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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-31
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1885
- Autor
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mit Jos. Lebean und Paul Devaur ein pollttsche« Journal, welche» in deftigster Weise gegen die holländisch« Regierung, die de» gerechten Ansprüchen de« belaischea Bolkl beharrlich die Gewährung versagte, Front machte. Diese« Blatt war von großem Einfluß aus die Erregung der Gemüther, die endlich 1830 die gewaltsame Lo«. rechung Belgien« von Holland und die Begründung eine« selbst ständigen Staate« znr Folge hatte. Al« der Aufstand in Brüssel nach jener denkwürdigen Ausführung der „Stummen von Portici" lo-brach, war Rogier einer der ersten, der in der Provinz der Bewegung folgte. Er pflanzte io Lüttich am 28. August die Stadtsarben au Stelle de« verhaßten »ramschen Selb aus. bildete ein Freiwilligeubataillon und hielt am 7. September, nach mancherlei Abenteuer», mit demselben unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug in die Hauptstadt. An den nun folgenden blutigen Kämpfen gegen die Holländer »ahm Rogier den lebhaftesten Anthcil; bei der Belagerung Brüssel« am 25. September gab er dem Parlamentair de« Prinzen Friedrich von Oranieu die kühne Antwort „Mit Mordbrennern verhandeln wir nicht!" Rach Ler- treibung der Holländer und Bildung der proviforischeu Regierung war der junge Führer außerordentlich thätig in administrativen und organisatorischen Arbeiten; im November wurde er von der Stadt Lüttich für de« National.Eongreß gewählt. Er war kurze Zeit Gouverneur der Provinz Antwerpen und trat 1832, nach sefter Be gründung der coburqischen Dynastie, al« Minister in da« Eabiuet, um im folgenden Jahre, bei dem Sturze de« Ministerium«, in eine administrative Stellung zurückzukehren. In allen iuuern Kämpfen, die der junge Staat ia den folgenden Jahrzehnten durchzumachen hatte, stand Rogier aus Seite der nationalen nnd liberalen Sache; noch zweimal leitete er al« Minister die Beschicke de« Landes, von 1817—52, und von 1857—1868, al- Ehes de« scgcn-reich wirkenden liberalen Labinet«. In letztgenanntem Jahre zog er sich, zum Staat-minister und Groß-Eordon de« Leopold- orüenS ernannt, in- Privatleben zurück, bi- zu seinem Tode der Entwicklung Belgien- mit Interesse folgend. Sein Hau- ia der Rue Galilöe kaust« ihm im Jahre 1863 die dankbare Stadt Ant werpen nach Aushebung de- Scheldezolls. Da- belgische Volk hat Rogier niemals vergessen: gelegentlich der 50jährigen Feier der Unabhängigkeit, im Jahre 1880, und 2 Jahre später, bei der Feier des 50jährigen Jahrestage- seine« Eintritt- in den Staatsdienst, war er Gegenstand herzlicher und rührender Ovationen. Nun hat der Tod des greisen Patrioten, dessen Name für alle Zeiten mit der Geschichte und Entwickelung Belgien- aus-Ehrenvollste verknüpft ist, überall die tiefste Thcilnahme hervorgerusen, auch bei seinen politi- ichen Gegnern, die dem ehrenfesten Manne die Achtung nie versagen konnten. Das Begräbnis wird laut einstimmigen KammerbeschlusseS üieser Tage aus Staatskosten stattfiaden. * Der Leichenzug Victor Hugo'- wird folgender, maßen zusammengesetzt sein: Eine Schwadron republikanischer Stavtsoldaten. Der commandirenve General und sein Stab. Ein Regiment Kürassiere mit seinen Trompetern. Die Tamboure der drei Regimenter, welche Spalier bilden und mit dem Zuge marschiren. Die von den Kindern der Schulen und Gymnasien umgebenen Wagen mit den Kränzen und den Blumen. Die Commissare. Trompeter für die Signale. Die Musik der Pariser Stadtsoldaten. Die Deputation der Stadt Besantzvn. Die Gesellschaft der dramatischen Schrift steller und die Abordnungen der nationalen und übrigen Theater. Der Schriststellerverein. Der Leichenwagen. Die Personen, welche die Zipfel de« Leichentuche- tragen. Die Familie und die Freunde. Die amtliche Welt, nämlich: der Präsident der Republik, da- diplomatische CorpS, die Minister, der Großkanzler der Ehrenlegion, die CorpScommandanten, der General-Platzcommandant von Pari-, der Präsident und die übrigen Mitglieder de- Vorstandes de- Senat-, der Präsi dent uud die übrigen Mitglieder der Kammer, die Senatoren und Deputirten, der StaatSrath, die Abordnung der Ehren legion, der Cassation-Hof» der Rechnungshof, der Oberunter- richt-ratb, da- Institut, der Appellation-Hof, die Oberbeamten der Ministerien, der Seine, und der Polizeipräfect, die Ober beamten der beiden Präsecturen, der Gemeinderath von Pari-, der Generalrath und die BezirkSräthe der Seine, die Bürger meister und die Beigeordneten von Paris, da- Tribunal erster Instanz, da- Handelsgericht und die Handelskammer, die Pariser Advocaten, die Friedensrichter, die Polizeicommissare, die Abordnungen der Gerichtsvollzieher. Anwälte und Notare, die Musik der Ingenieure, die von der Familie Geladenen, die französische und fremde Presse. die Militairbehörden, Tambour» und Musiker der Privatgesellschaften in 20 Gruppen: 1) die Abordnungen der Gemeindebehörden des Seine-Departe ment-; 2) die Abgeordneten der General«, Bezirks- und Ge- meinderäthe der übrigen Departement»; 3) die Abgeordneten der Gemeindebehörden und Gesellschaften der Colonicn; 4) die Liga der Patrioten; 5) die Elsaß-Lothringer Gesell schaften; 6) die Schützen- und Turnvereine de- Weichbildes von Pari- und die der Departements; 7) die Schützen- und Turnvereine von Paris; 8) die fremden Abordnungen; 9) die Schulen und Unterrichtsgesellschaften; 10) die militairiscken und patriotischen Gesellschaften; 11) dieArbeiter-SyndicatSkammern, Körperschaften und Gesellschaften von Pari- und den Departe ment-; 12) die fremden Gesellschaften; 13) die Gesellschaften oeS freien Gedankens; 14) di« Freimaurerlogen; 15) die politischen Gesellschaften von Paris; 16) die politischen Ge. sellschasten der Departement-; 17) die politischen Gesellschaften des Auslandes; 18) die Unterstützung»-und HilfSgesellschasten; 19) die Künstler-, Gesang- und dergl. Vereine; 20) der- schiedcne Gesellschaften. Folgen die Truppen. Eine Schwadron Stadtsoldaten schließt den Zug. * AuS Canada wird gemeldet, daß, nachdem der Häupt ling Poundmaker sich bedingungslos unterworfen, der an der Spitze von 800 Kriegern stehende Häuptling Big Bear noch Schwierigkeiten macht. Ueber senifche Einwirkungen bei dem Aufsiande, denen selbst die französische Regrerung nickt fern gestanden haben soll, giebt die Londoner „Allgemeine Correspondenz" aus Grund einer brieflichen Mittheilung, deren Zuverlässigkeit ihr selbst allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben scheint, folgende Andeutungen: „Anfangs Januar wurde gewissen Mitgliedern der irischen republikanischen Brüderschaft bekannt, daß Alsred Aylward au- New- Bork in London angekommcn sei. Aylward, der während des jüngsten B»re»-Krieges bekannt wurde, war äußerst zurückhaltend über den rsiveck seiner Anwesenheit in England, doch ließ er bei einer ge- sclligen Zusammenkunft mit seinen Gesinnungsgenossen am 25. Februar in einer Rede die Worte fallen, daß er sich „binnen Kurzem wiederum als ein scharfer Dorn in der Seite der englischen Regierung er weisen würde". Am solgenden Morgen begab er sich nach Paris, wo er länger als 14 Tage verweilte und sich im Hotel als Zahnarzt ausgab. Nun, was that Aylward in Pari«? Die- ist ein sehr delicates Terrain, und ich würde vorziehen» die daraus wlgenden Ereignisse für sich selber sprechen zu lassen. E« genüge ,-ii jagen, daß sich unter der französischen Bevölkerung EanadaS eine große und in den letzten Jahren schnell wachsende Partei befindet, deren Existenz der Pflege und Ausdehnung einer Idee ge widmet ist — nämlich der Trennung von England; und die Republik, deren Präsident M. GrSvy ist, ermuntert diese Idee viel direkter, sowohl durch organisirte Auswanderung al- durch Jntriguen, al- es sich die englische Bevölkerung hier »nd in Lanada überhaupt vorstellt. Hiermit im Zusammenhänge bemerke ich — da die Rebellion jetzt ein Ding der Vergangenheit ist —, daß die sogen. ..Riel-Afsaire" nur ein Experiment war, so zu sagen eine Kund gebung, dazu beabsichtigt, die Franzosen in Eanada daran zu ge wöhnen, sich als eine Rasse zu fühlen und zu denken. Gegen Ende der zweiten Woche im März verließ Aylward Frankreich und begab sich nach Amerika, wobei er einem Londoner Freunde seine Adresse „Iackson-street, St. Paul'- Minnesota", zurückließ. Während mehrerer Wochen nach Aylward'S Ankunft in St. Paul nahmen viele Osficiere der irischen republikanischen Brüder schaft, die vor Jahren von der Polizei in Dublin „gesucht" waren, ihren Weg nach Westen zu. Am 29. April passirten Eapi- tain Thomas S. Müllen, sowie der Ex-Sergeant E. D. Lro-by mit 36 Mann, die alle mit dem neuesten Winchcster-Gewehr bewaff net waren, ia der offenkundigsten Weise durch Dunseith in Dakota. Sie waren von drei Maulesel-Bespannen. begleitet, welch« di« va- gage der Leute und 30tägige Rationen beförderten. Capitata Müllen machte keinen Hehl au» seinem Bestimmungsort oder dem Ursprung seiner Befehle. Auch konnte in dem Kampfe bei Batoch« Aylward'S leitende Hand deutlich gesehen werden. Und jetzt» nach, dem der Busstaad niedergeworsea worden, hoben neuerding« nicht wenig Fremde ihren Weg über die Grenze» der vereinigte» Staate» zurückgesunden, von denen nnr wenige de» Schauplatz der Feind seligkeiten überhaupt erreicht hatten." Jur Lage. L Berlin, 29. Mai. Da« Befinde« de« Kaiser« war beute nach einer gut verbrachten Nacht ein bessere» al» in den vorhergehenden Tagen. Bon der Heiserkeit, welche seit einigen Jahren sich bei jedem Leiden de» greisen Mon archen einzustellen pflegt, ist der Kaiser heute völlig frei, auch hatte Se. Majestät heute weder über Unterleibs beschwerden. noch über Blasenschmerzen zu klagen. Indessen befindet sich der Kaiser außerordentlich schwach und mehr angegriffen, al» e» sonst nach überstandenem Unwohlsein der Fall zu sein Pflegt. Dieser Gchwächezustaad hatte vorüber gehend sogar einen besorgnißerregenden Charakter angenommen. Die letzten Tage hat der Kaiser zum größeren TheUe zu Bett zugebracht, heute indessen hat er sich wiederholt an dem Eck fenster seine» Arbeitszimmer» gezeigt und auch von dort au» den Festzug der Drechsler-Innung in Augenschein genommen. Der Platz vor dem kaiserlichen Palai» ist fortwährend von dichten Menschengruppen besetzt, welche in stiller und ehrfurchtsvoller Haltung auf den Augenblick harren, wo Se. Majestät am Fenster erscheint. Der Kaiser wird al-dann jedeSmal mit stürmischen Hurrah» begrüßt. Da» Bestreben der Aerzte ist vor Allem darauf gerichtet, den Krästezustand de» Monarchen zu heben, da» Uebrige ist von der erprobten Constitution und dem prächtigen Wetter zu erwarten. Bei der milden Temperatur wird e» vielleicht möglich sein, daß der Kaiser in einigen Tagen seine Ausfahrten wieder aofnimmt. An eine Abreise von Berlin kann natür lich noch nicht gedacht werden, wie denn überhaupt möglichste Schonung und Enthaltung von jeder Anstrengung selbstver ständlich »st. So hat denn der Kaiser heute auch nur den Vortrag deSHosmarschallSGrasenPerponcher entgegengenommen. Aber Alle» in Allem können wir zu unserer Freude und zur Beruhigung unserer Leser constatiren, daß eine unmittelbare Gefahr nicht vorhanden ist und die Hoffnung aus baldige völlige Genesung de» Kaiser» seit gestern sich bedeutend ge- steigert hat. Unsere Auffassung über den Werth der Mittheilungen de» Pariser „Time»"-Correspondenten über den Inhalt der politischen Unterredungen de» Fürsten und de» Grafen BiSmarck mit Lord Roseberry wird nunmehr auch von einem großen Theil der übrigen Presse al» richtig anerkannt. Zu besonderer Genugthuung gereicht e» un» aber, daß Herr Blowitz diesmal sogar von der Redaction der.Time«" selbst deSavouirt wird, welche den Bericht de» Herrn Oppert als im französischen Interesse gefärbt bezeichnet. Wir hätten gar nicht- gegen die lügenhaften Erfindungen und SensationSstücke solcher Correspondenten einzuwenden, denn schließlich hat jede Re- daction und jevc» Blatt denCorrrspondenten, welchen eS verdient. Aber zu bedauern bleibt immerhin, baß anderwärts, und besonder in Deutschland, solche Erfindungen noch immer für baare Münze genommen werden, nachdem deren Verbreiter schon so oft entlarvt worden ist. Solcher Wichtigthuerei begegnet man am besten durch verächtliche» Schweigen, und Herr Blowitz würde leichter curirt, da» Publicum mehr mit Enten verschont werden, wenn der Genannte mehr ignorirt würde. Au» Mangel an anderem Stoff beschäftigen sich ver schiedene Blätter bereit» mit den Wahlen zum preußischen Landtage, obgleich noch fünf Monate un» von dem wahr scheinlichen Termin trennen. Wenn wir dazu auch sonst keinen Anlaß hätten, so wollen wir doch heute bereit» auf jene Zu- muthung erwidern, welche un» anräth, den „conservativen Besitzstand" einfach zu respectiren und unsere Anstrengungen nur nach der linksliberalen Seite hin zu richten. Wir dürfen wohl zunächst daran erinnern, daß es sich um Land tag»- und nicht um Reichstagswahlen handelt, und daß iinletzten Abgeordnetenhause die Conservativen e« vorzogen, von Aufaua bis zu Ende an dem Bündniß mit den Ultramontanen fest zu halten, statt mit den Nationalliberalen Hand in Hand zu ehen. Daß die Klerikalen schließlich die ganze Situation be- errscht haben, haben ausschließlich die Conservativen ver schuldet, und eS erscheint unS dem gegenüber geradezu als eine patriotische Pflicht, soviel Mandate als möglich der nationalliberalen Partei zu gewinnen, um die Wiederkehr so beklagenswerther Verhältnisse möglichst zu verhindern. Ver gessen darf man auch nicht, daß bei den letzten ReichStagS- und den vorigen Landtagswahlen die Conservativen den Nationalliberalen gegenüber keineswegs eine so bundeS- genossenschastliche Gesinnung bethätigt haben, wie sie jetzt empfehlen, ja sogar gegen die Freiconservativen sind sie feindlich ausgetreten, wo sie nur irgend Aussicht hatten, einen Wahlkreis zu erobern und eine nicht kleine Zahl von Wahlkreisen ist ihnen zugesallen, theilS durch die kräftige Unterstützung der Nationalliberalen, theilS durch die Ver bindung mit den Ultramontanen gegen unsere Parteigenossen. ES lohnt immerhin, die Erinnerung an diese Vorgänge wieder etwa» aufzufrischen. UebrigenS werden die Klerikalen gleichwohl bei den nächsten Wahlen sich den Conservativen gegenüber nicht sehr dankbar erweisen. Daß diese sich diesmal den Windt- horst'schen kirchenpolitischen Anträgen gegenüber ablehnend verhielten, hat das Centrum nicht vergessen und wo die ultra montanen Wähler den Ausschlag zu geben haben, werden sie ihrer innersten Natur entsprechend eher für die Demokraten, al« für die Conservativen einzutreten geneigt sein. Diese Parole wird von der „Germania" auSgegeben und sicherlich auch befolgt werden. Professor vr. Larl Liedermann's gol-enes Doctor-Lubilaum. L Leipzig. 31. Mai. „In der letzten Maiwoche deS Jahre» 1835 bestand ich das combinirte Examen für die Doctorpromotion und die Habilitation al» akademischer Docent, ein paar Wochen daraus hielt ich meine Probevorlesung, und endlich schloß diese dreifache Feuerprobe mit der feierlichen Dissertation. Von meinen danialigcn Examinatoren: ClodiuS, Wachsmuth, Westermann. Drobisch, lebt nur der Letzt genannte noch als ehrwürdiger Senior der Universität. Er war mir damals ein milder Richter und ein freundlicher Gönner und ist mir fortwährend in guten und bösen Tagen ein treugesinnter, wohlwollender College geblieben." Mit diesen Worten schildert Professor vr. Biedermann in einem demnächst erscheinenden Memoirenwerke (.Mein Leben") seinen Eintritt in die akademische Carriöre. Die philosophische Facultät hat den 3l. Mai al» den folgenden Sonntag, von welchem, wie damals üblich, da» Doctordiplom datirt« (also nicht vom eigentlichen Tage der Promotion), für da» Erinnerung-sest bestimmt, um dem Jubilar da- erneuerte Diplom unter den Glückwünschen der gesammten Collegenschast überreichen zu lassen. Der wirkliche Tag der Promotion war nicht zu ermitteln, da weder der Decan, noch sonst Jemand, den eS anging, sich Aufzeichnungen darüber gemacht hatten. Der Jubilar selber erinnert sich de- Tage» nicht mehr bestimmt, wohl aber der Oertlichkeit. in welcher da» Colloquium stattsand. Auch diese ist jetzt nicht mehr vorhanden. E» war da- nördliche Seitengebäude de» Paulinum, an dessen Stelle jetzt da« statt liche Borneriani'm sich erhebt. Dort wohnte Magister Christian August Heinrich ClodiuS, der praktischen Philo sophie Professor, Collegiat de» größeren FürstencollegS, der anno 35 bereit» im 80. Semester seiner akademischen Lehr- thätigkeit, im 48. Semester al» ordentlicher Professor stand. Die trockne und heiße Examensitzung dauerte vier Stunden, in den kurzen Pausen servirte einer der damaligen Pedelle dem Examinanden ein mit schwerem Silber ausgewogene» Schälchen Kaffee zur Auffrischung der Lebensgeister, nach dem Examen aber luden Decan und Professoren den jungen Doctor zu einer Collation mit Wein eia und tranken au sein Wohl. Die Habilitation erfolgte einige Monate später, im August. Di« DiSputatio» fand im Auditorium Juridicum statt — auch die» ist verschwunden und hat einem großartigen Neubau Platz gemacht — und hatte zum Gegenstände eine lateinische Inauguraldissertation, welche „äs genotic» pbiloiopknnäi rntlonv et metkoäo, prnesertim kicktü »Mbetic» wetboäo handelte. Al» gelehrter Secundant sungirte auf dem untern Katheder Gotthold Loescher au« Langenbach, ein jüngerer Zreund, damals noch Student der Philosophie. Der Di-putant hatte seine Arbeit dem verehrten Gönner und Freunde seiner Jugend, Eonrector vr. Philipp Wagner von ber Dre-dner Kreuzschule, pietätvoll zugeeignet, einem väterlichen Berather, welcher auf Biedermann'» Entschluß, sich dem Studium der Philosophie zu widmen und die akademische Laufbahn zu erwählen, von Einfluß gewesen war. Die angehängten drei Thesen stellten die Sätze aus, daß e» keine Philosophie ohne Skepsis gebe, folglich die sogenannte Philosophie der morgenländischen Völker keine wahre Philo sophie sei, ferner, daß eS für die Urtheile keine scharf begrenzte Form gehe, endlich, daß de» Menschen sittliche Freiheit von dessen metaphysischer Freiheit nicht zu trennen sei. Einem glücklichen Zufall verdanken wir folgenden Bericht eine» Ohrenzeugen von Professor Biedermann'« Disputation. In dem Briese eine« auswärtigen Altersgenossen des Jubilar» an mich heißt eS: .Ueber da- Studentenleben de» Professor Biedermann kann ich Ihnen keine Notizen zukommen lassen: unsere Wege gingen auseinander, da er Philosophie poussirte. Nur an einen seiner Ehrentage erinnere ich mich lebhaft, an den Tag, wo er im Juridicum di-putirte. um, wenn ich nicht irre, die venia Isgenäi zu erlangen. Seine vornehme und elegante Gestalt, sein edle» und feingeschnitteneS Gesicht, die ruhig würdige Haltung seinen Opponenten gegenüber, namentlich aber seine Leichtigkeit und Gewandtheit im Lateinischsprechen und die schlagfertige Art seiner Vertheidigung der Dissertation, erwarben ihm in hohem Grade die Achtung und Anerkennung de- anwesenden Publicum», zu welchem auch ich gehörte." Biedermann erzählt un» in seinen bereit» angezogenen Denkwürdigkeiten selber, wie er sich jene selbst damals, wo man so viel lateinisch sprach, Aussehen machende fertige Uebung im Frei- und Zusammenhängendsprechen, noch obendrein in dem Idiome Latium» angeeignet Hab«. Seine Jugendgeschichte ist folgende: Geboren in Leipzig (September 1812), dann von der Mutter in ArnSberg bei Annaberg, später in Breitenhof und in Großpöhla bei Schwarzenberg erzogen, mit dem neunten Lebens jahre in da» Freimaurerinstitut zu Dresden gebracht, kam er nach zwei dort verlebten oder lieber gesagt verkümmerten Jahren aus einmal in bessere, liebevolle Hände, zu einem hochgebildeten Pastor auf einem der abgelegensten und einsamsten Psarrhöse Sachsens, dem mit seiner Mutter von Zöpen her bekannten und befreundeten Pfarrer Friedrich Arnold Sturz in Knobels dorf bei Waldheim. Diesem trefflichen Geistlichen verdankt Biedermann seine Vorbildung zu Gymnasium und Universität, namentlich seine Fertigkeit im Latemischsprechen. Nach fünf jährigem eigenartigen Unterricht in tiefster Fcldeinsamkeit kam Biedermann nach Dresden und wurde infolge eine» glänzenden Examens unter Rector Gröhl in die Prima der Kreuzschule ausgenommen. Ostern 1830 bezog er die Univer sität Leipzig, nachdem er in der Residenz wieder ganz originell für da» städtische Leben geschickt gemacht worden war. Ehe Biedermann zur Hochschule abging, hatte er den Schmerz zu erleben, seinen treuen Pflegevater und Lehrer Sturz durch einen frühzeitigen Tod zu verlieren. Sturz sorgte für seinen Schützling auch noch nach seinem Tode, indem er ihn zu seinem einzigen Erben einsetzte. Sein letzte« geistiges Bermächtniß an den Liebling war die Mahnung: „der Wissenschaft treu zu bleiben". Zunächst sollte und wollte Dieser Philologie studiren. Er Hörle zwar auch wirklich bei Gottfried Hermann, wandte sich aber bald andern Wissens- zweigen zu. hörte historische Collegien bei WachSmuth und Hasse, philosophische bei Krug, Heinroth, Weiße, ClodiuS, nahm an den historischen Uebungen bei Hasse Theil. Ostern 1833 wandte er sich dann nach Heidelberg, wo er Daube, Zachariae, Munk, Reichlin-Meldegg hörte und von wo au« er sehr anregende und bildende Reisen am Rbein und in den Niederlanden unternahm. Erst im Frühjahr 1834 kehrte Biedermann nach Sachsen zurück, brachte den Sommer bei seinen inzwischen nach Schwarzenberg übergesiedelten Eltern zu und kam im Herbst nach Leipzig, um hier die Vorbereitungen für seine Habilitation zu treffen, alles Die» unter den unmittelbaren und starken Eindrücken, welche er durch zwei speciell für Leipzig hochwichtige Vor gänge, den Anschluß Sachsens an den preußisch-deutschen Zoll verein und die Inangriffnahme der ersten größeren Eisenbabn in Deutschland, der Linie Leipzig-DreSben, empfangen sollte. Nach der am 12. August 1835 erfolgten Habilitation be gann Biedermann Vorlesungen zu halten, und zwar über Fundamentalphilosophie und Logik, Geschichte der Pbilosovhie. Zugleich sammelte er Sludirende in einer philosophischen Ge sellschaft um sich, wobei anfangs lateinisch, dann deutsch debattirt ward. Eine Frucht jener Vorlesungen war die von Biedermann schon nach drei Jahren veröffentlichte „Fundamental philosophie", welche im Verlag von Gebrüder Reichen- bach erschien (1838). Sie trug ihm sofort die Ernennung zum außerordentlichen Professor ein. In demselben Verlage gab er 1839 seine zweite Schrift berauS, in welcher er noch mehr al» in der ersten für die Anforderung deS Lebens, der jede Wissenschaft gerecht werden müsse, eintrat: .Wissenschaft und Universität in ihrer Stellung zu den praktischen Interessen der Gegen wart. Eine Gegenschrift gegen Pros. K. H. Scheidler: Ueber die Idee der Universität und ihre Stellung zur Staats gewalt." In dieselbe Zeit fällt auch Biedermann'« Bewerbung um einen Preis der Pariser Akademie der moralischen und poli tischen Wissenschaften. Es ward von dieser Akademie eine Arbeit über die deutsche Philosophie seit Kant verlangt. Die Preisrichter konnten die von Biedermann eingeschicktc Arbeit nicht mit dem Preise kröne», und zwar nicht wegen ihres Inhalt«, sondern nur wegen der sprachlichen Formmängel. Der Preis ward zum zweiten Male ausgeschrieben. Bieder mann arbeitete seine Schrift »och einmal durch, ließ sie von einem Franzosen wegen des sprachlichen Ausdrucks seilen und sandte sie noch einmal ein, war aber auch diesmal, und zwar wegen der streng kirchlichen Richtung, die inzwischen in Paris zur Herrschaft gekommen war, nicht glücklich. Nun gab Ver fasser seine Arbeit deutsch heraus. Sie erschien 1842 und 1843 in zwei Bänden unter dem Titel: „Die deutsche Philosophie von Kant bi» auf unsere Zeit, ihre wissenschaftliche Entwickelung und ihre Stellung zu den poli tischen und socialen Verhältnissen der Gegenwart." Biedermann'S Lebensauffassung hatte sich im Lause der letzten Jahre mehr und mehr au» der speculativen Weite und Unbestimmtheit, in der sie sich früher bewegte, zurückgezogen und zu einer bestimmten Richtung aus die thatsächlicben Be dürfnisse der Wirklichkeit, vor Allem der vaterländischen und nationalen, verdichtet. So entwarf er den Plan zu einer alle Leben-- und Wissenszweige umfassenden und vom natio nalen Gesichtöpuncte auS behandelnden Zeitschrift. Die» Unternehmen trat mit dem Beginne deS Jahre» 1842 unter dem Titel: .Deutsche Monatsschrift für Literatur und öffentliche» Leben" an die Oeffentlichkeit. Biedermann war damit Publicist geworden, nicht blo» an» inneren, auch au» äußeren Gründen, da er in seiner akade mischen Thätigkeil neuerdings vom Ministerium nicht bloS nicht gefördert, sondern beargwöhnt und angesocbten, seine Ansich ten zu frei, zu wenig positiv erachtet wurden. Al- er nach Pölitz' Tode über volkSwirthschastliche Gegenstände zu lesen begann, kam der KreiSvirector v. Falkenstein selbst in» Colleq, und zwar im Austrage de» CultuSminister» (v. Wietersheim). Es war eine directe Ueberwachung, wie später, wo KrriS- director v. Broizem in seinem Colleg über TageSsragen ho«pitirte. Biedermann vertraute sein Leben und Streben nunmehr getrost dem schwanken Schiff der Journalistik an. ward au» einem Mann de« Katheder» ein Mann der Feder. Tie akademische Thätigkeil mußte gegenüber der neuen ihn eben- owohl befriedigenden al- feine Zeit ganz au-süllendcn Berufsarbeit bedeutend rurücklreten. „Ich war kühn genug — agt er selbst — m diese» schwanke Fahrzeug auch noch einen geliebten Gegenstand mit einzuschiffen und bald nach der Be- gründung der Monatsschrift — auch einen eigenen Hausstand zu begründen." Er hatte in der liebenswürdigen Familie de« Oberförster» Koch aus dem Kuhthurme in einer der Schwestern de» ihm befreundeten nachmaligen Bürgermeister- vr. Koch seine Lebensgefährtin gesunden und erkoren, ein Verhältniß, daS schon im Jahre 1836» wie er erzählt, zu einem geheimen Verlöbniß geführt hatte. Biedermann'S .Deutsche Monatsschrift" machte gleich an- ängS durch ihr Programm Aussehen, wie die Urtheile eines .'aube, Paul Pfizer, Karl Welcker. v. Ammon, d. Lindenau der damalige Vorsitzende de» sächsischen StaatSministeriums) bezeugen. Das Programm entwickelte folgende Grundsätze: .Ausbau eines kräftigen Nationallebens aus der Grundlage möglichst allseitig entwickelter materieller Interessen und eines tüchtigen taktischen Geiste» im Volke; im Politischen konsequente Durch- ührung de« constitutionellen Princips, thunlichste Selbstver waltung de» Volkes, Förderung de» Gemein- und Affociations- geistes, für die allgemeinen deutschen Verhältnisse Anschluß der sämmtlichen Staaten zweiten und dritten Randes an Preußen, WeitcrauSbildung deS Zollverein» nach der politischen Seite hin; im Kirchlichen möglichste Sonderung der Gebiete von Staat und Kirche, Zurücksührung der letzteren aus ihre natürliche und ursprüngliche Grundlage, die Gemeinde, in allen sonstigen Zweigen deS Gemeinwesens (Erziehung, Rechtspflege, Gesetz gebung) Berücksichtigung der Anforderungen deS Lebens uns VolkSlhümlichkeit, für die idealen Bestrebungen endlich — Wissen schaft, Literatur und Kunst — möglichst enger Anschluß a» die lebendige Wirklichkeit, besonders auch die nationale." Biedermann betonte also schon 1842 den Anschluß an Preußen. Aber wie verstand er denselben? Im Jahre 1866 gründete er die nationalliberale Partei in Sachsen. .Der mir von mancher Seite gemachte Vor wurf. ich fei für Annexion gewesen, ist unbegründet; ich war nur für enge» bundesstaatliche» Verhältniß, wie e» jetzt besteht Ich habe sogar mit v. Treitschke eine heftige literarische Fehde darüber gehabt", heißt eS in einer handschriftlichen Fortsetzung einer bi» 1862 reichenden gedruckten LcbenSskizze (86 Seiten), die wie sein Bild (in Holzschnitt) mit dem Motto „Sich selbst getreu!" der Schrift: „Deutschland» trübste Zeit oder der Dreißigjährige Krieg in seinen Folgen für da» deutsche Culturleben" bcigefügt ist. Kehren wir zu der chronologischen Erzählung feiner LebenS- schicksale und Laufbahn zurück. Biedermann betheiligte sich immer mehr, auch persönlich, am öffentlichen Leben. Im Jahre 1841 ward hier ein Schrisl- stellerverein gegründet, der ausgezeichnete Kräfte und mann hafte Charaktere zu Mitgliedern zählte. Biedermann wurde dessen erster Vorsitzender. AuS einem kl> wn politischen Kränzchen, da» sich von seinen Ausflügen i>. Nai die „Maikäfer" nannte, erwuchs später ein große- Lese-Museum, daS nachmal» sehr anregend wirkte. Biedermann leitete dasselbe mit Pros, von der Psordten. Bei der Begründung de» Leipziger Turnverein» stellte man Biedermann, er mochte wollen oder nicht, an die Spitze des Turnrathe». Inzwischen hatte Biedermann eine zweite Zeitschrift be gründet. den „Herold, Wochenschrift für Politik, Literatur und öffentliche» Gerichtsverfahren". Im Jahre 1845 veröffentlichte er .Ein Wort an Sachsens Stände", Abdruck einer von ihm gegen die Radicalen gehaltenen Rede, welche ganz im Geiste der ge mäßigt liberalen Partei an den bevorstehenden Landtag appeflirte. Man machte ihm darob den Proceß, daS Ober- AppellationSgcricht sprach ihn zwar frei, .in Mangel mehrere» Verdacht»", daS Ministerium untersagte jedoch dem Verfasser daS fernere Halten staatsrechtlicher Vorlesungen, die er in der letzten Zeit an Stelle der rein philosophischen gesetzt halte. Biedermann ward nun auch in- Stabtvcrorbneten-Colleaium gewählt. Biedermann'S Stellung als Redacteur gestaltete sich immer dornenreicher. In Preußen verbot man 1845 seine beiden Zeitschriften. Die Monatsschrift machte sick wieder frei und verwandelte sich in eine Vierteljahrsschrisl: „Unsere Gegen wart und Zukunft" (1846—48), die namentlich gegen SocialiSmu» und CommuniSmuS Front machte. „Der Herold" (Selbstverlag) mußte, da Verbot aus Verbot folgte. 1847 eingehen. ES kam da» Jahr 1848. In dem vorhergehenden Jahre hatte Biedermann seine „Vorlesungen über ÄocialismuS und sociale Fragen" und eine „Geschichte de» ersten preußischen Reichstages" veröffentlicht. DaS Jahr 1848 war für Biedermann ein großer Wende punkt. er trat in die Arena der praktischen Politik ein. DaS neue sächsische Ministerium betraute ihn mit einer diploma tischen Mission nach Berlin. JuS Vorparlament gewäblt, wurde er dem Fünszigerausschusse zugelbeilt. Ter Wahl bezirk Zwickau gab ihm ein Mandat für die Deutsche National versammlung. diese wählte ihn zum ersten Vicepräsidenten. Erst dem linken, dann dem rechten Centrum angehörend, wurde er nachmals Begründer und Vorsitzender der Erbkaiser- partei (Weidenbuschverein). Nachdem er vor der Uebersiedelunq der Nationalversamm lung nach Stuttgart aus letzterer geschieden war, schrieb er seine trefflich zeichnenden „Erinnerungen au» der Paulskirche" (Leipzig 1849). Auch dem Nachparlamente in Gotha gehörte er an. In der Zweiten Kammer de- sächsischen Landtag» 1849/50 vertrat er den Anschluß an die deutsche Unionspolitik Preußens. Infolge eines von ihm beantragten Mißtrauensvotums gegen das Cabinet v. Beust ward der Landtag ausgelöst. Biedermann schrieb nun da- Flugblatt: „Die Wieberberufung der alten Stände aus dem Gesichtspunkte des Rechts und der Politik". Ein encyklopädisches Organ war seine „Germania" (1850) und die daraus hervorgehenden „Deutschen An nalen" (l8521. Al» L- v. Rochau in letzteren den Staats streich vom 2. December 1851 kritisirte, wurde Biedermann als Redacteur in Anklagezustand versetzt, 1854 zu einem Monat Gesängniß und Dienstenlsetzung verurtheilt! Biedermann widmete sich fortan vorzugsweise kultur historischen Studien. Die Früchte derselben bietet er in „Deutschland im 18. Jahrhundert", 4 Bände, 1851 bi» 1880, im „Frauenbrevier"» „Die Universität Jena nach ihrer Stellung und Bedeutung in der Geschichte deutschen Geistesleben» von ihrer Gründung bi» auf die Gegenwart" (JubiläumSschrist von 1859), „Friedrich der Große und sein Verhältniß zur Entwickelung de» deutschen Geistesleben»", „Deutschlands trübste Zeit, oder der dreißigjährige Krieg." Von 1855 bi- 1863 lebte Biedermann auSwärtS, er redigirte in Weimar die halbosficielle „Weimarische Zeitung". Leipzig gehört er seit dem Herbst letztgenannten JahreS wieder ununterbrochen an. Al» Professor bereit» 1865 wieder anzestellt, wurde er 1874 zum ordentlichen Honorarprofessor ernannt. Zunächst war er hier wieder publicistisch thätig al» Redacteur der .Deutscben Allgemeinen Zeitung" (Herbst 1863 bi« Ente 1879). Noch sind zwei Werke seiner Feder zu nennen: Da» 1861 im Austrage der Großfürstin Helene von Rußland verfaßte Buch: »DieRepräsentativ-VersassungenmitBolkS- wahlen, geschichtlich entwickelt im Zusammenhänge mit de» politischen und socialen Zuständen der Völker" (zugleich in sranzösischer Uebersetzung von StaniSla« Leportier) und da» 1881/82 herauSgegebeue, seitdem in zweiter Auflage erschienen«
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