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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188404279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-27
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1884
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kasserl. und königl. Hoheit der Kronprinz ist in der Sitzung vom 4. Juli 1854 in de» Staatsratli eingesührl «ordra. Bo« de» jetzigen Ministern ist Fürst Bismarck, damals VundeStogSgesaudter, om 2b. Mai 1854 zum Mitglied« de» SlaatSrath» ernaunt worden. Die übrigen noch lebenden Mitglieder dieser gesetzlich noch zu Recht besteh nden Behörde And aus Leite 47 de» Handbuch» über den königlich preustiichen Hos und Staat für dos Jahr 1883,84 zu finden. Um über dies« Sachlage Klarheit zu erlangen, war «lnr Be gutachtung durch juristisch« Autoritäten nicht erforderlich. * Wähnend die Wenden im Königreiche Sachsen in den letzten zwanzig Jahren an Zahl sich ungefähr gleich arblieb^i find, hat im benachbarten Preußen der wendische Stamm ganz beträchtliche Rückschritte gemacht. In Sachsen haben »>«' Volkszählungen von >864 an immer die Zahl von 51—53.V(jO Wenden ergeben; in Preußen dürften gegenwärtig kaum meh»' alö 70.000 Wenden zu finden sein, die sich that» sächlich des Wendischen noch al« Umgangssprache bedienen. Jahr für i'kabr ist daS wendische Sprachgebiet im Norden mehr und mehr eingeengt worden. Die Ursachen zu dem Rückgänge dler preußischen Wenden, über den wir Deutschen un« ganz und gar nicht zu beklagen haben, sind sehr ver schiedene. In Preuße» hat die allgemeine Wehrpflicht aus die wendische Bevölkerung fünfzig Jahre länger in deutschem Sinne eingewirkt al- in Sachsen; die preußische Wendet ist viel mehr von Eisenbahmen durchzogen als daS sächsische Gebiet der Wenden: daS Gebiet der preußischen Wenden ist aus keiner Seite durch Höhenzüge gegen eine Einwanderung Deutscher geschlitzt, den nieverlausitzer Wenden, die sich sprachlich von ihren südlichen StamnieSgenossen nicht un wesentlich unterscheiden, hat eS fast immer an nationalen Führern gefehlt nnd nicht wen,ge wendische Gemeinden um EottbuS, Spremberg, HoyerSwerda und Senslenberg haben seit langer Zeit deutsche Geistliche und Lehrer gehabt. Der wendische Plärrer ist stet- ein Hort de- Slawenthum-; durch den deutschen Pfarrer und Lehrer wird fast immer da- wendisch- Dorf oder Kirchspiel germanisirt. In der Ober lausitz hat man dem Mangel an wendischen Geistlichen durch Heranziehung slowakischer lutherischer Pfarrer zu steuern ge sucht; in der preußischen Wendel ist der Mangel an Theologen, welche der wendischen Sprache mächtig sind, ein ungleich größerer und kann nicht beseitigt werden. Wie der „Schlesischen Zeitung" geschrieben wird, ist gegenwärtig eine große An zahl wendischer Pfarreien verwaist. Da» Kirchspiel Nochten ist schon seit drei Iabrcn ohne Seelsorger, die Pfarrei Creba ist ebenfalls längere Zeit unbesetzt und wird gleich Nochten von dem Pfarrer zu Neichwalde mit ver waltet. Ist Letzterer auSwärtö beschäftigt, so muß der wendisch- Gottesdienst in Neichwalde auSsatlen oder einer der mit Predigtlesen vielbeschäftigte» Lestrer der Umgegend muß helsend cinareii'en. Hörstgen, Gablenz und Stein- Eolm haben ebenfalls unter Sen kirchlichen Nothstänten zu leiden. Tie große Parocbie Killten, gebildet von zwölf Ort schaften. hat zwar einen eigenen wendisch sprechenden Pastor, doch ist derselbe so kränklich, daß er jetzt eine» längeren Ur laub antreleu muß. Eme Vertretung ist aber um io schwerer zu beschaffen, als alle wendischen Geistlichen allfonnläzlich zwei Gottesdienste — deutsch und wendisch — hintereinander abzuhalten haben. Im Hoyerswcrdaer Kreise liegen die Ver hältnisse ganz ähnlich: Schwarz-Evlm, Geier-Walde, Groß- Partwitz, Spreewitz und andere Ortschaften warten schon lange aus die Besetzung ihrer Pfarrstellen. Da die Wenden fast durchgängig ein zweisprachige- Bolk sind, deutsch also ebenso gut sprechen können wie ihre Muttersprache, so werden sich die Gemeinden, die keinen wendischen Geistlichen erlangen können, doch endlich genöthigt sehen, einen deutschen Pfarrer zu wäklen. Daß da- Sprachgebiet der preußischen Wenden unter solchen Umständen immer kleiner werben und endlich ganz