Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-24
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VolksmrWastliches. AL» ste Liest» Theil beliimmleo Erndunge» sinh zu richte» cm de» vergntworllicheu Netzatteur desselben T. 8. La«» i» Leipzig- Rciclitiiberg-piir-llbiher Lühn. <>lus dem Geschäftsberichte pro 1853.) Prng, 22. Mai. Tie Gesainmt-Einnahmen betrugen 0,5-59,7.5'- s'.. und sind um 59,882 sl. löbrr «IS 1832. D e Geiammt- Ausgaben bcli.-s-.n sich «ns 2,HI!,87>'- sl. und sind gegen d.:S Voejihr i n, 567,-430 sl. g stiegen. Diese Steigerung wird mit der Er- »eiieiuiig und V.-ln,ehrung de« Fabrpark.S, lerucr niit de» aut- ffesühncu Eiivett rungSbai tc» ,:>ouu:rt; lxidcS erkoldert« knien Kosteniiisioaiid von 522,-'96 sl. Die remen Beirle'.S-LuSg.iben lettagcn 1,492.514 fl. <-l- 84.:867 fl ). Tie SlaaiSgurenlie wurde ticit ciucn: Veire.ge r-o» 944..551 fl., gcgcnüder 437.003 sl. »u 1>«r- >ahre, in.Äi-.sp-.uch ger.ominen. Tcr VerwultnngSrnih wird iu der Gciitre.!o.r,!amii:!uug die Ein-ösui.g de» Juli-EoupouS mit 4 sl. beantrag!... Ban und Ausrüstung der Bahn: Augewachse» sind die Halicstelle-, Pi.-.to und Ec.noltz ?lng>!<1iasft wurden 6 neue Loco- motir-en, t'K) g.-d.ckte und 2o offene Lc-siwage», daun 75 Kohlen wagen. E..de irn3 wäre» >omi» vor! »den: 50 Locoinot've», Uli Pec e.i-ii. II6.4 Güter- und SL Geräckw-.igrii. Betrieb: Jni Jil.ee !e<< veikelirlen 22.15,1 Auge, gegen -0.723 in, Jahre 18e,2. Bc'ö.l.-r. wurden I,i '.7,-15!) P«rionr„ t-s- 93,720) und hierfür e-.n- ge:, a 0.5.150 fl. z-ft 25.557 sl ). Die Perscnensrequrnz vcr- lhri'.k sl.1t t i.e iilasse» w.e lo!gr: !. Clai>« 4355 Perionen, Ik. ft-a'i-.- b.> iu".', '^rsduen. lll. C'.riij« -.69 7<'>5 Vertonen. IV. Masse 36i- l>..' ^e / neu und 25.012 Mann Mil:a>r. An Paeleignlein n-uroen besv rdeit: 1,267.5,5,2 Denoen (-s-77,332 L.) und l.ierjür eingcneniniri: 2,497,37 ! sl. (ft-31,548 sl.). Tie Hauplarlikcl der Verjr.-.tt-.uiit. b. dclcu: Sl>inkrh!e mit k5l.112 Teniie» (-j-22.'5.,2 Toi-u.-i . ts -lreide und Niehl.redneie 110.490 Touuen (ft-9711), Zuck, . , .. .5!,5.-2 Tonnen (-s- 8628 Tonne»), Garne 47,342 Tonn. » l-s- 25-6 T. .Ämter und Melasse 33,313 Tonne» s-ft 1951 To uei . g^arn 37.822 Tonnen (ft-9682 Tonnen), Braunlohlrn 31.1) 7e-nnru t-s-LuO Tonnen), Baumwolle 16,242 Tonnen ( s-5,!> Tonnen) rc. re. Hcroorae'vrden wird, daß a» der Gesammwerftachtung kohlen i-nd Coat , n it 53 Pro:, varticipiren. Ti ö ! l--rnerträgniß l-czissert sich mit 747,8-6 fl. gegen 1,2754«'4 sl. .in Jahre 1832. Eisciig. eßerc, in Rcichenberg: Der Verth der erzeugten Waaren let.a^ii S!>7,278 sl. und der Reingewinn 46,934 sl. T.eieni Unterm sallt o e Berziusnug eines Capital« von 4tX».U>»r sl. zur Last, jvinr: c>:> Ziiiscu-cNsorLcriiiß von 21,760 fl. Es rc-snllirt demnach ein reiner Gewinn von 23,234 fl., gegen 25,9l3 fl. im Jahre 1332. Verwendung dcS RcinerträgnisseS: kl» Zinien und Aniort-.s .lwnen fallen dem abgclansencn Jahre zur Last: 1,716.024 fl.; dein gegeniiln-r steh-n zur Beringung: der Bclrn-bS-Nelto-Erlrag per 747.853 fl., LaS Garanlie-Ersoet>ec»iß 944,531 fl., Agio-Gewinn pro 183.! 7316 fl., Coiiio-Eorreni-Zuisc» 7945, fl. und Ertrag der Ncichendcrger Eisengicsterci per '2.5,284 fl, tn Summa 1,732.932 sl., vouach sich sür daZ Jahr 1833 eia Ue'oerschuß von 14,92? fl. er stellt, dcr von dcm allgrinetnen BahnbetriebL-Zinsen-Lonto »bgc- »hricbcn wurde. Die Han Pt-Bilanz stellt sich wie folgt zusammen: Aktiva: stin-Lontt 36,l06,4l9 st., Lasso- und Essecten-BestLnde 698.267 fl., Materialien 386.904 fl., Bahiibetriebs-Ainseu-Tonto 363,499 fl., Lebilor.» 7U3,293 st., k. I. Staat,'-üentral-llassa 14,824,093 fl., StaatS>ubve»»uniS.Z,usen.Coato 6,6-19,196 fl. — Passiva: Gesell. IchajlS-Capital 34,295.486 fl., AmorilsationS-Conio 2,233,713 fl., Ainsen- und Tilgungs-Rückstände 647,22? fl., LreSltoren 1,373,503 sl., Aerial-Borschtstle 44,532,541 fl., Zinse» für diese Vorschüsse6,649,196 fl. Eine projerlirte Eisenbahn nach Sibirien. Die Anlage eiue» Schienenweges durch das Uralgebirge, um einen rascheren und leichteren TrauSport der Erze, de§ IhceS und der Pelzwaaren auS dein asiatischeil Rußland zu ermSglichen, gehSrt jel:< samerwelie zu deiiieuigeu Projecte», die, trotzdem sie wenig technische Schwierigkeiten bieten, in commcrzieller Beziehung dagegen den reichsten Lrsolg vrriprcchen, schon seit vielen, vielen Jahren geplant werden, jedoch erst jetzt ihrer Verwirklichung entgegen gehe». Der Plan, eine Eisenbahn durch da« Uralgebirge zu bauen, winde I960 zuerst von dem Grafen Jg»atieff, der damals russischer Gesandter am Hofe noa Peking war, vorgeschlagen, indessen wurde derselbe erst im Jahre 1875 dem russischen StaatSrathe vorgelegt, der ihn nach genauer Prüfung genehmigte und dem Kaiser zur Sanctlonirung vorlegte, welche auch bald daraus ersolgte. Indessen hatte Russland damals an Anderes zu denken, und insbesondere waren es der Krieg mit der Türkei und seine Folgen, welche das wichtige Eijenbohnprojeet vollständig in Ver gessenheit gel otsten liehen, bis Loris Melikofs eS im Jahre 1880 ausS Neue an d«S Tageslicht zog und sich in so lebhafter Weise sür daS- selbe verwendete, daß die Negierung den im Jahre 1875 gefaßten Beschluß bestätigte und 1881 die Erlaubniß zur Vornahme der Vorarbeiten erlhcilte. Beide Beschlüsse der Regierung bezogen sich jedoch nur aus Allgemeinheiten des Projekts; die Details, insbesondere der Ausgangspunkt uud die Richtung dcr geplan ten Bahnverbindung, »nrcrliegcn noch jetzt dcr Entscheidung des StaatsratheS, der sich über die Nothwendigteit der Anlage allerdings in Uebereinsummung befindet, bei dem jedoch die Ansichten über die drei in Vorschlag gebrachten Routen noch stark anScinandcrgehcn. Handelte eS sich einzig und allein darum, daS asiatische Gebiet jenseits des UralgcbirgeS an daS Eisenbahnnetz beS curopäisäik» Rußland anzuichlicucn, dann würden die Meinungsverschiedenheiten nur technische Frage», die mehr oder minder groß'» Schwierigkeiten der einen und der anderen Lniie, betres-en, allem hier kommen auch ernstliche commerzielle Jnteresten in Betracht, denn einige Districte erwarten von der neue» Bah» eine außerordentliche Entwickelung, während andere fürchten, daß sie, weil zn cnlsernt von derselben, nicht nur keinen Nutzen haben, sondern sogar gänzlich ruinir» werde» Mächten. Ter StaalS- rath h.! e.!>o das Pro -leni zu läsen, aus weiche Weste nicht nur die tiirz-s'-B ub i,oung zwischen Sibirien und dem eurot-astchcii Rußland I erznstelll N ist, sondern auch wie dies im Interesse dcS nationalen wie tcs localen Handels am erfolgreichsten geschehen kann, mit andere» Worte», welches die beste Route für eine Bahn zwilchen Mo.'lau uud Tjuinen, sowie den große» Wasserläuscn deS Goiiverneniei!!? Tobolsk ist. DaS russische Eisenbahnnetz reicht bereits an lae'ue -a pa,sende» Orlen bis nahe an die astatische Grenze hinan, ir - sondere in Oeenl'urg und Eknterinburg, allein wollte man die i nä. diese» O len führenden E senbahnen sür den Weiterbau der si je sten Bal,» benutzen, io würde die letztere entweder zu weit nö,. - - .er zu weit südlich liegen, lind dennoch wird die neue Bal.n - -el.cini ist Wallrinbiirg berühren, den» von den beiden in ,5re.ee »-"euren Projekten — daS dritte Hit wenig Aussicht, zur Au.'ähu 1 erbrach» zu werden — will das eine neue Bahn von Morl., ,.u>ch Samara lila »nd Tscheljabinsk nach dcr genannten Siatzl tonn:, während das zweite Ekaterinvnrg über Nstchni-Now gorod ! u' l,n erreiche» will; bei beiden Rcnlen wirb Ekalerin- !urg die a -rläusige Endstation sei», von dcr später der Schienenweg bis na', T'.um-':, fortgesetzt werden soll. Gegen dir Rilchni-Row- gvra! - 2s'".e .vird e-'r lucht unberechtigte Eia-vand erhoben, daß aus dk.selstcn . e Fluss- Wolga, Lka, Kama und Bwlka üsterbrücki werden tnüßlen. l,. nd ans der Samara-Linie nur eine Brücke hcrzustelle» Iväre: eud r, rseil? lonrde inan zivischen Nstchni-Nowgorod und Elnl.iir'a 1 125.-2 W ist vollständig neu zu baue» haben, ans dcr Sauia,a liont-- dagegen nur 240 W'-rst, so das, sich die Koste» aus der le .. r , Linie um miaoeftenS dreißig MiUlone«, vielleicht sogar >mi lunist i M ll vnc» Rubel l älcr stellen als ans der erstellen. Der ltntrrscki:,'» aee Herstel.'»« zd-kesten kann jedoch hier nicht maßgebend sein, ei l n.l.r kommt es hauvtsüchlich aus die Entfernung zivischen Most u und Lkatetinburg ans beide» Routen n»; über Samara hat inan durch Ria-,an, RlaschSk und TschcliabinSk eint» Weg von »iel,c a'S zweitausend Werst zu mackien; über N-schni-Nowgorod und Kasan ist die Eiii'erniing um ll44 Werft geringer. und »s ist deS- «all» all- ziemlich gewiß an.m ehmen, daß die riissüche Negierung die kützere R 'nl.-wl-l.l „ wird; cs stkndc a, ch vslhinndig im WideOlln uche Mit der :n sisch.-u Estrudahupoliitt. einen Umweg von mehr als llMtileS zu mach n, nur um den Ackerbauern von Samara Gelegenheit z» geben, leiser mit den nördlichen Piovinzc» concurriren z» können.. Ferner ist uocki zu beachten, daß die Provinzen Nischai-Nvwgorvd und .Kakau, sowie in geringere»! Grade outh Bintka und Bologda, die zusammen einen Fläelnniraui» von 12,000 Luadratmerst und eine B.t i .ll-rung von 7 Millionen Seelen haben, so gut wie ruinirt werden würden, wenn die Regierung sich sür die andere Noule entscheiden sollte. Ist die B--«tän.geeiing der Bahn erst mit Tjumen fertig, bann steht daZ ciirnpäische Rußland mit den großen Wasser« lausen beS Tvbol urd Fetisch und den ungeheuren Provinzen TomSk, Tobolek »na SemipalatmSk in direkter Verbindung, die sür den Handel von ganz unbcrech »barer Wichtigkeit sein wird. Von, Osten »eS Reiches kommen Gold, Silber, Plalma, Blei, Kupfer und Eisen: die jährliche Production teS ersteren allein beläuft sich ans volle Millionen. Ferner eicbteSim Ural, in den Ki.chsensep.-w, an der Nordseile eS Altai- g.birgcS, nnt A-i.ur und in den B.ii.'alsee-Districte» reiche Kohlenlager, wähicnd » den Loiaitberge:: werilvullc Giaphittzergiverke ept- oll it wltden; auch in der untere» Tungnrci findet sich diese» slüitzeiij- w-rtlie Mineral, obgleich inan dort neck keine Berluchc gemacht Hai. die Minen auSznbe wen. Daß die iüdlichen Theile Sibiriens sich bc ond rj gut zu Ackerbanzw-cken uud Viehzucht eignen, ist bekannt; d l Ertrag an Rauchwaarcu scheint daselbst abzuneümen. dagegen ist der Vorealh an Fischen in Seen und Strömen so gut wie un- crsc! övsiich. Allen tieien Industrien, die zni» größten Theile wegen nie.i-g-Inder Verkehrs- und TranSporiverl'indungeu sich nicht haben entwlck.lln rönnen, wird die neue Eisenbahn große Bortheil? und Anregung bringe», und ebenso werden tue großen Ccnirc» dcS sidiii-chen HanöclS c.n Michligk.it gewinnen. Zn dici.-n den HnnL.l verin iteluden Centrcn gehSrt zunächst die berühmte Meise von Niichni-Nowavrod, aus dcr >Lhrlich sür 150 bi» 160 Millionen Rubel umgcßtzi werden, dann die Messe von Jrbit im Eor.oern-.ment Perm, welche einen Jahr Suiniatz von 60 bis 70 Millionen hat, dieienige von MaSiiausk mit 5 Millionen Umsatz, von Tjnnicit und einiger zwanzig anderer Slädte von geringerer, aber doch noch großer Bedeutung. Mittlerweile schreitet auch die Eolonisienng von Sibirien mehr und mehr fort; dieselbe wird ganz systematisch b-trtcbeu, seiid i» Sibirien nicht mehr einzig und allein der Vln'>»thalt von Birdie-Hern »nd wegen politischer Vergehen Beibinilter ist. Es findet dorthin jetzt auch eine sceiwillige Ein wanderung von Leuten statt, welche daS freiere Leben aus den Hoch ebenen im Osten der ichweren Ackerarbeit im mittleren Rußland verziehe», tz.uch in Beziehung kann aus die Einwanderung die neue sibirische Bahn nur zum Segen gereichen. (H. Ä.-H ) Vermischtes. Leipzig, 23. Mai. *— von der Börse. Freitag. Die heute an» Berlin an- langenden Cours-, namentlich der Banken, lauten höchst ungünstig. W-ie die Depesthr besagt, ist die Börte durch den neue» Stemvel- stcuergesetzenlwnrf, dcr dtm BundeSrathe zugegangen, sehr gedrückt genillen. Dieser neue St-nipelsteuer-Gesetzentwurf beruhte wie der von Weoell-Malchow 1882 cingebrächte aus dem Peincip dcS proccnlualen Lleneii.tz.S, geht aber im Einzelnen vielfach über diesen hinaus. So delra.it dcr proeentnale Steuersatz, welcher nach jenem Antrag nur '/„ per Mille betragen sollte, in dcr neuesten Borlage das Doppclle. Die Steuer war seruer nach dem Antrag Wedel! nur von Acitoesck.äilcn zu entrichten: nach der jetzigen Borlage soll die selbe gleichmäßig von Zeit- und Cass.iq,llchLsren in Wcrlhpapiercn aller Art und m Maare». welche zur W lltcrveräußerung bestimm! lind, entiichlrt werken. Ter Antrag Wedelt erstreckte sich nur aus Zi-itg-schästc. welche im Inland« abgeschlossen werden. Die neue Bo,.a- k besteuert auch alle von einem Inländer im AuSlande ab geschlossene» Lassa- und Zeitgeschäfte, und zwar, wenn dcr Gcgcn- coulrabcnl im AaLlande wohnt, mit dcr Halste, als« mit pro Mille rc. Lin osficiöseS Blatt findet eS ganz natürlich, daß, nachdem die Nationallüeralen sich der Negierung verschrieben, dieselbe die Ge legenheit ergreift, diese günstige Lage möglichst aurznuntzea. —I. Leipzig, 23. Mai. Der Handelskammer tst vom kvnlgl. Ministerium eeS Inner», Abiheilung sür Ackerbau, Gewerbe und Handel, die nachstehende Miühcilung zugegangen, welche mit dcm )e!iierki.-n, daß da« darin erwähnte Deutsch e HandelSarchiv aus dem Bureau dcr ersteren, Neiimarkt 19.1., zur Einsichlnahme anSliegt, hierdurch zur Kenntniß des HaudclsstandeS gebracht wird. Dieselbe lautet: ..Der wachsende Umsang des deutschen Exporthandels nach dem AuSlande hat unter Anderem die Folge gehabt, daß die Anfragen über die in den srcmdcn Staate» geltenden gesetzlichen und reglc- nienlärcn Vorschriften über Zölle und Steuern, de» Verkehr der HandlungSrcisi ndcn, über Waarenmustrr, GrenzverkehrScrlcichte- ruiigcn, suniläts- und vcierinärpo'.izeüiche Beschränkungen und über andere, aus Leu internalionnlen Güteraustausch bezügliche, in den Handelsverträgen deS d.ulsihc» Reichs geregelte Verhältnisse beden- le»d ziigciionime» und insbesondere auch die Beschwerden und Re- clainationen wegen angeblich gesetzwidrigen Verfahrens srcmdcr Behörden in erheblichem Umfange sich vermehrt haben.' Die Reichsverwaltui-g läßt eS sich angelegen sein, die legalen Interessen des demschcn Handels und der deutschen Industrie im AuSlande nach Kräften zn unterstützen und zu fördern, und sie be müht sich insbesondere, dcmichen Interessenten, welche ihre Ver mittelung gegenüber ausländischen Behörden in Anspruch nehmen, zu ihrem Rechte zu verhelfen. Dabei wiederholt sich indtss » bc- dauerlicherwkise die wenig crmuthigcnde Erfahrung, daß die Inter vention der ReichSverwaltmig in den zahlreichen Fällen, in welchen Nichtbeachtung bestehender Gesetze oder Verordnungen de» Auslandes seitens der deutschen Antragsteller vorlicgt, in der Regel von leineni oder nur geringem Eriotge begleitet ist. Es wäre dringend zu wünschen, daß die bcihciligte» deuischen Kreise sich in dieser Be ziehung besser unterrichlen möchten, als dies bisher der Fall zu sein Pflegte. ES ist deshalb wiederholt daraus hinzuweisen, daß da? vom NcichSaint deS Innern lierauSgegebcne „Deutsche Handels-Archiv" (Verlag dcr Kömgl-chen Hosbnchhandlung von Mittler L Sohn in Bcrlin- alle sur H ndcl und Verkehr wichtigen Gesetze, Verträge und Anordninigc» deS In- und Auslandes in thunlichstcr Vollständigkeit sorilansend veröffentlicht. Eine besondere Beachtung finden hierbei die zwischen dritten Staaten abgeschlossenen Zoll- und Handels verträge. Ti.'selbcn sind aus anderem Wege den deutschen Inter- csseitten nur schwer zugänglich, ihre Kciintiiiß aber ist »m deswillen von großer praktischer Artentung, weil Deutlchland im gcsammlen Ausland mit ganz unerheblichen Modisicaüone» die Rc>me der Meistbegünstigung hinsichtlich dcS Handels und Verkehr- genießt und somit alle zwischen dritten Staaten vereinbarten Begünstigungen und Erleichterungen, insbesondere alle Zollecmäßigungc», auch von den deutsche» Interessenten in Aittpruch genommen werden können. Ferner bilden die statistischen IahreSnachiveise über den inter nationalen Waarenve.kehr der cinzelncn Länder werthvolle Finger zeige sür die dculsche Exporlindiiitrie über den Bedarf des Auslandes an fremden Erzeugnissen." —v. Döbeln, 22. Mai. lieber den Fortschritt an der Döbeln- Mügeln-Oschatzer Bahnstrecke schreibt unser heutiger „Au zeiger": Die Bahnstrecke ist aus große Ausdehnung bereit- soweit srrttg gestellt, daß Schwelle» nnü Schienen gelegt werden können. Wenn der Bau etwa- beschleunigt würde, daß zum 1. October nicht nur die Döbcln-Mügelner Strecke, sondern die gelammte Linie bis Oschatz eröffnet werde» könnte, so wiirücn sich die hohe StaatS- reqicrnng wie die banlcitenden Kreise de» wärmsten DankcS der Bewobner der ganzen belheiligten Gegend versichert halten können. — Der Ba» d>4 AahnüosSgebäudeS in Mügeln schreitet rüstig vorwärts und ist dasselbe bereits mit dcm Dachzebäcke versehe»; auch dcr neue Granschw-tzer Weg ist schon seit Wochen fertig gestellt worden, so daß in Karzeni die Emziehniig deS alten crsolqe» wird. Die zwei Pfeiler zur Schlngw-tzcr Brücke sind ebensaNS fertig, aber da» Setzen de? au) bearbeiteten Sandsteinen berzitstelleiideit Mittel pscilcrS stößt insosern aus erhebliche Schwierigkeiten, als der Grund nicht als fest genug angesehen wird, auch viel störendes Grnnd- wass-r vorhanden ist. Lo man unter solchen ungünstigen Umständen nicht gar von dem Mitlelvscilcr absehen »nd die Brücke in anderer Weise coiiftrn'tt» muß. kinn »och nicht behauptet werden. --- Stollberg. 22. Mai. Nachdem seit»»- de» hiesigen AmtS gerichtS der Sc! liißventhcilniigSpla» dem Concnrse des Stollberger EreditverciiiS eröß'net worden ist. berufen die Liquidatoren de- BercinS sür dm 9. Juni eine Generalversammlung sämmt- lichcr noch haftbarer Mitglieder ei», i» welcher über die Ausbringung d:S Fehlbetrag-', ft-wic etioaige Besriedigung einiger nachträglich an itemelde'cr Foidernngc» Beschluß qesaßt werden soll. Auch soll ein Ausschuß mit Ausstellung eines Verzeichnisse- der noch haftbaren Mttgliedcr beauftragt werken, da wälrend der sechsjähriaen Dauer de- EoncurSvcrfahreiiS ziemlich viele Veränderungen im Mitglieder bestände sich vollzogen lmben. >f Planen, 22. Mai. Bon den tm Logtlande stehenden Stick»,aschinen hat Plauen, wie eine vom Naihe ausgestellte Staristik beweist, über die Hälfte, nämlich 1760. Unter diesen be siuken sich nachweislich 11«», welche nur Lohnarbeit lsür Exporteure) bewege», während die übrigen von den betreffenden Fabrikanten selvst b.-schttttgl werden. Die im Vogllande außerhalb PlauenS stc> cnd'n Siickmas.binen, etwa 1600 an der Zahl, arbeiten größten thcilS lür Lobn, und zwar i» der Hanpisa-Ii« sür hiesige Fabri kanten. WaS Seiden-, Decken- und Teppichstickerei anlangt, so ist darin Rciä enbach verhält lißmüßig bedeutender alS P-aucn, wc-halb viele Mafthtti.it, welche Aunt- und Scidenstickereieu sertigen» «ach Rcichenbach liescro. l. Schncederg» 23. Mat. In den Orten Schneeberg.Neustädtel, Aue. Libenstock, in welchen die Maschine »st icke rei eine große Verbrettung gewonnen hat, beginnt der flaue Geschäftsgang, welcher zur Zeit in dttser Branche herrscht, recht sühlbar zu werd-n. Da die meiste.! der diesigen Slickmaschinen sür sremde Häuser beschäftigt werde», allo Lobnalbeit scrligeii, so ist e« leicht erklärlich, daß schon letzt viele Maschinen wegen Mangel an Aufträgen stillstehen. Die Fabrikanten beschäftige« zuerst ihre eigenen, sodann die ihrer Ar- r etter am Orte: inangeln die Bestellungen, so werden zunächst die lu.'wärtigsn Sticker abgelegt. Viele Maschinen wiederum werden oeichäjligr mit wenig oder gar nicht lohnender Arbeit. »Man hofft jedrch, daß die Krise, welche alljährlich einzntretra pflegt. nicht allzu lange anhalteil wird. Auch in diesem Jahre sollten wieder neue Maschinenqebäude errichtet werden; durch den inzwischen ein- gclretene» schlechten G-ichästSgaug wird sich dcr Bau jedoch etwa» verzögern. — Die neuen Stickmaschinen ohne Fädelarbett, die sogenannien Schlffchenmaschiucn, welche bedeutend leistungSsähigce beim Anfertige» gewöhnlicher (ordinairer) Muster sind, sich jedoch bei feineren Sachen uicht verwenden lassen, haben auch hier Ein gang gesunde». *— Da liegt uns ein von v. G. Schmidt in Tharandt ver faßter „Ausruf an die kausmünnischen Eiuzel-Dereine deutscher Handlungsgehilfen zur Gründung einer Gcnossen- ichaft deutscher Kansleutc" vor. Diese Genosscnschast soll eine Lcntralspiye haben und in den einzelnen Städten de- R.ichcS Srüdtc- vereine zusanimcnberusc». (Die näher angegebene Organisation lasten wir bei Seite.) Diese CtLdtevereine haben als nächste praktische Ausgabe mit Hinzuziehung der Schule und praktischer Kausleule bei der Wahl deS Berufs zum Kaufmann den Eller» und Ecj>eder.i gegenüber eine entscheidende Stimme abzugebeu, eventuell die sur diesen Berus Ungeeigneten davon fern zu halten, um so do- Uebel der Stand Sübersüklung bei dcr Wurzel anzusassen und mit der Zeit zu beseitigen. — Wir glauben nur, daß dabei mancherlei Jrrll linier unterlausen könnten, zweifeln überhaupt, daß eine solche Organisation zu Stande kommt. Prinz Eugen wurde ja auch in eii.ei:, Vatkilande Frankreich zurückcicwi.scn und dennoch der sieg- reiche österreichische Feldherr, der Rubin über Ruhm erntete. — D s Weitere mögen sich dasür Jutercssirendr ia dcm Schristchcn selbst Nachlesen. 71° Dresden. 23. Mai. Neuerdings sind hier mehrfach falsche Eint Halerstücke Hannoverschen und Franlsnrlcr GeprägeS zum Vorschein gekommen und polizeilich beschlagnahmt worden. X Bau der sächsisch böhmische» Grenze. 22. Mai. Die Perlenst scheret, welch: früher sowohl i» Sachsen als ia Böhmen großen Gewinn abivarf, ist schon seit mehreren Jahren ungemein zuruckicgangc». Da» ist theilS daraus znrückzuiuhreit, daß die Gewässer der Flüsse jetzt unreiner sind als srnher, Ihcil» auch daraus, daß die Muschelftichcr, welche die Schulen an die Pcrlmutterwuaren- sabriken verkaufen, rücksichtslos alle Scholthicre dem Wasser ent nehmen. In Bayern, so z. B. in der Naab, dem Regen u. a. ist dieselbe Bemerkung gemacht worden. Noch liefert die Moldau eine große Plaste von Mnichein; aber wen» da» N.iubsystem so sortgeht, wird bald keine Muschel, geschweige denn eine Perle mehr zu finden sein. Die Gewässer dcS oberen und unteren Mühlviertels in Ober- östcrreich, wo früher die Flußfthalthiere so zahlreich waren, daß sie wie Sand am Boden d.r Bäche lagen, werden jetzt von den bay- ri- sehen Muschelsammler» abgefticht und beraubt und anderwärts solle» sich die nämlichen Ericheinu -gen gezeigt haben. Ter österreichische Ackerbanministcr, welcher dcr Perlensiischerei große Aufmerksamkeit zuwciidet, hat jsich veranlaßt gesehen, die VezirkShauptinannschasteu deS Reiches aus die Abnahme dcr Perlmuscheln ausmerlsam zu machen und sie unter Hinweis aus daS Fischereigesetz auszu- fordern, den Mnschelräubercien mit aller Entschiedenheit entgcgen- zutreten und die Pertcnzncht mit allen möglichen Mitteln zu fördern. ES ist sehr wünschenSw.-rlh, daß diese Bestrebungen allerwärtS Unterstützung finden möchten. *— Braunkohlcnabbaugesellschast „Martrngrube". Infolge der günstigen GeichüftSergebnistc deS verflossenen Jahres können die finanzielle» Vcrlmltn-ste der Mariengrube in einer weit ausgiebigeren Weste, als die» nach den Ersole.cn der vorhergehenden I- hre zu erwarten war, ohne irgendwelchen NncheinschußderAttionairc, endlich geordnet und sogar nicht unerhebliche Reserven sür etwaige unvorhergeskheiie Fälle geschafft-,, werden. Dcr auSgewicscne Rein ertrag von 51,7u-5.:.3 ,/t (1882: 23,4e0.66 ^l) ermöglicht neben I6,l87.36^> sttzlulenznäßige» Abschreibungen 2950 Rücklage in den RcseivcsondS und 3219.84 Saldovorlrag die Vornahme außer gewöhnlicher Abickeeibungen im Betrage von 44,392.79 Vi und infolge der letzteren die Abzahlung dcS überhaupt nur noch vorhandenen LbligationSiksteZ von 17,000 ./< — Serie kl — die Bbgewähr von 1592.79 an die B> uderzeche in Abrechnung aus deren Eilcnbahn iiiieihe und die Ve>stäelu»g der versngbare» Mittel um 25,594.93 Mark. Alsdann besitzt die Geselstchast 119,296.14 verfügbare Mittel, milbin 67,440 „lehr als die Verbindlichkeiten im Betrag« von 51,855.70 -ck lieber die VoranSsetzung, daß die nach dem GeneralveriammlungSbefchluß vom 18. Mai 1883 geplante Herab setzung dcS AciiencopttalS roch rechtzeitig zur AnSsührung kommt, wird sür dcS Jahr 1384 eine eiilfprechende Dividende bezahlt werden könne» »nd alsdann voraussichtlich eine Unterbrechung dcr Dividende» Zahlungen nicht wieder votkommc». Eine vermehrte Garantie hier für ist darin »« finden, baß schon sür die Jahre 1880/1382 außer einer kleinen Dividende sür etwa noch bestellende Stammaktien den neu zu besck assenden PrioritälSactien eine JohreSdividende von 9 bis 10 Prvc. baue gegeben werden können, dcr 1883 er Reinertrag aber zu einer nicht unerheblich größeren Dividende auSlangen würde. Der Generalversanimlungebcschliiß vom 18. Mai v. I., wonach daS Actiencapital durch Umtausch von drei Stammaktien geg-n eine Prioritätsaktie 4 NX) » aus 248,100 ./l, mindesten« 348,300 -6l, berabgcietzt wird, ist ohne jegliche Abänderung ins HaiidelSregister eingetragen worden. Das Sperr,ahr laust am 23. October 1834 ab. Obicho» eine Präcliisiusrist »och nicht niibrraumt worden ist, sind bereits von den übci Haupt bestehenden 2500 Stammactiea 1800 Acticn zum Umtausch gegen PrioritatSaetien ongemeldct worden. ES könnte mithin die Herabsetzung des AclieiicapttalS mit einem Uebcrscbuß von ca. 100 Aclien über die planmäßig mindeste»« erforderlichen 1983 Stailimactien schon jetzt zur Ausführung kommen, wen» jener bekannte Großactionair sich brtheittgte. Die Klage, welche derselbe beim Landgericht Allenburg wegen Annullirung deS oben bezeichneten GeiicralversanimlungSbeschluffcS aus die Behauptung hin erhoben hat, daß er durch Schaffung von PrioritälSactien in seinen Sonderrechten geschädigt werde, ist imtcr Verurtbeilung de- Klägers in die Kosten abgewiescn worden. Dasern der Proccß im Falle der Berufung deS Klägers gegen diese- Urtheil auch fernerhin sür die Gesellschaft günstig verläuft, wird voraussichtlich eine Verzögerung der Reorganisation nicht eintretcn. In der Uebcrzeugnng eine- gün sttge» LachauSgangeS ist den noch auSgebliebcnen Actionairen zur Vermeidung jeglicher Verzögerung dringend zu cmpseblen, thunlichst bald ihre Aktien zum Umtausch anzumelden. — Dcr uns knapp zugemest'ene Raum gestattet unS nicht, weitere dctaillirte Angaben a»S dem Geschäftsberichte z» machen, jedenfalls muß aber dcr Direktion die Anerkennung gezollt werde», daß eS ihrer conseqneiiten Energie gelungen ist, die Fiiiaiizvcrhältinsse der Gesellschaft in einer Weise zu consolidircu, die sür die Zukunft »ur das Beste hoffen läßt. Eriväbnen wollen wir nur noch die im Geschäftsbericht be wirkte AuSeiuauderzü-huitg der Bilanz, die alle» übrigen Aclien gcsellschaslen zur Nachahmung cmpsohlen werde» kann. Wenn sich auch der Sachlundige leicht in die Bilanz zu finden vermag, so ist die- doch dem Laien nicht immer möglich und sür solche Acttonaire ist di« erwähnte AnSeinanderzichung sehr instruktiv. *— Zuckcr-Lxport-Statistik. ES wurden exportirt von Anfang Augistt 1383 bis Ende April 1884: 1,301,820 Etr. rasfi- nirter und 8,250,740 lllr. Rohzucker; dazu Exportabsertiquiig per erste Hälfte Mai 1884 88,000 Etr. raffinirler und 277,600 Sentner Rohzucker, gicbt i» Summa Export bis Mitte Mai l884 1,889.820 rosfinirlcit und 8,528,340 Ctr Nol-zucker oder zusammen tn Rohzuckerwerth 10,265,6l5 Etr. — Dagegen betrug der Export von Anfang Auqüst 1882 b,S Mitte Mai 1833 1,157,820 Cenlner ratfinirlcn und <;.990,460 Clr. Rohzucker oder zusammen in Roh- zi-mrwcitk 8,437.735 Etr. Sonach Mehrexport per Mitte Mai 1S-4 1-LS7.880 Etr. O. Ei-seulxtchii Merseburg.Mücheln. Auf eine private Anfrage bät die tönigl. Eisenl abn-Tirrctio» Erfurt unterm 13, Mai folgende Aitttbort bezüglich dieser Babn ertbeilt: Die projectlrle Eisenbahn von M-rievurg nach Mücheln wird als Bahnlinie unter geordneter Bcoeiitmig eingleisig anSgesührl. Der Beginn de» Baue«, welchem noch die A»s-rtig»ng dcr speciellen Bvrarbette» zur definitive» Feststellung der günstigsten Lage der Bahnlinie vorangchr, kann erst erfolgen, nachdem die Eisüllung der den Interessenten gesetzlich ans- erleglen Verpflichtung zur freien Hergabe de? zum Bau eriordcrlickieit Grund und BvdenS sowie zur Zahlung von 10,000pro Kilometer der neuen Linie sicher gestellt ist. Da diesen Bedingungen jedoch wahrscheinlich in nicht allzu ferner Frist Genüge geleistet sein wird, so kann da« Frühjabr 1885 zmn Beginn de« Baue- in Aussicht genommen werden. Die Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen. D Eaffel, 22. Mat. Die noch im Bau begriffene, zum Bezirke der königl. E>se»bahndirection Hannover gehörige Zweigbahn Wabern-(Station der Main-Weserbahn) Fri tzl ar - Wildungen wird, wie gegcutheMgen Meldungen gegenüber mitzutkeilen ist. chwcrlich vor dem I. oder gar 15. Juli er. dem Betrieb« über- geben werden können. In beiden Richtungen sollen täglich nicht weniger al- je 5 Züge mit einer Fahrzeit von durchschnittlich einer ^tundc cnrsiren. — Die Sitzung deS BerwaltungSratbeö der Werra- Eisenbadn-Gesellschast, in welcher u. A. auch die Festsetzung der pro 1883 zu vertheilenden Dividende, sowie die Bestimmung dc- Lrte» und der Zeit der diesjährigen ordentliche» Geueralversamin- luug stallfinden soll, ist aus den 28. d. M. nach Meiningen aube- räumt worden. Frankfurt a. M.. 21. Mai. Nach Zeitungsnachrichten aus Rom wird dal Resultat der Commission--Wabt in Sachen der Eisenbahn-Conventionen in parlamentarischen und siiian- zielten Kreisen heute weniger günstig beurlheilt al« gestern. In den 18 Burcaux der Teputtrtenkammer stimmte» im Ganzen 327 Abge- ordnete, davon 173 sür die Anhänger der Louvention. 154 für die Gegner derselben. Mau hält in Folge dieser geringen Mehrheit die Verschiebung der Plcnarverhandlung aus den Herbst sür wahr- cheinlich. Wainz, 22. Mai. Laut einer Mitlheflung an die Hessische Ludwigsbahn hat da- Ministerium in Berlin nnter Verzicht- leistung dcS von dem Krieg-Ministerium zu fortisicatvrischen Anlagen verlangten Betrags von über 1 Million Mark zu dem Bau der Eisenbahnbeücke über die PeterSaue die Genehmigung ertheilt, uilche die Verbindung mit der Westcrwalddah» her- stillen wird. »— Nach einer Meldung der „Presse" suchte ein Augsburger Consortium. welchem Commerzialrath Hertel, Advocat Hartmann und Rudols DartelS-München angehörcn, beim österreichischen Handels- Ministerium die Verleihung einer Eoncrssion nach behufs Vornahme von Terramstudie» aus österreichischem Gebiete für Anlage einer Eisenbahn AugSburg-JnnSbruck. Im Vorjahr wurde dos Eonsvrtium mit dem gleichen Ansuchen abgewiesen, erklärte sich aber nunmehr bereit, gewisse, seinerzeit vom HandelSuiinislerium gestellte Bedingungen zn erfüllen. fts Eger, 22. Mai. Herr Rittergutsbesitzer Opitz in Pograth, ein Bruder dcSHerrnLondtagSabgeordneten Rechtsanwalt Opitz in Treue», hat auf dcm ihm gehörigen Terraiu des waldigen WandrebthaleS einen großen Canal anlegen lasse» und beabsichtigt noch 2 große Turbinen, eine zu 200 und eine zu 130 Pferdekräfte», auszustellen, welche sür die Wasterhcbung bestimmt sind. Bei dem Graben einer bedeutenden Vertiefung ist mau aus eia Kohleuslötz gestoßen, dessen Mächtigkeit uud Güte erst durch weitere Bohrungen und Untersuchungen festgestellt werden solle». Die Äesteinsjchichtung dcr Gegend läßt allerdings daraus schließen, daß Kohlen vorhanden sind. W-a. Prag, 22. Mai. Zuckertransporte aus der Elbe. Der österreichische HaudelSmimster hat an den Verein der Zucker- industriellen in Böhmen die uachstehcude Zuschrift gerichtet: „DaS HandklSmitiislertum Hot nicht ermangelt, die Eingabe de« Vereins, in welcher über eine vom königl. sächsischen Finanzmiuistcrium ge troffene Maßnahme Beschwerde geführt wurde, wonach die aus der Elbe daS deutsch: Zollgebiet transitirinden ZuckersenLungen vom Beginne der SchiffsahrtSsaisoo 1884 au nur in zollamtlich verschließ baren Kähnen tranSportirt werde» können, dem Ministerium dc» Acußcrn zu übermitteln, uud obwohl die formelle B.r-chtigunz einer solchen Anordnung nicht verkannt werden konnte, dasselbe zu «rsucheu, bei der königl. sächsische» Regierung aus die Rücknahme dieser, durch die Verhältnisse nicht geboten er>chc!»enden, den Ver kehr erschwerenden Maßregel, oder doch aus eine entsprechende Fristerstreckung für deren Activirung hinznwirken. Laut Mttthciluug dcS Ministeriums deS Arabern konnte jedoch ungeachtet einer sehr warmen Beschwerde de- Verein- sowohl durch die k. und k. Bot schaft in Berlin, als auch durch die k. k. Gesandtschaft in Dresden ein erwünschtes Resultat nicht erreicht werden. AuS den gepflogene» Verhandlungen geht hervor, daß auch denrsche Schisser bezüglich der über Etnslußnahme deS deutschen ReichSschatzamte» vom sächsischen Finauzminislerium erlassenen Verordnung, womit daS Verbot dcr Anwendung des sogenannten „SchuhtenverschlusseS" bei Zuckerseildungen aus der Elbe erlassen wurde, gleiche Beschwerden und Wünsche wie der Berel» vorgebracht haben und abgewieicn wurden. Deutscherseits wurde nun über unsere Reclamation daraus hingewiescn, daß den österreichischen Schiffen nicht gewehrt werden könne, was den deuischen bereits verweigert wurde, daß übrigens die vorhandenen Berschlußkähne, wie ziffern mäßig seslgeftcllt sei, ausreichend erscheinen, um den Zuckerexport zn bewältigen, die Betheiligung der Prioatschisser au letzterem, welcher vorzugsweise von den beiden EldschisssahrlS-Gesellichasteu besorgt werde, übrigens nur eine geringfügige sei. Die gewünschte Frist verlängerung könne demnach nicht gewährt werden, während die Wiedcreinsührung d«S früheren erleichterten AbserligungS-VersahrenS als den Zollvorschriften widersprechend überhauvt ausgeschlossen erscheine. VV-o. Prag, 23. Mai. (Tpecialtelegramm.) Der Reingewinn der österreichischen Localdahn-Gesellsckiast inclusive d«S Gewinnes durch Abverkaus einer Linie per 276,578 sl. beträgt 826.962 fl. >V-n. Prag, 23. Mai. (Specialtelegramm.) Der Reingewinn dcr Prag-Duxer Eisenbahn beträgt 687,734 fl. (-s-63,062 fl.), nach dcr Priorität-Verzinsung bleiben noch 27,068 fl. disponibel. — Der Reingewinn der Dux-Bodcnbacher Eisenbahn beträgt 947,437 fl. (-s- 169,312 fl.) nebst einer Dividende von 9 Proc. Die Fonts werden mit 170,000 fl. dotirt. *— Der verdienstvolle, in unserem Blatte regelmäßig erwähnte „Deutsche Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag" reiht wiederum seiner „Sammlung ge- ineinnStztger Vorträge" eine neue Schrift an. ES ist eine von Prof, vr. Jos. Ulbrig dort »erfaßte kurze Schrift: „lieber Crrdit- »nd Bankwesen". Im Lause des Jahre« 1883 sind dem Vereine 406 ordentliche und 6 stiftende Mitglieder (unter den letz teren zum ersten Male eine Dame) b «getreten, so daß nach Abzug der Gestorbenen und Ausgetretenen am Ende de« Jahre» 133 stft- tende und 5089 ordentliche, also im Ganzen 5222 Mitglieder ver blieben. Die böhmische Sparcaffe spendet« wiederum 500 fl. Die Sammlung gemeinnütziger Vorträge wurde durch 9 Nummern ver mehrt. Der Verein lieferte 10 Volks- und 2 Schulbibliolheken, bisher also 642 Bibliotheken u. s. w. Mag der Verein auch ferner blühen. *— Lcmberg-Tzernoivitzer Bahn. Die Actionaire der Lemberg - Ezernoivitzer Eisenbahn hielten kürzlich ihre außer- ordentliche General-Versammlung ab. Aus der Tagesordnung standen die Anträge der BerwaltimgSrathe-, betreffend de» Bau einer Eisenbahn von Lemberg über Rawa RuSka an die Reichs- grenze nächst Netreda (TomaSzow). sowie aus Betheiligung der Gesellschaft an d«r LapitalS-B-schaffung für die zwei Lvcal- bahne» von Hatna nach Kimpolung und von Hliboka nach Dcrhometh nebst einer Zweigbahn nach llzudin. Die General-Be» iammlung faßte ohne Debatte einstimmig folgende Beschlüsse: 1) Die bisher vom VerwaltungSraihe wegen Erwerbung der Eonccssion sür den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Lemberg über Rawa RuSka an die ruffische Grenze nächst Netreba (TomaSzow) bei der hohe» Regierung unternommene» Schritte werde» genehmigt. Dcr VerwallmigSrath wird ermächtjgt. diese Eonccisioa unter den inttgeihciltc» Bedingungen sür die Gesellschaft zu erwerben und das zu», Baue dcr Bahn von Lemberg über Rawa RuSka an die russische Grenze nächst TomaSzow von dcr Gesellschaft auszubringende Lapttal durch HinauSgabe von Priori täts-Obligationen oder Aktien oder aus andere die Gesellschaft am wenigsten belastende Weise zu beschaffe». '2) Die Gencral-Verianim- lung nimmt die vom VerwaliuugSrathr bisher uiiteriiomnienen Schritte in Angelegenheit dcr Lecalbahnc» in der Bukowina zur gcncbinigcnde» Kenntniß. Die Lemberg-Ezernowitz-Jasth Eiienbahn- Gesellichast bethciligl sich an der Beschaffung dcS z»i» Baue von nornialspurigen Localvahnc» von Hatua nach Kimpolung und von Hliboka »ach Bcrhomeih mit einer Abzweigung von Karapczi» (nach Czudin iiotdwendigc» Capital- mit einem Maxi- malbeirage von 1.870,000 fl, durch Urbernabme von Peiori- lälS-Acti«» nl pnri unter der Bedingung, daß ilir die Ucber- i nmchung des Baues und die Betriebsübrung dieser Bahnen sür die I Tauer von 20 Jahre» gegen Vergütung »ach de» bereits rücksicht lich der Localbah» llzernowitz-Nowoiielica vereinbarten Grundsätzen übertragen wird. Dcr VerwaltnngSraih wird ermächtigt, sür die Beschaffung der sür diese Bcihiitiqung notlvocudigen Geldmittel durch Acocn oder Ausgabe vo» PrwrttälS-Lbligationru oder aus andere, die Gesellschaft am wenigsten belastende Weise zu sorge». — Gleichzeitig wu-dc dcr VerwaltungSrath ermächtigt, je nach Art de« Besch isiung der ersordcrftckien Geldmittel die da? GesellichostS-Lapital betreffenden Bestimmungen der Statuten entsprechend zu ändern. Außerdem wurden noch audere vom PcrwallungSrolhe vorgcichlagene, die innere Verwaltung, die Bestimmungen über daS Reinerträgniß, sowie über Tilgung (Amorliiaiion) de» GeiellschastS-Eaptt-tt« u»« der Priorilätcn betreffende Statuten Acudcrungen genehmigt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder