meerane erhalten hatte, dessen Vürgermcisterstelle um ein Wesentliche- besser dotirt ist. Hoffenllich bleibt der Herr Bürgermeister recht lange unserer Stadt erhalten! ** Cölln b. Meißen, 21. April. Gestern Nachmittag schlug bei dem über hiesige Gegend hinziehendeu Gewitter der Blitz in daS Ha»S deS Ziegeldecker» Schütze aus dem Kalkbcrge. Der entstandene Brand konnte zwar durch schnell berbeigeeilte Hilfe gedämpft worden, bat'abcr immerhin den beiden im Hause wohnenden armen Familien nicht un beträchtlichen Schaden san dem Mobiliar verursacht. Zum großen Schmerze der von dem Unglück Betroffenen hat der Blitz auch de» zwölfjährigen Schulknaben Reinbold Schütze, einen durch Bravheit, Freundlichkeit lind Fleiß ausgezeichneten Eclm, gctödtet, während glücklicher Weise die beiten mit im Zimmer anwcsenden, ebenfalls vom Blitz getroffenen jüngeren Geschwister deS Genannten sich bald wieder erhole» dürsten. Auch die Mutter der Kinder und ein Kind der Familie Deutscher sind von dem Blitzstrahl gestreift worden. -s Dresden, 24. Avril. Von Sr. Durchlaucht» dem Herrn Reichskanzler Fürsten von BiSmarck, dem hoch- gefeierte» Ehrenbürger unserer Stadt, ist dem Herrn Ober bürgermeister I)r. Slübel »nterm gestrigen Tage ein Schreiben folgenden Inhalts zugegang n: Berlin, den 20. April 1885. Euere H-cchwostle-boren bitte ich, meinen Herren Mitbürgern meinen verbindlichsten Dink sür die ireundlicten Glückwünsche auSzuivrechen, mit welchen sie meiner zu meinem Geburtstage gedacht baten. v. BiSmarck. -h Drckdcn. 2l. April. Zu einem vorgestern hier zu gereiste» Scstneidergeiellen gesellte sich alsbald nach ieiner Ankunft in einer hiesigen Herberge ei» unbekannter Menschenfreund, der durch allerhand gute Ralhschläge, Ermahnungen und Warnung vor Taschendieben rc. da« ver traue» des Zugereisten zu gewinnen wußte. Bei einer ge meinschaftlichen Wanderung durch die Stadt ciitseriitc sich jedoch der Unbekannte von seinem Schützling unter tri» Vor geben eincr eilige» Besorgung. Als nun der Schneider
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