verschwinden wird, liegt klar aus der Hand. * DaS österreichischeAbgeordnetenhau» ist wieder zusammengetreten. Die Session wird zwar nicht sehr lang mehr sein, Wiener Meldungen zufolge sich aber sehr bewegt gestalten. Die Abgeordneten Wiens, durchweg Liberale, wollen die famose Biehmarklfrage im Parlament zur Sprache bringen, und es läßt sich gewiß nicht leugnen, daß diese „Frage" reichlichen Stoff zu lebhaften Erörterungen und auch z» Angriffen gegen die Regierung bietet. In der jetzigen Session, und zwar schon in den nächsten Tagen, wird auch die Norddabnvorlage eingebracht, über welche beiße Kämpfe entbrennen dürsten. Die Gebükrennovelle, da- Branntwein» steuergesetz, daS auf Ungarns Verlangen abgeändert werden muß. daS Gewerbegesetz und andere Angelegenheiten werden dazu beitragen, die Verhandlungen in hohem Grade zu be leben. Die vereinigte Linke ist nach wie vor einig und kampseSmuthig; in der Mehrheit dagegen gährt eS, und namentlich die Polen sind sehr unzufrieden. * Neben den czechischen Advocaten und Notaren, welche in den deutschen Gegenden und Gemeinde» Böhmen«, Mährens und Schlesien» die czechische Propaganda be treiben, find e» hauptsächlich die czechischen Aerzte und Apotheker, die sich mitten unter den Deutschen, von denen sie leben, als nationale Feinde derselben aufspielcn und alles thnn, um der slawischen Minorität in deutschen oder gemischtsprachigen Dörfern und Städten allmälig zur Majorität zu verhelfen. In eine stattliche Anzahl von böhmischen und mäbriscken Ortschaften ist der nationale Unfriede lediglich durch czccbiscke Aerzte und Apotheker bineingelragen geworden: so ist die czechische Bewegung in Reichenberg im nordöstlichen Böhmen ganz allein durch den Militärarzt Schamanek in Fluß gekommen. und so viel hat dieser czechische Führer schon erreicht, daß die zu elf Zwölftel deutsche Stadt jetzt vom LandeSscbulratbc angehalten wird, eine czechische Schule zu errichten, bezüglich vom czechischen Schulverein zu übernehmen. In Sternberg in Mäbren, wo die Tzechen kaum ein Zwanzigstel der Bevölkerung bilden, wurde der nationale Zwist durch ein paar czechische Apotheker entsacht. AehnUche« läßt sich von Liboch, Trebnitz und den deutschen Orten im Böhmerwalde sagen. Schon oft batten die Deutschen Böhmens nnd Mähren» diese That- sache beklagt; endlich trat man mit Vorschlägen aus. um dem Ueberfluthen deutscher Gegenden mit czechischen Aerzten und Apothekern Einhalt zu thnn. Man schlug vor, die deutschen Aerzte und Apotheker in Böhmen, Mähren und Schlesien sollten in den Hauptstädten dieser Länder Centralstellen zum Zwecke der Vermittlung für deutsch gesinnte BcrusSgenossen errichten, damit deutsche Gemeinden im Falle einer Lacanz wüßten, wohin sie sich zu wenden hätten, um einen deutschen Arzt oder einen deutschen Apotbeker erhalten zu können. Für Böhmen ist »un in den letzten Wochen eine solche Central» stelle errichtet worden. Der Centralverein deutscher Aerzte in Prag hat einen Ausschuß gewäblt, dessen Aufgabe e» sein wird, den deutschen oder sprachlich gemischten Gemeinden in Böhmen deutsche Aerzte und Apotbeker zuzuweisn». So fügen die rührigen Deutschen in Böhmen Glied um Glied an jene Kette, die verhindern soll, daß einst da» ganze deutsche Sprachgebiet Böhmen» als eia gemischtsprachige- er klärt werde. * In Rußland soll dieser Tage ein Gesetz erlaffen werden, welche» allen Kronbeamten vom wirklichen Staat»- rath auswärts da» Dienen in Privatgesellschaften verbietet. * Zufolge der vielen Klagen, die bei der Schweizer Bundesregierung vcn den N-isenden der Gottbirdbahn wegen der Plackereien de» italienischen Zolldcamtenpersonal» in der Grenzstation Ehiaffo einlausen, wird dem Vernehmen nach in den bundeSbehbrvlichen Kreisen Bern» erwogen, ob nicht Schritte zur Abschaffung dieser Ealamität bei der italienischen Regierung zu thun wäre». * Die Unentschlossenheit de» Londoner Cabi- n«1< dauert noch fort und beeinflußt den Charakter der volitischen Situation in nicht- weniger al» günstiger Weise. Man Halle erwarten dürfe», daß Glakstone unter dem Drucke der Ereignisse nun endlich mit irgend einer bindenden Er klärung heran-rücken würde, aber es scheint, daß der Opti mismus de» englischen Premier», womit er aus Egypten und de» Sudan blickt, unausrottbar ist. Bon allen Seilen dringt man auf Herrn Gladstone eia. zur Rettung Gordon'S da- Nothwendige zu lbun. allein eS verlautet nicht da» Geringste von der Ergreifung solcher Maßregeln, welche darauf schließen lasten könnten, baß die Regierung ihren Entschluß qesaßt habe. Wenn der Londoner „Standard" au» den jüngste» Erklärungen de» Premier- folgert, daß die Entsendung einer Expedition nach dem Sudan eine abgemachte Sache sei, so ist da» ein lediglich subjective» Urtheil, und überhaupt ist eine derartige Maßregel im gegenwärtigen Augenblick leichter beschlossen al» auSgeführt. Schon sängt nämlich die sommerlich« Hitze in Egypten an eine Wirkung ciu-zuüben, daß beispielsweise da« in der Nil stadt Assiut garnisoairende 35. Regiment arg von Fieber und Sonnenstich zu leiden hat. Denn da- in der Garnison ge schieht. wo man Gelegenheit hat. die Strapazen de« Dienste- auf ein Minimum herabzumindern. so kann «an ungefähr denken, welche Schwierigkeiten einer seldmäßig ausgerüsteten Expedition durch die Wüste entgegenstehen. Dieselben dürften, wenn nicht unüberwindlich, doch jedenfalls groß genug sein, um jeden strategischen Effect eine» solchen Zuge» bi» zur Wirkungslosigkeit zu beeinflussen, und um den Sudan stände eS alsdann noch verzweifelter al» im gegenwärtigen Moment. Die Sanirung der rgyptischen Finanzen erscheint verhältniß- mäßig leicht im vergleich zu der Ausgabe. Gordon Pascha und die Garnisonen mit heiler Haut aus dem Sudan heraus zubringen. * Die amerikanischen Zeitungen »eröffentlichen ein Rundschreiben der irischen Nationalst«;«, welche» die An hänger Parnell'S und seiner Politik um Geldbeiträge zur Bestreitung der Kosten der nächsten allgemeinen ParlamentS- wabl in England und Gründung eines DiätensonvS für die irischen Deputaten aussordert. Zur Lage. ** Berlin, ll5. April. Der Reichstag beriet- heute in erster Lesung den Gesetzentwurf, betreffend die Fürsorge für die Niltwen und Waisen von Angehörigen de» Reich»heereS und derMar > ur. Adg. Meyer-Jena tadelte, daß die Regierung von den im vorigen Jahre in der Lommisfion beschlossenen Abänderungen keinerlei Notiz genommen habe, selbst von denen nicht, denen st» selbst zugestimml und die nur revactioncller Art ieien. Der Krieg«minister rechtfertigt dies damit, daß weder ein Beschluß de» Reichstag» noch ein Bericht der Commission Vorgelegen bade. Nach längerer Debatte wurde der Gesetzentwurf an dieselbe Commission verwiesen, welche bereit» die Pension-Vorlage zu berathen bat. Alsdann wurde dir zweite Leimig des HilsScaflengesetz-t fortgesetzt. Der von der Beanfsichtigung bandelnde 8- 33, bei welchem neulich die BelchlußnnsLhigkeit de» Hauser sich berauSstellte, wurde heut« mit geringer Mehrheit an« genommen. In 8. 34 halte die Loinmüsion die Bestimmung ge- strichen, wonach Erört runge« über öffentliche Angelegenheiten in den General, und Mitgliederversammlungen bei Strafe verboten sind. Abg. von Hammerstein beantragte Wiederherstellung. Nach langer Debatte, an welcher sich die Avgg. v. Hammerstein, Schröder, Stelle, v. Maltzabn-Äü'tz, L. Löwe, Windthorst. vr. Hirsch, sowie der Staat-minister v. Bötticher und der Geh. Rath Lohmann betheiligten, wurde der Antrag Hommerstein mit 132 gegen 100 stimmen (Con- servative und Tenrrinn zum größten Tlceii) «bgelehm und der Lom- nuision-vorichlag angenommen. Der Rest de« Gesetze» wurde ohne erheblich« Debatte angenommen. (Siehe den speriellea Sitzung«bericht.) * In der Debatte über die Militairpensi»n«no»elle haben die Redner der »ationalliberalen Fraktion al» Bedingung der An- nähme de« Geietzes die Aushebung der Lommnnalstenersreiheit der visitiere in Bezug aus ihr Privateiukommen bezeichnet. Liese Cr- klärnng hat nach der vorjährigen Stellungnahme der Rational- liberalen Niemandem anssallen könne». Nur Herr Windthorst stellte sich, al« ob er dadurch überrascht sei und rief mit erhobener Stimme: „Mit der Nenstadtrr Proarammrrde ist diese Haltung nicht vereinbar." Die Absicht dieser Brmerkuna ist klar; e» soll die Meinung hervorgerusen werden, al» ob zwischen der Stellung der nationalliberalen Fractüni tm Reichstag« und dem von Miguel in Neustadt oertretenen Standpunkte ein Gegensatz be- stehe. Dem gegenüber ist immer von Neuem hervorzuheben, daß gerade Miguel mit der größten Entschiedenheit an der Programm- artigen Erklärung der nationalliberalen Partei vom 29. Mai 1881 sestgrhalten, jeden Verdacht, als ob e» sich um eine „Schwen kung" handelte, von vornherein zurückgrwiesen und der national- liberalen Partei die bisherige Unabhängigkeit nach jeder Seit« hin ausdrücklich gewahrt hat. Denn in Neustadt ein be sonderer Nachdruck daraus gelegt worden ist, daß dies« Partei nicht nur keine grundsätzliche Opposition gegen den Reichs- kanzler wolle, sondern sich freue, in vielen wichtigen Punkten mit ihm zulammengehcn zu können, so war daS gewissen Borgängen der neueste» Zeit gegenüber allerdings nur naturgemäß, etwa» Neue- Hat aber damit die Welt durchaus nicht erfahre». Und noch weniger ist damit ausgeschlossen worden, daß die nationalliberale Partei in anderen Punkten, in denen sie mit der Reichsregierung sich nicht verständigen kann, einfach Nein sagt. DaS ist stet- ihr Standpunkt gewesen und wird e» bleiben, ganz gleichgiltig, ob ihr Herr Windt horst deswegen „sein Eomplimeat macht" oder nicht. * In der gestern Abend stattgehabten Sitzung der Soeiallsten- gesetzcommilsion wurde di« Generaldebatte fortgesetzt, in welcher zunächst die Abgeordneten Bamberger und Schröder (Witten berg) ihre ablehnend« Haltung motivirten. Abg. vr. Windthorst begründete seine Anträge. Obgleich Gegner de» Gesetze», glaube er doch, daß die einmal fcstgestellten Beschränkungen nur allmälig auf gehoben werde» könnten. Durch sein« Anträge «olle er der social- demokratischen Bewegung die Möglichkeit gewähren, wieder mehr in die Ocsscntlichkeit z» treten, damit man sehen könne, welche Stellung sie jetzt einnehme. Er wolle ferner durch seinen Antrag zu 8 28 den Versuch machen, in Hamburg, Altona und Leipzig wieder da» gemeine Recht herzustellen, in Berlin dagegka, al» dein Mittelpunkte de» politische» Leben», zunächst den kleinen Belagerungszustand bestehen lassen, bi» in den anderen Orten Erfahrungen gemacht seien, wie die Aushebung wirke. Da» Gesetz solle nicht definitiv werden, sonder» der Uebergang zum gemeine» Rech» im Lause der nächsten zwei Jahr« vollzogen werden. Durch eine Erklärung der Regierung, seine An- träge nicht annehmeu zu wollen, «erd« er sich nicht abhalten lassen, dieselben mit allen parlamentarischen Mitteln zu verfolgen. Abg. Hänel kritisirte die Windthorst'schen Anträge. Eine freiere Bewegung der Sortaldemokratie werde dadurch auch nicht hergestellt, «eil durch die in der Praxi» zur Bettung gelangte Interpretation de- 8- 1 de» Gesetze» jede socmkdrmokratischr Agitation unmöglich gemacht würde. Trotzdem werde man sich seiten» seiner Partei den Anträgen gegen über wohlwollend verbalten, weil sie sich in der Richtung, zum ge meinen Recht überzugeben, bewegten. Er erklärte sich gegen Resolu tion I in der jetzt vorliegenden Fassung, dagegen für Resolution II über Sprengstoffe. Abg. Richter (Hagen) forderte den Minister von Puttkammer auf, da» im Plenum in Aussicht gestellte Material vor- zulegen und beantragte nach Schluß der GeiieraldiSrussion zunächst tu eine Erörterung über die anarchistische Bewegung und die Windt- horst'sche Resolution II einzutreten. Er erklärte sich gegen den Windthorst'schen Vorschlag, de» kleinen Belagerungszustand in Berlin bestehen zu lassen. Gerade dieser könne leicht zu einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit führen. Minister von Puttkamer »heilte mit. daß die preußische Regierung einen Gesetzentwurf im Sinne der Resolution ll de» Abg. Windthorst für den BundeSrath dorbereite. Speciellt« Material könne er bei Lage der gerichtliche» Verstand- lungr» jetzt «och nicht mittheilru. Abg. von Minaigerod« sprach sich »egen de» Antrag Richter au», wollte aber i» Uebrigrn in die Generaldiseussion nicht eintretea, da in der SpeeialdiSensfio« Ge- legenheil genug sei, auf die einzelnen Frage» eiazugeheu, ebenso Minister von Puttkamer, welcher im Rainen der verbündete» Re gierungen das Verlangen einer baldige» Verathuag des Gesetzent wurf« stellt». Abg. Marguardsea erklärte sich in Uebereinstimmaug mit der Erklärung der nativnalliberale» Partei im Pleuam für das Gesetz. Die Generaldisrnlsio» wurde geschloffen, die Abst>m»m»g über de» Richter'schea Antrag ans die nächste Sitzung «erlagt. Erörterungen über diese, Gegenstand einzulaffr», im Augenblick gewiß nicht vor. Dir Windthocst'scheu Anträge zum Socialisten- geletz selbst müssen eingehend berathen werde«: das kann der Antrag steller verlangen und erfordert die Wichtigkeit der Lache. Aber durch die im Angenblick ganz nebeniächliche Dynamiisrage lollte daS un verzüglich« Eingehen ans den Gegenstand selbst nicht länger hinauS- geichobcn werden. Beschleunigung der Entscheidung muß jetzt die dringendste Forderung sein, da bei der gegenwärtig herrschende» Spannung und Erregung für alle anderen Arbeiten des Reichstag» die rechte Stimmung fehlt. Wir vermögen auch wirklich nicht ein- zusehen, wa« für ein Interesse irgend eiue Partei daran haben kann, durch nutzlose allgemeine Erörterungen über hundert Mal verhandelte Gegenstände «tue Entscheidung hiiiauSzulchleben, die sich schließlich doch nicht mehr lauge umgehen läßt. Die freisinnige Partei und da» Lentrum mögen ja schwer sich entschließen können, ihr letztes Wortzn sprechen. Allein sie können der letzten Entscheidung eben dach nicht onsweiche» nnd mit der Möglichkeit, daß noch etwas ge- scheheu könne, was den Entschluß erleichtern and beeinflußen würde, kau» man doch nicht wochenlang rechne». * I» der Soetalistengesetzeommissbon giebt sich leider eia Streben nach Verschleppung der Verhandlungen und Hinaus» schiebung der Entscheidung knnd, dem i» Interesse einer baldigen Klärung der Situation nicht ernstlich genug entgegrngrtrete« «erden kann. Der «»trog, znnächst die Zweit« viudthorftlche Nelolntio« über Maßregel» gegen Mißbrauch mit Sprengstoffen in Berathnna z» ziehe«, ha« unverkenndar diese Tendenz. Der Gegenstand steht mit dem eigentliche» Socialistengesetz ,«r io eine« sehr losen Zusammenhang, nnd nachdem der Minister von Pnttkamer gestern erklärt Hot. daß die Vorlegung eines solchen Gesetz entwurfs in »»her Aussicht ftrhe» liegt «» Anlaß, sich in lang« * In der heutigen Sitzung der Commission str Vorbrratbung des Gesetzes über die Unfallversicherung der Arbeiter wurde in Gegenwart deS Staat-Ministers Herrn von Bötticher nnd dreier Lommissarie» der Bericht über die den Gegenstand betreffenden Petitionen entgegengenommrn, ohne über den Jiihalt desselben durch Abnimmung zu entscheide». Sodann wurde die Debatte über den 8- lü der Vorlage eröffnet. Zu diesem Paragraphen waren Anträge von den Abgg. Fritzen und Oechelhäuser gestellt, die von den Antrag, stellern in länget«» Reden erläutert wurden. Vorzüglich gab der Antrag Oechelhäuser, der das Umlageverfahren in da« Anlage- verfahren überführen wollte nnd vor Allem da» Anlageversahren im Prinrip von der Regierung acceptirt zu sehen wünschte, zu längerer Debatte Veranlassung, an der sich der Minister van Vstticher wiederholt in längerer Rede betheiligte. Wegen de» Beginne» der Plenarsitzung konnte die Debatte nicht zu Ende geführt werden und wurde dieselbe für die nächste Sitzung am Montag den 28. d. M. vertagt. Vas archaeologilche Museum der Universität, welches vom 27. d. M. an für da< Publicum in den gewohnten Stunden (Sonntag und Mittwoch von ll—l Nhr) geöffnet ist. bat seil seinem Schluß im vorigen Herbst wiederum ein« ansehnliche Ver mehrung erfahren. In dem Saale der hocharchaischen Skulp turen sind drei aus DeloS gefundene Statuen ausgestellt, nämlich 1) eine von der Naxierin Nikauvre der ArtemiS geweihte weibliche Figur von allerprimitivster Technik, 2) eine von den chiischcn Künstlern Miktiades und Arckermo» gearbeitete und wahrscheinlich ebenfalls der Artemis geweihte und diese Göttin (oder Nike) dar« stellende Figur von fortgeschrittenem hocharchaischen Stile, besonder» beachtenSwerth als di« Originalarbeit zweier lrtterarisch bekannter Künstler, welche sich in der ebenfalls mit ausgestellten Inschrift al» Urheber nennen. Hierzu kommt 3) ein weiblicher Torso von wiederum weiter fortgeschrittener Technik. — In dem Saale, welcher die Monumente der Blütheperioden der griechischen Plastik umfaßt, ist die östliche Partkenongiebetgruppe durch die bisher fehlenden Köpf« der HelioSpserde, die auf Demeter und Aora qedeulete Gruppe und die drille Figur jene» weiblichen Dreivereine- ergänzt worden, welcher unter dem Namen der „Thauschwcstern* oder der „Moiren* bekannt ist. Indem so da» au» dieser Giebelgruppe Erhaltene beinahe vollständig aufgestellt ist kann man auch in unserem Museum einen Einblick in da» wunder volle Ineinander greifen der Figuren in dieser einzig dastehenden Eomposition gewinne». Außerdem sind die Götterplatlen nebst der Centralgruppc de» östlichen Parthenonfrirse« nunmehr vollständig, de» genauen Studium» wegen unterhalb der Giebelfiguren ausgestellt und die Metvpen desselben Tempel- um zwei au» der Rqjhe der in alterthümlicherem Stile gearbeiteten vermehrt worden. — Von den au» der Zeit Alexander» d. Gr stammenden, die Gigantomacbie darstellenden Reliefen von Priene. welche einer Reibe von Gruppen de» großen Relief» von Pergamon zum Borbilde gedient haben, ist eine Anzahl von Proben ausgestellt und ebenso da» in neuester Zelt viel besprochene aus der Akropolis von Athen ge fundene Aphroditeköpfchrn erworben worden Die in früheren Jahren bat da» Museum auch die-mal einige Geschenke erhalten, für welche den gütigen Gebern auch an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen sein möge. Herr »tust. Fr. Hauser auS Stuttgart schenkte den Abguß eine» Bronzekopses in München, dessen Zurücksührung auf Polvklct schwerlich gerechtfertigt, dessen kunstgeschicktliche Stellung vielmehr noch zu erforschen ist. Herr Fritz Baedccker ein auS Argo» stammende» Relief, welche» eine dem ToryphoroS de- Polyklct entsprechende Figur neben einem Pferd« einherschreitend darstellt. Frau vr. Seeburg die Medusa in der Billa Luvovisi und Herr vr. Bernhardt eine Anzahl von Anticaglicn aus Terracotta und Marmor. Leipzig, den 22. April 1884. Overbeck. Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich versolgtJ Wegen Unterschlagung au» 8 246 Str.-G.-V. war der Schlächtermeister L. zu T. auf Grund de« folgenden Thatbestandes vernrtheilt. Der Angeklagte hatte an den Ackerbürger Maleng eiue Forderung von 300 ^l und erhielt von dessen Ehefrau zu deren Deckung drei Geldscheine gezahlt, welche die Frau Maleng für drei Einhundertmarkscheine hielt, während eS in Wirklichkeit zwei Ein hund er tmarkscheine und ein Fünshundertmarkschein waren. Einige Zeit später übergab der Angeklagte eine» der von der Frau Maleng erhaltenen Scheine, und zwar den in seiner Casse oben aus- liegenden. seiner Tochter, um ihn bei dem Kausman» Buudsuß um- zuwechsel». Die Tochter de- Angeklagten übcrlicierte das von Bundsuß empfangene Geld dem Angeklagten, und stellte sich dabet heran», daß der Angeklagte seiner Tächter eine» Fünshundert- markschein übergeben hatte. Al» später die Maleng'schen Ehe- leutr, welche in ihrer Caffe «inen Fünshundertmarkschein ver mißten, bei dem Angeklagten Nachfrage hielten, bestritt dieser wiederholt bei Empfang der Zahlung einen Fünf- hundcrtmarkschein erhalten zu habe». Nachdem jedoch di« Maleng'jche» Eheleute bei ihren weiteren Nachforschungen von dem ljniwechscln eine- Fünshundertmarttcheine» bei Bundiuß erfahren Hallen, lrrß der Angeklagte den Ehemann Maleng zu sich bitten, erkannte nunmehr an, von dessen Ehefrau statt eine» Einhundertmarkscheine« einen Fünshundertmarkschein emvsangen zu haben, übergab dem Maleng 200 ^l und stellte über weitere 200 Wechsel au», welch« er später einlöste. Bei der Berurtheilung hat da» Landgericht an genommen, daß der Angeklagte spätesten« zu der Zeit, al« seine Tochter ihm da» von Bundsuß erhaltene Geld übergeben und er daffelb« nachgezählt hatte, gewußt hat. daß der Schein, den er seiner Tochter übergeben, rin Fünshundertmarkschinn war und er diese» »»n Frau Maleng irrtbümlich statt einer Einhundrrt- markicheine« erbalten hotte, sowie daß der Angeklagte durch di« Uebergab« de« Fünshnudertmarkscheiae« seiten» der Frau Maleng bei dem dieser hinsichtlich de» HauptgegenstaudeS der Willenserklärung beiwohnenden Jrrthum da» Eiaentbum d«S Fünsbundertmark- scheine« nicht erworben hat. Daß der Angeklagte den Fünf« hnndertmarklchein »ntrrschlage» bat, stellt da» Landgericht im Weitere» aber nicht seft; »ielmehr stellt dasselbe sest, daß der Angeklagte die Damme »o» 400 dem Ackerbürger Maleng gehörig, welche er in Gewahrsam hatte» sich rechtswidrig zageeegnet hat. Di« von dem Angeklagte» gegen seine Berurtheilung wegen llnterschlagang eingelegte Revision bestreitet, daß die für den Fünkhuudertmarkschem von de« Kaufmann Bandsuß gezahltrn Gelder Eigenthnm de« Ackerbürger« Maleng geworden seien und daß der Ungeklagte diese Gelder als de« Malen« ge hörige in Gewahrsam hatte. Das R.-G., H. Strafsenat, hat am 7. December ». I. die Revi sion sür begründet erachtet, da« landgerichtlich« Urtheil ansgehob«« und hierbei auSgeführt: Rach Lage der Sach« hat der Kaufmann Bundsuß da« Eigenthum der von ihm a» die Tochter de« An- geklagten gezahlten Gelder bei Annahme einer Beauftragung durch shren Vater — wie st« chfenbar z» »»»erstellen — ans de» Angeklagten Löertragen matten nnd übertrnge«. Es ist kein RechtSgrnnd erficht«-, »elcher der Zoblung der Gelder seiten« de« Bundsuß eiue Beziehuug za dem Maleng gab and diesen zu« Eigenthümer der Gelder macht«. Entscheidend sür die Person. ans welch« da« Eigratdum der Gelder über,tag. »st der «g, de« Tradenten, welcher übrigens anch mit der Tochter des Angeklagte» darin übereinftimmle, daß sie sür den Angeklagten das Eiaen- thum der Gelder erwerbe. Der Angeklagte hat Besitz nnd Etge». thuin der Gelber durch deren Uebergab« an seine mit der Umwechs«. lang beauftragte Tochter erlangt. Daß die Gelder an die Steg« des Fünshundertmarkscheines traten und demgemäß htnsicht- lich Eigenthums »od des Gewahrsam- der gleich,, rechtlichen Beartheilnng zu unterstelle» find, welche in Ansehnng des Fünshundertmartjcheiaes Platz greifen müßt«, ist eine irrige Rechts» ansickt, welche zu der Annahme einer von dem Angeklagten an dm von Bundsuß herrührenden Geldern verübten Unterschlagung gesührt hat. Diese Gelder hatte der Angeklagte nicht als sremd«. sondern al« eigene erlangt und hinter sich: er hatte sie «mH nicht sür einen Andere», insbesondere den Maleng, in Besitz oder Gewahrsam und hat sie nicht demnächst sich zn- aeeigiiet. Muß deshalb wegen unrichtiger Anwendung des 8. 246 Str.-G.-B. da« landgerichtliche Urtheil ansgehoben werde», I» kann doch eine Freisprechung de» Angeklagte« gegenwärtig nicht geschehen, da die Annahme möglich bleibt, daß der Angeklagte an dem Fünshundertmarkscheiu selbst eiue Unterschlag»»» begangen hat. Ta« Landgericht hat nämlich, weil e< an den durch die Umwechselung erlösten Geldern eine Unterschlagung al» möglich und geschehen annimmt, sich damit begnügt, die Wissenschaft des Angeklagten um den Lmpsang des Fünsdundertmarkscheines von der Frau Maleng sür die Zeit nach der Zahlung der eingewechselte« Gelder sestzustelleu, dagegen di« Frage als vermeintlich unerheblich bet Seite und unentschieden gelaffen, ob der Angeklagte schon, als er den Fünshundertmarkschein seiner Tochter zum Wechseln übergab, diese Wissenschaft erlangt hatte. Zn dieser Zeit war, da von einem früheren Eigeuthumserwerb des Angeklagten dnrch Ver mischung nicht die Rede, der Ackerbürger Maleng noch Eigenthümer dG Fünshundertmarkscheines und zu dessen Rückforderung berechtigt. Hat daher der Angeklagte zur Zeit der Hingabe de« Fünfhundert- markschelne« an seine Tochter denselben al« von der Frau Maleng ihm irrthümlich sür einen Einhundertmarkicheiu gegeben erkannt, so kann durch die Umwechielung de« Schein«, wenn auch die weiteren Voraussetzungen vorliegen, Unterschlagung begangen sein. Eventuell wäre zu prüse», ob in dem Ableugnen de« Schein« den Maleug'iche» Eheleuten gegenüber der Lhatbeftand des Betrugs oder Brtrag-vrrsuchS zn erblicken. Literatur. Zeitschrift für Kunst- uns «»tinuttStensammler. Heran«, geben unter Mitwirkung von Fachmännern von Geo. I. Bruck, and 1 Nr. 1—S (1. Ocl. 1883 — 9. Febr. 1884). Leipzig. Hermann Hucke. 24 Nrn. jährlich, Pret« 80 — An Ikunslblitiern nnd Ikunstzeitlchriften ist zwar kein Mangel, aber eine Rubrik wird von denselben theils gar nicht, theilS nur sehr stiefmütterlich gepflegt, das ist die über den Zustand und die Erscheinungen des Kunst- nnd An- tiquitätcnmarkte» berichtende, und doch giebt es einen sehr große« Kreis Solcher, die sich dasür interessiren und ihrem Bedürfnis and ihrer Wißbegier dnrch mühsame« Verfolge« oller hieraus bezüglichen, oft sehr mageren Notizen in der TageSprcsse Genüge leisten müssen. Ta war e« eine jedenfalls sehr gute Idee de« in den detressenben Kreisen al« Sach- und Fachkenner wohlbekannten Herausgeber«, ei» Blatt, wie e« da« vorliegende ist, zu gründe», umsomehr al« ihm bei seiner Arbeit «ine stattlich« Reihe der aus diesem Gebiete best- klingenden Nomen zur Seite steht, wie e« die Namen von vr. Inst. Brinkmann, Pros. R. Bergan, vr. Alphon- Dürr, E. Friedet, vr. Leilschuh, vr. Moschkan. vr. O. Mothe«, vr. D. Schausnß, Prof. vr. A. Steche, L. Wessely, Jul. Zöllner u. A. sind. Tie vor- liegenden Nummern befriedige» anch in der That di« Erwartungen, die man einem solchen Blatt« entgegendringen kann, vollständig. Dl« Absicht de« Herausgeber« sieht man von Nummer zu Nummer meh» rralisirt, die Absicht nämlich, dem Sammler eia Organ za schaffe», welche« ihn mit den Resultaten der neuesten wiffenschafttichen For schungen ans dem «eitere» Gebiete der sogenannten Kleinkunst dnrch Origmalarbeitc» der btdeuteaoften Fachgelehrten bekannt machen, zugleich aber auch mit allen wichtigen Ereignissen aus de« Kunft- marktr »erlraut halten will, uamentlich durch Besprechungen aller bedeutende» Kunstauctianeu in und außerhalb Deutschland« mit An gabe der erzielte» Hauptpreise. Ebenso gewährt r« durch Bericht» eine» Ueberblick über die Thätigkeit unserer öffentliche» Musern nnd Kunstsammlungen und bringt di« uöthigeu Notizen über Fände, Ans- mbuiigeu, Personalien u. s. w. Bon den größeren belehrenden rtikeln ist besonder« zu erwähnen ein solcher von vr. Scbansuß über die Möglichkeit der Anbahnung einer wirklichen sachliche» „Diagnostik in der Malerei", von Bruck über „orientalische Kera mik". über die „Monogramme von Gla-gemälde» aus der Züricher Ausstellung", vor Allem aber ein höchst interessanter Artikel von Baurath vr. Mothe«, „über Zeichendeuterei", worin derselbe das Wesentliche der so wichtigen Forschungen de« Prosessor Rziha über die eigentlich« Natur und da« Wesen der „gerechten" Steinmetzzeichen mittheilt. Bon größter Reichhaltigkeit ist die Rubrik „ikunstmarkt" und die der „Auclionsberichte", überraschend zuweilen die Mitihei- luagen über die erzielten Preise, so aus 44o. Berl. Sunstauctioa 12,000 ^l sür einige religiöse Pergamentmanuicripte de» 14. Jahr hundert«, aus der Versteigerung der h. Slhamer'scheu Gemälde sammlung 5000 ^l sür eine A. Luyp'sche Landschaft. Interessant ist auch da« BersteigerungSresultat de« hier längere Zeit ausgestellt gewesene» CH. Wilderg'schen Gcmäldenachlosse». Der bei Alexander Danz hier erzielte ganz enorme Preis von 13,060 sür die sch nannte „große Hagar" de» Luca» van Leyden wurde schon srül in diesem Blatte registrier. Sehr beherzigenSwerth ist unter den übrigen Miitheiluiigcn eine fortlaufend« Reih« von Betrachtungen über die neuen Erwerbungen der Dresdner Gallerie. Höchst beträcht- lich ist die Anzahl der kleineren Mittheiluagen. Wa» aber der Zeit schrift noch einen ganz besonderen Werth verleiht, ist di« grvße An zahl prächtig aa-g«sührtec JllustrationSbeilagen, abgesehen von de» überall, wo es irgend nöihig ist, in den Text eingesügke» erlän- ternden Abbildungen. E» soll an dieser Stelle über diese» nicht genng zu empfehlende gediegene Unternehmen auch sernrr berichtet werde». V. Bericht über »t« Frequenz i« Asyl für «Snnlichr vstdnchlss« in der Zeit vom 19. bis mit 26. April 1884. Nacht vom Bor ge sprochen Ausge. nommen Zurück- gewiesr» 1S.-20. April 42 41 1 62 60 ll 21.-22. 30 29 1 22.-23. - - 26 26 — 23 .^^24» * »«»»»»«»» 50 47 3 53 52 1 25.-2« 30 29 1 Zusammen 293 284 9 Als besondm Festgef«henkeci»pfikhlt Vasall, rtKuroa, MrtloULvll ele. steirrsllr. 2l), I.Ä. n. SIeckier-?esse»e. Die Paptertzandluin und Papierwaarensnstrik M. Apl»K-S«iw«»1tL, Markt 8, nur in Anrldol'» Kos, empfiehlt sich zur sofortigen Anserttgnna eleganter Firmenschilder und Pretsansieichnunne«. billiger als Druck. Vatentdiichstadea-Berkanf zu Fabr kpr. Meß-Nentzeite». ILeHer L Reumarkt 4.1. lAoLvULAsts. Epeciolitäten in qarnirtrn Kindertzstte». Hichste Rentzettrn »er Putzdranche. Einige größere Partien r»Vvtoi»s,rt»vLL«oiz«i», «rsdvinrorr» in dnrchau» nene«. geschwacknaük« «nster» empfiehlt als sehr billigen GeleHentzettstanf 4S. M 8^I»r»«t»er. Nenmarkt 2ll, Ecke der Mn,nzt«n«ff«. Fabriklagrr in Möbelstoff- ». 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