Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-09
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint ttigltch früh 6'/,Uhr. Redartis« »»ö LrPktUir» Iohanne-gaffe SS. APrechkus-k, der Urdictiou: Vormittag« 10-18 llhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. -Kr »«, »X»«»« «»»«efonrier «»nulcrlote »ach» sich der f>r die nickftfol-enö« R»««er s«Kt«»te« Jnser«te «« >«che»t«,ett dt« S Utzr Nachmittag«, «, k«»«n »od -efttggen srstz dt« ',,V Utzr. 3« de» Filialen für Ins.-Annahmn vtt« Klemm. UniversilLlSstraße 81, L««ts Lösche, Kalharinenstraße 18» p. «nr dis '/.» Utzr. rimigtr.TllgMM Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Meß-Auflage LS,SS». Ldounemrulsprei» viertelj. 4'/, Mt. incl. Vrinqrrlohn 5 Mk.. durch dir Pos» bezogen ü KN. Jede einzelne Nummer 80 Pf. Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extradeilaae» (in Tageblatt.Aormat gesalzt) «tznr Pgs,bt>srderung SO Mk. »tt Postbesvrderuag 48 Mk. Inserate ffgespaltrnk Petitzeile 80 Pf. Gröbere Schrille» laa« »llserem Prell- verzelchnlß. Tabellarischer u. Zisirrusatz nach h-herm Tarif. Neelanten unter dem Uedactioarstrich die Lpaltzeiie 50 Ps. Inserate sind stct« au die Krtzeditta» za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuiiieriunio oder durq P st- Nachnahme. ^-13«. Freitag den 9. Mai 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vrkannlmachnug. Degen vorzunehmcnder Waffcrrobrlegungen wird da« Naundörfchen auf der Strecke vom Ranstäkter Skeinwege bi« an den Fleischerplatz auf die Zeit vom LK. dt- «tt 1K. dieses Mmaats für sch««tltche» Aahr»erke-r gesperrt. Leipzig, am 8. Mal 1844. Eer Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgs. Hennig. Holz-Anction. Brenn knüppel, Brnchbolz, Auf dem Nauntzoser Forstreviere in den Abtheilungen 13, 14, 24, 28, 89, 35, SN, 40, 41, 46, 49 und 50 ausbereitei: 44 eichene Klötzer, 31—81 cm stark, 2—6 m lang, 18 birkene « 19—S1 - « 4—6 » » IS fichtene » 12—SS » - 4—7 » « 100 kiefern« . 16-27 . . 4-7 . . 1L ficht, «tau^u 10-15 . . 9-11. . 75 kieferne » 12—15 « » 18—15» » ?ii*?!!8.1vre-»b-ettt. 1« . harte 741 « »eich« 8 » harte- 4« . » t 1-4 » »eich«» und t Vrraarrifig, sowie IVA, «ellhdt. dergl. j LS Um eiche« Stöcke und Späne tollen Donnerstag, de» 1L.««t d».P«^ da« Vormittag 9 Uhr «n meistbietend gegen sofortige, tm Gafitzafe zur Stadt Leipzig in Nmttttzof zu bewirkeude Vezohlung und unter den vorher bekannt 1« gehenden vedinguuae» versteigert werden. Versammlung aus dem Holzschlage am vrandiser Wege in der svaeuannten Arene. Kvnigl. Forstrentamt Wurzen nnd Röntgt, »edterdertvaltnng Nauutzas» den S. Mat 1884. Vachman». Leuthold. Nichtamtlicher Theil. Hicks Leach u«L Eawson. Nicht- ist bezeichnender für die Stellung de- englisch^, Eabinrt« zu Egypten al» die beiden Anträge, weiche die UnterhauSmitglieber Hick« Brach und Lawson angckündigl haben. Hick- Brach beantragt ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung, weil ihre Politik den Erfolg von Gordon'« Sendung nicht gefördert habe und weil sie noch nicht- gelban habe, um di« persönliche Sicherheit Gordon'« zu gewährleisten. Lawson wird diesen Antrag bekämpfen, nicht weil er die Politik der Regierung billigte oder weil er ein Gegner Gorko»'« ist, sondern weil di« Sendung desselben einen friedlichen Zweck hatte und deshalb die Unterlassung milltairischer Operationen, um ihm hilfreich beiznspringen, nicht tadeliiSwrrth erscheine. Dieser Zwiespalt im englische» Parlament ist eS, welcher da- Leben