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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188504298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-29
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1885
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2414 ^ Nrtchrky. (Speeiail-Varbcht de« L«i»-i-«r LagedlatteL) , " 88. Sitzuug »o« 28. April 188b. U»^ Tisch« de« BuudeSrutl,«: ,. B-eaxnd. Präs. » Wedell-P»«dors crtffnct d>« Schuaq m» 18'/, Udr. Mehre»' Urtaudsaejuch« »erb»« „ach dem Vorschläge de« Präsi denten, als v lcht genügend motivirt, «bgetehnt. Die zweite Lesnag der Nopelle zue» Zolltarif wird sort> gesetzt. Nr. 23: LltSiI- ZollerhShoug aus IS^tz, passtet ohne Debatte. Nr. 2b de« A nriss roher Caea» 3b ^l, gebrannter 4b ./>; Lacaomasje, gemahkr ne Lacaos, Chocoladr und Chocoladeiiiurrogate 80 .Kl sür 100 Kilogr^, für Krajlmehle, Puder. Stärke, Siärleguiunii, Arrowroot, Sago und> Sogoiurrogate, Togiioka (statt früher 6) 0 ^l, Rns zur Stärkesabrikaüon (früher 1.20) 3-/l, Nudeln und Maccaroai 10 ./I, iverden »och kurzr r Befürwortung,durch den Reserenteu Abg. vr. Witte ebenfalls bewilligt. Die vom Abg. Freib. v. Frauckemstein vorgeschlagene An- merkmig: „Der BuadeSrat^ ist befugt, bei der Ausfuhr von Eou- fituren, Zuckerwerk und Cacattpräparaten- einen Antheil von höchstens M Procent desjenigen Zoll« und Steiierbctrage», ivelchcr ans dem zu diesen Aaarrnartikeln verwendeten. Nohcacao und Zucker ruht, zurückzuvergüten", empfiehlt die Commission znr Annahme. Da« Han« tritt diesem Antrag- bei. Die Sätze für Drmgulen d. Ultramarin iVr M c Wochholderüsii12 -Sl ä. Zündhölzer mrd Zündkerzchen 10 ^l e. Oxalsäure und ooxalsaureS Kali 8 >1 k. Oelstniiß 6 ^l zx. Aetzkali 4 werden nach den Anträgen der Regierungsvorlage angenommen, di« Position k. nach dem Aiurag« der Lommiisioa wie folgt an- genommen: „Alaun, Barytweiß, Buchdrucktzrscbwärje, Chlorkalk, Farbbolzextrakte, Gelatine, Lilie, Leim, Ruß, Schuhwichse, Siegellack. Tinte und Ttutenpulver, Wagenschmiere, ^üudwaaren mtt Ausnahme der Züad- Hölzer uud Zündkerzchen 3 .Sl Außerdem beantragt die Lm »Mission folgend« neue Zollsätze: o. Suverphosphate 50 o. Stroniianpräparale^ 2 Geh. Reg.-Ralh vr. Thiel erklärt sich gegen den SuperphvSphat- zoll, der dem kleinen Landwirth einen bedeutende» Mehraufwand verursachen würde. Abg. vr. Buhl (nationllib.) tritt gleichfalls diesem Zolle entgegen mit dem Hinweis», daß dadurch leicht ider alS>Duogin>tlel uaenlbehr- liche Lhilisalpeter getroffen werden köieote. Abg. Merbach (RcichSP.) befürwortet den Zoll, der im Interesse der namrntiich in Sachsen zahlreich vorhandenen Superphosphat- sabriken liege. Nachdem sich Abg. Dirichlet gleichfalls gegen den Zoll aus- gesprochen, wird die DiScussion geschloffen und die Anträge auf Superphosphat-Zoll mtt sehr geringer Majorität angenommen. Für Stroutiaupräparake (LonmüstioaSantrng 2 -äi Zoll) beantragt Abg. Frrih. V. Landsberg einen Zoll von Abg. Graf v. Hacke (sreis.) bittet um Ablehnung dieses Zolles. Abg. vr. Meyer-Halle: Abg. vr. Buch! hat sia, über den SuperphoMchat-Zoll gewundert. Dazu war doch gar keine Ursache — zu wunder« hat man sich nur, wen» ein Gegenstand ohne Zoll bleib». (Heiterkeit.) Nachdem die Herren bisher alle« Mögliche besteuert haben, wüthe» sie gegen ihr eiqe»e« Fleisch. Ls ist zu- fällig für Ltroutian eine günstige Loajeelur eingetrete» — sofort soll nun rin Schutzzoll eintret««. Da« ist doch wirklich nichts Anderes als eine Fixirung deS Rechts aus Rente. Sie lege» einer Industrie diese» Zoll aus, die voa allen Setten als die am ungünstigsten situirte Industrie auerknnnt ist, die Zucker, industrie. Nach der Fassung „Sttontianpräparate" und der Praxis unicrer Steuerbehörde wird fortan jede« Lrz und jede Erde, in dem das Mikroskop ein Atom Strvntian findet, diesen Zoll zu tragen haben. Ich bitte Sie im Interesse unserer Zuckerrndustrie, sür die wir Alle ia ein so warme» Herz haben, lekmen Sie diesen Zoll ab. (Beifall links.) Geh. Negier»»gSrath Mo-ler erklärt, daß die verbündeten Regierungen zu diesem Zollautrage noch nicht Stellung genommen haben. Abg. Letocha (Lentrum) weift darauf hiu, daß in Oberschlesieu ein vietveriprechende» Strontiunitlager gesunden worden ist. Abg. Dirichlet bezweifelt, daß diese« Strontianitlager wirklich so ergiebig ist, daß man daraufhin diesen Zoll beschließen könnte. Fachmännische Autoritäten haben sich auch neulich geirrt, als es galt die Qualität der Erze Angra PequenaS sestzustcllen. Nach unwesentlicher Debatte wird die DiScussion geschloffen und unter Ablehnung des Antrag« de« Abg. Frethr. v. LaudSbcrg der Antrag der Commission angenommen. Die Toinmissiou beantragt ferner folgende Resolution: „Den Bundesrath zu ersuchen, über Umsang und Art des Handels mit pharmaceutischen Spccialiiälen Ermittelungen anzustcllen uud geeignete Vorschläge zur Beseitigung der mit diefem Handel verbundenen Schädigungen de- Publicum- zu machen." Die Abstimmung über die Resolution, welche zur DiScussion keinen Anlaß giebt, wird in dritter Lesung stattfinden. Es folgt die DiScussion über Position 38, Thonwaarcn. Die Commission beantragt: ». gewölmliche Mauersteine, gebrannte grob« Pflastersteine (Klinker), gewöhnliche Dachziegel, nicht feuerfeste Röhren und Tüpiergclchirr uuglasirt frei zu taffen, während die Re gierungsvorlage sämnuüche Dachziegel sreigelaffen hatte. Die Commission beantrag! ferner: d. Feuerfeste Steine 50 ^ Früher frei). c. Falz-Dachziegel, gtasirle Dachziegel und Mauersteine rc. 1 >l. <1. Schmelzticgel. Muffeln, Kapseln, Retorten :c. 2 Die Abgg. Schräder und Broemel wenden sich gegen de» Zollsatz aus seuersrstr Striae, welcher die einheimische Chamolle- Fabrikalion erheblich schädigen würde. Die Zölle werde» jodan» in der Fassung d«S TommisswiiS. antrages angenommen. Nächste w'tzung Donnerstag. — Tagesordnung: Wahl- Prüfungen und kleinere Borlagen. U Tie Unfallversicherung--Sommission beschäftigte sich in ihrer gestrige» Abcudsitzuag hauptsächlich mit H. 34 des Entwurf« über dieVerstäieruug der in land- und surstwirthschastlicheu Betrieben bcschästigica Arbeue.. Abg Schräder, welcher in voriger Sitzung den Antrag gestellt, daß di« Vertreter der Arbeiter zu den Schiedsgerichten durch direct« Wahl der Arbeiter zu bcrusen leien, hat diesen Antrag wege>. der vielen praktische» Bedenken, welche dagegen erhoben wurden, zurückgezogen und eine» ncucn An. «rag eiugebracht, welcher dem 8 34 einc andere Fassung geben und in einem neuen 8- 34» ein iudw.n'S Wahlversahren cinsührcn will. Nach diesem Anträge Schräder soll 8. 34 so.gendcrmaßen lauten: „Zum Zweck der Wahl von Beisitzern zum Schiedsgericht, zur Be- gutachtung der zur Verhütung von Unfälle» zu erlassenden Bor- schritten und der Thcünabmc an der Wahl zweier nicht ständiger Mitglieder des ReichsversichcruugSamts werden sür jede Seri-o.. oder Gcnoffenschast Vertreter der Arbeiter gewäbtt. Die Zah. di» Vertreter niuß der Zahl der von den BctriebSunteriichmer» , bei. Vorstand der Sectio», bezw. Genoffenschasl gewälitten Mitgl.-wc: gleich sein." Der von dem Abg. Schräder vorgeschlaqene 8- 24!. ordnet an. daß aus j- 35 versicherte Arbeiter von der Ge mcindebehörde ein Vertreter der Arbeiter zu ernennen sei. Diese Vertreter sollen alsdann die Mitglieder zu den Sch,es», gerichten wählen. Abg. Müller (MarienWerder! will die Be,, treter der Arbeiter durch die untere Verwaltungsbehörde (in Preußen den Landratb, bezw. de» KreiSauSschuh) ernennen lassen und zwar sür den Bezirk jeder Lrtspolizeibehvrde je einen Per- treter. Diese Vertreter sollen nur dann, wenn es sich um die Be- rusung zum Schiedsgericht handelt, zusanimcntreien uud die Mit glieder zum Schiedsgericht wählen, dagegen solle,, die Vertreter der Arbeiter zur Theilnahmc au den Unsallunteri'uchmige» direct durch die untere Verwaltungsbehörde ernannt werde». Außerdem will Abg. Müller dort, wo die Krankenversicherung ttir die landwirthichaftlichen Arbeiter durchgesührt ist, die Vertreter der Arbeiter doch ine Vorstände der Lrankencassen berufen wissen. Nach längerer Diskussion cntichied sich die Majorität der Eommissioii sür de» Antrag Schräder sowohl bezüglich de« A. 34, wie auch tz. 34». Rur wurde in 8 :44» die Zahl 25 durch 50 ersetzt und der Vorschlag des Abg. Müller, so weit die Krankenversicherung-Pflicht eingesüh'.. ist. die Vertreter der Arbeiter durch dir Vorstände jener Tassen wählen z» lassen, ange nommen. Dir Dß. 35—36u worden mit einigen unwesentliche» redaktionell« Mndernngen noch der Vorlage angenommen. (Eingesandt.) Der Kukuck ist zu un» zurückgekehrt und war am Montag Morgen im Rosentbale zu hören. »lk VKusch« de, Bewoch-r der W^tporstaht t» Vchng auf degerr BeotehrAverbi,düngen hatte auch ich für lehr derechktgl, uud daß sich die Bewohner tüchtig rühren, üuruu höbe ich sie de- stimmt nicht hkiifteru uud zum ruhig«, Abwart«, veroutaHen wollen. Ich wüulche denselben den best« Erfolg, d« jede bessere VertehrS- Verbindung der Linde Leipzig von mir mtt Freuden begrüß» wird. Daß der Werth der Grundstücke in der inner» Stadt i« Allgemeinen nicht zu-, sondern atgenonnnea. behaupt« ich jedoch heute noch und Halle den Preis, wce er Iheilweis sür Grundstücke der runcro Stabt qesorderl wird, sür zu hoch. Bis jetzt Hot sich der üauplvcrkelir der üiueru Stadt hauvtsächlich auf de» Markt, Petersstruße und Grinimaische Straße beschräukt. Ich bestreite nicht, baß einzelne Theile der inner» Stadt nicht nur ihren Werth behalten, sonder» derselbe sich noch erhöben wttd, da vielleicht i» nicht zu ferner Zeit eine große Umwälzung in der innern Stadt vor sich gehen wird. Wäre daS Project einer Parallelstraße zur Z. itzer Straße von Mitte der Sophienftraße «»'gehend in der Richtung nach der Kramcrstraße, Kleine Wiadmühlengaffe, Neumarkt, Reichsstraße, Hallesche Straße, Gcrberstroße, Eutritzscher Straße früher besjer ge- gewürdigt worden, so wäre der Verkehr aus dem Neumarile, der die breiteste schönste Verdindungsstraße der innern Stadt von Süd nach Nord abgiebt, ein ganz anderer, als er es jetzt ist. Den richtigen Zeitpunct, wo mit verhältnißmäßig wenig Kosten diese au«, gezeichnete Verbindung hätte hergeflellt werden könne», hat leider die Stadt unbenutzt vorübergeden lasten. Wie viel Großartige« ließ sich oft billig schaffen, wenn nicht so ost der richtige Zeitpunkt ver- iehen veürdel Der berühmte Nichtausgang der Härteistraße nach dem PeterSsteinwepe hätte gleichfalls leicht bei Anlage der Hörtel- straßr, da iämmttichcs Stroßenorcal zum Römische» Hause gehörte, in Wegfall kommen könne«, wenn man nicht die Strabenaalage unter so »»günstige» Bedingungen bewilligt hätte. Wie störend und un würdig diele Sackgasse in Mitte der Stadt ist. wird allseitig an- erkannt. Die Bewohner der betroffenen Stadttheile sind ebenso wie die Bewodnec des Weftviertel« gesonnen, nicht ruhig zu warten, sondern Alles zu versuchen Liesen Uebclstaud zu beseitigen. Möge von recht vielen Seite» thätiger Beistand geleistet werden, dann wird sicher der Ersolg nicht auSbieibeu. L. (Eingesandt.) ES war ia den letzten Tagen mehrfach im Tageblatt von den für Leipzig nothwendigcn neuen Straßenvcrbinduugen uud -Durchbrüche» die Rede. Aber ein Richiheil, welcher namentlich der Entwickelung und Erweiterung der Stadt im Wege steht, wird merkwürdigerweise gar nicht oder doch gar nicht mehr erörtert. Kaum eine andere Stadl wird in ihrer Entwickelung durch die Bahnhöfe in deni Maße gehiudert als Leipzig. Sollte denn, was sür andere Städte von geringerer Bedeutung möglich war, nicht auch sür Leipzig möglich sein, nämlich die Errichtung eines TeatralbahnhofeS? Das Terrain sür einen solchen wäre ja gegeben: aus dem Raume zwischen Leipzig »nd Gohlis. Die bedeutenden Kosten, welche die Ausführung diese« ProjecteS in Anspruch nehmen würde, dürsten sicherlich gedeckt werden aus dem Verkauf des weithin sich erstreckenden Terrains, aus dem sich jetzt sechs Bahnhöie breit machen. Sämmtliche jetzigen Bahnhöfe müßte» Wegfällen und an deren Stelle zwei neue errichtet werde», der eine im Norden als Ceutralbahuhos. der andere im Süden in einiger Entfernung von dem jetzigen Bayerischen Bahnhose. Me Bayerische Bahn müßte um die Westvorstadt am Südrande des RosenthalS vorbei nach dem Cenlralbahahos geführt werden. Das Rosenthal würde durch eine solche Bahn sicher nicht- an seiner Schönheit einbüßea, wenn die Bahn an den letzten Hüusern der Stadt in einem Biaduck vorbeigesührt würde. Auch ästhetische Gründe sprechen laut sür die Beseitigung der meisten jetzigen Babnhöse. Namentlich der Bayerische Bahnhof gereicht einer Stadt wie Leipzig durchaus nicht zur Ehre. Ueber kurz oder laug wird doch die Macht der Verhältnisse die Errichtung eines CentralbahnHofes in Leipzig unnmgängiich machen, und je eher das Projecl zur Ausführung kommt, um so weniger Kosten wird e- verhälinißinäßig verursachen. L. U. (Eingesandt.) Wir möchten uns hiermit erlauben, auf einen Uebelstand hinzu- weisen, nämlich aus das Fehlen der Wegweiser nach den um liegenden Ortschaften, als da sind: Barneck» Ehrenberg, Wahre», Lonucwitz, Leutzsch, Schleußig, Zschocher rc. »c. Eiuhcimische mögen weniger hierunter zu leiden haben, sür Fremde und neue Einwohner ist es aber recht unangenehm, am Scheidewege zu stehen, besonders im Walde, und dann nicht zu wissen, ob rechts, links oder geradeaus der rechte Weg führt. In der Linie sieht man viele neue Weg- zeiger, aber sie sind sämmtlich nur mit FReittveg" beschrieben. Im Namen sehr Vieler »nd im allgemeinen Interesse bitten wir hiermit die maßgebende Behörde, dafür sorgen zu wollen, daß uns die rechten Wege gezeigt werden. St. (Eingesandt). Anilin, eine Tommcrfrische Aus dem conpirien Terrain, welches vom Elster- und Lrlathale nach Schleiz hin anfsteigt, liegt einc Stunde von Bahnhof Trivtis (Gera-Eichicht) entfernt, die weimarische Stadt Auma mit 2500 Ein- woynern. Der freundliche Ort ist zum Auscnthaite von Sommer- sriichlern wie geschaffen; er hat 1200 Fuß Seehöhc, hohe und doch geschützte Lage, ist nach 3 Seite» von Wald umkränzt, hat staub- und rauchfreie Luft und gutes Trinkwasser. Der Wald ist vor- wiegend Nadelwald, bietet de» reichsten Wechsel schöner Bestünde, ist in 5 Minuten zu erreichen und hat so zahlreiche hübsche Wege, daß man nicht müde wird, wenn man ihn wochenlang nach de» ver schiedensten Richtungen durchstreift. Zur Einathmung der ozonreichen kräftige» Lust bieten sich Orte nach Bedürsniß der Höhe und des Feuchtigkeitsgehaltes. Für Liebhaber weiterer Touren kann eine Menge hübscher Kurorte cmpiohlen werden; die Lberhölzer, Lemnitz, Walbhaus, Weidaihal, Fabrikort Merkenort, Wenigenauma, Gütterlitz, Oitvhai», Zicgcubcig u. s. w. Die Einwohner treiben vorwiegend Ackerbau, sind srenndlich und zuvorkommend und stehen mit den zahlreichen Beamteten im besten Einvernehmen. Der Ort hat auch eine Obcr- sörstcrei, Arzt, Apotheke und täglich 2 Mal Postverbiudung mit Station Triptis (8 Uhr Morgen- und 8 Uhr Abends). Neuerdings hat sich ein Somit« gebildet, um diejenigen Einrichtungen zu treffen, welche Gästen den Aufenthalt angenehm zu machen vermögen; es werden Badeeinrichlungen ausgesührt, zweckmäßige und billige Wohnungen beschafft, gesellige Annehmlichkeiten in Aussicht genommen u. s. w. Kann non auch eine gute und billige Bcrpsleguiig m Aussicht gestellt werden, vor allem ausgezeichnete Milch, so dars mau sich der Haff- nung bingebcn, dag Gäste, denen ein gemächlicher, ruhiger Auseut- halt, ein Stillleben unter schlichten Menschen und im prächtigem Walde Bedürsniß ist, mtt Auma einen Versuch machen werde». Wir sind überzeugt, wer eS hier veriuchtc, kehrt gern wieder und em pfiehlt das Städtchen weiter. (Zu näherer Au-kuust ist der Ge- mciiidevorstand bereit.) 1- Dresden. 28. April. Mit Allerhöchster Genehmigung ist die Stelle des DirectorS und ersten Anstaltsgeistlichen an der Landes-Erziehungs- nnd Besserungsanstalt zu BräunS- dors dein zcitberigen Dirigenten der Strafanstalt Voiqlsberg k Heinrich Fedor Beßler und die Stelle deS Dirigenten der Strafanstalt VoigtSberg dem zeitherigen Anstaltsinspector an der Strafanstalt Waldlvnm Premieriientenant a. D. Karl Adolf Benno Rühlemann unter besten gleichzeitiger Er nennung zum Anstaltsvberinspector übertragen worden. Se. Majestät der König hat den zum Bice- und Deputy - Consnl der Bereinigten Staaten von Nord amerika in Chemnitz ernannten Clayton C. Mason daselbst in dieser Eigenschast auzuerkennen geruht. — Se. kvnigl. Hoheit Prinz Georg wird in nächster Zeit bei fvigenden BataillonSbesichligunaen anwesend sein: Mittwoch beim Schützenregiment, Donnerstag beim Lribgrrnadierregiment, Freitag beim 2. Grenadierregiinent — diese Besichtigungen beginnen sämmtlich früh 8Nhr aus dem Alaunplatze —.Sonnabend beim 4. Insanlerie-Regiincnl Nr. 103 in Bautzen uud Montag bei der früh 8 Uhr auf dem hiesigen Eavallerieerercirplatze abzuhaltcnden Besichtigung des 2. Iägerbataillons Nr. 13 — Ter sächs. Inge»ieur-»»d Archileklenverein unternahm gestern im Anschlüsse an seine vorgestrigen Sitzungen, unter Benntznng eines zur Verfügung geltellten Extrazuges, eine Besichtigung der schmalspurige» Secundärbahn Radebeul. Radeburg unter Führung des !?beringenie»rS Preßler. Der gute Ziisland der Bahn gestattete flotte Fahrt und da- gün stige Detter ließ die landschaftliche» Schönheiten der Um gebung des königlichen Jagdschlosses Moriyburg m ange nehmster L9e>se zur Wirkung kommen Ein Spaziergang von der Haltestelle BärnSdorf entlang deö großen Teiche» nach der Fasanerie und von hier durch eine Anzahl besonders ein- gcsriedigler Abtheilungcn des Thiergartens nach dein Jagd schlösse gewährte besondere Befriedigung. Die Besichtigung den anffentH«, «Senden NL«««, de» lößkern e«Hc3»a-r» tzytthstkl »«che. Vir hätte» das Rech» »ehstt, mFerr^ch»« m»ch tr» Sette»heilen an Hirschgeweih«». Trinkgesäße». Gemälde« u. s. w. bildete einen interessanten Abschluß der Exkursion. TeiegraMche vepejcheu. * Eisenach, 28. April. (Privat-Telegramm de« ..Leip ziger Tageblatt".) Se. königl. Hoheit der Kronprinz traf soeben h«er ein »nd wurde mit lebhaften Hnrrcchrusen em pfangen. Höchstderselde wird einige Tage hier Aufenthalt nehme», um an den Auerhahnfagden Theo zu nehme». * London. 27. April. (Unterhaus.) UnterstaatS- secretair Fitzmaurire erklärt«, die Regierung stehe im Begriff, mit Frankreich ia der Angelegenheit des . Bosp höre ögyptien" ein Arrangement zu treffen, das sür Frankreich, Egypteu und England befriedigend sei. Die Unterhandlungen zwischen dem Botschafter Waddinglon und Lord Granvtlle trügen einen dnrchau« versöhnlichen Edarakter. Goutley fragte an, ob di« Regierung versuchen wolle, die Streitfrage mit Rußland der Vermittelung des Präsidenten der Bereinigten Staaten zu unterbreiten. Der Premier Gladstone erwiderte, dir Frage der Bermitkelung fei im Wesentlichen schon früher von ihm beautworlet worden. Die Regierung sei sich ihrer schweren Beraiilwortlich- keil völlig bewußt, die sie dafür trage, die Ehre Eng lands ausrecht zu erhalten, währeno es gleichzeitig ihre Pflicht sei, jedes Mittel zur Berincidung emes Krieges aufzu bieten. Auf weitere Anfragen entgegnete der Premier, LuniSden habe am Sonnabend telegraphisch mitgcthcitt, er habe Stephen instruirt, »ach London zu geben, uni Lord Granville Uber die mit den Tcpeschcu Lumsdcn's im Zu- sammcuhanae stehenden Letailsrageu und über alle die Vor gänge au der afghanischen Grenze betreffenden Umstände Informationen zu bringen. Die Anfrage Ritchie'S, ob die Unterhandlungen mit Rußland bis znm Eintreffen Stephen's unterbrochen würden, verneinte Gladstone. Gladstone bean tragte die Einzelberathung der Lorlage wegen Bewilligung eines Crediles von t l Millionen, bekämpfte den Unterantrag L'conuvr'S, den Credit zu lyeilen und erklärte, daß derselbe zusaiuiuengehöre. Tenn obwohl die Regierung unter keinen Umstände» den sür Specialberalhunaen bestimmten Credit für den Sudan verwenden werde, könnte doch vielleicht ein Theil deS für den Sudan bestimmten Credits für Specialvor bereitungen verwendet werden. Nack kurzer Debatte wurde der Niiterantrag, der von der Opposition unterstützt wurde, mit 223 gegen 188 Stimmeu abgelchnt nnd der Credit von ll Millionen ohne besondere Abstimmung einstimmig genehmigt. * London, 28. April. (Unterhaus.) Gladstone sagte in der Rede, womit er die Lreditsorderung begründete: „Wenn bei unserer Creditfvrderung etwas ist, was dem Herkommen wenig entspricht, so liegt der Grund davon in der Eigenthlimlichkeit de« Falles. Der Fall ist fast ohne Beispiel, denn es ist wahrscheinlich, daß ein Tyeii der sür den Sudan geforderten 4'/, Millionen in einem gewissen Grade für einen anderen Zweck verwendet werden wird, »ämiich, sür denselben Zweck, der den Zweck der Credüsorderung sür Specialvorbereitungen bildet. Wir schlage» diesen Modus vor, weil es wesentlich ist sür di« Politik, im Sudan eine große Truppen- macht disponibel zu haben. Im Uebrigen schlagen wir Ihne» den gewünschten Credit mit der ailsdrückiichcil Erklärung vor, daß der Sudan keinerlei Hinderniß bieten soll sür die volle Erfüllung unserer Pflichten dem Reiche gegenüber (Beifall), und daß eS unsere Absicht ist, die ganz« Macht deS Reiche- frei zu lassen, nm sic da zu verwenden, wo man deren bedürfen wird. (Beiiall.) Wir ersuche» Sie, uns de» Credit zu gewähren und es unserem Ermessen zu überlasten, deui'elben ohne irgend welche Hinder- »isse zu verwenden zu geeigneter Zeit und mit erhöhte» Verpflich tungen, sobald wir es für nothwendig Hallen. (Beifall.) Gladstone rechtsenigte demnächst die Politik der Negierung in Bezug auf den Sudan. Der Mab di habe nicht mehr eine so bedrohliche Bedeu tung, wie er sie nach der Einnahme von Khartum gehabt habe, derselbe sei von seinen Nebenbuhlern angegriffen. Gleichwohl habe die Regierung in ihren Verpflichtungen für die Beriheidigung Egyp tens nicht nachgelassen, die Basis des Vorschlags der Regierung je« einfach und klar, es liege ihr als die vornehmste Pflicht ob, Trlwpen- streükräsle im Sudan disponibel zu halten, um da sür den Dienst verwandt z» wkrden, wohl» sic durch die Pfbchr und durch die Ehre der Natu» gerufen werden könnten. Gladstone ging sodann auf die Forderung der Regierung im Besonderen ein und er- Närle: Ich habe mit großer Befriedigung die Versicherung der Mitglieder der Opposition gehört, daß .sie gewillt seien, in jeder Weile die Bewiliignng des Credos zu beschleunigen, damit derselbe »ach unserem Ermessen zur Ausrcchlhaltung der naiivnalen und Reichs- Politik verwendet werde» könne. Wir sind alle einig in Bezug aus nufere Verpflichtungen Indien gegenüber. Man hat gesagt, daß in Bezug ans diese Politik die Crcdüsordernng von 6'/, Millionen eine geringsügige sei, aber, den Krimkrieg ausgenommen, ist diese Credilforderiing größer als irgend eine während der leyien 70 Jahre, sie ist auch größer, als es nach dein erste» Anblick scheint, denn sie erfolgt gleichzeitig mit der großen Erhöhung des Budgets für das Heer und die Flotte und mit der beträchtlichen Vermehrung, welche wir durch den Credit von 4'/, Millionen sür den Sudan erhalten werden. Ganz abgesehen davon aber muß man sich vor Auge» halte», daß eS nur der Anfang von iiiilitalrischen Vorbereitungen ist und daß man demnächst erst die Gesammkheit der Ausgaben sür die gegenwärtigen Rüstungen und auch der Ausgaben für die Kriegs- vorbereitungen in Indien kennen muß, »m die Regierung m de» Stand zu setzen, den gegenwärtigen Erfordernissen Rechnung zu tragen (Beifall.) Ma» verlangt Informationen über die gegen- wünige Lage und die Haltung der Regierung. Es ist nicht der Fall eines Kriegs, der vorliegt, wir haben auch einen augenblicklichen oder vielleicht in nächster Zeit bevorstehenden Krieg nicht vor uns, es würde schwer sein, den Grad von Gefahr, vor dein wir unS be finden, sestzustcllen. Wir haben an einer ehrenhaften Lösung durch friedliche Mittel gearbeitet und werden sortfahren, niit Uebcrzeugung und Ernst daran z» arbeiten, ich meine damit die Eventualität eine« Krieges oö«r de« Abbruchs der Beziehungen zwiswen zwei großen Nationen wie Rußland und England, zu beseitigen, wir werden eS unS zur Ausgabe machen, vies« diplomaiiscve Controverie in einer Weise zu Ende zu sichren, daß, wenn dieselbe unglücklicher Weise mit einem Bruche oder mit einem Gewaltacte ende» sollt, wir wciiigstens das Urtheil der civüisirten Welt zurückweisen können, daß wir nicht alles Mögliche gethan hätten, nm durch gerechte und ehrenhaste Bemnhiingen zu ver hindern, daß sich di« beiden Länder in einen Krieg stürzen. (An haltender Beifall.) Alles, was wir gegenwärtig thun, sind Vor- bereikungen, aber es ist unsere heilige Pflicht, weitere Vorbereitungen zu treffen. Die Ertheiluog einer Jnsorniatw» ist im Augenblicke unmöglich, die Frage ist dazu noch nicht reif. Rechnen wir aber nicht zu iauguinifch aus ein zu günstiges Resultat. Vrrzwciscln Sic aber auch nicht daran, daß die Vernunft und die Gerechtigkeit nicht aus beide» Seiten die Oberhand sollten behalten könne». Sehen wir uns das an, was sich zugetragen hat. Ter Nusgangspnnct dabei ist unsere Ebrenverpflichtung dem Emir gegenüber. Die diesbezüglichen pol,tische» Lrioagungen, sowie unsere Verpflichtungen gegen den Emir sind keine absolute», wir würden nicht verpflichtet sein, ihn zu vcrtl/eidigen, wenn er der Tyrannei gegen seine Unterihanc» schuldig wäre, es würde unserer Pflicht zuwiderlaufe», ihn zu unter stützen bei einer Politik der Thorhcit, aber wir haben die Vcr- pflichtnng, ihm Unterstützung und Beistand zu gewäyren und diese Verpflichtung wird ohne jede Einschränkung erfüllt werden. (Anhaltender Beifall.) Sie ist lediglich bedingt durch die Mt feines Verhalten» und davon, ob wir dasselbe aufrichtig billige» können. Aber da« gegenwärtig« Verhalten des Emir, seine Acußerungen dem Bicekönig Lord Dufferia gegenüber nnd die Prineipien. die er ausgesprochen hat, geben ihm das absolute Recht, un« dazu aus- zusordern, daß wir ihm mir Rath und Tdat beisteheu, damit er feine Besitzungen und seine wohlbegründcten Rechte wahre» kann. Zu diesem Zwecke wurde ein Plan entworfen zur Abgrenzung feines Gebiets von demjenigen, wn« bisher turkmenische- Gebier war, aber jetzt mit reißender Geschwindigkeit zu russischem Gebiete geworden ist. * London, 28. April. (Unterhaus. Red« Tladstoue'S. Schluß.) Gegenwärtig ist Rußland in directe Berührung mil Afghanistan getreten. Das Projekt für die Feststellung der Grenze ist leider aus ein Hiuderniß gestoßen, so daß eS noch nicht hat zur Ausführung gelangen können. Tie e»igetreteuc Verzögerung ist be denklich und hat zur Ergreifung militairiichrr Maßregeln aus dem streitige» Terrain geführt, weiche ernste Geiahrc» sür den Frieden den guten Willen und die künftige LSinng der Grcuzirage mtt sich bringe». Um die Gefahr abzuwenven, baiten wir am t7 März mit Rußland ein Arrangement getroffen. Dasselbe eiiiyielt eine Verpflichtung und einen Vorbehalt seitens Rußlands. Dieser Vorbehalt hat bei uns dasselbe Gefühl helvorgeruskii, wie ia dem Unterhause, alt er von mir mtt- etue» Vorbehalt zu mache». wir wäre» aber in diese Verpflichtung im Sinne einer liberalrn Auslegung eingetreicn. Wir meinten, daß der Vorbehalt im ehrenvollen Sinne und im guten Glaube» geiuacht worden sei- (VestaSO Ich bcdaure nicht, sie so ausgesaßl zu Hobe» und sag« nicht, daß diese Auffassung eine irrig« gewesen sei. Wo- auch geschehe» mag. ick/ werde es nie bereuen, jo gehandelt zu haben. Die Abmachung war eine iu aller Form abgeschlossene. Wir hatte» daraus gerechnet, daß die Verpflichtung mit vollster Aufrichtigkeit übernommen sei, wie uur je ei»«« vou zwei Nationen feierlich abgeschlossene Ab machung und daß, wen» ein Jrrlhnm vorgekommeu, beide Mächte dann darin wetteifern würden, die Ursache de« Irrthums aufzuklärcu und der Welt zu zeigen, wodurch derselbe veranlaßt worden und wer die Verantwortung dafür trage. Der blutige Zusammenstoß am 30. März war dem am 17. März geschlossenen Uebcreinkomuien gefolgt. Dieter unglückliche Zusammenstoß Hut deutlich gezeigt, daß von Seiten emes ThcckcS oder beider Theile durch Uebclwollcu oder durch einen unglücklichen Zwischenfall eS unterlaflcu worden ist, die Bedingungen des getroffenen Arrangements zu erfüllen. Wir habe» es angesehen und sehen es noch a» für die Pflicht beider Mächte und vor Allem für eine Ehrensache beider Mächte, zu untersuche«, aus welch« Weise und durch westen Fehler der Zusammenstoß veranlaßt worden ist. Ich will durchaus nicht vou vorahereu» als feststehend ansehea, daß wir im Recht sind, aber ich darf sagen, daß ich volles Vertrauen aus die Ehrenhaftigkeit nnd Intelligenz unserer Officicre habe. Aber Tic- jeniaen, welche unsere Abmachung zum Scheitern gebracht haben, muffen ihrer eigenen Regierung und dem anderen Mttcontrahcnic» als solch» kenntlich gemacht iverden. Wir sind vielleicht noch nicht in voller Kenutniß aller Thatfachrn, aber die Tbai- sachea, von denen wir misten, erzeugen in üns einen ungünstige» Eindruck von dem Verhalten eunger von denjenigen, die zu der anderen Partei gehören. Ich will uicht vou dem Principe der streugsten Gerechtigkeit abweichen uud dem weitere» Resultate der gerechten Untersuchung nicht vorgreifcn, welche wir ru verfolgen uns bemühen iverden. Die Ursache deS bcklageuSmerthen Zusammen stoßes ist vielleicht ungewiß, gewiß aber ist, daß der Angriff ein An- griff von Seiten der Russen war (Beifall), eS ist wichtig, zu wisse», daß Rußland den Angriff provocirt Hai. Uuter diesen Um ständen liegt der Fall vor, Vorbereitungen zu treffen und ich hoffe, daß das Hans nach meiner Red« aus einer Vertagung der Beralhung, um Zeit zur Erwägung zu erhalten, nicht bestehen wird. Ein solche« Verlangen könnte nur zur Folge habe», daß hier uud anderwärts der Glaube entstünde, es herrsche über diese Frage Unentschiedenheit tm Parlament (anhaltender Bei fall), während ich übcrzengt bin, daß hierüber im Parlament nur ein Gefühl herrscht. Zudem sich daffelbe die volle Freiheit vorbc iiält, das Verfahren der Regierung nach seinem Ernieffcn zu beur- theilen, wird «S die Forderungen der Gerechtigkeit und Ehre be willigen. Aus diesem Wege werden wir auch für die Zwecke des Friedens arbeite«. (Lang anhaltender Beifall.) Der Credit wurde hieraus, wie schon gemeldet, bewilligt. * London, 23. April. Heute findet hier e>» Cab inet s- rath statt, zu welchen/auch der Lordlieutenant von Irland, Earl Spencer, von Dublin hierher berufen worden ist. Wie verlautet, soll die Antwort der russischen Regierung auf die englische Depesche vom-^2l. dsS., deren Text heute früh hier erwartet worden sei und deren ungefährer Inhalt Lord Gran ville bereit» bekannt sei, den Gegenstand der Beralhung bilden. — Die .Daily News" meint, die Unterhandlungen mit Rußland seien noch im Gange mit dem beiderseitigen Wunsche, daß ein friedlicher Ausgang erzielt werde. Wie die Angelegenheit auch enden möge, nnige Zeit werde noch verstreichen, ehe die endaillige Entscheidung erfolgen werde. Nack der .Times" unteruege e» keinem Zweifel, daß das englische Cabinet als letzte versöhnliche Äustrengung vor- geschlagen habe, die Frage, ob der Angriff des Generals Komaroff unprovocirt gewesen sei. einem unabhängigen Tri bunal zu unterbreiten. Die Antwort Rußlands sei »och nicht eingegangen. Die Ablehnung der letzte» Borschläge des eng lischen Cabiuets werde den Abbruch der diplomatischen Be ziehungen zur Folge haben. -London. 28. April. Der Prinz und die Prinzessin von Wale« haben sich gestern in Larne an Bord ihrer Pacht eingeschifft, um hierher zurückzukchren. Der Prinz hatte vorher in Carrickfergus eine Adschicdsrebe gehalten, in welcher er seine hohe Befriedigung über den ihm zu TPeil gewordenen Empfang und den lebhaften Wunsch anssprach, daß die Wohl fahrt Irland- sich Weiler entwickeln werde. * Rom, 27. April. Da« amtliche Blatt meldet, am 22. d. sei im Bezirke von Bergamo ein aller Mann an sporadischer Cholera erkrankt; es sei dies der einzige vorgekonimene verdächtige Erkrankungsfall. * Petersburg, 28. April. Da«von ReutcLsTelegramm Company i» London gestern verbreitete Telegramm, welches lautet: „Office Reuter meldet, der Krieg zwischen England und Rußland sei unvermeidlich, mau versichere, der Zar werde sich heute nach Moskau begeben, wo er ein Mamscst erlasten werde", wird an maßgebender Stelle als durchweg uud in allen Puncten unrichtig bezeichnet. * New-Uork, 27. April. Nach einem Telegramm aus Panama haben die amerikanischen Truppen in Folge eincö mit dem General Aizpurn und dem französischen Consnl ge troffenen Abkommens, wonach der Befehlshaber der Auf ständischen Bürgschaft sür die Ansrechterhaltung der Ordnung übernommen hat, die Stadt am Sonnabend Abend wieder geräumt. Nach Schluß der Redaktion eiugegaugeu. * Wiesbaden, 28. April. Einc im „Rheinischen Kurier" eiugctroffcne Depesche Rohlfss' meldet: „Die Expedition der Asrikareisenvcn Vorhin und Reichardl ist verunglückt; Bochm ist todt, Reichardt aber gerettet und in Zanzibar angckommen". * Pari-, 28. April. Dem .Debats" zufolge ist der Zwischen fall, betreffs „BoSphore Egypticn", durch Ver mittelung Englands aus folgenden Grundlagen beigclegl, Egypten wird dem französischen diplomatischen Agenten sein Bebauern auSsprecke», die Druckerei des „Bvsphorc" wird geöffnet und das Journal soll sofort wieder erscheinen können. Angesichts dieser Gcnugthnung EgyptenS werde Frankreich aus die Amlsentsetzung vcr Polizeiagenten, die sich einer Verletzung deS HauSrechtS schuldig gemacht, verzichte». * Brüssel. 28. April. Die Repräsentanten ge nehmigte» einstimmig die Vorlage, welche den König er mächtigt, den Titel eines Souverain deS Congostaales an- zunehmen. * London. 28. April. (Unterhaus.) Ashlcy theilt mit, feit letztem Freitag habe kein Gesecbt mit de» Auf ständischen im Nordwesten von Canada staltgesuoden. Die Nachricht, daß die Aufständischen an, Sonntag eine Nieder lage erlitten hätten, sei daher unbegründet. Der Lvrmarsch auf Middleton sei durch die Sorge um die Verwundeten und di« Herbeischasfung von Proviant verzögert, solle aber demnächst erfolgen. — Gladstone erklärt» der Regierung ging keine Vorstellung Rußlands zu, wegen der Besetzung von Port Hamilton. Von der Verpflichtung, Hcrat nicht zu bc setzen, sei Rußland uicht zurückgetreteu. Die Regierung erhielt keine Bestätigung des Gerüchts vou einem neuen Geiechte zwischen Rüsten und Afghanen. * London, 28. April. Da» Oberhaus nahm in der dritten Lesuug die egyptische Anleihebill an. * Petersburg, 28. April. Ueber einen von der „InkSpendance Bilge" gemeldeten neuen Zusammenstoß russischer und afghanischer Truppen liegen hier keinerlei Nachrichten vor und handelt eS sich augenscheinlich um eine völlig unbegründete Nachricht.
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