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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-03
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1884
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Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. - Uriartion und Lrvrdttio» JohanneSgass« L3, -Pkechkunira irr Uröattion: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag« b—ü Uhr. DB» bu v!an»lcr>«t, »»Lt fich bl« «lkd,cu,n »ich, »rrbtMtch. cimlgcr und Tageblllü >»«ch«e Der für Dir uüchfttoigkude «»»«er sefttmwten Inserate a« Wochrntagni bi« S UDr Nachmittags» a« La««r- und Festtagen früh bi-'/,» Uhr. In den FiUalkn für Äus.-Ännahme: Ott» Klemm, UniversitSIsstraße 21» U»Ut» Lüsche» Kaiharinenstraße 18, p. «ur dts '/A Uhr. Anzeiger. Lrgan für MM. LocalaesLiMr. Kandels- «nd^Geschäftsverkehr. Meß-Auflage LS»«0«» ZiimmnnrntrPrei» viertelj. 4'/, Mh. i»rl. Vringerloh« k AL. durch dir Post bezog»» y Mi. Jede einzelne Nummer iß) Pf. Belegeremplar 10 PK. Gebühren für Sktrab>i>lage, (in Taaeblatt-Format «-.«falzt) »hne Postdesörderung kp Ml. »tt Postdesörderung 4L Mk. Joskrate llaespaltenr Pctitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unsere», Preis- verzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsag nach hüherm Tarif. Urrlamrn unter'drm Nedaction,strich die Spallzeile SO Pf. gachrat» stud stets an die Expedition z» sende». — Rabatt wird n ch, gegeben. Zahlung pruevuweranäo oder durch Post» Nachnahme ^ 124. Sonnabend den 3. Mai 1884. 78. Jahrgang. Wege« der Messe ist unsere Expedition . morgen Sonntag Bormittags bis LS Uhr geöffnet. Lxpeällton Ü68 I^vlprlxvr lusedlutles. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Durch Bekanntmachung vom 27. Zull 1S7S ist augeordnet worden, daß vom l. Januar 1877 ab jede- bewohnte Grund, stück nr hiesiger Stadt mit einer in gutem Stande befind lichen von Außen leicht aufzufindenven HauSklmgel oder Glocke» welche so eingerichtet ist. daß dadurch die alsbaldige Oefsnung der verschlossenen HauSthür beziehentlich deS Grund- stückSeinganHcs herbeigeführt werden kann, versehen sein müsse» und find gleichzeitig diejenigen Grundstücksbesitzer, welche diese Unordnung nicht befolgen, mit Geldstrafe bis zu 20 Mark vezieheullich entsprechender Haststrafe berroht worden, Über dies ist aber Vorbehalten worden, dieselben mittelst Ttras- auslagen zur Erfüllung ihrer Verpflichtung anzuhalten. Da nun neuerding« wiederholt sich gezeigt hat, daß dieser Anordnung nicht allenthalben genügt worden ist und nament lich. daß die Wiederherstellung unbrauchbar gewordener HcmS- klingeln in ungehöriger Weise unterbleibt, so werden die Be sitzer der hiesigen bewohnten Grundstücke auf ihre dieSsallsige Verpflichtung mit dem Bemerken hingewiesen, daß wir Zuwiderhandelnde sowohl durch Strafauslagen zur Erfüllung Ihrer Verbindlichkeit anhalten» als auch in Straf« nehmen werden. Leipzig, dm 1. Mai 1884. Der -tat- der Stadt Leipzig. , vr. George. Wolfe> —r-- Weg« Umlegung der Pfervebahngeleis« wird -die Mlnnwitzer Strafte, soweit die» die jeweilig in der AuSsührung begriffenen Arbeiten erforderlich «ach«, für den Kahrverkehr gesperrt. Leipzig, am 2. Mai I8S4. Der Rat- der Stadt Leipzig. 'Dr. Georgi.Heunig. WaldgrSserel-verpachtnng. Donnerstag den 8. Mat d. IS. sollen im Forst reviere Roseathai die diesjährigen GraSautzuagen unter den im Termine »über bekannt zu machenden Bedingungen nnd gegen sofortige Bezahlung der Pachtsumme parcellen- weise meistbietend verpachtet werden. Zusammenkunft: Nachmittag- S Uhr am Gohliser Wehre am Rosenldal. Leipzig, am 1. Mai 1884. DeS R athS Forst - Deputation« WaldgrSscrei-Vtrpachtung. Freitag den ft. Mal diese- Jahres sollen im Forst reviere Burgaue die diesjährigen GraSautzuuge« unter den im Termine noch näher bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung der Pachlsumme nach dem Zuschläge parcelleinreise meistbietend verpachtet werden. Zusammenkunft: I. Bormittag» v Uhr L» der »er. schlossen« Brücke am neuen Schützenhause und H. BormittagS V,l l Uhr an der Leuhsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 1. Mai 1884. DeS RathS Forst-Deputatto». Bekanntmachung. Vom Unterzeichneten Armcnvirectoriuin ist der Preis für da- von der Armenbrodbäckerei zu liefernde Vrod Po« L. Mat dieses Jahres ab auf SO Vseuuige pro Allo festgesetzt Worden, wa- deu Herren DistrictSvolstthern und Armenpflegen, hiermit bekannt gegeben wird. Leipzig, den SO. April 1884. Da» Rrmen-Direetortn«. Ludwlg-Wols. Vessentllellv UanüvIslekiMtLll. Vleuntux Sau 6. ilal, krlll, 7 vdr. beginnt äia rreelt« snsulbmapi-ittnux in ä»r l-edrllug»»htbotlu»», »» neeloder <lla bereits »nzssnielästen, »avi» cki« »o«d »urumeläsoäoo sh-drUura, mit Sekre»dfsä«r vereeliOu, »Uovtllab «uonsuäen bebe». äLmemungrn kür äeu elnZUürln«» Kmbvimoulmkuetllokon L»r»»» ^ebrünLsektüeilim^) vsraen im l^uk» äieeer Word« glatektüll» genommen. Lurl IVol kram, vireetor Fannemitr Di» kirn« des hiesigen GemeinbriTasstrer» vozzUPzolP« raeant und ist baldigst z» besetzen. Mit derselben ist «in Jahreseinkommen »o, 1«0 wrbuubr« und werbe» aoßerdem für dm» Prowkollire» t» de» Sitzung« lks ^l gaolthrk. Geeignete Bewerber, welche ühnlichr Stell mm« bereit» betlei bei hnbs» »der ah« längere Zeit bei einer Bezlrftfiemwimmh«» be- Wäfttgt war«, «ollen bezügl. Gefache bi« «« - , L«. Mat lanfentzr» Aatzrr« «wüst Zengniffen hier «»reiche», Der.Aäzusttlle^e hat rüle Emttion »o» ISM^I W Persönliche Bokstellu«, rorlüchlg nicht «rwünfcht. - Imliaepitz» br, 2. Mai 1884. Der GewetupWchtL Eule,stein. 8» 'der ia Nr. 110 diese« UstMe« ousgenom J» »er ia Nr. ll» »me« viane« ousgeno»,»««» MmMcht« »» LntzwltzSlnft t. betzreff«d tze» Vwüeuf de» »mNqchirffe de» gassmann« Vesoer dawfklbst aehSrige»Erbpacht- ßtbSst« «tft Ziegelei Rr. 8» », R»««e» ist iä der VeMeitz»»« MbmLmUstr i^tMmlM ^ I V».- LH /M» M »no »VWUW oer G»I Kr .«r>70«tr Nichtamtlicher Theil. Spanien nach den Wahlen. Das Ministerium EanovaS-Roblcbo ist jetzt an dem Puncte angelangt, wo e- seine Politik der Volksvertretung zur Prüfung und Benrthciiung unterbreiten wird. Tie Wahlen haben iattgesuodcn und daS günstige Ergebniß geliefert, welches von denselben erwartet wurde Die Regierung verfügt über eine Mebrheit von 82!) Abgeordneten, während die Opposition aller Schattirungen noch nicht ein Viertel der EorieSsttze zu erringen vermochte, nämlich V8. DaS entschiedenste Fiaöco haben die Anbänger Serrauo'S gemacht, denn sie brachten eS nur guf 26 Abgeordnete, nicht ganz so schlecht abgeschnikten haben die Sagastianer, welche in vcn neuen EorleS durch 46 Abgeordnete vertreten sein werden. Tie Republikaner kommen kaum in Betracht, da sie nur sechs der Jbrigen durchbracht«,, darunter Eastelar, für welch«, sich in HueSca nur mit genauer Roth ein Mandat erkämpfen ließ. Diese» Wahlergebniß ist jedoch nicht in dem Sinne zu verstehe», daß dir Parteigruppirung in Spanien der Zahl der gewählten Abgeordneten entspräche, weil die Machtfrage in diesem Laude bei den Wahlen stet- die hervorragendste Rolle spielt. Der RegierungSapparat verschafft der Regierung immer da» Uebcr- gewickt, und wenn sie ibn geschickt und energisch zn gebrauch«, versteht, dann ist die Wirkung unfehlbar zu ihren Gunsten. Aber eine Dreiviertelmajorität ist auch in Spanien ein beachtenswert her Erfolg zu nennen, und er kann al» Zcugniß dafür gelten, daß die Negierung die Zügel fest in der Hand hält. Wie nöthig da» ist, wenn sie ihr nicht entschlüpfen sollen, da» haben die Ereignisse der letzten Tage deutlich bewiesen. Die Meldungen über da-, wa» gegenwärtig in Spanien vorgeht, fließen spärlich. Wir wissen nur, daß in Cadix, Eordova und Barcelona Verhaftungen von Civil- und Militair» personen stattgesuuden haben und daß mau bei dieser Ge legenheit Papiere mii Beschlag belegt hat. au» welchen die Tyalsach« eine« ComplotS ersichtlich ist. Ferner ist in Folge einer verbrecherischen veranstaUung bei Badajoz ei» Zug ent gleist und ein« Brücke ringestürzt, wodurch zahlreiche Meuschen» leben geopfert worden sind. Entlich hat eine Bande spanischer Flüchtlinge, welche seit dem letzten MititairausstanS« in Renne? yttd.AnaoulSme intcruirt waren, unter Führung eine» gewmcn Mangado nach Entwaffnung der Zollwache an der spanischen Grenz« einen Einfall in Navarra gemacht' und nachvem sie in Spanien große» Zuzug erhalten, das Aufgebot von Truppen nöthig- gemacht, welche die Bande auf gelöst und ihren Anführer gelödtel haben. Auch in diesem Falle wird, wie bei dem letzten Ausstande im August vorig«, 'Jahre-^ der Name Zorilla'S al» de» Leiter» der Bewegung'genannt und wahrscheinlich stehen die Verhaftungen in Cadix. Cordova und Barcelona, der Eisen- bahaunsall bei Badajoz. und taS Auftreten der Ausrührer- band« in Navarra-,m ZusammcnLang. Zorilla ist auS seinem bisherige» Aufenthaltsort Gens verschwunden und scheint den Aufstand persönlich 'zu leiten. Tatz dieser Mann die eigentliche Seele der Beunruhigungen ist, durch welche die Monarchie in Spanien seit nunmehr drei Vierteljahren Ge fahren auSgeseht ist,, lzarübcr herrscht velle Gewißheit, und die spanische Regierung hat bereits Schritte gethan» um die Ausweisung Zonlla'S cluS Göns herbeizusühren. Die Schweiz hat sich» wie gewöhnlich in solche» Fällen» aus da» alte Reckt berufen, welche» ihr gestattet. Flüchtigen ein Asyl zu ge währen. und die Beweise, welche sich für das Treiben Zorilla'S bcibringen ließen, werden vermuthlich nickt aus« gereicht haben, um eine Ausnahme zu gestatten, wie bei der Auslieferung der österreichisch«, Anarchisten. Um so schwerer ist die Verantwortung, welche die französische Regierung dafür trifft, daß sie die Ansammlung und da« AuStrrten der in Frankreich iuternirten spanischen