02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300521022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930052102
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930052102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-21
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Aden-Ausgabe Mittwoch. LI. Mai ISA» 71. Kchrsan,. «r.2Z7 Lia-tanlchrlft: Vackftlilften wrelden gernwrccher- Lanunetnuuuner: LLL41 Nur tür Nachtgrlpräche: Nr. Loolt Schrifttkftung u. HauptgelchLft-ftelle: Dresden-A. 1, Marienstrabe »«/«» »c,«a»ge»ü-r »»« II. M» N. «al 1»«0 »e» «IgUck» »welmaNge, Zustellung frei Hau» 1.7« WN. «l>stbe,ug»prel« ,Ur Monat Mat S.4« Ml. etnlcht. »« PIg. Poftgebühr lohne Posttustellungsgedühr». «tnzelnummer t« Plg. «lnseigenpretle: Die An»etgen werden nach «oldmarl berechnet: die etn- Ipaltige »0 NIM breite Zeile »» Psg., Istr auSwSrt« 4a PIg. Famitienan,eigen und Stkilengeluche ohne Rabatt l» Psg., austerhalb LS Psg.. die »o mn> drei!« Nellamezcile L0« Psg., austerhalb LS« Psg. Oltertengebühr so PIg. «u»wlirtige AuitrSge gegen «vrausbeiahlung Druck ». Verlag: Llepsch » «eichard«, Dresden. Postscheck-iito. t0«8 Dresden Nachdruck nur mit deutl.Oueltenangabe lDreSdn. Nachr.) zulässig. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aulbewahrt Sie Franzosen Mm Abschied am Mein »eine TrllvvelMliliseli mehr in der Mai- Landau, 21. Mai. Seit Inkrasttrcten des Räununigs- beschles macht sich in den französischen Garnisonen die bevor stehende Räumung lebhaft bemerkbar. Die Randalier Be satz»»« hat die städtische Festhalte zu einer Alisch ieds- scier verlangt, und in den belegten Sclnilen werden kleinere Feiern abgehalten. Der sranzösische Brigade- general Blanchard, der stellvertretende Ches der Be- satzlingstvnPpen, der bekanntlich Anfang Mai mit dem be sonderen Anstrag der Auslosung der sranzösische» Rhein- armee entsandt wurde, ist in der Pfalz angekommen und be sucht die französischen Garnisonen. - In den Kasernen in Landau und anderen pfälzischen Orten kann man eifriges Packen und Materialversenden aus Alltotrainkolonnen beobachte». Die Truppen rücken nicht mehr zum Exerzieren aus, sie sind durch die Bcrpackungsarbeiten in de» Kasernen scstgchalten. Zahl reiche sranzösische Ossizierssamilie» sind bereits nach Frank reich abgereist. Ende der Woche wird der »och verbleibende größere Teil der Familienangehörigen durch Extrazüge ab- transportiert werden, lieber die Art des Abmarsches der sranzösische» Truppe» sind Einzelheiten »och nicht zu erfahren. BesatzungSkreise lassen durchbltcke», das, der Abzug „im Stillen" erfolgen soll. In Landau selbst werden den deutsche» Be hörde» täglich Besavnngswvhnnngen zurückgegeben. Eine Kommission der Feststellungsbehörde für Besatzungs- Rom b a y, 21. Mai. SM unbewaffnete «nd 5l1 bewaffnete Polizisten unter Leitung hoher Beamte« umzingelten heute vormittag 7 Uhr bas Hauptquartier des indischen Rational- kongresses. Die Polizei verhaftete das ganze Kongrchbttro einschlicsilich des Präsidenten Rariman. Die Razzia ist noch im Gange. Nie aus Dharasana gemeldet wird, wnrde die Kllhreriu der Gandhibewegung. Frau Naidu, ver haftet. IW Freiwillige wurden bei einer polizeilichen Razzia verwundet. In Bombay ist eine Verschärfung eingetreten. Ein von dem Lalzlager in Wadala zurückkehrcuder Freiwilliger ist am Mittwoch durch eine Straßenbahn überfahren und getötet worden. Gerüchte über seine Tötung durch die Polizei führten zu g r o ß e n K u n d g e b u n g c n und zur Schließung der, Geschäfte und der Börse. In Dharasana hat der tiriegsrat die Freiwilligen ausgefordcrt, einen neuen Sturm aus das Salzlager zu unternehmen und zu versuchen, durch die Stacheldraht- «nlage hindurchzukommen. In der Nähe von Madras hat die Polizei bei der Auslösung einer Kundgebung von der Schußwasse Gebrauch gemacht, wöbet verschiedene Personen verletzt wurden. schäden weilt bei der Uebergabe von Gebäuden an Ort und Stelle, um die Ersatzansprüche sestzuslellen und mit dem Eigen tümer iiber die Höhe der Entschädigung sofort zu verhandeln. Das Militärgericht hat seine Tätigkeit noch nicht ein gestellt, sonder» eine neuerliche Verhandlung gegen einen Deutschen angesetzt. Die Zerstörunosarbeiten bei Kehl vraktborlokt nnsoros Larlsor Korroiponckvntoa Paris. 21. Mai. Der Obertvinmaudierende der Rhcin- armee, General Gutllaumat, hat gestern in Begleitung mehrerer sranzösischcr Offiziere und dcutsclier Sachverständiger die Zerstörungsarbeitcn an den früheren deutschen Befesti gungen des Brückenkopfes Kehl besichtigt. Tie frühe ren Spcrrforts Bose, Blumenthal und Kirchbach sind schon beinahe dem Erdboden gleichgemacht, und die Franzosen ver sichern, daß die vertraglichen Zerstörnngssorderungen aufs strengste durchgesührt werden. Ter in Erz gegossene gallische Hahn, den seinerzeit im Juni llllü der französische General Hirschaucr ielsässischcr Abstammung!» zum Zeichen des Sieges an der Kehler Brücke aus der badischen Seite hat aus- stcllen lassen, wird jetzt von den Franzosen noch vor ihrem Abmarsch vorsorglichrrwcise abgcnommcn werden Mittags ist General Guillaumat mit militärischen Ehren in Straßburg empfangen worden, und »achuiitrags bat er die von Kaiser Wilhelm II. ausgebaute König sburg bei Schlcttstadt besichtigt. Gefangenen, die sich keiner direkten Gewaltakte schuldig ge macht haben, gegeben sein. Der frühere Präsident der gesetzgebenden Versammlung in Delhi, Patel, hat nunmehr die Führung der gandhisti- schcn Bewegung in Bombay übernommen und am Dienstag in einer Rede mit schärfstem Nachdruck gegen die Haltung der britischen Verwaltung Stellung genommen. Ausweisung eines Sowjetvertreters a«S Mexiko. Jakob Friedman, der als Verwalter der geschlossenen Sowjet- gesandtschast in Mexiko zurückgeblieben war, wurde ans Veracrnz ausgewiesen. Er hat die Rückreise auf einem deutschen Dampfer angetreten. Bergwcrksungkück in Südafrika In einem Kohlenberg werk in Burnside lNatal» ereignete sich am Dienstag eine Explosion, durch die ein Europäer und 5N bis INli Ein geborene von dor Außenwelt abgeschnttten wurden. Dem Aequator entgegen ..Graf Zeppelin" über -en Kanarischen Snseln Friedrichshofen, 21. Mai. Ein beim Luftschiffbau Fried- richshafen eingegangener Funkspruch von Bord des „Gras Zeppelin" besagt: 2,15 Uhr passieren in 3 o Minute» Kanaren. Der nächste eingegangene Funkspruch von Bord des „Gras Zeppelin" lautet: 4,15 Uhr haben bald Kanarische Insel» passiert. * Probefahrten von N. IW. Das Lustschiff U. IW wurde heute früh uni 4,45 Uhr aus seiner Halle geholt. Es soll jetzt zur Vorbereitung der geplante» Reise nach Kanada eine Anzahl Probesahrten unternehmen. Schweres Menbahnunvlück in Rußland sowno, 21. Mai. Wie ans Moskau gcmeldt wird, stieb am Dienstag aus der Strecke Moskau —K asan im Bahn hof Tfchernaja ei» Personenzug mit einem Güterzug zu sammen. 28 Personen wurden getötet und S1 schwer verletzt. In dem Personenzug befanden sich viele Kinder, die zur Erholung nach der Tatarenrepublik unterwegs waren. Vier Wagen gerieten in Brand und sind völlig vernichtet worden. Bis jetzt konnte nur sestgestellt werden, daß der Pcrsonenzug anstatt mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 40 Kilo meter mit «ü-Kilomcter-Geschwindigkeit fuhr. Die beiden Lokomotivführer find tot. Das Schicksal von Bienenburs vrnbliuolckaog nuioror Sorlloor Scbrtttloitung Berlin, 21. Mai. Nach eingehender Untersuchung dürfte nunmehr das Schicksal des preußischen Kalibergwerks Vienenburg entschieden fein. Es ist in Aussicht genommen, sämtliche Schächte zunächst voll Wasser laufen zu lassen, sie dann mit Geröll zu „Verfällen" und hierauf auf die abzu dichtenden Stellen Zementpsropfeu zu setzen. Dann will man unter Tetlbenutzung der beiden alten Schächte in große Tiefe und in den bisher nicht abgebauten westlichen Teil vorstotzen, um die Förderung wieder aufzunehmen. Diese Arbeiten wer. den etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen und mehrere Millionen Di a r k Kosten verursachen. 12 italienische Fischerboote gesunken — 15 Tote. Während eines Gcwittersturmes. der über das Küstengebiet bei Ravenna dahtnging, sind 12 Fischerboote gesunken. Fünf zehn Fischer fanden den Tod in den Wellen. Srlitznrr als letzt« Richter über M Koli-tlaktlon gegen tze« indische« Kongreß Gandhis Forderungen Der nach Indien entsandte Sonderberichterstatter des „Daily Hcrald" veröffentlicht eine Unterredung mit Gandhi. Darin erklärte der Führer der indischen Freiheits bewegung, daß er nicht gegen Verhandlungen mit England über Einführung eines Dominienstatuts sei. Aus der Unter redung sei hervorgehobcn, daß Gandhi bereit sei, dem indischen Nationalkongrest Ein stellung des passiven Widerstandes «nd die Beteiligung Indiens au der geplanten gemeinsamen englisch-indischen Konferenz zn empfehlen, wen» folgende Bedingungen erfüllt würden: 1. Das offizielle Arbcitsprogramm der gemeinsamen Besprechungen müsse als Punkt der Tagesordnung „Schaffung einer Verfassung" enthalten, durch die Indien alle wesentlichen Elcmci te der Unabhängigkeit gewährt werden. 2. Die S a l z st e u e r müsse abgcschafft, Ansschank hochprozenitgcn Alkohols verboten und die Einfuhr ausländischer Stoffe untersagt werden. S. Die politischen Gefangenen müssen gleichzeitig mit der Ein stellung des «gssiven Widerstandes amnestiert werden. 4. Die übrigen sieben Punkte seines Briefes an den Vize- könig müßten erfüllt werden. Diese siebe» Punkte schließen u. a Abschaffung der poltttschen Sondergcsetzgebung, sowie die Halbierung der Ausgaben für die bewaffnete Macht tn Indien ein. Der Sonderkorrespondent des „Daily Telegraph" in Bombay berichtet, daß die britische Regierung einen letzten Versuch unternehmen werde, die Mitarbeit Gandhis und seiner Anhänger an der geplante« englisch-indischen Konferenz in London zu gewinnen. Man glaube, daß ein Druck auf Gandhi durch die Führer seiner eigenen Partei unternommen werbe, da viele von ihnen, obwohl zu großen Opfern tm Interesse der Bewegung bereit, nicht wünschten, nutzlos für ein ober zwei Jahre im Gefängnis zu bleiben. Wenn Gandhi -»stimme, an der Londoner Konferenz selbst tetlzunehmen, bann würde bte Voraussetzung für die sofortige Freilassung aller politischen Oesteritlichkeit -es Verfahrens? Berlin, 21. Mai. Gegen das Urteil, durch das Ober bürgermeister Büß gestern vom Disziplinargericht unter Zu billigung von zwei Drittel seiner Pension mit Dienst entlassung bestrast wurde, haben seine beiden Verteidiger, wie bereits gemeldet, Berufung eingelegt. Sie wenden sich gegen einzelne Schuldfeststellungen, sowie gegen, die Höhe der Strafe. Das Disziplinargericht begründet die Höhe der Strafe damit, daß Oberbürgermeister Böß der erste Bürger der ersten Stadt Deutschlands war. was ihm ganz besondere Pflichten ausorlegte, so baß seine Dtenstverfehlungcn auch ganz besonders ins Gewicht fallen. Ihn in seiner Stellung zu belassen, wäre nicht mehr möglich gewesen, da er das Ver trauen der Bürgerschaft verloren habe. Es wird damit ge rechnet, daß die Äerusungsverhandlung vor-dem Oberverwaltungsgertcht erst nach den Gertchtsfericn wird stattfinden können. Als eine besondere Schwierigkeit wird es angesehen, daß Senatspräsident Grützner Vorsitzender des Disziplinar- scnats für die Berliner Angelegenheiten ist. In Zusammen hang mit seinem bekannten Brief in der Angelegenheit des frühere« Innenministers Grzesinski an den Ministerpräsidenten Brau« erwägt die Verteidigung Grützners Ablehnung wegen Besorgnis der Be» sangenhcit. weil er bereits öffentlich seine Stellungnahme zu den Berliner Vorgängen zum Ausdruck gebracht habe. Uebrtgens wird im Zusammenhang mit der Verhandlung gegen Büß in parlamen- tartschen Kreisen der Gedanke erwogen, die Oessentl sch reit des Disziplinarverfahrens auch für Ver- Handlungen gegen Kommunalbeamte einznsührcn. Das System ist verurteilt Die Berliner Presse zum Urteil gegen Böß Berlin, 21. Mai. Die meisten Berliner Blätter nehmen ausführlich zu dem Urteil des Disziplinargerichts gegen Oberbürgermeister Büß Stellung. Die „Germania" sagt, der Fall Böß habe gezeigt, baß die Zeichen der Korruption oder auch rmr der fahrlässigen Begünstigung der Korruption bis in die höchsten Aemter zu dringen vermochten. — Der „Lok.-Anz." schreibt, man werde das Urteil nur mit tiesster Beschämung zur Kenntnis nehmen können, da es sich um den höchsten Beamten der deutsche» Reichshauptstadt handle. — Die „D. A. Z." ist der Auffassung, daß man Böß wegen des harten Urteils nicht das menschliche Mitgefühl versagen könne, obwohl er an der Minderung des Ansehens von Berlin ein großes Maß von Schuld trage. — Die „Börsen- zeitnng" ist der Meinung, daß die Dienstentlasiung des Oberbürgermeisters zu Recht erfolgt und Sie Znerkennung einer recht auskömmlichen Pension ein weitgehendes Gnaden geschenk sei. — Der „B ö r s e n - C o u r i e r" sagt, durch den Spruch sei nicht so sehr der Oberbürgermeister verurteilt, wie ein System. — Der „Vorwärts" schreibt, das Urteil spiegle zweifellos die stimmnngsmäßige Stellungnahme weitester Volkskreise zu gewissen schmählichen Vorgängen tn der Berliner Stadtverwaltung wider. Baums Antwort an RMSmtntiter Utrttz Weimar, 21. Mat. Die Antwort des Staatsministers Baum auf den Brief des Reichsinnenministers Dr. Wtrth wird heute Mittwoch nach Berlin abgehen. Die Antwort ist, entsprechend dem rein privat gehaltenen Schreiben Dr. Wirths, ohne Kabtnettsbeschluß wesentlich vom Staatsminister Baum abgesaßt und wurde, wie er versichert, durch die Vorgänge tm Haushaltausschub des Reichstages, wo von Dr. Wtrth und volkspartetltchcn Abgeordneten scharfe Kritik an Thüringen geübt worben ist, tn keiner Weise be- cinflußt. Der Wortlaut üeS Schreibens ist noch nicht bekannt. Sitzung -es Reichska-tnetts vr>I»1i«»Ick««tt onioror SirUnor 8elirUU«ltnng Berlin, 21. Mai. DaS Nctchskabtnett hielt heute mittag eine Sitzung ab, tn der der Bericht iiber die Genfer Völkerbunbsratssttzung cntgcgengcnommen wurde. — DaS tn der Presse vielfach angekündtgte Gespräch zwischen den FrakttonSführern der KoaltttonSparteten und dem Reichs- finanzmtnister Dr. Molbenhauer über Notopfer und Ledigensteuer findet heute nicht statt.
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