de- Ministeriums Glabstone fristet und eS ihm ermög. licht, am Ruder zu bleiben, obgleich die öffentliche Meinung von ganz England seine eghptische Politik verwirft. Glabstone hatte von dem Augenblick an. al- er in Egypten zur Action schritt, zwei Strömungen zu bekämpfen, die eine umerhalb der liberalen Partei, welche den Krieg mißbilligte, und die andere auf conscrvativer Seite, welche ihn immer weiter zu treiben suchte, damit er sich bei feinen Parteigenossen unmöglich mache und einem Ministerium Salisbury die Bahn sreilege. Die Abneigung der Liberalen gegen ein conservativrS Ministerium, welches die in der Entwickelung begriffene Wahl- resorm hiadrrn würde und überhaupt in der inneren Politik die Reactioa aus ihre Fabne schreiben müßte, ist e- allein, welche da- Ministerium Glabstone hält, denn darüber herrscht nur eine Stimme in England, daß die egyptische Politik Glabstone'- erbärmlich ist. Jetzt, da die auswärtige Politik der Regierung vollständig verfahren ist. könnte nur ein ener gischer Entschluß Gladstone'S ihn au- Lea selbstgeschaffenen Verlegenheiten befreien, wenn e- nicht auch dazu schon zu spät »fl. Ganz Europa athmete auf. al» sich die englische Regierung entschloß, 6000 Mann nach Suakim zu senden, um Sinkst und Tokar zu entsetzen. Dieser Schritt entsprach den Wünschen der englischen Nation ebenso wie denen aller Freunde der Civilisation. Aber die Engländer hatten sich die Ausgabe der Truppen leichter vorgestcllt, als sie ,n der Thal war, sie glaubten, daß eS au einem zweiten Tel el Kebir nicht fehlen könne und daß OSman Digma ebenso kampslo- dem General Graham in die Hände fallen würde, wie am >3 Septbr. 1882 Arabi Pascha Woiselcy. Die Unzufriedenheit über die unzureichenden Erfolge der Truppen bei El Teb und TaSmanieb kam am 15. März im Unterhaus« zum AuSbruch. Labouchtzre stellte den Antrag, da« Hau- möge erklären, daß die Nothwendigkeit der großen durch die militairischcn Vorgänge im Sudan verursachten Menschen verluste nicht erwiesen sei, und dieser Antrag wurde nur mit genauer Noth abgelchnt; 94 stimmten für denselben und nur 111 dagegen. An diesem Tage war da- Ministerium Glabstone in größerer Gefahr al- je zuvor, aber der Sturm wurde abgeschlagen und die Folge war der Rückzug der Truppen au- Suakim. Jetzt treten die Folgen dieser verhängnißvollen Maßregel in dem Anträge Hicks Brach zu Tage, weicher die Regierung du die Widersprüche mahnt, in die sie sich nach Beendigung d«« egyptischen Feldzuges verwickelt bat, Lawson aber stellt sich aus den Standpunkt Labouchäre'S. welcher überbaupk jede» Blutvergießen takelt. Wa- soll Glabstone in solche, Lage thun? Ueberläßt er Gordon seinem Schicksal, so murrt ganz England, und wenn GorkonS Tod oder seii.e Gefangennahme bekannt wird, so wird der Rücktritt Gladstone'S trotz aller Bedenken der Liberalen gegen die Nachfolger unvermeidlich, schickt er aber d,e nöthige Hilfe, so läuft er Gefahr, von den Anhängern Lawson'» beseitigt z» werben, welchen der Pulver» geruch ein Greuel ,st. Man ersteht daran», daß die Politik Glav- flone'S jede- großen Zuge- entbehrt, daß e-dir Politik der kleinen Mittel ist. welche von einem Tage zum andern lebt. Wäre sie da- nicht, so hätte Baker Pascha nicht bei El Teb sein «de» vergeblich auf- Spiel zu setzen brauchen, der 4. No» vrmber 1883, der Tag der Vernichtung der Armee HickS Pascha'-, hätte da- Signal zu einer englischen Expedition gegen den Mahdi gegeben, und noch ehe die Anhänger desselben vor Kharlum erschienen, wäre ihm