Ausrührer nicht ver hindert hat. Bekanntlich verbreiteten sich schon al-bald nach dem Amt», antritt de» Ministerium» Canova» Gerüchte über da» Bevor- stehen eine» neuen Militairaufstandcs. Die ofsiciös« Presse bceilte sich natürlich, diese Gerüchte in den Bereich der Er findung zu verweisen, aber die nachfolgenden Thatsachen habe« gezeigt, daß diese Gerüchte doch nicht so ganz unbegründet waren und die Verhaftung verdächtiger Ofsiciere hat Denen nur zu sehr Recht argeben, welche diesen Gerüchten Glauben schenkten. Allem Anschein nach ist die Bewegung viel ernster, at» die fpauische Regierung bekannt werden za lasten für gut befindet, und sie ist um so gefährlicher» weil sie mit der Dayl- bewegung zusammenfällt» in welcher die Gemüther ohnehin schon aufgeregter zu kein Pflegen, al» in regelmäßigen Zeit läufte». Zorilla scheint sich mit allen unzufriedenen Elemente» der spanischen Bevölkerung in Verbindung gesetzt u haben, um einen Hauptichlag gegen die Monarchie zu ührrn. Die Ofsiciere, welche von einer Revolution Avancement erwarten, di« Republikaner, welche überhaupt jede Gelegen heit mit Begierde ergreifen» um die republikanische Staat»' Militairrevolte gezeigt. "^^/^ Ak,'ah?^qeg»>wärtig Nach den letzten N^n^n sck--ml °w ^Wiederkehr Z» vorüber zu se,n. aber -»'st n°rywe N. ^ Maßregln verhüten, und dazu werde» sicher vle gc-.g , ergriffen werden. Lxjpria, 3. Mal 1884» . «m 29. und 30 April hat in unwr ^d-m Vorsitz de» Ne,chLr.grabg.Kamm-rg-nä>tS R «ine Delegirtenversamm 5 welcher nach ein- Pr°testanten°-r-,nS .§^e,bei„.. leckenden Vortragen der Herrn uegg 2 ", Sckneidltr und Hevbacb 0"'^-''- n'w Per- fprock-n und Beschlüsse g-s^' wurd-n.^^z Vertreter ^ öffenwckung g-langen werden. «rs ^ ^ Hamburg. »»«Mm»» " " -7 lu,Ionen und „och mehr die Er änterungen de« 0l^r.Vürgerm sie « Miquel ist der social,°üt„ch re,orm>r-nd« Tha akter ^r Ba -c, o^ il>r LauptsächlicheS Kennzeichen und ihr eigentliche- Uatcr>««>vung» merknal zwischen ihr uiid d-r,.deulsch.sre.siun,qen ^ Immer wieder von Neuem -eiqt sich, Dirthschaft , - ^ volttik die treibende, zersetzende wie duldende Kraft ist. welche umge haltend au s unser überwiegend nach potitischen Geiichi-punclengeordneeS Parteilebc» wirkt. Seit der Geburt der Socialormokrickie hat unter de» deulschcn Parteien eine monarchisch aesinnt« socialliberale Parte gefehlt. Erst jetzt scheint ihre Zeit gekommen »„ l«i.n. Nur «ne Partei, welche a»f anderer Grundlage als die Eociatdewokrail. ober nicht minder zielbewuht wie dies«, ihre ganze Kraft aus die Socialresorm wirst, wird in, Stande sei», der erster«, em t^gew. gewicht zu bieten, st« in ,hrcm gorschrckt auszuhalte» undendlich ne zn besiegen. So lange die naiioaale und llbrralr Idee im deutschen Reich e,g verschmolzen Var mit dem Utanchrsterliih«, FnUhültdel, welcher Nohl und Üehe der Gesellschast dem sr«e» Spiel der wiridsel,östlichen Kräste anheim,iebt. mußten Tausende an de». RarionallideraliSmu« irre werden; und »er w«tz. M« in diesen Jal^en ihr« Zuflucht «niweder bei da» Louservalwe» suchten» denen wenigsten» da» Ideal ein« nach früheren Zuständen organisirten Gesellschaft vorschwebt, oder, d» sie an dem guten Wille» der Regierung u»d dem vustinduib der sogenannten Ord- nungspartei«, verzweifelten, bei der Umstürzen»«, Socialdemokra,,«. Spät ist die RetchSregierung in die Bahne» der Socialresorm ein- gelenkt; zögernd und schwankend folgt die uationalliberale Partei der neue» Spur; indeß Secession und Fortschritt ganz jurückbüeben und sie endlich in diesen Tagen vereinigt znr entschiedenen Ovpositwn übergeganaen sind. Mag der Liberalismus der „Dentschsreisinnigen euch manche» brauchbare Kärnlein enthalten; e» rettet sie nicht »or dem Borwurs, eine RückichrittSpartei z» sein. Während sie nicht über da» Ziel eines parlamentarisch und formal auSgeblldeten Rechtsstaat« dlnauSkommen, ist in der nationalliberalea Partei die Idee de» LultucstaatS mit Begeisterung ausgenommen worden. Die nationalliberale Pariei hat sich in den Dieust einer neuen und großen Idee gestellt; sie besitzt wieder ein Ideal; darin liegt die Bedeutung der jüngsten Partcüage. E» ist «u Ideal, der Begeisterung »oerlh. So mächtig und erhaben al» die nationale Einheiitidee, wird sich auch die sociale WohlsahrtSidee erweisen. Sie ist berufen, der deutschen Juaend, welcher der Nattoaalstaot as» eine reise Frucht in den Schoost fiel, ein ebruso heilige« LcbenSelement einzuflößen, al» ein solches ihre BSter an drm Streben für die deutsche Einheit und Freiheit besaßen. — In Heidelberg ist aber erst der Grund »« einer sociallibrralen Partei gelegt w.-rden. ES kommt darauf an, daß sich au» der Zusage zn der Bismarck'schen Sortalresorm ein selbstständige- und erweiterte» Ersassen der socialpolttischen Ausgaben entwickelt. Kommt da» Unsallver- siivcrung-gcsetz »u Stande, so sind di« greisbar«, socialpoli- tischen Lalwllne de» Reichskanzler» zunächst ausgearbeitet. Eine Partei, welche sich zu dem von BiSmarck begonnenen Werk bekenn», und seine Auffassung von einer organlstrenden StaatS- ihättgkeit ihetlt, wird sich nicht bequemen dürfen, den Reichskanzler auf diese« immensen und dunkeln Gebiete allein vorgehe» und sich vordentea zu lassen. Auch ist e» Sache der »alionallideralen Partei, derart mit der Socialresorm zu verwachsen, daß sie auch über da» Dasein de» bahudrechendeu Staatsmann» hinaus al» ein schöpferisch thätige» Organ dieser Reform dafteht. Fürst BiSmarck hat da» Be- dürfnlß nach einer solchen Mitarbeit in «wer seiner letzte» Reden im Reichstag deutlich ausgesprochen. Fürst Bismarck kan» auch ,m besten Falle nur di» ReichSaeletzgedung socialreformatorisch gestatte», und doch ist in de» Liuzelfiaateu und vor Allem tu den großen Gemeinden ein rkßnrr Spielraum gegeben für soeialpolittichrS Denkeu und Handle. Daraus hat auch Miqael in seiner Neuüädter Red» hin- äewiesem U» che», Zweck zu erfüll«,, wird die socialliberale Partei sich der durch di« Heidelberger Resolution übernommenen Verantwortung klar bauußt mache« müssen, damit sie da» »erde, al« wa» st, unlängst einem bedeuttndru Mitarbeiter der „Allgemeinen Zeitung" vorschivebte: „eine groß« von den Problemen der Docialpotitik innerlichst dinch. drungene. weseullich sich mit deren Lösung beschäftigend« Gruppe vornrtheilssrrier aus kein Dogma vereideter Männer. Diese möglichst Ete der Regierung durch Einsicht und Erfahrung zn Hflse kommen, ihre Sprünge ms Dunkle redrelsiren, Kras, eigener , >i daüiattv«, d,r ja der Reichskanzler selbst herbttwünscht. voraeben form an d,e Stell« der monarchischen zu setzen, die «>d»ur «iul^rull sein im ausgedehmestn, Sinne der ka>scrlichc,> Anarchisten, welche unter dem Namen der Schwarzen Bande Botschaft »»» 1881". in Andalusien ihr Wesen treiben, sie alle haben sich unter dem Anführer Zorilla zusammcngesnnden, um unter ihm ihre» Zielen näher zu kommen. Aber glücklicherweise besteht in Spanien ein« energische und zielbewußte Regierung, welch« im rechten Momente zu handeln weiß, und sie verfügt auch über die genaneten KräN« in der Civil- und Mililair- derweltnng. um ljwsavre« die Spitze biete», zu können. Leicht wird e» auch König Alfonso nicht gemacht, sich auf dem harten Boden de« von revolnteonaira» Leidenschaften durchwüdlten Spanien zp behaupte», ade, «ine fast zehnjährige regelmäßige und den Verhältnisse» angepaßte Regierung konnte nicht ohne Mülchte bleiern, und diese dethätiaen jetzt im Molpente der Gefahr ihre Kraft. Der jung, König ist in Folge de, un- auHSrlichen Beunruhigungen erkrankt, ab«, seine gute Natur vnrd ihm auch über diese augenblickliche Indisposition hin»»»» Hesse«, e« gilt jetzt vor Alle«, gegen dir Ruhestörer mit rücksichtsloser Energie auszutreten. Wenn sich hergu-sielley sollte, wa» gar nicht unwahr scheinlich ist. daß auch audere Parteien außer den Republikanern und Anarchisten ti« Haick im Spiele haben, so können di« compromittirten Person«, sicher sein, daß nicht Name nutz Abstammung sie vor dem verdient,» Schicksal bewahr! Canova» del Castillo und Römer» Roblevo sind du welche ihren Maßregeln Achtung zu verschaffen »iffen. und General Qnesada ha» schon bei Riedenne^nn» der letzten * Jmmn interessanter gestalten sich die politischen ver. hülmtste m «ra,n, jenem Kronland« Oesterreich«, in welchem d,e Deutschen im Laufe der Jahrhunderte bi» aus Köpfe zusammengeschmolzen sind. Um die Uo««u,schen Abgeordneten Krain» für die Politik de« Grasen Taaff« zu gewumeu, sah sich die österreichische Regierung AAmge», den. Sl«>oea«ll «in« Reih« von Loncessionea zu machen, t^rch welche de» deutschen Elemente Krain» die sckwnfl«, Wunden geschlagen wurden. Da« Unterghmnasium zu stanz di« Oderghmnasieü ^u »ndols«werl NEnistrt, obwohsdie slow«,isch- Echnftsprack,, erst in der Entwickelung begriff«, ist und «« Lk'LL'L Lehrersemwar und die Lehrerinnrndildung«ansmlt ,n Laibach a? ?usstkl'efert. so daß jetzt Zöglinge mit deutscher Muttersprache ,n den weit entfernten Seminaren zu Klagen- und Graz Aufnahme suchen müssen. Tri, zwei HU,. ^ U- Majorität im Krainer Landtage erlangt. Deutsche Beamte ind in Krain jetzt ein; Seltenheit geworden; selbst der fast rein deutsche Bezirk Gotischer weist säst nur slowenische Name», in der Beamtenwelt aus. Durch alle diese hioncessivncu ist aber die slowenische Bewegung erst groß gezogen worden; die Slowenen, noch lange nicht zufrieden mit ihren Erfolgen, treten mit immer neuen Ansprüchen und Forderung«, auf. Der Sloweni-mu» beginnt die Bahnen zu verlassen, d»e man ihn» von oben herab angewiesen, und bereitet seinen Gönnern arge Verlegenheiten. Vor einigen Monaten schon fand eS der Lande-prüsidcnt v. Winkler, der trotz seine» deutschen Namen» aus slowenischer Seite steht, angezeigt, dem radicalco »SlovenSki Narod" ein ge- uxißlgtercs Blatt .LiublanSki list" al» Regierungsblatt gegenüber zu stellen. Bei den vor Kurzem in Laibach vor- gcnoinnienen Gcmeinderath» - Wahlen dranaea im zweiten und drill«, Wahlkörper die sämmllichen Candidatrn der radikalen slowenischen Partei durch. Selbst der Professor Sckuklie, der e„, specieller Vertrauensmann de« Landespräsidcnten ist, unterlag seinem radicalen Gegner. Was die Niederlage diese» Manne» zu bedeuten hat, kann man au» einer Stelle seiner Canbidatenrete ersehen. Prof. Scbuklje sagte: „Wenn ihr euch im ganzen weilen Kaiser reiche umseht und da« ganze Beamtenlhum Revue pass,reu laßt, so werdet ihr Niemanden finden, der die Bedürfnisse unserer slowenischen Nation lebhafter fühlen und gleichzeitig so aufopfernd sich für unser Wohl hingcben würde wie uns« Landeöpräsikent. Cr ist unser Stammesgenosse; wenn wtr „un auch mit einem solchen nicht auSzukommen vermögen — wa» wird man sich bann wohl in Wien für BorstrUunge» von un» mack«,?" Wenn ein Manu, der bei de» gebildeten Slowenen viel gilt und mit solchen Argumenten für den Lände-Präsidenten eintritt, trotzdem den Kürzeren zieht, so kann man daran» schließen, daß die slowenische Bewegung der Regierung bereits über den Kopf gewachsen ist. * Man schreibt der „Nationalliberalen Correspondeni* au» Oesterreich: „Die steigende Gefahr der czechisch«, Neberstulhuna veranlaßt die Deutschen Böhmen», sich zu festzen politischen Wehrorgaittsationen zusammeuzuschließen. So fand am letzten Sonntag in Budwei» die Constituirung des Deutsche« Bühmerwaldbunveß statt, welcheralnch i« Beginn gegen zwanzig Ortsgruppen m e LOVO Mitglieder zählt. In diesem südlichen Theile Böhmen» besitzen di« Feudalen in Folge ihre» großen Latifundienbesitze» «in» mäcktigeu Einfluß, den sie bisher au«fchließlich im Dienste der crechiscken Sache au-geübt haben. Namentlich zeichne» sich die Schwarzenberg'« durch ihr nationales Renegateuthu» au». Au» dem Ausrufe der Begründer des Bunde», «nt« welchen sich all« deutschen Reich-raths« und Landtags» abgeordnrten und sonstige deutsche Notabilitäte» de» finden, ersehen wir, daß derselbe nicht «ur die natio nalen, sondern auch di« wirthscbastlichen Interessen de« dortigen StammeSgenossen zu fördern bestimmt ist. Die Betonung de- wirthscbastlichen Momentes halten wir für sehr wichtig. Die Czechen haben ihre nationale Propaganda nicht wenig dadurch zu stärken gewußt, daß sie durch Spar» «ach Dorschußvereine auck den deutschen Bauer in Abhängigkeit »« bringen wußten. Der Böhmerwaldbund wird dem »oth» leibenden Bauer und Handwerker Credit eröffnen, ohne daß er seine Nationalität auszugeben braucht, auch für H«b»ng der Fachbildung und allgemeinen Bildung bemüht sein. Dir begrüßen die Schöpfung de» Böhmerwalvvunde» mit Freude». Er soll aber auch für die Deutschen im Reiche eine neue Mahnung sein, ihre Sympathien werkthätig zu beweisen. Die Mittel hwrzu bietet ihnen der „Deutsch« Schuldere!»". * Der mit den vatikanischen Kreisen in Fühlung stehende Correspondent der „Politischen Correfpondenz* schreibt au» Rom, 28. April: E» maß einigermaßen auffallen, daß die officlöse Presse in Jtalle», wie im ÄuSlanve sich in Betreff de» päpstliche» Encyklica „Lumauuw neune" jeder Aeußerung enthält, und die» um so mehr, da da» päpstliche Schriftstück eine aoßerordeutliche Bedeutung be anspruchen darf und da es andererseits nicht zu den Gewohnheiten der bezeichnet«, Presse gehört, solchen Emanationen gegenüber Sttll- schweigeu zu bewahren. Eine um so größere oud, um es sofort zu sagen, ungebührliche veredtsamkeit entwickelt dir liberale Presse über diesen Gegenstand. Um zu zeige», welche Sprache sich ei» n» Rom erscheinende» Blatt in Betreff der Kundgebung de» heiligen Pater» erlauben dark«, seien hier einige Stellen aus der demo kratischen „Capital«" vom SS. (24.) April reproducirt. Diese» Blatt sagt, daß die -ocqklica Uuwtffenheii und die Tendenzen eint« gemeinen Libell» verratbe. daß die vom Papste angesvrochcne g»tt- lich« Mission nicht andere» alt eine plump« Erfindung sei; es wirk dem Papste Gerrizthett und Mangel an Friedfertigkeit vor, de- zeichnel die Encyklic« als eine heftige Diatnbe. als eiue Anhäufnug voa Schmähungen und Beschimpsungen. deren sich jeder nur einiger maßen wohlerzogene Mensch schämen würde, als eiu Semeugsel von Haß und Verwünschung»; es erklärt, daß der Baticau iu der En- ^klica den Haß predige, daß aus der letzteren nur Uebermulh und Menscheusrinvlichkcli spreche, daß die Eucyklica überhaupt nur aus Lüge und Heuchelei beruhe. In einer vom 16. April datirten Zuschrift der „Politischen Lorrespondenz" aus Rom heißt eS: „Aus die erste Nachricht von dem in Laos-Tonkin erfolgten Massacre von süns Missionären und 30 anderen Personen enisendeie die l'ropa^anä» üäa eine mit reich- lichen Mitteln auSgeftattete Expedition »ach den. Orte der Gefahr. Die hierzu erfordetliche Summe konnte binnen 48 Stundtu liquivirt werde». Die italienische Regierung hat die ihr mehrfach zugetom- menen. Limiidirungen von vrsitzthümern der propagavä» üa« b«. treffenden Ansuchen sozusagen «aow pack» erledigt und der Tardtnal- Staatssecretair selbst hatte Gelegenheit, sich in anerkenneuder Weise -der die Haltung der Regierung in solchen Fällen auszusprechen." 8» lebhaft ich es auch bedauere, kann ich nicht über diese Mitthei lung mit Giilltchweigen hinweggehen und muß ronstatirea, daß die selbe unbegründet ist. Die italienische Regierung hat zu Operationen, wie die in der erwähnten Nachricht bezeichneten, keinen Anlaß er halten. da di« Propaganda sich au sie in dieser Richtung nicht ge wendet hat. Cardinal Ledockwwski hat soeben definitiv den Vatica» verlasse» und seinen neuen Wohnsitz im Palazzo Aatstt-Mattei bqoge». Wa de» Staad der Frage, betreffend da» Erzbisthua» Posen-Gnefe», vvlssvgt. läßt sich zur Stund« uicht» Bestimmtes s<meu. ' reiche österreichische Bischöfe sind augenblicklich tu Rom ver« hohen Zierde , gereicht, zu nroue». Die ianta« Verbindung de« ge« sammle» Epistopats der Erde mit de« heiligeu Stuhle bietet r« doppelt erfreuliche« Bild in einer Zeit voll erbitterter Kämpf», welche du Einigkeit der katholischen Kirche arg bedrohen. * AuS Pera, 2S. April, wird un» gesckrieb«,: Am heutigen Tage trifft der bisherige General-Gouverneur von O strumelirn hier ein gemäß der im ihn ergangenen Wessnng der Pforte. Sei» Wunsch, sich direkt nach Pari« zurückzuziehen, «»
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