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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188506255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-25
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1885
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1. Zo L7» N7tz N» Itz« ruo L- »- w- IU0 Ätz tz^tz »4 W.W T« 77 L0 »— »1« «.- IN» »- «» L" 7E 17»«! l 7^- ».- iM« «.- I7L- lM.- btz- » i- 5 6 a » » a s 6 di, !5 ^l. >-p«r mdar- ». — t-S«p- 17: —- 1 X nung;: 75 » Aiääl. ewber »uuur Ann«» nnn^: «X» lumkd. 0.24 -Reed, rg: in ß" von (20^6) Quebec »o>: in .Zaon- Lloyd- ^6) der White. »rt; in irional- ! Liver- ondon; Aktien, ampton indisch. ErfchsiLt täglich früh 6»/,Uhr. »eöitt-, ,»t Lrprstüi,» JohmnwSgasi» 8. L»rechk»»str» der Ledarttr«: BonnAag- 10—12 llhr. Nachmmng« 5—6 Uhr. »- "ZxLLLLAL AM —' Uimahi <««» «e »er für Ate nüchpfnl»»»»» «er tzefttwwten Internte «> »ckentnqen 5i« 8 Uhr RachmtNaa«, >»«««- und Feftt«,eu früh dt«'/,»U«r. 3« dkn Filiilrn für Ins.-^nnahme: an 8 11« Ale«», Unkversttät-straße 1. »nt« Lischt, Katharinenftr. 88, p. n»r dt«'/,» Udr. UchMtrIMM Anzeiger. 0rga« siir Politik, LocalMichte, tzandels- «nUeMtsvcrkehr. Auflchg» LVLVG. ^don»r»ent»Prki» vierttlj. 4V, iucl. vnngenohn 5 Mk., durch di« Post beides 6 Mk. Jede einzelne Nummrr ZV Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» lin TageblaN-Format qesalzt) ahne Poftdeförderuug 89 Mk. «tt Postbeförderung 48 Mk. Iiseratk stgespaltme Petitzeile 80 Pf. Größere Schriften laut aus. Prei-verzeichuiß. Tabellarischer u. Ziffernfatz nach höherm Tanf. Uliiawkn unter dem Redaktion«strich dietaespalt. geile50Pf., vor den Familiennachrtchteu die kgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« au die Erpeditta« z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneuuweruuäo »der durch Post, nachuahme. 17«. Donnerstag den 25. Juni 1885. 79. Jahrgang. Bestellungen uns du» -ritte Quartal 18SS de» Leipziger Tageblattes (Auflage LS,ION) wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, JohanneSaaffe Nr. 8, gelangen lassen. Außerdem werden von sämmtlicken hiesigen Aettuugsfpe-iteuren Bestellungen auf das Tageblatt anaenommen und auSgeftchrt. Auswärtige Monnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Akourremeutspreks beträgt vro Quartal L Mark SS chfemrige, inclusive Briugsrlohv S Mark, -urch die Post bezöge« S Mark. Für eine Extrabeilage find ohne Postbeförderung 39 Mark, mit Postbefördernng 48 Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. II Preis der JnsertionSgcbühren für die «gespaltene Petitzeile 20 Pfennige; für ul Reclamen aus Petitschrift unter dem RedactionSstrich die 4gespaltene Zeile 50Pfennige, »I vor den Familiennachrichten die «gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften II werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm Preisverzeichniß, II tabellarischer Ziffer-Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird 11 nicht gegeben. Zahlung prnsmunvrkuiäo oder durch Postnachnahme. 11 "ü. Inserate müffen an die Expedition (nicht Redaction) adressirt werden. WWf- Das Tageblatt wird früh «V, Uhr ausgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend' ^gelaufenen wichtigsten politische« »ad Börsen-Nachrichte« in telegraphischen Original- Depeschen. Es giebt ein anschauliches Bild von allem Wissenswerthen auf den verschiedenen Ge bieten des öffentlichen Leben- und behandelt die TageSftageu der innere« und äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Das Tageblatt berichtet über die localen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt über Theater, Musik, Literatur, Kunst und Wissenschaft. Mt seiner „BolkSwirthschaftlichen Beilage" bildet eS zugleich das größte Handels- und Böigen blatt Sachsen«. Er bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche und überseeische Handels berichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Classen der Königlich Sächsischen LandeS-Lotterie und die Nummer-Berzeichniffe der auSgeloosten Königlich Sächsischen Staatsschuldscheine. Leipzig, im Juni 1885. «ASM U^»LsHFa»rLsF. Amtlicher Theil. Mimltmlichm-. Segen Umb.ue« der Schleuß« in der EentralfkraUe wird di« letztere von Montag, de« SV. dsS. Mt«, ab auf die Dauer der Arbeite» für den durchgehenden Fahr» verkehr gesperrt. Leipzig, am 80. Snni 1885. Der Math dee Stadt Leipzig. vr. Gaorgi. Hennig. 8edim»t»llchiinr. Wesen de« Schleußenbaue« am neuen Börsengebäude wird der zwischen der Gerberflraße und dem Sparcassengebäud« liegende Theil der PaAhofftea-e auf die Dauer der Arbeiten von Donnerstag, de« 3». ds«. Mon. ab für den dnrchgehende» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 80. Juni 1885. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Irimnümchimi. Wegen Asphaltiruna der Grimmaischen Straße, wobei eia Theil de« für MarktstSnde bestimmten Platze« zur Ab lagerung von Material gebraucht wird, werden von So«» anead, dem U7. d. M. ab die Marktstände der Obsthändler bi« auf Weitere« auf den Fleifcherplatz verlegt. Auch wird von gedachtem Tage ab der gegenwärtig auf dem L-oninSktrchpose stattfindende Obsnnarkt auf die Dauer der Obstzeit aus dem Fleischrrplatze abgehalten. Leipzig, am 84. Änni 1885. Der Math der Stndt Leipzig. vr. Keorgi. Hennig 8rtm»l«uhiiilß. Die Sntschädtanng für die »o» L. bi« «it IN. J««t diese- Jahre« in hiesiger Stadt einquartirrt gewesenen Truppen vom Köntal. 8. Jnsanterte-Nrgtnrent Prinz „Johann Georg" -kr. L07 ist eingegangrn und kann in de« nächsten Tagen bei unserem Quartier-Amte, Stadt» hau«. 8. Etage. Zimmer 107. erhoben werde«. Der den Ouartierzettel vorweisend« gilt zur Ewpfang» »ahme berechtigt. Leipzig, den 88. Änni 188». Der -kath »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. L. Vtlilriltmchng. Die am 17. April d. A. z»n»Derkaaf »ersteigerte» beide« Da»«arn»»stüe»« Pghr's Platz -kr.L und -kordstra-e Mr. 8 (jetzt -tzr. 8) sind für da» darauf grtha,« Pgchstgebot »«geschlagen worden und »« werde« daher in Gemüßbeit der verstriaeruna«bedingungen di« ßdrtge» Bieter ihrer Sehote qirrmit entlast««. Leipzig, den 83 Juni »885. De» Bat» gw, Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Eerutti. Vrkanntmachung, Kohienltefernng betreffend. Die Lieferung de- Bedarf- an Stein- und Braunkohlen für das hiesige Johanni-stift auf die Zeit vom 1. August 1885 bi» 3l. Zuli 1886 und zwar von ungefähr 115.000 Ao. beste gewaschene Rußsteinkohle in Stücken, 1900 Hektoliter beste böhmische Braunkohle in Stücken von mindesten« Faustgröße, und 400 Hektoliter beste böhmische Anörpelkohl« soll an den Mindestsordernden, jedoch vorbehältlich der Aus wahl unter den Submittenten, vergeben werden. Die Liefeniuaßbedinaungen liegen an Ratb-stelle zur Einsichtnahme au- und sind die Offerten bi« zn« 3V. dss. Mon. Mittag- IS Uhr bet der Skuntiatar «hea- dasrlbst mit der Aufschrift: „Kvblenltrseruag für da« JohaaniSdoSpital" versiegelt einzureichen. Später eingehende Offerten können keine Berücksichtigung finden. Leipzig, den 16. Juni 1885. Der -lath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Aff. Veliimntmachlliia. Degen Schleußenbaue- wird die Ehratergaffe »o> Montag de« S». ds». Monat« ad auf die Dauer der Arbeiten für den dnrchgehende« Fahrnerkehr gesperrt. Leipzig, am 23. Juni 1885. Der Math der Stndt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Wegen Vekinrtmlhllng. rn Reinigung der Expedition-locale de- Kvrigl. Standesamtes uno der Friedhof-cafic wird an beiden Stelle Mittwoch, den Stz. und Donnerstag, de« SS. Jnnt a. nnr vormittag« von 8 b>- 11 Uhr expedirt. Leipzig, am 22. Juni 1885. DaS König!. Gächs. StandrSawt. Vekannlmachnna. Auf sein Anfulben ist Herr K. Wilhel« Kötz, Seler- meister, Schreberstraße Nr. 2, Part, hier, au- dem von ihm bisher bekleideten Amte eine« Armenpfleger« im 16. Distncte entlassen worden. Wir sprechen ihm hiermit unsere» Lank für die unserem Armenwesen gewährte Mitwirkung au«. Leipzig, den l». Juni 1885. DaS Arnrendlrretorin«. Ludwig-Wolf. A ^ aa n M wird mit der Pflasterung Montag, de» S». d. A-' zwischen Körner- unv der »ltsenstra». auf der n Slr-a- r letzt -- befugten B-rkehr gesperrt. vr. Georgi. Pennig. NiÄtamÜicher Theil. '.st daß die gebildet Vas Ende der englischen Labinetskrisis. Nack Verhandlungen, welche volle i««' W^cn ,^An^ r« nach englischen Anschauungen auch Auktrag zur CabinetSbildung nicht zu übernehmen. Die Ab stimmung in der Nacht vom 8. rum V. Ounl ist die Grund- lag- für die Aenderung der Regierung, welche sich am 23^ Juni vollzogen hat; da« ist aber -ine sehr schwankende Grundlage, auf welcher sich eine ^ ^>le Dauer berrchnele Regierung nicht führen läßt. 264 Abgeordnete de« Unter- Hause« haben den Rücktritt Gladstone S hcrbemesührt, aber nur deshalb, weil die Gegenpartei nicht vollzählig versammelt war 4» den 852 Parlamentsmitgliedern, welche aeaen den Untraq Hicks Beach's stimmten, kommen die 62 Liberalen, welche bei der Abstimmung fehlten, und wenn auch die Coiiselvatlvcn nicht bi« auf den letzten Mann erschienen waren, so ist doch di- Mehrheit entschieden aus Seiten der Liberalen. Da« kann sich ändern, wenn die neue Regierung es versteht, die Schwankenden aus ihre Seite zu ziehen, besonder- wenn sie in der auswärtigen Politik die öffentliche Meinung sür sich einzunchmen vermag. An dem guten Willen dazu fehlt eS Salisbury und Churchill nicht, aber vorläufig an Gelegenheit. Die Erbschaft, welche Gladstone seinem Nachfolger hintcrläßt, ist der Art, daß ihr Besitz nicht wünschriiSwerth erscheinen kann; SallSbury findet überall, wohin er auch seine Blicke wendet, nur verworrene Verhältnisse, die nur durch große Geschicklichkeit und Geduld geordnet werden können. DaS englische Volk ist durch Glad» swn« in den Glauben versetzt) daß die afghanische Grenzsrage sich aus friedlichem Weg« lösen läßt unv daß Egypten und der Suezcanal für England noch nickt verloren sind, wenn die Sache am rechten Ende angefaßt wird. Die Lösung beider Aufgaben in diesem Sinne hatte zwar Gladstone über nommen, aber sein versprechen nicht erfüllt, den» da- russisch englische Uebereinkommen ist noch weit vom Abschluß entfernt >d die Suezeanalcommission ist unverrichteter Sache nach übrig bleiben, zuweist, aus- und die >vuezrana>co»imlsilon iir unverruvrei Haus« gegangen. Galißburv wird also nicht« al« die Sisyphusarbeit, welche Gladstone ihm Neue zu beginnen. Hier liegt der Punct, wo di« neue Regierung den Hebel ansetzen muß. Gladstone hatte alle Ursache, der Bildung de« Ministerium« Salisbury Hindernisse zu bereiten, weil er in der auswärtigen Politik ei« schlechte« Gewissen hat. Wenn Salisbury dem Parlament über den wahren Stand der Dinge klaren Wein einschänkt, dann ist eS um den Rest von gutem Ruf geschehen, welchen da« Ministerium Glad stone bisher noch aufrecht zu erhallen bemüht war. Die Verhandlungen, welche zwischen den beiden Parteien gepflogen worden sind, hüllen sich m undurchdringliche» Geheimniß, Ta«, wa- der „Standard" darüber sagt, ist ganz unerheblich. Gladstone hat daiiach nur die Verpflichtung übernommen, da neue Eabinet bei Abwickelung der lausenden Geschäfte zu unter stützen, dagegen bat er sich allen neuen Anträgen gegenüber volle Handlungsfreiheit Vorbehalten. Bus diesem Grunde ist nun ru ersehen, daß zwischen Gladstone und Salisbury ein schroffer Gegensatz besteht, der durch keinerlei Verhandlungen auSzugleicken war. Salisbury niuß aber doch zu der Ucber- »uaung gekommen sein, daß er Boden unter den Füßen hat. sonst würde er d»e CabinetSbildung nicht endgiltig über nommen haben. Man schrieb am 10. Juni Gladstone die Absicht zu. sich au« dem politischen Leben rurückzuziehen. diese Absicht ist aber, wenn sie überhaupt bestanden hat. schnell wieder oufgegcben worden; Gladstone konnte sich nicht verhehlen, daß durch seinen schleunigen Rückzug von dem politischen Schauplatz dem neuen Mimsterpräsiventen nur der Weg zur Pvpu- «E n werden konnte. Dem mußte Gladstone Widerstand letst-n wenn er seinen Ruf als Staatsmann Sp'kl, setzen wollte. .Der Abwesende hat Unrecht . lautet ein alte» Sprichwort. Gladstone wäre als- bald ein politisch todter Mann gewesen, wenn er seinem U ^ da« Feld geräumt hätte. E« wird u v^tÄv'i- lick gegen di- schweren Anklagen welch« fr,ner warten; aber wenn er über- ll^!>.!ü,??^E wenigsten« leid- wok>r? allerschlimnistcn Behandlung ge* U v.» w'rd sich ohnehin de« vorthrile«. welchen 5-dl/ » ^ ^ Sachlage darbietet, nach Kräfte» .dk« """ Eltone wird seine? ganzen Verschlagenheit ^rn. um au« dem bevorstehenden Kampfe mit nothbürstia moralischer Existenz hervorzugehen. ^ ändniß der in Vekannlmachung. Nachdem Herr <k. Friedrich Wntbler, Zeichner ind Maler. JohanniSplatz Nr. 12. IN. hier, die auf ihn gefakene i ,,,vl«,„wrr «xmen» Wahl zum Armkiipfleger im 35. Distncle angenommen )at. I Einen Beitraa ,un> - . .. . .. ^ ist derselbe am 19. Juni ds». I«. durch Herrn DistrictSwr-I hoch nicht daaewrsenen Laae wohl verbindlich sür Ihr Telegramm van vorarster»; dt« Herrn, Absender strhrr Kaufmann I. W. R. -urtzke in diese« Amt eingewiisen In-er beiden Ministerien Di, ^ der Organe lebyaster al« «ch selbst wünschen, daß die tzonntng-rnh« Mall Gazette", da« Organ Gladstone'-, drückte die Hoff nung au«, daß die Regierung in den Händen der liberalen Partei bleiben werde. Gladstone scheint den Versuch der Reconstruction de« Ministerium« nickt gewagt zu haben. Der Mißerfolg des von der „Pall Mall Gazette" au-ge» streckten Fühler» scheint ihn davor gewarnt zu haben. Gladstone ist Salisbury erst nach hartnäckigem Widerstande gewichen, er hat sich mit einem Nimbus umgeben, al« wenn er noch immer der Herr der Lage wäre. Da« scheint er aber nicht mehr zu sein, denn sonst würde Salisbury sich nickt mit den nichtssagenden Redensarten Gladstone'« bezüglich der von der liberalen Partei zu erwartenden Unterstützung be gnügt haben. Der wahrscheinliche Grund der lanawieriaen Unterhand lungen zwischen den Conservativen und Liberalen ist der, daß SallSbury erst den Boden prüfen wollte, aus welchem «r seine Thätigkeit entwickeln würde, bevor er ihn betrat. Die Regierung befindet sich im Besitz de« Schlüssel« sür die allen nicht zu ihr gehörenden Personen unzugänglichen Geheimnisse; der dem Marqui» Salisbury gewordene Auf trag, ein Ministerium zu bilden, gewährt ihm Einblick in die Verhältnisse, die er al- Leiter der Regierung ordnen und beherrschen sollte, und er hat die Zwischenzeit benutzt, um fick Über die Sachlage zu unterrichten. So lang« er noch nickt hinreichende Klarheit über die Natur der Verhältnisse gewonnen hatte, bewahrt« er die Zurück haltung, welche >bm die Ablehnung de« ihm ertheilten Auf» trage- gestattete, falls er die Ueverzeuaung gewann, daß Gladstone bester im Stande sei. die bestehende Verwirrung zu lösen als ein Nachfolger. Endlich scheint er au« den ge machten Wahrnehmungen entnommen zu haben, daß ein« Wendung zum Besseren bei geschickter Benutzung der Um stände auf dem Gebiete der auswärtigen Politik nicht undenk bar sei, und deshalb hat er sich entschlossen, die Regierung zu übernehmen. Die nächsten Parlamentssitzungen werden voraussichtlich interessante Enthüllungen über die Geheimnisse de« Ministerium- Gladstone bringen. * Leipzig, 25. Juni 1885. * Der „Deutsche Reickr-Anzeiger" veröffentlicht die Noten, welche wegen Vereinbarung zwischen dem deutsche« Reich und England über d»e Abgrenzung der beiderseitigen Gebiete in Neu-Guinea gewechselt sind. Die Note de» englischen auswärtigen Amte- lautet in der Ueb ersetzung: Auswärtige« Amt. London, de« 85. April 1885. Herr Botschafter! In der Rote, welche ich die Ehre hatte am 16. v. M. an Sie zn ritten, erklärte ich, daß Ihrer Majestät Regierung grnetgt sei, vorzuschlagcn, daß die Grenze zwischen den englischen und dentsche» Protektor»«.'» aus Neuguinea die folgende sein soll: An der Nordostküste der Punct, wo der 8. Arad südlicher vielte die Küste schneidet, und in dem Innern eine billige und gleiche Thei- lung zwischen den Territorien, zu welcher man gelangt, indem man eine oder mehrere Linien von dem Arenzpunct an der Küste bi- zn einem Punct an dem 141. östlichen Längengrade zieht, welcher die holländischen Besitzungen von dem Rest der Insel scheidet. Ihrer Majestät Negierung ist jetzt bereit, «ine Linie »or»»- schlagen, welche nach ihrer Meinung diesen Bedingungen entspreche» würde. Dieselbe würde, wie folgt, lauten: Ausgehend von der Küste in der Nähe von Mitre Rock anf de« 8. Grade südlicher Breite und diesem Grade folgend bl« zu de« Punct. wo derselbe vou dem 147. Grad« östlicher Länge dnrch- schniitcn wird, dann in einer geraden Linie in nordwestlicher Richtung auf dcn Punct zu, wo der 6. Grad südlicher Breite den 144. Grad östlicher Länge schneidet, und weiter i» westnordwestlicher R!chiung bi- zum Schneidepunct deS 5. Grade» südlicher Breite und des 141. östlicher Länge. Diese Linie würde ein Areal aus der deutschen Seite von ungefähr 67,000, auf der englischen Seit« von ungesädr 63,000 Ouadratmeilrn ergeben und nahezu mit der natür lichen Wasserscheide zusainmensallrn. E« würde mir angenehm sei», von E«. Excellen» zu erfahren, ob dieselbe vou der deutschen Regierung all eine befriedigende Grenz« angesehen wird. Ich habe die Ehre n. Granville. Die deutsche Note hat folgenden Wortlaut: London, den L9. April 1885. Milord! <kw. Excellenz beehre Ich mich, den Empfang der Rote vom 25. d. M.. worin unter Bezugnahme auf den Inhalt der Rote Ew. Excellenz vom 16. v. M. der Vorschlag der königlich grotz- britanuischen Regierung wegen Abgrenzuua der deutschen und brt- tischen Besitzungen auf Reu-Guioea mttgetyeilt wird, ganz ergebenst zu bestätigen. Dieser Vorschlag geht dahin, daß an der Nordost-Küste Neu- Buiueas derjenige Punct, wo der 8. Grad südlicher Breite die Küste 8. Bradc südlicher Breite und diesem Grade folgend bi« zu dem Puucte, wo derselbe vou dem 147. Grade östlicher Länge durch, schnitten wird, daun in einer geraden Linie in nordwestlicher Rich tung aus de» Punct zu, wo der 6. Grad südlicher Breite den 144. Grad östlicher Länge schneidet, und weiter in westuordweftlicher Richtung bis zum Schneidepunct de- b. Grade- südlicher Brette und de- 141. Grade- östlicher Länge. Nachdem ich den obigen Vorschlag einer Grenzregulirung meiner hohen Regierung unterbreitet habe, bi» ich ermächtigt worden, die Annahme desselben seiten- der kaiserlichen Regierung zu erklären. Indem ich mich diese- Auftrages hiermit entledige, ergrets« >4 Münster. Sr. Excellenz dem Herrn Grafe» Granvlllr «. »c. »e. * Der „Deutsche Neich-anzeiger" enthält folgende Be kanntmachung: „Unter Bezugnahme auf die von den Regierungen der BundeS-Geestoaten wegen der gesundheits- polizeilichen Eontrole der Seeschiffe erlassenen Vorschriften wird bierdurch bekannt gemacht, daß die Häsen der spanischen Mittelmeerküste. mitAuSschluß derjenigen der Balkarischen Inseln, al- der Cholei i verdächtig anzulehen sind. Berlin, den 23. Juni l8ö Der Rrtck-kanzler. In Ver tretung: von Boetticher." * Fürst Bismarck hat aus ein Telegramm einer kleri kalen Arbeitervrrsammlung in Bochum, in welchem er ge beten wurde, seinen Einfluß für die allgemeine Sonntags ruhe einzusetzen. folgende Antwort ertheilt: '-pissingeu, den 16. Juni 1885. E«. Wohlgeborrn danke ich iÜNvllto sür ttn« Psßiknnknr Lohnerwerb »onteht. Körpern den Antrag stelle, verbiete» und den Arbeiter «zum Verzicht »ns G,,n»«a«l»h»zn en, glaub« ich die Auffassungen der vetheiltate» ie mothmaßlichen Folgen eine« derarktge. Ui».
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