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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188507018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-01
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1885
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Leipzig, 1. Juli 188S. * Da< Befinde» de« Kaiser« ist nach den Mitthei- kmgeu der „Post" durchaus zufriedenstellend. Ueber die Dauer de« Aufenthalte« Seiner Majestät in Bad Em« sind end- giltige Bestimmung« noch nicht getrosten worden, we«halb auch die Nachrichten einiger Blätter, wonach Se. Majestät bereit« in den ersten Tagen de- nächsten Monat« Bad EmS zu »erlaffe« und nach Wildbad Gastrin weiter zu reisen gedenke, in jeder Beziehung verfrüht sind. * Der Kaiser hat dem Sultan einen prachtvollen Biererzug Trakehner Füchse au« seinem eigenen Stall ge schenkt und ist der kaiserlich ottomanische General v. Hob« Pascha, Generaladjutant und Oberstallmeister de« Sultan«, beauftragt, diese Pferde in Berlin in Empfang zu nehmen, um sie nach Konstantinvpel iibernisühren. General v. Lobe Pascha hat außerdem bei seiner Anwesenheit in Deutschland wiederum einige 20 Stück hervorragender Pferde für den Marstall de» Sultan« anaekaust, welche sowohl der deutschen Pferdezucht, wie dem Geschmack und Verständnis de« jetzigen Oberstallmeisters de« Sultan«, unserem LaudSmanne, alle Ehre machen, v. Hobe Pascha wird in den ersten Tagen de« Juli mit dem ganzen TranSvort Uder Odessa nach Konstantinopel sich begeben, um dort zum Bairam«feste einzutresieu. * 2m ultramontanen Lager in Preußen bereiten sich interessante Dinge vor. Anläßlich einer Verfügung de« Gcneralvicariat« in Paderborn herrscht in klerikalen Kreisen eine lebhafte Bewegung, die noch zu mancherlei wichtigen Consequenzen führen könnte. Die Gegen sähe zwischen der ultramontanen Kampspartei, die vom Frieden nicht« wissen will, und den versönlicheren und ge mäßigteren Elementen stoßen wieder einmal aufeinander. Jene Paderborner Verfügung, die Übrigens schon au- dem Februar datirt, macht die jungen Leute, welche sich dem Pricsterstande widmen wollen, aus die gesetzlichen Vorschriften über die erforderlichen philosophischen, theologischen und histo rischen Vorlesungen aufmerksam und weist sie an, sich von den Prosessorea über den Besuch der betreffenden Vorlesungen eine Bescheinigung auSstcllen zu lassen, oder, wie die .Germania" giftig bemerkt: .Die Verfügung soll den DiSpen« unmöglich machen, die Theologen der Diöcese Paderborn sollen von jetzt ab auch ohne DiSpen« den An forderungen der jetzt geltenden, formell von der Kirche »och in keiner Weise anerkannten Gesetzgebung bezüglich der Vorbildung genügen." Bi« zu einem gewissen Grad liegt ja in der Paderborner Verfügung da« Zugeständmß. daß da« sogenannt« Eulturexamen Dinge von den katholischen Geist liche» verlangt, welche auch die Kirche al« nützlich und noth- wendig «menennt, und e« läßt sich daran« die Hoffnung schöpfen, daß e« mit der Zeit zu einer sachliche» Verstän digung über di« geistliche Vorbildung kommen werde. Da» füylea auch die klerikalen Eiferer heran«, denen der kirchen- wteaeud «siste» für di, »ationalliberal« Partei n Betracht kommenden Wahlkreisen Schlesien« «in Zusammengehen mit den recht« stehenden ruppen zu empfehlen sei. Niemand wird somit da« Verhalten de« genannten Abgeordneten ander« al« für ein correcte« und gerechte« zugleich erachten können. — Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch noch auf eine von Herrn ' Zrofessor Roepell auf dem Görlitz er Parteitag gemachte ! Bemerkung zurllckkommen, die einiges Aussehen erregt hat, wir meinen die über die Bimetallisten. ES bürste in den Reihen der Nationalliberalcn. insbesondere der Parlamentarier unter denselben, diese münzpolitische Richtung dermalen sehr schwach vertreten sein. Daß aber au« einer so vereinzelten wirth- chastlichen und technischen Frage nicht eine Prvgrammsorderung ür eine politische Partei gemacht werden kann, ist selbst verständlich. Am allerwenigsten dürste dazu die natwnal- liberale Partei sich veranlaßt fühlen, die mit vollem Bewußt em auf dem Gebiete der WirthfchaftSsragen größere Gegen ätze in sich duldet. Herr Professor Roepell hat seiner ganz lüchtig und beiläufig hingeworsenen Bemerkung eine solche Spitze gewiß auch nicht geven wollen. * In dem Gerichtserkenntnisse gegen die .Freie Zeitung" indet sich bezüglich der 2000 an deren Stelle ein Schn lo chein Stöcker'« in der Lasse der christlich-socialen Zartei vorgesundcn wurde, folgende Stelle: Ich knüpfe hieran den Fall mit den 8000 >l, die gegeben waren von irgend einem wohlthätigea Geber zur Stiftung eine-Invaliden- . , , , - »ndS. Unbestritten stad diese 8000 >l nicht zu diesem Zwecke > die deutsche Partei regierungsfähig zu erhalten. Wie wenig verwendet worden, sondern, wie durch die Verhandlung nicht I stichhaltig diese« Borgeben »st, beweisen aber die bestehenden im Zweifel gelassen ist, zur Bestreitung der zur Herausgabe I Thcitsachen. Den ausgeprägt national polnischen vi. Duna- eiue» ParteiblatteS erwachse»»« Kosten, also nicht im Staue Ihindert fein Pvlenthum durchaus nicht daran, im k vH E-binet Taaffe eine führende Roll- zu spielen, -b«so wie ist gleichatlttg — ein Schnldschein de» Zeugen Stöcker für die! A ^raczak sein prononcirt czechlscheS Bekennt- Stadtmisston gelegt worde». Niemand wird, wie ich wiederhole, I »lß durchaus nicht an der Mlnistercarnere gehindert hat. bezweifeln, daß die «XX) ^l im Sinne de- Geber« nicht verwendet I * Die verschiedenen Fraktionen der Rechten in iud, Niemand wird Zweifel darüber haben, daß keiner der Empfänger I Oesterreich scheinen diesmal in ungemein schwerer Weise Recht hatte, dies, 8000 ohne Anfrage bei den Hinterbliebenen urtt„ einen Hut zu bringen zu sein. Man will auch aus legung eine» Schuldschein«, selbst beste Solvenz voranSgesetzt, keine I ^ ^ dleMitglieder geeignete Gewähr und Ersatz für die »» ander» Zweck» verwmdrt» I de« HohenwartbclubS (darunter die Slowenen) mit den Mit- SOOO >4 ^weseu ist. ' ! gliedern de« LlechtensteinclubS (deutsche Ultramontanen) in Die Cassenvcrwaltuna der christlich-socialen Partei! «inen Club vereinigen. Diese Vereinigungsversuche müssen erläßt darauf folgende Erklärung in der .Kreuzzeitung": s aber nothwendigerweise an dem Widerstande der Herren politisch« Kamps Existenzbedingung und Selbstzweck Word« ist. Sie erblicken in dem Hinweis auf die e» Vorschrift« Über di« geistliche Vorbildung ,s«u Vinn« «me Anerkennung der Maigesetze, und e» ht gegen dir geistlich« Behörde, dezw. den Bischof von rbora, von welchem dieser Erlaß autgeganaen, eine 'im»«ug und Erbitterung, die sich kaum mehr durch die vo« der hochstehenden kirchlichen Autorität de« Bischof» '« «uferleg« läßt. So sagt ein besondere« hitzige« ! Orge«. da« .Düsseldorfer Volksblatt" zu dieser und Mer audervr Nachricht, wonach der CultuSminlster den Ge» ür«»ch eine« von den Mschvfm approbirten und eingefübrten katholischen KatechiSmu« für den Schulgebrauch verboten habe. »Au« dies« Heiden Nachricht« folgt ein Doppelte»: t) der NkinDer ist tu Preußen die oberste Instanz für die Frag«, txlcher KatechiSmu« von katholischen Kindern soll gelernt werd«; ü) da« pwußtsch« Staat-gPetz giebt die Norm für die Studien de« katholischen Kleru«. Wen» die Nachricht« wahr steh, f» didck« vir wohl fragen: Lohnt rS sich noch der Mühe, do« einem Kampf, auf Seite der preußischen Katholiken für d« Recht, «ud di« Freiheiten ihrer Kirche zu reden r Au dem Tage, der »»« me letzte Spür der Hoffnung, dis Nach richt« wnnten sich nicht bestätig«, rauben wird, müsse« wir frag«: Also doch geschlagen, unterleg«, besiegt?! bloriamnrll" Auch die vorsichtigere und diplomatischere „Germania" fragt iu scharfe» Ton: „Steht der Erlaß isolirt da, oder besteht Gleiche« »der Kleinliche« auch für die andern Divers« außer Paderborn? Will er ein Provisorium oder ein« dauernden Zustand schaff«? Und ist er mit Gutheißung de« päpst- llchen Stuhle« gefaßt »orden, welcher ja mit der preußisch« Regierung gerad« auch weg« der Vorbildung«vorschrlstm verhandelt od»r nicht?" Und in einem ander« Artikel bemerkt da« leitende ultramontane Blatt: „Dm ohnehin so schwer geprüft« und tief besorgten preußischen Katholiken sollt« doch möglichst Prüfung« dieser Art erspart bleiben. Di« katholisch« Schlachtreihen steh« heute noch vollständig mnthig da. aber z» lw»gnm ist nicht, daß dieser Muth etwa bi« zum Jahre 1880 leichter zu erhalt« war al» seitdem, and daß deshalb sorgfältiger al« je Alle» vermied« werden muß, wa« mißverständlich, verwirrend und deshalb auf die Dauer entmuthigend wirk« könnte." Man siebt, die kirch lichen Ober« könnten leicht merkwürdige Erfahrung« mit der klerikalen Demagogie mach«, die nicht ohne die Schuld Jener so mächtig geworden ist. * Der Vorstand deSneugcgründetennationalliberalen Verein« für denWesten Berlin« hat sich nunmehr con- stituirt; vr. Ernst Zimmermann wurde zum Vorsitzenden de« Vorstände« gewählt. * Eine größere Anzahl von Zeitung« hat anläßlich de« Görlitzer nationallrberalen DelegcrtentageS die Mittheilung gebracht, daß der preußische Landtagsabgeordnete von Schenckendorsf die Correspondenten der conservativ« Zeitungen ersucht habe, den Saal zu verlassen, indessen er zwei fortschrittliche Correspvndenten in der Versammlung belass« hätte. Weiter wird gemeldet, daß derselbe Abgeordnete in seinem Referat über die Wahltaktik und Organisation der Partei in der Provinz Schlesien sehr stark .nach link- gelieb- äuqelt" hätte. Herr vonSchenckendorss hat jetzt m der .Niedcrschlesischen Zeitung", dem Organe der national liberalen Partei des Görlitz-Laubancr Wahlkreise», eine Er klärung veröffentlicht, aus der wir entnehmen, daß jene Mittherlungm durchaus irrige sind. Schon am Vorabend hat er einem fortschrittlichen Correspondenten den Zutritt versagt, weil cS sich um rein interne Angelegenheiten der Partei, insbesondere um Wahlangelegcnheiten handle. Als bei der Versammlung selbst sich dann zwei kon servative Correspondenten einsandcn, wurde ihn« bemerkt, daß man gerechlerweise sie ebenfalls nicht zulasten könne. Es Wurde indeß auf Vorschlag dcS schlesischen CcntralcomitLS dann eine Vereinbarung getroffen, daß die betressenden Korrespondent« währcnv der politischen Rede de« Herrn Professor Roepell anwesend bleiben könnt«, daß sie indeß bei Beginn de« von Schenckendorff'schen Referats den Saal verlassen möchten. Hiernach ist Verfahren. Daß dann zwei fortschrittliche Correspondenten in der Versammlung verblieben wären, ist ebenso unrichtig; denn der eine, der Redakteur de« .Boten aus dem Riesengebirge", erklärt in seiner Zeitung selbst, daß er an jenem Tage Hirschberg gar nicht verlass« habe, und der zweite war kein sortsckritt- licher Correspondent, sondern der Besitzer der „Laubancr Zeitung", deS Organs der nationalliberalen Partei im Laubaner Kreise. Somit ist auck dieser Einwand hinfällig Nicht mehr ist die gerügte Liebäugelei nach links den That- sachen entsprechend. Man war nach allen unS über jenes Referat zugegangenen Mitlheilungen vielmehr darüber völlig einrg in der Versammlung, daß die Stellungnahme des Herrn von Schenckendorsf eine durchaus objective und ans die bestehenden Verhältnisse in Schlesien sich stützende gewesen ist. Hieruach ist er zu dem Schluß gekommen, daß in den über« Die christlich-sociale Partei beschloß »ns Aure-u»« einer Gab« von 50 ^ znr Erricht«« eine« Arbeiter-Invaliden Hans e< Geld zn sammeln. Viele Mitglieder und Frennd« der Partei zahlten daza Beiträge. Da dir gesammelte Snmme zu gering nnd für den Zweck »»verwendbar war, mnßte di» Ausführung desselben vertagt werbe». Dir Verfügung über da« Geld stand hiernach Niemand z» als de» Vorstand« der Partei. Derselbe hat da« Wild z» verschieden« Zeit« in verschiedener Art an- >eleat. Zuletzt bat er beschloss«, e« zom Ankauf de» StadtmissionS- ause« alt zinslose« Darlih» hmzugebe», bt- e« einmal im Sinne der < lieber verwandt werbe» kau». Da die Stadtmisston noch nicht LorporationSrechte hat, s» find ihre Srnadstücke aus den Name» de« e, Hospredtger« Stöcker eingetragen, der seiner Zeit de» Schuldschein über die 8000 >« aaSgestelll bat. Wir coaservtr« auf diese Art da« Geld sicher und nach unserer Ueberzeugnug ganz im Sinne der viel« Geber. Nach dieser Darlegung de- Sachverhalt« gestehen wir Niemand eine abfällige Kritik dieser unserer völlia berechtigt« -audlunatwetse i» Verfügung über die gesammten Gelder zn. daß über vierzig Mitglieder der sogenannten schärfer« Tonart sich mit bindendem Worte verpflichteten, unbedingt einen deutschen Club zu bilden, und daß zu dieser Zahl noch etwa 4V Mitglieder der ehemalig« Bereinigten Linken, die die Berechtigung einer nalionalbeutschen Politik für da« deutsche Volk Oesterreichs anerkennen (darunter Herbst und Plener), hinzukommen werden; >32 Mitglieder zählt die gesammte deutsche Opposition, e« dürsten deninach circa SO Mitglieder aus die deutsch-österreichische Slaatsparkci und Uber 80 aus den deutschen Club entfall«. Selbstredend wäre aber diese Neuorganisation auch nicht al» feststehend zu betrachten, da der nationale Gedanke und die Erkenntniß von der Notb- wendigkert der nationalen Abwehr thatsächtich alle deutschen Wählerkreise durchdringt nnd somit auch indirekt aus die lauen und indifferent«Abgeordneten einen moralisch«Zwang auSübt. Wer hätte vor S Jahr«, ja vor 2 Jahr« noch aus solche Erfolge der deutschnationalm Bewegung in Oesterreich gerechnet, und wie gründlich hat die Nolh der Zeit diese Beweaung zur Reife gebracht I WaS steht den Deutschen Oesterreich» nun in abermal« S Jahr« bevor? — Ganz entschied« werden darum die Deutschnalional« aus eine weitere Herabminderung ihrer Forderung« der kleineren Gruppe der Gesammtpartei zu Liebe nicht eingehen. Die eigene Erkenntniß, wie da- Gebot der Wählerschaft verpflicht« die Deutschnationalm zur Aufnahme de« national« Kampfes. Die Abgeordneten, welche der österreichisch« Staat-Partei sich zuneig«, suchen hingegen ihr« Secession damit zu bemänteln, baß e« ihre erste Pflicht sei, vom Liechtmsteinclub scheite«, welch« e» darum zu thun ist, auch auf der Recht« ein« rein deutschen Club zu er halt«. dem nur deutsche Abgeordnete angehören, um damit den bäuerlich« Wählern Sand in die Augen zu streuen und ihn« io weiß zu machen, daß die deutsch« Ultramontanen sich nicht einfach zu Schleppträgern der Slowenen hergeben. Selbstverständlich würde dieser rein deutsche Club auf der Rechten für baS Dcutschthum in Oesterreich keine Bedeutung haben. Man könnte ihn als Symptom der zwingenden Ge walt der deutschnationalm Bewegung ansehen, aber Niemand wird von den Römlingen deutscher Abstammung, die der BolkSmund bezeichnender Weise „schwarze Czcchen" nennt, im Ernste die geringste Förderung deutscher Interessen er wart« * Die Reorganisation der ungarischen Auch die Cassmverwaltung der christlich-socialen Partei I Magnatentafel ist nunmehr vollendet, indem der Kaiser wird wohl dem Gerichte und jedermann die Kritik darüber I 30 neu« lebenslängliche Mitglieder für da« Oberhaus ernannt »gesteh« müssen, daß auch noch nach dieser Darlegung „die I hat. WaS die ernannt« Personen anlangt, so gehören dieselben Unterlegung eine« Schuldschein-, selbst beste Solvenz voran»-1 der überwiegend« Mehrheit nach dem bürgerlichen Stande >esetzt" «ine zweifelhafte Verwendung der zu anderm Zweck I an und sind wenig bekannt. Die Aristokratie bat nur >egeven« Gelder ist, zumal da im vorliegenden Falle mindesten» I zwei Vertreter eryaltm, die Generalität nur ein«. >ie Zins« de« Capital« dem wirklich«, dom Geber gewollten I Die Repräsentanten de» HandclSstandcS und der Industrie ZwÄ emaestandmermaßm verloren geh«. Ein anderer ver-1 bilden den fünft« Theil der ernannt« Magnaten. Bon ehe- theidiger ist dem Herrn Stöcker in dem christlich-socialen I maligen Ministern sind Baron Ludwig Simonyi,der ehc- Bauernvereiu für die Ostpriegnitz erwachsen, der im I malige Finanzminister Koloma» Ghyzy und der frühere „Reichsboten" «ine Erklärung veröffentlicht, in welchere« heißt: I CommunicationSminister Paul Ordody in« Oberhau» beruf«; „Wir erkennen in dem Herrn Hofprediger Stöcker einen Pro-1 ihnen schließt sich der alle Parlamentarier Paul Somssich an, der »heten der Wahrheit, wie unsere evangelische Kirche nur weniae I sich seit den letzten allgemeinen Wahlen au» dem Abgeord- gehabt hat." Professor Adolf Wagner hat die Selbst-1 netenhause zurückgezogen hat. Die Hochschulen sind durch verleugiiung, in der .Kreuzzeitung" seinen Freund .unfern I 3 Professoren vertreten und durch Professor Kautz, der aber wohl leider nicht immer vorsichtigen, aber biedern, temperament-! als Vice» Gouverneur der österreichisch-ungarisch« Bank Voll«, treuen, ehrlichen, vor Allem thatkräftigen und mnthig«" I berufen wurde. Die Akademie der Wissenschaften und die Stöcker zu nmnen. Die Bezeichnung .bieder" paßt Angesicht» I Schriststcllerwelt finden in dem Dichter Paul Gyulay ihr« de» gerichtlich« Erkenntnisses vortrefflich auf den Hofprediger I Repräsentant«. Ein sehr starkes Contingent zu den lebens- Stöaer. Die Berwerthuna dieses Erkenntnisse« durch Stöcker'» I länglichen Magnaten stellen die Obergespane. UeberdieS Gegner giebt übrigens einem Berliner Berichterstatter der I wurde der Oberbürgermeister der Hauptstadt, Karl Rath, „Rheinisch - Westfälisch« Zeitung" Anlaß, daraus hinzu-l welcher den Obcrgespan« in Rang und Stellung gleichsteht, weis«, daß einerseits manche Jrrthümer nnd Widersprüche! ins Oberhaus berufen. Als Repräsentant« der jüdisch« A Stöcker'« AuSsagm auf verzeihlicher Fahrlässigkeit beruhen I Religion sind die Herren vr. Hirschler und Spab zn mögen, daß aber zwei vollständig klarqcstcllle Thatsachm vor-1 betracht«. Herr v. TcSza hat im Oberhause sowohl, al- bei lieg«, die da» am wenigsten günstige Licht aus Stöcker werfen: I der zweiten Berathung der Reformvortage im Abgeordneten- E« ist durch die Gerichtsverhandlung sestgestcllt worden, daß I Hause erklärt, er beharre zwar nicht darauf, daß in dem Umtriebe deknnnt ist, so »ür« ei» einsicher«« «erönhre» »» Pt«tz«, nämlich die im Kampfe oder überhaupt bewaffnet ergriff«« Unk laren aus der Stelle uach Militair-Gesetz zu erschieß«, um weuig- leu» eiuen Theil der russische» Reklamation« gegenstandslos zu machen und so die Zahl der sich häufende» Rrclamatioa« einzu. 'chränken. Mit Hochdruck betreibt di« panslawtstische Propaganda ihr Werk iu Städten und Dörfern Makedonien» namentlich durch Ber- mitteluag der Bilder-verkäuser. Mit hillig« bunten Bilde«, unter denen dasjenige de« Lzar-Besreier«, de- jetzigen russische» Kaiser« und Skobeteff'S niemals fehle», beladen, dringen die Händler in jede Hütte eia. An jede- der Bilder knüpft sich, al« Erklärung, ein« lauslawisttsche Ausmuaterung. Die Händler resse» mit russischen Pässe«, lim diesen Uusug zu steuern, ist der General-Gouverneur iu Saiomchi mit dem dortigen russischen Eonlulat übereiaaekomm«, da« Feilhall« der besagten Bilder auf die Städte zu beschränken. Ob aber di« russische Behörde der etugegaagen« Verpflichtung gemäß versahr« wtrtz, ist uach allen bisherigen Erfahrung« zweifelhaft. Wenn irgend», der Rücktritt Gladstoae'S ausrichtig bedauert und sogar schmerzlich einpsuuden wird, so ist die- unter den Bulgar«. Al« er zur Macht gelangte, war die Freude groß. Adressen bulgarischer Verein« de- rüßt« ihn. Gladstoue ging auch bald daran, in seinem versuche die orientalische Frage am Balkan in Fluß zu bringen, den aus ihn gesetzten Hoffnungen gerecht zu werden. Der Versuch mißlang, aber die Bulgar« haben keinen Grund, in der aufrichtigen Sympathie des gestürzten englischen Staatsmannes für ihre türk«, kindlichen Aspirationen und ihr« Draug, sich vou der russisch« Sevormuadnog loSzulösen, zu zweifeln. Darum ist da« Bedauern der Bulgaren um de» Sturz ihre« Prolettor« wohl gerechlsertigt. * Da» englische Cabiuet beginnt den Schleier, der eine politisch« Entwürfe zur Zeit noch verhüllt, stellenweise zu lüftm. ES setzt den Hebel seiner Aktion — ganz folge richtig — bei der egyp tischen Frage ein, als derjenige« Uffaire, auf welche sich in der Hauptsache alle Verlegenheiten urvcksühren lassen, in die da« Inselkönigreich unter Glad- ione'S RegierungSthätiqkeit gerathen. Dem neuen Ministerium ergebene Londoner Blätter berichteten schon am Sonnabend, daß Lord Salisbury seine äußere Politik in Einklang mit der von dm mitteleuropäischen FriebenSmächlen vertretenen Richtung zu bringen beabsichtige. Zur Verwirklichung eine- solchen Program m» ist allerdings eine Wandlung der egyptischen Politik England» die ebenso nothwenvige al» nützliche Vorbedingung, denn nur da» einseitig-egoistische Gebühren, welche« Mr. Gladstonr in dieser lffaire beobachtete, war Ursache der von Jahr zu Jahr sich chärfer herausbildenden Vereinsamung England» im euro- räischen Eoncert, insbesondere auch der zwlsch« d« Wefl« Mächten eingetretenen Entfremdung, die Frankreich endgilng an die Seite der mitteleuropäisch« Kaisermächte geführt hat. Will Lord Salisbury in der That, wie er e« dem französisch« Botschafter Waddington gegenüber versichert hat, den fchwe- bmdm politisch« Fragen in Uebereinstimmung mit Frankreich zur Lösung verhelf«, fo kann die« nicht cmder« geschehen, al« daß er vorweg den französischen Interessen am Nil da-jenige Maß von Genugthuung zu Theil werden läßt, da« ihnen nach dem Dafürhalten der leilenden politischen Instanzen allerdings gebührt. Vorläufig benölhigt dazu, der fernerweit« Zersetzung des egyplischen Staat-Wesen- felbst vorzubeugen, und unter diesem Gesichtspunkte bildet der neueste Beschluß d«S Londoner Eabi- net», d« Rückzug au« dem Sudan zu sistiren und nament lich au» Donoola einen Brückenkopf der Bertheidigung Eng lands zu machen, einen grundsätzlichen Bruch mit den Ueber- licferungen deS gestürzten Ministerium». Er charakterisirt ich al- der erste Schritt zur Rehabililirung de» stark er- chüttert« englifchen Ansehen«, daS nur in engster Anlehnung an Europa völlig gesunden kann. * AuS der persischen Hauptstadt wird berichtet, daß auf Betreib« de» Kriegsminister-, «ine» der Brüder de« Schah, die Errichtung einer Krieg«-Akademir in Teheran in Ausführung begriffen ist. An Militair-Lehrern ausländischer Nationalität ist eine wahre Musterkarte vor handen. nämlich: 4 Oesterreicher, 3 Franzos«, 2 Preußen, 2 Engländer und 1 Italiener. Es fehlt demnach in diesem Lehrercollegium vou den groß« europäischen Nationen allein der Russe. * Nu« Panama ist die Meldung eingegangen, daß die Anstrengungen der amerikanischen Regierung, den Frieden in Columbien herzustellcn, sich al« fruchtlos erwiesen haben. Nach Admiral Iouelt'S Bericht sind die dortigen politischen Differenz« derartig, daß eine friedliche Beseitigung derselben unmöglich ist. Der Admiral fügt hinzu, daß die Feindselig keiten wahrscheinlich aus unbestimmte Zeit sortdauern werven; er erwartet heftige Kämpfe in Columbien. Wie au« Washington gerüchtweise gemeldet wird, werden wiederum Anstrengungen gemacht werden, die Regierung zu veranlassen, zum Schutz der amerikanischen Interessen am IsthmuS von Panama einzuschreiten. Gesetze die Berufung eine« Vertreter» der jüdischen Religion fixirt werde, er werde aber die konfessionelle Gleichberech tigung dadurch zum Ausdruck bringen, daß er die Ernennung jüdischer Mitglieder deS Oberhauses Vorschlägen werde. Da« ist, wie die Liste zeigt, geschehen. * Die letzte Nummer der russischen Gesetzsamm lung veröffentlicht ein vom Zaren bestätigtes Gutachten de» ReichSrath». demzufolge auf Fabriken und EtablissementS sür Minderjährige und Frauen die Nachtarbeit verboten wird. Dieses Verbot tritt für Personen weiblichen Ge- Herr Stöcker den Schneider Grüneberg, einen ehemaligen Social demokraten, später» Christlich-Socialen, einen Menschen, dem erwiesenermaßen Alles seil ist und der für 30 seinen eigenen Herrn und Meister Stöcker verrathen hat, beauftragte, bei einem christlich-socialeu Fest das Hoch aus unser« Kaiser auSznbringen, damit Herr Hospredtger Stöcker Sr. Majestät melden konnte, ein Social- dcmokrat habe den ersten Toast aus den greisen Monarch« an-- gebracht. Herr Grüoeberg war allerdings kein Socialdemokrat mehr. Er war aber nicht etwa durch die Bercdtsamkeit des Herrn Stöcker zu eiueüc Thristlich-Socialcn bekehrt worden, sondern es hatten ganz andere Gründe materieller Natur de» edlen Grüneberg in die Gesolg- N g^"o?rS Minderjährige, R- -ch nicht da» 17/ Leben« Meinung zn erwecken, daß es sich um ein« ehrlichen bekehrte» l°.hr -rre.cht haben, mit dem 10 Oktober dS. ZrS m »rast, Soeialdemokrate» handle. Der zweite Punkt betrifft da- Verfahren I wwd sich aber, wle »Noiroie Wrcm,a" unttherlt, zunächst des Herrn Stöcker gegen seinen Amtsbruder, den Pastor Witte, s nur auf Baumwollspinnereien. Lemwcbcrcicn und Woll Auch dieser Puact »st gerichtlich sestgestcllt. Herr Stöcker hatte! spinnereien erstrecken. Außerdem ist die Maßregel nur eine Wind davon bekommen, daß Pastor Witte ihm iu Berlin einen I versuchsweise und ihre Giltigkeit zunächst aus drei Jahre Gegenkandidaten entgegenstellen wolle. Um seinen AmtSbrnder I festgesetzt. Der Finanzminister ist in Gemeinschaft mit dem unmöglich zu machen thetlte daher Herr Stöcker dem oben näher Minister de« Innern ermächtigt, di- Maßregel auch au dem Leben des Herrn Pastor Witte mit. Er bediente sich also Nnd beauftragt, innerhalb drcle. Jahre eme erschöpfende einer sehr zweifelhaften Mittelsperson, um durch «erdrehung der Prllsung der Frage zu veranstalten und spätesten» nach Ver- Thatsachcn einen Amtsbruder aus dem Felde zu schlagen. Für uns! laus der erwähnten Frist das Resultat dem NcichSrathe Vor sind diese beiden Punkte, und nur diese, die entscheidenden. In allen! andern kann ein einfacher Irrthum immerhin angenommen werben und es ist menschlich, zu irren. In diesen beiden Fällen aber ist jede Möglichkeit eines Irrthnms oder einer bloßen Unbesonnenheit schlechterdings ausgeschlossen. Sic beleuchten Herrn Stöcker's Charakter eigenschaften in sehr wenig günstiger Weise, und allen krankhaften Bemühungen seiner Anhänger wird eS nicht gelingen, ihn von dem Makel zu befreien, den dicie beiden gerichtlich constattrten Vorgänge ^ seiner Persönlichkeit ausdrückeu. » * Tie Neuorganisation der Bereinigten Linken zulegen. * Unser Correspondent schreibt unS auS Konstantine Pes 24 Juni: Die fett dem russischen Kriege mit einer gewissen Regelmäßig keit, meist im Herbst und Frühling, wiederkehrendea Unruhen in Makedonien dauern in diesem Jahre länger als gewöhnlich an. Der fromme Wunsch, während eines zwischen England und Rußland ausbrechenden Krieges ihrerseits auf der Balkanhalbinsel im Trüben zu fischen, hatte die Geinülher der politisirende» Bulgaren — und das sind sie Alle — erregt, die panilawistischen ComilöS, in Sofia . . .. namentlich, hatten eine außergewöhnliche Regsamkeit entwickelt, in Oesterreich hat in der vorwöchmtlichen Conferenz der Iden Getreuen in Makedonien war Großes in Aussicht gestellt deutschen Abgeordneten allerdings keine bestimmten Formen angenommen, indeß ist die bereits angekündigte bevorstehende Zweitheilung der Vereinigten Linken dennoch eine feststehende Thatsackc. die durch kein osficielles Vertuschen, noch durch daS Gcsalbader der Wiener TageSpresse aus der Well geschafft werden kann. Man bat sich auf Seite der Dcutschnationalen allerdings vorläufig gefügt; man hat für worden. Und nun, nachdem das Sternchen einmal ins Rollen gebracht war, nimmt die Sache ihren Verlauf, trotzdem die Welt geichichte von einem russisch-englischen Kriege nichts zu ver zeichnen hat und Frieden und Freundschaft iclbst in Centralasien herrscht. Aber die Bulgaren in Makedonien dürfen nicht enttäuscht, das angeworbene Gesindel der Freiheitskämpfer muß etwas zu thun bekommen, die an die Grenze geschaffte Munition verbraucht werden. Den Band«, die im Lause dieses Monats die Grenze überschritten da» .Fünsundzwanzigcr-Comitö" gestimmt, man hat dies aber! Hab«, ist seitens der oltomanisch« Truppen ein warmer Empsang zu nur darum gethan, um der Großgrundbcsitzergruppe Heit zu I Theil geworden. Es gab Tobte und Verwundete, ein guter Theil dieser lassen, vielleicht doch in einen einheitlichen deutschnationalm Parteiclub cinzutreten. Da aber daS Gros der versassungS treuen Großgrundbesitzer sich heute noch aus das Bestimmteste weigert, in einen „deutschen Club" einzutreten, da von den Verhandlungen de» vielgliedrigen Comitös aller Voraussicht nach keine Acndcriing in der Gesinnung der Anhänger der orthodoxen Verfassungstreue zu erwarten ist, so ist die Neuorganisation der Vereinigten Linken dahin gegeben, daß neben einem größeren „deutschen Club" eine kleinere deutsch-österreichische Staalspartei sich bilde, wa« aber keineswegs einen Triumph Taafse's bcdeulct, da iu priucipicll entscheidenden Fragen beide Gruppen geeint Vor gehen werden. Daß der deutsche Club der umfassendere sein werke, daß von ihm alle Initiativanträge auSgehen werden, läßt sich mit größter Wahrscheinlichkeit daraus bestimmen. politisch« Räuber wurde gesauge» geuommeu. Außerdem wurden die Truppen einzelner Leute mitTragthier« habhaft, welche Munitions-Bor- räthe mit sich führt«. Ferner wurde der Vandenführer Tschako dingfest gemacht und ein« anderen ausgezeichneten Fang machten die Truppen a» dem Kawassen de« russischen Loujulals in Mitrovitza, der sich, wohl mit diplomatischen Aufträgen versehen, bei der Hauptbande befand. Es liegt viel nachsichtige Freundlichkeit darin, wenn ohne allzu große Schwierigkeiten der Kawaß des russischen Tonsnls frei- gegeben wird, es ist nur fraglich, ob solche Rücksicht aus die Dreistigkeit russischer EonsulalSbehörden den gewünschten Eindruck hervorbringen wird. Es ist blühende Unverfrorenheit zu nennen, wenn daS russssche Coniulat in Ealonichi die Freigabe des Bandensührers Tichako verlangt, der vermuiklich auch in politische» Kawasscn-Dicnften tbälig war. Ta die russischen Cousulatc sich überall eo ipso für die bulgarischen Ausrührer ins Mittel leg«, so auch, als es sich jüngst um die Aiisfindimg belastender Papiere bei einem bulgarische» Kaufmann handelt«, der als «wer der Keller der paujlawistischcn Vermischtes. — Da« Testament Friedrich'« de« Große» ist zwar Geschicblskundigen nicht unbekannt, verdient jedoch wegen der großen Denk- und GemüthSart, die sich darin auSdrückt, weiteren Kreisen in Erinnerung gebracht zu werden. Da» Schriftstück lautet: „Ich überlasse Ihn«, mein lieber Ncveu, meine Staat«, meine eroberten Schlösser, mein« Länder, jedoch mit dem Beding, daß Sie die klein« Vermächtnisse, welch« ich meinen verwandten hinterlasse, berichtig« werden, al«: I) Der Königin, meiner Gemahlin, 40,000 Thaler und eine jährliche Zulage von 10,000 Thalern. Sie hat mir in meinem Leven nie dm mindesten Verdruß gegeben, schätzen und verehr« Sie sie so, wie ihr unerschütterlicher Charakter e« verdtmt. 2) Dem Prinzen Heinrich hinterlasse ich 200,000 Thaler und den Crisopasenrina, so ich getragen, nebst 50 An- theil ungarischen Wein». S) Dem Prinzen Ferdinand 50.000 Thaler und eine Kutsche mit sechs Pferden. 4) Der Prinzessin Ferdinand jährlich 10,000 Thaler und ein silbern Service. 5) Der Prinzessin Amalie 10,000 Thaler und eine TabatiSre mit Brillant«. 8) Der Herzogin von Braunschweig 50.000 Thaler und ein silbern Service. 7) Meinem Neveu, Herzog Friedrich von Braunschweig 50,000 Thaler. 8) Dem regierenden Herzog von Braunschweig zwei Reitpferde. S) Dem Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweia eine TabatiSre mit Brillant«, weil er beständig mein Freund gewesen. 10) Der Herzogin von Württemberg 20,000 Thlr. II) Dem Herzoge, ihrem Gemahl, einen Brillantrina. 12) Der Landgräfin von Hessen-Kassel lO.OOOTHlr. Ich empfehle Ihnen, mein lieber Neveu, mein braveS Militair und meine würdige Armee, meine alten Ofsiciere, vorzüglich Diejenigen, so ich um mich gehabt; mein ganzes HauS und meine Bedienten behalten Sie in Ihrem Dienste, und wenn sie alt werden, geben Sie ihnen Versorgung. Mein erstes Bataillon Garde und meine Garde du CorpS jedem zwei Thaler und den alt« StabSvsficieren eine goldene Medaille, worauf Sie eine der vorzüglichsten Be gebenheiten de« siebenjährigen Kriege» werden schlagen lassen, damit sie sich meiner und des erworbenen Ruhmes erinnern können. — Diese kleinen Vermächtnisse, so ich gemacht, sind nicht au» meinem Schatz, sondern au» meiner Ühatulle; elfterer gehört dem Staat, letztere aber habe ich gesammelt. — König zu sein, ist ein bloßer Zufall. Vergessen Sie nie. mein lieber Neveu. daß Sie Mensch sind. — Ich hoffe, es werden sich keine Streitigkeiten in meiner Familie erregen; möge doch die Eintracht beständig unter Ihnen herrschen, zum Ruhme Ihrer Vorfahren." — Die dreizeilige Rechnung. Im Jahre 1818 erhielt Sachsen-Weimar seine Verfassung; ein Jahr daraus tagte der erste connitutionelle deutsche Landtag in einem der drei Darnburger Schlösser, die von steiler Felswand über Ncbcnhänge und Gartenlerrassen aus da» malerische Saalethal herabschauen. Nur der, welcher hier in der ländlichen Stille so oft da» Glück der Dicblereinsamkeit gesucht hatte. Goethe, betrachtete die neuen Einrichtungen mit Mißbehagen, und al« man chm gar Rechenschaft abverlangt« wegen der 11,000 Thlr., die er seit einem Menschenalter alljährlich für Kunst »nd Wissenschaft au-zegeben hatte, da beschloß ver alt« Herr, wie Treitschke im zweiten Thcile seiner „deutscben Geschichte io,
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