eine Enischeidniig-schlacht geliefert worden, durch welche er den Beweis zu führen häkle, daß er auch europäischen Truppen gewachsen sei oder in welcher er seinen Untergang gesunden hätte. Die 94, welche am 15. März für den Antrag Labouchtzre stimmten, tragen die Mitschuld an der gegenwärtigen ver- zweisettrn Lage Gordvn'S, ihren Einwäiiden argen »iili- tairische Operationen im Sudan bat da« Ministerium Glabstone nachgegebe», als e« den General Grakam an» Suakim zurnckberies und daraus verzichtete, den Weg nach Berber frei zu machen und Gordon Entsatz zu bringen. Die Anfrage vom 23. April an Gordon, wie viele Truppen nöthig seien, um Khartum zu entsenen, kan» rrnst genommen werden zu einer Zril. da das Machtgebiet keS Mahdi sich bereit» bis KoroSko erstreckt und Egvpien der Gefahr eine- Angriffs jede» Augenblick auSgesetzk ist. Die Sorge der englischen Heeresleitung in Egypten beschränkt sich g-gcnivLrlig darauf, die Verbindung zwischen Assuan und Dcngola aufrecht zu erhalten; wie dir Sacken in Berber sieben, weiß man in Kairo ebensowenig, wie da« Sckicksal Gordon'-. Die letzte Lebensänßernng verkündete den Entschluß Gordvn'S. seinen Riickzng nach Süden bin anzutreten. Wa- dieser Rückzug zu bedeute» hat, darüber qiebt die Meldung eines in Kairo erscheinenden arabischen BlatteS AuSkunfk. Danach verlangt der Mahdi für die Freilassung Gordon'» eine halbe Million Psund Sterling. Am Montag wird Gtabstone die Anlrage von Hicks Brach und Lawson beantworten; er wird dem Parlament den Be weis liefern, daß er sich seit der Besetzung von Kairo stet« nach den Wünschen der Majorität gerichtet und demgemäß seine Aufgabe als Ebef deS Cabincts erfüllt hat. Die Ver antwortung für dir Folgen, welche sich ans einer so schwan kenden und grundsatzlosen Politik ergeben muffen. weist er von sich ab »nv wälzt sie ans die Schultern Derer, welche stets den Rückzug der englischen Truppen anS Egypten befür wortet haben. Wo bleibt aber daS Verbindungsglied zwischen der Politik de» JabreS 1882 und der des Jahre- l884? Versicherte sich etwa Gladstonc de- EinverständiffeS kerM hrheit de- Unterhauses, als er Lord Seymour anwicS, Alerandr.rn zu bombardiren? Zwischen dieser, durch nickt» zu rechlsertigeuden Grwaltkbat und dem Rückzüge Graham'- au- Suakim liegt eine unauSsiillbaie Kluft; aber GPidslone kennt seine Lank-leute, er weiß, daß sie nur leicht zu erringende Erfolge billigen, baß sie aber auch Niederlagen ebne viel Federlesen mit in Kauf liebmen, wenn dadurch größere Opfer vermieten werken. Am Montag muß e- sich entscheiden, ob da? Parlament seine Zustimmung zu der erbärmlichen Politik Gladstone'S crtheilt und den Antrag Hick- Brach verwirft. Geschieht vieS, wie säst mit Sicherheit anzunebmen, dann bat auch da- englische Volk keinen Grund, sich über den Verlust EgYvtcnS zu be klagen, der dann nur noch eine Frage der Zeit ist. * Leipzig, S. Mai 188-L. * Mittelst Anträge« Preußen- ist dem Bunde-rath der nachstehende Entwurf eine- Gesetze- gegen den ver brecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vorgelcgt wordrn: K. 1. Die Herstellung, der Vertrieb und der Besitz von Svreng- stoffen, sowie die Einführung derselben au- dem Ausland« ist un beschadet der bestehenden sonstigen Beschränkungen nur mit Polizei, licher Genehmigung zuläisig. Wer sich mit der Verstellung oder dem Vertriebe von Sprengstoffen besaßt, hat rin Register zu iühren, an- welchem die Mengen der hergestelltcn, auS dem Ausland« «ingeführten oder sonst zum Zwecke de» Vertriebes angeichasften Sprengstoffe, sowie die Bezugsquellen und der Verbleib derselben ersichilich sein müssen. Dieses Register ist der zuständigen Behörde aus Erfordern jederzeit vorzulcgen. Aus Stoffe, welche vorzugsweise al« Schutzmittel gebraucht werdra, finden die Bestimmungen de» ersten und vorbehaltlich abweichender lände-rechtlicher Borichriften auch die de» zweiten Ab- iatze« keine Anwendung. Die Bezeichnung dieser Stoffe erfolgt durch Beschluß de« BundeSra'HS. Insoweit Sprengstoffe zum eigenen Ge- brauch durch Reichs- oder LandelbedSrdea von der zuständige» Ber- waltung herqestellt, besessen, eingesührl oder vertrieben werden, bleiben die Vorschriften de« ersten und zweiten Absatzes ebenfalls auSgeichloffen. 8 2. Die TentralbehSrden der Bundesstaaten erlaffen die zar AuSiührung der Vorschriften in dem 8- 1 Absatz 1 nnd 2, sowie in dem 8- 15 erforderliche» näheren Anordnungen und bestimmen die Vebörden. welche über die Gesuche um Gestattung der Herstellung, de« BertriebeS, de« Besitze« und der Einführung von Sprengstoffen Eotscheidung zu treffen lwbea. 8- 3. Gegru die versagend« Verfügung ist »ur die Beschwerde au die Aufsichtsbehörde innerhalb vierzeh» Tage» zulässig. Dieselbe hat keine auslchiebende Wirkung. 8 4. Die Erthrilung der »ach ß. 1 Absatz 1 erforderlichen Er« laubniß erfolgt in widerruslichrr Weite. Eine Zurücknahme derselben ist indessen nur auS den in dem 8- 53 Absatz 1 und 2 der Gewerbe ordnung ausqenlhrten Gründe stallboft. Wegen der Brschwrrdr gilt die Borichriit de- 8 3 de« gegenwärtigen GeletzeS. 8- 5. Wer vorsätzlich durch Anwendung von Gprengftuffen Gefahr für da« Eigenlhum, die Gesundheit und da» Leben eine« Anderen herbcisührt, wird mit Zuchthau« bestraft. Die« gilt auch dann, wenn der verwrndete Stoff zu drn i» 8 1 Absatz S gedachten Stoffen gehört, slst durch die Handlung eine schwere Köroerver- leyung verursacht worden, so tritt Zuchthausstrafe nicht untrr fünf Jahre», o»v wenn der Tod elue« Meuiche» verursach» worden ist, ZuchihauSstrase nicht uutrr zeh» Jahren oder ladeuslänglichr Zucht- hauSstraie eia. Ist durch die Houdlung der Tod elue« Menschen derbeig-sührt worden und ha« der Thäter diese» Ersolg vor-aa-sehen könne», so ist aus Tode-stras« zu erkenneu. 8. 6. Haben Mehrere die Ausführung eiuer oder mehrerer uach S. b »» ohüdender strafbarer Handlange» verabredet oder sich zur fortgesetzten Begehung derariiger, wenn auch im einzelnen noch nlcht bestimmter Handlungen verbunden, so »erden dieselben, auch ohne daß der Entschluß der Verübung de« Berbrechen« durch Handlungen, welche einen Anfang der Ausführung enthaltra, tzethätigt warden ist, mit Zuchthaus nicht unter fünf Jabren bestraft. 8 7. Gleiche Strafe trifft Denjenigen, welcher Sprengstoffe her- stellt, anschafft, bestellt oder in seinem Besitze hat, l« der Absicht, durch Anwendung derselben Gesahr für da« Eigentdum. die Gesund heit oder da» Leben eine« Anderen entweder selbst herbeizusühren oder andere Perlonen zur Begehung diese« Verbrechen« in den Stand z» setzen. Der gleichen Strafe verfällt, wer Sprengstoffe, wissend, daß dieselben zur Vegrhuag eine« in dem ß. 5 vorgesehenen Ver brechen« bestimmt sind, an andere Personen überläßt. Die« gilt anck dann, wenn der Sioff zu den io 8-1 Ablatz S gedachten gehört. 8- 8. Wer Spreugstofse herstellt, anschofft. bestellt, in seinem Besitz hat oder an andere Personen überläßt untrr Umständen, welch« nicht erweisen, daß die« zu einem erlaubten Zweck geschieht, wird «tt Zochthaa-strase bi« zu fünf Jahren oder mit Gefängnis nickt »nter Einem Jahre bestraf«. Diese B-stimmung findet aus die in 8 1 Absatz S gebachicu Stoffe nicht Anwendung. 8- 9. Wer der Borichrist i» dem ersten Absatz de- 8- 1 zuwider et unternimmt, ohne polizeiliche Ermächtigung sprengiloste hrrzu stellen, vom Aiiölaiide einzusiiyren, seilzuhalie». zn oerkauleu oder sonst an Andere ru überlasten, oder wer im Besitz derartiger «toste betroffen wird, ohne polizeiliche Erlaudniß hierzu nachweiieii zu könnrn, ist mit GrlSngniß von drei Monaten biS zu zwei Jabren zu bestrafe«. Gleicher Slrase verfällt, wer die Borichrist be« g « Absatz 2 die von den Ceniralbehptden in Gemäßheit de« 8- ^ ge troffene» Anordnungen ober die deren« bestehenden oder doch zu erlassenden sonstige» polizeilichen Bestimmungen über Sen Bekehr mit Svrrngstoiie.,. aus welche 8- 1 Absatz 1 Anwendung sindcl. Übertritt. ^ , tz. 10. Wer öffrnklich vor einer Meiiicheiimenqe »der wer durch Verbreitung ober öffenilichen Animlag oder öff nlliche Ausstellung von Schriften obre anderea Darstellungen, ober wer in scheinen nichtiger anderen Darstellungen z»r Begehung einer der in den 88 b ^ '*»nv 6 bizeichneten streitbaren Handlungen oder zur Tdeilnadme an denicideu auffordcrt, wird n»l Zuchihau« bestratt. Gleiche Slrase trifft Denjenigen, welcher aui die vorbezeicknete Weile zur Begehung der in Absatz 1 gedachte» stcaibarca Handlungen intbeioudere da durch anreizl oder verleitet, daß er dieselben anpreist oder al« etwa» Rühmliche« dorftell». , . 8. 11. In den Jällen der 88 5. 6. 7. 8 und 10 kann aus Zu- lä'sigkett von Polizeiaiisticht erkannt werden. In den ställen der 88- 5. 6, 7. 8 und in dein Hall einer Anwendung der Straivor- ichrlsien de« 8- 9 ist aui Eiiizi.hung der zur Zubereitung der Sprengstoffe gebrauchten oder bestimmtcn Gegenständ«, sowie der im Besitze de« Berurtheiliea Vorgefundenen Borrälbe von Sprengstoffen zu erkennen, ohne Uaterschird. ob dieselben dem Lcrurthelltcn gehören vder uitlit. 8 12. Die Bestimmungen in 8 4, Absatz 2, Rr. 1 de« Stras- ges tzbuch« für da« Deutsche Reich finden auch aus die In den 88 b. 6, 7, 8 und lO diese« Gesetze- vorgesehenen Verbrechen Ai»oendu»g. 8. IS. Ter im 8- 139 de» SlrasgeietzduchS für da- Dentjche Reich ongedrodic« Slrase verfällt, wer von dem Vorhaben eines im 8. 5 vorgesehenen Verbrechen- oder von einer in 8- 0 vorgesehenen Verabredung oder von dem Thaibestand« eine- ia 8- 7 de» gegen wärtigen GcirtzrS unter Strafe gestellten Verbreche»« in glaubhafter Weile Keuntniß erhält und e» uuterlätzt. der durch da» Verbrechen bedrohten Perlon oder der Behörde rechtzeitig Anzeige zu machen. ß. 14. Die Z8 1, 2, 3, 4, 9 diese« GeietzeS treten drei Monate nach dessen Verkündigung, die übrigen Bestimmungen drffrlden mit drm Tage der Verkündigung in Kraft. ß. 15. Aus Perionen, welche bei dem Jakrasttreieu der 88 1.2. S. 4. » dieie« Gesetze« sich bereu« i« Besitz von Sprengstoffen befinden »brr sich bi« zu dtZem Tage gewerbmäßig mit der Her- ftelliing oder mit dem Vertriebe von Sorrngsioffen beschäftigt haben, fiad« > die Borichriskr, de« ß. 9 Absatz 1 erst zwei Wochen nach dem Jakraittreteo der gedockte» Paragraphen, und wenn leiten« dlkier Personen innerhalb dirler Frist rl» Gesuch um Erthkllung der nach ß- l Absatz 1 erforderlichen polizeilichen Genehmigung bei der zuständigen Behörde eingereicht worden ist, erst Sine Wocke nach Bcdündigung dc« ablehncudea Bescheides letzter Instanz (8- 3) Anwendung. * Der vom Bunde-rath angenommene Gesetzentwurf wegen Abänderung derMaß-und Gewi cktsvrd» un g. der von Sachsen beantragt worden ist, entspricht i»i Großen und Ganzen den Anträgen, welche die Normal-Eichung-- Eoiiiiriissioil aus Herstellung de« reinen TcciinaliyiieniS in dem Gesetz schon wiederholt gestellt hat. Ter Entwurf wird lm Neichslag keinen Schwierigkeilen begegnen. * Auch in den letzten sech- Wochen sind dem deutschen Sckulvereine in Wien au- allen Tbeilen CiSlerthanicnS, zum Theil auch au- dem deutschen Reiche, wievcr recht er hebliche Spenden zugefloffcn, so daß die Eenlrattciluiig bi- letzt fast immer in der glücklichen Lage war. ulle drinaliche» Uiiterslützuiigsgesllche berUckückligen zu könnt». Ta die Opser- freiidigkeil der Dculscken in Oestrrrcich. besonders in Böhmen und Mahren, im Laufe der lctzlen Jahre iiiinicr reger und stärker geworden ist, so kann man alS ziemlich gewiß an- nebmen, daß die Einnahmen de- Schulvcrei»« mit den immer döyci werdenden Ausgaben gleichen' Schritt Hallen werde». Vca d>.u zahlreiche» Speuven, die dem keulscken Schulverein in den letzten Wochen zugingen, feien nur hervorgehoben: die der Orl-gruppe Brünn ia der Höhe von 227!» fi. 85 kr. lErtrag zweier Sommcrseste), die de- deutschen Vereins zu Brünn in der Höhe von lOI fl., die der Ortsgruppe Brückl in Kärnten im Betrage von 40 fl. (Sylvester-Lollrrie). vie bc» Turnverrin« zu Trauten»» (142 fl. 73 kr.), die der Orts gruppe Z na im (413 fl. 2kr.). DondcrOrlSgruppeMährisch. TriiVau gmgen ein al« Ertrag einer Abendunlrrhalluiig 196 st. 60 kr., von der Ortsgruppe Weidenau 97 fl. 70 kr.'; von der Ort-gruppe Mährisch.Rothwasfer l29 fl. l3 kr., von der Statt und der Bezirk-Vertretung Gablonz je 200 fl., von der Orl-gruppe Cilli als Ergebniß de« Sammelschiitzen im „Schwarzen Walfisch" 90 st. 64 kr., von der Ortsgruppe Mod lau al« Erträgnck eine« Kränzche»- 48 fl. und durch den Verkauf von Kaiser Josef-Bildern 28 fl. 70 kr., von der Orl-gruppe Buvwei- 82 fl. u. s. s. I,, den letzten AuSschußsitzungrn hakte man sich zum Theil mit Reiseberichten de- Obmann- Weitlvf und einiger An'schuß- mitgiieder zu beschäftigen. Ferner wurden eine Reihe Ehren- gaben für Lehrer bewilligt, die aus schwierigen Posten u, Mähren, Kärnten und Steiermark wirken; einige Gemeinde» m Böbmrn, Mähren und Tirol bekamen Lehrmillel »»d Bibliotheken. In zwei Orten der kleinen deulichc» Sprach insel bei Pardubitz wurde die Subvenlioir sür die Schulen erhöht, dr-gleichrn auch die Mittel zur Erweiterung der Vereinsschulen zu Kvnig«seld ia Mähren zu T>oppa» und zu G-rz bewilligt. Für zwei Schuihau-baulcn im südlichen Tirol gab man namhafte Beiträge und endlich entschloß man sich, für «ine Reihe demnächst zu errichtender neuer deutscher Schulen in Böhmen die Summe von 15,000 fl. flüssig zu machen. Tie Zahl der Ortsgruppen war bi« Anfang Mai aus über 830 gestiegen, »on denen aus Böhmen über 360, ans Mäbrr» >20. aus Nirdrr-Oesterreich 125, aus Steiermark 70, auf Kärnten und Oesterreich-Schlesien ca. 40 enlsirlen. Die Hauptver sammlung wird an den Psingsttagen in Graz statlsiiidrn nnd von mehr al- 300 Ortsgruppen beschickt werde». Ende 1834 hofft man die tausendste Ortsgruppe de« Wiener Schul- verein« constituiren zu könne»; damit wird indessen da« WachSthum de« nationalen Verein« noch keinc-wrg- adgr- schloffen sein. * Die Au-wanderung der Mahomrdaner an» den an Griechenland «birken, ehenial» türkischen Gebiet-Geilen ist Meldungen au- Vvlo und Lar-ffa zufolge beendet. Mi, geringen Ausnahme» baden fast alle mahomedanischen Familien die betreffenden Landstriche verlaffen. um sich zumeist ,n Klein- asien anzuftrdeln. * Nach einer Konstantinopeker Meldung der .Pol. Corr." ist am l. d. M. der bulgarische Minister de- Arußern, Herr Balabanow. dort eingrirossrn. Derselbe hätte i»d«ß keine politische Mission gebabt und hat bereits am 3. d. über Pkilippepcl die Rückrrise nach Sofia angetrrten, wo er schon angelangt ist. * Da» Zustandekommen der Eonserenz ist zwar „och nickt gesichert, aber die Wahrscheinlichkeit dcrkelben hat insoweit Fortschritte geiiiacht, al« da« Erreichbare von dein Uiimögliche» sich zu scheiden ansängt. Unmöglich ist c-, so ichrejbt man der „Kölnischen Zeirung" au- London, eine Abänderung de« LiguidalionS - Gesetze« durchzusctzcn obue Ueber»ahi»e größerer oder bestimmterer Brrantworllichkeit. Egyxien steht am Rande de« Bankerott-. Entweder tritt der letztere ein, und kan» ist daS LiquidationS-Gesetz von ielbsl hinfällig, oder das LiguidationS-Gesetz muß behusS Erziehung einer Anleihe abgeaudert werden. So viel man ivciß, besitzt England, trotz der Bclieblbeik der radicaleu Schinortheorje (Egypten im eigenen Fette brodeln zu lassen) zu viel Eürgesühl, um ein Land, da» eS untrr seine Fittiche genommen, bankbrückig zu erklären. Es handelt sich folglich darum; den Mächten die Noth- weudigkeit der Anleihe aus Grund der Abänderung de- LiguidalionSgesetzrS verständlich zn machrn. Die Anleihe trägt 8 Millionen Psv. Et., entsprechend dem Deficit d« drei letzten Jabre, welche- sich au« den vermehrten AuSgo'oen unter drm Kriegöiniinsterium Aradi Pascha-, au» den Krisen de» HickS'sckcn Feldzüge-, au- den alcrandrinischen Ent schädigungen und auS de» nnttbmaßlichcn Anolagcn füzr den Rückzug au- dem Sudan (l Million Psv. St.) zuso.mmen- i'etzk. Dazu kommt ein für da- lausende Jadr vrranschiqgte- Lesicil von 500,000 Pfd. St. England hat der An>-rihe und den. Deficit gegenüber mit zwei Factoren zu rechne«: den Mächte» und dem Geldmärkte. Gelingt e« ihm schon, die Mächte sür fick zu grwinncn. so bleibt noch derGeld'narkt übrig. Die Mächte könne» schon die Anleihe beschließen, a-oer der Geld markt, der sie übernehmen soll, will Gewährleistungen habe« — eS müßte den» Gladsione, der Herrn v. Leff/pS 8 Millionen Psd Sterling leihen wollte, dem engiischenSkaatSsäckel die jetzige Anleihe cbriisallS zumulben. Die verlangten Gewährleistungen bestehen aber in der Ucbernahme besagter Berantwortlichkeit seilen- England- sür die cgyplischr Wirthj-Last. Sind beide Factoren gewonnen, so wird der Geldmarkt sür die Tilgung de» vrrgangeiikn Deficit« durch die Anleihe sorgen, währeuv die Mächte durch die Abänderung de» Liqnidakion-gesetze- die Mittel sür die Bestreitung de- lausenden Deficit- finde». Die.Times" gewährt einen Einblick in die finanzielle Au-ein- anderietziing, welche dem Einladungsschreiben zur Eonfrrenz bcigcsügt ist. Demgemäß zerfallen die Euikünsle Egypten- in verpfändete und inckt verpfändete. Zu jenen gehören di« Staalöbabn- und Telegrapyeii-Eiii»ahinen, sowie die aleraa- driiiische» Hasengebükren, welche sür dieZinsenz«hlung der Pre» serrreuce-Schiilb beiseite gesetzt find; ferner bieSteuern der vier reichsten egvvlischen Provinzen, welche der unrsicirten Schuld angehöre». A» eine Deckung deS DestcitS au- diesen Emvahmd- qiiclle» ist nicht zu denken; sie find ebe» verpfändet, und außerdem find etwaige Uebcrschüssc dem Ltquidativnsgesetze zusolge aus die Minderung der Staatsschuld selbst zu ver wenden. Die Ausfälle möge» also beliebig anwachsen; die Ueberscküffe kommen nur dem T>igungSso»kS zu Gute. In dieser Weise sind letzter,» während der drei füngst vergangenen stauen Jabre säst 2,000,000 Psv. St. zugcflvffen und werden ihm beucr 400,000 Pfd. St. zufließen — wenn nicht da« LignikakionSgeletz abgeänder t wird. Der Vorschlag England- geht also dahi», die Mächte zn einer Berwendung de» Ucbcrschuffe« auS den verpfändeten Einnahmen aui die Ausgleichung de« lausenden Butgeiö zu bewege». DaS ist in Kürze der Zweck der koiiiinenten Eoincrcnz. Die nicht verpfändeten Einnahmen lange» nickt auS. Sic betragen 5.500.000 Pf. St., oder viel- mel'r nur 1 Millionen Pf. St, kenn eS gehen davon ab I) der lürkische Tribut. 2) die Zinsen der von England gekaufte» Slikzcaiial-Acticii. 3) die Unterstützung der Daira-äinkünsle und 4) die Zahlung der sogrnaniitc» Mukabala-Ansprücke. alle- zusamincn l Million Ps. Cl. Besagte nicht verpfändet« Einiiabinen reichte» schon l88l nickt mehr auS (Deficit >61.000 Ps Sl ); um so weniger in drn »nriihigen und kost spieligen Zeiten von l88l bi» jetzt. Wenn England nun mehr die Verwendung de» UebcischuffcS sür die linsenden Ausgaben beansprucht, so kann eS fick tabri auf den Vor- a»g der Doppelcoiilrolcure Sir Auckland Eolvin und rökis berusc», wrlchr 1882 aus Grund de- Ueberschuffe- die Aiisnahmc einer Anleihe vorschlugen, ohne Rücksicht aus den Tilgungsfonds, der allerdings lrickter warten kann alS der StaalSdanSbatt. ES hängt von England ab. den Machte» diese Forderungen mundgerecht zu macken. Betont eS seine Vcra»twortl>chk,it für die finanzielle und VcrwallungS- zukunfl Egypten-, so wird cic Genehiniguiig seiner Wünsche unbeanstandet erfolgen. Unterläßt cö dies aber, so kommt eS ,u einer Erörterung von Einzelheiten; so z. B. der Kosten deS englischen BeictznngsbeercS, welche daS Lcsicit schwellen Kelsen; »»angencbnie Frage» nach der Dauer und der griind- sätzlichcii und geschichtlichen Berechtigung der englische» Be setzung würde» sich „iwt vermeiden laste»; und die Eonserenz. die nickt, wie der Lerlincr Eongreß, von der eisernen Hand eine- Bismarck ziisamnieiigehalten würde, köuule leichl auS- eiuandcrfallcn'/ Und bann? * Tie Amerikaner beschäftigen sich wiederum mit der Frage der Pan zerschisse, nachdem sie seit dem Secesnon-- triege aus diesem Gebiete so gut wie »icklS geleistet batten. Soeben hat Herr Elark von der Bereiniglen-Staaten-Marine ein schildkrötcnarlige- Panzerfahrzeug »ebst eige»thüi»lichem Geschiitzlburm in Vorschlag gebracht, welche- in der Tbat Manche« s„r sich zn haben scheint. Die Panzerwände de« SchilvkrvIenschiffeS reiche» so weit unter die Wasserlinie, daß eine senkrechte Panzerung unterbleiben kann, und daß ein fcindlichk- Gescheß selbst bei bestigem Rollen de- Fahrzruge- stelS eine stark abgcschwächle Fläche bieic» und kaher leicht ab- gleitcn würde, ohne Schaben aiiznricbten. Der Schildveck» Panzer braucht de-halb auch nicht besonder- stark gebaut zn sein. An Stelle der runden Geschützthürme schlägt serner Elark eine neue Eonstructio» vor. die au- einem nur die eigentliche Geichützkammer deckenden, sür die Bedienung«- inannsckast aber ausreichenden birnenförmigen Raum besteht. Dieser Panzerraum liegt mit der Spitze, an« der die Geschütz mündung berauSragt, stet- nach dem Feinde gerichtet, so daß dessen Geschosse a» re» schrägen Wände» abprallea, fall- si« nicht da- Geschütz selbst treffen. S?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite