Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-11
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6»/,Uhr. Keiarlion und Lkpeditioa JohauaeSgaste SS. Lprechkundru der Ledartiou: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Dir n« »««-,»« n»«»t»»dtkr «»-»Icrcht, «cht sich die N«»»ctlon »ich« »erdiodlich. A«»sil M^ch" r f»r »e «achm«>>e»», U««te« Auserate «» tt» t Utr Nach«t»»«»s. FeM»»en fröt di»'/,» Uhr. »«H«« »er ftr dt« uächfts»l,e»t, . ««er defttsi - - s«chenta»»n »., ch« E<«n- nutz Feftlagenf 2> den Filiale» fiir Ins.-^anahme: vtt« Nie««. UntversitilSstraße 31, Lch«t» Lischt, Katharinen straffe 18, p. ««, dt» '/.» Uhr. twngtrCligtblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Kandels- nnd Geschäftsverkehr. Meß-Auflage LS,S0«. Äbonnrmentsprris viertelj. 4'/, Md. incl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) «ht»c Postbesörderung 39 Mk. «it PostbesSrderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzcile 20 Pf. Größere Schristen laut unserem Preis- verzeichiüß. Tabellarisch« u. Ziffernsatz nach höherm Tarif. Neclamen unter dem Nedactionsstrich die Svaltzeile 50 Ps. Inserate sind stets an die Expctzition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xruelluviermuio oder durcy P st- Nachnahme. 132. Sonntag den 1t. Mai 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. -eßentlilhe Sitzung -er Stadtverordneten, Mittwoch, an» 1L. Mat »88«. «bend« «'». Uhr, tin Saale der I. Bürgerschule. Tage-orv nun g: I. Wahl eine» besoldeten Stadtrathe». II. Bericht über die RathSvorlaaen betreffend: ». Aufstellung von 5 Eandelabern auf der Reudnitz« Seite de« Gerichts wege-; d. Einführung der Gatleitung in Tracte der Simsonstraße, sowie der Straßen k' und VI de» südwest- enntg. »lchTTT»TTTTTTTLTTTTITTTTTT« Behuf» d« Reinigung des Flußbettes soll der Pleißen» «sihlgrabe» in diesem Jahre aas ca. 4 Woche«, und zwar voraussichtlich voa Mitte August dt» Mitte September, abgeschlagen werden. Indem wir diese- zur öffentlichen Kenntnis bringen, fordern wir die Bdjacenten hierdurch auf, innerhalb dieser Zeit etwa sich nöthig erweisende Reparaturen, sowie User» bauten, zu deren Herstellung sie verpflichtet sind, auSfübren zu lasse». Lnpzig, am 17. April 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. EschoriuS. Veliumlnich»»». Di« TrsUeirarbeiten in der Weststraßa sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Submittenten de-halb hindurch ihr« Offerten entbunden. Leipzig, am 5. Mai 1884. Der Rath -er Stadt Leipzig. Vekanutmachuv-. Moutag, de« 12 df». Mt»., Vormittag» 10 Uhr. solle» im städtischen Armenhause am Täubchenwege nach- venauut« Gegenstände gegen Baarzahlung und unter den vor der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich verffeiaert werdea: Alte hölzerne Abtritttschlote, gußeiserne Piffoirbecken, 2 au»rinand«aenietete schmiedeeisern« Bassin», kupferne Au-guß- decken, alte» vleirobr. Steinzeugrohre und dergl. Miipzig, den 7. Mai 1884. Da» Armeu-Directariu«. Ludwig-Wolf. I leitungen in der Gasanstalt II. m. Bericht de» Stiftung-- und OekcnomieauSschusse» üb« Regulirung der Znsuhrstraßen und Herstellung der Fuß wege am neuen ZohanniSsriedhof, sowie Ausführung einer Thonrohrschleuße. IV. Bericht de» OekonomieauSschuffe» über doppelgleisige An. läge der Psndeeisenbahnlinie Plagwitz-Leipzig. V. Bericht de» Finanzausschusses über a. Anschaffung zwei« Urkundenschränkc; d. Conto 42 Ausgaben po». IS „Ucberwachung der Wahlarbeiten' de- diesjährigen HauS- haltplane»; o. den Antrag de» Collegium» zu Conto 10 Einnahmen II .Gebühren für Beaufsichtigung der Klär» und DeSinsectionSanlagen" de» 1884er HauShaltplane»; ä. Herstellung osficieller Veröffentlichungen au» dem RathSarchive. Bekanntmachung. In Gemäßheit de» Finanzgesetzes vom 28. März diese» Jahre- in Verbindung mit H. 5 der zum Einkommensteuer gesetze vom 2. Juli 1878 gehörigen Ausführungsverordnung vom 11. Oktober desselben Jahres ist -te Staats- etukommensteuer im laufeude» Jahr« mit de« Rormalsteuersatze zu erhebe». Der erste Termin ist - am SV. April ». a» «it d« Hälfte de» Normalsteuersatze» fällig. Die hier Steuerpflichtigen werden daber aufgefordert, ihre Gteuerbeträge ungesäumt und spätesten» binnen drei Wochen, von dem Termin ab gerechnet, an unsere Stadt- Gteuereinnahme, Stadthaus, Odstmarkt Nr. 3 parterre link», bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden gesetzlichen Maßnahmen abzuführen. Denjenigen Steuerpflichtigen, bene« ein Steuerzettel atcht hat behündigt werdeu können, bleibt eS nach der im Schlußsätze von tz. 46 dcS Einkommensteuergesetze» vom 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmung überlassen, sich wegen Mittheilung de» EinfchäitzungSeraeb- «iffe» an die Stadt-Steuerelvnahme za wenden. Hierbei wird noch ganz besonder- aus tz. 49 de- bereit« «»gezogenen Gesetze» hingewiesen, nach welchem die Rekla mation, bet Vermeidung der AuSschlie-uug, binnen S Wochen, von Beyändiguna de» Steuer» settel» ab gerechnet, bei der Königliche» Bezirk»» Steuereinnahme hier schriftlich etnzudrtngen ist, diese Frist aber für diejenigen, denen ei» «teuer» »ettel nicht hat behandtgt «erden können, von der tu ß 4« de» «ekrgenannte» Gesetze» vor» aeschriebeneu öffentliche« Aufforderung, mithin f»r da» lanfende Jahr von dem »uterfertigten Sage ab z« berechne« ist. Leipzig, am 30. April 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Wege» vorzunehmend« Wasserrohrlegungen wird da» Raundörfchen «uf der Streck« vom Ranslävter Steinwege bi» an den Fleischerplatz auf die Zeit vom Ist. dt» mit IT. diese» Monat» für sämmtliche« Fährverkehr gesverrt. Leipzig, am 8. Mai 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Heu Srkaimtmchimg. Unter Hinweis aus die Vorschriften de- Reichsimpfgesetze» vom 8. April 1874 und nach Maßgabe der hierzu erlassenen Königl. Sächs. Ausführungsverordnung vom 20. März 1875 machen wir hierdurch Folgende» bekannt: 1) Die Stadt Leipzig bildet «inen selbstständigen Jmpf- bezirk, für welche» der Stadtwundarzt Herr vr. Wilhelm Conrad Blaß als Jmpfarzt und Herr vr. mock. Schellen berg al» besten Assistent verpflichtet worden sind. 2) Da» Jmpflocat befindet sich in der Central» Halle — Kaisersaal — (Eingang Centre stratze 17). 3) Daselbst finden die öffentlichen Impfungen von hi« aufhältlichen Kindern in der Zeit vom Al. Mat bi» einschliesilich lv. Juli und vom 2V. August bi» einschliesilich 24. September o. und zwar bis auf Weiteres an jedem Mittwoch von V,3 bis 5 Uhr Nachmittags, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näh« zu bestimmenden 'Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Lause dieses JahreS sind der Impfung zu unterziehen: I. diejenigen Kinder. a. welche im Jahre 1883 geboren worden, d. welche in den Jahren 1874 bis 1882 geboren sind und im Jahre 1883 der Jmpspflicht nicht voll ständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft); II. diejenigen Zöglinge öffentlich« Lehranstalten und Privatschulcn, ». welche im Jahre 1872 geboren sind. d. welche in den Jahren 1863 bis 1871 geboren sind Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Uhlmann. Ltadtbikllottzek. Wegen Reinigung der Erpeditioiiszimmer bleibt die Stadt bibliothek Montag den 12. Mai geschlossen. vr. Wust mann. Bekanntmachung. Bei der hiesigen Ober-Postdirection lagern die nachbezeichncten ««heftelbaren Peftkenbnngen: Ölnschretbbrlese. Au» Leipzig: an Jos. Shiuk ln Penn Dan (Nordamerika) vom 8./10. 