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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188507106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-10
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1885
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3826 Bahnhof dir Festaäst« empfang», für drn 2 August ist ei« Ausflug nach drm Taurastrin und Abend» 8 Uhr Festcommers i« Saale de» Schützenhause», für den 3. August Abend» von 6—8 Uhr Eoncert im Lindengarten und hierauf Ball, am 4. August endlich die Besichtigung größerer hiesiger Fabriken und ein Ausflug in die schöne Umgebung unserer Stadt geplant. Annab erg, 8. Juli, lieber den bereit« gemeldeten Besuch, den Se. Excellenz Herr Staat-minister vr. v. Gerber gestern unserer Stadt abgestattet hat, ist noch Folgende» mit» zutheilen: Der Herr Minister kam in der 12. Stunde zu Wagen von Maricnberg hier an und besuchte während der Mittag-zeit da« Seminar» woselbst die Schüler eben im Speiseiaale versammelt waren. Der Begleiter de« Herrn Minister», Herr Geheimrath Kockel, überzeugte sich persönlich von der Güte de, verabreichten Speise». Für Nachmittag war ein Besuch der Bürgerschule in Au«» sicht genommen; der Herr Minister gestaltete jedoch, daß da» de« Wetter« wegen verschobene Schulfest abgehalten wurde und beehrt« auch die am Nachmittag auf dem Schützenplatze versammelte, fröhlich spielende Jugend mit einem Besuche. Weiter besuchte Se. Excellenz da« BUrger- schulgebäude, die Annenkircbe, in welcher seiten« de« Seminar« chor» einige Gesänge zum Vortrag gebracht wurden, und da« Realgymnasium. Em nach de« benachbarten Buch Holz unternommener Spaziergang verhinderte den Herrn Minister, persönlich eine Ovation entgegenzunehmen, die ihn in der 8. Stunde von unserer Jugend bereitet wurde, indem dieselbe» vom Festplatze hrrabziehend. vor dem Museum Ausstellung nahm. Heute Morgen V,8 Uhr hat der Herr Minister seine Jnspection«reise in der Richtung nach Schwarzenberg fortgesetzt. Treuen i. B., 7. Juli. Die städtische« Collegien haben den Bürgermeister Hetschel in Würdigung seiner Verdienste um unsere Stadt nunmehr zum Bürgermeister auf Lebenszeit gewählt. Tharandt» 7. Juli. Im ersten Halbjahre 1885 wurden durch den Sächsischen Fischerei-BereinPrämien für die Erlegung von 49 Ottern und 38 Reihern im Gesammtbetrage von 3S8 .E IS gewährt. Bedingung für jede Gewährung ist die Einsendung der Otternase resp. de» ReiherkopseS, sowie einer amtlichen Bescheinigung der gesetz lichen Erlegung innerhalb de« Königreich« Sachsen an Herrn Professor vr. H. Ritsche in Tharandt. — Freiberg i. S., 8. Juli. Der sächsische Fleischertag nahm gestern den Antrag auf Gründung eine» Sächsischen Bezirk-Verein» im Deutsch« Fleischerverbaud einstimmig an, erledigte verschiedene Anträge und wählte zu Vorstandsmitgliedern die Herren Lau «»Leipzig, Günther- Zwickau. Janck-DreSden, Kickelhein-Chemnitz, Petzoldt-Plauen, Roßig-Bautzen und Goldammer-Freiberg. Zum Vorsitzenden de« Vorstände» wurde Herr Laue-Leipzig mit Einstimmig keit erwählt. Da« Festmahl im Restaurant Debu» und der Abend-Eommer» aus der Brauhosterrasse befriedigten alle Theilnebmer höchlichst. Da» in dem letzten Bericht erwähnte dahingeschiedene verdiente Vorstandsmitglied Loui« Geyer war nicht au» Roda sondern au« Gotha. Al« eine Folge der Anregung de« Fleischertage- erscheint die heutige Bekannt machung der hiesigen königl. AmtShauptmannfchast, welche allen OrtSpolizeibehvrden deS Bezirk« den Erlaß vom l7. December v. I. einfchärst, die Revision der Maße und Gewichte auch auf die Vichwaagcn ru erstrecken und gegen Vorgefundene Ungehörigkeiten vorschriftsmäßig einzuschreite«. -r Bad Elster, 8. Juli. S«. Excel!, der Herr Minister von Nostitz-Wallwitz nebst Frau Gemahlin ist gestern hier eingetroffen und bat im Wettiner Hofe Wohnung ge nommen. Herr Musikdirektor Hilf brachte ihm gestern mit seiner Capelle ein Ständchen. Elster steht unter dem Mini sterium des Innern; der hohe Herr kann sich also über die unseren Curort berührenden Fragen au Ort und Stelle in- formiren, da ja der nächste Landtag jedensall« wegen der Er bauung eine« Curhause» Beschluß zu fassen haben wird. — Von drm seiner Zeit in Pirna verstorbenen Stadt» autSbesitzer Robert Geibelt ist den landwirthfchaftlichen. Vereinen zu Reibersdorf, Hirschfelde und Zittau die Summe von 2500 ^ zum Zwecke der Belohnung treuer Dienstboten testirt und von der Wittwe de» Verstorbenen, welchem b^ kanntlich auch Pirna eine Reihe stattlicher Legate ver dankt, jetzt auSgezahlt worden. 1-Dresden, 8. Juli. Se. Excellenz der Herr Staat«- minister v. Nostitz-Wallwitz ist gestern von Bad Elster, wo seine Frau Gemahlin die Cur gebraucht, hier wieder eingetroffen. — Auf dem Festplatze deS VI. allgemeinen deutschen Turnfeste« tritt sür die Zeit vom 17. bi« mit 23. d. M. eine mit Telegraphenbetrieb und öffentlicher Fern sprechstelle verbundene Postanstalt in Wirksamkeit. (Wdh.) — Für die Männer vom grünen Tuche, die sich bekannt lich keines sehr günstigen Avancement» erfreuen, eröffnet sich endlich die Aussicht auf ein raschere» Vorwärtskommen. Im Herbste diese« Jahre« gehen, wie man den „Dre-d. Nachr." mittheilt, in den Spitzen der sächsischen Forstbeamten Personalveränderungen vor sich, wie sie in der ForstcarriSre Sachsen» in diesem Umfange noch nicht da waren. Bon den 11 Obersorstmeistereien Sachsen« werden nicht weniger denn 3 frei. Der Oberforstmeister Brunst in Werm-dors ist vor einiger Zeit gestorben, die Obersorstmeister Rüling in Dre-den und Frhr. v. Berlepkh in Grillenburg treten mit Anfang de« nächsten Vierteljahre« in den Ruhestand. Die erledigten Posten sollen folgendermaßen besetzt werden: Nach Dresden kommt Oberforstmeister Greiffenhahn au« Eibenstock, «dessen Stelle Oberförster Bayreuther in Zöblitz erhält; die Stelle de« Herrn von Berlepsch in Grillenburg erhält Oberförster Tittmann in Colditz; die Grimmaer Stell« erhält Oberforst meister Weißwange in Marienberg, der durch Oberförster Brachmann in Uller-dorf (Dresdner Haid«) ersetzt wird. Diese Veränderungen ziehen zahlreiche ander« Versetzungen und Beförderungen nach sich, die den Oberfvrster-Candidaten sehr zu gönnen sind. vermischter. — Em», 8. Juli. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern Mittag einm einflündigen Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin au« Koblenz. Zur Tafel waren einige General« zu« gezogen. Später unternahm S«. Majestät ein« Au»sahrt, an welche sich ein kurzer Spaziergang schloß, und besuchte sodann da» Theater. Heut« früh macht« Allerhvchstdersclbe nach der Curpromenad« eine Spazierfahrt und nahm al-dann den Vortrag deS Wirkt. Geh. Rath» von Wilmow-ki entgegen — Bei dem Abbruch der Kriegsakademie in der Burg und Heiligengriststraße in Berlin hält jetzt unaus gesetzt eine Commission de« Märkischen Museum« Wache. Man hat hier nämlich» im Innern verbaut, Spuren des Hause» der Aebte von Lehnin entdeckt, welche von 1443 bis zur Reformation hier ihr Absteigequartier hatte». Ein Zimmer fand man sogar vollständig vermauert und man hofft hier aus irgendwelche Fundez treffen doch hier die ver schiedensten Bauperioden Berlin« b!» 1763, bi« zur Errichtung der Kriegsakademie, zusammen, und jede hat ihre Spuren hinterlassen. Der Treppenthurm im Hose z. B. erinnert« an den ersten Besitzer deS Grundstück» nach der Reformation, Kaspar Theiß, den Erbauer von Jagdschloß Grunewald» die herrschaftlichen Ställe an den StaatSminifier von Biehbahn, der da» Grundstück 1736 besaß, andere Bauten an den Lehn»« secretair Steinbrecher und den Rentmeister Mathia», die Besitzer de- HofeS ,m 16. Jahrhundert. Den Grundstein hat man noch nicht aufgefunden. — Der Asrikareisende Clemens Denhardt ist in Be gleitung seines Genossen Sale-ben-Maseri von seiner letzten Reise nach Berlin zurüagekehrt. Er verließ am S. Jun Zanzibar und reiste über Momba«, Lamu, Aden, Suez, llexandrien und Brindisi nach Berlin, wo er vorgestern vor mittag wohlbehalten elutraf. Herr Denhardt hat während eine« Aufenthalte« in Afrika sich stet» der vortrefflichsten G«- ündheit erfreut» er ist, gleich seinem noch in Zanzibar weilenven Bruder, nicht eine» Tag unwohl gewesen, und nur ein mager gewordener Körper zeugt von den Strapazen, welche er während seiner Forschung-reifen au»zusteh«n hatte. Sale-ben-Maseri, der die Gebrüder Denhardt auf ihren Reisen al» Dolmetscher begleitete, stammt von de» südöstlich von Zanzibar gelegenen Komoren. — Soolbad Köse» i. Th. Die Frequenz beträgt bi« 7. Juli 429 Parteien mit 1039 Personen. — Tübingen» 6. Juli. Gestern Abend fuhren in kirchentellin«furt hiesige Studenten in starkem Trab auf die wegen Annäherung de« nach Reutlingen gehenden Zug geschlossene Eisenbahnschranke