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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188506105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-10
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1885
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4- 4« k- uo UV K.10 4« «L« I« s.— «.- L- V.IV V.IO ,« 4.- 1.7k «.- KK> 7- LbÜ 1LÜ 02k '^50 «L> 4NK K.7K «« LK0 1« 7» LUK KL) b.- »» »Zo k>L> <- «.- -i» E K« s« «.— b.— L« cu.- 1LL SL7L (LTK «so LUK 7K.- 0KX1 «7L 01- »7/0 «.- Ivi- M — 74.LK »I.— »k.- W2K bk. 7.. bbL 82.- «- IVS0 so« 72.7b bbü 88- b«bü «- ss'ko 37.- Ü0:0 K2«> »7- 2«. - S2.— «4L0 79Ä V4- 12 - »«.— 08.— 10.- SL- 7S - . ?.- «.- 0K.- «.- «- 72- 74— »LK0 «L- «4. k>^ «4. ^4 «>. iLU» >E S« b» »20 L-. > bi« per ber- 3«p- r-s. uvL: - » nt«« io«: 1000 »oft. r.« kost. ssost- Erfcheint täglich früh 6'/.UHr. Ne-artiou un- Lrpkdition Iohaaaesgasse 8. Aprrchstnndrn -er Krdarlion: Vormittags 10—18 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. »m bi» r>an»-de nn,st«adlrr MauuIkNPt» t>« »tc»«c1iou nicht »rrduldtich. Annahme der sür dt« nLchftsolge«»« Nninincr britimmtrn Jnserale an Wockieiitancn bis 3 Uhr Nachmittag», «>» b«,»,- »,,S Festtagen früh bi» '/,9 Uhr. 3n vrn Filialen für Ius.-Äunahme: Otto Klemm, Universitätsstraße 1. Louis wüsche, Katharinenstr. 23, p. nur »iS '/.» Uhr. UtWMr.Tagtblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, tzan-elS- undGeschSftMrkchr. 161. Mittwoch den 10. Juni 1885. Nnflage LS,Ivo. Ilt»nue»rut,Prri» vienelj. 4'/, MN. incl. Bringenohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 PU. Jede einzelne Stummer 20 Ps. Belegerempl,r 10 Ps. Gebübrea für Extrabeilage» (iu Tageblatt.Format gesalzt) ahne Postbcsürderung 30 Mi. »1t Poftbesörderuug 48 Mk. Inserate ügefpaltcne^etitzeile NO Pf. »rlherr Gchriftru laut nui. Prnsverzeichntß. Tabellarischer u. Zifiernsatz »ach höherm Tarij. Leelinveo »Mer dem Redaktion«strich dieägrsvakt. geile bO Ps., vor de» Familiennachrichteu die Sgespalteue Zeile 40 Ps. Iuserote siud stets au die ttrprSttio« za seudeu. — Rabatt wirb nicht gegebeu. Zahlung prueoawernoiio oder dura, Post. Nachnahme. 79. Jahrgang. Amtlicher The«. Bekanntmachung. Aus die sür das Jahr 1885 sestzusctzende Dividende der Reichsbankanthcile wird vom 15. d. Mts. ab eine erste halb jährliche Abschlagszahlung von zwei und ein viertel Procent oder «7 Mark SV Pfrnatae sür den Dividendenschein Nr. 13 bei der Reich-bankhauptcasse zu Berlin, bei den ReichSbankhauvtstellen in Bremen, Breslau, Cöln, Danzig, Dorlmund, Frankfurt a. M., Hamburg, Han nover, Königsberg i. Pr., Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Posen, Stettin, Straßburg i. E. und Stuttgart, bei den Neichsbankstellcn in Aachens Augsburg, Bielefeld. Braunschweig, Bromberg, Cassel, Cbemnitz, Coblcnz, Cottbus, Creseld. Drcöven, Düsseldorf. Elberfeld, Elbing, Emden, Er furt, Essen, Flensburg. Frankfurt a. O., Äera, Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Grauvenz, Halle a. S., Karlsruhe, Kiel, LandSbcrg a. W, Liegnitz, Lübeck, Mainz, Memel. Metz, Minden, Mülhausen i. E.. Münster, Norvhausen, Nürnberg, Osnabrück. Siegen, Stolp, Stralsund, Thorn, Tilsit, bei den RcichSbank Eommandile» in Coeslin und Insterburg, sowie bei den Neichsbanknebensiellen in Bochum, Darmstadt, Duis burg und Wiesbaden erfolgen Bcr^' lin, den 6. Juni 1885. Der Reichskanzler. Zn Vertretung: v. Boetticher. von je 742.96 Quadratmeter Flächengehalt Versteigerung von Bauplätzen in der Aor-oorstadt. Don dem der Stadtgcmeindc gehörigen Banareale de» zwischen der Dort-. Nord-, Gneisenau- und Psaffendorser Straße gelegenen DaubloikS II deS nördlichen Be bauungsplanes sollen die bereits am 5. März d. I. zum Verkaufe versteigerten, jedoch sür die daraus gelhanen Gebote nicht zugcschlagenen äl Bauplatze des betr. ParzellirungS- xlanee Nr. 4 an der Uorkstraße « 5 » » » - 10 - - Gnrisenaustraße » ll » « » anderweit Donnerstag, den SS. dies. Mon., Vormittags IL Uhr, im Laalc der Alten Waage, Kalharinenstraße Nr. l, 2 Etage, zur Versteigerung gebracht und zwar mit den abgelehntcu Geboten Bauplatz Nr. 4 von 26,100 « » 5 - 27,300 - - . 10 - 22.l00 - - - 1l , 22,l00 - anacbotcn werden. Der LersteigerungStermin wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet, die Versteigerung aber bezüglich eine» jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenfolge und mit dem angegebenen Angebot auSgebotencn Bauplätze geschloffen werden, wenn darauf nach dreimaligem Ausrufe kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Tic Versteigerung-bcdingungen nebst Parrellirungsplan liegen aus dein RathhauSsaale, I. Etage, zur Einsichtnahme auS und eö sind davon Exemplare ebendaselbst in der Sportel- caffe I. Zimmer Nr. 2. für 1 20 ^ zu erhalten. Leipzig, den 5. Juni 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Generalversammlung der OrtSkrankencaffe XV für Buchgewerbe za Leipzig und Umgegend. Behufs Wahl des Vorstandes der Orlskrankencasfe haben wir nach tztz. 34 und 37 de« Reichsgesetze» vom 15. Juni 1883 und tz. 52 deS CaffenstatutS Generalversammlung aus Donnerstag den 18. Juni 188S anbcraumt, und werden deshalb die gewählten Vertreter der Arbeitgeber wie der Eaffenmitglieder" geladen, zu dem an gegebenen Tage Abends 8 Uhr im Stadthause. Obstmarkt Nr. 3 allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer 111, sich ei»zufindkn. TageSordnungt 1) Wabl eines Vorstandes; 2) Beschlußfassung über Zutritt zu einem Localvcrbande im Sinne LeS tz. 46 des ReichSqesehc» vom 15. Juni 1883, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter. Leipzig, den 8. Juni 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (Krankenversicherungsamt.) Winter. Uhlmann. Gknerälverlammlung der OrtSkrankcnrasie XIII.für Barbiere,Ariseure und Bader zu Leipzig und Umgegend. BcbusS Wahl deS Vorstände» der OrtSkrankencaffe haben wir nach F. 34 und 37 deS NeichSgesetzeS vom IS. Juni 1883 und 8^ S2 des CaffenstatutS Generalversammlung auf Donnerstag, de« II. Juni I88S anberaiinit. und werden deshalb die gewählten Vertreter der Arbeitgeber, wie der Caffenmitglicder geladen, zu dem an- gegebenen Tage Nachmittags 4 Uhr im Stadlbause, Odsimarkl Nr. 3, allhier 2. Obergeschoß, Zimmer 111, sich einzufinden. Tagesordnung: 1. Wahl eine» Vorstandes. 2. Beschlußfassung über Zutritt zu einem Localverbandr im Sinne deS tz. 4V de« NeichSgesetzeS vom 15. Juni 1883, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter. Leipzig, den 30 Mai 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (KrankenversichrrungSamt.) Winter. Uhlmann. Bekanntmachung. Anmrldun, »um Anschluß au die Ltadt-Kerusprrcheturtchtuu, für Letpzi» und v«r«rte. Neue Anschlüsse au die Stadt-Fernsprecheinrichtuag für Leipzig pp., deren verstell»»» noch 1« lausenden Jahre gewünscht wird, sind spätestens dt« z«m 1. Juli bei der Oder-Postdtrecttoa au- zumelden. Eine bestimmte Zustcheruua, daß die bis zu dem aagrgebene» Termine augemeldeleu Snschlüffe noch iu der diesjährigen Bau periode zur Ausführung gelange», kauo indessen vorerst nicht erthetlt werden. Anschlüffe, welch« »ach de» 1. Jalt noch angemeldet werden, können erst in der nächstjährigen vanpertode ausgeführt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerktea Anmeldungen bedarf eS nicht. Leipzig, »7. Mai 1885. Der kaiserliche Vder-Postdtrerlor. Walter. Bekanntmachung. Die Abänderung von 731 Stück im Pleißenburg-Kasernemeut vorhandener unprobemäßiger eiserner Bettstelle«, welch« mit je 3 langen Bodenbrettera zu versehen sind, soll in öffentlicher Sub mission verdungen werden. Reflectanten können Bedingungen, Zeichnungen und Kostrnanschag im Bureau der Unterzeichneten Verwaltung, Schloß Pleißenburg, Thurmhaus Rr. 15 eiosehea, woselbst auch die Offerten bi» zum 1v. Juni «. Vormittag» 11 Uhr schriftlich o»d versiegelt ab zugeben sind. Leipzig, om 8. Juni 1885. KSniglich« Garnts«a»veriaalt»»«. Der Schn-Idergeselle Friedrich Äilhel« Herman« Raland, geboren zu Rötha bei Leipzig am 16. Juni 1860, zuletzt hier wohn- hast, z. Z. wahrscheinlich in London, wird beschuldigt, als Wehr- pflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst be stehenden Heere» oder der Flotte zu entziehe», ohne Erla»b»iß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem mililairpfltchtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiete» aufgehaltea zu habe«, «ergehen gegen ß. 140 Abs. 1 Nr. 1 Etr.-G.-B. Derselbe wird a»f den 1. Juli 1885 Vormittag» 9 Uhr vor die Strafkammer des -öuigl. Landgerichts hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe a»s Ge»»b der nach g. 472 der Strosproceßordnung von der K»»iglich«» Amt», haoptmannschast zu Vor»a über die der Anklage ,» Gr»»d« liegende» Thatsachea ausgestellten Erklärung verurtheilt werde». Erfurt, den 23. April 1885. königliche Ttaat»a«>aaltschafl. Nichtamtlicher Thetl. Die Prager deutsche Universität. * Seit einiger Zeit mehren sich wieder die Nachrichten, daß die deutsche Universität Prag» abermals mit allerlei Anfeindungen und Hindernissen zu kämpfen habe, Hindernisse, die nicht allein von dem übermüthig gewordenen Czechenlhum, sondern selbst von den mit diesem verbündeten RegierungS- krcisen, darunter besonder» dem Unterrichts - Ministerium, auSgehen. Während an manchen anderen Universitäten die Unter- richtsverwaltung dagegen anzukämpfen hat, daß die Cama- raderie und die unbegründete Bevorzugung deS selbstgczogenen Nachwuchses die Vorschläge für die Wiederbesetzung von er. ledigten Lehrkanzeln beherrschen, bildet in Prag der Grundsatz, die besten Lehrkräfte ohne Rücksicht aus ihr Herkommen in Vorschlag zu bringen, eine fortwährende Quelle wechselseitiger Mißstimmungen zwischen der Unterricht-Verwaltung und den Facultäten. Daß bei den Vorschlägen der letzteren stet» nur der wissenschaftliche Vorzug und nicht etwa die politische oder nationale Färbung der Candidaten in Anschlag kam, war stet» klar au- den Vorschlägen selbst er- sichtlich. Auch konnte niemals gegen einen der in früheren Jahren au» Deutschland nach Prag berufenen Professoren irgend ein politischer Vorwurf erboben werden, so gern die» auch von czechischer Seite geschehen wäre. In nationaler Beziehung haben sich jene au» Deutschland stammenden Lehr- kräste selbstverständlich stet» al« Deutsche bekannt, dabei aber immer eine arvßere Zurückhaltung in der Kundgebung ihrer Gesinnung bewahrt, al» gleichgesinnte und gleichgestimmte deutsch-österreichische Professoren. Dennoch will man in den ,naßgebenden Kreisen von der Berufung deutscher Professoren au« dem „AuSlande" nicht» wissen, wie denn überhaupt die gegenwärtige innere osficielle Welt Oester reich» dem Deutschthum nicht» weniger al» freundlich gesinnt ist. Man ist stolz darauf, wenn Deulsch-Ocsterreicher an den Universitäten Deutschland» ein« hervorragende Stellung «in- nehmen, wie die« beispielsweise für Brunner, Geher, Scherer und Czerny gilt: aber man verschließt sich gegenüber der Frage, wa» au» de« deutschen Univivrrsitäten Oesterreich» werden soll, wenn man seine eigene Wahl auf dm engen Krei» der Heiinath beschränkt, innerhalb dessen man noch die Concurrenz der zahlreichen und reich dotirte» Universitäten Deutschlands zu bestehen hat. Es ist da« eine Stimmung in den maßgebenden Kreisen Oesterreich», an welche der ehemalig« Unterricht-miainer czechischer Nationalität, Jireczek, schlau anzuknüpsen nutzte, als er seiner Zeit im österreichischen Abgeordnetenhause sich auf da» Entschiedenste gegen die Berufung von Professoren auS Deutschland nach Prag verwahrte, wo, wie er sich au»- drückte, diese »Fremden" nur Unordnungen und Unheil stiften konnten. Er weiß aber ganz gut, welchen bedeutenden Vor sprung eine frei« Wahl der Lehrkräfte der deutschen Uni versität Prag« gegenüber der czrchischen Universität verleihen muß. Angesicht» de« Umstandes, daß er und seine Auftrag gebrr» zu denen auch die czechischrn Professoren gehören, eS vch offenkundig zur Aufgabe machen, diese freie Wahl zu Ver bindern, kann man unschwer schließen, daß im czechischm Lager Alle» aufgeboten wird, um die freie Bewegung und da« wissenschaftliche Emporstreben der deutschen Universität möglichst zu beschränken. lieber den aegenwärtigm Etanh der Dinge an der denk- schen Prager Umversilät findm wir. wie e« scheint, von be« rusener Seite eine Reihe Hinweis« in der Münchener »Allge meinen Zeitung", welche die Lage bedauerlich genug kenn zeichnen. Da wird vor Allem vetont, daß der von Amt» wegen berufene Vertreter der deutschen Universität, der Unter- richtSminister, kein Wort der Abwehr gegen jene grundlosen Beschuldigungen fand und mik keinem Worte eiiizutretm wußte sür die Wahrung der freien Selbstergänzung der Fakultäten» was höchst charakteristisch sür da» Vcrhältniß de- Unterricht»« minister- zur deutschen Prager Hochschule sei, welche sür ihn kau« .twa» Anders t" sH am" dN^-rhä^ obiect. Roch schwer, hechte« w«'" "rutschen Abgeord- niß zum Au-druck anläßNch der von drm ^ ^„Halter von netm Sturm "hobcnm Beschwerde. ° j» Prag und Böhmen sich rw'schm die d-vtsche U ^ direkten da« UnterrlchtSmlNi^ium hin^ fch^ ^ Einfluß- Verkehr dieser Faktoren , n° de« ersteren nahm- de« letzt-«« Factors^ e. mit beemträchtigt. Auch «F-»ung ^ rinerseitS an eine gewisse ,2"ißgunii »» ^ ' ^^te Unter- Autonomie der ^"w"sitäten « V ^ ^ stellung unter da» .rsitzlich -er-«elt- diese Autonom,« und ^« Un'nflellung durch- .Oeriüm die dabei io» Spiel kommt, handelt r» sich liier also um «ine Frage von großer principieller Trust* weit« für di« Stellung der Universitäten in Oesterreich. Man hätte daher mit gutem Grunde den "festen Widerstand d-S UnterrichtSminister» erwarten sollen. ° ' «^chsall- vor kr« Jahren der Abgeordnete Jireczek i« Parlamente V« Forderung erhob, daß der directe Verkehr zwischen der Pr»ger Universität und dem ÜnterrichtSminister aufgehoben und di, erster- wieder dem Statthalter von Böhmen «"terst-IIt werde« solle. Auf czechischer Seit« hatte man dab«, nicht allein du Absicht, d e deutschen Prozessoren einer sachverständigeren «nd mohl. wollenderen Öb-rb-hvrd« möglichst z» ,'°"ück» ">> " der Uebereinstimmuna »wisch» de» österreichischen und deutschen UaiversitätSwZen zu rütteln, fanden, «an wollte auch durch d,e Meinung einer Art von böhmischem Unterrichtsministerium in den Bureaux der Prager Statt halterei ein- w-itere Etappe für den verkappten SSber°l,«muS gewinnen, der gegenwärtig die Losung dieser Partei bildet. Statt nun diesem Manöver sofort energisch entgegenzutreten, ließ man sich im Unterrichtsministerium auf ein« bl« zu einem gewissen Grade latente Erfüllung der Forderung dmr Ezechm ein, welche den, Statthalter von Böhmen ^n, sehr aewich- tige und oft genug schwer von derselben empfundene «inssntz. nähme auf die deutsche Universität in Prag einräumt. So weiß man gegenwärtig bet den Verfügungen der Unterricht». behörde in Angelegenheiten dieser hoben Schule zumeist nicht, was aus die Absichten de» ÜnterrichtSminister» und wa« auf jene deS Statthalter» zurückzusühren ist. ahnt aber nicht selten, daß die letzteren die erster«« durchkreuzten. Al» man deutscherseits diesen Zustand zur Sprache brachte, alitt der ÜnterrichtSminister jedoch mit einigen den Kern der Sache sorgfältig «mgehenden Redewendungen über diesen Gegenstand hinweg. Und leider liegt da» PrciSgeben de« Wesen» der moderneren und liberaleren SlaatSeinrichtungen bei AufreSterßaltung ihrer Formen zu sehr in der ganzen gegenwärtig m Oesterreich herrschenden Strömung, um die Hoffnung auskommen zu lassen, daß eine sachliche Rrmedur dennoch nachsolgen werde. Man sieht also, daß der alten deutschen Prager Universität noch mancherlei gehässige Anfeindungen bevorstehen dürsten, Angriffe, von denen nun einmal di« Ezechen gegen Alle», wa» deutsch heißt, nicht «blassen wollen. Leipzig, 10. Zuat 1885. * Da» „ArmeevrrordaungütlatN enthält folgende Cabi> netsordr« an di« Generalkommando» de« kv., VIII. und XIV. Armeekorps brzüalich de, Anlegung von Trauer für den Fürsten von Hohenzollern: „Ich wünsche, daß Meine Armee »n Meiner anfrtchtigen und tiefen Trauer um den hochverdienten verewigten General der Infanterie Fürsten von Hohenzoller» kvnialiche Hoheit Theil nimmt und bestimme demzufolge, daß di« Officirre de« 1 Magveburgischen In- santerieregiment« Rr. 2« und die de« Hohenzollernschcn Füsili-rrrgiment» Nr. «0 vierzehn Tage, die in den Hohen- zollernschen Landen garnisonirenden Officirre dagegen vier Wochen Trau«, (Flor um den linken Unterarm) anzuleaen haben. Berlin, den ü. Juni 1885. Wilhelm." * Wie man von unterrichteter Seite hört, wird di« Vorlage weaen Erneuerung de« Militair-Sevteuat» dem Reichstage schon in der nächsten Session zugehen. * De, dt^jährig, Parteitag der «ationallibe- ralen Partei von Rbeinland und Westfalen findet am 1». Juli in Haaen statt. Al, Redner »erden dem Per- nehmen nach die Herren ». Bennigsen und Hobrrcht austrrten. ^ - Während dk ganzen zweit«, Hälft« der letzten Reich». tagSsession konnte man die Wahrnehmung machen, da» der «bg. Liebknecht selt«,, der Ah» «edel gar nicht in den Sitzungen erschien. Di« «oeialdem okraten selbst waren Diplomaten genug, da« Verschwinden ihre« bekanntesten mitten der Socialdemotrati« ist helln'Htntt ^au-gebrochen u!tk!il^n!^ ->a«rding« ein Narr» Urtheil noch n,cht »vglich, da der Vorhang bi« letzt für dm Außenstchenden nst wenig gelüstet iss kW? Lk ! ^.scheS W. ea gefall«, lassen» „cht so di. ^ Dopvelt« angewachsen« neu« Fraktion. Mit Lille v», d», ist de, lang derbalVen« Groll g! en ih« recken alle Anzeichen dafür, daß der tiefere Grund in einer Meinungsverschiedenheit über da« praktische Verhalten gegen über der bestehenden Staat«- und Gesellschaftsordnung'liegt. Schon im vorigen Reichstage ist e« über die Stellung zum Kranken- und Unfallversicherung«^^ zu lebhaften Aus einandersetzungen in der Fraktion gekommen: in der letzten Session hat di« Dampservorlage eine vollständige Spal tung derselben hervorgerufen, die schließlich nur mit Zubilsenahme eine« Vorwände» nothdürflig verkleistert worden m Auch an anderen Zeichen der Uneinigkeit hat e» nicht arsehlt. Am auffallendsten aber ist, daß die Fraktion nicht de« Anfangs allgemein erwarteten Antrag ans Aufhebung de» Socialistengesetze» eingcbracht hat. Man wird sich kaum täuschen mit der Annahme, daß auch über diese Frage Streit «tstcmden ist- — Viel zu weit würde mau nun freilich gehen, wenn man schon die vollständige Auflösung der Socialdemo kratie herausziehen zu sehen glaubte. Aber auch die sind im Irrthum, welche den erwähnten Vorgängen gar keine Bedeu tung beimessen wollen. Oo die socialdemokratische Fraktion in den Commissionen de» Reichstag» viel oder wenig geleistet hat, wird ihren Wählern allerdings herzlich gleichgiltig sein; daß sie aber al» erste» bedeutsames Lebenszeichen nach ihrer so hoch geseierten Erstarkung da» Schau'piel häßlichster Zwie- tracht liefert, da» kann auch auf die Massen nicht ohne Wir kung bleiben. » Ofsiciöl wird den „Berliner Politischen Nachrichten" geschrieben: Die „Norddeutsche Sllgemeiue Zeituug" regiflrirt iu ihrer Nummer vom letzte» Sovuabeid Abend diejenige» industriellen Vereine und Verbände, welche sich gegen da- Projekt einer in Berlin im Jahre 1688 »o oeranstalleuden nationalen Aus stellung aaegkivrochea habe, und bemerkt da». Folgendes: „Man wird hiernach dir durch die Presse vielfach verbreitete Meinung, daß die Zahl der dem Unternehmen abgeneigten In- dustriellen nar qrrlng sei, mit einiger Vorsicht aofzunehmeu haben. Ob e» räthlich ist, gegen die Wünsche bedeutender Interessengruppen, wie die genannten Vereine solche »weisello« repräjenttreu, ans eine „allgemeine" und ,,«»tt»nale" »»»stellung zu dringen, lassen wir vorutustg dahingestellt." Man kann «»« dies« knndgebung deutlich geuug ersehen, daß die Herren vom iMÜultouHkomi»« sich ein» Täuschung hingeben, weu» sie glaube», daß tu «aßgabenden kreis«, »ine besondere Bor- liebe für da» Ausstevunasoroieet vorhanden sei. Würde die öffent- üche Meinung ungethrilt und aus nationalen Rücksichten eine allgemeine Ausstellung fordern, so würde sich die Reichsregiernug vielleicht bereit finden lassen, dem Unternehmen entgegen zu kommen. Da aber onzwenelbast die äbenolegeude Medrdeit aller der Industriezweige, auf bereu rege Mitwirkung bei alle» Aas- ftellnngen in erster Linie gerechnet werden muß, »vo der sür 1888 -»plante» nicht« wisse, will, so läßt sich wohl mit Be- stimmtheit Vorhersagen, daß aus dem Unternehmen nichts werden wird. Daß dir gesammte Industrie ausstellungsmüde ist und daß die Kosten mit dem zu erwartenden Nutzen in keinem Ver- hältnisse stehen, giebt das Agitatiooscomit» übrigens in seinen letzten Kundgebungen jetzt schon selvst zu. Die Retchsregierung behandelt, wie wir versichern können, die Frage ohue jedwede Voreingenommenheit und hat, wie wir hören, die Gutachten der Industriellen dem Aeltesten-Lollegium der Berliner Kaufmannschaft zunächst zur Kennlniß gebracht. Ihre Entschließungen Wird sie erst soffen, wenn die Gutachten, die von der anderen Seite eingeholt werden, zur Vorlage gelangt sind. * Sehr bezeichnend für die Stimmung, mit welcher die Fortschrittspartei den preußischen Wahlen entgegengeht, ist eine Zuschrift, welche die Berliner ,Volk-- Zeitung" veröffentlicht. ES heißt da: »Die Aussichten der entschieden liberalen Parteien sind bei den bevorstehenden Wahlen zum Abgeordnetenhaus« nicht al» besonder« glänzende zu bezeichnen. Man darf sich, nachdem schon die letzten ReichStagSwahlen ein Anwachsen der conservativen und nationallideralen Vertretungen im Reichstage aus Kosten der entschieden liberalen Partei herbeigesührt haben, aus der letzteren Seite aus noch Schlimmere- gefaßt machen. Schon kann sich selbst hier in Berlin nicht nur eine selbstständige nativ- nalliberale Partei austhun, sondern auch ihr selbstständige- Auf treten mit derHofsnung begründen, daß e- bei den bevorstehenden Wahlen gelingen könne, dem Fortschritt seine Hochburg Berlin zu entreißen! Vielleicht gelingt hier in Berlin, was selbst im imperialistischen Frankreich nicht möglich geworden, de» Gouverneme»,taten die Hauptstadt zu erobern. Die Gefahr war schon bei der letzten ReichSIaaSwahl nicht gering, in welcher di« soeialistische Partei die Entscheidung in der Hand hatte und dieselbe zu Gunsten der deutlw freisinnigen Partei eintreten ließ. Kaum jemals war die Aussicht der entschieden liberalen Partei geringer, die Masse de- Volke- durch lieber« « einzige liberalen ... ...^ engeren An schluß an ihr« Mitkämpser, nämlich die Ultramontanen und Socialdemokratrn. « * « * Zuden Rrich-rath-wahlru in Oesterreich schreibt die »Deulsch-Bvbmisch« Eorrespondenz": Da» Resultat der Wahlen kann man nunmehr al- fest stehend betrachten. Wahle», welche noch iu diesen Tagen nachsolgen, kann man so ziemlich mit maihemallscher Sewißhcil voraus berechne». Do die deutich« Opposiiioa aus einen Verlust von über 20 Mandaten gesaßt war. so hat das Gelammtresultat, wie es sich bisher darstrllt, in den deutschen Volkskreisen im Ganzen eher eine Genugthuung Ol eine Bestürzung hervoraebracht. Kos mon zumeist zu befürchten hat. daß die aegeuwärttgen Regseruuasparteien zu einer Zwrtdritlek- Majorität anschweflen, wird wohl für die kommend« Session noch verhütet Reib«,. Bisher gelang e« der Majorität, nur ans Umwrgrn den va» der österreichische» Verfassung z, zerbröckeln; haben die slawische, Berbündeien aber einmal di« Zweidrittel-Majorität erlangt, da», ist ihnen nach dem Buchstaben der Verfassung gestattet, dir Verfassung z, stürzen und mll ihr die Stellung de« Deutschihums tm Staate Oesterreich vollständig zu erschüttern. Angesicht- dieser große, Gefahr er'ch"nt es fast kleinlich, wenn über gewisse Vorgänge bei den Wahlen et» Relhnndertstimmige« Lamento erhoben wird; ob eia Vr. kronawetter, der bekannte Wiener Demokrat, dem Club der derrinigten Liaken bestritt oder nicht, ist ziemlich belanglos, weu» rr sich nur nicht in wichtigen, da» Deutschihum und den Ein- heitsstaat betressende, Fragen ans Seite der verbündeten slawischen Gea»»r stellt; das ist aber kan« z» besürchte», da da» deutsch- nationale Bewußtsein von Lag z» Tag auch t« den breiten Volks- Ichtchien Wien« wächst »,d da sich daher seltft der Wiener Demokrat »der Antssemii unmöglich machen wü^v-, wenn er sich in nationalen Frage» zu den Reihe« der vereinigten Slawen schlage« wstrd«: das kl-aegelchrei. das dt« Wir»er Presse über di« Kohle» st, Wie» s*-siieß ,,d da« amh starke, Nachhall i» der deutsche» Presst fand, machst aus Kenner der Verhältnisse t» Oruud, »e»o»»e» ein«, «tderNche, «ndrnck. Ein geistvoller Oesterreicher nonnie vor knrzem den Wiener Anti- srmitismn» den Wiener Antisonrnalismu«. Man ist in Wien und zum Theil auch i, den Proninzea über die schlechte »irthjchastliche Lage verstimmt «nd über die maßlose Lorrnptton, der namentlich
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