83; a«S Frankenberg (Lachsen): an Conrad Vogel in Lheveland (Ohio) vom 16./7. 83; auS sihemnttz: an Gustav Haeseter in Braunlchweig (Keplerstr. 61) vom 22./11. 83, an Richard Fischer in Lodz (Polen) vom 30./10. 83, an Fräulein Angelica Kühn in Leipzig, kl. Wind- mühlrnstr. 7 b, II. vom 18./1. 84; au« Lelpzt» - Lindrna«: a» Gärtner Hermann Görz, Adr. Wilh. Müller in Großbehringen bei Weimar vom IS./l. 84; an» va» Elfter: an Jacob Eischner, Bierbrauerei in Narwa (Rußland) vom 11./I0. 83. Eine et«, schrieben« Drucksache au« Leipzig an Miß May Slanton ln in Francisco (Lalifornien) vom Ä./lL. 83. Paftanwetsungeu. Au- Leipzig: an Hebamme Friedrich in Plagwitz, Zschocherschestr. vom 19/10. 83 über l.SO an Meßner in München vom 14.9. 83 über 10.00 >l; aus EbrensrteberSbars: vom I0./10. 83 über S.2S ^»> für eine Nachnahmesendung an» Leipzig an Fuhrmann in EhrenfriederSdors; auS Eunnertch 2: an Karl Elze, Hotel Hauste in Leipzig vom 20/9. 83 über 2.00 ^l, für eine Nachaahmcsendung auS Leipzig nach London. Die unbekannten Absender be». Eigenlhümer der vorbezeichneten Gegenstände werden hiermit oufgesordert. ihre Ansprüche an dieselbe» binnen 4 Wochen, vom Lage de« Erscheinen« dieser Bekanntmachung a« gerechnet, bei eia« Postanstalt de- Lber-Postdircclion-.Bezirk- Leipzig, geltend zu machen. Haben sich nach Ablaus der vorgedachten Frist zur Rückforderung Berechtigte nicht gemeldet, so werden die Geldbeträge der Postunlerstützung-caste überwiesen. Leipzig, den 7. Mai 1884. Der Ketscrliche Vber-Veftblrerter Walt«. v. Auctionslocal des BSnigl. Amtsgerichts. D1ei«»tag, de« 18. «nb Mtttwach. den 14. ds» Mt»., von 10 Uhr Vormittags bez. 3 Uhr Nachmittag« an, sollen eine grStzere Anzahl nrne feinere Möbel, grafte Spiegel, Bilder, 4 bronrirte Kronleuchter, 5 Schristletzerregale, 1 Stempelpresse, 1 Geldschrank, Ladcntaseln, 1 Schauscnstervorbau, 1 vierschneidige- Wiegemesser, l Wurstspritze, 1 Fleisch- und 1^ Tafel waage, 1 Wage» rc., ferner Glacehandschuhe, Shlivse, seidene ShamlS, Schürzen, Corscts, Zwirn und Nähseide, ca. 400 Dutzend Herren-, Damen- und Kinderstrümpfe und andere Gebrauchsartikel, 2 Stück Gummizeug, sowie Federbette», LeihhauSscheine oud Partrseuillr- »aare» versteigert werden. Die Strümpfe werden nach Befinden auch in grötzeren Posten versteigert. Leipzig, den 10. Mai 1884. Bielß, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. : Vormünder Kaufmann Bei 5) Alle hiesigen Einwohner sind berechtigt, ihre wie zu 4 unter la und d bemerkt, impspflichtigen Kinder dort (Kaisersaal der Eeutralhalle) unentgeltlich imvfen zu lasten. Ebenso wird unbemittelten, hier wohnhaften Personen, deren Kind« vor dem Jahre 1874 geboren, aber noch nicht mit Erfolg geimpft sind, die unentgeltliche Impfung dieser Kinder in den vorerwähnten Impfterminen hier mit »«geboten. 6) Für jede« Kind, welche» zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, auf welchem Name, Geburtsjahr uuv Geburtstag dcS Kinde», sowie Name, Stand und Wohnung de» Vater-, Pflegevater- oder Vormunde«, beziehentlich der Mutt« oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Die Eltern der im laufenden Jahre impspflichtigen Kind« werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Ver warnung vor den im ß. l4 Abs. 2 dcS JmpsgesetzeS angedrohtcn Strafen aufgesordert, mit ihren Kindern in den anberaumten Imps-, beziehentlich RcvisionSterminen behufs der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung von der Jmpspflicht durch ärztliche Zeugniste hier naaizuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Impf- und RcvisionSlermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter II a und d gedachten impfpflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorsteher bescntere Weisung ergeben. S) Diejenigen Eltern. Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1884 impspflichtigen Kinder und Pflegebefohlenen, wie ihnen sreigcstellt ist, durch Privat ärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werken hierdurch aufgesordert, bis längstens zum 30 Septembcr 1884 die erforderlichen Impfungen auSführcn zu lasten, sowie die vorgeschriebenen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung, beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder auS einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist, in der Jmpfrxpedition im Stadthause. Obstmarkt 3, II. Stock. Zimmer Nr. 1l5, vorzulegcn, widrigenfalls sie nach erfolgloser amtlich« Aufforderung zur Nachholung dcS JmpsenlastenS binnen angemeflener Frist Geldstrafe bis zu 50 oder Hast bi- zu 3 Tagen zu gewärtigen haben würden. Au» Familien und Häusern, in denen ansteckende Krank- beiten, wie: Maser«, Kenchhusie«, Dtphtheritt», Scharlach, Rose u. s. w.. bestehen, darf ein impspflich- tige» Kind in keinem Falle in da- Jmpflocal gebracht werden. Leipzig, am 7. Ma, 1884. Auf Antrag der Vormünder Kaufmann VeSper'scher Minorennen soll ErbregulirungSbalber das zum Nachlaste des Genannten gehörige Erbpachtgehöft nebst Ziegelei Nr. 25 z« Kummer verkauft werden. Wir setzen nun eine» össcntlichen BerkaufStermln aus Dienstag, den 2«. Mai d. I., vormittag» 11 Uhr. i« hiesigen «ath- hause an und laden Kauslirdhabec mit deni Bemerken ein, daß die BertausSbedinguugen in hiesiger Rathsregistralur während der Vor- mittagSbureaustundcn einzuichen, auch abschriftlich gegen Gebühr von dort zu beziehe» sind und daß das VcrkausSgrundstück nach zuvoriger Meldung beim Vormunde, Herrn Senator Bernhardt hicrsclbst, bei welchem auch der Erbpachtcontract zur Einsicht ausliegt, jederzeit besichtigt werden kann. Bei annehmbarem Bot findet ein UeberbotS- termi» nicht statt. Beschreibung Seü Grundstück». Da» zu verkaufende Erbpachtgehöft, unweit der Berlin-Hamburger Tbaussee, eine Stunde von hiesiger Stadt entfernt, hat ein Areal von 21569 mR. -- 46 Hektar 75 Ar 87 lD Meter wovon 3134 mR. — 6 Hektar 79 Ar Wiesen. Ter Acker ist durchgehends Roggenboden und ist die ordnungsmäßige Bestellung der Wintersaat zeschehcn. auch sind die nöthigcn wirthschastlichen Vorbereitungen für die Sommersaat getroffen. Die sämnitlichen Gebäude, nämlich: das Wohnhaus, massiv mit Ziegeldach, die WirthschaitSgebäude (1 Scheune, 1 Stall und 1 Backhaus), von Fachwerk mit Ziegeln und Pappe, die Ziegeleigebäude: 3 Trockcnichcunen von Fachwerk mit Ziegeln und Pappe und ein Bock'schcr Laiial-Brenn-Osen, sind im besten, baulichen Zustande und, excl. jedoch de» Brennofen-, mit 43S40 .« gegen FeuerSgesahr versichert. Tie Ziegelei ist in vollem Betriebe und stad durchschnittlich in den letzten Jahren gegen 700000 Stück Mauersteine pro »rwo sabricirt und leicht und mit gutem Nutzen abgeletzt worden. LnhwigGnft. den 9. «vr.l ,884. Der Magistrat. Soilcurs-Versghre«. lieber den Nachlaß de- verstorbenen Kanfmann» Gearge Franz »»„ MallSzewskt, alleinigen Inhaber« der Firma v. Thierbach 4k Ea. hiersetbft, ist heute am 1. Mai 1884, Nachmittag» 5'/, Uhr, da- EoncorSverfahren eröffnet. Der Kaufmann Albert Hrllbusch hier ist zum LoncnrSverwalter ernannt. Loncur-forderungen sind bi- zum 8. Innt 1884 bei dem Be richte aiizumelden. ES ist zur Beschlußfassung über dir Wahl eines anderen Ber- »alters, sowie über die Bestellung eine- GISubigerau-schuffe- und eintretenden Falls über die in ß. 120 der Concur-ordnung bezeichneteu Gegenstände — auf den ir. Mat 1884, vormittag» 1»'/, Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus hrn >4. Annt 1884, vormittag» ft Uhr, — vor dem Unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 13, Termin anbrraumt. Allen Personen, welche eine zur ConcurSmaffe gehörige Sache ln ' ben oder zur ConcurSmaffe etwa- schuldig sind, ist auf- gegeben, dieselbe an den ConcurSverwalt« zu verabfolgen resp. an denselben zu zahlen, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Be- sitze der Sach« und von den Forderungen, für welche sie au- der Sache abgesonderte Befriedigung in Anipruch nehmen, dem ConcurS- verwalter bi» zum 11. Mat 1884 Anzeige zu machen. Bissigkeit. Gericht-schreiber de» tömgl. Amtsgericht» zu Memel. Nichtamtlicher Theil. Ver zweite Tag der Debatte über das Socialistengesetz. Die Frcitag-sitzuna des Reichstage» erhielt ihr Gepräge durch die Reden de» NcichSkanrlers, deü Minister» v. Putt- kamer und des Abgeordneten Eugen Richter. Der ehemalige Führer drr Fortschrittspartei ging von derselben Auffassung au», wie sein gegenwärtiger Parteigenoste v. Staustenbcrg und behauptete, daß die Socialisten unter der Herrschaft dcS SocialistengesetzeS auS der öffentlichen Agitation in die ge heime übergegangen und durch daS Gesetz aus der ungesetz lichen Bahn immer weiter gedrängt würden. Auch da- Dhnamitattcntat bei der Niederwalbseicr stellte er als eine "folge de» SocialistengesetzeS dar. Einen Beweis für die iichtigkeit dieser Anschauung hat Herr Richter nicht erbracht, woh' aber gab seine Erklärung, daß die Socialisten sich heute auf die geheime Agitation beschränken, dem Minister v.Putt- kamer Gelegenheit zu der Erwiderung: „Daß die Oesfent- lichkeit der Agitation abgcnommm hat, ist für mich der höchste Zweck de- Gesetze-: denn dadurch wird die ölsentliche Ruhe aufrecht erhalten und die große Maste deS Volks von der Einwirkung de» socialistiscben GistcS befreit." DaS ist in der That der Kern drr Streitfrage: die Socialisten sind durch da» Gesetz von der großen Maste de» Volk- getrennt und aus sich selbst gestellt, die Gefahr der Ansteckung ist dadurch bedeutend vermindert, und wenn die Socialisten auch durch geheime Agitation neue Anhänger gewinnen, so geschieht da» doch in weit geringerem Maße, als eS geschehen würde, wenn die Schranke de- Gesetze» nicht rpistirte. Die frei und unge» hindert betriebene Aufreizung der Leidenschaften ist doch wahrlich etwa» ganz Andere». als eine scheu in Scklups» winkeln betriebene Agitation, und der Minister v. Putlkamer bat gewiß vollständig Recht, wenn er findet, daß die 6000 Eremplare deS Züricher „Socialtcmokrateu'. die in Gips büsten nnd aus ähnliche Weise nach Deutschland herrin- geschmuggelt werde», dock' nicht entfernt den Schaden anzu richten vermögen, al- Hnndertlansenke von Eremplaren socialistischer TageSblätter. welche sich in Aller Händen befinden. Das ist der große Jrrthum, an welchem die Freisinnigen mit