zu, die Pferde brache» auf der einen Seite durch, auf der andern wurden sie jedoch in ihrem sause gehemmt, und ehe sie zurückkonnten, brauste der Zug heran. Da» Gefährt wurde zertrümmert; Von den Insassen wurde stuck zur. Schöner auS Passau getvdtet, die andern mehr oder weniger stark verletzt. --- Mangel-Horst, 6. Juli. Bon der Liebe eine« Storchpaares zu feinen Jungen können wir von hier be richten. Auf einem mit Rohr gedeckten Gebäude de- Besitzer« befindet sich seit vielen Jahren schon ein riesige« Storch nest. da» regelmäßig im Frühling von den bei Jung und Alt beliebten Vögeln ausgesucht und bewohnt wurde. In diesem Jahre sollte mit dem Gebäude eine Veränderung vorgenom men werden, we-halb man die junge Brut au« dem Neste nahm, al» sie eben den Eiern entschlüpft war, in eine Kiepe legte und diese mit dem lebenden Inhalt auf eine abgekröpfte, etwa 4 Meter hohe Pappel setzte, in der Erwartung, Storch vater und Storchmutter würden auch, aus dieser geringen Höhe ihre Kinder nicht vergessen. Daß man sich nicht ge täuscht. zeigte bald genug da- Verhalten de» Bogelpaare«. E» hat seit der Zeit nicht nur seine Brut mit fetten zappeln den Fröschen, feisten Maulwürfen ,c. reichlich versehen, sondern noch viel Reisig herzugetraaen und ring« um die Kiepe zu einem recht ansehnlichen Neste geformt. — AuS Czernowitz, 5. Juli, schreibt man der Wiener „Presse": In de» letzten Tagen haben furchtbare orkanartige Ge witter in der vnkowtna gewitthet und ungeheure, Schaden, owie zahlreiche UuglückSsällr verursacht. A, der Grenzscheide der Bukowiua, die Gegend vo» Wizuitz auswärts im Thalgebiete vou Kossow uud Kutty. hat eine Windhose einen ungeheuren Wald komplex, wie bisher sestgestellt, zehntausend mächtige Baumstämme, eutwurzelt. Dächer gemauerter Häuser wurden tu die Lust getrageu, vo» eiuzelae» Brttsigeu, die am Duiester uud Lzeremo-z gelegen iud, wurden vom orkanartigen Sturm« Tausend« von Brettern und Balken de» Wasserputheu preiSaegeben. Ganze Liehheerden wurden auseinander getrieben und zum Theil getödtet; nach dem UlaSzkowczer Jahrmärkte mit Waaren verkehrende, schwer beladene Gepäckwagen wurden umgestürzt und erlitten erheblichen Schaden. Laut authenti« chen Nachrichten sind in dieser Grenzgegeud, wie bisher sestgestellt wurde, acht Menschen »ms Lebe» gekommen. Der Schaden ist eia ungeheurer. In einzelnen Gegenden der Bukowina ist der Saaten- stand durch Hagelschläge total vernichtet, mehrere Personen sind, vom Blitz« getroffen, getödtet worden. In der Landeshauptstadt Lzerno- Witz wnrd« das Schützen hau» vom Blitze arg beschädigt. In Storo- zynetz war et» derartiger Sturm, daß Dächer von den Häuser» ab- gerissen wurden; ferner wurde tu de» Wäldern der Waldbestaad massenweise zur Erd« geworfen und hierdurch «in Flächenranm von circa 1000 Joch Waldungen gitnzlich verwüstet. >» demselben Tage hat der orkanartig« Sturm auch in Berhometh eine größere Wald fläche uiedergeworsen, in Jspa» mehrere Häuser abgürckt, in Wizuitz Bäume entwurzelt und quer über die Bezirksstraße geworfen, wo durch auch mehrere Telegraphensäuleu umgestürzt und die Tele- graphenleitnug unterbrochen wurde. In Podzaharysz ist der Anbau aus mehreren Gärten sammt allem Erdreich durch den Wolkenbrnch gänzlich abgewascheu worden, so daß de« armen Häuslern an Stelle der Gärten jetzt glatte Kelsen verblieben find. In Waszkoutz hat dieser Orkan zwei herrschaftliche Heustadeln aiedergeriffen, von deren einem das Dach das zwölfjährige Mädchen Palagia Jwas, welches daselbst Schatz suchte, erschlagen hat. AuS Uscieryki wird unterm 30. Juni geschrieben: Gestern verfinsterte sich gegen halb sechs Uhr Nachmittag» der Himmel, uud eS brach ei» Orkan los, wie er hier noch niemals beobachtet wurde. Der Sturm kam von Nordwesten und wütbete im Ganzen etwa fünf Minuten. Aber diese kurze Zeit genügte, um furchtbare Verheerungen anzurichten. Beinahe vou allen Hänsern wurde» die Dächer abgerissen, Obstbäume wurden entwurzelt und weggetragen. Dort, wo der Sturm im Thale Widerstand fand, waren seine Wirkungen noch viel verheerender. In Krasnoilla, Bezirk Kossow (Galizien), riß der Orkan sogar vo» der dortigen ge mauerten Kirche da» Dach mit den Kuppeln und dem Kreuze ab uud trug es nugesähr einen Kilometer wett. Ja selbst au den Mauer» derselben erprobte er seine Kraft und brachte sie au» den Fugen, so daß jetzt ceutuerschwere Steine im Innern der Kirche liegen. Ueberall, wo der Sturm vorbeizog, inrbesoudere au den Lehnen der Berge, wurde der Wald förmlich uiedergemäht. Leider find dabei auch einige Menschen zu Grunde gegangen, welche der plötzliche Windstoß im Wald« oder auf dem Wege erreichte nod die von den Baumstämmen erschlagen oder schwer verletzt wurden. Man schätzt den hier an- gerichteten Schaden, soweit er sich überseht» läßt, ans mehrere hnndert- tansead Gulden. — Hungarica. In Kose«d-Oha im Hunyader Comitate gruben, wie .Hunyad" erzählt» die Dorfbewohner unter Mitwirkung de« Gemeinderichter« am 25. v. M. die Leichen de» Lazar Dumitru, de- Lazar Jlonucz und der Lina Dobrean, die ein bi« fünf Monate vorher gestorben waren, au». Di« Leichen der beiden Erstereu zerstüaten sie auf dem Kirchhofe mit eiferneu Gabeln uud Hauen und verbrannten sie sodann, angeblich deshalb, weil di« beiden verstorbenen Hexenmeister waren und da» Rindvieh verhext hatten. Wa« die Lina Dobrean betrifft, so öffneten sie »ur dm Sarg und untersuchten die Leiche, sodann setzt« sie dm Sarg m da« Grab zurück und schloff« dasselbe. — Pari«, S. Juli. Unter den zehn Hengsten, welche der Sultan vou Marokko dem Präsidenten Grtvy rum Geschenke gemacht, befinden sich drei von reinster ara- vifcher Rasse, wie die« durch dt« überreichten Ursprungs zeugnisse bewiesen wird. Eine« dieser Zeugnisse (Hodyeh») lautet m der Ueberfetzung: „Im Namen de« gütigen nnd barmherzige« Gotte«. Gruß Demjenigen, welcher diese Buch staben liest und de« rechten Wege« wandelt. Wir, Diener de« sehr hohen Gotte«, bescheinigen und bezeugen, daß da« FuchSsüllea Nazib, drei Jahr« alt, welche« einen Stern auf der Stirne hat, drei weiß« Füße und «inen linken Fuß ohne Zeichen, «m Koheila« - a - Adauz reiner Rasse ist. Seine Mutter war eine Koheilau-Stute Namen« Hamza, dem Said-ibu-Kiz gehörig; sem Vater, ebenfall» Koheilan, ist da» Liebling-Pferd unsere« Herrn, de« Sultan« von Marokko. Alle drei sind Nachkommen jener Pferd«, von denen der glorreich« Koran spricht, welchen Gott dem Propheten und dieser seine» Jüngern gegeben hat. Schluß diese« in guten Absichten verfaßten Zeugnisse«." Unterschrieben ist dasselbe von drei Würdenträger» de« marokkanischen Hof«. Da Pferde dieser reinen Araberraff« nur ganz au«uahm«weise nach Europa kommen, so hat da« Geschenk de« Sultan« von Marokko einm ungememen Werth für die französisch« Pferde zucht. Unzweifelhaft wird Grtvy. welcher nicht reitet uud wenig fährt, diese kostbarm Hengst« für die Nachzucht ver wenden lassen. — Pari«, 7. Juli. Heut« Nacht gegen 1 Uhr brach Plötzlich auf dem Holzuser der a» der Ave»«« Michelet ge lesenen Elavierfabrik Bord Feuer au«. Da der Wind sehr stark war, standen in eine« Augenblick hundert große Holzstöße, welche dort laaerten, in Flammm und erhellten die ganze Gegend auf zwei Kilometer k der Runde. Der Wind triev die Flammen nach dem benachbarten Kirchhof von Saint Ouen. so daß die Fabrik selbst sowie die Ställe und Remism der Pferdebahn, die von Saint Qum nach der Bastille geht, verschont blieben. Dagegen wurde zum Schrecken Aller der Kirchhof von dem Feuer ergriffen. Die Spitzen der Lannm und Eypreffea geriethm l« Braud und bald züngelten die Zlammen au «azeln« Gräbern empor. Da« Feuer aus dem Kirchhof war bald gelöscht, währmd die Holzstöße bi st Uhr Morgm« brannten. Der Schaden beläuft sich auf 300,000 Franken. — Napoleon I. und seine Schwestern. Wenig« >roße Männer haben eine solche Rücksichtslosigkeit argen da« chvnr Geschlecht an den Tag gelegt wie Napoleon I. .Da« frauenregiment", waren seine Worte, .hat unter den sran- tzsischm Königen zu nicht« Gutem geführt. Ich werde mich vor dem Schaden behüten, so lang« ,ch lebe." Daher haßte er geniale Damm; dagegm verspottete er weiblich« Schrift stellerinnen zweiten Range«. .Wenn die Gmli« von Lugmd spricht", sagte er. .so sollte man meinen, sie Hab« di« Lugend erfunden.- Selbst Josephine hatte schwer von ihm zu leiden, sobald der Zorn sich seiner bemeisterte. Noch schlimmer warm seine Schwestern daran. Bei der Kaiferkrvnung z. B- sollt« Lharlotte Murat und Pauline Borghese die Schlepp« seiner Gemahlin trag«. Beide Damen hatten dagegen Einwendungen gemacht; aber Napoleon hatte ihnen sein mächtige«: .Ich will e«- entgegengesetzt. Somit hatten sich die Schwestern zefügt: aber in der Kirche ließen sie die Schlepp« fallen. In dem Mommt schleuderte ihnen Napoleon einm wilden Fluch zu, dann stampfte er mit dem Fuße. Alle, die anwesmd warm, erschrak«; die beiden Schwestern jedoch zitterten und nahm« die Schlmp« wieder auf. Mürrisch blickten sie frei lich darein; aber keme wagte hinfort dm Dienst zu versagen. ---- Cardinal Stichelte» et» Ballettänzer. Bor etwa echs oder sieben Jahren brachte ein literarische« Blatt die Mit theilung, daß Cardinal Richelieu vor der vou ihm auaebeteleo Gemahlin des Königs Ludwigs XIH. vou Frankreich, einer leboreueo Erzherzogin Anna von Oesterreich, einmal als Sallettänzer sich ausgcsührt habe. Die Erzählung begegnete viel- fachen Zweifeln. Dieselben sind tadefien jetzt gehoben. Rach den Memoiren des Grasen vou Brienae hat Cardinal Richelieu in der That vor der Königin Anna ein Ballet getanzt und hat dabei die Kleidung eine» Ballettänzer» getragm. — Der Cardinal betete, wie gesagt, die bildschöne, übrigen- durchaus tugendhafte Königin Anna an und verfolgte sie mit Liebeserklärungen in rücksichtslosester Weise. Zwar war er ein tüchtiger Staatsmann; im Uebrigen aber hatte er sich durch sein unliebcnSwürdiges Betragen gegen alle übrigen Staat-Würdenträger und Höflinge nur Feinde erworben, welch« darüber jubelten, daß die Königin die Huldigungen des Cardinal» scheinbar annahm, ihm aber mit Hisse einer ihrer Hof damm einm Possen nach dem andern spielte. Bor Liebe-gram nun hatte sich der Cardinal einmal schon eine ganze Woche lang nicht vor der Königin gezeigt. Da wurde vou dieser und einer ihrer Kammerfrau« ein Plan entworfen und ausgesührt, wie er nicht boshafter erdacht werden kann. Die Kammerfrau begab sich im Einverständniß mit der Königin znm Cardinal uud sagte diesem, da- Herz der letzteren ei endlich für dm allmächtigen Minister erglüht. Er werde vor ihre« Augen Gnade finden und in ihren Armen ruhen, wenn er die eine Bedingung erfülle: vor der Königin als Ballettänzer z» erscheinen und nach den Regel» der Kunst eine Sarabande zu tanzen. Der hohe geistliche Herr war über diese Zumuthung außer ich, die Aussicht indessen, nach aufgesührtem Ballet am Herzen der vou ihm glühendheiß geliebten Königin ruhen z> dürfen, besiegte ave Bedenke». Der Cardinal sagte zu und bat nur darum, daß in dem Zimmer, in welchem Seine Eminenz die Sarabande aufführeu sollte, die Königin allein zugegen sei. — Am andern Abend gegen 9 Uhr wurde der Cardinal vou der schon erwähnten Hofdame im Vorzimmer der Königin empsangm. Hier legte er seine» laugen Mantel ab. Der Cardinal stand da mit rothe» Kniehose» und rother Jacke. Die Arme uud Schenkel waren mit Schelle» versehen uud in beiden Hände» befanden sich Lastagnetten. So betrat er da- Gemach der Königin, in welchem diese, scheinbar in holder Scham lächelnd uud dem Tänzer einen vielversprechenden Blick zuwerfend, aus einem Divan Platz genommen hatte. Die hohe Frau trug dabei ein weiße- Gewand. „Ich babe hinter diesem Schirm einm berühmten Geigenspieler ausgestellt', redete die Königin den Cardinal au, „denn ohne Musik dürste der Tanz kaum gelingen." „Aber, Majestät" wandte Richelieu ei», „mnß es denn sei», daß ich tanze?" „Ja, Eminenz, ich will sehen, ob Ihre Lieb« z» wir eine o große ist, daß sie dieses kleine Opfer z» bringe» vermag." Königin Anna winkte, der Violinist begann zu spielen und Seine Eminenz Cardinal Richelieu finga», die Sarabande »ach allen Regeln der Kunst zu tanzen uud zu Ende zu tanzen. Fertig damit, sagte ihm die in freudigster Stimmung befindliche Königin Worte des Beifalls und brr Anerkennung. Sie habe nie geglaubt, daß ein Cardinal so etwa- fertig bringen könne. Lr habe ihr einm hohen Genuß be reitet uud — in diesem Augenblicke fiel eine eigens angebrachte und mit Gucklöchern versehene, vou dem Tänzer aber nicht bemerkte panische Wand — sie habe auch einer Anzahl eingeladener Herr« uud Damen vom Hofe denselben Genuß bereiten wolle». Etwa zwanzig Herren, unter ihnen der König, standen da; Alle hatte» den Cardinal Ballet tanzen sehen. Richelieu war starr uud bleich. Alle Anwesenden traten an ihn heran und sprachen ihm mit Worten des Hohnes Beifall uud Bewunderung ans. Der Cardinal verließ eiligst das Gemach; sein Lieberschmerz war geheilt. Die glühend« Liebe zur Königin verwandelte sich in den glühendsten Haß. So >era hätte er die hohe Fra« stürzen oder ihr wenigsten» einen bleibenden Denkzettel anheftm mögen. Soweit reichten iudessm seine Geschosse nicht. Die Höfling« freilich mußtm seine Rache gründlich fühlen. — Briefmarkeusammlern dürste die Nachricht in teressant sein, daß der Fürst von Monaco, der sich vi»her mit französisch« Freimarken hat behelfen müssen, nun mehr eigene Briefmarken hat. Di« Jagd nach Briefmarken von Monaco kann also beginnen. (Es hat un« bereit» eine derartige Briefmarke Vorgelegen. Die Redakt.) — lieber die englischen Flottenmanöver in der Bantry-Bai bringt die »Kölnisch« Zeitung" den folgenden interessanten Bericht au« London, 1. Juli, Das Flottenmanöver a» der irische» Küste hat in der Nacht vo» vorgestern aus gester» mit der großen Seeschlacht in der Bantry-Bat seinen HSHepunct erreicht. „Oo n'oit paa I» amorro", sage» sich die Mariurkritiker, wen» sie vou dm großen Erfolge« lese», während der Spießbürger, welch« die Kosten dieses „Feuer werks" abwägt, mißmuthig bedanert, haß es nicht in Brighton statt- gesnaden, wo a« wenigstens gesehen Word« wäre. Den» ein grobartiger Anblick war es unzweifelhaft, als die Kmergarben aus unzählige» Schlünden aufflogm, die elektrischen Lichtstrahlen hin- und her- spielt« nnd der Geschützdonner sich mit den Torpedospreugschüssm mischte. Nicht weniger al» vierzehn Panzerschiffe nahmen am Gefechte theil, und zu einem solchen Geschwader gehören eine Menge von Kanone», und Torpedoboote», Schaluppen» Avisodampsern, Dampfpinasseu, Barke», Ruderbooten, Rachen uud wie die Wasser- fahrzmge alle heiße» mögen. Das England au dergleichen auf- zuweis» im Staude ist, hat e» aufgebracht; denn der Plan dieses Flottenmanöver» entstand während der jüngsten englisch-russischen Verwicklung und sein Zweck bestand darin, der Welt von der See- macht Großbritannien» eine» dollwichtigm Beweis zn liefe«. In- folgedesse» ward dm» alles» was eine Panzerdecke besaß oi Torpedo hieß, nach der irischen Küste anfgebotm. Di« Fachkritik begrüßte das Unternehmen sehr ungnädig »ad weissagte ihm wegen sein» kunterbunten Zusammensetzung aus »mm Erzeugnissen uud alt» abgetakelten Dockhütern wentg Gutes. Und ähnlich schien» anfangs die da» Geschwader begleitend» Berichterstatter der haupt städtischen Blätter zu urtheile». In dem Unsalle, welcher dem Kreuzer Leander »«stieß, der onf ein» Felsen fuhr nnd sich ein» «waltige» Leck zuzog, sahen sie die Borbot» weiter» Mißgeschicks nnd machten ans das allz» scharfe Mauöveriren in fast geschloffen« Linien mit geringen Zwischenräumen aufmerk sam^ welche« zn einer Wiederholung des Unfalles mit dem Groß» Kurfürsten führ» könne. Sehr abfällig besprachen sie vou vornherein di« Seesähigkett der Torpedoboot». Währmd der erst» vieruud- zwanzig Stund» der Fahrt von Portlaud nach Irland wurden vou acht aroßen Torpedoboot» schon drei zeitweilig untauglich, und zwar trotz de« best» Wetters. Die Frage wird ansgeworfe», ob dieselben bet mäßig bewegter See überhaupt noch verwendbar seien. Scho» bet kaum merklich gekräuselter Meeresfläch« warfen sie das Wasser ans uud über sich hin; wie sie daher bet rauherem Wetter ihre Schnelligkeit behaupt» und gar einem andern Schisse sich unbemerkt nähe» sollten, erschien All» einRäthsel. Dazu kommt »och dir Gesahr, die ihnen selbst durch ihre allzu dünne Wandung droht. Jede» derselben ist einem Panzerschiffe beigeaebea, eine Neine Berührung mit letzterem geuüate» um die Seitendeckeu de« Torpedobootes unheilbar einzu drücken. Das Ergebniß dieser Betrachtungen war, daß die Torpedo boote üi ihrer jetzigen Gestalt weder seetüchtig noch dauerhaft, also verwerflich stieg, und durch stärkere Fahrzeuge, nach Art des cigarrensörmig» „Polyvbcmns", zu ersetzen seien. Dagegen bat sich der vielgeschmähte „Poltzphrmus", wie man später sehen wird, als R vortrefflicher Floßbarrikadenbrecher bewährt und dadurch de» Schmerz über dt» Kosten seines Bane» etwas beschwichtigt. Der Plan des vorgestrtu» Manäorrs beruht» in dein Schutz der t» der Bantry-Bai ankernde» Flotte gegen den Angriff et«« in der Nähe kreuzenden mächtigen Feindes. Die Flotte bestaub aus zehn Pan»erichiffen, zwet Corvett», zwei Schaluppen, eine» Torpedo-Lagerboote, vier Kanonenbooten, vier Torpedoboot» »b einem Heer kleinerer Fahrzmge aud stand unter drm Befehl« des Admiral- White, währmd Admiral Hoskins, welcher d« Angriff leitete, über vier Panzerschiffe» zwet Lorvett», etu« Schaluppe, drrizehu Dampfpinaff» und zahlreich« Ruderbo«»« verfügte, die meist mit dem Ahttehead - Torpedo ausgerüstet war». Das Hauptbollwerk der Angegriffenen bildet et»« lau>- gestreckte Schwimmbarrikade, welch« die Bautry-Bay, a» der» Munde die Insel Bere liegt, östlich und westlich abschloß. Dtckf» Schwimmbarrikade bestand aus Schiffsmasten nnd Sparren, d» mit Kette» und süuszölligea Stahlseil» zusammengeschlossen mtb durch Netzwerke ober- und unterhalb versehen worden. Bor dies» Barrikaden dehut« sich auf 600 Meter hi» ein Feld vou Seemtae» aus, die sich durch Elektricität oder durch bloße Berührung »ö» zündele». Au den Endpunkten der Barrikaden batten sich dt« schätzend» Panzerschiffe ausgestellt uud die Insel selbst war mit Teerjacken, Martnesoldat» uud Artilleristen besetzt. Fügen wir so gleich hier et«, daß der Anariff des Admirals HoSktus, welcher gege» 10 Uhr Abeuhs begann, vollständig mißglückte uud nach 2'/, Stund» ausgegeb» ward. Ansangs gelang es ihm durch die Schnelligkeit der Corvrttr Merrury, mehrere Torpedoboote abzufangen; a»H übersprang» mehrere seiner Boote dte Schwimmbarrikade. doch worden sie dann ans der ander» Seite abgefaßt oder verwickelt» " h in den dort ausgespanut» Retzen, wobei nicht zu übersehen ist, ß sie tu Wirklichkeit längst vo» den sich »tzüudend» Sennin» vernichtet worden wären. Zwölf Stunden später machte der Polyphemns im Beisein aller Admiräle uud Seeosficiere de» versuch, die Schwimmbarrikade durch da» Gewicht seines Rumpfes bei vollem Dampfe za sprenae». Bo» der Größe des Polyphemns kan» man sich einen Begriff machen» wenn mau bedenkt, daß er im Ganzen 35 Maschinen enthält, welche in emem 240 Fuß lang» »ad 40 Fuß breiten cigarrensörmig» Raume natergebracht sind. Er sollte seiner Anlage nach ein vol- ständige» unterseeisches Schiff sein, da» dem Feind« so wenig Oberfläche als möglich darböte, selbst aber unter dem Wasser durch Widder uud Torpedos großes Unheil anricht» würde. Und er wurde gestern wrntasteus seiner Ausgabe gerecht. Ob er unverletzt durch da- Seeminenfelo gekommen wäre, bleibt fraglich; sobald er aber mit einer Schnelligkeit von 17 Knoten gegen die Schwimm- barrikad« andampste, zerschnitt er deren Ketten, Stahlseile uud Netz werke gleich Papier, ohne daß seine Insassen auch nur den gertngst» Stoß verspürten. Donnerndes Beifallsrufen begrüßte sein» Lommandanten Jeffreys ob dieser Leistung. Später ward di« Widerstandskraft der Schwimmbarrikade noch durch eine Sprengung mit Schießbaumwolle auf dir Probe gestellt, ober daS eingerissene Loch war nicht weit genug, um ein kleine- Torpedoboot durchzulassen. — Der Ursprung der Sprache hat bekanntlich schon u recht gelehrt» Forschungen Anlaß gegeben. Aber der alte "atz vom verstand der Verständigen bewahrheitet sich auch hier wieder einmal, ein „kindlich Gemllth" hat es gesunden, wa« die Weisen der Völker nicht herausgebracht. Ein kleines Mädchen plagte sich mit dem Lesepensum und fragte be kümmert d» Bruder: „Paul, wo ist nur diese fürchterlich« Menge Worte hergekommen?"— „Siehst Du, Lieschen, vo» Zanken unter den Mensch». Du weist, dann giebt ein Wort da» andere." Literatur. «ttttzettuuge» de« Fretderger Altert tzum»verein». Herauögegkbtn von Franz Serlach, Borstand, Stadtrctth, Ehren« mitglicd de- königl. sächs. AlterthmnSvereia» in Dresden und der Geschichtsvereine tn Emven und Hoheulenbra, 21. Heft, 1884. Mit Bild au» FreibergS Vergangenheit. Seit seiner Begründung, die vor 2b Jahren ersolgte, hat der Freiberger AlterihumSvereiu sich angelegen sein lassen, seine Zwecke mit Eifer zu verfolgen und die ruhmreich« Lergaugeuheit der alten Bergstadt Freiberg in Wort und Sammlung ausrecht zu erhalten. Die in 21 Heilen auSgegeben» Mittheilungen geben etu Gesammtbild dieser Wirksamkeit, durch welche der genannte Verein sich eine weit gekannte ehrenvolle Stellung gesichert hat. Da» un» vorliegende 21. Heft, «„Jubiläum--Heft", bietet ebensall» de» Interessanten eine reiche Fülle. Zunächst wird daraus er sichtlich, daß der Verein am Schluß de- ersten BierteljahrhundertS seine« 8efteh«uö401 Mitglieder, davon 251 am Orte und 150 auswärtig, zählte. Hieran schließt sich eine Darstellung de» EntwickelungSgangeS des Ver ein-, welcher eine übersichtlich- Borlage der BereinSversammlungen und Borträg« angesügt ist. Die Fortsetzung der „Bilder aus Freibergö Vergangenheit" vou Heinrich Gerlach, schildert die Stadt Freiberg um da» Jahr 1620 und ist derselben eine Ansicht FreibergS aus dieser Zeit beigegeb». Die Zeichnung, der diese Ansicht entnommen wurde, fertigte der Oberlanvbaumeister, Ingenieur, Architekt und Geograph Wilhelm Diltch, genannt Schäfer, f 1655, welcher aus Befehl de» Kurfürst» Johann Georg l. 138 Blatt Ansichten sächsischer Städte und Schlösser ausertigte, die in der königliche» Bibliothek »u Dresden ausbewahrt werden. Sie sind mit ungemeiner Gewissenhasoakcit und Sauberkeit ansgeführt und sür viele der betreffend» Orte vou großem Werth. Der unermüdliche Geschichi«. forscher Caotor Hingst in Lei-uig, hat etu» Aussatz über mittel, alterlich« SaullStSverhältuiffe Freiberg» und daraus bezügliche Maß nahmen geliefert, wort« er die «rsprüngliche Anlage und Bauart, die älteste Fruerordnung, Wasserversorgung, Wald und Weide, Fleischbänke» Weinschaak, Gasthöse, HoSpitLler, Begräbaißplätze, Zufuhren, hohe Jagd, Luxu» tu Schmausereien uud Kleidung, da» Freiberger Bier, Trink stuben. Garküche, Polizeistunde. Apotheken, Badereien, Wehmütter und Polleraoauea und da- Frauenhall» der Stadt, Vorfahrt. Er götzliche» bittet der Anhang, welcher eine vo» E. Äeruike unter nommene Zusammenstellung seltsamer Familiennamen de- Mittel- alter» in Freiberg enthält. Da giebt e» eine» Crumpmul, Matti« mit de« Kumm» Beine» die schlafende Pantine, Bierhan«, Floh» bentel» Hrnlan», Hackemack, Pnmpel und selbst ein» Rübezahl. — Al» besondere Festgab« ist dem „Jubiläums-Heftr" ein „Biblio graphische« Repertorium über die Geschichte der Stadt Freiberg und ihre» Berg- nnd Hüttenwesen«, mit alphabetische« Antore»- und Sachregister", vom Gymnasial - Oberlehrer vr. Ednard Leiden- reich, augeschlosseu» oa» vou dem Fletße nnd dem Verständnisse de» verfass«» rühmliche» Zengniß ablegt. Bon der in Frankfurt a. M. erscheinend» Deutsche, Bade-Zritnng „Union" liegt «»» Rr. 1021 vor. Dieselbe ent hält neben eine« reichen, für Curgäste nnd Touristen berechnet» Inhalt al« Novum eine» „Vtöerfahrpl,," für ca. 50 der da- douteuder» Badeorte. Jeder der Letzteren ist al« Lmtrum ang». sehen, vou dem au» nnd nach welchem die Hauptverbindunge» nach allen Richtung» hi» verfolat sind. In den meist» Gebrauch-sill» wird der Plan de» Badegästen das mühsame Ausschlaaeu der Val», minöftn Lour-bücher ganz erspar» »der doch wesentlich vereinfach». Der «äderfahrplaa der „Union" ist anf Grnnd ofsicieller Oyelle, vo» einem Fachmann bearbeitet »ud kan» somit «nf Znverlässtgkr» Anspruch mache». 's Archt» sür v,chdr»ckerk»,ft »,tz -tge. 22. vd. Heft? (Juli). Das Heft . . , Dank des Herausgebers sandte Vitt» ehrenvollen uud sympathisch» Kundgebung» aus t Fachgenossen, welch« Her» Waldow btt seinem schäftsjubiläum dargebracht worb». Unter den Gratt Alexander Waldow' »erwnnöte Tefchüftsiwetge. eröffnet mit einem hkrzliche» D« . , . '' - - - de, Reihe» d« 25 jä h ri ge, G» dargebracht worb». Unter den Gratulant» befand«, sich, wa« „mit brsonderer Krende und G»«gthn»»g" ronstatirt wtrtzy ämmiliche hervorragende Fachjourual-Redactto»». Außer Korb» setzungen bringt da- Heft neue Aussätze über dte Herstellung v» Kauiichukstempeln (nach R. Braun'« Vortrag t, der hiesige» Typ«, graphischen Gesellschaft), ferner über lithographisch» direct» Druck «ms Zinn- und Ziukplattea (nach dem „vitdogrnpder nnä kriptar"), sodam» einen Bericht über das 50 jährige Berns»- »od Dieustjubilänm des Oberfactor» Heinrich Wolfs in der Jönecke'sch» Offici» zn Han,,»» Notizen über da» goldene Jubiläum der Buchdruckertt vo» FrtedrtH August Eupel in Sondrrshans» (Besitzer: Otto Kirchhof; der wackrm Sohn des Gründer« der Firma, Adoldh Eupel, starb vorig«» Iaht in Wie», von einem vorzeitige» Lode hinwegaerafft). — Reser« über die Versammlung der dentsch» vuchdruckergenoflenschaft l< Leipzig am 8. Juni d. I. Unter den Beilage» ist et» stanz reizender Umschlagtnel hervonuheb», welcher zu der „Jllnstrirte, Encyklopädte der graphischen Künste, heransgegeb» vou Aleranda Waldow" gehört, der Ton gedruckt ans einer jLylivdcrlchnclivresst aus Johannisberg a. Rh., die übrigen Farben ans emer Waldow sch» Liberty Tirgeldruckiiiaschinc. (Einlassung von Ludwig ch Meyer, dt» goiliischc» Schnst.n iheilS von Gronau, theil- von Bauer ch Co^ (Gntenbrrg Goihiich!) und von unserem Flinsch.) vr. A. IVl».
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