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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188505310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-31
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1885
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Sechste Beilage M LkWger Tageblatt und Ameiger. 151. Gormtag dm 31. Mai 1885. 79. Jahrgang. Sech-im-zwanzigste Allgemeine -rutsche Lehrerversammlung. Ul. — Darmstadt, L8. Mai. In der heutigen dritten und letzten Sitzung sprach Lehrer Weichsel (würzburg) über: „Volks- schal« und Volksbildung" unter Zugrundelegung folgender schließlich angenommenen Thesen: 1) „Der deutschen Volksschule ist durch die gelammte geschichtliche Entwickelung d«S Schulwesens ihr Berus al» Organ der allgemeinen Volksbildung vorgezeichnet: 2) Die Volks schule hat als öffentliche Unterricht», und Erziehungsanstalt eine allgemein menschliche und religiös-sittliche Bildung zu vermitteln; mehr als seither muß das Bediirsniß de» praktischen Leben- Berücksichtigung finden; 3) die staatsbürgerliche Ausbildung und politische Erziehung des Volke« hat schon in der Volks schule zu beginnen: t) die historisch« Entwickelung der Volk«, schule, sowie viele sociale und schul-politisch« Gründe sprechen dafür, daß die Volksschule die Bildungsstätte de« gesammten Volkes uad die Vorschule sür die höhere» BildungSarrstalten sei; 5) die Unrat» gtltltchkeit de» Unterrichts lst eine natürliche Lonsequenz de« allgemeinen Charakter« der Volksschule und de» staatlichen Schul- zwange-." Der Referent führte au«: Unser« Zeit erfordert, daß der Staat die Regelung dcS BildungSwesen« i» di« Hand nimmt. Da« natür liche Organ der allgemeinen Volksbildung sei die Volksschule. Wenn Feinde der Volksschule die liberalen Eturlchtungen der letzteren für alle Verbrühen verontwortlich machen, so fei zu erwidern» daß die heutigen Anarchisten in den von Mühler, Stiel, Ranmrr «. organt- sirren Schule» unterrichtet worden find. Wenn man die zunehmende Rohheit in« Feld führt, so sei aus die Kriege, die auf dieselben folgende Gründer- uud Schwindelprriode und aus dir, alle Religiosität die Verfassung-Verhältnisse unsere« L hule kennen lernm werde, dann werde dasselbe da« ihm und «ntorität begeifernde socialdemokratische Press» z» verweisen. Die Völkisch»l« müsse aber auch eine politische Erziehungl austalt werde». In unsere» Schnle» werde über da« Verfassung«- leben der alte» Völkerschaften unterrichtet, über die Verfassung unsere« eigenen Staate« jedoch uicht da« Geringste gelehrt. Nenn Lande« schon in der höchste Recht, da» Wahlrecht, «n seinem eigen«, Jwrrefsr äu-üben. Im Allgemeinen habe gegenwärtig da» Voll für da« allgemeine Wahlrecht kein Berständniß und laste sich al« Stimmvieh von den verschiedenen Parteien und flreberijchen Parlamentarier« aebraucheu. Der deutsche Bürger habe im späteren Leben al« Schöffe, al« «e- schworen» u. s. w., über di, wichtigsten Ding«, ostmal« über Leben und Tod zu urthrilen. Dieser Umstand erfordere e«. daß der zukünftige Bürger auch schon in der BolkSschnle t» der Gesetze«» künde unterrichtet werde. E« gebe eine Anzahl llutrrrichwgrgeastäude, die zu Gunsten der Verfassung«» nnd Gesrtze«k»»d« «ine Ewschränkuna ersadren können. Im Wettere» dürfe e« nicht läng« geschehen, daß die Vorschule durch parallele Privatanstalten zu Proletaricrschulen gemacht werde. Die parallelen Privataaftaltea seien für die Volksschulen ebenso schädlich, wie die der Volksschule feindlichen Pastoren. Durch die Privatanstalten werde der Etandeiuuterschied schon im SiudeSgemütb genährt, der Hochmuth und der Dünkel aus der einen, der haß gegen die Reichen aus der anderen Seit, aefßrdert. Wer die parallelen Privatanstalten begünstige, der stärke und kräftige damit die socialdemokratische Partei. Die Lösung der socialen Frage beschäftige argentvärtig alle Kreise bi« zum Throne hinauf; wenn mau durch Aufhebung der Privat- schuleu dir Volksschule zur allgemeinen vildungSaustalt erheb«, dann dürfte man wesentlich zum Ausgleich der socialen Geaeu- sähe beitrage». In München z. v. fitze der Sohn de« Minister- Präsidenten mit dem Sohne de« Tagelöhner« aus einer Schulbank. In Nürnberg aebr e« eine einzige Privatschult, besucht wird. Der «oha de» Reichen lerne durch den . , . . . die vou nur etwa bO Schülern Besuch der Lolk-schule dt« Armuth krunrn: er wird in dem späteren Leben ln dem Armen ein«, ebrnbürtigen Menschen erblicken und sich ein mitleidige» Her» bewahr«» So lange man durch staatliche Ein- richtungen die Volksschule zur Armeaschule und den Volksschullehrer »um geistigen Proletarier degradire, so lange müsse man annehmen, daß man die allgemeine Volksbildung nicht ernstlich will. Ferner verlange er die Uneutgeltlichkeit de« Unterricht»; den» ganz abge- sehe», daß anläßlich dw indirekte» Steuersystem» der Arme verhilt- uißniäßig am meisten z« den StaatSlasten beitrage, sei da« Schul- gelb dktanatlich die drückendst« Strner. Der Schulzwang bedinge unabweitbar die Unentgeltlichkeit der VollSschnie. Director Vr. vrttH (Frankftwt n. M.) »«zweifeit, »b IS- bis 14jährige Knabe» etwa« über BerfastnngSverhältntsse verstehen würden. Dagegen würde e« sich vielleicht empfehlen» beim Vater- ländischen Grschichtsnaterricht den Schülern die Verfassung-verhält- niste de« Lande« zu erkläre». Professor vr. Specht (KarUrnhe) will der Unentgeltlichkeit de« Bolftschul-Unterricht« nicht da« Wort rede«, denn bekanntlich Hab« alle« Unentgeltlich« in den Augen de« Volke« keinen Werth. Seminar^vberlehrer Halbe» (Hamburg): Er fei im Princip für die Unentgeltlichkeit de« Volksschul-Unterrtcht«, allein ob die» in allen Orten ohne Weitere« durchgesührt werden könne, sei zweifelhaft. Andrrerseit» sei aber auch nicht außer Acht zu Kiste», daß dnrch dir Unentgeltlichkeit de« BolkSschul-Uuterricht« di« Volksschule erst recht ur Armeuschule gestempelt werde. Wolle man die Unentgeltlichkeit de« nterrichtS, dann verlange man dieselbe sür alle Bildung«»»statten. — 8 1) „Die Ferieacolonten nehmen einen bedentrnde» Amheil au der vorsorglichen Besundheit«pflegr, sie fördern die Jugendbildnng und erfüllen ein« wichtige sociale Psttcht. 2) Ihre Einrichtung muß sich den örtlichen Verhältnissen onpaffen. (Für Sübwestdeutschland empfiehlt sich die Oraanisatton der geschlossenen Colonien in enger Verbindung mit der Einztlpflege.) 3) ES ist von hoher sittlicher Bedeutung, daß nur solche schwächliche Kinder in Pflege genommen werden, deren Eltern durchaus nicht im Stande find, etwa- Genügen- de« für die Kräftigung derselben zu thun. 4) Es ist anzustreben, daß für alle wirklich bedürftigen Schwächlinge in geeigneier Weise gesorgt werde, entweder durch Ausnahme in die Colonien und KiiiderheilstStten oder in die Milchstationen u. dergl. 5) Für diejenigen Pfleglinge und Feriencolonien, welchen der Land- ausenthalt keine ausreichende Hilfe gewährt hat, müssen zur Fortsetzung der Pflege zweckmäßige Veranstaltungen in der Stadt getroffen werden. 8) Die Feriencolonien und ihre Hilssanstalten bestehen an, besten, wenn sie den Charakter auSgleichender LiebeSthäiigkcit bewahre»; wegen ihrer große» Inanspruchnahme und ihre« segensreiche» Wirkens gebührt ihnen opferwillige Unterstützung von Allen, die etwa« zur Linderung der Roth ihrer Mitmenschen beitragen könne». 7) Wir Lehrer sind berusen, de» Vereinen, welche sich »,» die Kräftigung schwächlicher Schulkinder bemühen, auch ferner ;ede müz- liche Beihilfe zuzuwendrn." Hierauf wurde der Lentralvorstand wieder und al- nächster Be» sammlungsort Gokln» gewählt. — Der Vorsitzende vr. Tcbbe (Bremen) dankte den Behörden und der Bürgerschaft Darmsladls für den herzlichen Empfang. Darauf sang di« Versammlung ..Nu» danket Alle Gott" und wurde mit dreifachem Hoch ans de» Kaiser »nd den Grvßherzog von Hessen der Lrhrerlag geschloffen. »en>nt«or»Iich«r Stwacteur SeiurtN Ubs« in kel»»»«. Wir de» imiftkaUich«» Ltzol Profils» 0r. v«c,r Paul t» ietp,t» Bekarmt«ach«rrg, betreffend Zoll-Tarasä-e. Der vundeörath hat in seiner Sitzung vom 21. d. M. beschlossen, den Reichtkanzler zu ermächtige»», di« Tarasätze für Kraftmehl »c. 2>«! k!',! und Rudeln »c. (Nr. 25 o 1 « und de« Zolltarif«) vorläufig fest- setzen. Auf Gruud dieser Ermächtigung werden hiermit für die erzollnua der ua-bbezeichnetea Waaren bi« aus Wettere« folgend« ärasätze vestimmmt: Kraftmehl, Puder, Stärke, Stärkegummi, Kleber» Arrowroot, Sago und Sagosurrogate, Lapioka 14 Procent in Kiste», 9 Procent in Fässern; Rudeln, Maccaroui 18 Proceut in Kisten. Berlin, den 28. Mai 1885c Der Reich«kanzler. In Vertretung: v», Vnrchardc vom Tage. di« Wie ein Gesängen» ans einsamer Intel tm Weltmeere fühlt rse sich gefesselt und gebannt. Sir schaut binau« in dir weite Ferne, wo Himmel und Ocea» tu einander zu verschwimmen scheinen, sie sieht frische« Leben ans der »»ermrßlichrn Wächv sich abspteleu, über sie vermag nicht daran Theil z» nehme», gerqb« ietzt, wo die Banken die uiedrlgften Zinsfüße normire», wo in großen Summe» angebotea wirb. Ist da« ein sonderbarer Schwärmer, jener bimetallistische Agitator in der „Börseuzettung". Wie viel« Mal predigte er den Zusammensturz aller GridvvchLltnisse, die äußerste Geldnoth, «llgemeinen Ruin; die Welt hörte ruhig seinen Fieberphontasien zu und ging unbekümmert ihren Weg. Nicht» von allem Dem ist eingeiroffeu, uud die Bimrtollisten, überall zurückgewiesen, sind geoöthigt. sich auf die Unwissenheit der Bauern zurückzuzicheu. Durch die Bauern denke» sie de» leitenden Staatsmann bei seiner Vorliebe sür den Londinanu zu gewinnen. Di« Börse quält sich zu viel mit Existenzsorgeu, um bedeutende Emulsionen zu wagen. Auch thun sich Indien» Schätze »irgend« aus. Die Course vieler SpeculoiiouSeffecten sind zwar ansehnlich gefallen, aber auch die Verhältnisse habe» sich bedeutend geändert. Die Eisenbahnactien haben vielsach wunde Stellen gezeigt, für die Baaken liegt uicht« Buimirrade« vor, nur Renten finden lebhaftere Theilnahme, obgleich auch sie ihre frühere» höchste» Rotirungra »och nicht erreicht hoben. Englische Consol» steigen immer höher. Die Pariser Börse stand am Freitag unter Besorgnissen von Ruhestörungen wegen des am Montag stattfindendrn Lrichenbegäna- niste« Victor Hugo'«. Die Rachbörse war befestigt. Ob die Börse am Begräbnißtage wirklich geschloffen werden wird? E« wäre wirk lich ein charakteristische« Symptom. Freilich begingen die Macht haber schon damals einen kolossalen Fehler, als sie die Lommunistrn au« ihrer Verbannung zurückholten, uud dieser Fehler ist der Grund ewigen Leid» seitdem gewesen. Der Edelnietallverkehr Italien« mit dem Ausland« vom Januar bi« incl. April zeigt eine Goldeinfuhr von 4,166,100 Lire gegen 7,756,900 im Vorjahr und eine Ausfuhr von 76,773,400 Lire gegen blo» 3,159,600. Die Einfuhr von SU der stellte sich auf 17,850,640 Lire (-s- 16,661,400 Lire) und die Ausfuhr aus 31,843,745 Lire (-j- 29,361,545 Lire). AuS Wien wird vom Freitag gemeldet: Minder befriedigende Rachrtchtra über den Gesundheitszustand de« deutsche» Kaiser« be einflußten die heutige Vorbörse bei Aufnahme der Verkehr« tu »»- güustiger Weise; doch stellte sich später unter der Nachwirkung der Londoner Diäcont-Lrmäßigung wieder eine Reprise rin, obfchou iu der Nachversorgung Geld sich etwa« knapper zeigte. Insbesondere Rente« erzielte» weitere Avancen. Bahnactien prvfitirten von dt» höheren Rotiruuaen der Frankfurter Sbeudbörse. Die feste Tendruz übertrug sich auch auf die MtttagSbörse. Im Verlaufe machte die Reprise der Course in Folge von Käufe» der Berliner Arbitrage weitere Fortschritte. Credit 287. Unter der Firma „Salzburger Touristen- uad Bergbaugesrklschaft" wird eine Zahnradbahn auf den GaiSberg bei Salzburg, den bekannten AuSsichtSpunct, gegründet. Berliu erösfuete iu fester Haltung uud ia verhältnißmäßia guter Lebhaftigkeit. Der Geldüberfiuß wirkte um so mehr auregeud, weil sich, wie schon Tag- vorher, sür einige Papiere Stückemangel entwickelte. Für Credit wurde ein Deport von 0.50 u« bezahlt. Die Cristen» einer Loutremine wurde dadurch nachgewiesea und wirft« günstig aus die Lour«-Ent«ickelung. Die Haltung wurde auch durch aurwärtige, besonders Londoner Rotirungra unterstützt. Da« Geschäft entwickelte sich verhältaißmSßig lebhaft in Credit, DiScoickv-Lommandit, Gott hard, in Mecklenburgern und einigen andere» lgMudischea Bahnen. Such in österreichischen Bahnen, Ungarn, Italienern und russischen Anleihen und Noten fanden gute Umsätze statt. Später gaben alle Moutanwerthe wesentlich nach. Oefterreichische Bahnen meist höher. Von den Schweizer Bahnen wurden Gotthard, Union und Central bester bezahlt. Bon den inländischen Bahnen wurden Lübecker bester bezahl». Mecklenburger waren matter. Später ermattet« die Haltung, von Bergwerken ausgehend, aas allen Gebieten. Banke» und Bahnen gaben etwa« nach. Auch Renten konnten Aufang«- Course nicht behaupten. Nachbörse Schluß still. Die „Vörsenztg." bemerkt: Die Ultimoregulirung hat heute im Großen und Ganzen ihre Endschaft erreicht; so wenig aufregend ihr verlaus bisher aber auch war, so ist sie doch uicht ohne eine jener Ueberralchungen zu Ende gefühlt worden, welche sich häufig iu der letzten Phase der Liquidation etustellen. Diese Ueberraschung bestand darin, daß sich ein Stückemangel für einzelne Papiere bemerklich machte, der contrastirte zahl von zum allerletzten, zulässigen Termine wartet^ in der Hoffnung, daß irgend rin Ereigaiß ihren Calculationen zu Hilft kommen werde, und so hat man auch diesmal die Prolongation einiger, dem An schein «ach sehr «msangreicher Baisseengagement« bi« aus heute hinanlgeschobe», um au der heutigen Börse dann gezwungen, sich de» Verhältnissen, wie sie eben logen, zu unterwerseu Da die Ten- den» im Allgemeinen fest war, so sielen di« ^betreffenden DeckungS- känft svfvrt vielfach auf, und der Deport steigerte sich unter diesen Umstände, schnell zu einer verhältuißmißig bedeutenden Höhe. Am «eisten machte sich der Decknngtbegehr sür österreichische Credttaetien temerklich; ferner für Diöeoato-Commaadit-Aathetlr, sowie endlich lg fi«y ein «iuaemanget »ur emzelae Papiere vemerriicy »er sehr scharf mit den bi-her nvttrten LiquidationSsätzea l«. ES ist eine alte Erfahrung, daß sehr häufig eine An- Spekulanten mit der Regulirung ihrer Engagement» bi« Volkswirthslhastliches. El», Kr »iefen The« bestimmte, Sendung», sind zu richte» » de» verantwortlich«, «kdactenr desselben T. ». BüA« iü sür russische Noten, auch für Lombarde» stellt« sich eia hoher Deport heran«. Llqnidatio»«coursr tm Vergleich zum April: Credit 472 (456), tnzoken 488 (485), Lombarden 229.50 (211), Darmftädter 142 ist» (139.25), Deutsche Bank 14« (143), Dt«contö 192.50(185), Mai tainzrr 106.50 (104 25). «arienbnrger 82 (77.75), Ostpreußen 108.50 (101.50) , Mecklenburger 196.50 (188.50/. Galizier 103 (do.), Nordost 270 (265.50), Slbthal 284 (292.50), Dürer 144 (142). Gotthard 111 (104.50) , 1880er Russe» 80.50 (74.50), Russische Noten 206.50(195), Ungar. Goldrente 80.25 (75.75), Italiener 94.75 (91.25), Laura 91.50 (94), Dortmunder 54.50 (52). Lage-course: Credit 471 (470'/,), Franzosen 488 (487'/^, Lom- bardru 229 (229'/.). Deutsch, Bant 145'/, (do.). D«-co»to 191'/, (da). Mainzer 106'/, (106't,), Marieabnrger 81'/« (81'/,), Ost preußen 108'/, (108'/,), Mecklenburger 195'/« (198'/,). Galizier 102.62 (102), Rordwest 270 (269.50), Llbethal 285 (283.50), Duzer 143.75 (143), Gotthard 111 (109',^. 1880er Russen 80'/, (80). Russische Noten 205.75 (208), Ungarische Goldreute 80 (do.), Ita- liruer 94.50 (94.75), Laura 89'/, (S2'/Z, Dortmunder 52'/. (54'/,). S«»»ab«»hr Der Blick der Börse richtet sich »ach auswärts. Jahresberichte -er königliche« sächfifchen Gewerbe» »nd Berg» Inspektoren für L88E. ll. Insperttontbezirk Leipzig. In de« «aschinenfabrtkation, der Eisengießerei und den verwandten Branchen haben die fortwährenden Neuernngen aus technischem Gebiete, wie anch der vermehrte Bedarf in Eisen- coiistruciioncn bei Hochbauten eine Belebung und Kräftigung herbei- geführt, so daß sich bei denselben eine reiche Thätigkeit entwickelte, vie sich namentlich in der Umgebung von Leipzig in beachienS- werthem Maße bemerklich gemacht hat. Die Preist der Erzeugnisse dieser Industriezweige sind tndeß, von einzelnen Svecialitälen oder durch Patent geschützten Fabrikaten abgesehen, vielfach gedrückte und dem entsprechend nicht gewinnbringende gewesen. Trotzdem wurden mehrere ganz neue Anlagen errichtet und bereit- vorhandene erheblich erweitert. Zur Ausstellung gelangten 8 Dampjkessel von zusammen 182.5 Qnadratmeter Heizfläche und 6 Dampsmoschinen mit 165 Pferdestärken, während 10 Gesuch« zur Errichtung von neuen Fabrik anlagen und 24 dergleichen, die sich aus Beräuderung oder erheb- liche Erweiterung bestehender Betriebe bezogen, zur Begutachtung Vorlagen. Ia der Eisengießerei spielt die Herstellung von Hämmer- barem Guß jetzt eine beachtenSwerth« Rolle, von welchem ein Etablissement, da- sich an« sehr kleinem Anfänge emporarbeitete, für die verschiedenste« Zweck« wöchentlich 3500 bi« 4000 Kilogr. herstellt. Dem Geschäftsgang« entsprechend Hot sich die Zahl der Arbeiter in einer Gießerei von 68 aus 84, in einer anderen von 51 auf 85 und tu einer dritten von 74 ans 113 vergrößert. Im Dompsmaschinrubau ist «ine wesentliche Aendernng uicht etngetrete», doch scheint man, insbesondere bet großen Objecten, für wirklich gute, ökonomisch «rbettrndc Maschinr» höhere Preise «nzn- legen jetzt mehr geneigt zu sein. Für dir Fabrikation von Werkzeugmaschinen, womit sich namentlich ein Etabltsftmrnt in hervorragender Weise beschäftigt, find belangreiche Aufträge vorhanden gewesen, di« in demselben eine Vermehrung der Arbeiter von 84 auf 100 mit sich brachte Anch der Van von Bi»chbtnd«rrt-tzilf«maschtnrn nnd ähnlichen Fabrikate» ist gut. zum Theil flott gegangen. Bei einer Fabrik stieg dir Zahl der Arbeiter von 55 auf 87, t» einer zweiten von 814 auf 452. Eine Maschinenfabrik, di« netze, ontzeren Erzeugnissen als Spe- cialität Filtervressen baut, hat sich wesentlich dergrößeri und ihre Arbriteczahl von 60 ans 101 vermehrt. I» Holzbrarb»itnng«mafchineo, die 1» ziemlichem Um- fange exportirt werde», stad gute Aufträge zu erledigen gewesen. Auch wurde ein vollständig nene« Etablissement errichtet. Eine Acttengesellschaft, die sich vorherrschend mit dem Bane von Maschinen für die Paptrrfabrikatto«, von Turbinen rc. tzefnßt, läßt znr Erledig»«« der vorliegenden Bestellungen bauliche Erweiterungen eintreten, nachdem die Zahl der Arbeiter von 201 bl« zu 255 sich vermehrt hat. Die Fabrik erzielte tm letzten Ge- schäftsjahre ein»« Gewinn von 189,408 » und konnte bei 85,950 ^l Abschreibungen eine Dividend« von 14 Prorrnt zur Auszahlung bringen, gegen 11'/, Procent im Vorjahr«. Iu der Herstellung »on Schnellpresse» scheinen, der Ent- Wickelung der polygraphischen Gewerbe entsprechend, gleichfalls hin- reichend« Aufträge Vorgelegen ,« haben, da auch bet diesem Artikel «ine kleine Steigerung der «rbeiterzohl zu bemerken ist. Di« Maschinen erfreuen sich der verdienten Anerkennung. In der Neu- zeit ist e« einem Etablissement gelungen, die Maanichsaltigkett der fabricirten Schnrllpresftnarieu durch Erbauung einer Fünssnrbendruck- Schnrllpresse zu vermehren. Eine Fabrik, die sich mit der Herstellung von Apparaten und Einrichtungen für Oelaaöaast alten befaßt uad sichln regster Weis« am Export betheiligt, hat sich gleichfalls rrwttterl; ihr Arbeiter- personal ist von 44 ans 59 gestiegen. Der Ban »on Strickmaschinen ist gut, der von Kettenstühlen, der fieberhaften Thätigkeit in der Handschuhbranche entsprechend, sebr flott gegangen, so daß e« namentlich bei der Kettenstnhlfabri- kation an Arbeitern fehlte. Llr Fabrikation von landwlrthschaftlichen Maschinen, von Lokomobilen und von Gerithen für den Ackerbau kann da« ver gangen« Jahr nicht bl« befriediqrndc« bezeichnen, da die mißliche Lage der Laudnirtbschaft bei diesen Geschäftszweigen in beionder» hervorragender Weise nachlheilig wickle. Unmittelbar nach der Ge- trelde^krnte ging da« Geschäft in Dreichmaschinen und Locomobilen ziemlich flott, und r« konnte der Bedarf on solche» nicht schnell genug gedeckt werden. ES machte sich ,edoch wegen der niedrigen VerkansSpreise der Körnersrüchie sehr bald ein erheblicher Rückschlag geltend, der da« Geschäft außerordentlich lähmte. Wegen der Miß stimmung der Landwirthe sind für olle dies« Zweig« der Maichinen- fabrikation auch betreffs der Zukunst keine günstigen Aussichten zu verzeichne». Man vermeidet deSbalb ein« uunöihige Füllung der Lager, reducirt die Arbeitszeit und greift zur Entlassung von Arbeitern. Bezüglich der Herstellung vernickelter Vieche ist die Erbauung und Inbetriebsetzung einer neuen größeren, wie auch einer dergleichen kleineren Fabrik zu verzeichnen, die mit 2 Dampfkessel» vonß zu sammen 95 Pferdestärken thätig sind. Ein vorhandene« größere« Etablissement kam. anscheinend au« peruniairen Gründen, für kurze Zeit zum Stillstände, wird aber jetzt, nachdem e« i» andere Hände übergegangen, wieder mit Erfolg betrieben. Für Beldschrünke scheine» hinreichend Aufträge Vorgelegen »a haben, da eine mit der Herstellung der ersteren beschäftigte Fabrik vir Zahl ihrer Arbeiter von 57 auf 74 erhöhte. Die Maßstabfabrikation erlangt von Jahr zn Jahr eine größere Bedeutung. Für diese Branche wurde eine neue bedeutende Fabrik errichtet, während in zwei Etablissement« erhebliche Erweite- rangen borgenommen worden find. E< gelangte für den ln Rede stehenden Geschäftszweig ein Damvskestzel vou 40 Quadratmeter Heiz- fläche und eine Dampfmaschine vo» 20 Pferdestärken zur Ausstellung. Die Zahl der Arbeiter stieg t» einer Fabrik von 154 auf 177. Auf dem Gebiet« der Hrrstellnug musikalischer Instrumente sind zum Theil nur leidliche, zum Theil auch sehr befriedigende Geschästsergevnisft zu verzeichnen. Für Anfertigung von Ldiapyon«, in welchen gute Aufträge Vorlage«, wurde ein neue« Etablissement errichtet und mit Dampfbetrieb versehen. Betreff« de« Pianoforte- baue» sind wieder Klagen über schlecht» Verkaufspreise, »um Theil auch über Mangel an Aufträgen laut geworden. Eine Firma hat ibre Zohlungrn eingestellt, andererfei«« wurde tu einer Fabrik eine Vermehrung der Arbeiter von 66 auf 90 voraenvmmeu. Dem Ge schäftsgänge der Pianoforte - Fabrikation entsprechend find dir Be- richtet werden kann. Nur in einer Pianoforie-Mechanik-Fobrik war eine Steigerung der Arbeiterzahl und zwar von 2V aus 86 zn ver- zeickmen. Die Fabrik Leipziger Musikwerke zu Gabst« hat ein sehr günstiges Geschäftsjahr zu verzeichnen. Durch Constrnction und Einführung rineS nrnen Instrumente«, „Aristvn" genannt, »st der Umsatz de« Etablissement« ein ganz bedeutender geworden. Die Summe der einaeheudrn Aufträge uöthigte, mehr Arbeiter anzu- stellen, und e« stieg deren Zahl von 230 auf 302. Der lohnende Verkauf der in allen Ländern der Erde verbreiteten Erzeugntffe der Fabrik ermöglichte bei umfänglichen Abschreibungen die Auszahlung einer Dividende von 20 Procent. In der Anfertigung von Stahlfedern und Stahlfeder- Haltern, wie in der Herstellung von GaSösen ist gleichfalls ein erfreulicher Gang de- Geschäft» zu bemerken gewesen, und r- hat namentlich die Fabrik, welche sich mit der Erbauung der ihr Paten- tirten. auch sür Ventilation sehr günstig wirkenden GaSöfta befaßt, dir eingehenden Anfträgr kaum erledigen können. Der mifchtes. Mai. Die heule siattgehabte Generalversammlung fallversicherung«. Institute hat den besten - - » Leipzig. 30. ll der Leipziger Un Verlauf genommen. Die Geschäftsberichte ^dieselben sind un« bi« heut« noch immer nicht zugegaugen. D. Red.) wurden genehmigt und Decharge erlbeilt. Vertreten waren zusammen 920 Stimmen. Die Gesammlreservesond« betragen 2,833,356 ^i *— Für die laudwirthschastlichen Maschine» und Ge- räthe, welch« aus dem vom 19. bis 21. Juni d. Ir«. Hierselbst statlsindendeu V. iutrrnatioualen Maschinenmarkte aus gestellt werden uad unverkauft bleibe», wird aus den Linien der sächsischen StaatSeisenbah» srachtfreier RücktranSp ort unter den üblichen Bedingungen gewährt, daseru der Rücktransport inncrhalb 14 Tagen nach Schluß der Ausstellung erfolgt. *— B örsen-Usance. Der Borstauv der hiesigen Börse hat beschlossen, daß bei LieserungS-Abschlüffen per Ultimo Mai bei solchen Effecten, welche Coupon« per 1. Juni tragen, diese Coupon- mit- zulicfern sind und die Berechnung der Stückzinsea incl. 1. Juni, also sür '/, Jahr — 181 Tage, sür eine» Monat — 81 Tage zu erfolgen hat »— Sächsische Lederhalle zu Leipzig. Di« TageSord- »img einer »um 21. Juni anberaumten Gencralversammlaug enthält u. A.: Anzeige de« Vorstandes in Gemäßheit von Artikel 240 de« andelSgesetzluche« (derselbe bestimmt, daß von dem Verlust drr .Liste de« Actiencapital« der Generalversammlung Anzeige zu machen ist). Kohlenvrrkehr. Ausden sächstsHenStaat-bahurn gelangten in der Zeit vom 17. bi« 23. Mai d». Ir«. in«gesammt 20,966 Ladungen Kohlen 4 5000 Kilogr. (durchschnittlich pro Taa 2995 Ladungen) zur Beförderung. Darunter befanden sich 11,753 Ladnngen Steinkohlen au» Sachsen und zwar 7254 au- dem Zwickauer, 3412 au« dem Logou-OelSnitzer »nd l087 au« dem Dresdener Reviere, ferner waren 566 Ladungen Steinkoblen au« Schlesier, 5531 Ladungen Braunkohlen an« Böhmen «nd 3116 Ladungen Braunkohicu aus Sachsen-AItenburg. *— Zur Torsstreu-Frage. lieber die Bee«mann'sche Torsstreu-Fabrik bei Oldenburg ist. wie bereit« gestern da« „Leipztger Tageblatt' meldete, der Concnr» eröffnet worden. Da« Zngrundegehen diese« aus englische Staatskosten im Jahre 1882 ge gründeten Etablissements wird sür die Gegner der Torsstrru will kommene Beranlassung sein, drr Torsstrrn-Jnduftrie einen baldige» Rückgang vorherzujagen, um so mehr, al-, allen Ernteberichten zu- solge, auch sür die- Jahr eine gut« Ernte in Aussicht steh», wodurch naturgemäß da« Stroh wohlseil wird. Daß die Torsstreu für Sireuzwecke infolge der bisherigen billige» Sirohpreise nicht die ge hoffte vielsach« Anwendung gesunden hat, die« ist bereit« vou mir «nigeqeben worden. ES bleibt sich überdies ziemlich gleich, ob der Landwirth seinen Torsstreu-Dünger selbst herftellt, oder denselben von den chemischen Fabriken ,c. bezieht; die Hauptsache ist dabei, di» Summen, die für den Dünger auSgegeben werden, bleiben im Lande, gelangen nicht, wie bei Einkauf von Guano, Lifiliialpeter ta« Ausland. So giebt di« chemische Fabrik von R. Grrvenbrrg in Hemelingen bei Bremen concenirirten städtischen Torssäcaidünger, bi« 10 Proc. leicht löslichen Stickstoff enthaltend, ob. der Preis pro 50 Kilo solchen Dünger« mit 2 Proc. löslichem Stickstoff stellt sich auf 2 63 Eine Firma. ta Fros« verkauft Torsstreu-Dünger pet 200 Lentner-Ladungen den Centner zn eo. 52 All dieser Dünger aber wird in Privetanlagen erzeugt, di« mittelst Torsstrru deSinficirt werden. Diese De«iasect>onSmethode findet täglich weitere Anwendung So lst vom Direktorium definitiv beschlossen worden, während de« vom 16. bi« 20. Juni in Leipzig abzuhal tenden V. Maschinen» arkte« 6 Siück lorlmullstreu-Closet« anszuftellen, die Lieferung ist einer hiesigen Firma schon übertragen worden. Aber auch io Militair-Kreise, finde« die« System Aiiklang; s« find »rp« o für dl« Jutradautureu des IV. und XI. Armeecorptz und für da« Vsf<cier«-Lastno de« 1. schlesische» Draaouer-Rrgimeut« Nr. 4 Anlagen auSge- führt worden. Iu einer uorddeutschen Lasern« gelangen demnächst 40 Stück Closrt« zur Aufstellung. Tors-Fäcalbindung«.Anlagen find ferner geliefert worden sür da« königliche Eisenbahn-Betriebs am« Bloga», für die Schulen uud da- Stadtbauamt i» Altenburg, sowie in Lhemnltz. Aus der k. k. österreichlsch-nngarischen Staat«- bah» sind über SO dieser Anlagen tu Benutzung. Mehrere preu- ßlschr Regierungen habe« die Magistrate rc. auf die« ausgezeichnete Verfahren aufmerksam gemacht: vie heriogllch Anhaitische Regierung, Abthellnng sür Schulwesen, hat folgende Bersügung erlassen: „An sämmtliche Schulvorstände. Unler Bezug- aahme auf die Bekanntmachung der hrrzogl. Regierung, Abiheilung de« Innen», vom 18. Frbr. d. I. (Nr. 44 de« Anhaltischen Staat«. anzeigerS) empfehlen wir den Schulvorständen hierdurch, überall, wo die Einrichtung der Schulabortt r« möglich macht, Torsmuli zur Geruchlosmachung derselbe» z» verwenden." X. N. —ck. HwtckMP» 29. Mai. Da« Projekt der Bahnlinie Pirk-Hof hat für »n« insofern Interesse, al« dadurch der Weg »ach Hof um 18 Kilo«, abgekürzt und demnach die Fracht sür Kohle nach Bayern hin um etwa 9 eruiedriat würde. Da nun Bayern stst» ein tzauptabjatzgebiet für unsere Zwickauer kohle war, so ist die Berbilliguna der Fracht dahin stet« eine sehr wichtige Fkage für da« ganze Kohlenbecken. Wir habe» schon früher im „L. Tagebl." daraus aufmerksam gemacht, daß der Verein für bergbau liche Interessen sich für Pirk-Hos mit tu« Zeug legru möchte und finden nun in einem längeren Aufiatze im hiesige» Wochenblatte dieselbe Ansicht vertreten. Die königlich« Generaldirection der Staat«, tzaharn könnte un- natürlich auch schon dadurch hoch erfreuen, wenn sie die Fracht herabsetzte, ohne die Bahn abzukürzen. Dir Stadt Hof ist für die Bahn Pirk-Hof sehr thätig. 8>tta«. 29. Mai. Lik Oberlausitzer Jutespiunerei in Ostritz ist in Folge öftere» Wassermangel« drr Neiße genüihigt, die Fabrik^ welche allein durch Wasserkraft mit Turbinen betrieben werden sollte, nun doch noch auf Dampfbetrieb einzurichten. *— Die Rtedrrlausitzer Kohlenwerkr schließen da« letzte Geschäftsjahr mit einem Gewinn vou 884,000 », wovon 31,409 für Zahlung der Obligatioaen-Zinsru, 7172 zu Reparaturen, 26,424 ^l zn Abschreibungen, 2000 ^l für den »elcredere-Fonds, 1500 für den Reservefonds abgehen; drr Rest wird aus neue Rechnung vorgetragen. ff Lre«dtN» 29. Mai. Ba«ba»k für di« Residenzstadt, Dresden. Heute ist nun endlich der Prospekt der vorgenannten Acttengesellschaft erschienen, welche die dankbare Aufgabe übernommen hat, da« von der gesammten Dresdner Bürgerschaft mit ungelheilter Freude begrüßte, von Allerhöchster Stelle, sowie von den königlichen und städtischen Behörden werklhätig unterstützte „Badergasscn-Durch- bruchS.Project" zu verwtrklichen. Die Gesellschaft hat sich am 1. April d. I. mit einem voll eingrzahlien Lapital von 3,000,000 in 3000 Stück Actien 4 1000 ^l constituirt und deren Eintragung in da« Handelsregister der Stadt Dretdra ist am 30. April d. I. ersolgt. Gegenstand de» Unternehmen« ist: „1) die Anlegung einer zwanzig Meter breiten Straße zur unmittelbaren Verbindung de« AltmarfteS in Dresden mit dem Pirnaischen Platze daselbst in Ge- mäßheit drr seslgestellte» Baufluchtlinie; 2) der Erwerb und die Bebauung von Grundstücken, welch« an der neu anzulegeiidc» Straße belegen sind oder in Verbindung mit derartige» Grund- stücken bebaut werden können, sowie die Herstellung aller Ein richtungen und Anlagen, welch« zur Erreichung der vorge- dachten Zwecke dienen, namentlich aber di« Erfüllung dcs zwischen der Stadigemeinde Dresden einerseits und der Dresdener Bank, sowie der Handelsgesellschaft Günther L Rudolph in Dresden andrrerseitS über die Anlegung obgedachier Straße am 27. März 1885 geschloffenen Vertrage«; 3) die Verwaltung, Nutzung, Ver- miethung, Weiterveräußerung der zu 2 gedachten Grundstück,', Le Bebauung kann sür eigene Rechnung oder durch Dritte geschehen; 4) die Erwerbung auch anderer, in Drr«den belcgencr Grundstücke, deren Ausnutzung. Weiterveräußerung, sowie die HersteUuug iou» ,;er Bauoalogen, Straßen und Plätze." Von den aoniinal 3 Milliouc» Mark Vvllgezahtte» Actien bringen die Dresdner Bank und c>as BankhauS Günther öd Rudolph in Dresden am Mittwoch, den 3. Juni d. I., 2'/, Millionen Mark (2500 Actie» 4 1000 .>«) zur öffentlichen Subscription. Besonder« hervorzuheben ist, da« die Stadt Dresden dem Unternehmen zur Durchführung, der .König' Johann-Straße" einen nicht rückzahlbaren Beitrag vo» 2'/, Millionen Mark, sowie einen zinsfreien vom Jahre 1916—1925 in 10 Jahres', ate» mit je 50,000 rückzahlbaren Vorschuß von 500,000./» gewährt, Di Actien genießen staiutarisch bi- I. Ociober 1888 5 Proc, se»c Bauz ui », *— Bei der DreSden-Stuttgarter Uusallverj ichc ru ugS - bank tn Liqu. ist der Ausfall an Eiaaäugeu so erheblich geweien. daß ein zweites Umlageversahrea nnd die Erhebung einer Jahres- vrämie sich al« »othwendig herauSgest-llt hat. Die Liquidatoren fordern daher die zahlungsiähige» Genosse», im Ganzen 1560. zur Zahlung einer IahreSvrämie binnen 10 Tagen ans, mit der be stimmten Versicherung, daß diese Zahlung da- letzte Opfer sei, we ch s die Genossen zu tragen haben. — Berlin. 29. Mai. Der neue Zolltarif hat jetzt Mit drr Verkündigung im ReichSgesctzblatt Gesetzeskraft rrlangt und tritt stufenweise, je nachdem sür die verschiedene» Erzeugnisse der Anfangstermin sür die nene Zollbelastuiig festgesetzt ist, in Kraft. Die gleichzeitige Vereinbarung über Abänderung d,S drutsch-spanische» HandelSvcrtrag» ermöglicht es, alSbaid auch die Getreidezölle in vollem Umfange einziisübren. Die letztere Maßregel ist der weitaus wichtigste und entscheidendste Tkeil des ganzen neuen Zollgesetze«, und die allgemeine Ausmerksamkeit wird sich vorzugsweise daraus richten, welche praktische Wirkung diese Zölle auSüben werden. Man wird freilich abzuwarten haben, inwiescrn dir Land- wirthschast den erhofften Nutzen von den höheren Se- treidrzöllen haben wird. Wir stehen offenbar vor rinem in sriner volle» Wirkung nach allen Richtungen noch nicht übersehbaren versuch. Unter den Einzelheiten de« neuen Zolltarifs, namentlich bei den industriellen Zöllen, findet sich anerkanntermaßen manches Uebereille, U»nötl>ige nnd Ungerechtfertigte, Die- gestehen bereit willig auch lehr Viele von Denen eia, die dem Gesetz zugestimmi Hobe». Eine Mehrheit de« Reichstages, s» bedeutend wie sie sich fetten znsammensindet, hat gleichwohl da» Gesetz in seine» wichtigsten Beftaadtheilen unter unseren heutigen «irthichaftlichen Verhältnissen für rin« Rothwendigkeii erachte» »nd versprich» sich von deniselbe«
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