einer beklagenSwertben Hartnäckigkeit festbalten, daß diese» Gift durch die öffentliche D>Se»ssion größtentheil» unschädlich gemacht werden würde. Diese DiScussion ist ein Trugbild; kenn die Lccialdemckralie bildet eine geschloffene Organisation, welche sich von allen übrigen Parteien scharf absondert, weil sie jeden ander» Denkenden al» Feind betrachtet. Tie Social- demokratie würde da» schrankenlose Vereins- nnd Vee» sammlung-recht und die Preßfreiheit nur dazu benutzen, um in zügelloser Weise für ihre Zwecke zu wühlen, und das ist ihr durch da» Socialistengesetz unmöglich gemacht. Die Ausführungen de» Ministers v. Pultkamcr sind noch in einer andern Beziehung sehr brachtcnSrverth. Er sagte nämlich über die Anträge Windthorst's: „Durch Annabmc dieser Anträge würde die Negierung und da» Haus aner kennen. daß da» Socialistengesetz in seiner biöbengcn Form ein drakonische» gewesen sei, welche» der Abänderung bedürfe." Gicbt eS elwaS Gefährlicheres, als cinzugestehen, daß man einer zahlreichen Elaste von Personen Unrecht gethan habe? Jede Milderung deS SocialistengesetzeS würde von den Socialisten in diesem Sinne gedeutet werden und mit Neckt. Denn entweder ist der, Zweck deS Gesetze« erreicht: dann niuß daS Gesetz aufgehoben werden; oder der Zustand, welcher eS nöthig gemacht hat, besteht fort: da»» muß eS reibehalten werden. Damit soll durchaus nicht gesagt sei», daß nicht das Socialistengesetz an derselben' Un vollkommenheit Theil hat, an welcher alle menschlichcn Dinge leide»; aber die gerügten Unvollkommenheiten er geben sich nur bei einer vom Parteistandpuncte vor- genommenen Prüfung; absolute Mängel, die jeder unbesangcne und unparteiische Beurtheiler erkennen muß, sind bisher nicht seslgestellt worden. UeberdieS kann an ein Aus nahmegesetz nicht der gleiche Maßstab gelegt werden, wie an ein für die Dauer bestimmte- Gesetz. Da» Ausnahmegesetz erfüllt seiucn Zweck, wenn die Schäden, welchen es entgegen wirken soll, dadurch getroffen clmäßiqen und abgewendet werden; die übrigen für den regelmäßigen Zustand geschaffenen Gesetze bedürfen der unausgesetzten Feilung und Verbesserung, damit sie die Ordnung nicht stören und untergraben, statt sie zn befestigen. Ter dritte HauptgrsichtSpunct der Rede Puttkawer'S be- traf die Windthorst'fche Behauptung, daß nur die Kirche di« Socialdeniokratl« wirksam bekämpfen könne. Der Minister behandelte diese heikle Angelegenheit mit der von ihm schon oft bewiesenen Geschicklichkeit» indem er den Grundgedanke« von der staatsrechtlichen Seite derselben trennte. Für den Parteiführer Windthorst überwiegt unzweifelhaft die letztere, und deSbalb konnte der Vertreter de» BundeSrathS sich über den Grundgedanken mit dem Urheber der Resolution, welche die Bewilligung der ultramontanen Forderungen bezweckt, nicht in eine Di-cnssion über die Wirkungen der Religion einlasten. Da durch. daß der Minister v. Puttkamer die» vermied, wurde der Zweck de» Windthorst'schen SchachzugeS vereitelt, die Kirchen politik mit der vorliegenden Frage zu verquicken. Puttkamer ging der Sache sofort auf den Grund, indem er den Winkel zügen de» CentrumSsührer» die VolkSstimi»« entgegenhielt, welche die Verlängerung de» Socialistcngesetze» mit Ernst und Nachdruck fordert. Der Reichskanzler unterstützte den Minister v. Puttkamer in zweckdienlicher Weise durch seinen Ausspruch: „Wir wollen die öffentliche Agitation der Socialdemokrati« vermindern, weil damit die von dieser Seite kommende Gefahr vermindert wird; wir glauben auch die revolutiouairrn Tendenzen der Socialdemokratie wesentlich zu beschränken, wenn wir den Arbeitern geben» wa» die kaiserliche Botschaft versprochen bat. Sichern Sie dem Arbeiter Arbeit, so lange er gesund ist; gebe» Sie ihm Schutz, wenn er krank ist, und Unter stützung, wenn er arbeitsunfähig ist: dann werden die Klagen verstummen." DaS ist sicherllch da» einzig richtige und ,nög- liche Mittel, durch welche» die sociale Krankheit geheilt wevden kann, wenn auf der einen Seite die Ausschreitungen „utrr- drückl und aus der andern die berechtigten Forderungen der Arbeiter erfüllt werden. Die sociale Frage ist ivefentlich eine Existenzfrage der arbeitenden Elasten; die -Haupt forderung der Arbeiter lautet: „Ein nienschcnv-iirviges Dasein". Diese Forderung erkennt der Reichskanzler als vollkommen berechtigt an und bemüht sich nach Kräften, sie zu erfülle». Uebcr die Mittel, welche er za diesem Zwecke in Vorschlag bringt, sind MeiiiilngSviwschicdcn- heitcn möglich, zumal in der'Steuer- n»V Wirlhschaslsfragc; aber der grundlegende Gedanke dieser Politik ist so unantast bar richtig und gesund, daß darüber ein Streit nicht möglich ist. Auch die Freisinnigen wollen ja Abbilse bringen, aber sie können sich bei Bcthätigung dieses Strebend nicht von gewissen Cchlagwörtcrn lo« machen, wie: „Gleiches Recht für Alle" und „Selbsthilfe, nicht SlaatShilsc". Der Reichs kanzler hält Dem gegenüber daran fest, daß der Arbeiter ein Recht aus Arbeit habe, und wenn er aus eigener Kiasl sich keine Arbeitsgelegenheit schassen könne, so müsse sie der Staat ihm bieten, wie im Jahre 1818 de» Nehbcrgern. Das ist praktische» Christrnthum. wie cs Fürst Bismarck mit einem geflügelt gewordenen Worte bezeichnet, und damit hat er nicht blos kaö Cenlruin, sondern auch die Freisinnigen getroste». ES ist ein schlimmer Ding, den hungernden und »othleidcnden Arbeiter aus Selbsthilfe zu verweisen, und unterscheidet sich kaum von der Gewährung dcS Rechtes, zu verhungern. DaS ist die Lehre der Freisinnigen, welche de», Arbeiter freies Verein»- und Versammlung-recht und zügellose Pieß- srcibelt gewähren wollen, ihm ober zugleich den Freibiics aus Selbsthilfe in die Hand drücken. Die Verlängerung des So- cialistengesetzcS schützt den Arbeiter vor deni Gstt. welches ihm die Verführer bcibringcn wollen, und die Versicherung gegen Ilnfälle. welche ihm daS neue NeickSgesetz gewähren will, hat die Bestimmung, einen Theil der berechtigten Klagen der Arbeiter zu beseitigen. Dieser Zweck kann aber nur er reicht werden, wenn die focialistische Agitation aus ein Mi nimum beschränkt wird, und de«halb ist die Verlängerung de» SocialistengesetzeS die Vorbedingung für alle Bestrebungen, die so ciale Frag« ans gesetzlichem Weg« zu lösen. * Leipzig, 11. Mai 1884. * Unter dem Vorsitze deS Staat-minister- v. Bötticher nnd demnächst unter dem Vorsitze deS königl. bayerischen Gesandten, Grasen von Lcrchenfeld-Kösering, wurde' am 8. Mai eine Plenarsitzung dcS BundeSrathS ab gehalten. Der Antrag Oldenburg-, betreffend die Ermächtigung de» SteueramlS Delmenhorst zur unbeschränkten Abfertigung von Leinewand, wurde den zuständigen AuSschiiffen zur Vor- berathung überwiesen. De» Gesetzentwürfen gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Spreng stoffen, sowie betreffend die zur Ersorschimg der Cbolcra nach Egypten und Ostindien entsandte wissenschaftliche Commisüon, ertycilte die versanimlung die Zustimmung. Zweien aus die Gründung eine» Consumverein» für die deutsche Armee und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite