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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-23
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1884
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2795 «rbedetrleb«. Die Auslegung des Landgerichts tgnorirt das Wort »dergleichen". Dieses Mort darf aber nicht als übersliiisig an« ges-hrn werden. Ebensowenig kann diese» Wort zu dem Be warte »gering" in Beziehung gesetzt werde», gleichwie wenn da» Gesetz voll einem „derartig geringem Gewerbebetriebe" spräche; dena wcangleich die Geschäfte der Höker u. s. w. gewöhnlich in einem geringen umfange betrieben werden, so ist doch diese Eeringsügigkeit kein charakteristische» Merkmal solcher Gc- werbebelriebt. Nicht minder crgiebt sich, daß unter den „dergleichen Handelsleuten von geringem Gciverbebetriebc" nicht solche Personen begriffen werden können, deren Gewerbebetrieb die charakteristischen Eigenschaften des Höker«, Trödler- oder Hausirrrhandcl» umfaßt; denn bet dieser Auslassung wären die hrrvorgchobcnen Worte de- deutungslos. L» bleibt also nur übrig, unter „vergleichen Handelsleuten" solche zu verstehen, deren Gewerbebetrieb mit dem der Höker» Trödler oder Haustrer nach der einen oder der ander»» Richtung hin Aehnlichkeiteu hat. Dazu tritt dann das zweite Ersordernitz de« Gesetzes, daß der Gewerbebetrieb von geringem Umsange sein muss. Bon diese» Grundsätzen au» hätte im vorliegenden Falle geprüft werden müssen, ob die vom Angeklagte» neben dem Eouditor- Gcwerbe und neben dem NestaurationLgeschäste geiverbsmäßig de« trieben«» Haadel-geschäste in ähnlicher Weise betrieben worden sind, wie die Geschäfte einc» Höker», Trödler» oder Hausirer» betrieben zu wilden pflegen. Diese Prüfung ist unter lassen, obwohl da- Urtheil von Sachen spricht, „mit denen Ange klagter einfach Handel getrieben hat" und e» die Waarcu des „kaufmännischen Geschäft»" von den sonstigen sondert. Die bloße Feststellung eine» geringen Slewcrbebctriebe» bei diesem „kaufmännische» Geschäfte", eine Feststellung, für welche übri« gen» eine ausreichende thatsächliche Unierlage vermisst wird, ge- nügt nicht zur Anwendung des Artikel» 10 de» Handelsgesetzbuch». (EI »gesandt.) Sanitäre Nährmilch, Trockenkütterung der Lüh habe» seit den letzten I ihren mehr oder weniger das Interesse de» Pudl cum» mit vollem Rechte in Anspruch genommen. Hier sei nun von einem alte» und ers.ihrcnca Landwirt- bemerkt, dag den Con- suinenten die gl östte Vorsicht bei Eni nähme solcher Milch zu empfehlen ist, »amcnllich wem, dieselbe zur Ernährung von Säuglingen oder zur Kräftigung von Kranken dienen soll. Bor allen Dingen gehört zur Productiv» saniiärer Nährmilch, daß nicht allein die Leitung tolcher Milcherei unter gewissenbaster, direkter und stündlicher Aus sicht eine» rrfahrcneu, praktisch und theoretisch gebildeten La»d- wirtheS steht, sonder» auch Einrichtungen getroffen sind, daß das Publicum sich jederzeit direct von dein Betrieb oud der unmittelbare» Entnahme der Much von den Kühen überzeugen kann. Keinerlei Mysterien, wie Verglasungen, Bussel» u. s. w , sondern offener und freier AnSichankl Leider sind die Wege zur Milchvcrfälschuiig durch die W ssenschast lehr erleichtert heuizutage und spielt hierbei da» Milch- ^»Lvulller — ela chemische- Fabrikat — die hervorragendste Nolle, dessen >r «. worhandensein in der Milch sich nicht durch einfach« Milch-Messungen Nachweisen läßt. Solche oder auch anderweitig verfälschte Milch — oder wo die Vorbedingungen zu dem Betrieb einer sanitairen Rilch- production fehlen — ist nicht allein geeignet, den Gesundheitszu stand der Lonlumrnten in hohem Grade z» gefährde», sondern hat auch »och de» Mitzstand. im Publicum den Glauben und das Ver trauen zu vernichte», daß überhaupt eine wirklich sanitairr Nährmilch durch rationellen Betrieb einer Milcherei löane gewonnen werde». Ten Lonsumenten solcher theurer Milch, welche unter de» Namen sauiiaircr Nährmilch verkauft wird, kann aber da- Gesagte nur zur Beachiuug rmpsoble» und daraus ausmerksem aemacht werdrn, daß nur durch langjährige Erfahrung und gewissenhafteste, stündliche ilelerwachung im Milchereiwescu es möglich ist, eine wahrhaft sanitaire Näbrmilch »u erzielen. - B«rai>I».nli»er »rkacleor Heinrich U-se u> k«t»>ta. stttr de» miifttaMchlU rb»u M»uti»r Dr. O«c»r Paal i» ver deutsche Zuckerhan-et. Interessante Auffchlüffe über die gegenwärtige Tonjunctur im demichen Zuckerhandel gewähren zwei Circulare, welche an die Be- «heiligten des deutschen Zuckerhandels gerichtet sind und von einer in Livrrpool ansässigen angesehenen Firma ausgehen. Im ersten Circular heißt eS u. A.: L Es will un» scheinen, al» ob man in Deutschland die Situation augenblicklich insofern verkenne, al» man nur die großen Rrst- Lorräthe aus allen Seiten um sich sieht und unter dem Eindrücke vager Ideen über erdrückende Ueberproductioa auch in anderen Ländern und Wclttheilea ganz außer Acht läßt, wir große Quanti täten deutscher Zucker das Ausland denn bis Ende September »och benöthtgt. Erklärlich ist dieser Zustand freilich, Deutschland soll noch ca. 100,000 T. Zucker zu exportircn haben, man will damit vvraugehrn, man offerirt in» Ausland, diese» aber will momentan nicht kaufen, da e» noch ausreichend Vorrath hat, man wird ängstlich: „Wohin sollen wir mit unseren Nestlägern, wenn da» Aus- laud nicht kaufen will und in 5 Monaten ist schon die neue Cam pagne da", man ermäßig« seine» Preis, verlaust nur eine Kleinig- keit, «au biete» zu täglich weichenden Preisen au«, und verfehlt naturgemäß seinen Zweck (große Posten abzustvßcn) vollständig. DaS Ausland ist doch auch nicht aus den Kops gefallen, eS sieht dem Spiel gelasseu (wo nicht mit Vergnügen) zu, eS kann warten und prostlirt dabei von Tag zu Tag (so lange man in Drullchland sort sährt, seinen Zucker zu verschleudern), kauft aber nur Kleinigkeiten zur Zeit. Ralsmaleur» und Capitalisteu in England hätten Zehn- »ausrude von Tons zu 18 a gekauft, fall» Deutschland feste Haltung bewahrt, dieselbe» Leute wollen jetzt zu 14 » nicht kaufe», und einfach deshalb nicht» weil sie keine Ber- aiilossung sehen, jetzt schon hineinzugehen und durch große Käufe einem Artikel Stabilität zu verleihe», dessen Produceulen ihn augenscheinlich nur gut genug zum Verschleudern halten. Dem gemäß wartet denn nun alle Welt mit großen Einkäufen, bi» die Preise den Bode» erreicht haben weiche». Nachdem Deulsch- laud seine großartigen Chance» verpaßt hat, Ende vorigen und Snsong diese» Jahre» seinen ProductionS-Uebcrschuß dem Auslände aus Lieferung zu Preisen von circa 19 , abzugeben, verfehlte e» neuerdings »och wieder die Gelegenheit, au» der Verwegenheit der Baissier« Nutzen zu ziehen, welch« per Mal-Lieferung enorm in Blanc» verkauft hatte«. Hätte Deutschland bi» Mitte Mai ausgchalte», anstatt eine» Monat früher vollständig zusammenzubreche», so hätten wir ohne Zweifel das Schauspiel erlebt, anstatt eine- beträchtlichen weitere» Rück gänge» eine bedeutende Preissteigerung zu sehen, denn die Herren Baissier», welche Quantitäten deutscher Zucker ä tour prin im Mai beschaffen mußten, würden in ihrer Angst sich die Preise gegenseitig ge- trieben haben, um sich nur zu decken. Sind nun schon Deutschlands Lhanceu, seine Restvorrülhe vortheilhast abzustoßcn, erschöpft ? Unterer Meinung nach keineswegs. Abgesehen von dem Baiffe-Elemente, welches durch seinen beispiellosen Erfolg in dieser Saison mehr als verwegen geworden und sortsähit, daraus los zu Hämmer», indem eS auf Juni, Juli, August und September große Posten Zucker ver- kaust, die es »leist Hot, abgesehen von diesem Factor müssen die Rasfiiierien Großbritanniens direct auch noch vor dem 30. September Deutschland ganz bedeutende Quantitäten entnehmen, um nur ihren Bedarf zu sichern. Fassen wir einmal die voraussichtliche Roh-Zucker- Versorgung Großbritannien» t»S Auge, indem wir gleichzeitig einen vergleich mit früheren Jahren austellen. ES betrugen laut Board of Trade Statistiken: ISS» ISN »ssg - die Rohzucker-Dorrälhe Ende April die Importationen voml.Mai 270,394 228,370 208,424 153,560 bis 30. September von Deutschland , . . ! — 65.001 32,690 44,130 . Holland , , . » , — 8,946 4,6:30 3,987 . Belgien...... — 25,484 8,614 9,276 . Frankreich..... . Britisch Westindien und —* * 2.009 4,418 5,144 Guiana ..... — 89,770 121,037 99,044 « Britisch Ostindien . . — 49,694 45,620 26,766 . China und Hongkong . 4,284 2,631 12,575 « Mauritius .... « Spanisch Wcstindieu , — 6,570 5,706 4,177 — 15,460 18,631 16,438 « Brasilien » , » , . — , 17,505 27,961 60,619 B » » » « K - den Philippinen. . ./ — 72,592 85,730 85,859 » Peru . . . , s » — 7.081 17,770 11,714 » anderen Ländern . . — 11,531 7,529 5,766 Total-Lersorgung.... abzüglich Loulum v. 1. Mai bi» 30. September. . . 604,307 591,461 539,035 — 413,485 876,190 388,075 vrrblieben Lorrithr am 30. September .... — 190.822 215L71 150,960 333.913 T. WksmrtlLchaMches. Aid PK ßlese, THev bestimmte» Sendungen sind z» richte» an den verantwortliche» Redaeteur desselben T- V. Laue in Leipzig. < - Preis von Rübenzuckern 88 Proc. Rendemcnt per Lwt. —- f. o. b. Hamburg ... — 19:10V, 21/9 21/6 Angenommen nun die Borräthe in Großbritannien Ende September d. I. sollten sich nur belaufen wie in 1883 auf. . . 190,822 T. zuzüglich Tonsum vom 1. Mai bis 30. September wie in 1883 , .....,z..»...z 413,485 macht total Erfordernisse 804,307 L. abzüglich Stock- am 30. April 270,394 verbleibt bis 30. September noch zu importlrendes Quantum dagegen sind nur sichtbar schwimmend uach Europa, wovon auch noch manche Ladung nach dem Sou« tinent dirigirt werden wird .....,« i 79,569 so daß also noch wenigste»- ...«!»« 254,344 T aaderswober bezogen werden müßten. Und zwar woher? Gehen wir die Liste der vorjährige» Jmportatlonen durch, so finden wir, daß die Hauptznluhren in den Sommer-Monaten kamen: von West-Indien und Ost-Indien, Java- und den Philippinen und von Deutschland, und zwar waren solch vergleichsweise hohe Preise wir: 14» per Ewt. für unclayd Taal Mauilla, 20» « » » sair browa Pernaw, 21» - « good brown West-Indian, und 21a Sä » - »88 Pror. Rübenzucker, »or im Stande, vom 1. Mai bi» 30. September Tatalzufllhren voa 375,937 T. nach Großbritannien zu ziehe»; welche Chance habe» wir dagegen zu de» jetzigen Preisen von ca. 6, per Lwt., sage SO Proc. Abschlag, die diese» Jahr benölhigtrn 333,913 Tonnen zu beschaffen? 79,569 T. sind wie gesagt unterwegs und davon sind ca. 704)00 L. Java-Ziicker, die vor Monaten zu hohen Preisen verschifft worden, jetzt aber so zu sagen säinmtlich in feste Hände hier zu Lande übelgegangen sin». Die Iava-Erute ist damit er schöpst. Bon den Philippinen waren um diese Zeit 1883 circa 10,000 T. schwimmend und mehr folgte, jetzt kommt absolut nicht» von dort. Ost-Indien, da» vorige» Jahr circa 50,000 L. sandtr, schickt diese« Jahr so gut wie nicht« (eine der vereinzelten unterwegs bestndlichen Ladungen, für London bestimmt, wurde dieser Tage sogar beim Passireu de- Suez-Sanal» nach New-York beordert) nnd West-Indien bat für DaS, was «S überhaupt unter obwaltenden Um ständen Verschissen kann, einen so viel besseren Markt in den vereinigten Staaten von Amerika, daß wir von dort anscheinend auch höchsten» Kleinigkeiten erhalten werden. Die Verschiffungen von Brasilien, sowie Per» habe» »»»mehr auch ihr End« erreicht. Es liegt also a» drr Haud, daß wir, um da» benölhigte Minimalonautum. wir oben, »«» 254L44 L. zu beschaffen, wesentlich größere Importationen von Aöbenzncker» haben müsse», und können wir mit Lcichtigkrit bis Schluß drr Saison »och reichlich da« doppelte Quantum der vorig- »hrige, Rohzucker-Bezüge (die sich vom 1. Mat bi« SO. Septrmber t auf 65,000 T. beliefen) von Deutschland «bsorbiren. Aber frei lich nur allmälig, wie die Saison voranschreilet, und zu welchem Preise, da- hängt eben ganz von der Haltung drr deutschen Fabrikanten ab. Fahren dieselben fort, t tout piin abzuschlechlen. so können sie, wie bereits angebcvtet, die Preise gerade so gut auf 10 per Ewt. hinunterdrücken. wie sie eS jetzt schon ans 14 gebracht haben, sind sie dagegen zurückhaltend mit ihren Offerten, so können sie mit gleicher Leichtigkeit 2 bi» 3 per Lwt. mehr erzielen und doch bi» Ende September ihre ganzen Rest- vorräthe abletzen, denn selbst höhere Preise sind noch ganz un- ureichrnd, um größere Verschiffungen von llolonialzuckern nach Europa zu zieben. Ter Schwerpunkt der ganzen gegenwärtigen Situation liegt also in Händen der deutschen Fabrikanten, und bleibt abzuwarten, ob dieselben e» verstehen werten, Nutzen daran» zu ziehen! Im zweiten Eircular ist bemerkt? Nach allem vorstehend Gesagten stellt sich nun aber die Sachlage ür DeutschlaiidS Restprodnetionen, wie für Großbritannien» Bedürfnisse bi» Ende September d. I. »och wesentlich viel gesünder, a!S wir in unserm vorwöchentlicheu Berichte glaubten besonnener Weise an- nehmen zu dürfen. Erhält Großbritannien vom 1. Mai b>S SO. September 1) von Deutschland nur ungefähr dasselbe Quantum wie in 1883 anstatt reichlich doppelt so viel, wie wir vorsichtshalber neulich an- nahmen) und 2) von Holland, Belgien und Frankreich etwa wesentlich weniger al» in 1883, so scheint bei dem durch die ruinös niedrigen Preise der letzten Monate nolhwciidigeeweise bedingten bedeutenden Abfall in den Eolonial-Ziicker-Berschiffungen eine demnächstige nennenS- werthe Häufle unvermeidlich, vorausgesetzt, daß die deutschen Fabri kanten, in deren Händen die Restproduclionen besindliw, fest und zurückhaltend bleiben und somit da» gewonnene Spiel nicht aus den Sünde« geben. Die großbritannischen Raffinadeur» müssen ihnen kommen, um nur ihren Bedarf z» sichern, die Baissier» müssen ihnen erst recht tommen, woher sonst sollen diese denn auch die großen Quantitäten deutscher Rübenzucker der Campagne 1883—84 beziehen, welche sie so leichthin aus Lieferung im Juni, Juli, August und September verkauften, ohne sie zu haben, zweifelsohne im Vertrauen aus die Endlosigkeit de» Drucke», welcher bisher die Marktlage so sehr zu ihren Gunsten gestaltete und die vorlhcilhaste Eindeckuiig von Blanko Abgabe» zur leichtesten Sache der Welt machte? Bricht Deutschland »ach der erlangten kleinen Werthausbcsseruug der letzten Woche jetzt gleich wieder zusammen, indem e» sich aus- Neue dem durch die Umstände nicht im Entferntesten gerechtfertigten Gefühl panischer HossnungSlosigkeit crgiebt, so begiebt e» sich freiwillig seine» Bor- theil»: nunmehr, wo die deutschen Vorrälhe auf ein so leicht hand- iche» Quantum reducirt sind, der übrigen Welt einmal wieder dictiren u können und durch Erlangung höherer Preise für die noch ver reibenden Restprobiictionen sich, so weit wie möglich, für die uner hört billigen Verkäufe der letzten Zeit zu entschädigen. Die Baissier« werden zweifelsohne desparate Anstrengungen machen, den Markt nochmal» zu werfen, und da nicht» sie verhin dern kann, zu diesem Behuf« einmal eia Quantum unter Markt wert- loSznschlagen in der Hoffnung, die deutschen Fabrikanten dadurch ins Bockshorn zu jagen und zu erneutem Nachgeben im Preise zu bewegen, so dürste e» sich empschlcn, aus solche kleine Manöver gefaßt zu sein. Die Lage de» Aitikel» hier zu Land« hat sich seit unserm Letzten noch wieder weiter in so fern gebessert, al» olle» nur Käufliche an Colonialzuckcrn während der monicnlancn Verstauung am vorigen Donnerstag und Frcitag ebenfalls in die Hände großer Capitalisteu überging, wa» unvermeidlich dem Markte mehr Halt gicbt, znmal die Mehrzahl dieser Leute die Idee hat, die Zucker eventuell Jahr und Tag zu halte» in der festen Ucberzcuguiig, früher oder später große Nutzen auf die jetzige» Preise zu erzielen. Bei den großen Vorrälhe» an Rohzucker», welche Großbritannien wegen seine» de- deutende» ConsumS stet» halten muß, um zu verhindern, daß Preise, wenn auch nur zeiiweilig, bi» in die Puppen getrieben werde», sind die großen Lapitalistcn dem Zuckcrgeschäste unentbehrlich, und gerade so wie die Apathie und da« dem „Artikel den Rückenkehren" vieler derselben während der verflossenen Monate nicht wenig mit zur Haltlosigkeit desselben (der dann schwachen Leuten in die Hände fiel) beitrug, gerate so ist ihr „sich dkmselbeu wikdrrzutvenden" jetzt auch ein starker Factor. Die Llyde Raffinadeurs halten, gemäß »»verlässiger Mittheikungen, nur höchst geringe Robzuckervorräthe, so daß zu erwarten steht, die selben werden ehesten« in größerem Maßstabe als KLuser austrclen, dergleichen auch die Londoner und hiesigen, welche bisher noch zurück- hieltrn, um sich erst zu vergewissern, daß die Besserung diesmal auch Bestand hat, nicht nur Strohieuer ist, wie mehrfach zuvor diese Saison. Ihre Position hat sich inzwischen derart gebessert, daß sie die jo lange aus ihnen gelastet habenden Ueberschuß-Vorräthe von rasfinirten Zuckern seit voriger Woche zu steigenden Preisen ab. gesetzt haben, wodurch sie sich nun dem Lonsmn gegenüber, welcher ie so lange gezwickt, einmal wieder al» die Herren der Situation jühle» und der Welt da- seit Jahr und Tag ungewohnte Schauspiel bieten: bemüht zu sein, so wenig wie möglich an rasfiairter Waare zu jetzigen Preisen abzugeben, augenscheinlich in der Erwartung, einer weiteren Hausse, während sie bislang sich nur zu sehr zum Verlaus drängten, ziemlich eiarrlri zu welchen, Preise. » Vermischtes. Leipzig, 22. Mat. i von de» Coursen. Daß die Aussprengung über ein Hamburger Fallissement (die „Magdeburg. Zeitung" sagt mit Recht, die Presse würde allein richtig handeln, wenn sie von der Veröffent lichung jeder Jnsolveuznachricht, mit welcher nicht die Nameu» aennung der betreffenden Firma verbunden wäre, adsehen wollte) nicht der eigentliche Grund de» Rückgänge» der Course am Dienstag war. sondern die iunere Loge de» Marktes da» wahre Motiv des Abbröckelungsprocesses bildet, welcher sich vollzieht, zeigen die Ro- tirungen vom Mittwoch, die nur für einige Banken eine bruchtheilige Besserung brachten. Trotzdem aus N-w-Bork keine weiteren be unruhigenden Nachrichten vorliegr», rrössnete Berlin io wenig zn- »ersichtlicher Haltung, mehr geneigt, dem Schlimmen als dem Befferen das Ohr zu öffnen. Der nachfolgende Coursvergleich: Credit 538'/, (526'/,). Franzosen 530'/, (532). Lombarden 259 (258'/^. Darmflädter 154 (153'/^. Deutsche Bank 152 (151', Diseonto 205'/,, (204'/,). Mainzer 109'/, (109'/,), Marienburger 78',. (74'/,), Ostpreußen 103'/. (101'/.). Mecklenburger 199V. (do.). «erra 105.50 (104.90). Galizier 119.87 ( 130 37). Nordwestbahn 305 (da ). Elbelhal 340 (340.50). Duxrr 152 20 (152.75), Gott hard 110 (109'/,), Schweizer Central 96.75 (96.30), 1880er Russen 78'/, (76'/,), Russische Noten 207 (do.), Ungarisch« Bold rentr 7«'/. (??), Italiener 96 (95.50). Laura 109'/. (lM'/ö, Dortmunder 74'/. (73'/,). Wien verharrte in seiner Stille: >315.50. Dagegen zeigte Paris fest« Haltung nnd weiter steigende Course, wen» auch bei stillem Berkehr. -ä. «wtcknu. 21. Mai. Der Geschäftsbericht de« vderhohn dorser Forst-Striakohlenbauverein» aus 1883 constatirt zwar eine Erhöhung der Förderung um 8 and eine Vermehrung der Einnahmen um 12 Proc., konnte aber trotzdem nicht diejenige Summe an Reingewinn verzeichne», wie im Vorjahre, weil die im Jahre 1883 ausgeführle» maschinellen Anlagen und Verbesserungen sowie die Restzahlungen aus die unterirdische Wasserhaltung, an» den laufenden Einnahmen bestritten wurden und auch die Preise für Materialien and die Arbeiterlöhae höher waren al» im Vorjahre. Die Gesammtsörderung der Kohle» belief sich ans 145,845 Karren, doch wurden di« FörderungSkofte» deshalb höher als früher, weil sich der Abbau auf 7 verschiedene Flötze verthcilte, in deren Folge aatür- lich auch viele Strecke» zu »nterhalten waren. Von den geförderten Kohlen find 8559V» Karre» ans Selbpverdranch nnd Berge z« rechnen. 138,285'/,, Karren wurden zum Preise von 496,706'/, ^l verkauft, während 1000 Karren al» Bestand verblieben. Die Gesammi- cinnahme belief sich ans 509.268 und die Ausgabe aus 418.165 ^l, so daß 91,103 Vlk Gewinn vorhanden ist, wozu noch die Gutschrift von 2421 ./<i vom vorigen Jahre kommt. Da laut der Bilanz eine Reserve zu Abschreibungen im Betrag von 5000 da ist nnd eine Belastung der Conti nicht staltgesundcn hat, weil doch alle Neu- anlagcn au» den lausenden Ausgaben gedeckt wurden, so konnlcn von den vorhandenen baarrn Geldern in Höhe von zusammen 93,525 aus jede Actie 36 ^!, also iuSgesammt 90,000 Dividende vertheilt und 3525 »! auf uene Rechnuirg vorgetragen werden. Die Bilanz schließt aus beiden Seiten mit 637,541 ^!, da» Gewinn- und Bcrlust- coulo mit 624,190 »Sl ab. * Berlin, 3l. Mai. Der deutsche Tolonialverein, Ab- theilung Berlin, wählte heute dnrch Acclamalion den definitiven Vor- stand und nahm folgende an den Reichskanzler zu übergebende Resolulion an: „Die Generalversammlung de» deutschen Colonial- vercin» nimmt mit dankbarer Genugthuung von der in die Ocffent- licbkcit gebrachten, in Folge Beschwerden deutscher Handelskammern gesüßte» Entichließuiig de» Fürsten Reichskanzler» Kenntniß, die wirlhschalilich,» Interessen Deutschland» im Congogebiet zu wahren, hat da» feste Vertrauen, daß e» in weiterer Verfolgung dieser Ent schließung gelingen wird, Dculschland feindliche Bestrebungen anderer Staaten zu vereiteln. *— Da» Für und Wider in drr Gew i anbei heilt gungs- srage. Unter diesem Titel beschäftigt sich die Nr. 40 der „Social- Corresponvenz" wieder mit dieser heiklen Frage und mit dem von ihr ausgcgangenen Vorschlag«, die Gewinnbetheiligung der Arbeiter unter gewiffen Einschrünkvngcn in dem nrurn deutschen Gesetze über Aclicngesellichaiten vorzuschreibc». Au» dem „Arbcitersreund" wird ein Brief de- sranzösische» Staat-rath» Charles Robert abgcdru.1t, welcher schreib«, daß sich die Pariser Gesellschaft sür Gkwiniibetheiligung, obwohl au» lauter Anhängern de» Antheil- sqstenis bestehend, doch kinstimmia gegen die obligatorische Einführung bei Acliengesevschaftc» erklärt habe. Und dieser Ansicht sind auch wir, wenn auch die „Social-Torrespondenz meint, daß die GewinubethciligungSpflieht der Unternehmer nicht himmrlweit ver schiede» von der Haftpflicht »ud Versichern»gSpklicht sei. Da» sind denn doch ganz andere Dinge. Eine solche gesetzliche Bestimmung würde einen bcdtiiklichen Eingriff in Privatrechte darftellen; denn eine industrielle Aktiengesellschaft ist ja auch wesentlich nicht» andere» al« «in Comvogniegeschast mit beschränkter Haftbarkeit. Von da bis zum einzelnen Fabrikbesitzer ist dann nur ein kleiner Schritt, ein Halt ist da nicht gegeben, und so gelangt man allmälig aus die abschüssige Bahn de» Eingriffs indaS Pnvatcigenthum und zu einer Neuregelung der Gcsellichast. Denn Arbeiter sind nicht blo» die Fabrik- arbciier od. ausschließlichen Haudarbeitcr. Wie wechselvoll die Zeiten ür industrielle Unternehmungen sind, und daß die Eigenthümcr nur zu oft in die Lage kommen, die magern Jahre durch die fetten zu coiiipeiisircn, weiß Jeder. Wir können un» hellte aus das gefähr liche Capitel nicht näher eiulassen. soudern bemerken nur, daß die Social-Corr." Volkswirt-«, Juristen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer um weitere gutachtlich« Aeußerungcn über Gewinubetheiligung rc. ersuchte »— Consulate. Der Kaiser hat im Namrn des Reiche» den bisherigen Consul in Ncw-Fork, Ludwig Alsrrd Naschdau zum Coiiftil in Huvana, und den bisherigen Bice-Consul in Chicago. Karl Poll irr, zum Lonsnl iu New-Dork ernaont. — r. Haiinoprr, 2l. Mal. Gestern fand hier im Königssaal de» Tivoli die Generalversammlung de« Verein» deutscher Spediteure unter Vorsitz de» Herrn Moritz Merfeld aus Leipzig und Schrislsübrung de» Herrn Rechtsanwalt vr. Wachtel statt und waren bei derselben 61 Mitglieder mit 84 Stimmen anwesend. Seit dem Vorjahre hat sich der Verein um 10 Mitglieder vermehrt und uinsoßt nunmehr l62 Firmen. Nachdem die Generalversammlung vom Vorsitzende» eröffnet war, wurde zunächst Bericht erstattet über die bisherige Thüligkeit de» Borstande» bezüglich der Gründung einer neue» Trali»porl-BrrsicherungSgelellschast und nach längerer Debatte wurde der Martin'jche Antrag: „Die Generalversammlung wolle beschließen, für jetzt bi» aus Weitere» von Gründung einer neuen Transport-Versicherungsgesellschaft sür Spediteure abzuseheu, weil man annehmen kann, daß da» Bedürsniß hierfür nicht mehr in dem Maße wie früher vorhanden ist, nachdem dir meisten Versicherung» wscllschaste» ohne Zweifel unter dem Druck unsere» Borhadens und Vorgehen» bezüglich ihrer Bedingungen viel entgegenkommender ge worden sind, und dadurch unser Zweck eigentlich schon erreicht i angenommen. Sodann referirte Herr Alexander Philivp au» Chem nitz über verschiedene Offerten von Versicherungsgesellschaften und im weiteren Verlause der Bersammlung wurde über einen Antrag des Herrn E. Bcamken au- Köln drbattirt, derselbe lautete: Die Generalversammlung wolle beschließen, daß die Mit glieder de» Vereins deutscher Spediteure gehalten sind, sich gegenseitig vor Schaden dadurch zu schützen, daß sie n. schwere Betrügereien oder Unterschlagungen seiten» Angestellter, d. be trügerische Manivulationrn oder vermnthlich« Insolvenzen von Seiten der Kundlchasteu und Correspondcuten dem Borstande anzu zeigen haben, welch letzterer »ach Prüfung de» Thatbestande« die BerrmSmitglieder davon zum Zweck« der Warnung in Kenntniß setzt, wenn die» nach Lage der Sache ongezeigt erscheint." Der Antrag steller begründete seinen Antrag durch Anführung verschiedener Bor kommniffe, zog aber seinen Antrag zurück, als Herr Laudmann auSsührte. daß derartige Mittheilungen unter de» Mitgliedern zwar sehr wünschenswerth seien, der Vorstand dadurch jedoch in eine schwierige Lage gelangen würde. Alsdann schritt man zur Wahl. Zu Revisoren bestimmte man die Herren Habbicht aus Leipzig und Grund au» Frankfurt a. M.; nachdem Herr Lewy als Vorstand». Mitglied aus die Wiederwahl verzichtet, zu ordentlichen Vorstands mitgliedern: Moritz Merfeld, Anton Landmann, Wilhelm Oelßner aus Leipzig, Adolphe Cbarlier au», Aachen, August Martin au» Elberfeld, Alexander Philipp au» Chemnitz, H. Valentin au» Berlin, I. G. Link au» Nürnberg, I. Herbig ans Kassel und z« stellvertre tenden Mitgliedern: Karl Schneider und OScar Leutzsch au« Leipzig. Nachdem dem Vorsitzenden, Heren Merfeld, durch ein dreifaches Hoch der Dank sür dir umsichtige Leitung drr Verhandlungen anSgedrüekt worden, ertheilte man Decharge. *— Hamburg« Handel. Rach einer vorliegende» Urbersicht über Hamburg» Handel im Jahre 1883 betrug die IM1 1882 1883 2.600.500 T. 2,694.100 T. 2,987,300 T. 137,300 . 155.000 . 166,600 . 2,945,700 . 3.161.8ttO . 3,333,200 - 5.683.500 6.010,900 T. 6.487,100 D Einfuhr seewärts über Altona laud- nnd slußwärts zusammen Die Nenanlagen auf der Jlseder Hütte erforderte« 870,066 .KI. zur restlichen Beschaffung de- erforderliche» Capital« sollen 7S7.625 neue Aktien au-gegeben werben, weil durch die andernfalls etwa nctlmendige Ausgabe fernerer Obligationen die Gesellschaft mit zn hohen ZinS- und TilgungSverpflichtungen belastet werden würde. Erzeugt wurde» im Jabre 1383 in den beiden Jlseder Hochöfen l0l,5ll,775 Kiligr. Roheisen oder 9,701,035 Kilogr. mehr als 1882, in Peine 7460 Tonnen Schweißeisen, 3167 Tonnen Flußeifen uud 24,078 Tonnen Rohstahl. Der Betricbsüdenchuß der Jlseder Hütte bei lägt 1,357,016 »i, wovon der BetriebSreserve 161,692 über wiese» und 606,070 ^ abgeschriebe» warben. Bom Reingewinn in Höhe von 586,253 erhielt der aus seinen Meist betrag von 450,000 VI gebrachte Reservefonds 55,332 -Kl. die Verwaltung 21,014 Vi Schließlich wurde davon noch eine Dividende voa 22"/, Proccut — 501,500 Vi den Actiouaireu auSgezahlt. Trotz der noch immer sehr ungünstige» Geschäftslage der Eisenindustrie hofft doch die Verwaltung sür da» lausende Jahr ein befriedigende» Resultat zu erriclen, sind doch bi» jetzt immer au-rcichc»de Aufträge ein- gelaufen. Z Zur Pslanzenaurfuhr uach Böhmen. Nach g. 4 der Verordnung vom 4. Juli 188.3, betreffend da» Verbot der Einfuhr von Pflanzen und sonstige» Gegenständen de» Wein- und Garten- baue» aus Grund der Bestimmungen der internationalen Reblans- convcntion vom 3. November 1881, hat die Ausfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, Sträuche« und sonstigen Begctabilien, welche au» Pflanzschulen, Bärten, oder Gewächs häuser» stammen, au-schließlich über die zu diesem Behnse von einem jeden der an der RcblauSconventioa betheiligteu Staaten sür sein Gebiet zu bezeichnenden Zollämter stalirusinden. Während früher eine besonder» scharfe Handhabung der Bestimmungen der Reblau»- convenüo» seiten» der österreichischen Beamten an der böhmisch- > oberlausitziichen Grenz« nicht stattsand, verhindern die diesseitigen Zollbeamten aus Grund jener Berordmmg jede« Ueberführea von Pflanzen nach Oesterreich aus anderem Wege al» über die an Schienen wegen gelegenen Zollämter, Zittau. WarnSdors und Reichen- berg. Die Zahl der Gärtnereien in Zittau uud Umgegend beträgt etwa 220. die zum guten Theile starken Absatz nach Böhmen hatten. An 150,000 Stück Topfgewächse, über 750,000 Schock Blumen- und Gemüsepflanzen wurden früher au» diesen Gärtnereien «ach Böhmen auSgcsührt. Die Zittauer Gärtnerschast war rechteittg bei dem Reichstage wegen der Berücksichtigung der verbältniffe in de» Grenz- bezirken vorstellig geworden, und in der That find in der neuen Reblausconventioa Erleichterungen tm Greazversehr für de» Rebeahandel vorgesehen. Eine gleich günstige Behandlung der weniger gefährliche, sonstige» Erzengniffe ist aber «ich» in Aussicht lenommcn. Vergeben» habe» sich die Gärtner »te di« Handel«- ammer de» Zittaner Bezirk« bei de» einheimische» Behörden »« Erleichterungen sür drn Handel mit Bartenbauerzengulffen im Grenz, verkehr bemüht, nnr da» ist erreicht, daß die österreichische Regtrrnng die Uebersührung voa Pstanze« über die Grenze ohne Entblößung der Wurzeln von der Erde auf besondere Srlaubmßscheiue gestattet bat, zu deren Erlangung nur dir Beibringung rmer behördliche» Bescheinigung über die ReblauSsreiheit drr Gärtneret, a»t welcher > die Pflanzen stamme», und die Benennung de» Känferl erforderlich ' ist. Bei dieser Lage der Sache konnte ftumrrhi» »och rin Verkehr' zwischen den Zittaner Gärtnereien nnd de» böhmische» Händlern stattfindrn, wenn auch der Absatz an dt« zahlreichen Privatlentr ans - Böhmen, welche in Zittau ihre» Bedarf an Pflanzen gelegentlich deckten, verhindert war. Seit vergangene« Sommer ist- aber der Pflanzenverkehr mit de» Händlern auch «ttrrbnnden, eo die geforderte Anmeldung auf de» drei 8»llä«tern gittan, Warnsdorf und Reichenberg drn an de, freie» Verkehr „f allen die Grenze überschreitenden Wege» gewöhnte» Hänbler» »El« ' fach so unbequem war, daß sie den Handel onfgade». In »rneflrr, Zeit ist nu», «wie die Zittauer Morgemeitmia «rldrt» ein» »och l weitere Erschiverung der Pflanzen-Ausfnhr dahin erfolgt» daß dt«' sächsische Zollbehörde die Sussuhr drr mit Passtrscheln versehene» Pfla> zensendungen nur noch ans der Eisenbahn gestattet. Rach de» Darstellungen der Ligenthümlichkett des Pslanzeuhandels nach. Böhmen in den Berichten der Zittauer Handelö- und Gewerbekammer, unterliegt e» keinem Zweifel, daß hier Abhilfe eintretr» mnß, «m» nicht eine blühende Industrie zu Grund« «he» soll. *— Ungarische Rentenconversto». Der Leser ja nicht, daß wir ihm etwa« Neues mittheile» wolle». DE Rothschild nnd Lonsorteu habe» uns nicht enthüllt, wenn sie ihre. Operationen finalisire» wollt», wir r« in gute» Dattsch heißt. Es liegen un» nur in einem Specialabdruck au» de« „ViEsen-Wochen- blatt" „Fünf LonversioaS-Brirse au Herr» voa tzanfrmann" vor» welche über die ganze Conversionsaffaire sich »»«spreche». Es heißt' da unter Anderem: ES werden ganze Ballen nenrr Papiere ahn« jegliche substantielle Werthunterlage ans den Markt abgelade»; tha«sächlich haben die neuen 545 Millionen 4proceutige Reute dieselbe Werth« bafi» und kein Atom wirklicher Capitalsgrundlage mehr, als die alte 400 Millionen Gulden 6procentige. Um 2V, Millionen Jahres zinsen zu ersparen, vermehrt der ungarische Staat seine Schulden um 145 Millionen. Diese Thatsache liefert ei« «igeathümlich« Illustration zu der Redensart, daß die Eoavrrfiou der erste Schritt zu einer Reorganisation drr ungarischen Finanzen srt. Ein Staat, welcher seine Schulden um 145 Millionen vermehrt, um seine Jahres- zinlen um 2'/, Millionen zu verringern» ist eia Uaicnm auf dem Gebiete der Finanzwirthschast. *— Zwilchen der Warschau-WIeuer nnd dar Saklztsche» Karl-Ludwig Bahn ist nach einer Meldung der „Pos. Ztg." aus Warschau gegenüber der z» erwartenden Coneurrenz der neuen Linie Iwangorod-Dombrowa sür die Dauer von sechs Jahren »ine Vereinbarung zu Stande gekommen, wonach der »och Schlesien ge richtete GetreidetranSport von den Stationen der russischen Südwest bahnen, insbesondere der Lmie Kursk-Kiew, über galizisch Brodh der Karl-Ludwig-Bahn geleitet werden soll, wofür die Warschau- Wiener Eisenbahn 10 Proc. der Einnahmen erhält, welch« daraus der Karl-Ludwig» Bahn erwachse». *— Suez-Canal-Gesellschast. Nach dem hat die Administration beschlossen, die Iuli-Toupon» zulösen: de» Actiencoupon netto mit 50.88 Frcs., de» Delegationev- lloupon 70.64 FrcS, Actien-Gknußscheiue mit 38.73 FrcS., Del«. gaiionen-Genußscheiae mit 56.64 Frcs. und Gründrr-Authcile mit 21.96 Frc». 6,010,900 T. Werth in 1000 v« 908.074 V« , 62,153 . - 1,114,631 . 979.269 57.605 1,191,341 Einfuhr seewärts ^ 905,239 über «ltoaa ' 63,298 land- uud slußwärts 1,049,970 zusammen 2,018.507 V« 2,084,858 V« 2,228,215 V» Die Zunahme gegen 1882 beträgt also dem Quantum uach circa 8 Proc, dem Werihe nach ca. 7 Proc. —r. Prine, L>. Mai. Jlseder Hütte oud Peiner Walz- werk. Dem Geschäftsbericht der Jlseder Hütte und de» Peiner Walz- werke« entnehmen wir Folgendes: Die nn zweiten Halbjahre be standene weichende PreiSrichiung sür Eisen» und Stahlcrzeugnisse hat namentlich da« neue Stahlwerk betroffen, welche» bi« dahin im Wesentlichen nnr einen Artikel, die im Herbst 1883 von 125 aus 90 ^ sür die Tonne i« Preise gewichenen DrahtbilletS, anzuscr- tigen nab betreff« der neuen Betriebseinrichlungeu mit großen Schwierigkeiten z» kämpfen hatte. Das ganze Anlagecovital, da» aus bedeutend größere Leistungen berechne« war, hatte das Stadl werk angelieben nnd io eine Zinsenisst von 124.618 ^ z» tragen, in Folge besten ein Uederichufi nicht zu ermöglichen war. Die Kosten der neuen Betriebremrichtunge» in Peine betragen annährrnd 1.000000 wozu 670,000 Koste» sür di« Erwerbung de» Thomai scheu Patent» zur Feffrlu», phosphorfrrien Elsen» treten. „P. «. Bl." wie folgt «in- Poft- und TelegraphEnwesen. *— Erössuung »euer Berg-Telegrapheuanstalten. Auf dem Ravensberg (Harz) ist eine Telrgraptzenanstalt eröffnet worden, die in Zukunft alljährlich vom 15. Mai bi» Ende September in Wirksamkeit tritt. *— Internationale Telegraphen Da« Kabelrrinidad- Demarara ist wieder hergestellt. *— Wirdrrerössnung von Berkehrsanftalteu t» Bädern »c. Di« Postanstalten mit Tclegraphenbetrieb auf de« Brocken, aus der Schneekoppe, in Landeck und Reinerz, sowie die Postanftalt in Müritz sind für dieses Jahr wieder eröffnet worden. *— Telegraphen-Berkehr griechische Telegraphen»«, Wallung Inseln Griechenlands, welche noch angeschloss.-n sind, mit demselben dieser Arbeit tritt auch ein Gebührenermäßigung für einen mit Griechenland. Di« läßt gegenwärtig sämmtliche nicht an dos Telearaphennetz verbinden. Nach Beendigung neuer Tarif in Kraft, welcher eine Theil ver mit Griechentand z» wechselnden Lorrespondenz dringt. *— Da« Telegravhenwesen In Deutschland (Reichs- Poftgebie«) und in Oesterreich. Eine Bergt,ichung der Tele- graplienanlagen »<-. der beiden Verwaltungen «rgieb», daß das öfter, rechliche Telcaraphenwesen weit hinter dem d^ ReichS-Poftgebtets zurück ist. Nach den letzten Statistiken betrug am Schluffe de« Jahrf. 1882
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