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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-03
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1885
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>«e« i lU.Tb »n.,0 >».— 31^- ISL im« s? o^l. ia»n: dO^l uoatn »at. -ck» Grfedcint taftlicd frnh S'/,Uhr. Prstsrff«» mit Erpr-sti«« Johaunrsqasse 8. SstrechAa»drn trr Kröackimn BermiNagS 10—13 Uhr. Nachmiila»« 8—6 Uhr. «er d«, »»«»<>>'< rii^-i-»^« M«i,»tcrl»l, »cht ßch V»AN>»c—» »» >tr»HUch. An»«K«e der für dte nilchstselgen»« Nnnunee öefttmmten Inserate an Aachentagen l»ts 3 Uhr Nachmittag«. a„ Smm- und Festtagen früü d>»',,8 Uhr. I» de« Filialen l»r Ins.-Äonalmr: Ott» Klemm, llniversttätSstraße 1. Lauts Lösche, Kaihariueustr. 23, p. »nr ht» '/.3 Uhr. ^ 122. Amüicher Theil. «rßenstlchc Sitzm? tcr ÄiRmrottietei MttMewch, m» «. Mai I88S. Atz-«»» «'/. Uhr tu» Saal« her L. VürGersrhute. LageSor» nung: l. Bericht de« Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses über ». Neubau eine« Couservatorium«, d. Ankauf de« fiskalischen Cbausieegeld-Einnahmearundstück« Eutritzscher Straße Nr. 29. II. Bericht de« Sststnng«- und hez. Bnnansscbusie« über n. du« Speaalbndget ,Johaittli«ho«pit»l', ausschließlich NnSftade« Pes. 3; h. daS Sperratbndgtt .Städtische« Kraukenhau« zn St. Iaesb", anSschlirßlich Ausgaben P< »8. 31. 74. 78, 7«. «—98, 9«. 11» de« HauSHGt- plane« «ms da« Jahr 1888. III. Bericht de« G»S- nun Oekonomieausschusse« über Auf nahme n»d Renlege« der GaSröhren in der Pemn- lewskpstraße. IV. Bericht de« 8a«an«schufseS über Auswechselung der der» »ölen in der Packdosflraße liegenden GaSröhren. V. Bericht über die RathSvoriaqen, belr. ». Beteachtmig«» verdessernng am Markte bei Easö National; d. llm- Wechselung nnd Legung von GaSröhren in der Petersstraße. VI. Bertcht de« Oekonomie- und Finanzausschusses über Ein friedigung dar projectirte« Anlagen «nq der Oft- und «S ueueu Gewandhaus««. VrkrmckvitchLUS. Unter Hinwei« anf die Vorschriften de« Reichrimpfgesetze« vom 8. Aprit 1874 mrd nach Maßgabe der hierzu erlassenen königl. stchfischen Ausstkbrurw«-Verordnung vom SS. März 1878 machen wir hierdurch Folgende« bekannt: 1) Die Stadt Leipzig bildet eine» selbstständigen Impf- bezirk, für welchen der Sladtwnndarzt Herr vr. wock. Wil helm Lmnad Blaß. Köuigstr«che 8. «rl« Ämpsarzt und Herr vr. maä. Schellenberg. Bahuhosstraße lg. al« dessen Assistent verpflichtet sind. r) DaS Jw.pslmoal ßeff«»r1 ffch tu der kkeatrett- Hai« — Kaisersaal — (Vlugarr^ Eentralstr. 2). öffrollichen I 8) Daselbst finden die Impfungen von hier . . . .. ^ ^ hier lufhäiklichen Kindern in der Zeit vorn 18. Mat stick ttnsrstliestlich IS. Jatt a«d vour RS. »August stick einseylie-Uch SV. Septeurber dieses JahreS, und «war bi« «ns weitere« an jedem Mittwoch von >/,3 bi« 5 Uhr Nachmittag«, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Ilnpflinae an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vvrzuffellen. 4) Im Laufe diese« Jahre« sind der Impfung j» unterziehen: I. diejenigen Kinder» ». welche >m Jahre 1884 geboren worden, d. welche in den Jahren 1874 bi« 1883 geboren find und im Jahre 1884 der Jmpfpslicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft); II diejenigen Zögnuz« öffentlicher Lehranstalten und Privat schulen, a. welche im Jahre 187S geboren find. d. welche in den Jahren 1863 bi« 1872 geboren find nnd i» Jahre 1884 der Impspflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wiedergeimpst oder wegen Krankheit nicht wiedergeinipft). 8) Alle diesigen Einwohner sind berechtigt, ihre wie zu 4 anter la und d bemerkt, impspslichtigen Kinder dort (Kaiser saal der Eeutralhalle) unentgeltlich impfen zu lassen. 8) Für jede» Kind, welche« zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ei« Zettel zu übergeben, ans welchem Name, Geb,,rt«jahr und Geburtstag de« Kinde«, sowie Name, Stand und Wohnung de« Bater«, Pflegevater« oder Bormnnde«, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich ver zeichnet ist. 7) Die Eltern der im laufenden Jahre impfpflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Abs. 2 de« Impsgefetze« angedrobten bi« zn SO in Geld oder 3 Tagen Hast ansteigenden Strafen aiifaesordert, mit ihren Klüvern in den anberaumten Imps- beziehentlich Revisionsterminen behufs der Impfung und ibrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung v«a der Impfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Impf- «nd Revisionstermine zur Wieder-Impfnng, beziebentlich Control« der oben unter II» und d gedachten impspflichtigen Zögling« wird an die Tchulvorsteber besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eltern. Pflegeeltern «nd Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1885 impspflichtigen Kinder und Pflege befohlenen. wie ihnen sreigestellt ist, durch Privatärzte der Impfung nnlcrziehrn lassen wollen, werden hierdurch ausge- fordert, bi« längstens zum 30. September 1885 die erforder lichen Impfungen ansslibren zu lassen, sowie die vorgeschrie benen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung beziebentlich Dieder-Impfung erfolgt oder auS einem geschlichen Grunde unterbliebe» ist, in der Jmpfeppedilion im Stadthause, Obst- markt 3, II. Stock, Zimmer Nr. 115, vorzulcgen, widrigen falls sie nach erfolgloser nuillicher Aufforderung zur Nach holung VeS Iiiipsenlassenü binnen angemessener Frist Geld strafe bis zu 50 ober Haft bis zn S Tagen zu gewärtigen haben würden A»S Familien und Häutern, in denen ansteckende Krank heiten, wie Masern, Keuchhusten, DiphtheritiS, Scharlach, Nose u. s. w., bestehen, darfein unpspflichtigeS Kind in keinem Falle in das Iwpslocal gebracht werden. Leipzig, am 27. April 188.5. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Renter. DckarnitMlichung. Die Glnserarbeite» beim -leubau der II. Bürger» schnle hier sind vergeben. Es werden daher die underück- sichtigt gebliebenen Herren Submittenten ibrer Offerten ent bunden. Leipzig, am 27. April 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. G. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Meß-Auflage IS,SS« ^vonnrmrnlsprri« viertrlj. 4'/, Mk inrl. Bnnaerlohn ü Mt . durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer Ä) P, Belegexemplar 10 Pf. «ebüdren für Lptrabeilage» (in Tageblatt-Format geiaht) »tz»r Poftdeiördrrung 39 Mk. Mit Poftbefördernng 48 Mk. Zpsernte Sgespaltnre Petitzeile 10 Pf Größere Tchrifle» laut n»i- Preisverzeichnis TadeNarstcher ». sicher nfatz nach HSHerm Tarn Neriame» misor dem »rdaettvusfirlch diesaespalk sietlekOPf., vordea Familien aachrtchr en d,e Sgefpcktene geile 40 Pf. Inserate sind Ker« an die Srz>e«itt«u zu sende». — Rabatt mied nicht gegeben gahlnng prnanamamo«» »der durch P st Nachnahme. Somrtag den 3. Mai 1885. WP»»«t Lpett I88S erlaugte» daS htestge Bürgerrecht: Acker»«»«. Richard «d». Kaufmann. Arier, Friedrich Ferdwan», «ottchermei-er. HeNi««, Tremqott Jura.., Knasmaua. vrvue, Karl Otto, Schr,finster. Jnfinger. Franz kxrmann, Porttcr. Langer, Heinrich, Tischler. Pickcnvaltii, O»knr Theodor, Tischler. Rade, Carl Robert, Glasermeister. Lchrlbach, Max Friedrich, tiausmann. Ttieler, Leberecht Ludwig, Restaurateur. Ttrande, Otto Alexander, »aufmann und HouSbesttzrr. Tdomnk, Richard Julms, Crpedicut der Austav-Adols-Sttstnug. Vogel. Arno Arminin«, Kauf»»»». Werner, Adalbert, Kaufmann. Werner, Gottfried Wilhelm, Bachhandlnugsgeßülfe. Witt. Karl La»«, Reichsgertchttserrrtair. Wolff, «arknch »anf«««.. siuleger, Ostnr Alfred, Kanfmaau. Da« van ou« am lv. dss. MlS. zur anderweiten Ler- wiethnnfi versteigerte Gewölbe im alte« Bürsettgebäude an der Eck« de« Salzgäßchen« und NaschmarkteS (Ratbhau«» feite) ist dem HSchstbieter zttgeschl«ge« worden und entlasse» wir daher in Gemäßheil der Versteigerung«- de ding,ingen die übrig,« Bieter hiermit ihrer Gebote. Leipzig, den 27. April 1885 Der Rath der Stadl Leipzig. vr. Georgi. Krumvtegel. Vekamrlmachuns. Die Maeadaartstraag der »er1ü»gertr» Hohr» «nd Stdo»te«stra-« ist vergeben und werde» de«halb die unberücksichtigt gevliebeue» Herren Subwittente» threr ' entbunden. Leipzig, am 28. April 1888. Der B«th der Stad« Leipzig. vr. Georgi. Griugm»th, «ff. VttMMtMlhMlA. Di« Pflasterung der Plato-Straß« ist vergebe». G» werde« daher di« «rberückfichtigt gebliebene» Herr« v»b- mittente» ihrer Offerten entbnnden. Leipzig. am 29 April 1888 Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Gringmulh, Assessor. Vekaniltmachim-. Die Gasleitnnq-arbeiken in den Kcllerräume» »nd kn Erdgeschoß de« Museumserweiterungsbaue« sind vergeöen und werden daher die unberücksichtigt gebliebene» Herren Sub mittenten ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 23. April 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Gringmulh, Lss. Vckanutmachimg. Die Herstellung der Schlcuße III. Elaffe in der der- längerten Vork-Straße soll an einen Unternehme, k, Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«, II. Etage, Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingefehen rrsp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schleutzenbau t» der »erl. Bork-Straste" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum t3. Mai 1885, Nachmittag« 8 Uhr, einzureichen. Leipzig, am 28 April 1888. De» Rath» der Stadt Leipzig Stratzeabaa-Depvtatton. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleibt da« Aichaart Montag, den ü. und DtenStag, de« S. Mat d. I. geschloffen. Leipzig, am 27. April 1885. DaS Aichaart. Scbleißner. Kühuel. Logisvkrmiethung. Im NnlversitSt-gruiidstacke zum „Goldenen Anker", Große stleischeraasie Nr. 18 (alte Nr. 3), sind im I. Obergeschoß zwei «ohnnnBrii. die eine au« S Stube». 4 »ammern. Küche und übrigem Zubehör und die andcre au« 4 Ltuben. S Kammer«, Küche und übrigem siubehür bestehend, getrennt oder zusammen voin 1. Oktober ds«. Js. an auf drei Jahre und dann aus viertel- jährige Kündigung im Wege der Licitatio», jedoch unter Vorbehalt der Auswahl unter de» Bietern, andrnveit zu vermiethr». Reflektanten werden ersucht, Donnerstag, den 7. Mat 188S, Vormittag« 11 Uhr im lluiverfitätl-Rentamte. woselbst auch die LicitationSbrdingunge« z»r Einsicht „»«liegen, ,« erscheinen und ihre Gebote abzugeben. Leipzig, a« 27. April 188S. KniverfitätSNentamt. Graf. Hch-Auclion. von den auf dem Neubniyer Aorttrebtere ausbereiteten Hölzern sollen i, Döttug'» Lcha» t»irthsch«st aus dem «wdaitz (Bahnstation Dohlen) Kreit»,, de» IS. M«t diese« 2«hre«. von vormittag v Uhr an 722 kies. Stämme von 10—22 am 394 . - - 2S-2S - 93 . . . W-4» . 597 kies. Klötzer von 13-18 . 50» . - - IS—23 . 237 - - - 23—48 - 720 buch. u. birk. Klötzer v. 10—18 ew I Ober-bz.Mittenstärkerbi« 842 » - - » IS—22 » > 8mLängea.oblg.Schläg. 2S2 » » « « 23—51 » I u.aus d.Tchlage i Abtb.8. meistbietend gegen 'sofortige Bezahlung „nd unter de» sonst vorher bekannt z» gebenden B din runge» versteigert werden. Königl. Forftrrntamt Winzrn und Köuigl. Korftrrbler» »erwaltnng Ne«»nitr. den 29 April 1885. vachmann. Berger. Mittenstärke auf dem Schlage lu »btheiimig IS. Obersiärkr 3—4.6 m Länge aus obigem «nd dem Schlage in Abtheilung 27, Der Schneidergeselle Frietzrlch Wtltzel» Herma«« Roland, «bore» zu Rötha bei Leipzig am IS. Jm>t 1880. ,»letzt hier wahn- holt» ». si. wahrscheinlich in Loudo», wird beschuldigt, als Wehr- vfllchttger in der Absicht, stch dem Eintritte in den Dienst de« steheudeu Heere« »der der Mott« zn entziehe», ohne Erlaubniß da« Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militairpstichttgen Alter sich außerhalb deS Bundesgebietes ausgehalten zu haben, vergehen gegen g 140 Abs. 1 Nr. l Str.-G-B. Dersribe wird aus den 11. Juli 1685 vormittag« 9 Uhr vor die Strafkammer d«S S«nigl. LandgrrichlS hier zur Hauptverhandlung grladrn. Bei iinenlschuldigtrin Ausbleiben wird derselbe aus Grund der noch ß. 472 der Strafproceßordnung von der Königliche» AmtS- hauptinannichast zu Borna über die der Anklage zu Grunde Hegenden Thallachen ausgestellten Erklärung verartheilt werden. Erfurt, de» 23. April 1888. König«»« Staatsanwaltschaft. F«r den Neubau der Siechenbrücke soll die Liefern»« von ttrco 24,000 hartgebrannte» Klinker« Vv» Rvrmalsormat i» »ffeutNcher Submission »ergeben werden. Offenen sind bi« zum 12. Mai o. Mittag 12 Uhr untrr Frone». Einsendung von Probcsteiuen an de» Unterzeichneten einzureichen und werden die eingehenden Offerte» in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet «nd verlese». Rudolstadt, den 1. «oi 1888. Der Stadtratß. Nebrich. Nichtamtlicher Theil. Auf »elcher Seite ist dar Recht? G« ist eine sehr heachten«werthe Thotfoche, daß ein Theil der deutschen Presse in der russisch-englischen Streitfrage Partei für Rußland ergriffen hat. Die Zeitnngen, welche sich aus dieser Seile befinden, steile» die Sache so dar, at« vb General Knmarvff ganz i« Rechte mar, at« er die Afghanen anariff, »e«hald Kälte» sie Orte besetzt, die k, der neutralen Zone lagen? Angenommen, dir Afghane« hätten wirklich die Lan- deSgrenze überschritten, so geschah da« doch nur in der sehr be rechtigten Absicht, di« Besetzung «ichtioer Punkte durch die Russen zu verhindern. Daß die Russen Sarh yazi »ad Piilikliiin am Zusammenfluß de» Knschk «nd Mnrahab Be setzte», finden sie selbst und ihre vertheidiger ganz in der Ordnung, aber Laß d:e Afghanen Rk Tep« und Penschdeh besetzten, daran nehmen die Rufsenfremrde Anstoß. Dill man gerecht sein, dann darf »an nickt antzer Acht lassen, daß schon die Besetzung von Merw »nd Sarak« durch die Russen eine Bedrohung Afgha nistan« darstellte, und daß allein da« Bestehen der gemischten GrenrregulirungSeommiffion da« eroberung-durstig« Auftreten der Russen hinreichend illustrirt. Als Mer» »och ki den Händen der Turkmenen war, galt e« in der ganzen eivilissrtrn Welk als ausgemacht, daß die Besetzung von Merw durch die Russen eine wichtige Etappe aus dem russischen Bormarsch nach Indien bedeute. Auch Herat« wurde stet« in dem Sinne gedacht, daß der Besitz dieses Platze- den Zugang zu Indien öffne. Jetzt sieben die Russen wenige Meilen von Herat und haben die Afghanen mit den Waffen in der Hand auS Penschdeh und Ak Tepe, au« Merulschak und Bala Murghab Vertrieben, die Straße nach Herat liegt frei zur Verfügung der Russen, nnd trotzten, finden die Rusiensreunde, daß Die. welche mit so rücksichtsloser Gewalt aus ihr Ziel, nämlich auf die Herrschaft über Indien, loSgehen, in ibrem Rechte sind. Da« heißt denn doch die Tbatsachen aus den Kopf stellen. Zwischen Deutschland nnd Rußland besteht gegenwärtig ein gute« Einvernehmen, aber diese Freundschaft ist ziemlich jungen Datum«; e« gab eine Zeit, in welcher ein gewisser General Skobeleff offen zum Kriege gegen Deutschland betzte und in welcher er durch die öffentliche Meinung Rußland- unterstützt wurdr. Damals fanden in Russisch-Polen sehr be denkliche Truppenvkrschicbuiigen, Festung»- und Eisenbahnhauten statt, welche entsprechende Maßregeln aus deutscher Seite in Ostpreußen und aus österreichischer in Galizien Hervorriesen. DaS scheinen die Rusiensreunde von heute gänzlich vergeffen zu haben. Noch einige Jahre weiter zurück war Rußland unter dem Vorwände, die Christen in Bulgarien gegen türkische Vergewaltigung zu schützen, räuberisch über die Türkei hergesallen und hatte die Türken nach tapferer Gegenwehr bi« nach Konstantinopel zurückgedrängt. Wenn Deulschland im Einverständniß mit dem übrigen Europa damals Rußland nicht Halt geboten und den Frieden von San Stefano durch den Frieden von Berlin ersetzt hätte, dann wäre Rußland beute im Besitz von Konstantinopel und bedrohte nicht nur Asien, sondern auch Europa. DaS gute Einvernehmen zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn nnd Rußland sollte nicht dazu verleiten, der letztgenannten Macht ein unbedingtes und blinde- Vertrauen entgegen zn bringen, ma» sollte nie mals außer Acht lassen, daß Rußland der gefährlichste Feind der abendländischen Cultur ist, welcher, wenn er die inneren Verlegenheiten überwunden hat. mit derselben Rücksichtslosig keit einst über Deutschland und Oesterreich herfallcn wird, wie er da« mit der Türkei gemacht bat und eS gegenwärtig ^egen England vor hat. Au« Politik gute Miene zu bösem spiel machen, mag in manchen Fällen durch die Klugheit geboten sein, aber in dem vorliegenden Streit scheint die Parteinahme für Rußland nicht die Bezeichnung ,klug" zu verdienen. Fürst BiSmarck hat von jeher al« da» oberste Gesetz der von ihm eingesührten Politik Wahrheit. Offenheit und Recht betrachtet, die kleinlichen Winkelzüge, welche die Mctternich'sche Politik charakterisirlen, sind der deulschen Politik der letzte» zwanzig Jahre völlig fern geblieben, und zwar ist dieser Umschwung deshalb eingrtreten. weil Deutschland keine Eroberungspolitik treibt, sondern nach Sicherstellung seiner Existenz die Ausrcchthaltung de» euro- päischen Frieden« al- Hauptzweck verfolgt. Daß Ruß land nicht von gleichem Streben durchdrungen ist. hat der letzte russisch-türkische Krieg, da» haben die Gebietserweite rungen in Asien gezeigt, welche lediglich auf dem Recht de« Stärkeren beruhen. So wenig Deutschland aber Lust und Berus hat, da« Unrecht zu unterstützen, so ist es andererseits auch nicht verpflichtet, für Ander« die Kastanien auS dem Feuer zu holen und sich dabei die Finger ru verbrennen. Da« ist unser Fall der russisch-englischen Streitfrage gegenüber. Weil da« Rockt unzweiselbast aus englischer Seile ist. dc-balb sind wir noch nicht genöthigt, für England Partei zu ergreifen und ihm gegen Rußland bei- ziistebeii oder eine Vermittlerrolle zu übernehmen, deren Inanspruchnahme unS mit Rußland verfeinden könnte. Der Streit, welcher gegenwärtic, zwischen Rußland >»»d England te> steht, muß zwischen beiden Gegnern allein zum AuStrage gebracht 7S. Jahrgang. pßh»t ntr»»k« gut- PE Deutschlands »erde«, »»befugte Einmischung geheißen »» werden. Die «klein »n dem Streit« zwischen Nußlepd «i» Englnnd ist unseres Erachten« stricte Neutralität, unter Währung de» bestehende» Verträge. Kür England Pattei z» ergriffe», habe» wir nicht die geringste Veranlassung »nd außerdem würde eine solche Parle, nähme nach Lage der politischen Verhältnisse Europa« ei» politischer Fehler sein. England hat Alle« aethaa. um silb bei den Übrigen Mächten in Mißcredit z« bringen u»d sich zu vereinsamen. Die Beschießung von Alexandnen und die kleinliche Eolonialpolitik gegen Deutschland haben ih« die europäischen Mächte entiremdet; ob Italien aeneiat ist, E»g« land gegen Rußland verstand zn leiste», «nß stark bezweifelt »erden. England erntet als« beute die Frucht einer ganzen Rech« politischer Fehler, die e« leicht hätte »ermeide» kvnnen. Frankreich steht zwar nicht auf Seiten Rußland«, »nd der .LempS", da« NegiernngSorgaq, tadelt sogar da« gewaltsame Vorgehen Rußland« g«rz mrderhohle». aber «i« franzSsisch. englische« Bündarß gegen Rußland wäre heute ein« absolute Unmöglichkeit. GesiihlSpolitik pr treiben, ist immer «kn Fehler, aber sich bei Beurlheilung der politischen Bedeutung de« bevorstehenden Kriege« durch Gunst »der Ungunst, für diese »der jene Macht leiten zu lassen, wäre rkr ganz »»verzeihlicher Mißgriff. Weil die Engländer e« lieben. Schwache ihre Macht fühlen zu lassen «nd vor Stärker« sich z» demüthigen, weil sie Egtzpten erobert und Gordon in Khartum haben verderbe« lasten, weil sie die Erwerbung von Eoionien durch Deutschland a»f jede Weise z» htntertreibe» suchten, deshalb habe» wir »och keine vera«laff»ug. die russisch« Politik in Aste» gegen die englische z» unterstütze«. Di« Engländer Hab«, in Indien und ,» Laplande, Überhaupt t» Asien und Afrika schlimm genug gehaust, ste habe» die Menschlichkeit ost in schniwester Weis« mcher Acht «lasten, aber der ent scheidend« Oefichtchnmtt waren für die Engländer stet« ihre HandelSmteresten. Diese bringen es mit sich, daß sie unwillkürlich a»ch der Eultnr und der Sache de« Frieden« zugethan sei» müssen Ganz »»der« liegen di« Verhältnisse «» Rußland. Diese Macht ,st eine Despotie nnd trachtet nach Erweiterung ihrer Herrschaft und Unterdrückung jede« eigenen Wille»«, möge er von den eigene» Land««rindern oder von «nterwvrfene» Völkerschaften a»«aehe». England hat die deutsch« Freundschaft verscherzt, aber a»« diesem Grund« brauchen wir Deutsche noch nicht gegen utfferr Never- zeugung den Rust« Recht »nd den Engländer» Anrecht zu grb«». * Leipzig 3. ««1 «W. * Am Donnerstag fand ein« Plenarsitzung de« Bunde«rath« unter dem Vorsitz de« VtaatSminister«. Staatssecretair« de« Inner» da» voetticher statt. Der Vorsitzende legte ein« Mittheilung de« Präsident« de« Reichs tag« über de» Beschluß de« Reichstag« z« der Petition de« früher« Holzhändler« Signol z» Faxe in Lothringen »« Ersatz de« ihm hei Abschluß van Holzanka»f«geschästm mit der deutschen Eivilverwaltnng von Ranch erwachs«« Schaden« vor. Dieselbe wurde dem Ausschuß für Justiz- wes« n»d de« Ausschuß für Rechnungswes« über wiesen. Borlag« betreffend die zu Rom am 4. April a. Unterzeichnete MeistbegünstigungS-Conveutian mit Birma und den Entwurf einer Verordnung über die Eaution« der Zahlmeister de« Reichsheere«, sowie ein Antrag Baden- betreffend die Ermittelung de« Nettogewicht« de« mit dem Ansprüche auf Steuervergütung in Kiste» ausgehend« EandiSzuckrr«. wurden ebrnsall« den zuständigen Au«schüssen überwies«. Nachdem noch über die Verzollung im Ver edelung-Verkehr ringesührter ostindischer Bastroden Beschluß gefaßt und dem Au»lieferungSvertrag zwischen dem deutschen Reich und Rußland die Zustimmung ertheilt Word« war. wnrde die Sitzung mit der Vorlegung von Eingab« ver schiedenen Inhalt« geschlossen. * An« dm jetzt vorliegenden Submissions-Be dingungen für di« subventionirten Dampfer linien heb« Wir Folgende« hervor: L« sind elii-urichten: X. Für den Verkehr mit Ostasien: 1) eine Linie von der deutlcheu Küste nach Lhina und zwar über einen belgischen oder holländischen Hafen, Suez, «den, Colombo, Singa- vore noch Hongkong; 2) eine «nschlußlinie von Hongkong über Shanghai noch Korea »nd Japan (Pokohama). L. Für den Verkehr mit Australien: t) eine Linie von der deutschen Küste nach dem Fest- land von Australien, nnd zwar über einen belgischen oder hollLndischen Hasen, Suez, «den, Tschnqo».Jnseln, Adelaide, Melbourne bis mindestens Schnei,; 2) eine Anschlußlinie von dem australischen Fcsllande noch den Tonga- nnd Samoo-Jnsili»; 0. eine Zweiglinie von Triest über Brindisi noch Llexandriea. Dem Unternehmer steht e« srei, die unter 4. 2 und v 2 aufgesührten Linien mit den Linien X 1 und S 1 gauz oder theilwrise z» je einer Linie zu vereinigen. Aus den unter X »nd S genannten Posldampserlinien sind jährlich je 13 Fahrt« in jeder Richtung in Zeitobständen von je 4 Wochen, aus der Mittelmeerlini« (6) jährlich 26 Fahrten in jeder Richtung zum Anschluß an dte Linien nach und von Ostasien und Australien an-zusührea. Die auszustellenden Fahrpläne, sowie etwaige Abänderungen derselben unterliegen der Genehmigung des Reichskanzler«. Andere al« die fahrplanmäßigen Häfen dürjen nichl «»gelaufen werden. Die Dampfer haben di« Post an den fahrplanmäßig hierzu zu bestimmenden Häfen aufzunrhmen »nd abzulicfern. In Brindisi und Suez bei der Ausreise und in Alexandrien bei der Heimreise müssen die Dampfer der Mittelmecr- de», der ostasintischen und australischen Linien zu der fahrplanmäßig festgescbien Siunde bereit lieg«, um sogleich nach Empfang der Post die Wcitersahrt autreten zu können; die Abfahrt darf nicht früher erfolgen, als bi« die Post am Bord ist. Die Fahrten sind aus sämmtliche, Linien mit einer Geschwiudig. keil vv» mindesten» 11'/, Knoten im Durchschnitt »„«»„sahren. Die Paft muß von Brindisi noch Alexandrien in 73 Stunden befördert werden. Für die Beförderung der Post »an der Uebernabm« in Suez ab sind folgende Maximalsristen festgesetzt: 613 Stunden nach Hongkong, 7l7 Stunden nach Melbourne, 790 Stunden nach Sidnet». Für die entgegengesetzt» Richtung gelten die gleiche» Zeiten. Findet die Fahrt aegen den Monliin statt, so dars die Fahrzeit nach Hong- kong «m SS, von Hongkong »m 36 Stunden, »an Sidnep um 44 Stunden überschritten werden. In dieser Berechnung find die Ausenthalttzeiten sür die Zwischenhäsen enthalten »nd zwar: ans der oftasiati'chen Linie l2 Stunden für Ade», 12 Stund« sür Cotembo und 24 Stunden für Singapore, sowie aus der australisch»« Linie 12 Stunden sür Aden, 6 Stunden für dt« TlckagoS-Jnseln, 24 Stunden sür Adelaide und 24 Stunde» kür Melbourne. Die Regelung der Fahrten aus den AmchlußNalt» (42 und S 2) eesolgt nach Festsetzung de« Curie« der Dampser. Die Einstellung neuer Dampser wird »ich» unbedingt gefordert. In dem Angebote ist jedoch anzugeben, ob der Vieler bereit» ge-
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